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Robert Betz

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Beschreibung

Betz bewegt!

Menschen, die Ärger, Wut und Hilflosigkeit in uns auslösen – wir begegnen ihnen fast täglich: Sei es der Chef, der Nachbar, die Kollegin oder sogar der Partner, Freunde oder die eigenen Kinder. Höchste Zeit, endlich mit diesen »Knöpfedrückern« ins Reine zu kommen, die mit unseren Gefühlen Achterbahn fahren! Denn eigentlich sind sie unsere wichtigsten Helfer: Durch ihr Verhalten führen sie uns den eigenen inneren Unfrieden vor Augen, der uns unglücklich macht und der die Konflikte im Außen verursacht. Robert Betz zeigt, wie wir die verborgenen Botschaften hinter jedem Konflikt entschlüsseln, negative Gefühle auflösen und endlich Frieden schließen können – mit uns selbst und den Menschen um uns.

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Seitenzahl: 276

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Das Buch

Menschen, die Ärger, Wut und Hilflosigkeit in uns auslösen – wir begegnen ihnen fast täglich: Sei es der Chef, der Nachbar, die Kollegin oder sogar der Partner, Freunde oder die eigenen Kinder. Höchste Zeit, endlich mit diesen »Knöpfedrückern« ins Reine zu kommen, die mit unseren Gefühlen Achterbahn fahren! Denn eigentlich sind sie unsere wichtigsten Helfer: Durch ihr Verhalten führen sie uns den eigenen inneren Unfrieden vor Augen, der uns unglücklich macht und der die Konflikte im Außen verursacht. Robert Betz zeigt, wie wir die verborgenen Botschaften hinter jedem Konflikt entschlüsseln, negative Gefühle auflösen und endlich Frieden schließen können – mit uns selbst und den Menschen um uns.

Der Autor

Der Diplom-Psychologe Robert Betz zählt zu den erfolgreichsten Lebenslehrern, Autoren und Seminarleitern im deutschsprachigen Raum. Seine lebensnahen, lebendig gestalteten und humorvollen Vorträge, zu denen in den vergangenen zehn Jahren über 150000 Besucher kamen, begeistern mehr und mehr Menschen quer durch alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Seine Bücher, darunter Top-Bestseller wie Willst du normal sein oder glücklich?, Wahre Liebe lässt frei! oder Raus aus den alten Schuhen! standen bisher insgesamt über 390 Wochen auf der SPIEGEL-Bestseller-Liste.

www.robert-betz.com

ROBERT BETZ

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REICHT’S

mir aber!

Dein Weg durch Ärger und Wutzum Friedenmit dir und den anderen

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
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Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Originalausgabe 09/2017Copyright © 2017 by Wilhelm Heyne Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Penguin Random House Verlagsgruppe GmbHNeumarkter Str. 28, 81673 München.Alle Rechte sind vorbehalten.Autorenfoto: © Brigitte Sporrer, MünchenUmschlaggestaltung: Guter Punkt, MünchenSatz: Schaber Datentechnik, Austria
ISBN 978-3-641-20982-7V002
www.penguinrandomhouse.de

»Ich habe euch nur Engel geschickt.«

Neal Donald Walsch, Gespräche mit Gott

Inhalt

Widmung

Einführung

TEIL 1

Wie wir unseren Unfrieden erschaffen

Das Leben könnte so schön sein, wenn nur die anderen nicht wären

Über wen regst du dich (noch) auf?

Warum tun die das nur?

Unsere Arsch-Engel müssen unsere Knöpfe drücken

Wie du über dich denkst, so behandeln dich andere

Was genau denkst du, wie urteilst du über dich?

Deine unfriedliche Vergangenheit holt dich heute ein

Was wir alles nicht sein wollen und doch auch sind

Wie und was willst du nicht sein?

Unsere Arsch-Engel zeigen uns, was wir an uns selbst ablehnen

Wie lange willst du noch das »Opfer« spielen?

