Jo-Hanna: No Risk No Love - Gabby Zrenner - E-Book
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Jo-Hanna: No Risk No Love E-Book

Gabby Zrenner

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Beschreibung

Nur einmal will Johanna sich das holen, was sie schon immer wollte. Logan Dale! Bester Freund und Geschäftspartner ihres Bruders und ihre Bestimmung, seit sie denken kann. Nur gut, dass er keine Ahnung hat, mit wem er da in ein Hotelzimmer geht, denn sonst würde er sie niemals so berühren, wie sie sich das schon immer gewünscht hat. Dumm nur, dass er nicht wie erwartet von der Bildfläche verschwindet, sondern kurz darauf als Dozent vor ihr steht. Wie bitte soll Hannah ihm noch in die Augen sehen? Vor allem, nachdem sie kaum Erinnerungen an die Nacht hat. Und wichtiger, wie überzeugt sie ihn davon, dass sie die Eine für ihn ist? Johanna und Logan. Beide rational, beide überzeugt, dass sie nie jemand dauerhaft lieben könnte und voller Zweifel an ihrem gewählten Lebensweg. Aber so sehr sie immer wieder davor weglaufen. Das Schicksal treibt sie gnadenlos zurück. Letztendlich muss nur entschieden werden: Paar? Freundschaft oder nur Verpflichtung?

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Veröffentlichungsjahr: 2020

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Jo-Hanna No Risk – No Love Band 1- 2 Gabby Zrenner
1. Halloween Hannah
Hannah
Hannah
Hannah
Logan
2. Alles wird gut Hannah
Hannah
Hannah
Hannah
Logan
3. Leugnen zwecklos, aber … man kann es doch mal versuchen Hannah
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
4. Familienessen oder der endgültige Untergang Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Hannah
5. Gala Abend Logan
Logan
Hannah
6. Was sind wir?
Hannah
Logan
7. Liz Geburtstagsparty Logan
Hannah
Hannah
Logan
Hannah
Hannah
8. Ein weiterer Abend im M´s Hannah
Logan
Hannah
9. Neue Woche, gleiche Gefühle Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
10. Komplizierter geht immer Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
11. Trip ist krank Hannah
Logan
Hannah
Logan
Logan
Hannah
Hannah
12. Wo soll das enden Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
13. Aussprachen Logan
Hannah
14. Hochzeit Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
15. Wie ein Traum Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
16. Zerstörte Hoffnungen Logan
Hannah
17. Weihnachten Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Silvester
Hannah
18. Neues Jahr, neues Glück?
Hannah
Logan
19. Wo ist Trip?
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
20. Wie viele Fehler sind genug?
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
21. Neuanfang
Logan
Hannah
2. Teil 22. Der Anfang vom Ende
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
23. Zurück
Hannah
Logan
Hannah
24. Es gibt kein uns mehr
Logan
Hannah
Logan
Hannah
25. Neue Wohnung
Hannah
Logan
Logan
Hannah
Logan
26. Valentinstag
Hannah
Logan
Hannah
27. Das Leben muss weitergehen! Nur wie?
Hannah
Logan
Hannah
28. Einweihungsparty
Hannah
Logan
Logan
Hannah
Hannah
Logan
29. Perspektiven
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Hannah
30. Ja! Nein? Vielleicht!
Logan
Hannah
Logan
Hannah
Logan
31. Einige Zeit später
Hannah
Logan
Hannah
Logan
Epilog Fast ein Jahr später
Logan
Weitere Bücher von Gabby Zrenner Pendrake – finding me Band 1
Pendrake – finding you Band 2
Pendrake – finding us Band 3

 

Jo-HannaNo Risk – No Love Band 1- 2 Gabby Zrenner

 

ImpressumJo-Hannah 2024Gabby Zrenner c/o WirFinden.EsNaß und Hellie GbRKirchgasse 1965817 Eppstein

 

 

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Figuren und Handlungen sind frei erfunden.

 

 

1. Halloween Hannah

 

Die Luft war mittlerweile zum Zerschneiden dick und legte sich unangenehm auf meine Atemwege. Jeder Atemzug brannte sich tief in meine Lunge, während ich emsig hinter der Bar hin und her hetzte. Bierflaschen öffnete, Longdrinks und Cocktails mixte und mein Gesicht viel zu nah an verschwitzte, lallende Menschen drängte, um bei der lauten Umgebung ihre Bestellung aufnehmen zu können.

Wie ich Scott dafür hasste, dass er mich überredet hatte, die Schicht an Halloween im M’s, seinem Club, zu übernehmen. Nicht nur, dass ich diese ekelhafte Mischung aus Gerüchen wie Schweiß, Alkohol, abgestandenen Rauch und dem Mischmasch verschiedenster süßer und herber Duftwässerchen ertragen musste, nein ich war auch noch dazu verdammt, diese fürchterliche Musik zu hören.

Heute an Halloween war die sonst eher rockige Playlist mit aktuellen Charts und Klassikern der Musikgeschichte durchsetzt, die man eigentlich verbieten sollte. Wenn ich noch einmal Zombie oder Lemon Tree oder ähnlichen Mist hörte, gab ich mir die Kugel in Form einer Flasche Glenmorangie, die Scott unter dem Tresen in seinem Geheimfach versteckte. Ha, und er konnte nichts dagegen tun, dass ich mich daran vergreifen würde. Denn er war ja nicht da. Nein, er hatte gekniffen und sich nach New York verdünnisiert. Rache war doch was Wundervolles.

Das Schicksal wollte mir heute allerdings so richtig einen reinwürgen. Als würde das hier nicht bereits reichen, um durchzudrehen, kicherte mich jetzt die hundertste sexy Krankenschwester an, die einen Drink von einem grapschenden Typen ergattert hatte und damit vollends zufrieden war, als Sexobjekt zu dienen. Na, wer es braucht!

 Wahrscheinlich hatte sie damit eher recht als ich mit meiner naiven Idee von monogamen Beziehungen. Ich erwartete nicht mal Liebe, aber ein wenig Vertrauen und Kontinuität beruhigten mich ungemein.

Verfluchter Mist! Scott hatte vielleicht doch recht, wenn ich in diesem Leben noch mal Sex haben wollte, sollte ich mich endlich wie eine normale 20-Jährige ins Getümmel werfen. Mir einen heißen Kerl aufreißen und das Ganze nicht bei ein paar Küssen belassen, sondern den Stier bei den Hörnern packen und wild reiten. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich schluckte das irre Kichern, das mir, bei meiner bildhaften Vorstellung von mir auf einem nackten Kerl mit kreisendem Cowboyarm über dem Kopf, den Hals hochkroch. Willige gab es hier sicher genug, aber so war ich nicht gestrickt. Allein bei dem Gedanken wurde ich schon rot und zog mich selbst ins Lächerliche, wie das Bild vor meinem inneren Auge gerade wieder bewiesen hatte.

Zuckersüß lächelte ich über den dunklen Holztresen Blondie vor mir an, als ich ihr den perfekt gemixten Tequila-Sunrise überreichte und ihrem Freund für heute Nacht, zumindest würde ich darauf wetten, Bacardi-Cola. Bitte, allein, dass er so ein Gesöff trank, machte ihn für mich schon zum Loser. Absolut unmännlich!

Nächster Punkt auf der - Johanna ist hoffnungslos - Liste. Viel zu hohe Ansprüche und viel zu seltsame. Bitte, es war nur ein Drink. Die kleine penetrante Stimme in meinem Kopf nörgelte weiter: ein Loser-Drink. Wann war ich solch eine Zicke geworden?

Glücklich rieb sich Blondie aufreizend an ihrem Typen, wobei ihr die eine Brust fast aus dem Kostüm sprang. Ernsthaft, ich schwöre, ich konnte schon den Ansatz der Brustwarze sehen und den Nippel, der versuchte sich aus dem zwei Nummern zu kleinem Kleid freizukämpfen. Wem hatte sie das Kostüm geklaut? Ihrer kleinen Schwester? Angewidert blieb mein Blick darauf hängen und rutschte leider zu der Stelle, wo er unverkennbar seine Erektion an ihre Hüfte drückte. Brechreiz! Wenn wenigstens seine Hose nicht alles gezeigt hätte. Das brauchte ich wirklich nicht zu sehen. Bitte geht in die Ecke ganz weit weg von mir.

Das Maß war voll, dermaßen voll. Warum zum Henker spielten sie jetzt, like a Virgin von Madonna? Hier jungfräulich zu bleiben, grenzte an ein Wunder. OK, jungfernhaft werden, damit konnte ich dienen. Ich stellte mich zu meiner eigenen Schande selbst zur Verfügung. Aber aus meinem Verhalten auszubrechen, war wahrlich nicht leicht und ich versuchte es wirklich, um nicht vereinsamt unterzugehen.

Passend zu meinen Selbstvorwürfen zwinkerte mir jetzt auch noch ein alter Bekannter von der hinteren Front zu. Bekannt im Sinne von, er hatte mich bereits begrapscht und schmierig versucht, mich abzuschleppen. Nicht mal in einem anderen Universum Junge. Kotz, würg. So wollte ich nicht lockerer werden. Wollte die Welt mich heute töten?

