Jetzt bin ich anders - Friederike Kipp - E-Book

Jetzt bin ich anders E-Book

Friederike Kipp

0,0
1,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Lilly wacht eines morgens neben ihrem Kumpel Aslan auf und weiß absolut nichts mehr vom vorherigen Abend. Das einzige was sie weiß ist, dass Aslan nackt neben ihr liegt. Verunsichert geht sie nach Hause und verbannt Aslan aus ihrem Kopf. Denn zuhause warten ihre jüngere Schwester und ihr Freund Danny. In ihren Augen ist Danny der sechser im Lotto, doch dieser Mann ist grob, versoffen und ungepflegt, dass genaue Gegenteil zu Aslan. Krampfhaft versucht sie sich einzureden das Danny der einzige in ihrem Leben ist. Nach wenigen Wochen bekommt Lilly eine Einladung zu einem Partyabend mit ihrem Freundinnen, den Jungs und Aslan. Dieser Abend bringt viele verlorene oder unterdrückte Gefühle und Gedanken hervor. Doch alles ändert sich mit dem Schrei und dem Tod ihrer besten Freundin. Lilly fällt nach dem Tod ihrer Freundin immer tiefer und tiefer, bis sie da aufschlägt wo alles begonnen hat: bei Aslan. Dieses Mal ist es ihr egal was sie tut. Es wird Zeit für Veränderungen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 272

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Friederike Kipp

Jetzt bin ich anders

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Impressum neobooks

Prolog

-Liebe-

Ist das Schmetterlingsflattern

Oder beim Reden zu stottern?

Ist das der Wunsch nach Berührung

Oder die Lust an Verführung?

Ist es die Sehnsucht nach Nähe

Oder der Gedanke an Ehe?

-Heißt Liebe-

Dem Anderen blind zu vertrauen?

Miteinander ein Haus zu bauen?

Sich leidenschaftlich zu küssen?

Alles vom Anderen zu wissen?

NEIN!

-Liebe-

Ist, den gleichen Weg zu gehen

und zueinander zu stehen.

Sich stets zu respektieren.

Den Anderen an der Hand zu führen

und ihm doch Raum zu lassen

ihn nie zu hassen,

Seine Fehler zu verzeihen.

Mit ihm zu lachen oder freuen.

Und fließen einmal Tränen,

ihn in den Arm zu nehmen.

Zu spüren, was dem Anderen fehlt,

zu wissen, was der Andere zählt.

Das ist Liebe!

Dieses Gedicht beschreibt die Liebe wie kein anderes, das ich je gelesen habe und jünger als fünfzig Jahre ist. Die Autorin, Nathalie S. , hat treffend formuliert, was Liebe ist. Vielleicht liegt es in der Natur der Menschen, die Liebe zu suchen und sie ganz fest an sich zu binden.

Und manchmal muss ein Mensch erst viel Leid ertragen um zu wissen, wen man wirklich liebt.

Kapitel

Ein zarter, kleiner Oberkörper hob und senkte sich im Takt. Ein weißer Schlauch, so dünn wie eine Schlange, führte von einer Maschine zu einem rosafarbenen zierlichen Mund. Das kleine Mädchen lag angeschlossen an tausende Geräte auf einem Krankenhausbett. Ihr Bauch, so rund wie ein Ball, war separat an einer Maschine angeschlossen, die eine Art zweiten Puls aufzeichnete. Auf einmal piepte diese erschreckend laut und schrill.

Vier Krankenschwestern und ein Arzt kamen hineingestürzt.

„Ich glaube, das Kind kommt, Herr Doktor!“, sagte die Schwester beunruhigt. „Bereiten Sie alles für die OP vor.

Wir holen das Kind!“, brüllte der Arzt hastig. Sie schoben das kleine Wesen in eine OP-Saal. Dort setzte der Arzt ein scharfes Skalpell an und schnitt ihr den kugelrunden Bauch auf. Es blutete stark, als sie etwas aus dem Bauch des Mädchens zogen. Wenige Minuten später kreischte ein Baby…

4 Jahre später…

Ich lag neben ihm.

Meine blasse Hand ruhte auf seinem dunklen Oberkörper.

Seinen Arm hatte er um mich gelegt. Hatte ich es wirklich getan? „Lilly, alles ok?“, hauchte er sanft in mein Ohr.

„Ja, naja, ich weiß nicht…“, stotterte ich.

„Bereust du es?“, fragte er hauchend. „Nein, ich glaube nicht“,

antwortete ich zaghaft. „Okay“, drang von seinen Lippen.

„Wie weit sind wir gegangen?“, hauchte ich. „Was glaubst du?“, fragte er spielerisch, fast spöttisch. „Zu weit…“, antwortete ich nur.

„Ja, wir haben miteinander geschlafen, wenn du das meinst…“, gab er offen und ehrlich zu. „Okay…“, piepste ich kaum hörbar. „Sicher, dass alles okay ist?“, fragte er mit einem leichten

Nachdruck. „Ich weiß es nicht“, gab ich zu. „Ich mach uns einen Kaffee. Wenn du willst kannst du duschen gehen“, bot er mir an.

„Ja, gerne… wo ist dein Bad?“, sprudelte es aus mir, dankbar.

„Dritte Tür links“, antwortete er beinahe belustigt über meine doch so törichte Frage.

„Danke…“, antwortete ich.

