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Jack Slade 1048 E-Book

Jack Slade

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Beschreibung

In Sunrise, Wyoming, könnte das Leben einen ruhigen Verlauf nehmen, würden da nicht in jüngster Zeit immer wieder blutige Überfälle auf Siedler erfolgen, meistens solche Siedler, die mit nur einem oder einer Handvoll Wagen unterwegs sind. Überlebende bleiben nie zurück. Sheriff Coltrane und sein Deputy stehen vor einem Rätsel, während die Stimmung in der Bevölkerung und beim örtlichen Richter immer düsterer wird. Gerade als Hoffnung zu schwinden droht, tauchen zwei Tingeltangel-Girls mit ihrer Honky-Tonk-Show in Sunrise auf. Ihr Erscheinen wirbelt nicht nur Staub, sondern auch Coltranes Ermittlungen kräftig durcheinander. Bald schon stoßen der Sheriff und die beiden kessen Showgirls auf eine heiße Spur - und geraten in einen gnadenlosen Kampf mit dem Drahtzieher der Überfälle ...

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Seitenzahl: 134

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Coltranes Schwäche

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Coltranes Schwäche

In Sunrise, Wyoming, könnte das Leben einen ruhigen Verlauf nehmen, würden da nicht in jüngster Zeit immer wieder blutige Überfälle auf Siedler erfolgen, meistens solche Siedler, die mit nur einem oder einer Handvoll Wagen unterwegs sind. Überlebende bleiben nie zurück.

Sheriff Coltrane und sein Deputy stehen vor einem Rätsel, während die Stimmung in der Bevölkerung und beim örtlichen Richter immer düsterer wird.

Gerade als die Hoffnung zu schwinden droht, tauchen zwei Tingeltangel-Girls mit ihrer Honky-Tonk-Show in Sunrise auf. Ihr Erscheinen wirbelt nicht nur Staub, sondern auch Coltranes Ermittlungen kräftig durcheinander. Bald schon stoßen der Sheriff und die beiden kessen Showgirls auf eine heiße Spur – und geraten in einen gnadenlosen Kampf mit dem Drahtzieher der Überfälle ...

Mick und Eve Taylor waren bereits seit Monaten unterwegs, auf ihrem weiten Weg von St. Louis bis hierher in die Wildnis Wyomings.

Das Paar stammte aus einer Industriestadt in Ohio, am Ufer des Lake Erie gelegen, wo sie nicht anders als ihre Eltern von Kindheit an für einen Hungerlohn in den Fabriken hatten schuften müssen. Doch das war kein Leben, es war bestenfalls ein elendes Vegetieren, und so hatten ihre Familien ihre Dollars zusammengeworfen, damit das junge Paar sich einen Planwagen und ein Gespann von starken Zugochsen kaufen konnte.

Im Frühjahr waren sie in Independence, Missouri, aufgebrochen und in einem scheinbar endlosen Treck durch Kansas und Nebraska nach Westen gefahren. Dann folgten sie dem Platte River nach Wyoming und zogen über Caspar immer weiter nach Westen. Sie wollten über den South Pass nach Oregon fahren und die Küste des Pazifischen Ozeans erreichen, wo es in jenen Tagen freies Land in Hülle und Fülle gab und ein junges Paar wie die Taylors sich ein neues und gutes Leben aufbauen konnte.

Wie alle anderen Siedler waren auch sie voller Hoffnung.

Nach Streitereien trennten sie sich jedoch von ihrem Zug und reisten lediglich zusammen mit dem Wagen eines befreundeten Paares weiter. Doch dieser zweite Planwagen erlitt in einer Furt einen Achsbruch, und um noch vor Einbruch des Winters den South Pass zu überwinden, trennten Eve und Mick sich von ihren Freunden und fuhren endgültig allein weiter.

Seit nahezu vierzehn Tagen waren sie nun schon auf eigene Faust unterwegs.

Das Wetter war sommerlich warm, und ihre Ochsen fanden genügend Wasser und grünes Gras und konnten sich während der Pausen gut erholen. So kamen sie gut voran. Mick schätzte, dass sie schon bald den Sweetwater River und damit endlich die Rocky Mountains erreichen würden.

