Jimmy und der Club der dicken Brummer - Barbara Rosslow - E-Book

Jimmy und der Club der dicken Brummer E-Book

Barbara Rosslow

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Beschreibung

In dieser Insekten-Gang findet jeder seinen Platz Als Jimmy im Bienenstock das Licht der Welt erblickt, denken alle: Was ist denn das für ein dicker Brummer? Warum isst er so viel, warum brummt er so laut, warum ist er viel zu groß geraten? Niemand ahnt, warum Jimmy so anders ist – am allerwenigsten er selbst. Aber dann lernt er den schusseligen Maikäfer Bruno, die schüchterne Schmeißfliege Helga und Oscar, den Regenwurm (pardon: die Würgeschlange), kennen. Die vier gründen den Club der dicken Brummer. Und als Jimmy die Hummelprinzessin Bonnie trifft, ändert sich alles für ihn …

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Barbara Rosslow

Jimmyund der Club derdicken Brummer

Für meinen Neffen Lasse

5 4 3 2 1

eISBN 978-3-649-64854-3

© 2023 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,

Hafenweg 30, 48155 Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugweise

Vermittelt durch Ulrike Schuldes

Text: Barbara Rosslow

Illustrationen: Almud Kunert

Lektorat: Anja Fislage

Satz: Helene Hillebrand, Bielefeld

www.coppenrath.de

Die Print-Ausgabe erscheint unter der ISBN 978-3-649-64350-0

Inhalt

Prolog

Ein Junge mit Pelz

Der schöne Carl

Ran an die Arbeit!

Wabenbauen leicht gemacht?

Das Tor zur weiten Welt

Zum Angriff

Ein vielversprechendes Lüftchen

Das Blütenwunder

Oskar die Würgeschlange

Die Eins, die Zwo, die Drei, die Vier …

Ein neuer Freund

Helga

Flugstunden für Bruno

Gelbes Gift

Die heilige Bienenordnung

Sturzflugfliege und Düsenflitzkäfer

Bonnie Brumm

Ein Brummer für alle und alle für einen Brummer

Eine fliegende Anakonda und andere Überraschungen

Der Club der dicken Brummer

Prolog

Alles begann an einem Morgen im Mai, an dem ein Sturm über den alten Eibenwald fegte. So als hätte sich der Frühling kurzfristig verabschiedet und wäre in den Urlaub gefahren. Aus schwarzen Wolken peitschte unablässig Regen auf den dunkelgrünen Wald nieder. Und Böen rissen den Bäumen Äste ab, als wollten sie alles mitnehmen, was sie in ihre kalten Klauen kriegen konnten.

Im hohlen Stamm der ältesten Eibe herrschte Alarm. Ein abgebrochener Zweig hatte ein Loch in den Honigbienenstock geschlagen. Und zwar genau dort, wo die Prinzessinneneier in den Waben schliefen. Nun waren die kostbaren Eier herausgekullert. Sofort schwärmten die Wächterbienen in den Sturm hinaus, um alles vom nassen Waldboden einzusammeln. Schon wollten die fleißigen Baubienen das Loch im Nest verschließen, als eine letzte Biene mit einer elfenbeinfarbenen Kugel keuchend hineinkroch. Dieses Ei war größer und runder als alle anderen. Sorgfältig betteten die Bienen es in eine Wabe und versiegelten sie mit Wachs.

Keine der Honigbienen konnte ahnen, dass dieses eine Ei ihre Ordnung im Bienenstock demnächst gehörig durcheinanderbringen würde.

Und genau in diesem Moment verstummten auch der Regen und der Wind, als hätte der Sturm nur auf diesen einen Augenblick gewartet. Kurz darauf ließ die Sonne ihre tröstenden Strahlen über den Eibenwald gleiten, und der Frühling kam zurück – als sei er nie fort gewesen.

Ein Junge mit Pelz

„Heiliger Honigklee“, jubelte Oberbiene Mathilda, „die erste Prinzessin schlüpft!“

Von links und rechts drängelten sich Bienen um ihre Chefin. Ihre Flügel summten vor Freude. Wie sehnlichst hatten sie alle auf diesen einen Moment gewartet!