Routiniert griff ich mir ein Whiskyglas aus dem Regal und angelte den guten Glenmorangie aus seinem Versteck. Drei Fingerbreit Whisky dämpften meine Selbstmordgedanken auf ein erträgliches Level. Wenigstens hatte ich einen Holztresen zwischen der Meute aus schwitzenden Leibern und mir. Ein Blick rüber in den Hauptteil des Clubs zeigte mir eine überfüllte Tanzfläche voller Zombies, Skelette, Hexen, Vampire, Superhelden und na, was man an Halloween halt so findet. Krankenschwestern und ähnlich leicht bekleidete Damen. Körperkontakt war hier heute Programm. Ob man wollte oder nicht. Ich würde schön hierbleiben, auf der sicheren Seite des Tresens und das zu vermeiden wissen. Aber was machte ich mir vor? Sie wollten es! Keiner von denen hier war so eine verklemmte Moralapostelin wie ich. Wie sehr wünschte ich mir, nur einmal auch so zu sein und einfach in den Tag zu leben. Sex zu haben, einfach aus Spaß. Ohne Hoffnung auf Gefühle, ohne Selbstkritik, Ängsten vor Abweisung oder … Scham.

Schnell schob ich den Gedanken zur Seite, der da aufkam. Dabei war ich bis jetzt in meinen Beziehungen oft eher pragmatisch und wenig romantisch gewesen. Mit wenigen Ausnahmen. Aber egal welche, alle waren in die Hose gegangen, so fundamental, dass ich noch verkorkster aus der Sache rauskam. Oh, hör doch auf, dich selbst zu analysieren. Der nächste Whisky rann meine Kehle runter und verschaffte mir wenigstens eine wohlig entspannte Wärme im Bauchraum, wenn schon nicht in der Brust.

Eine Hand berührte meinen Arm und machte mich auf den Kerl vor mir aufmerksam, der verzweifelt versuchte, eine Bestellung loszuwerden. »Hey, sorry, was kann ich dir bringen?« Ich erhaschte nur einen Blick auf seine Seite, als er sich durch zwei Betrunkene vor der Bar zur Theke durchkämpfte, aber der verursachte schon ein seltsames Ziehen in mir. Wie etwas Aufregendes, ein Abenteuer und dabei seltsam vertraut. Erst nach einem Ellbogeneinsatz schaffte er es vollends, sich zu mir zu drehen, und mir stockte der Atem. Heiliger Zufall, der mir die Luftzufuhr abschnürte. Logan Dale! Der beste Freund meines Bruders, den ich ironischerweise seit Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.

Etwas benommen wartete ich darauf, dass er mich erkannte, aber anscheinend war das nicht der Fall. Mein Versuch, mich vorzustellen, ging kläglich schief und ich bekam lediglich ein kratziges »Hi« raus. Seine Augen schmunzelten. Ja, sie schmunzelten! Bis zu diesem Zeitpunkt war mir selbst nicht klar, dass Augen so etwas konnten, aber genau das hatte er soeben bewiesen und ich fand es toll! Wie ich schon immer alles an ihm angehimmelt hatte. Ok Han, sperr mal dein zwölfjähriges Ich wieder in den Keller.

»Whiskey, drei Fingerbreit. Das ist ja der reinste Horror hier.«

Automatisch griff ich nach der Flasche hinter mir im Regal und seine Hand schloss sich um mein Handgelenk. Wow, das fühlte sich viel zu gut an auf meiner Haut. Ein Kribbeln machte sich auf meinem Arm breit und wanderte weiter in meine Brust.

»Was muss ich tun, damit ich die andere Flasche bekomme?«, rief er mir gegen den Lärm zu und zeigte mir seinen schönsten Augenaufschlag.

Er brauchte da gar nicht viel zu tun. Seine Augen waren umwerfend. Strahlend irgendwo zwischen Smaragd und Saphir und unheimlich intensiv im Ausdruck. Man fühlte sich wie der wichtigste Mensch im Raum, wenn er einen so ansah. Aber vielleicht ging es auch nur mir so. Leicht verlegen lächelte ich ihn schief an und füllte ihm und mir aus der guten, unverschämt teuren, 25 Jahre gereiften Flasche, eine ordentliche Menge in unsere Gläser und schob ihm seins zu. Das war jetzt mein dritter Whisky in Folge. Selbst wenn ich heute vernünftig gegessen hätte, würde ich Probleme bekommen.

»Süße, was bekommst du?«

Süße! Das Mädchen in mir freute sich, auch wenn solche Anmachdinger nicht mein Fall waren. Mein Bruder meinte, Logan wäre ein ziemlicher Player. Nun, das glaubte ich ihm sofort bei der Art, wie er mich ansah.

Spielen konnte ich auch, also theoretisch, solange ich in der Sicherheitszone blieb. Ich spielte nur nie bis zum Ende, weil ich irgendwann einknickte, den Schwanz einzog und mit angelegten Ohren davonjagte, bevor es zu ernst wurde.

Meine Unterarme auf den Tresen gestützt, um mein Dekolleté zur Geltung zu bringen, hauchte ich nah an seinem Ohr, so nah, dass meine Lippen in fast berührten. »Der geht auf mich Zuckerschnute. Guter Geschmack sollte belohnt werden.«

Für mich unerwartet drehte er den Kopf und brachte so unsere Münder gefährlich nah aneinander. Ein feines Prickeln zog über meine Haut, als sein warmer Atem mich streifte. Dieser Kerl hatte die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte und so verdammt sinnliche Lippen. Völlig unangebrachte Gedanken.

Blitzschnell stieß ich mich vom Tresen ab, um mich in einen sicheren Abstand zu ihm zu bringen. Griff nach meinem Glas und prostete ihm zu. Beide kippten wir unseren Whisky in einem Zug runter. Das war mal ein Mann, kein Bacardi-Cola-Nuckler. Ob er im Bett auch so zielstrebig war? Johanna, denk nicht mal dran, der Mann war so was von tabu. Dennoch, mit ihm wäre ich bereit, meine Abstinenz zu beenden.

Automatisch wanderten meine Augen immer wieder zu ihm und schnell war klar, dass auch er seinen Blick unverwandt auf mich heftete, während ich die nächsten bediente und einen Drink nach dem anderen einschenkte. Anscheinend hatte der Jäger mich als Opfer auserkoren. Warum auch immer. An meiner atemberaubenden Schönheit konnte es sicher nicht liegen. Dadurch etwas verunsichert, lächelte ich ihn gelegentlich an und er strahlte jedes Mal regelrecht zurück.

War er etwa allein hier? Hoffentlich war er nicht mit meinem Bruder John gekommen. Wenn der sah, wie ich Logan anflirtete, konnte ich mich auf eine Predigt gefasst machen, die sich gewaschen hatte. Er hatte es nie gern gesehen, dass ich einen seiner Freunde anhimmelte. Wahrscheinlich fühlte er sich dadurch in seinem Revier bedroht oder so. Pinkel mir nicht an meinen Baum, Schwester.

In einer ruhigen Sekunde kehrte ich zu ihm zurück, ohne recht zu wissen, was ich eigentlich wollte, außer in seiner Nähe sein und ihn mal nach all der Zeit in Ruhe zu betrachten. Natürlich wäre das der perfekte Moment, um mich vorzustellen. Also theoretisch … moralisch richtig … »Wie ich sehe, hast du dir einen Barhocker ergattert. Magst du noch was trinken?«

Er wackelte mit den Augenbrauen und klopfte stolz zwischen seinen Beinen auf den hölzernen Sitz. »Nur ein wahrer Held und Kämpfer schafft es, an so einem Abend sich brav hinzusetzten und das Chaos stoisch zu ertragen. Ich nehme, was du nimmst.« Ich schüttelte leicht den Kopf. Langsam war ich mir nicht nur sicher, dass er keine Ahnung hatte, wer ich war, sondern auch, dass er tatsächlich mit mir flirtete. Wie gesagt, spielen konnte ich bis zu einem gewissen Punkt und auf das Spiel mit diesem Mann wartete ich, seit ich begriffen hatte, dass Männer zum Küssen da waren.

Ich sollte ihm wirklich sagen, wer ich war. Wirklich, also wirklich, wirklich! … Später! Erst noch ein wenig spielen auf besonderem Terrain. »Zuckerschnute, mein Tag heute ist furchtbar, also erwarte nichts Ausgefallenes. Süßes oder Saures?« Während ich das fragte, goss ich bereits Wodka in zwei Longdrink-Gläser über Eiswürfel.

»Süß bist du doch schon, also fehlt Saures.«

Na ja, der Spruch war flach, aber man nimmt, was man kriegen kann. Wenn er mich mit seinen lahmen Sprüchen abschreckte, tat er mir eigentlich einen Gefallen. Denn meine Annäherungsversuche waren definitiv fragwürdig. Also schnappte ich mir den O-Saft, den ich ohnehin genommen hätte, und füllte damit auf.