„Warte, ich geb´ dir noch ein Handtuch…“, schoss es aus ihm wie aus einer Pistole.

„Oh, danke…“, bedankte ich mich. Er stand auf, sein Körper war muskulös, ähnlich eines Sportlers. Er bewegte sich ganz grazil zu seinem Schrank. Ich setzte mich auf und die

Kälte seines Zimmers umhüllte meinen Körper. Ein Gänsehautschauer jagte über meinen Körper. Rund um das Bett lagen seine und meine Sachen verstreut. Wir hatten

es wirklich getan?, schoss es mir durch den Kopf.

Ich stand auf und suchte meine Sachen in diesem Chaos zusammen. „Hier, ein Handtuch…“, sagte er mit einem leicht frechen Grinsen auf den Lippen.

„Danke…“, kam es aus meinem Mund und ich schlang das Handtuch um meinen nackten Körper. So bekleidet ging ich durch den kleinen, engen Flur entlang zum Bad. Dort angekommen ließ ich das Handtuch meinen Körper hinuntergleiten. Meine Füße berührten den Boden der Dusche, meine Finger legten sich um den silbern glänzenden Wasserhahn. Das warme Wasser prasselte auf meinen Rücken. Einige Tropfen rannen an meinem Gesicht entlang, wie Tränen. Fest schloss sich meine Arme um mich, als wollte ich mich vor etwas oder jemandem schützen. Ich war ganz ruhig, doch in mir schrie eine Stimme aus Leibeskräften; es war unerträglich.

Je länger ich unter dem Wasser war umso leiser wurde die Stimme. Ich ließ das Wasser so lange auf meinen Rücken prasseln bis die Stimme in mir verstummte. Meine Hand löste sich von meinem Körper und umschloss nun den Wasserhahn. Das Wasser erlosch und einen Fuß nach dem anderen schlich ich aus der Dusche. Das weiche Handtuch saugte die Nässe von meiner Haut. Ich wickelte meine Haare in das Handtuch und zog meine Sachen an.

Langsam trat ich aus dem Bad und ein wohltuender Duft von frischem Kaffee strömte in meine Nase. Es roch vertraut, sehr sogar. „Magst du deinen Kaffee mit Zucker und, oder

Milch?“, fragte er bestimmt.

„Bitte etwas von beidem“, antwortete ich schüchtern.

„Bitte schön“, grinste er und hielt die Tasse vor mein Gesicht.

„Danke schön“, antwortete ich und nahm die Tasse aus seiner Hand. Sie

wärmte meine kalten und blassen Gliedmaßen. Es tat gut, die Wärme zu spüren. Zu spüren, dass ich lebte und nicht träumte… „Lilly, willst du noch etwas essen?“, durchdrang seine Stimme meine Gedanken.

„Nein, Aslan…“, antwortete ich.

„Okay… Soll ich dich nach Hause bringen?“, schlug er vor.

„Ich weiß nicht…“, druckste ich.

„Ok, wir trinken aus und dann bring ich dich…“, beschloss Aslan während er

in seine Kaffeetasse starrte. Der heiße Kaffee rann meine Speiseröhre entlang. Die Wärme des Getränks strahlte von innen nach außen, sodass meine Haut wieder eine normale Temperatur annahm. Ich stellte den leeren Becher ab und sah mich unsicher um. Was war gestern passiert?, überlegte ich immer und immer wieder. „Na komm, Lilly, ich bring dich…“, hauchte er.

„Okay“, piepste ich.

Zu zweit gingen wir aus der Küche und quetschten uns in den Flur. Seine Hand berührte meine und es fühlte sich gut an. Warum nur? Die Frage sauste durch meinen Kopf wie Dateien durch den Computer. Ich schlüpfte in meine Chucks und ein unwohles Gefühl beschlich mich. Zusammen gingen wir aus der Tür, aus dem Haus und durch die Straßen.

Es war gut, nicht allein zu sein und doch, je näher wir meinem Zuhause kamen umso unwohler wurde mir.

Es fing wieder an in mir zu schreien und zu kreischen, es war unerträglich… Wir waren an meinem Zuhause angekommen.

„Bis bald, Lilly…“, sagte Aslan lächelnd.

„Bis bald, Aslan“, verabschiedete ich mich und nahm den Schlüssel aus meiner Tasche und steckte das alte Ding in das Schloss. Die Tür sprang auf und ich verschwand im dunklen

Treppenhaus. Erst waren meine Schritte leicht und fröhlich, doch je höher ich ging umso schwerer wurden meine Beine. Kurz vor meiner Wohnungstür waren die Beine so schwer wie Beton. Nun stand ich vor der Tür, meine Hände waren nassgeschwitzt, mein Herz schlug, nein, es hämmerte wie verrückt. Gerade wollte ich den Schlüssel ins Schloss stecken, als meine Ohren das Geräusch nackter Füße auf der anderen Seite der Tür vernahmen.

„Lilly…“, quietschte meine kleine Sonne.

„Maja, hast du noch nichts gegessen?“, schoss es sofort aus mir heraus,

während ich die Tür aufschloss.

„Nein, Mama ist nicht da, und Danny schläft in deinem Zimmer“, flüsterte sie.