Allerdings hatten sie schon seit drei Tagen keine fremden Wagenspuren mehr gesehen, und so befürchtete das Siedlerpaar, dass sie vielleicht ein Stück weit von ihrer Route abgekommen waren. Immerhin hatten sie keine andere Orientierung als den Stand der Sonne am Tage und die Sternenbilder in der Nacht.

Es war wieder mal ein schöner und sonniger Sommermorgen, als die drei Reiter vor Eve und Mick Taylor in der Ferne auftauchten. Sie kamen von einem bewaldeten Höhenzug weiter im Norden und überquerten die vor ihnen liegende Prärie. Als sie den einsamen Planwagen entdeckten, hielten sie auf die Taylors zu.

»Sind das Indianer?«, fragte Eve ein wenig bange. Sie war eine hübsche Blondine, eine kaum zwanzigjährige Frau, die ein einfaches Leinenkleid trug, die übliche Kleidung der Siedlerfrauen in jenen Tagen.

Mick beschattete seine Augen mit der flachen Hand und spähte in Richtung der Reiter.

»Nein, ich glaube nicht«, erwiderte er. Zu seiner Beruhigung erkannte er, dass es sich um Weiße handelte.

Die drei Männer näherten sich ihnen rasch. Der vorderste Reiter schien ein Trapper zu sein, denn er trug eine weite, mit Fransen verzierte Lederjacke und eine Mütze aus Biberfell. Seine beiden Begleiter waren gekleidet wie ganz gewöhnliche Cowboys.

Alle waren zwischen dreißig und vierzig Jahren alt und mit langen Gewehren bewaffnet. Sie zügelten ihre Tiere einige Schritte vor dem Wagen der Taylors, und der Trapper tippte grüßend an seine Mütze. »Guten Morgen!«, rief er gut gelaunt.

»Guten Morgen, die Herren«, antwortete Mick. Vorsichtshalber hatte er sein Gewehr griffbereit neben sich auf dem Bock des Wagens liegen. Doch er sah, dass er es nicht würde benutzen müssen.

»Jeff Nathaniel Miller ist mein Name«, erklärte der Trapper. »Wohin seid ihr unterwegs?«

»Zum Sweetwater River«, antwortete Mick. »Wir wollen hoch zum South Pass.«

»Ja, verstehe.« Miller schob sich die Pelzmütze weiter in den Nacken zurück. Er hatte einen buschigen, braunen Schnurrbart und halblanges, ebenfalls braunes Haar. Der Blick seiner braunen Augen huschte hin und her. »Ich schätze, da seid ihr ein Stück vom Weg abgekommen«, fuhr er fort. »Wenn ihr in dieser Richtung weiterfahrt, kommt ihr zum Devil's Tower, aber nicht zum Sweetwater.«

Der Devil's Tower war ein gewaltiger Felsbrocken, eine Art natürlicher Turm, der sich mitten im Land der Sioux, am Rande der Black Mountains in der Prärie erhob.

»Verflucht, dann haben wir uns verfahren!«, rief Taylor. »Das hatten wir schon befürchtet. Das ist meine Frau Eve. Wir haben schon seit zwei Tagen keine fremden Wagenspuren mehr gesehen.«

Der Trapper nickte. »Das ist kein Wunder. Doch es freut mich, Sie kennenzulernen, Ma'am. Na, ihr solltet euch einfach ein wenig mehr in Richtung Norden halten. Dann kommt ihr direkt rüber zum Sweetwater.« Er wies mit der ausgestreckten Hand auf den bewaldeten Höhenzug, von dem er und seine Begleiter gekommen waren.

»Da sind Berge«, antwortete Taylor mit skeptischer Miene.

»Die sind kein Problem«, sagte Miller. »Wenn ihr genau in diese Richtung fahrt, erreicht ihr einen Creek, der euch über die Hügelkuppe führt. Dahinter liegt dann schon der Sweetwater.«

»Klingt gut«, sagte Taylor. Der Trapper und seine Begleiter schienen sich in diesem Land gut auszukennen und mussten den richtigen Weg ja kennen. »Vielen Dank für Ihren Hinweis! Wohin sind Sie unterwegs?«

»Wir kommen gerade vom Sweetwater. Haben Rotwild gejagt. Wir wollen nach Sunrise, einer Stadt ein Stück weiter südlich. Dort gibt es einen guten Saloon ...« Miller lachte bärbeißig. »... und einen Store, wo man sich alles kaufen kann, was man hier draußen braucht.«