Die Inventur deiner Arsch-Engel

Liste der Arsch-Engel meiner Vergangenheit und Gegenwart

Die »schwarzen Schafe« in der Familie und am Arbeitsplatz

Unsere Welt ist (auch) ein Kindergarten

»Aber man wird doch noch erwarten dürfen, dass …«

»Aber man muss sich doch nicht alles gefallen lassen!«

In Wirklichkeit ärgern wir uns immer über uns selbst

Kernfragen zur Beziehung mit dir selbst und deinem Leben

Warum wir wirklich wütend sind – Zusammenfassung

Warum du nicht verhindern kannst, für andere ein Arsch-Engel zu sein

TEIL 2

Die wichtigsten Arsch-Engel unseres Lebens

Arsch-Engel sind deine Wegweiser

Wie du die Geschenke deiner Arsch-Engel erkennst und auspackst

Was wir ganz besonders an anderen ablehnen

Warum du bestimmte Menschen nicht leiden kannst

Menschen, die dauernd jammern, klagen, sich beschweren

Menschen, denen ich es nie recht machen kann

Menschen, die arrogant auf mich herabschauen

Menschen, die aggressiv, wütend, jähzornig, streitsüchtig sind

Menschen, die sich nicht für mich interessieren

Menschen, die ständig anderer Meinung sind

Menschen, die nicht zuhören können

Menschen, die sich dauernd nach vorn spielen und auffallen wollen

Menschen, die lügen und betrügen

Menschen, die immer nur haben, aber nie etwas geben wollen

Menschen, die mich nicht ernst nehmen, auslachen oder bloßstellen

Erkenne den Irrtum hinter deinen verurteilenden Gedanken

DIE ARSCH-ENGEL IN DEINER FAMILIE

Deine Eltern und Geschwister – die größten »Türen« zum Frieden heute

Arsch-Engel: Der Vater deiner Kindheit

Fragen und Anregungen für Frauen

Fragen und Anregungen für Männer

Arsch-Engel: Die Mutter deiner Kindheit

Fragen und Anregungen für Männer

Fragen und Anregungen für Frauen

Unser Umgang mit den noch lebenden Eltern

Arsch-Engel Bruder und/oder Schwester

Fragen zu deinem Bruder und deiner Schwester

Unser Umgang mit den heute erwachsenen Geschwistern

Arsch-Engel Partner und Ex-Partner

Konflikte und Enttäuschungen in der Partnerbeziehung

In einer Zweierbeziehung kommen immer vier zusammen

»Mein Partner hat mich verlassen«

Warum Partner uns verlassen und enttäuschen

Arsch-Engel: Unsere Kinder

Unsere Kinder kommen (auch) zu uns, um uns aufzumischen

»Mein Sohn / meine Tochter sollte ordentlicher sein!«

»Mein Kind sollte nicht so aggressiv sein«

»Mein Kind ist einfach faul und zeigt keinen Ehrgeiz«

»Mein Kind sollte nicht so viel vor dem Computer rumhängen!«

TEIL 3

Wie wir Frieden und Zufriedenheit erschaffen

Wenn Frieden in dir ist, ändert sich dein Umfeld

Durchfühle liebend deine Gefühle

Deine Wut sehnt sich nach deiner Liebe

Annahme statt Ablehnung dem gegenüber, was jetzt da ist

Vergib dir zunächst selbst, was du dir angetan hast

Vergib all deinen »Feinden« und Arsch-Engeln

Gewöhne es dir ab, zu werten, zu urteilen und zu kritisieren

Drücke deine Gefühle aus – wenn möglich, ohne anzugreifen

Begegnung und offenes Gespräch mit einem Arsch-Engel

Der Frieden auf Erden ist nah

Nachwort

Über den Autor

Ausgewählte und empfohlene CDs von Robert Betz

Bücher von Robert Betz

Veranstaltungen, Ausbildungen und Online-Angebote

Widmung

Dieses Buch ist all den Menschen gewidmet, über die wir uns jemals geärgert und aufgeregt haben, die uns wütend machten oder uns gar zur Weißglut trieben und auf die wir – wie unser Kopf sagt – gern verzichtet hätten in unserem Leben. Und auch all denen ist es gewidmet, über die wir uns jetzt noch aufregen und ärgern, die in uns – auf welche Weise und aus welchem Grund auch immer – Ärger, Wut, Hass, Ohnmacht oder auch Neid, Eifersucht, Schuld, Scham oder andere unangenehme Gefühle auslösen; kurzum: all den Menschen, die unsere »Gefühlsknöpfe« drücken.

Ich nenne sie in diesem Buch unsere »Arsch-Engel«. Warum? Weil unser Kopf so einen Menschen für einen »Arsch«, einen »Idioten« oder für »böse« oder »schlecht« hält, während er in Wirklichkeit – ohne es auch nur zu ahnen und ohne dass wir es ahnen – ein Engel ist, der uns etwas aufzeigen will, der eine Botschaft für uns hat. Ja, ich behaupte, solche Menschen sind für uns die wichtigsten im Leben, durch die wir aufwachen, uns selbst erkennen und wachsen können. Ohne sie würden wir uns innerlich nicht bewegen, uns nicht weiterentwickeln und uns selbst nicht auf die Schliche kommen. Wir würden nicht erkennen, dass wir keine »Opfer«, sondern immer nur Schöpfer unserer Lebenswirklichkeit sind.

Einführung

Fast jeder von uns hat sie: Menschen, die in uns ein unangenehmes Gefühl auslösen, ganz besonders Ärger und Wut. Häufig sind es Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung, ja sogar oft solche, die wir (eigentlich) lieben oder mit denen wir uns vertragen wollen, die wir aber oft eher ertragen: unsere Partner, Kinder, Geschwister, Eltern, Schwiegereltern und andere. Oft denkt es in uns: »Ja, wenn die sich doch nur anders verhalten würden, besonders mir gegenüber, dann wäre meine Welt in Ordnung. Dann könnte ich ruhiger schlafen, dann müsste ich mich nicht so oft ärgern, dann ginge es mir gut.«

Und es sind auch oft andere Menschen, die wir überhaupt nicht lieben, die wir auch nicht lieben wollen, die »Idioten«, »Bekloppten«, »Bescheuerten« und – pardon – »Arschlöcher«, die uns über den Weg laufen. Sei es der laute oder rücksichtslose Nachbar, die mobbende Kollegin, der »Blödmann« von Chef, der »Sack« von Ex-Partner, die »Idioten« vom Finanzamt, die »unsere Ruhe und unseren Frieden stören«. Und ganz besonders »die da oben«, die »korrupten« Politiker und »sturen« Beamten, die »raffgierigen« Manager und »profitgeilen« Unternehmer, die angeblich an allem schuld sind, besonders daran, dass es »mir hier unten« nicht so gut geht.