»Darfst du bei der Arbeit trinken?«

Mein Mundwinkel zuckte. »Nein, aber wer soll es mir heute verbieten? Keiner wagt sich, mich bei der Musik vom Alkohol fernzuhalten.«

Er lachte. »Was würde passieren?«

In dem Moment setzte Michael Jackson ein. Meine Augen verdrehten sich von allein. »Massenmord!«

Er lachte sein dunkles volles Lachen, dem ich früher so gern gelauscht hatte, wenn er mit meinem Bruder im Dunkeln nach dem Training bei uns auf der Terrasse gesessen hatte. Ich harrte als verliebter Teenager währenddessen hinter meinem Fenster aus und wünschte mir nichts sehnlicher, als dass dieser Junge mich einmal bemerken würde. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich sehr wohl wusste, dass das nur eine dumme Schwärmerei war und sich das Ganze auch schnell relativierte, als ich ihn höchstens mal aus der Ferne sah. Aber anziehend war er, für mich damals wie kein Anderer und die Schmetterlinge in meinem Bauch waren immer noch da und waren im Grunde nie verschwunden. Heute genau wie früher. Nur, dass ich ihn jetzt auf die erwachsene Art begutachtete, und das brachte keine unschuldigen Gedanken mit sich, wie seine Hand zu halten oder mit ihm ins Kino zu gehen. Höchstens mit wandernden Händen auf seinem sexy Körper. Den Film würde ich sicher nicht beachten.

Hilfe! Akuter Fall von Hormonexplosion. Ich musste mich dringend unter Kontrolle bringen. Verstohlen sah ich auf die Uhr, während ich mich um die anderen Gäste kümmerte und so den dringend benötigten Abstand zwischen uns brachte. Noch 20 Minuten. Dann konnte ich endlich verschwinden. Mein Blick fiel auf seine blaugrünen Augen und ich war mir zum ersten Mal heute Abend nicht mehr so sicher, ob ich nicht nur die Seite am langen Tresen wechseln würde.

Schlechte Idee!

Aber brachten die einem nicht den meisten Spaß? Wir würden uns, wenn überhaupt, ewig nicht wiedersehen und John musste doch nichts davon erfahren. Schließlich hatte er mich nicht mal erkannt.

»Als was bist du eigentlich verkleidet?«, fragte ich ihn, als ich damit beschäftigt war, zwei Cocktails zu mixen. Praktischerweise saß er genau vor dem Stück Theke, unter dem sich der Kühlschrank mit Säften und Früchten befand. Na ja, einer von vier. Sonst hätten wir das bei der langen Bar, die in einem neunzig Grad Winkel in den Raum mit Tanzfläche abbog, nicht gemeistert.

»Psychopath!«

Jetzt grinste ich ihn offen an. Ganz mein Humor. »Denen sieht man es nie an.« Er prostete mir zustimmend zu.

Keiner von uns beiden hatte ein echtes Kostüm. Er trug eine graue, verwaschene Levis und ein Hard Rock Café Shirt aus New York, das sich schön eng an seinen Oberkörper schmiegte und jedes Mal am Oberarm spannte, wenn er trank. Ein sehr netter Anblick. Ich trug eine schwarze Jeans mit einigen Löchern und ein eng anliegendes, dunkelgraues T-Shirt, das am Hals kein Bündchen mehr hatte und über der linken Brust einen Riss aufwies. Dazu meine Kette mit dem Kreuz von König Artus Grab. Mein Highlight heute waren die kleinen Ringe in meiner oberen rechten Ohrhälfte, die nur eingeklemmt waren, aber aussahen, als wären sie tatsächlich durchgestochen. Genauso wie die Magnetstecker in den Ohrläppchen und der Nase. Zusätzlich hatte mir Scott, bevor er zum Flughafen gefahren war, mit einem abwaschbaren Stift zwei Tattoos aufgemalt. Eins am rechten Handgelenk, direkt über der Hauptschlagader, das ein keltisches Zeichen aus drei Ovalen darstellte. Und das andere am linken Oberarm. Etwas peinlich, aber man sollte keine Wette gegen Scott verlieren, das Batmanzeichen. Abgerundet hatte ich das finstere Outfit mit Smokey Eyes, dunkler und größer ausgelegt als sonst, schwarzem Nagellack und dunkelrotem, fast schwarzem Lippenstift. Oh, nicht zu vergessen, die dunkelbraune auswaschbare Haartönung, die meine sonst eher mittelblonden Haare für Halloween in neuem Glanz erstrahlen ließ. Alles in allem war ich heute eher nicht als die kleine Hannah von früher zu erkennen. Ok, ich hatte meistens einen französisch geflochtenen Zopf zu der Zeit. Da war es nicht schwer, einen neuen Look zu kreieren.

Abschließend garnierte ich die Cocktails mit Schirmchen und Ananas und verteilte sie an die sehnsüchtig Wartenden. Zurück an meinem Platz rief er: »Und du? Was ist deine Verkleidung?«

Aufreizend ließ ich meine Hände eng an den Seiten runtergleiten und klimperte mit den Wimpern. »Drogensüchtige!« Lauthals lachte er. »Dir fehlen die Einstiche.«

Ich zwinkerte ihm zu, während ich schon nach dem nächsten Glas griff und gleichzeitig in hohem Strahl zwei Spirituosen darin vermischte. »Ich steche zwischen meinen Zehen. Gott weiß doch jeder.«

Er schüttelte lächelnd den Kopf und leerte sein Glas, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Musst du bis zum Ende arbeiten?«

Schwer stützte ich mich vor ihm auf den Tresen und gab ihm damit erneut eine beachtliche Aussicht auf mein Dekolleté. »Dann würde ich mich wohl auf dem Klo erhängen. Nein, in genau 8 Minuten darfst du mich abschleppen.« Warum hatte ich das gesagt? Ich war eindeutig unzurechnungsfähig.

Seine Pupillen weiteten sich und er leckte sich eher unbewusst über die weichen Lippen, bevor er seine Augen von meinen Brüsten nach oben navigierte und mich fest und absolut eindeutig ansah. »Nichts lieber als das, Süße!«

 

Hannah

 

Ich musste ihm sagen, wer ich war.

Das musste ich dringend!

Das hier war falsch und unmoralisch und nicht ich. Überhaupt nicht ich.

So war ich nicht!

Aber verdammt noch mal seine Augen, seine Lippen, sein Geruch.

Nur einmal wollte ich diesen Mund kosten. Ein Kuss, nur ein Kuss und dann würde ich mich herausreden und verschwinden und für immer davon träumen.

Gerade lehnte er sich wieder unanständig nah zu mir rüber und strich über meinen Arm. Ich saß ja ohnehin schon halb auf seinem Schoß, seit wir uns nach hinten in die Sitzecke verzogen hatten. Und mal ehrlich, für weitere Kennenlerngespräche hatten wir beide mittlerweile zu viele Drinks und die Musik war zu laut hier hinten. Nicht, dass wir die letzte Stunde nicht geredet hätten, aber die körperliche Anziehung übernahm vehement die Regie.

Da gab es nichts schönzureden. Ich wollte ihn, wie nie einen Mann zuvor und ich wollte mein Abenteuer. Die halbherzigen Versuche, die wir unternahmen, damit das hier nicht nur nach Sex schrie, hatten dürftigen Erfolg.

Logan Dale war noch heißer als früher und definitiv nicht in meiner Liga, aber ihm schien das nicht aufzufallen und ich würde ihn sicher nicht daran erinnern.

Schwer lehnte ich mich an seinen Oberkörper und berührte zart mit den Lippen sein Ohr, als ich fragte: »Kommst du eigentlich aus London?« Natürlich kam er aus London. Schließlich hatte er jahrelang neben mir gewohnt, aber seit Studienbeginn war er in Cambridge sesshaft. Mein Verstand hatte sich zwar größtenteils aufgelöst, aber das bekam ich noch hin. Schnell kippte ich den Rest meines Drinks runter, um den schalen Geschmack des schlechten Gewissens herunterzuwürgen.

Sein Arm zog mich an der Taille fest an sich und auf seine Beine. Natürlich nur damit ich ihn besser verstand bei der Lautstärke. Klar! »Meine Eltern wohnen hier, aber ich bin nur zu Besuch in London. Wohne in Cambridge.«

»Studium?«

Er lächelte und strich mit dem Daumen verstörende Kreise auf meiner Hüfte, die mich weitestgehend davon überzeugten, dass es nur halb so schlimm war, ihm zu verheimlichen, wer ich war, um in diesen Genuss zu kommen. Schließlich war ich erwachsen und wir sahen uns doch nie. Er wackelte mit den Augenbrauen und lächelte mich unwiderstehlich an. O Mist, ich war hoffnungslos verloren. »Ursprünglich. Danach bin ich geblieben. Jetzt arbeite ich dort.«

Ich nickte beiläufig und strich ihm unvermittelt sein Haar aus der Stirn. Die Geste kam mir viel zu zärtlich und vertraut für einen unbedeutenden Flirt vor. Aber was wusste ich schon davon?

Witzigerweise hatte er mir seinen Namen noch gar nicht gesagt. Gut, ich hatte nicht gefragt. Ich wusste ihn, aber das war eine perfekte Ausrede. Wenn einer fragte, ich hatte ihn nicht erkannt. Fertig!

Mein Magen zog sich vor Aufregung zusammen, als ich seine Wärme so nah an mir spürte. Keiner hatte je so große Bedürfnisse in mir geweckt wie er. Weder als unschuldiger Teenager noch jetzt als großes Mädchen. Alles, was ich denken konnte, war: Ich will ihn küssen. So sehr, dass ich keine Luft mehr bekam. Seine Lippen schienen den einzigen Sauerstoff der Umgebung für mich bereitzustellen. Mein allererster Gedanke, dass man einen Jungen küssen konnte, ohne zu würgen, war mir bei ihm gekommen. Heute kribbelten in seiner Nähe nicht nur meine Lippen, sondern Körperteile, die sonst wesentlich länger brauchten, um auf einen Mann zu reagieren.