Endlich wurde der Wachsdeckel von kleinen schwarzen Mundzangen durchstoßen. Ein runder, haariger Kopf streckte sich hindurch und strahlte mit riesigen Kulleraugen in die erstaunten Bienengesichter.

„Seid ihr meine Mamas?“, fragte er mit treuherzigem Blick.

Ein Aufschrei ging durch die versammelte Bienenschar.

Oberbiene Mathilda fand als Erste ihre Fassung wieder. „Ach! Was bist du denn für ein Riesending?“, rief sie.

„Ein Bienenkind mit so viel Pelz? Das gibt’s doch nicht!“, empörte sich die Sammelbiene Flore, die gerade nebenan ihre Pollen in eine leere Wabe abfüllte.

„Das soll ein Prinzessinnenkind sein?“, fragte Leni, die junge Ammenbiene, die erst seit Kurzem die Kinderstube beaufsichtigte. Sie klang richtig erstaunt.

„Unglaublich! Dieses große Ding wird uns die Bude leer fressen!“, wetterte die Sammelbiene Flore, bevor sie wieder davoneilte.

„Das ist weder eine Prinzessin noch ein Mädchen. Das ist ein Junge“, meinte Oberbiene Mathilda und zwirbelte mit ihren Fingern nervös an ihrem Pelzkragen herum.

„Tja, und was machen wir jetzt mit dem?“, fragte Leni verzweifelt.

„Jedes Bienenkind ist nützlich für unser Volk. Ich werde bestimmt eine Aufgabe für ihn finden“, erklärte Oberbiene Mathilda und strich ihren buschigen Pelzkragen glatt.

Damit war alles gesagt und die anderen Bienen gingen wieder ihrer Arbeit nach.

Doch der frisch geschlüpfte Junge hatte nichts verstanden. Nur so viel, dass irgendetwas gehörig schiefgelaufen sein musste.

„Wer ist meine Mama?“, fragte er verzweifelt und aus den großen Augen kullerten ein paar Tränchen.

„Wir alle, Kleiner“, seufzte Oberbiene Mathilda. Dann räusperte sie sich: „Nun werde ich dir einen Namen geben.“

Der Frischgeschlüpfte starrte die Oberbiene mit weit aufgesperrten Augen an.

„Hm, lass mich mal überlegen …“ Die Oberbiene nestelte wieder an ihrem buschigen Pelzkragen herum. „Du bist zwar gerade erst geschlüpft, aber erstaunlich kräftig. Was würde da passen? Mäxchen hatten wir schon gestern. Siegbert vielleicht? Oder Waldemar?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das passt alles nicht zu dir.“

Die Oberbiene schaute in die großen Kulleraugen des pelzigen Jungen. Ihr Gesicht erhellte sich. „Wie wär’s mit Jeremiah oder Jimtavis?“

„Jiimm-taa-vis?“, wiederholte der Frischgeschlüpfte langsam.

Oberbiene Mathilda kratzte sich am Kopf. „Na ja, vielleicht ist Jimtavis doch noch nicht ganz das Richtige.“ Sie zupfte wieder an ihrem Pelzkragen herum. Dann sagte sie bestimmt: „Wir nennen dich einfach Jimmy. Das passt!“ Die Oberbiene nickte zufrieden. „Und jetzt komm aus der Wabe und putz dir ordentlich deinen Pelz, Jimmy. Die Bienenschule fängt gleich an.“

Eine knappe Stunde später saß der frisch geputzte Jimmy in einem sechseckigen goldgelben Saal auf einer Schulbank. Von links und rechts wurde er schräg aus dunklen Facettenaugen angeglotzt. Einige Bienenkinder kicherten und zeigten mit ihren Fühlern auf ihn. Zwei Bienenjungs setzten sich eine Reihe hinter ihn, sie waren vielleicht ein oder zwei Tage älter als er. Sofort fingen sie an zu tuscheln.

„Guck mal, Paule, der Dicke vor uns“, flüsterte der eine.

„Ui, Mäxchen. Stimmt. Der trägt aber viel Pelz!“, wisperte der andere. „Der sieht gar nicht aus wie alle anderen. Neben dem will bestimmt keiner sitzen!“

Beide lachten.