In vielen Menschen in Europa und in den USA hat sich in den letzten Jahren eine tiefe Unzufriedenheit angesammelt, die jetzt immer öfter in Wut und Hass umschlägt. Sie spiegelt sich in zunehmenden Hasskommentaren in den oft eher »asozialen« Netzwerken, in »Protestwahlen« von Parteien und Politikern, die ebenfalls auf Hass und Ausgrenzung setzen. »Jetzt reicht’s uns aber!« und »Schnauze voll!« tönt es an vielen Ecken, und für Werte und Haltungen wie Respekt, Achtung, Toleranz, Mitgefühl und Verständnis haben diese wütenden Menschen nicht mal ein Lächeln übrig. Sie fühlen sich als Verlierer, fühlen sich nicht gehört, nicht gesehen, gekränkt und »verarscht«. Sie sind zutiefst verunsichert angesichts der zu uns flüchtenden Menschen, der zunehmend aufgedeckten Skandale in Wirtschaft und Politik und einer sich rasant wandelnden globalisierten Welt, in der Computer die Arbeitsplätze vieler Menschen überflüssig machen. Der schreiende »Wutbürger« und marktschreierische Politiker erhalten mehr und mehr Beifall, während der »Gutmensch« und »Menschenversteher«, der sich für Verständigung, Vermittlung und Frieden einsetzt, oft verachtet oder ausgelacht wird.

Wie oft hast du jenes wütende, empörte oder frustrierte »Jetzt reicht’s mir aber!« in den letzten Jahren in dir selbst gehört, auch wenn du es nicht wütend hinausgeschrien hast? Es ist der Ausdruck eines Gefühls, das viele Menschen in dieser Zeit immer öfter spüren und ausdrücken. Und das ist gut so. Es ist nicht schlecht. Die Wut hat einen Sinn und eine Bedeutung in dieser sich jetzt schnell verändernden Welt.

Dies ist ein Buch über die selbst erschaffene Hölle, in der viele Menschen leben, über das Gefängnis, deren Gitterstäbe sie selbst geschmiedet haben, über den tiefen Unfrieden, den Menschen in sich erschaffen haben, ohne dass sie dies schon erkennen können oder sehen wollen. Wenn du die Sündenböcke und schwarzen Schafe, die Feindbilder und Schuldner in deinem Leben behalten willst, wenn du (noch) nicht bereit bist, deinen eigenen Anteil am selbst erschaffenen Mangel an Frieden und Zufriedenheit, an Freude und Begeisterung, an Fülle und Erfüllung zu sehen, dann lege dieses Buch bitte ganz schnell wieder weg. Denn es stellt eine Gefahr dar für dein Selbstbild, dein Menschenbild und für dein Bild von der Welt und vom Leben. Die Gefahr besteht darin, dass du erkennen könntest: »Ich liege falsch. Ich habe mich komplett geirrt. Ich habe den Zustand meines heutigen Lebens samt meiner Unzufriedenheit und meines Ärgers selbst erschaffen – ohne dass mir bewusst war, was ich da tat.«

Geht das nicht etwas zu weit zu denken: »Ich soll für die Ereignisse und Zustände, für die Verluste und das Leid, für die Enttäuschungen, den Frust und den Schmerz in meinem Leben selbst verantwortlich sein? Das ist doch verrückt. Einfach Unsinn!« Ja, hör genau hin, wie sich dein Verstand diesem Gedanken gegenüber verhält. Noch ist Zeit, dieses Buch wegzuschmeißen, noch hast du nicht zu viel davon gelesen. Dies ist nur einer von vielen ver-rückten, für dich vielleicht neuen Gedanken, die oft das Gegenteil von dem behaupten, was du bisher für richtig hieltest, was bisher »deine Wahrheit« war, aber doch ein großer Irrtum ist.

Dies ist ein Buch über den von uns selbst erschaffenen Unfrieden in der Welt, über den Unfrieden, den Krach und den Krieg zwischen dir und deinen Mitmenschen, besonders denen, die in der Lage sind, deine »Knöpfe zu drücken« und es in deinem Leben kräftig tun oder getan haben. Und es ist zugleich ein Buch über den Unfrieden und den Krieg in dir selbst, deinen Hass auf dich selbst (den du jetzt vermutlich noch heftig abstreitest), über die ganze Unzufriedenheit mit dir und mit deinem bisherigen Leben. Denn so, wie es in dir aussieht, so sieht es in deinem Leben aus und besonders in den Beziehungen zu deinen Mitmenschen. Unsere äußere Welt ist ein Spiegel unserer inneren Welt, der Welt unserer Gedanken, unserer Gefühle und unseres offenen oder verschlossenen Herzens, unserer Liebe oder unserer Angst.