„Ok, ich mache dir jetzt was zu Essen und du sagst Danny

nicht, dass ich so spät bin…“, schlug ich ihr vor. „Ja!“,

grinste sie. Ich nahm sie hoch, meine warmen Arme umschlossen ihren kühlen Körper.

Maja hörte auf zu zittern und kuschelte sich in meine Arme. Ich setzte sie auf einen gepolsterten Küchenstuhl und machte uns beiden etwas Vanillepuddingsuppe. Schnell setzte ich etwas Milch auf den Herd. Meine Augen starrten auf den Topf mit der Milch während meine Gedanken bei ihm waren. Ich sah sein Gesicht, seinen Körper, roch seinen Duft und hörte seine Stimme. „Lilly…“, quiekte Maja. Ich spürte einen stechenden Schmerz auf meiner Hand. Mit der anderen Hand zog ich die überkochende Milch vom Herd und schnell ließ ich kaltes Wasser über meine schmerzende Hand laufen. Der Schmerz ließ mir die Tränen in die Augen steigen.

„Lilly,doll aua?“, piepste Maja.

„Nein, hab´ ich nicht…“, antwortete ich während ich das Puddingpulver in die Milch schüttete und rührte um. Maja sprang vom Stuhl auf und holte zwei Schüsseln. Ich machte etwas Puddingsuppe in die beiden Schüsseln und zu zweit gingen wir in die Wohnstube. Wir beide aßen zufrieden, dabei beobachtete ich sie und mir wurde klar, dass sie meine Sonne war, mein Ein und Alles… Es knallte. Ich zuckte zusammen, ein stabilerer, großer Mann stand in der Tür.

„Morgen, Schatz!“, polterte er.

„Morgen, Danny…“, antwortete ich und verdrehte meine Augen.

„Wie lange bist du schon wach?“, fragte er grob.

„Erst seit fünfzehn Minuten…“, sprudelte es aus mir heraus.

„Ach so…“, sagte er und schlurfte in das Bad. Danny roch streng nach kaltem Rauch

und Alkohol, es war widerlich. Das Kribbeln war schon lange weg, doch meine Mutter mochte ihn sehr, denn er war wie mein Vater: ohne Arbeit, gegen Politik; dafür, dass der Staat sie aushalten musste und dass Frauen das tun, was Kerle sagen, ohne Wenn und Aber. Schon bei dem Gedanken wurde mir ganz, ganz anders. So wollte ich nicht enden… Niemals in meinem Leben.

„Lilly, kommst du zu mir??“, fragte Maja lieb und niedlich.

„Ne, ich schaue mal nach Danny…“, antwortete ich traurig.

„Schade…“, antwortete Maja mir mit einer traurigen Stimme, die mir das Herz stillstehen ließ. Ich drehte mich um und bewegte mich in Richtung des Bades. Von dort kam gerade Danny, er zog mich zu sich ran.

„Bekomme ich einen Kuss…“, knurrte er.

„Nein, du stinkst!!“, schnaubte ich.

„Ach, hab´ dich nicht so…“, sagte er und zog mich zu sich heran und drückte seine Lippen auf meine. Innerlich ekelte es mich an, ich wollte den Kuss nicht. Danny steckte mir seine Zunge in den Hals. Sollte ich jetzt würgen oder es einfach zulassen?, dachte ich. Verzweifelt wollte ich ihn wegdrücken, doch meine Arme waren gegenüber seinen wie Streichhölzer. Seine Pranken packten meinen Hintern. Ich wusste, was er wollte. Das, was er immer wollte. „Lilly?“, piepste eine kleine zarte Kinderstimme. Genervt löste sich Danny von mir.

„Was ist denn, meine Sonne?“, fragte ich.

„Wo ist Mama?“, fragte sie mich schüchtern, kindlich.

„Ich weiß es leider nicht… “, antwortete ich bedauernd.

„Maja, mach die Glotze an und lass mich und deine Schwester allein… “, polterte Danny. Maja zuckte zusammen und ich sah Danny böse an. Ich ging zu Maja und machte ihre Lieblingsserie an. Danny beobachtete mich etwas skeptisch. Eigentlich juckte es mir in den Fingern ihm eine zu kleben, doch ich brachte es nicht über das Herz. Schnell ging ich wieder zu ihm und fuhr mit meinen Fingern über sein stoppeliges Kinn und ging dann in mein Zimmer. Er war folgsam und riss mir die Kleider vom Leib, irgendwie genoss ich es immer noch, doch nur noch körperlich, denn gedanklich war ich bei Aslan. Warum nur?, kreischte es in meinem Kopf, eigentlich hatte ich es doch gut. Mein Freund schlug mich nicht, verstand sich mit meiner Mutter und mit Maja. Es war alles doch toll, besser als bei manch anderen hier in unsere Platte. Mehrere Tage vergingen bis ich Aslan zufällig wiedertraf. Ich war auf dem Weg, um Maja von der Kita abzuholen. Mit leichten Schritten ging ich den Weg entlang. In mir tobte ein Konflikt, ein Teil meiner Selbst wollte zu Aslan und der andere Teil verbot mir, über ihn nachzudenken, weil ich ja Danny hatte. Auch wenn er so grob, so ungepflegt und selten dämlich war… aber genau das machte ihn so liebenswert, dachte ich.

„Lilly! Vorsicht!“, brüllte jemand. Ich riss mich aus meinen Gedanken wie das Papier von einem Block gerissen wurde. Ein fester Griff packte mich und zog mich nach hinten.