„Schaut, da kommt eine frisch geschlüpfte Prinzessin!“, rief in dem Moment ein aufgeregtes Bienenmädchen. Ein Raunen ging durch den Saal.

Jimmy drehte sich um. Eine zierliche Biene war gerade in den Schulwabensaal getreten. Ihre Augen blitzten keck und auf ihrem Kopf thronte ein Minikrönchen.

„Hi!“, sagte die Bienenprinzessin freundlich. Sie ging direkt auf Jimmy zu. „Ich bin Finchen. Ist neben dir noch frei?“

„Klar“, antwortete er verdutzt und hörte, wie die beiden Jungs hinter ihm wieder zu tuscheln begannen.

Dann trat Oberbiene Mathilda vor die Klasse. Sofort verstummten alle. Sie strich ihren Pelzkragen glatt und sog die Luft ein. „Ich heiße alle Frischgeschlüpften in der ersten Schulstunde willkommen. Wie ihr alle wisst, bin ich Oberbiene Mathilda, und ich weise euch in das fleißige Bienenleben ein. Die wichtigste Regel in unserem Bienenstock lautet: Eine Biene für das Volk und das Volk für eine Biene. Unsere Regeln gelten immer und für alle – auch für euch Frischgeschlüpften.“

„Auch für die Dicken unter uns?“, rief Mäxchen, der Bienenjunge hinter Jimmy, und kicherte.

Jimmy spürte, wie alle ihn plötzlich anstarrten. Ihm wurde heiß und flau im Magen. Da tippte ihn Finchen mit einem Fühler sanft an und zwinkerte ihm verschmitzt zu. „Einfach nicht drauf hören“, raunte sie. Sogleich fühlte er sich ein bisschen besser.

„Mäxchen, schäm dich!“, schallte die Stimme der Oberbiene durch den Raum. „Im Bienenstock wird niemand beleidigt! Bei uns ist jede einzelne Biene genauso wichtig wie alle anderen – ganz gleich, wie sie aussieht oder wie kräftig sie ist.“ Ihr strafender Blick ruhte auf Mäxchen. „Du wirst heut Nachmittag eine Stunde bei mir nachsitzen.“

Hinter Jimmy stöhnte Mäxchen auf.

Oberbiene Mathilda hatte sich wieder der Klasse zugewandt. „Und nun: Lasst uns gemeinsam die wichtigste Bienenregel wiederholen.“

Alle sprachen im Chor: „Eine Biene für das Volk und das Volk für eine Biene.“

Oberbiene Mathilde nickte zufrieden und klickte mit ihren Mundzangen. Auf der Stelle kam die junge Ammenbiene Leni mit einem Stapel Bücher hereingehuscht.

„Leni verteilt jetzt die Schulbücher“, erklärte Oberbiene Mathilda. „Bitte schlagt alle Seite zwölf auf. Heute beginnen wir mit der Blumenkunde.“

Neugierig betrachtete Jimmy das dicke Schulbuch mit den hauchdünnen Seiten aus weißen Blütenblättern.

Neben ihm flüsterte Finchen: „Schau, wie schön!“

Sie zeigte auf ihre aufgeschlagene Buchseite. Dort war eine saftig grüne Fläche abgebildet, gespickt mit bezaubernd buschigen, leuchtend gelben Dingern. Auf einmal grummelte es in Jimmys Bauch.

„Hier seht ihr eine Waldwiese mit Löwenzahnblumen“, hörte Jimmy Oberbiene Mathildas Stimme.

Und dann erklärte ihnen die Oberbiene, was es alles für Blumen auf der Wiese gab und wie sie am besten zum Nektar oder zu den Pollen kamen.

Jetzt grummelte Jimmys Bauch nicht mehr, sondern er gurgelte richtig laut. GRRRRRRRRRRRR!, machte er.

Finchen grinste. „Da hat jemand aber Hunger!“

Der schöne Carl

Nach der Schulstunde packte Oberbiene Mathilda Jimmy am Pelz. „Komm mit mir! Ich bringe dich in den Drohnensaal zu den anderen Jungs.“

„In den … was?“ Jimmy hatte keine Ahnung, von was die Oberbiene sprach.