Vielleicht war auch einfach nur der Alkohol daran schuld. Genau! Das war die Erklärung. Was allerdings, genauer betrachtet, wesentlich unverantwortlicher von mir wäre und eine echt miese Entschuldigung.

Immer noch spielte ich mit seinen Haaren, die so weich waren, dass ich seufzen wollte, und meine Fingerspitzen glitten dabei sanft über seine Stirn. Mit dunklen Augen beugte er sich vor. »Und du? Gebürtige Londonerin oder zugezogen?« Seine Hand lag schon unanständig weit oben auf meinem Bein und sein Daumen rutschte an die Innenseite meines Oberschenkels, während er sprach.

Heiser von den kleinen Blitzen, die mir durch den Unterleib schossen, antworte ich. Dabei zog ich meinen Mund deutlich über seine Haut, was nicht nur meine Lippen ein Feuerwerk erleben ließ. Mir gefiel das leichte Zucken, dass ich damit bei ihm auslöste. Mir gefiel eigentlich alles an unserer Situation. So nah, näher an ihm, als ich je erhofft hatte. »Gebürtige waschechte Londonerin.« Mein Mund wanderte hauchzart über seine Wange und er drehte sich mit mir in die richtige Position. So warm, so anders als sonst bei anderen Männern. Es fühlte sich viel zu bedeutend an.

Ein kleiner angstvoller Stich durchzuckte mich bei der Vorstellung, wie weh ich mir hiermit vielleicht tat. Konnte ich das wirklich mitnehmen und damit zufrieden sein? Nur diese kleine Kostprobe und dann … nichts mehr? Aber es war schon zu spät für mich und ich von ihm und vom Alkohol viel zu betrunken, um einen Rückzieher zu machen, als sein Atem warm meine Lippen traf. Mein Herz stolperte. Keine Ahnung, ob aus Gewissensbissen, Aufregung, Erregung oder wegen dieses seltsam vertrauten Gefühls. Dieser Mann gehörte mir. Ich wollte ihn für mich. Ganz allein nur für mich. Nur ein Mal. Nur ein verfluchtes Mal wollte ich rein nach meinen Bedürfnissen handeln und den Verstand ausschalten.

Wieder zuckte eine Spur Angst durch mich durch. Das hier war falsch. Das war ich nicht. Weder log ich, noch verstellte ich mich, noch hatte ich je One-Night-Stands. Ich war die Vernünftige, die alles plante und abwog.

Schnell haute ich mir selbst in Gedanken eine rein. Was soll denn schon passieren, außer dass du einmal Erfahrungen machst und schockierenderweise Spaß haben könntest.

Noch ist es nicht mal ein Kuss.

Oh, ich will diesen Kuss!

Dann lebe einmal und nimm dir, was du willst.

Gönn dir wenigstens den Geschmack seines Mundes.

Nur das!

Nur einmal!

So oft hast du davon geträumt.

Die Sekunde, als die Wärme seiner Lippen schon auf meinen zu spüren war. Diese Sekunde vor dem Kuss, den man sich ersehnt, wenn einem das Atmen schwerfällt, wenn die Brust sich zusammenzieht. Köstlich, wundervoll und noch nie so grausam, so voller Sehnsucht wie in diesem Moment. Angst, das Falsche zu tun. Angst, nie zu wissen, wie er schmeckt. Eins wusste ich. Das hier war meine einzige Chance, ihm so nah zu kommen. Wenn ich ihm sagte, wer ich war, war alles vorbei. Aber ich wollte ihn so sehr, so nah wie nur möglich. Meine Kehle zog sich vor Verlangen zusammen und mein Herz setzte aus. Eine Sekunde und so viel, was in mir vorging. Bitte küss mich. Bitte …

Und dann … Erlösung. Köstliche wundervolle Erlösung. So anders als sonst. So schön. Wärme, die sich wie Sonnenstrahlen durch meinen Körper ausbreitete, als er sanft meinen Lippen berührte. Neckend an meiner Unterlippe knabbernd, öffnete er das Tor zu mehr und ich gab es ihm mit einem erleichterten Seufzer. Seine Zunge, die vorsichtig und sanft mit meiner spielte und schnell zu mehr mutierte. Beide klammerten wir uns regelrecht aneinander, während der Kuss schnell leidenschaftlicher wurde. Seine Hand fest in meinem Nacken eroberte er meinen Mund und ich erfüllte nur zu gern seine Forderungen. Mit geschlossenen Augen gab ich mich ganz diesem Gefühl hin und fühlte mich zu Hause. Verlor mich in ihm und ließ alles los. Die Welt löste sich auf im Nebel und ich fühlte mich wie schwerelos nur mit ihm als Anker.

Auch das, dieser Kontrollverlust war so untypisch für mich. Um Himmels willen, was passierte da nur mit mir.

Als er sich sanft von mir löste, die Hand verweilte, allerdings besitzergreifend in meinem Nacken, war ich völlig von Sinnen und brauchte einen Moment, um mich wieder daran zu erinnern, wo ich überhaupt war. Die Musik, der Lärm der anderen Menschen, der Geruch, all das war verschwunden, als nur er gezählt hatte.

Unter schweren Lidern sah er mich an und flüsterte mir ins Ohr. »Wow, ich glaube, das war der heißeste Kuss, den ich je bekommen habe.«

Das konnte ich nur unterschreiben. Und dann tat ich etwas, wofür ich in die Hölle kommen würde. »Lass uns hochgehen. Ich habe ein Zimmer im Hotel.« Ich war komplett durchgedreht. Unzurechnungsfähig. Ich konnte selbst nicht fassen, wie groß mein Verlangen danach war, das durchzuziehen.

Nervös spürte ich, wie er leicht verkrampfte und mich musterte. Still rechnete ich schon mit einer Abfuhr und erschrak, wie enttäuscht ich wäre.

»Ich weiß nicht mal deinen Namen.«

Meine Hände krallten sich besitzergreifend in seine Oberschenkel. Er sollte jetzt nicht gehen. »Ist unwichtig.«

Sein Blick wurde grimmig und er sah aus, als wollte er mich anmotzen und lachen gleichzeitig. Fasziniert beobachtete ich, dass er mit sich kämpfte. Er wollte mich genauso wie ich ihn, da war ich mir sicher, aber auch er war anscheinend nicht völlig frei von Prinzipien. Das gefiel mir umso besser und ein wohliges Gefühl machte sich in mir breit.

Also lächelte ich ihn entwaffnend an. »Du darfst mich Jo nennen.« Dann strich ich mit der Nase über seine Schläfe und raunte: »Oder Jo stöhnen … Jo, du bist so feucht … so eng.« Automatisch drängte sich sein Körper näher an meinen. »Oder schreien … Jo, fuck, du bist so gut.«

Ein tiefer Atemzug hob seine Brust, bevor er mich neckte. »Solltest du nicht eher so was schreien?«

Sanft biss ich in die Haut an seiner Schulter und fuhr dann mit der Zunge darüber. »Eigenlob stinkt.« Sein Lachen vibrierte durch meinen Körper. Warum schmeckte er nur so gut? Warum war ich so hemmungslos, so mutig? Ah, stimmt Alkohol. Oder lag es doch an ihm? Egal!

Seine Finger gruben sich an meinen Hinterkopf. »Was auch immer du mit mir anstellst, es fühlt sich gut an. Also ja, lass uns gehen.«

In mir explodierte eine Emotionsbombe. Pures Glück, Verlangen und Angst, Gewissensbisse, Schuldgefühle und das Wissen, dass ich es morgen bereuen würde. Sein Geruch stieg mir in die Nase und verdrängte alles, bis auf das Verlangen nach ihm und diese Sehnsucht, die sich seit dem Moment, als ich ihn an der Bar hatte sitzen sehen, aufgebaut hatte. Einmal nur wollte ich seine Haut an meiner. »Ich muss nur kurz meine Zimmerkarte holen. Wir treffen uns im Gang hinter den Toiletten vor der Tür zum Hotel.«

Sanft zog er mich an sich, hauchte ein: »Okay« auf meinen Mund und küsste mich kurz. Das Blut rauschte mir in den Ohren und ich erschrak, wie wackelig ich mich fühlte, als ich aufstand. Eindeutig hatte ich mehr getrunken, als gut für mich war. Das bewies auch mein Gang Richtung Personalraum, der mir vorkam, als würde ich auf einem schwankenden Schiff laufen. So betrunken war ich ewig nicht gewesen. Wenn überhaupt jemals. Ich sollte das hier beenden und den Rest Würde schützen, der mir noch blieb. Aber ich war es so leid, zu tun, was ich sollte.

Bei der Tür angekommen sah ich mich instinktiv um, genau in dem Moment, in dem Logan vor der Ecke zum Gang sich zu mir umdrehte und mir zuzwinkerte. Wie bitte sollte ich diesem Mann widerstehen? Nein, ich würde das durchziehen und nicht ewig bereuen gekniffen zu haben. Dennoch, Panik breitete sich wie Säure in mir aus. Meine Hände begannen zu zittern und rutschten fast von der Klinke ab, als ich die Tür von innen schloss. Schwer atmete ich ein paar Mal durch.