»Klingt gut«, meinte Taylor. »Was ist eigentlich mit den Indianern? Halten die Frieden?«

»In diesem Sommer habe ich noch nicht viel von ihnen gehört«, erklärte Miller. »Die Sioux sind wohl in ihren Sommerlagern. Ihretwegen braucht ihr euch keine Gedanken zu machen.« Er hob den Zügel seines Braunen. »Na, wir wollen zum Mittagessen in Sunrise sein. Macht es gut, ihr beiden! Fahrt immer in nördlicher Richtung, dann kommt ihr ganz automatisch zum Sweetwater.«

»Haben Sie noch mal vielen Dank für Ihren Hinweis.«

»Das war doch eine Selbstverständlichkeit.« Miller zog sein Reittier am Zügel herum und trabte in südwestlicher Richtung davon. Seine beiden Begleiter nickten dem Siedlerpaar zum Abschied zu und folgten ihm.

Eve und Mick blickten den drei Männern nach.

»Es ist gut, dass wir die Gentlemen getroffen haben«, sagte die junge Frau. »Sonst wären wir noch ernsthaft in die Irre gefahren.«

»Allerdings!« Mick griff nach seiner langen Peitsche und trieb die Ochsen an. Langsam fuhren sie über die Prärie auf die bewaldete Hügelkette zu.

»Dieser verdammte Bandit hat uns einen falschen Weg gewiesen!«, rief der junge Siedler wütend.

Das Paar war den Tag lang nach Norden gefahren und hatte den Höhenzug erreicht. Nun senkte sich die abendliche Dämmerung über das wilde Land. Doch hier gab es keinen Creek, der die Siedler zu einem Pass hätte führen können. Es war noch nicht mal eine Andeutung eines Fahrweges zu sehen, den das Ochsengespann hätte nehmen können. Vielmehr befanden sie sich in einer vollkommen einsamen Gegend, in der außer ihnen keine Menschenseele unterwegs war.

»Warum hat er das getan?«, fragte Eve.

»Vermutlich, weil er ein Arschloch ist«, antwortete Mick. »Erinnerst du dich noch an diesen Boss des Hafenwerks in Cleveland? Der hat sich ebenfalls solche Späße erlaubt.«

Eve nickte. »Was tun wir jetzt?«, fragte sie.

»Rasten wir hier die Nacht über«, erklärte ihr Mann. »Wir haben ja noch Wasser und einige Bohnen. Morgen fahren wir eben zurück. Vielleicht treffen wir ja auf einen anderen Wagen, und diese Leute werden uns dann tatsächlich helfen.«

»Ja.«

»Oder wir fahren eben nach Sunrise. Die Stadt wird ja wohl tatsächlich existieren.«

»Interessierst du dich für den Saloon?«, fragte Eve lächelnd.

»Ach was. Eher für den Store. Ich könnte dir dort ein neues Kleid kaufen.«

Sie strahlte ihn an. »Das wäre toll.«

»Na klar.«

»Man darf eben keinem trauen«, meinte Eve.

»Nein, das darf man nicht. Wir können ausschließlich uns selbst vertrauen.«

In dieser Sekunde legte sich ein schwarzer Schatten über die Seele des jungen Mannes. Er befürchtete plötzlich, dass die ganze Sache vielleicht noch nicht ausgestanden war. Aus welchem Grund hatte der Hurensohn sie in die Irre geschickt? Hatte er wirklich nur einen blöden Witz machen wollen? Oder steckte mehr dahinter? Was war, wenn die drei Männer in der Nacht zurückkamen?

Eve war vom Wagen geklettert und sammelte am Waldrand trockenes Holz, um ein Feuer zu entfachen. Mick sprang ebenfalls vom Wagen. Er sagte sich, dass er ja sein Gewehr hatte. Und einen Colt besaßen sie ebenfalls. Sie konnten sich also wehren.

Mick zog Eve an sich.

Es war nun dunkle Nacht, und das Lagerfeuer des Paares war ausgegangen. Sie waren in ihren Wagen gekrochen, und gegen die Kälte hatten sie ihre Decke über die nackten Körper gezogen.