„Euch Bienenjungs nennen wir Drohnen“, antwortete die Oberbiene. „Für euch gibt es einen eigenen Schlafsaal im Bienenstock.“

„Gibt es dort auch was zu essen?“, fragte Jimmy.

„Aber sicher“, erwiderte die Oberbiene knapp und zog ihn mit sich.

Jimmy versuchte, mit ihr Schritt zu halten. Sie liefen einen engen Gang entlang und gelangten in einen größeren Raum, der an der Wand viele kleinere, sechseckige Schlafwaben hatte. In einigen der Waben machten kleine Bienenjungs ein Nickerchen. In der Mitte des Raums saßen ein paar Drohnen an einem runden Tisch, spielten Karten und quatschten. Jimmy blickte sich um und staunte: Vor einem großen Spiegel an der hinteren Wand posierten stolz ein paar Drohnen oder machten Bienenliegenstützen. Andere richteten ihre Fühler, bürsteten ihren Pelz oder polierten ihre Flügel. Mäxchen und Paule, die sich vorhin lustig über Jimmy gemacht hatten, starrten gelangweilt zu ihm herüber.

Oberbiene Mathilda rief nach Leni. Sofort kam die junge Ammenbiene hereingehuscht.

„Leni, kümmerst du dich bitte um Jimmy? Er ist neu im Drohnensaal.“

Die Oberbiene drehte sich um und verließ wortlos den Raum.

„Hallo, Jimmy“, sagte Leni freundlich. „Ich habe dir bereits eine Schlafwabe eingerichtet.“ Sie zeigte auf ein blitzsauberes sechseckiges Loch. Nebenan saß ein verträumt dreinblickender, schon etwas älterer Bienenjunge mit glänzendem Pelz und schillernden Flügeln.

„Hallo“, hauchte der schöne Junge, „ich bin Carl.“ Dann drehte der Bienenjunge sein anmutiges Gesicht wieder zur Decke und starrte gedankenverloren hoch.

„Hallo, Carl, ich bin Jimmy“, sagte Jimmy und kraxelte ungeschickt in seine Schlafwabe hinein. „Autsch!“ Er hatte sich den Kopf angestoßen. Die Wabe war viel zu niedrig für ihn. Gebückt sah er sich um. Er fand ein grünes Birkenblatt als Decke und ein flauschiges Weidenkätzchen als Kissen. In einer Ecke standen ein paar Bücher aus bunten Blütenblättern. Eigentlich ziemlich gemütlich hier, fand Jimmy.

„Hast du Hunger?“, fragte Leni, die geduldig vor seiner Schlafwabe gewartet hatte.

Jimmy nickte so eifrig, dass seine Fühler wild auf und ab wippten.

Leni lächelte. „Für euch Jungs haben wir den besten Nektar vom Wiesenklee. Damit wachst ihr zu schönen, stattlichen Drohnen heran.“ Sie reichte ihm einen Blütenkelch randvoll mit goldenem Nektar.

„Wenn du mich brauchst, Jimmy, du findest mich in der Brutkammer.“ Damit hastete Leni aus dem Saal.

Jimmy steckte seinen Rüssel in den Blütenkelch und saugte ihn in einem Zug leer.

„Kannst auch meine Portion haben“, hörte er Carl sagen.

Jimmy drehte sich um und der schöne Bienenjunge streckte ihm seinen vollen Blütenkelch hin.

„Hast du denn gar keinen Hunger?“ Jimmy war verblüfft.

Carl zuckte mit den Schultern und schaute ihn aus traurigen Augen an. „Nein.“

„Aber warum nicht?“, fragte Jimmy, nachdem er die zweite Portion leer gesaugt hatte.

„Ach, weißt du“, antwortete ihm Carl niedergeschlagen, „wir Drohnen sitzen nach der Schule den ganzen Tag nur hier rum, essen und warten, bis endlich ein Hochzeitsflug stattfindet. Dabei will ich doch gar nicht heiraten …“ Er seufzte und strich sich mit der Hand sanft über seinen glänzenden Nackenpelz: „Kannst du dir vorstellen, Jimmy, wie stinklangweilig das mit der Zeit wird, einfach nur rumzusitzen und zu warten?“ Wieder seufzte er. „Von diesem langweiligen Nichtstun ist mir der Appetit vergangen.“

Mäxchen und Paule hatten sich vor Jimmy und Carl aufgebaut.