Meine Beine wurden taub und ich spürte nur noch einen harten Aufprall. „Lilly, alles in Ordnung?“, fragte mich eine tiefe Stimme.

„Aslan, was? Wie?“, fragte ich leicht neben der Spur.

„Weißt du nicht, was gerade passiert ist?“, fragte er mich skeptisch.

„Doch, ich wollte Maja abholen… “, antwortete ich total abwesend.

„Du wurdest fast überfahren!?“, brüllte er mir besorgt ins Gesicht.

„Echt?“, fragte ich ihn verblüfft.

Seine schokoladenbraunen Augen mit einem waldmeistergrünen Schimmer sahen mich ernst an.

„Danke… “, kam es schüchtern aus mir heraus.

„Schon ok, einfach mal weniger Träumen… “, antwortete Aslan grinsend.

„Sorry, ich war woanders mit den Gedanken… “, entschuldigte ich mich leise und zart.

„Darf ich fragen wo?“, fragte er mit leicht erheiterter Spannung.

„Ist egal… “, wehrte ich seine Frage ab.

Er lächelte mich frech an wie nur er es konnte. Nein, nein, nein, ich durfte mich nicht verlieben! Ich hatte doch schon Danny.

„Du, ich muss los, Maja abholen von der Kita“, sagte ich zu ihm und versuchte aufzustehen. „Ich komme lieber mit sonst wirst du noch über den Haufen gefahren“, antwortete er und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie fest, irgendetwas an ihm ließ mich grinsen.

War es seine Frisur, die aussah wie erst aufgestanden, oder war es das Muskelshirt, was er anhatte, oder war es die Baggy, die an ihm so hammermäßig aussah? Nein, nichts

von diesen Dingen ließ mich lächeln. Seine bloße Anwesenheit ließ mich strahlen, ließ mich das Glück von Tausenden Menschen fühlen; es war so komisch, aber auch so schön.

In mir fing es an zu kribbeln, doch nicht so, wie bei der Liebe, sondern ein Kribbeln des Verlangens. Ich konnte mich nicht an die Nacht erinnern, doch irgendwie verlangte meine Haut, meine Haare, mein ganzer Körper nach ihm. Warum nur?, dröhnte es in meinem Kopf. Kurz vordem Kindergarten ergriff er meine Hand, ich sah ihn abwartend an.

„Lilly, wegen dem, was passiert ist…“, setzte er an.

„Aslan, sag´ nichts dazu, ok?!“, bat ich ihn. Er nickte erleichtert.

Wenige Meter vor demKindergarten quiekte Maja vergnügt: „Lilly…“, „Ja, meine Sonne!“, antwortete ich Maja.

Ihr Lächeln war so schön als wolle sie die Sonne überstrahlen. Wir gingen hinein, als mich eine Erzieherin ansprach: „Lilly, könnten Sie mir bitte einen Augenblick folgen?“.

Ihr Ton war sehr ernst und beunruhigte mich. „Ja, ich zieh sie nur schnell an…“, antwortete ich leicht hektisch.

„Das kann ich doch auch machen…“, warf Aslan ein.

„Meinst du, Aslan?“,antwortete ich unsicher.

„Ja…“, antwortete Aslan mit einem vertrauten Lächeln.

„Aslan kann mich helfen…“, quiekte Maja vergnügt und umklammerte ihn.

„Ok, meine Sonne, ich bin gleich wieder da“, antwortete ich ihr

lächelnd. Ich folgte der Erzieherin in ein kleines Büro, das überladen mit Regalen voller Akten und Bücher war. Es war so voll, dass man erst auf den zweiten Blick den Schreibtisch erblickte, an dem Majas freundliche Erzieherin saß. Doch ihre Mimik verriet mir nichts Gutes. Sie bat mir einen Stuhl an doch ich lehnte dankend ab. Ihre Augen fokussierten mich und sie holte Luft.

„Lilly, ist bei Ihnen zu Hause alles in Ordnung?“, fragte sie sanft.

„Ja? Wieso?“, antwortete ich verwirrt.

Innerlich wusste ich, dass es nur ein Spiel, ein Schmierentheater war. Jedoch sollten die Leute außerhalb der Familie keinen Anhaltspunkt davon bekommen, dass etwas nicht

stimmte, nur damit sie meine Kleine woanders hinbringen könnten.

„Wir haben mitbekommen, dass sie voller blauer Flecke ist…“, sagte die Erzieherin besorgt. „Was, aber das kann doch gar nicht sein…“, antwortete ich geschockt.

„Doch, leider ist dem so. Wir denken, dass sie Zuhause geschlagen wird…“, äußerte sie in einem skeptischen Ton. Diese Worte fielen wie Steine auf mich und raubten mir die Luft.

„Was?! Aber das kann ich mir nicht vorstellen, niemand würde die Hand gegen sie erheben…“, antwortete ich ihr fast hauchend.

„Leider schon…“, bedauerte die Erzieherin.

„Ich werde meiner Mutter gleich Bescheid geben und wir werden auf alles achten, was passiert…“, versprach ich ihr.

„Das ist ein konstruktiver Vorschlag. Wenn Sie Hilfe brauchen, ich gebe Ihnen eine Nummer, an die Sie sich wenden können…“, sagte sie, und kritzelte schnell eine Nummer auf ein Stück Papier.