Mick hörte das Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume, während er seine schöne Frau umarmte, seine Arme um ihre Schultern legte und sie fest an sich zog.

Eve kuschelte sich an ihn, und ihre Lippen fanden sich zu einem langen und heißen Kuss. Lüstern drückte sie sich an ihn, während seine Hände über ihren Rücken und das dralle Hinterteil strichen.

Die Spitzen ihrer Zungen spielten umeinander, und einer spürte den heißen und verlangenden Atem des anderen. Mick schob seine Fingerspitzen zwischen ihre Schenkel und suchte sich einen Weg zur heißen Furche ihrer Lust.

Eve stöhnte verzückt und hingerissen, während er sie streichelte, die Lippen fest auf ihre drückte und sie innig küsste. Auch ihre Hände waren unter der Decke und streichelten liebkosend über seinen straffen und muskulösen Körper, über Rücken und Hinterteil. Dann schob sie die Hände aufwärts und umfasste seinen steifen Schwanz. Der war bereits zu beachtlicher Größe angewachsen.

Wie in jeder Nacht war das Paar absolut heiß aufeinander, liebkosten und küssten sie einander ausgelassen und voller hemmungsloser Freude.

»O Mick«, hauchte die schöne Blondine.

Er küsste sie auf Mund und Wangen, das lange lockige Haar und die zarten Schultern. Seine Hände umfassten ihre vollen Brüste, die rund und warm waren wie die Auberginen des Sommers.

Sie drehte sich auf den Rücken und öffnete weit die Schenkel, und er legte sich auf sie und drang bereits mit dem ersten Stoß tief in sie ein.

Für eine Minute verharrten sie, und einer genoss die Nähe und den lüsternen Körper des anderen, während sie auf die Geräusche der Nacht und das Rauschen des Windes in den Kronen der Bäume lauschten.

Drüben in Oregon würden sie ein schönes Stück Land und ein schönes Haus haben, und diesen Traum bekräftigten sie jede Nacht neu.

Mick bewegte sich jetzt in Eve, und immer wieder stieß er zu, zunächst langsam und sehr zärtlich, dann leidenschaftlicher, heißblütiger und fordernder.

Hemmungslose Lust überschwemmte beide, und Eve quittierte jede seiner Bewegungen mit einem verzückten Seufzen, Wimmern und Stöhnen. Immer lauter stöhnte und schrie sie in ihrer Lust, wie in einem Rausch, der ihr die Sinne raubte, während er immer leidenschaftlicher, immer feuriger und überschäumender zustieß.

Und dann wurden sie beide von einem furiosen, gewaltigen und alles überwältigenden Orgasmus ergriffen, in dem die Mühsal ihrer Tage verschwand und in dem sie beide weit weg flogen in das Land ihrer heißen Liebe.

Der junge Siedler schlug die Augen auf und war sofort hellwach. Er spürte, dass Gefahr drohte. Tödliche Gefahr. Der Schrecken jagte ihm durch die Glieder, schlug mit geballter Faust in seinen Magen und ließ sein Herz jagen und stolpern. Er schätzte, dass es kurz vor Morgengrauen war.

Eve lag in seinen Armen. Ihre schönen blauen Augen waren geschlossen und der Mund ein wenig geöffnet. Sie schlummerte selig und lächelnd. Er hatte alles daran gesetzt, in dieser Nacht wach zu bleiben. Aber dann musste er dennoch eingeschlafen sein.

Sein Gewehr lag neben ihm. Vorsichtig hob er den Kopf, schlug die Plane des Wagens ein wenig zur Seite und lauschte. Dünner Nebel hing über der Wiese am Waldrand.

Im nächsten Moment brach die Hölle los. Mick hörte das Surren eines Pfeiles, sah dann die roten Flammen auf dem Dach des Wagens.

»Verfluchte Dreckssiedler!«, grölte eine männliche Stimme.

»Machen wir sie fertig!«, schrie ein zweiter Mann.

Mehrere Schüsse krachten und schnitten große Risse in die Plane des Wagens. Doch das Leinen brannte ohnehin bereits lichterloh.