Wollte ich das wirklich? Sollte ich das? Ich hatte noch nie einen One-Night-Stand gehabt. Meine Güte. Ich hatte im Grunde weniger Erfahrung als die meisten 16-Jährigen. Das hier war nicht nur meilenweit von dem entfernt, was ich sonst tat. Nein, das war absolut gegen meinen moralischen Kompass. Aber Logan Dale! Ein Seufzen erklang und ich wunderte mich über mich selbst. Als er an der Bar aufgetaucht war, fühlte ich mich sofort, von ihm magisch angezogen. Das war nicht nur ein Resultat der Vergangenheit.

Dass er wie viele andere Gelegenheitssex nicht abwegig fand, sprach doch nicht gegen ihn.

Oder?

Nein!

Wenn hier einer nicht erwachsen war, dann ich. Meine Nerven flatterten und ich war kurz davor durchzudrehen. Entscheid dich! Kneifen oder einmal in deinem Leben mutig sein und die Chance ergreifen, was Verrücktes zu tun, das dich glücklich macht. Beweis dir endlich, dass du in dieser Welt klarkommst und nicht ein sentimentales Wrack mit überzogener und völlig abwegig romantischer Vorstellung von Liebe und ewiger Treue bist. Das existiert nicht. Aber Logan existiert und er ist hier und wartet auf dich.

Ohne es zu merken, hatte ich eine von Scotts Whiskyflasche an den Mund gesetzt und mich ordentlich daran bedient. Nicht die beste Entscheidung, noch mehr zu trinken, aber es beruhigte mich etwas.

Nein, ich würde mir nie verzeihen, wenn ich ihn gehen ließ. Nach einem letzten tiefen Schluck aus der Flasche schüttelte ich meine verkrampften Arme und schnappte mir entschlossen eine freie Zimmerkarte vom Brett an der Wand.

»Da bist du ja.«

Hinreißend! Dachte ich. Wie er lässig an der Wand lehnte. Konnte ein Mann hinreißend sein?

Kurz stolperte ich fast über meine Füße. Böser Alkohol, der miese Verräter. Meine Hand streifte lasziv seine Brust, als ich an ihm vorbeiging, um meine Karte an das Lesegerät zu halten. Mit einem Klacken sprang das elektrische Türschloss auf und wir verschwanden dicht aneinandergedrängt in der Stille des Treppenhauses. Kaum traf mich die Kühle im Flur, spürte ich den Alkohol noch intensiver. Wahrscheinlich war das mit dem Whisky eben keine besonders gute Idee gewesen. Zu viel und zu schnell.

Plötzlich standen wir schon, wie hin gebeamt vor der Zimmertür und ich taumelte rückwärts hinein. Meine Hände fest in sein Shirt gekrallt. Schwer prallten unsere Körper im nächsten Moment zusammen und unsere Münder verschlangen sich augenblicklich. Mein Kopf wurde immer träger und schwerer, als der neue Alkohol durchs Blut kroch. Ich taumelte kurz und hielt mich an ihm fest.

»Hey Süße, wie betrunken bist du?«

Ich vergrub meinen Kopf an seinem Hals. Gott, er roch so gut! Wieso roch er so gut? »Nur angeheitert, keine Sorge.«

Bestimmt schob er mich auf Abstand und, wie auch immer ich das schaffte, aber ich sammelte meine ganze Konzentration und sah ihn ruhig an. Meine Stimme lallte nicht mal besonders. Das Bisschen konnte man auch der Erregung zuschreiben. »Ernsthaft, alles in Ordnung!«

Skeptisch musterte er mich. »Bist du dir sicher, dass du nüchtern genug bist, um solche Entscheidungen zu treffen? Es ist okay, wenn wir aufhören.«

War er nicht süß? Awww! Dennoch grinste ich spöttisch. »Für dich vielleicht!« Meine Entschlossenheit, das durchzuziehen, überraschte mich erneut. »Pass auf, frag mich was Kompliziertes und ich beweise dir, dass ich klar im Kopf bin.« Mein Kopf war die reinste Zuckerwatte. Flauschig und verklebt, aber glücklich. Ziemlich miese Idee. Sanft schob ich meine Hände unter sein Shirt. Warum war seine Haut so weich? Seufz!

Er reagierte herrlich mit einem schweren Heben der Brust. Er wollte das hier genauso wie ich. Daran hatte ich keinen Zweifel. »Ok, Süße. Die Zahl Pi?«

Welch Glücksfall! »3,14159265«

Er lachte mit dem Mund an meinem Hals. »Das war unerwartet genau.«

Ich neckte ihn, während meine Finger diesen wundervollen, perfekten Bauch erkundeten. »Siehst du, alles bestens. Was ist mit dir? Zu betrunken?«

Seine Finger übten sich in der gleichen Kunst wie meine und bescherten mir eine Gänsehaut. »Nein, keine Sorge.« Mein Mund traf seinen und er brummte genießerisch, als unsere Zungen sich streichelten. Das fühlte sich so gut an mit ihm. Lachend zog ich ihn Richtung Bett und fiel fast rückwärts auf die Matratze, hätte er mich nicht gehalten. »Nicht so stürmisch, Süße«, kam noch über seine Lippen, bevor ich völlig in unseren nächsten Kuss versank und mich fallen ließ. In dem Gefühl, nach Jahren endlich da zu sein, wo ich hingehörte in Logan Dales Arme.

Hannah

 

Oh, verdammt! Mein Kopf pochte unerbittlich. Was bitte hatte ich verbrochen, um diesen Schmerz zu verdienen. Meine Augen klebten regelrecht zusammen und als ich mich zwang, sie vorsichtig zu öffnen, stach es direkt in meiner Stirn. Dabei war es noch fast dunkel. Steckte da ein Eispickel in meinem Kopf? Stöhnend drehte ich mich, um an mein Handy zu kommen, und stieß dabei an einen warmen Körper.

Warte Körper? Mensch … neben … mir? Himmel! Was hatte ich getan?

Zögerlich schielte ich unter halb geschlossenen Lidern rüber zur anderen Bettseite. Der Platz in der Hölle war mir ab heute gewiss. Logan Dale lag neben mir im Bett und ich hatte keine Ahnung warum. Warum? Wie süß er aussah. Nein, darum ging es jetzt nicht.

Langsam und systematisch überlegen Johanna, was zum Teufel war gestern passiert. Also ich war hinter der Bar und er saß davor, daran konnte ich mich einwandfrei erinnern. Wir haben geflirtet. Wir … oh ja wir haben uns geküsst. Ein wohliger Schauer lief mir bei der Erinnerung an seine weichen Lippen über meinen Rücken. Automatisch fuhren meine Finger über meinen Mund. Und dann? Einzelne Bilder wie wir ins Zimmer stolperten, weitere Küsse, aber alles vage und dann nichts. Egal, wie sehr ich es versuchte, wie oft ich den Abend durchkaute.

Nichts!

Das konnte doch nicht wirklich mir passieren. Holy Moly, mein erster waschechter Filmriss. Gut, ruhig bleiben und logisch an die Sache rangehen. Da half nur eine Bestandsaufnahme.

Sorgenvoll sah ich an mir runter. Ich trug mein Shirt, meinen BH und meinen Slip. Das war gut. Oder? Keiner hatte Sex und zog sich wieder penibel an. Würde ich zumindest vermuten. Woher sollte ich so was auch wissen? Er trug Boxershorts, uh, enge Shorts, die mir zeigten, dass er was in der Hose hatte.

Ich verweilte einen Tick zu lange, um als anständig durchzugehen auf besagtem Körperteil, bevor ich meine Augen weiter nach oben zwang auf sein Shirt. Nein! Wir hatten sicher nicht miteinander geschlafen. Nein, nein, nein! Ich weigerte mich schlichtweg, das zu glauben. Oder? Oh, bitte nicht!

Zittrig starrte ich ihn weiter an. Nein, ich weigerte mich, zu glauben, dass ich so meiner Natur zuwidergehandelt hatte. Die nervige kleine Stimme flüsterte: Aber es ist Logan und er sieht einfach zum Anbeißen aus.

Das tat er wirklich. Vielleicht sollte ich mir einen Happen gönnen.

Meine Brust zog sich zusammen, als er sich leicht im Schlaf bewegte. Shit, ich musste hier weg, bevor er nachher aufwachte und mich erkannte. Schnell rollte ich mich so unauffällig wie möglich aus dem Bett und sprang in meine Hose. Was, wenn ich tatsächlich mit ihm geschlafen hatte? Herr im Himmel, wie konnte ich nur so unverantwortlich sein. Was sagte das über mich aus? Sollte ich ihn wecken und fragen? Sollte ich ihm doch besser sagen, wer ich war?

Panisch schüttelte ich für mich selbst den Kopf. Nie im Leben! Das wäre in so vielerlei Hinsicht demütigend, dass ich mich schon bei dem Gedanken fühlte wie in Game of Thrones. Nackt durch die Straßen laufend. Shame, Shame. Ich schämte mich wirklich. Sollte ich meine einzige Nacht mit ihm vergessen haben? Wie furchtbar war das denn bitte? Da machte man schon so einen Mist, war einfach mal impulsiv, wenn auch auf nicht ganz vertretbare Art und Weise, und dann wusste man nicht mal was davon? All die schönen verachtenswerten Details verschwunden im schwarzen Loch des Alkohols? Wie bitte sollte ich denn wenigstens von meiner Dummheit in Form von Tagträumen zehren? Das Schicksal bestrafte mich sofort. Wunderbar!