„Danke…“, antwortete ich. Sie gab mir den Zettel mit der Nummer

darauf. Ich nahm ihn an mich und ging aus dem Büro. Aslan hatte Maja auf die Schultern genommen, sie quietschte vergnügt und wuschelte mit ihren kleinen Händen durch seine schwarzen Haare.

„Was war denn los, Lilly?“,hauchte er mir ins Ohr.

Die Gänsehaut kroch meinen Hals entlang.

„Nichts Wichtiges…“, log ich.

„Sicher?“, fragte er mich ernst.

„Ja…“, beantwortete ich seine Frage mit einem kleinen, schweren Gewissen.

„Okay…“, sagte er.

„Aslan, du bist zu langsam!!!“, quietschte Maja vergnügt.

Ich beobachtete Maja, doch mir fiel nichts Ungewöhnliches an ihr auf. Wer hatte es sich gewagt, meiner kleinen Sonne weh zu tun? Die Frage schoss wie ein Torpedo durch mein Hirn. Wir kamen Zuhause an. Aslan schnaufte etwas und seine Haare sahen aus als hätte ein Tornado darin gewütet. Doch er lachte so süß, genau wie ein Engel.

Jedenfalls dachte ich, dass Engel so lachen. Es war ein Déjà-vu - Aslan brachte mich wieder nach Hause, doch dieses Mal war Maja dabei, was mir den Moment noch etwas mehr

versüßte. Eine leichte Angst beschlich mich auf einmal - was war bloß mit mir los? Ich schüttelte den Kopf und versuchte, auf andere Gedanken zu kommen und mir diese Angst nicht anmerken zu lassen. „Magst du noch mit hochkommen?“, fragte ich ihn schüchtern.

„Klar!“, antworteteer und grinste.

Langsam setzte er Maja ab. Vergnügt lief sie vor uns die Treppen hoch.

„Warum wollte sie mit dir reden?“, fragte Aslan dieses Mal sehr eindringlich.

„Sie haben beobachtet, dass Maja überall blaue Flecken hat. Sie denken, dass wir sie schlagen würden“, antwortete ich traurig.

„Was?“, brüllte er fast.

„Ja, aber das würde niemand machen… hoffe ich…“, antwortete ich sofort um ihn zu beruhigen. Doch meine Stimme zitterte bei diesen Worten.

„Lilly, wenn irgendetwas ist, sag Bescheid oder komm zu mir, ok?“, flehte er mich an.

Ich nickte leicht und es tat mir gut, auf eine komische Art und Weise, zu wissen, dass ich immer zu ihm kommen konnte. Auf unserer Etage angekommen, kam uns schon ein beißender Geruch entgegen.

„Was stinkt hier so??“, fragte Maja.

Noch bevor ich ihr antworten konnte, kam unser Hausmeister.

„Lilly, gut, dass ihr noch nicht in eurer Wohnung wart, hier auf

der Etage ist ein Gasleck. Es dauert noch einige Stunden, bis das Leck gestopft ist“, berichtete er.

„Gott sei Dank haben Sie uns noch vorher abgefangen…“, bedankte ich mich bei ihm.

„Keine Ursache, meine Liebe…“, antwortete er nur lächelnd.

Er war ein lieber alter Mann. Maja hatte ihn schon einmal als Großvater bezeichnet, doch das störte ihn recht wenig, er mochte sie sehr. Ich hockte mich zu ihr hin und sagte: „Na komm, Süße, lass uns noch etwas spielen gehen - auf dem Spielplatz??“, „Jaaaaa“, quietschte sie und freute sich so süß wie eine kleine Fee. Zu dritt gingen wir runter auf den Spielplatz. Ich beobachtete sie, wie sie spielte und lachte. Majas Augen sahen mich freundlich an. Sie glänzten wie Brillanten, die in ihre strahlenden blauen Augen eingesetzt wurden. Sie sah aus wie eine Prinzessin oder eine Fee. Nicht nur ich beobachtete wen; Aslans Blick klebte an mir wie die Schuppen an einem Fisch. „Ist irgendetwas? Oder brauchst du ein Passfoto?“, fragte ich ihn belustigt. „Nö, also, eigentlich ist alles in Ordnung. Aber das Passfoto nehme ich gerne…“, antwortete er darauf mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Wozu?“,schoss es aus mir heraus. „Nur so…“, antwortete ergrinsend. Ein schüchternes Lächeln huschte auch über meine Lippen. Warum ist er nur so süß?, fragte ich mich innerlich und verfluchte ihn dafür. „Guck mal, Lilly!“,piepste Maja. Ich drehte mich um und kam zu ihr. Sie hatte ein zusammengefaltetes Stück Papier gefunden. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich nicht um irgendein Stück Papier handelte sondern ein 50-Euro-Schein war.

„Mensch, Maja, da hast du ja einen richtigen Schatz gefunden…“, staunte ich, sie grinste mich süß an. Aslan sah uns mit großen Augen an und lächelte.

„Heute scheint dein Glückstag zu sein, denn… jetzt gibt es ein leckeres Schokoladeneis mit Schokoladensoße“, schlug er vor.

„Du bist so nett, danke, Aslan…“, piepste sie freundlich.

„Schon gut, Kleine…“, sagte er verlegen und lächelte sie an.