Der junge Mann richtete den Oberkörper auf und griff nach seinem Gewehr. Er feuerte. Doch er spürte, dass es bereits zu spät war. Er und Eve waren Banditen in die Falle gelaufen. Weitere Schüsse krachten, und zwei neue rote Brandpfeile landeten auf dem Wagendach. Mick schoss verzweifelt auf die Angreifer. Auch Eve war nun erwacht, richtete ebenfalls den Oberkörper auf und griff nach dem Colt.

»Mick!«, rief sie in Panik.

Und nun ging alles blitzschnell. Wieder und wieder krachten Schüsse, waren die Rufe der Angreifer zu hören und das gellende Wiehern ihrer Pferde. Die Plane des Wagens stand schon in hellen, hohen, heißen Flammen. Das Feuer prasselte todbringend rund um das Paar. Auch Eve feuerte auf die Angreifer und ballerte die Trommel ihres Colts leer.

In dieser Sekunde wurde sie von einer ersten Kugel getroffen. Mick sah, wie sie in ihrer Bewegung erstarrte und wie ihre Stirn sich blutrot verfärbte. Blut schoss wie in einer Fontäne aus dem Einschussloch hervor. Aus brechenden Augen sah sie ihn an.

Er ließ sein Gewehr fallen und warf seine Arme um ihren zitternden Körper. Wie sehr er sie liebte! Immer neue Schüsse krachten, und immer vernichtender loderten die Flammen ringsum. Wieder sahen sie sich an. Eve öffnete ihren Mund, aus dem jetzt helles, rotes Blut hervorsickerte.

»Ich liebe dich!«, hauchte sie mit letzter Stimme.

Dann ging ein noch stärkeres Zittern durch ihren zarten Körper, und ihre blauen Augen starrten für alle Zeiten ins Nichts.

Sie war tot.

Mick brüllte laut auf. Es war ein gellender Schrei des Entsetzens, der Wut und der Trauer. Er bettete Eves Körper auf die Kissen, in denen sie geschlafen hatten, und griff wieder nach seinem Gewehr.

Er feuerte wie ein Besessener.

Doch in dieser Sekunde spürte er den ersten Treffer. Eine Gewehrkugel hatte ihn in die Brust getroffen. Sein Atem stockte, und ein heißer und stechender Schmerz breitete sich mit spitzen Strahlen in seinem Oberkörper aus. Der Atem versagte ihm, und sein Mund füllte sich mit warmem und klebrigem Blut.

Aber er feuerte noch immer in Richtung der Banditen. Dann traf ihn eine zweite Kugel, nun genau in den Kopf. Er meinte, sein Schädel würde regelrecht explodieren, und ein entsetzlicher Schmerz ließ seinen Schädel zerbersten.

Er spürte kaum noch, wie die Waffe seinen Händen entglitt. Vor seinen Augen drehte sich alles und wurde alles schwarz. Er hatte den Eindruck, in einen endlos tiefen Brunnenschacht zu stürzen.

Noch einmal dachte er an ihre lange Wagenfahrt bis hierher in den Westen, an ihren Aufbruch in Independence und an die Fabrikschlote Clevelands. Er dachte an sein Leben mit Eve, die er immer geliebt hatte.

Dann kippte er nach hinten und war tot.

Sheriff Joe Coltrane zügelte sein Pferd und starrte auf die Überreste des vollkommen ausgebrannten Planwagens. Dieser stand im hohen grünen Gras am Fuße einer mit Kiefern und Fichten bewachsenen Hügelkette, einem der ersten Ausläufer der Black Hills. Rund um den Wagen waren vielerlei Dinge verstreut, die Besitztümer der Überfallenen, die die Banditen durchsucht hatten: Töpfe und Pfannen, verbrannte Kleidung, Werkzeuge, einige leere Transportkisten und anderes.

Die Sonne schien warm von einem strahlend blauen Himmel, die Luft war erfüllt vom würzigen Duft der Kiefern, und der Anblick des ausgebrannten Wagens stand in einem argen Gegensatz zur Schönheit der Natur.

»Verdammt!«, stieß Coltrane hervor. Er war ein stämmiger, vielleicht vierzigjähriger Mann, der einen breitkrempigen dunklen Hut, ein kariertes Sommerhemd und Blue Jeans trug. Seit knapp fünf Jahren war er Sheriff in der Stadt und im County Sunrise. »Der wievielte Wagen ist das?«