Leise schlich ich an ihm vorbei und betrachtete ein letztes Mal wehmütig sein Gesicht. Verflucht, warum zog sich meine Brust vor Bedauern zusammen, bei dem Gedanken zu gehen. Nur Nostalgie Han. Er war deine erste Schwärmerei und daran hängt man. Nichts sonst! Ich würde mir tunlichst verbieten, dieses kribbelige Gefühl in mir genauer zu betrachten, geschweige denn zulassen, mehr als nur Sympathie zu fühlen. Meine Finger zuckten in seine Richtung und wollten ihn berühren, ihn behalten.

Behalten? Echt jetzt? Nein, Gott, geh endlich und komm zur Vernunft. Er darf nie erfahren, wer du bist. Dafür würde er dich noch mehr verachten, als du es selbst schon tust. Shit, ich musste hier sofort raus, bevor ich einen Nervenzusammenbruch bekam. Mit den Schuhen unter einem Arm verließ ich zügig das Zimmer und flitzte nach unten in den Personalraum, um meine Tasche zu holen. Obwohl ich einen Kater hatte, der an einen angepissten Löwen erinnerte, regelte ich wunderlicherweise meine Vertuschung vorbildlich. Mein Name im Dienstplan änderte ich von Hannah in Jo. Mein Zimmer war nun sowohl im Gästebuch als auch im Computer ordentlich für Jo Hansen eingetragen. Der erste Name, der mir eingefallen war. Nicht besonders fantasievoll, aber es würde schon reichen. Und ich schaffte es sogar, mich nicht dabei zu übergeben, obwohl mein Magen nicht nur wegen des Alkohols am seidenen Faden hing. Eindeutig praktisch, dass ich hier gewissermaßen Assistentin der Geschäftsführung war und alle Passwörter und Berechtigungen hatte. Jetzt aber raus, bevor er nachher nach mir suchte.

Würde er das? Ein kleiner Stich in meiner Brust machte mir klar, dass ich mir genau das wünschte. Vielleicht viel zu sehr. Definitiv zu sehr!

Hannah

 

»Du hast sicher nicht mit ihm geschlafen. Selbst betrunken bist du dafür zu … brav.« Sie meinte prüde, aber egal. Wenn sie wüsste, über wen wir hier redeten, dann würden sicher sogar ihr Zweifel kommen. Sie wusste, wie vernarrt ich jahrelang in ihn gewesen war. Aber sie war seine Schwester und deswegen war ich nicht fähig, ihr das zu gestehen. Noch nicht! Eigentlich war sie auch nicht meine erste Wahl für dieses Gespräch, aber Scott war anscheinend nicht erreichbar. Katersumpf oder fremde Frau für eine Nacht. Oder Zeitverschiebung. Die blöden Ausreden halt. Was auch immer. Er ging nicht ans Telefon und ich war kurz davor durchzudrehen und musste mit jemandem sprechen, bevor ich explodierte. Die Sache überforderte mich schlichtweg. Noch nie hatte ich so einen Unsinn getrieben.

Nervös knabberte ich an meiner Nagelhaut. »Liz, vielleicht haben wir nicht mal verhütet.« Der Gedanke durchzuckte mich siedend heiß und brachte mich erneut an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. »Ok, Han, das reicht. Du atmest jetzt tief und gleichmäßig in eine Papiertüte und ich komme vorbei und bring dich wieder in die Spur.« Ich nickte nur. Dankbar dafür, dass sie begriff, wie fertig mich das alles machte. Am Telefon natürlich unheimlich wirkungsvoll. Aber Liz hatte schon aufgelegt. So war sie. Voller Energie und Tatendrang.

Keine 20 Minuten später saß sie mir gegenüber auf der Couch und zog die Augenbrauen zusammen. »Scheiße siehst du scheiße aus.« Das brachte mich jetzt doch zum Kichern, was wiederum diese schmerzhaften Nadeln in meinen Kopf aktivierte. Nicht gut. Unwillkürlich fasste ich mir an die Stirn und kniff die Augen zusammen »Han, wenn du gevögelt worden bist, dann nicht gut. Keine Spur Sex Glanz auf deiner Haut.«

Was sollte ich bitte darauf antworten? Dann war dein Bruder anscheinend nicht gut im Bett. Grrr. Eisern klammerte ich mich an meinem Wasserglas fest, um nicht wieder in Panik auszubrechen, als ich sarkastisch mitteilte. »Die spektakuläre Menge an Spirituosen, die ich intus hatte, hat wahrscheinlich alles nachhaltig zerstört.«

Geradezu unerträglich fröhlich sprang sie auf »Ich mach’ uns jetzt erst mal Kaffee und dann bestelle ich uns was zu essen. Du hast deinen ganzen Kuschelfaktor verloren.« Kurz flackerte etwas in ihren Augen, vielleicht Mitleid, aber ich wendete mich schnell ab. Ich wusste, wie viel Gewicht ich nach der Trennung von meinem letzten Freund verloren hatte, weil einfach wochenlang nichts in meinen Magen wollte. Dabei lag es nicht daran, dass ich so unsterblich verliebt gewesen war. Eher daran, dass ich nicht glaubte, jemanden finden zu können, der mich ertragen konnte und der dann auch noch gut zu mir war oder wenigstens nicht der letzte Arsch.

Gut, seine Bemerkung, ich wäre ihm etwas zu fett, hatte sicher auch Effekt gezeigt. Aber das war etwas, was ich ihr nicht erzählt hatte. Wie so viele Dinge, die ich nur mit mir ausmachte. Auch ein Grund, warum sie bei meinem Anruf sofort losgestürmt war. Wahrscheinlich waren bei ihr alle Alarmglocken losgegangen bei meinem freiwilligen Geständnis. Wenn ich um Hilfe rief, war es schlimm, verdammt schlimm für mich. Die Wahrheit war schlicht, ich war miserabel darin, anderen zu vertrauen und erst recht mich anzuvertrauen oder gar auf jemanden zu verlassen. Für mich war der Schmerz vorprogrammiert. Verrat, Verlust oder einfach nur Gleichgültigkeit, die mich traf, waren keine Möglichkeiten, sondern nur eine Frage der Zeit. Also warum auf das Unabwendbare freiwillig zu steuern.

Als wäre nichts passiert, trällerte sie fröhlich weiter. »Eine Schande Logan kocht heute.« Bei seinem Namen zuckte ich nervös zusammen, aber sie schien es nicht zu bemerken. »Weißt du Han, Logan kocht richtig gut. Aber so, wie du aussiehst, kann ich dich unmöglich zu ihm bringen. Dann verbietet er mir den Umgang mit dir.« Sie lachte ihr etwas irres Lachen. »Du Trinker du. Wenn meine Eltern wüssten, wie schlimm du bist. Dabei halten sie dich für die Vernünftige von uns beiden, die Ehrbare mit Zukunftsvision und Erfolgsversprechen.« Das war mir neu und kam überraschend. Andererseits waren ihre Eltern so rar, dass ich sie kaum kannte. Sie zwinkerte mir übertrieben zu und schnalzte mit der Zunge. Zumindest vernünftig war ich. Bis gestern war ich vernünftig gewesen.

Leise fragte ich: »Bleibt Logan länger?«

Mittlerweile durchwühlte sie die Zettel der Lieferdienste. »Gott bewahre, dass er es mal länger als drei, vier Tage in London aushält. Nur wenn er geschäftlich hier zu tun hat, sonst würde er schließlich Geld verlieren. Der Kerl ist der reinste Workaholic und stets auf Profit aus. Sei froh, dass du dir den aus dem Kopf geschlagen hast. Beziehungsunfähig. Eindeutig. Oh, Thai?«

Ich nickte, weil es mir vollkommen egal war, was ich mir gleich reinwürgen musste, und quetschte sie weiter aus. »Er war doch ewig mit dieser Rachel zusammen.«

Mindestens dreißig Sekunden sah sie mich durchdringend an und verengte ihre Augen immer mehr zu Schlitzen. »Han? Hast du etwa immer noch feuchte Träume über meinen großen Bruder? Nach all den Jahren? Wie lange hast du ihn nicht gesehen? Sechs Jahre?«

Feuchte Träume, feuchte Erinnerungen. Was macht das schon für einen Unterschied? Ach ja, ich HATTE ja gar keine Erinnerungen. Wahrscheinlich lief ich vor Scham leicht rosa an. Allerdings waren es fünf Jahre und drei Monate, zumindest bis gestern. Eigentlich ein Wunder, dass ich ihm nie wieder gegenübergestanden hatte seit dieser Silvesterparty bei uns. Wobei er mich da gar nicht gesehen hatte. Zuletzt mit ihm geredet hatte ich im Sommer davor, als er mit John ins College nach Cambridge aufgebrochen war. Dabei war ich öfter bei Liz und ihrem Bruder Trip. Schicksalshafterweise aber nie, wenn er zu Besuch da war und auch bei unseren Besuchen in Cambridge bei meinem Bruder, war er immer unterwegs gewesen. Oft hatte ich schon daran geglaubt, dass es ein Zeichen des Universums war. Der nicht, Hannah, der nicht.