Und vor allem ist dies ein Buch des Friedens. Es zeigt dir auf, wie du aus dem Ärger mit anderen und aus deiner eigenen Unzufriedenheit hinausfindest zu Frieden und tiefer Zufriedenheit in dir sowie in und mit deinem Leben. Du wirst erkennen, wie du aus der oft gefühlten Ohnmacht und Hilflosigkeit anderen gegenüber zu Handlungsfähigkeit, Entscheidungskraft und dem Gefühl gelangst, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Du wirst beginnen zu leben, statt gelebt zu werden, und bewusster und entschiedener Autor, Regisseur und Hauptdarsteller im Film deines Lebens zu sein.

Alles, was dazu im Moment notwendig ist, ist deine Neugier – auch wenn sie noch mit Skepsis gepaart sein mag – und deine Bereitschaft, dieses Buch nicht nur mit deinem Verstand zu lesen, der gern recht behalten will, sondern mit deinem Herzen und mit deinem Körper. Denn die Sätze, die du hier liest, lösen sowohl in deinem Herzen, dem unsichtbaren Zentrum in deiner Brust, als auch in deinem gesamten Körper spürbare Reaktionen aus, sei es ein Zusammenziehen und enger Werden oder ein sich Ausdehnen und Weiten, eine Anspannung oder eine Entspannung, Wärme oder Kälte, Druck oder Freiheit. Dein Herz kennt deine Wahrheit, und es will dir den Weg zeigen in ein glückliches, wahrhaftiges Leben in der Treue zu ihm und im tiefen Frieden mit dir, deinen Mitmenschen und deiner Vergangenheit. Und das tut es unter anderem über die Reaktionen deines Körpers, die immer Botschaften deiner Seele sind, die dir zuruft: »Hör mir bitte zu und ändere etwas in dir und deinem Leben!«.

Der Friede sei mit dir und in dir!

TEIL 1

Wie wir unseren Unfrieden erschaffen

Das Leben könnte so schön sein, wenn nur die anderen nicht wären

Kommen dir Sätze wie diese hier bekannt vor?

»Wenn ich den schon nur sehe …«

»Die ist für mich gestorben!«

»Der kann mich mal kreuzweise!«

»Die grüße ich nicht mehr!«

»Mit dem rede ich nicht mehr!«

»Diese Frau geht mir so was von auf den Zeiger!«

»Den kann ich einfach nicht ausstehen.«

»Den könnte ich umbringen!«

»Der kommt mir nicht mehr ins Haus!«

»Bei dem hat die Natur einen Fehler gemacht!«

»Das ist und bleibt für mich ein Arsch!«

Diese und ähnliche Gedanken über Menschen in deinem Leben kennst du – und ich vermute, noch eine Menge mehr. Wie viele Exemplare von Mensch laufen dir jeden Monat, jede Woche oder täglich über den Weg, von denen du denkst: »Die muss ich wirklich nicht haben! Wenn die nicht da wären, ginge es mir besser«? Die dich nicht kaltlassen, sondern dir kräftig auf die Nerven gehen oder auf die Füße treten? Vielleicht hast du noch gestern einen getroffen, der dich geärgert, genervt oder aus der Fassung gebracht hat?

Ob zu Hause, ob im Job, in der Nachbarschaft oder im Straßenverkehr – überall tauchen sie auf. Und es werden scheinbar immer mehr, die unsere Knöpfe drücken, die uns wütend, ohnmächtig, sprachlos und fassungslos machen und an die wir noch tagelang mit einem Kloß im Hals oder einem Knoten im Magen denken, ja, die uns manchmal sogar noch nachts im Schlaf verfolgen.

Es sind unsere »schwierigen« oder »unfreundlichen« Zeitgenossen, die uns verletzen oder enttäuschen, die uns ignorieren oder übersehen, die sich egoistisch und rücksichtslos verhalten, die uns ausnutzen oder mobben, die uns belügen oder betrügen, die uns aggressiv anfahren und uns ohnmächtig fühlen oder uns spüren lassen: »Du bist nicht mein Freund! Ich mag dich einfach nicht.«

Diese Menschen, die unsere Gefühlsknöpfe drücken und uns – wie wir sagen – »schlechte Gefühle« machen und unsere Freude am Leben oft sehr einschränken oder uns die gute Laune versauen, nenne ich – wie gesagt – unsere »Arsch-Engel«. Unser Kopf nennt sie lieber nur »Arsch«, und der »Engel« dahinter erscheint ihm zunächst völlig unpassend.

Warum »Arsch-Engel« und nicht einfach »Arsch«? Ich behaupte, diese Menschen sind für dich und dein Leben extrem wichtig, sie gehören sogar zu den wichtigsten Menschen überhaupt. Aber das musst du (noch) nicht glauben. Ich hoffe, dass du das im Laufe des Buches erkennst. Denn diese Menschen, ob sie zu deiner Familie gehören oder dir in der Arbeit begegnen, ob im Verkehr oder im Supermarkt, sie bieten dir – natürlich unbewusst – ein großes, unschätzbar wertvolles Geschenk an: Sie schubsen dich auf den Weg in ein friedliches, glückliches Leben, in ein Leben der Zufriedenheit und der Freude, der Leichtigkeit und Gelassenheit. Und darum kann der »Arsch« für dich zum »Engel« werden. Und solange das noch nicht der Fall ist, nennen wir ihn übergangsweise »unseren Arsch-Engel«.