Wenn ich es nicht bessergewusst hätte, würde ich sagen, er war in seinem ersten Leben ein großartiger Vater. So wie er mit Maja umging, es war einfach nur ein schöner Anblick. Ein kühler Wind streifte mich und mir wurde klar, dass ich Angst hatte. Doch wovor? Zusammen

gingen wir zu dem Eiscafé, was wir alle im Kiez so liebten.

Auf dem Weg dorthin sah mich Maja an und fragte mich: „Magst du Aslan?“,

„Ja, klar mag ich ihn…“, antwortete ich freundlich.

„Toll, er dich nämlich auch!“, verriet sie mir.

„Ach, so ist das…“, sagte ich und lächelte ihn an. Aslan erwiderte das Lächeln.

„Sie Mag dich sehr“, flüsterte ich zu ihm.

„Sie ist süß, sogar sehr, genauso wie ihre Schwester…“, antwortete er nur.

„Danke!“, antwortete ich und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Das brauch dir nicht peinlich sein, meine Kleine“, redete er auf mich ein. Kurz vor dem

Eiscafé blieb Maja wie angewurzelt stehen.

„Was ist denn los?“, fragte ich sie verwirrt.

„Da ist Danny…“, hauchte sie nur. „Das ist doch nicht schlimm, Mäuschen…“, antwortet ich ihr. Sie sah kurz zu Danny und seinen Freunden. Dann sagte sie: „Kannst du nicht mein Eis holen?“, „Es ist aber netter mit hinein zu kommen und danke zu sagen…“, antwortete ich ihr.

„Ok…“, gab sie ängstlich von sich. Zu dritt betraten wir das Café. „Schatz…“, brüllte Danny durch den ganzen Laden. „Mann, ist der wieder voll“, hauchte Aslan.

„Hi…“, antwortete ich. „Mensch, Danny, die sieht ja Hammer aus, leihst du sie mir mal aus?“, fragte einer seiner Freunde. Er antwortete darauf hin: „ Mh, muss ich mir mal überlegen…!“,

„Ich glaube, du bist ein bisschen bescheuert…“, brüllte ich ihn an. Aslan hielt mich leicht

fest. „Das ist meine Süße…“, lachte Danny. „Aber wer ist dann der Hurensohn neben deiner Perle?“, brüllte einer seiner Freunde. „Was hast du gerade gesagt?“, knurrte Aslan.

„Du hast mich schon richtig gehört!“, stocherte Dannys Kumpel weiter.

„Danny, pfeif´ deinen Kumpel zurück…“, brüllte ich. „Lilly, halt´ dich da raus!!“, bekam ich nur als Antwort. „Nein, das tu´ ich nicht!“, widersprach ich ihm lautstark.

Er stand auf und wankte, Aslan zog mich hinter sich. Maja hatte sich hinter meinen

Beinen versteckt. „Komm, verpiss´ dich, Junge…“, versuchte Aslan die Situation zu entschärfen. Es half nicht. Danny brüllte und holte aus. Aslan wich aus, knapp hatte er

mich verfehlt. Ich nahm Maja auf den Arm und ging schnell beiseite.

Meine Vorahnung hatte sich bestätigt, verdammt. Danny holte wieder aus und traf Aslan auch; der lag kurz am Boden. Danny nahm den Ketchup und beschüttete ihn damit.

„Danny, hör auf!“, brüllte ich ihn an. Er drehte sich um und brüllte vor Lachen. „Lilly, halt‘s Maul!!“, antwortete er mir, sein Geruch stank bestialisch nach Schnaps. Er ging zurück zu seinen Kumpels und lachte weiter. Ich ging zu Aslan. „Ist alles okay?“, fragte ich

ihn peinlich berührt. „Ja, so ein Wichser…“, antwortete

Aslan fluchend. „Sorry….!“, entschuldigte ich mich. „Schon gut… kannst ja nichts dafür…“, antwortete er mit einem Ausdruck des Mitleides in seiner Stimme.

„Ich bezahl´ Maja das Eis und dann gehen wir, du kannst dich auch bei uns duschen…“, schlug ich vor. „Ich glaube, die Dusche schreit nach mir…“, antwortete Aslan wieder gefasst.

Peinlich berührt holte ich Maja ihr Eis und wir verschwanden aus dem Café.

„Aslan, es tut mir so Leid…“, entschuldigte ich mich wieder.

„Hey, Spätzchen, du hast da keine Schuld… Ich meine, dein so toller Freund

ist einfach nur ein Wichser!“, erwiderte Aslan. Er sprach das aus, was sich viele nur dachten, genau wie ich manchmal.

„Was ist ein Wichser?“, fragte Maja mit kindlicher Neugierde.

„Das vergiss mal wieder ganz, ganz, ganz schnell. Das ist nämlich ein schlimmes Wort!“, rügte ich sie.

„Ach so!“, antwortete sie mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.

Wir gingen zusammen zurück, wo unser Hausmeister schon wartete.

„Lilly, das Leck ist repariert und gelüftet wird auch schon“, berichtete er.

„Das ist schön zu hören…“, antwortete ich etwas beruhigter.

„Aber, was haben Sie denn gemacht?“, fragte er Aslan fassungslos.

„Ich bin Opfer von Dannys Trunkenheit geworden…“, antwortete Aslan nur leicht säuerlich. „Das tut mir leid. Seien Sie froh, dass er Sie nur einmal getroffen hat. Glauben Sie mir, das ist kein Vergnügen…“, beschwörte uns der Hausmeister.