Seufzend fiel mein Kopf nach hinten gegen das Polster. »Entschuldige das Interesse. Ich höre schon auf.« Ein Knall ertönte und ich schrie auf. »Verflucht Liz!«

»Tschuldigung, hab nur die Cola Flasche runtergeschmissen. Er war übrigens ungefähr zwei Jahre fest mit ihr zusammen. Danach war es ein ewiges Hin und Her und sie war scheußlich.«

Langsam drehte ich mich zu ihr, die Finger auf meinen Schläfen kreisend. »Warum?«

Sie lächelte schief. »Sie war nicht du.« Dann lachte sie, als sie meinen geschockten Blick sah. »War nur ein Scherz. Ich kannte sie ja kaum. Eigentlich seltsam, oder? Nach so langer Zeit.« Blätternd seufzte sie. »Ach Han, irgendwie wollte ich immer, dass du einen meiner Brüder heiratest und ich offiziell Tante deiner Kinder werde. Dann brauche ich mich nicht um Eigene zu kümmern. Aber Logan hast du echt nicht verdient. Der ist ein ziemlicher Casanova. Nur im Vertrauen. Ich denke, er hat gestern auch eine abgeschleppt.«

Wieder stöhnte ich vor Schmerz auf und nicht nur wegen meinem Kopf. Wenn wir nicht verhütet hatten, war ja ihre Chance, Tante zu werden, relativ gut. Oh verdammt.

»Obwohl er natürlich gut aussieht. Soweit ich das als Schwester beurteilen kann.«

Oh ja! Das konnte ich bestätigen. »John und Scott meinen auch, dass er ein ziemlicher Player ist.«

Ihr Blick veränderte sich und sie wurde rastlos, wie ich es in letzter Zeit öfter erlebte, wenn ich Scott erwähnte. Aber ich war nicht in der Verfassung, mir darüber weiter Gedanken zu machen. Mit einer Hand wählte sie bereits die Nummer unseres Lieblingsthailänders. »Logan sieht übrigens heute genauso so verkatert aus wie du. Er ist erst um 10 Uhr morgens nach Hause gekommen, mit einer echt miesen Laune. Fast verzweifelt. Der Sex war wohl auch … Hallo, ich würde gerne bestellen.«

Während Liz unsere Essenswünsche durchgab, wanderten meine Gedanken wieder zu letzter Nacht. Sein Geruch hing mir noch deutlich in der Nase, diese Mischung aus herb und frisch wie Sandelholz, genau wie ich das Gefühl seiner Lippen auf meinen noch spürte. Warm, weich und so zärtlich, wenn er den Kuss begann, dann aber fest und fordernd, wenn er ihn intensivierte. Mein Körper reagierte augenblicklich und ich schauderte bei der Erinnerung wohlig und hatte Mühe, meine Libido unter Kontrolle zu bringen. Was hatte ich mir da nur eingebrockt? Aber bereuen konnte ich es nicht.

Liz plumpste neben mir auf die Couch und stöhnte genervt. »Vierzig Minuten. Bis dahin bin ich verhungert.« Übertrieben stöhnte sie auf, nur, um direkt wieder so ernst zu gucken. »Bist du wund?«

Entgeistert riss ich den Kopf herum. »Was?«

Sie verdrehte die Augen. »Na, zwischen den Beinen. Gerötet, aufgescheuert, wund? Du weißt schon durchgevögeltes Gefühl?«

Mir tat alles weh, aber nichts besonders, also schüttelte ich den Kopf. »Glaub nicht. Liz, das mit der Verhütung macht mir echt Sorgen.« Ich rieb mir fest über die Stirn.

Ungewöhnlich ernst nahm sie meine Hand. »Nimmst du die Pille nicht mehr?«

»Nein.« Es war nur ein Krächzen und ich räusperte mich, um den Hals freizubekommen. »Nachdem das mit Sam vorbei war, habe ich sofort damit aufgehört. Eigentlich habe ich sie nicht besonders gut vertragen. Kopfschmerzen, Müdigkeit. Hab in den vergangenen Jahren drei verschiedene probiert, aber er wollte, dass ich sie nehme. Trotz Kondome.«

Entrüstet stieß sie die Luft aus. »Du hast sie nur genommen, weil er es gesagt hat?«

Beschämt entzog ich ihr meine Hand. Sie wusste nicht annähernd, wie sehr ich mich verbiegen konnte, wenn ich etwas wollte. Und Harmonie und Sicherheit wollte ich mehr alles andere. »Ja Liz. Ich habe so einiges getan, um ihm zu gefallen. Unter anderem, mich von euch zu distanzieren.« Dummerweise dachte ich, man muss schließlich Kompromisse eingehen, wenn eine Beziehung funktionieren soll. Nur, dass meine Kompromisse eher nach Selbstaufgabe und Unterwerfung rochen. Traurig sah ich sie an, denn ich war echt nicht stolz darauf, dass ich sie monatelang kaum beachtet hatte. Unsere Freundschaft wäre fast daran zerbrochen. Liz hatte mir schneller verziehen, als ich je geglaubt hatte. Trip, ihr mittlerer Bruder war manchmal noch etwas knatschig.

»Ok Han, Bestandsaufnahme! Du hast zum ersten Mal, mit einem dir unbekannten Mann, wahrscheinlich Sex gehabt und das, ohne zu verhüten? Nicht zu vergessen, komplett betrunken? Ich meine, du? DU Hannah? Wir sollten die Zeitungen kontaktieren, eine Insta Story starten …« Laut stöhnend, fiel sie nun ihrerseits nach hinten in die Polster. »Scheiße! Bis zu einem gewissen Grad bin ich stolz auf dich, dass du dir mutig nimmst, was du willst, aber andererseits … Shit Han!«

Minutenlang regte sich keiner von uns, bis ich kleinlaut zugab. »Unbekannt nicht so richtig. Also, ich kannte ihn von früher.«

Ihre Augen weiteten sich. »Wer?« Warum zum Teufel hatte ich das jetzt gesagt? Weil ich mir dann nicht wie die allerletzte Schlampe vorkam, deswegen! Blöder Hang zur Verharmlosung. Sie krabbelte regelrecht bedrohlich zu mir rüber. »Dann kannst du ihn fragen, was genau passiert ist.«

Energisch winkte ich ab. »Neeeeiiiiiinnnn!« Ich zog das eine Wort betont in die Länge, um seine Bedeutung zu unterstreichen. »Niemals. Er hat mich nicht erkannt und lieber sterbe ich, als ihm gegenüber zuzugeben, dass ich es war.«

Abgeklärt fragte sie. »Also bekommst du auch lieber allein das Baby? Was ist mit Tripper, Chlamydien, Aids? Echt Han, gerade du. Das war ein Totalausfall, den ich nie bei dir erwartet hätte.«

Wieder schloss ich verzweifelt die Augen. »Ich auch nicht. Aber einmal nur Liz wollte ich wissen, wie das ist.«

»Nur, dass du es jetzt trotzdem nicht weißt.« Verschlagen grinste sie mich an und ich verzog den Mund nach unten. »Hey, nicht traurig sein. Am besten gehen wir direkt Montag zum Frauenarzt. Lassen dich checken und dann wird schon alles wieder gut.«

»Danke! Auch, dass du nicht nachbohrst.«

Liebevoll strich sie mir über den Rücken. »Ach Han, ich werde schon noch erfahren, wer es war.« Typisch für sie verkniff sie sich ein diabolisches Grinsen mehr schlecht als recht.

Hätte ich mir denken können, dass ich nicht so leicht davonkam. Vielleicht sollte ich es ihr einfach erzählen. Liz, es war Logan. Liz, es hat sich so richtig angefühlt. Liz, ich mag ihn viel zu sehr. NEIN! Zumindest nicht heute. NIE! Und ich werde das endgültig begraben, dieses Gefühl. Er war auf keinen Fall mehr als der Bruder meiner Freunde oder der beste Freund meines Bruders.

Das war ja fast ein Zungenbrecher. Nur ein Bekannter, guter Bekannter, mehr nicht. Eventuell jemand, mit dem ich zwanglos und völlig bedeutungslos Körperflüssigkeiten ausgetauscht hatte. Bedeutungslos, genau. Warum überlegte ich gerade mit einem inneren Lächeln, dass unser Baby seine Augen haben sollte. Uuuahhh. Ich war völlig durchgeknallt..  

Logan

 

Zurück aus London war ich wieder in meinem Arbeitstrott gefangen. Morgens früh aus dem Haus. Dann Analysen, Bilanzen, Meeting mit Kunden oder Besprechungen mit John, der im Moment bei einer großen Firma vor Ort alles auf Vordermann brachte. Danach in eigener Sache die Investitionen und die Börse checken und spät, oft sehr spät das Büro verlassen. Abends Training, gelegentlich ein zwangloses Date oder ein Besuch im Pub. Mehr gab es da nicht.