Im Moment wirst du vermutlich noch nicht heiß darauf sein, das Geschenk deiner Arsch-Engel auszupacken. (Es ist übrigens immer noch Zeit, das Buch wegzulegen, wenn du denkst: »Also, das ist mir zu krass, zu verrückt!«) Dieses Buch wird dir helfen, dieses Geschenk deiner schwierigsten Mitmenschen zu erkennen und hierdurch deine Lebensqualität, dein Grundlebensgefühl, die Qualität deiner Beziehungen und sogar deine Gesundheit in einem Maße zu steigern, das du im Moment noch nicht erkennen kannst. Aber ich kann dir versichern: Ich übertreibe nicht! Ich habe sehr viele Menschen erlebt und weiß, dass es bereits Zigtausende sind, die sich genau dieses Geschenk in den letzten Jahren abgeholt haben und heute glücklich sind, weil sie im Frieden sind mit sich selbst und mit ihren Mitmenschen oder auf einem guten Weg dorthin.

Eine Frage an dich: Wie wichtig, wie wertvoll sind für dich Frieden und Zufriedenheit? Was würdest du dafür geben, morgen oder sagen wir: in einem Jahr einen tiefen inneren Frieden in dir und mit den Menschen zu genießen, über die du dich heute noch aufregst? Welchen Stellenwert haben der Frieden mit deinen Mitmenschen und deine innere Zufriedenheit für dich? Ist Frieden für dich eine Kostbarkeit, ein Schatz? (Halte bitte kurz inne und versuche, dir diese Frage zu beantworten.)

Kannst du dich erinnern, dich jemals bewusst entschieden zu haben, dir ein Leben in Frieden zu erschaffen? Ich vermute nicht, weil dir nicht bewusst war, dass dies in deiner Macht liegt und eine Frage der Wahl ist. Und weil du vielleicht dachtest: »Dazu gehören ein paar mehr als ich selbst. Das kann ich doch nicht allein. Dafür müssten ja auch die anderen ihre Einstellung, ihre Meinung und besonders ihr Verhalten mir gegenüber ändern.«

Ich behaupte das Gegenteil. Ich behaupte, dass du selbst alles in dir hast, um dir in den nächsten Monaten oder wenigen Jahren ein nachhaltig glückliches Leben zu erschaffen, zu dem tiefer Frieden und hohe Zufriedenheit gehören, selbst dann, wenn sich die anderen in ihrem Verhalten nicht ändern sollten. Auch wenn du noch nicht weißt, wie das gehen soll, lade ich dich herzlich ein, dich jetzt – oder später – ganz bewusst zu entscheiden und dir zu sagen: »Ich entscheide mich, mein Leben zu einem Leben des Friedens, der Freude und der Zufriedenheit zu machen. Ich bin bereit, zu einer Frau / zu einem Mann des Friedens und der Freude zu werden, in Frieden und Harmonie mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen und mit dem Leben!«

Wenn du dir diese Sätze laut vorliest und dir dabei zuhörst, kannst du zweierlei wahrnehmen, besonders dann, wenn du kurz nach dem Lesen die Augen schließt. Erstens: Wie fühlt es sich für dich körperlich an, wenn du deine Worte hörst? Mit welchen spürbaren Empfindungen reagiert dein Körper auf diese Sätze? Zweitens: Was sagt dein Denker dazu? Er mag mit Zweifel, Skepsis und Einwänden reagieren, und das darf er auch. Das ist sein Job, darauf ist er trainiert. Aber nicht nur dein Kopf reagiert auf das, was du bewusst denkst oder laut aussprichst. Auch dein Herz reagiert darauf und vermittelt es dir über deine Gefühle und Empfindungen. Wie fühlt es sich für dich an, diese Sätze aus deinem eigenen Mund zu hören? Lies sie noch einmal und lausche noch einmal in dich hinein …

Über wen regst du dich (noch) auf?

So gut wie jeder von uns hat so seine ganz speziellen »Spezis« von Knöpfedrückern, der eine mehr, der andere weniger. Wer gehört in deinem Leben dazu? Wer löst in dir neben Ärger oder Wut zugleich Ohnmacht, Hilflosigkeit oder gar Verzweiflung aus? Über welche Person regst du dich mehr oder weniger oft auf? Schauen wir uns die an, die zu den Hauptdarstellern im Theater deines Lebens, zu deiner Familie zählen.