Ich wusste, dass die beiden immer aneinandergerieten, egal, was war.

„Das kann ich mir vorstellen…“, antwortete Aslan leicht gereizt.

Maja war schon fast oben als ich und Aslan die Treppen betraten.

„Wo bleibt ihr denn?“, quengelte Maja.

„Wir sind gleich da“, rief ich ihr zu.

Aslan ergriff meine Hand, wir rannten die Treppen hinauf und lachten wie kleine Kinder. Endlich waren wir oben angelangt und schnappten lachend nach Luft.

„Na endlich…“, meckerte Maja auf eine kindliche Art und Weise, dass man ihr nicht

böse sein konnte. Ich schloss die Wohnung auf und wir gingen gemeinsam hinein.

„Lilly, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich lieber gehen, weil ich dir keine

Schwierigkeiten machen will…“, sagte er leicht betroffen.

„Aslan, du bist total voller Ketchup…“, widersprach ich

ihm. „Ja, aber ich glaube dein FREUND kommt bald wieder und ich will nicht, dass er dir oder Maja was tut… wir sehen uns, ok?“, sagte er und wandte sich zur Tür.

„Ok, ich bring dich noch zur Tür…“, antwortete ich.

„Danke“, sagte er mit einem Lächeln, das mich dahinschmelzen ließ wie Butter.

Ich brachte ihn schweren Herzens zur Tür. Es war eigenartig, soetwas zu spüren, es war so wie damals… nein, ich durfte mich nicht verlieben… denn mein Herz gehörte schon jemandem, Danny… . Wieder schrie es in mir, ich hatte das Gefühl, als würde es meinen Kopf zerreißen.

„Lilly?“, piepste es.

„Ja, Maja?“, antwortete ich ruhig.

„Wo ist Mama?“, fragte sie fast weinend.

„Ich weiß es nicht, aber sie wird bald wiederkommen…“, antwortete ich ihr und nahm Maja fest in die Arme. Wo war sie bloß?, fragte ich mich immer und immer wieder.

Spät am Abend stand Mum auf einmal in der Tür.

„Wo warst du?“, schoss es aus mir heraus.

„Ist das nicht egal? Hast du immer auf Danny gehört und auf Maja aufgepasst?“, fragte sie kalt und ohne Anzeichen von Gefühlen.

„Ja, hab ich…“, antwortete ich ihr genauso kühl.

„Gut, ich gehe ins Bett…“, knurrte sie.

„Gute Nacht“, fügte ich hinzu.

Sie verschwand in Ihrem Zimmer. Auch ich ging in mein Zimmer und schlief ein. Am nächsten Morgen wurde ich brutal aus meinen Träumen gerissen. Maja sprang auf meinem Bett auf und ab. „Maja, Süße, was ist los?“ fragte ich verschlafen.

„Ein Mann ist bei Mama, ich hab Angst“, hauchte sie.

„Schon gut, Kleine, na komm her, schlaf´ noch bei mir etwas, ok?“, schlug ich vor.

„Ja!“, sagte sie leise und kuschelte sich in meine Decke.

Schnell schlief sie wieder ein und die Wärme ließ mich wachbleiben.

Langsam stand ich vom Bett auf und in diesem Moment bekam ich eine SMS, von Aslan. „Guten Morgen, hoffe, ich hab´ dich nicht geweckt, magst du vielleicht telefonieren?“.

Ich antwortete ihm: „ Klar, gerne.“

Nur wenige Sekunden später vibrierte das Handy.

„Hi, guten Morgen…“, sagte ich leise.

„Morgen, na, wie geht´s?“, schoss es aus ihm heraus.

„Gut und dir?“, antwortete ich verschlafen.

„Danke, gut soweit…“, sagte er wach.

„Bist du noch sauber geworden?“, fragte ich nach.

„Ja, die Dusche hat ihren Zweck erfüllt“, entgegnet er lachend.

„Das ist gut zu hören und danke noch mal…“, begann ich, doch Aslan unterbrach mich.

„Für gestern oder für die Nacht?“ „Für gestern…“, antwortete ich zu schnell.

„Nicht für die Nacht?“, hakte er nach

„Vielleicht…“, antwortete ich ihm verspielt.

„Gern geschehen. Die Nacht können wir ja wiederholen!“, bot er an und sein tiefes, männliches Lachen durchdrang meine Ohren.

„Nein, ich bin Danny treu!“, stellte ich sofort klar.

„Oh Gott, Lilly, der ist nicht gut für dich!“, stöhnte er und das Lachen verstummte.

„Doch…“, antwortete ich trotzig wie ein Kind.

„Nein, Lilly, der ist alles andere als gut für dich…“, widersprach er mir.

„Aslan!?“,sagte ich leicht gereizt.

„Lilly, ich bitte dich…“, setzte er an.

Doch ich unterbrach ihn: „Aslan, bitte, ich bin glücklich mit Danny…“,

„Wenn du meinst…“, antwortete er niedergeschlagen.

„Darf ich dich etwas fragen?“, flüsterte ich.

„Klar…“, antwortete er gewohnt freundlich.

„Wie ist das passiert, dass wir zu dir kamen und…“, fragte ich während ich rot wurde. „Kannst du dich nicht erinnern?“, kicherte er frech.