Dafür waren John und ich gut, in dem, was wir taten und erfolgreich. Mittlerweile war mein Vermögen im siebenstelligen Bereich angekommen. Nicht zuletzt durch unsere Zusammenarbeit mit Banks Holding in New York, der Firma von Jacob Banks, Ex-Stiefsohn von Johns Tante, die wenige Jahre mit seinem Vater verheiratet gewesen war. Aber das war mittlerweile ewig her, der Kontakt zur Familie Banks war jedoch geblieben, stärker sogar als zu seiner Tante. Das Leben ging manchmal schon in seltsamen Bahnen.

Heute war ich wieder nicht vor 8 Uhr am Abend fertig geworden und das nur so früh, weil ich eine Verabredung hatte. Die süße Blondine, die ich vor einigen Tagen abends in einem Pub kennengelernt hatte, wartete schon an der Bar des Restaurants auf mich, in dem wir uns verabredet hatten. Mein erstes Date seit über zwei Wochen nach meiner Nacht mit Jo an Halloween. Selbst hier an diesem Tisch mit einer wirklich wunderschönen bezaubernden Frau, die eindeutig Interesse hatte, mich nach Hause zu begleiten, und mich nicht mal schlimm langweilte, dachte ich nur an diese etwas freche und kluge Frau hinter der Bar. So etwas war mir noch nie passiert. Vom ersten Moment an hatte sie mich nicht losgelassen und tat es immer noch nicht. Ach, das war doch idiotisch.

Wahrscheinlich faszinierte mich, dass sie mich selbstbewusst sitzen gelassen hatte. Am nächsten Morgen war ich einsam in einem Hotelzimmer aufgewacht und niemand konnte mir Informationen über die geheimnisvolle Brünette geben. Als hätte sie nie existiert. Das nagte an mir. Das und ihre Stimme, ihr Geruch, ihr Humor. Wie konnte ein erwachsener Mann nur so in Tagträume verfallen. Immer und immer wieder. Ob es wirklich an Jo lag oder eher an dem leeren Gefühl, das mein Leben in letzter Zeit auslöste.

Ich verabschiedete mich nach dem ausgezeichneten Essen von der willigen Blonden lediglich mit Handschlag, denn bedeutungsloser Sex erschien mir in letzter Zeit hohl und nur anstrengend. Lediglich Jo hatte mich auf eine Weise aufgerüttelt, wie es schon lange, vielleicht sogar noch nie eine Frau gekonnt hatte. Einsam lief ich durch dunkle Straßen und verbrachte die nächsten Stunden in meinem Haus in Cambridge vor dem Fernseher, ausgestattet mit Bier und Selbstzweifeln.

War das hier das, was ich wollte? Zehn bis sechzehn Stunden am Tag arbeiten, nur, um reicher zu werden? Jeden Tag im Anzug verbringen? Manchmal hatte ich regelrecht das Gefühl, zu ersticken. Mir fehlte es, einfach mal Basketball zu spielen oder in Vans herumzulaufen. In London tat ich das und es war herrlich befreiend und fühlte sich viel mehr nach mir an als alles, was ich hier mit John aufgebaut hatte. John ging völlig darin auf. Der Nervenkitzel, mit so viel Geld zu hantieren, so viel Macht auszuüben und Einfluss zu haben war berauschend und für mich in den vergangenen Jahren fast wie eine Droge gewesen, aber jetzt fiel alles zusammen wie ein Kartenhaus. Denn da war nur Geld. Zwar bekam ich Anerkennung und Respekt für mein Können, aber keine Familie, keine Liebe, keine Spontanität, keine Luft zum Atmen.

Mit nur 25 kam mir es schon sinnlos vor, nur für die hohle Fassade des erfolgreichen Geschäftsmannes zu existieren. Jo hatte mich atmen lassen. Sie hatte mich gesehen, Logan. Nicht Dr. Dale, sondern Logan, der Kerl, der Rockmusik tendenziell zu laut hörte, schlechte Witze machte und mies im Small Talk war und sie hatte ihn gemocht. Davon war ich überzeugt. Viel wichtiger, ich hatte mich gemocht. Vorher war mir gar nicht bewusst gewesen, wie weit ich von meinem wahren Selbst entfernt war. Alles hatte sich so schleichend entwickelt und immer mehr Platz eingenommen, bis es plötzlich völlig normal war.

Nur im Schein des Fernsehers stand ich auf und holte mir ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank. Der obligatorische Blick aufs Handy zeigte mir eine Flut an neuen Mails die Arbeit betreffend. Einige Nachrichten von Frauen, mit denen ich mich sporadisch traf und von Rachel, meiner Ex, zurzeit jedenfalls. Ein ewiges on off. Kein einziges Wort meiner Geschwister. Oder meinen Eltern, was allerdings weniger verwunderte. Wenn sie keine Kritik oder Verhaltensregeln parat hatten, kam eigentlich nichts von ihnen. Liz und Trip hingegen wollten mich nicht bedrängen oder von der Arbeit abhalten und ich war nicht überzeugend genug, wenn ich darauf bestand, dass sie jederzeit anrufen oder schreiben konnten. Sie waren immer meine Nummer eins, aber solche Aussagen bekamen nur ein gnädiges, oberflächliches Lächeln. Sie glaubten mir nicht. Wie sollten sie auch? So wenig Zeit wie ich mir nahm sie zu besuchen.

Aber jetzt über Halloween hatte Trip mir Sorgen gemacht. Schon immer kam er am schlechtesten mit den übertriebenen Erwartungen unseres Vaters und den strengen Ansichten beider zurecht, aber nun zog er sich immer weiter von mir zurück und schien oft unglücklich und verschlossen. Mit der Meinung war ich nicht allein, auch Liz meine kleine Schwester machte sich Sorgen um ihn. Zumindest mit ihr hatte ich am letzten Abend in London lange gesprochen.

Eine Zeitlang war er in der Highschool mit Hannah, Johns jüngerer Schwester zusammen gewesen. Das wusste ich. John war damals regelrecht euphorisch, weil er meinte, Hannah würde vernünftig werden. Warum auch immer, aber er hatte entschieden, dass sie ein flatterhaftes Wesen mit fragwürdigen Entscheidungen war. Da ich sie vor ungefähr 6 Jahren zuletzt gesehen hatte, konnte ich darüber nicht urteilen. Sie schien mir immer recht intelligent und durchdacht, trotz der zerrissenen Jeans und der frechen Sprüche. Sie war cool gewesen und nie nervig. Hoffentlich war sie sich treu geblieben. Die Welt veränderte einen leider nicht immer zum Guten. Wie sie wohl heute aussah? Sicher hatte sie keinen geflochtenen Zopf und keine Zahnspange mehr. John hatte nie, auch nur ein Foto seiner Familie irgendwo stehen. Vielleicht hatte Liz ja eins von ihr. Schließlich war sie ihre beste Freundin. Allein das war schon Beweis genug für mich, sie zu mögen. Warum dachte ich jetzt über Hannah nach? Ach egal!

Das eigentliche Problem war. Ich musste endlich mit John über meine Zukunftspläne reden. Ein ehemaliger Professor von mir ging nach London und hatte mir dort eine Dozentenstelle für die Zeit einer Doktorarbeit in Aussicht gestellt. Immer mehr zog es mich in diese Richtung. Unterrichten, weiter forschen und lernen. Das war so viel mehr, was ich wollte als der smarte Typ mit Krawatte und Rolex am Handgelenk, der mir morgens im Spiegel begegnete. Dann wäre ich wieder näher an meiner Familie. Ich hatte schon die Jugendzeit meiner Geschwister verpasst. Ich wollte gerne dabei sein, wenn sie vollends erwachsen wurden und ihnen auf dem Weg zur Seite stehen. Dafür musste ich mich ja nicht komplett aus dem Geschäft zurückziehen, nur kürzertreten. London als Außenposten konnte uns nur zugutekommen. John war jetzt schon ständig geschäftlich dort. Ich stellte meine leere Flasche in die Küche und stiefelte in mein leeres Schlafzimmer. Leer, alles in meinem Leben war mehr oder weniger leer.

Morgen würde ich mit John reden. Es wurde Zeit, etwas zu ändern, bevor ich an meinem Leben endgültig erstickte.

2. Alles wird gut Hannah

Drei Wochen später war ich auf dem Weg in die Uni und hatte mein Leben fast schon wieder im Griff.

Gut, das war meine übliche Lüge. Mein Leben war nie im Griff, nicht in meinem zumindest. Aber man wird ja noch träumen dürfen. Wenigstens war ich im Chaos organisiert und erweckte einen positiven Eindruck.

Voll bepackt mit Büchern und Unterlagen rangierte ich durch die Studenten Richtung Bibliothek. Erleichtert stapelte ich alles auf einen Tisch im hinteren Bereich der zweiten Etage und ließ meine verspannten Schultern kreisen, als ich auch schon Scott ausmachte, meinen Arbeitgeber, Mitbewohner und mittlerweile einer meiner besten Freunde. Nicht, dass ich viele gehabt hätte.

Lässig kam er auf mich zu. Wie üblich der Inbegriff eines Badboys. Leger in schwarzer Jeans, schwarzem T-Shirt und offenem rot karierten Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln sah er einfach umwerfend aus. Seine tätowierten Arme und die wilden schwarzen Haare kombiniert mit den hellblauen Augen taten ihr Übriges. Er war definitiv eine Augenweide und durch sein selbstbewusstes Auftreten unsagbar cool.