Gehört dein Mann oder Partner dazu, über den du dich regelmäßig aufregst und ärgerst oder von dem du enttäuscht bist, weil er keine Lust mehr auf Sex mit dir hat, dich nie spontan in den Arm nimmt, dich selten küsst oder zärtlich zu dir ist, weil er zu viel arbeitet oder sich mehr mit seinem Sport, seinem Verein oder seiner Karriere beschäftigt als mit dir oder euren Kindern? Weil er zu viel trinkt, sich gehen lässt oder sich noch immer mit seiner Ex-Frau trifft? Oder weil er seine Lust mit einer anderen Frau auslebt oder dich eher wie seine Mutter behandelt und sich manchmal wie ein kleiner Junge benimmt, obwohl er im Job offenbar seinen Mann steht?

Geht dir deine Frau oder Partnerin auf die Nerven, weil sie oft so unzufrieden ist, meckert und an dir rumnörgelt oder dich an deine Mutter erinnert? Hast du das Gefühl, es ihr nie wirklich recht machen zu können? Löst sie in dir das Gefühl aus, als Mann versagt zu haben? Hast du ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen, obwohl du dich im Job anstrengst, die Familie finanziell versorgst, den Kredit fürs Haus brav abzahlst und keine »dummen« Sachen machst? Oder bist du frustriert, weil sie, nachdem das Kind oder die Kinder kamen, immer weniger Lust auf Sex hatte und sich daran bis heute wenig geändert hat, während sie ganz in ihrer Mutterrolle aufgeht?

Ist es dein Sohn, der so gar nicht deine Erwartungen und Hoffnungen erfüllt, der für dich eine glatte Enttäuschung ist, für den du dich manchmal sogar schämst? Vielleicht weil er in der Schule nicht den geringsten Ehrgeiz zeigt, faul ist, schon sitzen geblieben oder gar von der Schule geflogen ist oder immer nur vor dem Computer rumhängt? Weil er sich mit den »falschen Typen« umgibt oder nicht weiß, was er beruflich will, manches anfängt und vieles abbricht, weil er Drogen nimmt oder schon straffällig wurde? Oder weil er als schon erwachsener Sohn nichts mehr von dir wissen will und den Kontakt abgebrochen hat?

Ist es deine Tochter, die völlig anders geraten ist, als du es dir gewünscht hast? Die keine Ordnung in ihr Zimmer oder ihr Leben bringt (man nennt es auch »Streuordnung«), die ihren Körper pierct und tätowiert oder die einfach keinerlei Wert auf deine Meinung als Mutter oder Vater legt? Die – wie du findest – zu früh was mit Jungs anfängt oder Freunde anzieht, die gar nicht nach deinem Geschmack sind? Die ständig rummotzt, unzufrieden ist, abhängt, chillt und auf keiner Arbeitsstelle lange durchhält? Oder die dir als Erwachsene deine Enkel vorenthält?

Ist es deine Mutter oder Schwiegermutter, die ihre Nase immer wieder in dein Leben oder in eure Beziehung stecken muss, zu den unmöglichsten Zeiten anruft oder dir mit ihrem »Kind, ich mach mir Sorgen!« auf den Keks geht? Die dich oder deinen Partner immer noch wie ein Kind behandelt oder dir mit ihren diversen Leiden oder Krankheiten Schuldgefühle machen will? Die ihre Enkel zwar sehen will, es aber zu anstrengend findet, sich mal eine Woche um sie zu kümmern?

Oder gerätst du mit deinem Vater oder Schwiegervater regelmäßig aneinander, ärgerst dich über ihn oder lehnst ihn ab, weil er dich offenbar auch ablehnt oder die Art, wie du dein Leben lebst, unmöglich findet? Weil er dich nie in den Arm nimmt oder dich seine Enttäuschung darüber spüren lässt, dass du seine Erwartungen oder Hoffnungen nicht erfüllt hast oder für ihn das schwarze Schaf der Familie bist? Weil er dich gern mit seinen anderen Kindern oder Schwiegerkindern vergleicht?

Und wie sieht das Verhältnis zu deinem Bruder oder deiner Schwester aus, auch wenn du sie vielleicht selten siehst? Welches Gefühl kommt in dir hoch, wenn du an ihn oder sie nur denkst? Ist da eine herzliche Verbundenheit? Liebst du deinen Bruder oder deine Schwester? Oder ist er oder sie für dich wie ein stetiger »pain in the ass«, wie ein Stachel in deinem Po, den du bisher nicht entfernen konntest? Auch wenn sie Hunderte von Kilometern entfernt leben und auch dann, wenn sie schon gestorben sind, haben wir doch immer noch eine Beziehung zu ihnen, die entweder von Frieden oder von innerem Unfrieden, von Groll, Wut oder Enttäuschung geprägt ist. Wenn deine Eltern noch leben und es etwas zu erben gibt, wie friedlich würde das über die Bühne gehen, wenn es mal ans Aufteilen geht? Aber vielleicht hast du diese »interessante« Erfahrung auch schon hinter dir.

Nun, wie oft hast du bei diesen Beispielen innerlich genickt und gedacht: »Ja genau, darüber ärgere ich mich oft, die bringen mich um meinen Frieden«? Und das sind nur einige wenige Menschen deines Lebens, aber sie spielen darin eine wichtige Rolle, weil du mit ihnen auf eine besondere Weise verbunden bist, weil sie zu deiner Familie gehören. Auch wenn du dich entschieden hast: »Mit ihm oder ihr will ich nichts mehr zu tun haben!« Ja, im Äußeren können wir uns trennen von Eltern, Geschwistern, vom Partner oder auch von den erwachsenen Kindern.