„Nein, sorry…“, entschuldigte ich mich.

„Schon gut, naja, wir haben viel getrunken und haben getanzt, und dann, naja, sind wir zu

mir gegangen und haben dann miteinander geschlafen“, berichtete er mit einem Hauch Ironie. „Oh, okay, danke für die Info“, sagte ich und hörte ihn wieder lachen.

„Ich trinke nie wieder!“, sagte ich trotzig.

„Nein, bitte, denn es war schön…!“, antwortete Aslan.

„Dass ich betrunken war?“, fragte ich ihn skeptisch.

„Nein, der Sex mit dir“, antwortete er ehrlich.

„Ich kann leider nichts dazu sagen…“, sagte ich dazu.

„Dann lass es uns wiederholen, danach kannst du urteilen, ok?“, versuchte er mich zu überreden. Doch ich blieb standhaft und antwortete: „Nein.“, „Stimmt ja, du bist TREU!“, antwortete er ironisch.

„Genau!“, stimmte ich ihm zu und betonte dies sehr.

„Du musst noch viel lernen, meine Süße!“, versprach er. „Was denn?“, antwortete ich

neugierig. „Dass Treue ein durchaus dehnbarer Begriff und Danny ein riesiges Arschloch ist“, sagte er leicht amüsiert.

„Wenn du meinst…“, antwortete ich trotzig.

„Lilly, Schatz…“, polterte Danny.

„Aslan, Danny ist da, ich melde mich wieder, ok?“, sagte ich hastig.

„Ja, aber bitte komm´ zu mir wenn was passiert, ok?“, bat er.

„Ja, mache ich“, versprach ich und Aslan antwortete: „Gut, Bye…“, „Bye!“.

Kaum hatte ich aufgelegt kam Danny schon in das Zimmer.

„Morgen, Schatz…“, polterte er.

„Morgen“, antworte ich zornig.

„Mit wem hast du gesprochen?“, fragte er neugierig.

„Mit Aslan. Ich habe mich nochmal entschuldigt wegen dem, was gestern vorgefallen ist“,

antwortete ich ihm stocksauer.

„Oh, das bisschen Ketchup…“, untertrieb er.

„Bisschen?! Alter, du kannst so froh sein, dass er dich nicht angezeigt hat, weißt du das?

Du und deine scheiß Sauferei…“, brüllte ich ihn an.

„Schatz, beruhig´ dich!“, antwortete er gespielt sanft.

„Nein! Weißt du, wie peinlich das war?“, fuhr ich fort.

„Nein, aber somit weiß er jetzt, dass er die Finger von dir lassen soll!“, verteidigte er sich. „Du bist doch bescheuert!“, widersprach ich ihm.

„Fräulein, werd‘ jetzt nicht frech!“, sagte er nun in einem Ton, der schon fast drohend war. „Doch!“, antwortete ich ihm mit einer riesigen Wut im Bauch.

„Ich werde mich ändern, versprochen!“, versprach er in einem ruhigen, fast sanften Ton. „Gut!“, antwortete ich und kuschelte mich an ihn an.

Kapitel

Wenige Wochen später saß ich mit meinen Mädels vor unserer Platte und wir passten gemeinsam auf unsere kleinen Geschwister auf. Diese spielten vergnügt im Sand oder an der Schaukel. Zasou sah mich an und fragte: „So, meine Süße, was ging da mit Aslan?“,

„Gar nichts…“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

„Dafür habt ihr sehr, sehr, sehr eng getanzt. Der hätte dich doch am Liebsten gleich auf der Tanzfläche ausgezogen“, fügte Paula hinzu. „Nein, da ist nichts gelaufen!“, beteuerte

ich. „Und warum hat man dann euch beide auf der Straße am nächsten Morgen zusammen gesehen?“, fragte Zasou neugierig. „Ich hab´ Brötchen geholt und da haben wir uns getroffen…“, wich ich aus. „Ach so, na dann!“, antwortete Paula. Wir mussten alle lachen.

Es war so schön mit meinen Mädels draußen zu sitzen.

„OH MEIN GOTT!“, schrie Cira auf und deutete auf einen Schwarzen BMW.

„Oh, ja, das Auto ist geil, kennt jemand den Wagen?“, fragte ich in die Runde. Keiner kannte den Wagen, der auf uns zukam. Der Bass dröhnte laut aus dem Auto, während es immer näher kam. Direkt vor uns blieb der BMW stehen und die Flügeltüren gingen auf. Aus dem Wagen stiegen Aslan und noch drei weitere Kerle.

„Hi, Chicas!“, rief einer der Typen.

Wir mussten grinsen. „Heute Bock auf Party? Dann würde ich sagen wir treffen uns alle bei Liam…“, lud ein andrer ein. „Das wird cool!“, riefen wir. Aslan kam auf mich zu, seine Blicke hätte mich am Liebsten ausgezogen, gleich, jetzt und hier... „Seit wann hast du so ein Auto?“, platzte es aus mir heraus.

„Seit heute, hab den Wagen heute erst fertigbekommen. Wenn du willst, kann ich dich abholen“, fragte er stolz und freundlich zugleich.

„Klar, gerne!“, antwortete ich total fröhlich.

„Dann würd ich sagen, heute um sieben hol´ ich dich ab!“, beschloss er.