„Guckt mal, Jungs!“, grölte Mäxchen und zeigte auf Jimmy. „Der Dicksack futtert unserem Schönling sein Mittagessen weg!“

„Wenn der so weiterfrisst“, johlte Paule, „dann passt er bald nicht mehr in seine Schlafwabe!“

„Oder er bleibt drin stecken und kommt nicht mehr raus. Hähä!“, doppelte Mäxchen nach.

Einige Drohnen kamen herbeigeeilt und glotzten Jimmy und Carl neugierig an.

Wieder wurde es Jimmy ganz heiß und das komische flaue Gefühl im Bauch kam zurück.

„Ich habe Carl nix weggenommen!“, verteidigte sich Jimmy mit zitternder Stimme. „Er hat mir seine Portion geschenkt.“

„Der Fresssack ist ein Dieb! Der Fresssack ist ein Dieb!“, johlten Mäxchen und Paule im Chor.

„Was ist denn hier los?!“ Oberbiene Mathilda platzte in den Raum.

„Der Pelzberg hat Carls Mittagessen weggefuttert, Frau Oberbiene! Ich habe es genau gesehen“, rief Mäxchen und schielte fies zu Jimmy hinüber.

„Das stimmt nicht!“, protestierte Jimmy, und er spürte, wie ihm Tränen in die Kulleraugen traten. „Carl hat mir sein Essen angeboten.“

Carl stand auf und legte einen Fühler auf seine Schulter. „Jimmy sagt die Wahrheit.“

Jimmy war so erleichtert, dass Carl ihm beistand. Wenigstens war er auf seiner Seite.

„Danke!“, flüsterte Jimmy ihm zu.

Oberbiene Mathilda musterte Mäxchen, Paul und Jimmy, dabei zwirbelte sie an ihrem Pelzkragen herum. Nach einer Pause sagte sie: „Jimmy, du bist ein Bienenjunge wie alle anderen hier, und es ist die Aufgabe der Drohnen, zu schönen und tüchtigen Bienenjungs heranzuwachsen und sich auf den Hochzeitsflug vorzubereiten. Aber da du offensichtlich etwas …“, die Oberbiene hüstelte, „etwas ungewöhnlich und irgendwie kräftiger bist als die anderen Drohnen, muss ich wohl eine Ausnahme machen und eine neue Aufgabe für dich finden …“ Sie kratzte sich ratlos am Kopf und seufzte tief. „Am besten kommst du mit in die Kinderstube und hilfst den anderen beim Putzen.“

Ohne ein Wort abzuwarten, packte sie Jimmy am Arm und zog ihn mit sich.

Ran an die Arbeit!

Jimmys Aufgabe war es, die Waben zu schrubben, um die Kinderstuben sauber zu machen.

Rosalinde, die Oberputzbiene, nahm ihn in Empfang. „Jetzt schau mal genau hin, Junge“, sagte sie. „Das Putzen ist nicht schwer – sondern eine reine Fleißarbeit!“ Sie legte ihren Kopf auf einen Wabenrand und kratzte mit ihren Mundzangen flink den Schmutz weg. Knirsch-knirsch, machte es.

Jimmy war schwer beeindruckt. Dort, wo Rosalinde gekratzt hatte, funkelte der Wabenrand wieder goldgelb – wie neu! Er wollte das unbedingt auch so gut hinbekommen und legte sich ins Zeug. Mit seinen starken Mundzangen säuberte er einen Wabenrand nach dem anderen. KNIRSCH-KNIRSCH-KRATZZZZZZ!, machte es.

„Wow, der große Junge ist eine echte Putzmaschine!“, hörte Jimmy eine Biene hinter sich rufen. „Der arbeitet ja gleich für drei!“

Und eine andere meinte anerkennend: „Der hat auch echt starke Mundzangen, die kratzen alles blitzblank!“

Die Oberputzbiene Rosalinde kam vorbei und war ebenfalls sehr beeindruckt: „Junge, Junge! Du legst dich ja richtig ins Zeug!“