Aber falls du das getan hast, kannst du doch spüren, dass es keine wirkliche Trennung von ihnen gibt, dass du innerlich mit ihnen verbunden bleibst und auch nach der Trennung in dir ein ungutes, unfriedliches Gefühl geblieben ist. Selbst mit einem früheren Ehe- oder Beziehungspartner, etwas lieblos unser(e) »Ex« genannt, ist es nie wirklich »ex«, das heißt »aus«. Mit jedem Menschen, besonders mit denen unserer Familie und auch mit denen, die uns eine Zeit lang auf unserem Lebensweg begleitet haben, bleiben wir immer verbunden, ob im Unfrieden mit ihnen verstrickt oder in Dankbarkeit, Wertschätzung und Liebe ihnen zugewandt. Und je mehr du mit deinem oder deiner »Ex« im Unfrieden bist, desto weniger wirst du den Gedanken akzeptieren können, dass die innere Verbindung zu ihm oder ihr immer bleiben wird, ob im Frieden oder im Unfrieden.

Weder in der Natur noch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es so etwas wie Trennung. Nur in unserem Kopf existiert so etwas Merkwürdiges. In der Natur wie zwischen uns Menschen gilt: Alles und jeder ist und bleibt mit allem und jedem für immer untrennbar verbunden, und alles beeinflusst sich gegenseitig. Immer und überall herrscht All-Verbundenheit. Auch diesen Gedanken darf dein Verstand heftig abwehren als »Unsinn« oder dergleichen. Das Leben selbst wird dir dann immer und immer wieder durch kleine und große Konflikte und Krisen zeigen, dass der Unfrieden mit den Schlüsselpersonen deiner Vergangenheit Stellvertreter und Nachfolger in dein heutiges Leben zieht, welche die gleichen Gefühle in dir auslösen.

Warum tun die das nur?

Bei all diesen Beispielen von Arsch-Engeln in deiner Familie und in deinem Umfeld willst du vielleicht eine Antwort auf diese Fragen haben wollen: »Warum machen die das nur? Und was hat das mit mir zu tun? Und was kann ich selbst tun, damit mein ständiger oder häufiger Ärger über sie ein Ende hat? Muss ich deren Verhalten einfach ertragen, mich damit abfinden? Muss ich mir das wirklich alles bieten lassen? Könnte er oder sie sich nicht einfach ändern und sich mir gegenüber anders verhalten?«

Auf diese und andere Fragen erhältst du in diesem Buch Antworten, aber nicht alle auf einmal. Dafür sind die Hintergründe, warum dieser oder jener Mensch sich dir gegenüber so verhält oder warum du dich über ihn aufregst und ärgerst, oft zu vielschichtig.

Schauen wir uns erst einmal ein paar Gemeinsamkeiten an, die all die bisher genannten Fälle haben. Auf alle Menschen, die deine Knöpfe drücken, reagierst du impulsiv (und nicht erst nach längerer Überlegung) mit einem unangenehmen Gefühl, in den meisten Fällen mit Ärger, Wut, manchmal fassungslos oder sogar mit Hass. Und du denkst und sagst es auch: »Der / die macht mich wütend / ärgert mich.« Das sieht jedoch nur auf den ersten Blick so aus. Die Wahrheit ist: Du ärgerst dich selbst, du bringst dich selbst in Rage durch deine innere und äußere Reaktion, durch deine Gedanken und dein Verhalten. Und du konntest (bisher) nicht anders reagieren. Es fühlt sich wie ein Zwang an, denn du fühlst dich in diesem Moment ohnmächtig dem Verhalten des anderen ausgeliefert. In Wirklichkeit bist du nicht dem anderen gegenüber, sondern deinen eigenen Gefühlen gegenüber ohnmächtig. Und das kannst du in Zukunft ändern. Wir drücken es unbewusst auch aus in dem Satz »Ich ärgere mich«, das heißt wir tun es uns selbst an.

Wenn wir auf jemanden oder irgendetwas wütend werden oder uns ärgern, geht das fast immer auch mit dem Gefühl von Ohnmacht oder Hilflosigkeit einher, das wir vor langer Zeit in uns erschaffen und dann tief in uns verdrängt haben. Unsere Ohnmacht ist meist das entscheidende, tiefer liegende und uns oft unbewusste Gefühl, über das wir uns wirklich ärgern, weit mehr als über das Verhalten des anderen. Ohnmacht fühlt sich unfrei und abhängig an, wir sind wie gefesselt und gefangen. So will sich niemand fühlen. Wir wollen frei sein und uns frei fühlen, haben aber oft das Gefühl, dass unsere »lieben Mitmenschen« unsere Freiheit einschränken und dass ein freies, glückliches Lebensgefühl von ihrem Verhalten abhängig ist.

Es gab am Anfang unseres Lebens viele Jahre, in denen wir von anderen abhängig waren, die Macht über uns hatten und die diese Macht auch ausübten. Das waren unsere Eltern oder auch Großeltern, oft ältere Geschwister, später Erzieher und Lehrer. Damit ist kein Vorwurf verbunden. Ein Kind hat einfach im Gegensatz zu uns Erwachsenen kaum Wahlfreiheit, und das ist auch in Ordnung und zum Schutz des Kindes oft sinnvoll. Kein Fünfjähriger kann sagen: »Papa, das gefällt mir nicht mit dir, ich zieh morgen aus.«

Dieses Kind, das du damals warst, ist nicht in deinem Fotoalbum verschwunden, sondern ist heute noch sehr lebendig in dir mit seinen damals verdrängten und abgelehnten Gefühlen der Ohnmacht, aber auch mit Gefühlen wie Angst, Wut, Kleinheit, Scham, Schuld und anderen. Und es ist genau dieses Kind in dir, das dich und deine Reaktionen bis heute in vielen Situationen steuert und beherrscht. Auch in unserem Gegenüber ist es oft das (in ihm immer noch lebendige) Kind oder der Jugendliche, der unseren Ärger auslöst. Und darum ähnelt unsere Menschenwelt, besonders das Leben in unseren Partnerschaften, Familien und auch in unseren Firmen, in vielen Fällen immer noch einem Kindergarten. Schon gemerkt?

Unsere heutigen »schwierigen« Mitmenschen, wie wir sie nennen, ver-ur-sachen also nicht unsere negativen Gefühle, sondern sie lösen die in uns schon lange vorhandenen Ur-Gefühle durch ihr Verhalten bei uns aus. Das ist ein riesiger und entscheidender Unterschied. Sie holen sie in uns hoch oder legen – im Bild gesprochen – ihre Finger in eine unserer nicht geheilten Wunden, und dann tut’s weh. Auch wenn es schmerzhaft ist, ist es dennoch ein sehr sinnvoller Vorgang (auch wenn wir den Sinn bisher oft nicht erkennen oder ihn noch nicht sehen wollen). Warum? Ohne das Verhalten unserer Mitmenschen, sei es Sohn oder Tochter, Chef oder Kollege, Ex-Partner oder Schwiegermutter, würden wir nicht freiwillig an diese Gefühle herangehen. Wir haben sie vor langer Zeit selbst erzeugt und danach in uns verdrängt – und sie sind alles andere als friedlich und harmonisch. Wir würden uns auch heute nicht um sie kümmern, weil wir sie jahrzehntelang abgelehnt, bekämpft und uns von ihnen abgelenkt haben.

Durch diese seit unserer Kindheit verdrängten und unterdrückten Gefühle haben wir in unserem Körper – genauer in unserem Energiekörper* –, viel Unordnung, Druck und Enge, Schwere und andere Empfindungen erschaffen. Diese Energien wollen, wie auch unsere Emotionen, fließen und nicht in uns gestaut bleiben. Denn wenn sie über viele Jahre blockiert bleiben, verursacht dies in uns ein bedrückendes und kein wohliges Lebensgefühl. Es führt zu vielen Krankheiten des Körpers und immer wieder zu Konflikten mit anderen. Wollen wir zu Freude und Leichtigkeit, Gesundheit, Frieden und einem glücklichen Dasein gelangen, dürfen wir anfangen, mit anderen Augen auf die Konflikte und auf die »Knöpfedrücker« unseres Lebens zu schauen.

Diese Erklärung soll nicht dazu dienen, ein liebloses, verletzendes Verhalten von irgendjemandem zu rechtfertigen oder gar für gut zu erklären. Aber wenn du wirklich verstehen willst, warum dich Menschen nicht liebevoll, wertschätzend, höflich und verständnisvoll behandeln, warum dir dies und jenes mit Menschen immer wieder geschieht, dann wäre es hilfreich, du könntest dich diesen neuen Gedanken öffnen. So findest du den Weg heraus aus Ärger und Konflikten hin zu einem Leben in Frieden und Harmonie in dir und mit deiner Welt.

Das erste »Geschenk« deiner persönlichen Arsch-Engel, sei es in deiner Familie oder an deinem Arbeitsplatz, besteht also darin, dass sie dich mit einem oder mehreren Gefühlen in dir konfrontieren, die du schon lange mit dir herumschleppst. Bisher hast du sie nicht als deine eigene Schöpfung erkannt, aber jetzt darfst du anfangen, dich um sie zu kümmern. Wie das gelingt, beschreibe ich in diesem Buch und zeige es auf vielen meiner CDs. Aber zunächst darfst du verstehen, dass es DEINE Wut, DEIN Ärger, DEINE Ohnmacht, auf Deutsch: DEINE Knöpfe sind, die andere Menschen riechen, sehen, spüren und die sie dann – oft unbewusst – drücken. Für diese Knöpfe und die Gefühle dahinter darfst und kannst du jetzt deine eigene Schöpferverantwortung übernehmen, das heißt sie in Besitz nehmen, sie bejahend durchfühlen und sagen: »Stimmt, dies ist mein Gefühl. Es gehört (im Moment) zu mir, weil ich es irgendwann mal erschaffen habe.«

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