John Sinclair 2448 - Ian Rolf Hill - E-Book

John Sinclair 2448 E-Book

Ian Rolf Hill

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Karina Grischin, die langjährige Freundin und Kampfgefährtin von John Sinclair, verwandelt sich vor Sukos Augen in eine Vampirin, und nichts scheint sie mehr retten zu können. Währenddessen stellen sich John, Myxin und Kara in der Hölle den Horror-Reitern - und treffen auf den Spuk! Aber das ist noch nicht alles: Asmodis, der Herr der Hölle selbst, tritt an gegen Acron, den Planetenfresser und Weltenvernichter!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Die Rache des Planetenfressers

Grüße aus der Gruft

Vorschau

Impressum

Die Rache des Planetenfressers

(Teil 2 von 2)

von Ian Rof Hill

Ein Beben lief durch das Schattenreich.

Die Wände des Thronsaals bestanden aus schroffen Felsen. In ihnen zeichneten sich die qualvoll verzerrten Fratzen der Dämonen ab, deren Seelen in diesen Mauern hausten.

Die Wände erzitterten unter der Wucht des Angriffs, Risse zogen sich durch das Gestein, doch es drang kein Staub aus den Spalten, sondern eine zähe, sirupartige Masse, die nach Fäulnis und Verwesung stank.

In langen Fäden, die sich wie Stalaktiten in die Tiefe senkten, tropfte sie auch von der Decke und traf den Körper der nackten Frau, die mit beiden Händen die Armlehnen des knöchernen Throns umklammerte.

Pandora!

Die sagenumwobene Unheilsbringerin und neue Herrscherin des Schattenreichs schleu‍derte den Kopf in den Nacken und brüllte vor Zorn über ihre eigene Torheit.

Sie hatte sich überlisten lassen. Die Macht, die sie vor Kurzem erst gewonnen hatte, droh‍te ihr wieder entrissen zu werden.

Von Acron, dem Sternenvampir. Auch bekannt als der Planetenfresser.

Es gab keinen Ausweg, wir waren umzingelt.

Wir – das waren Kara, die Schöne aus dem Totenreich, Myxin, der kleine Magier aus Atlantis, und ich, John Sinclair, der Geisterjäger.

Mithilfe von Pandora waren wir in die Hölle vorgedrungen, weil wir von dem dort gefangenen Spuk eine bestimmte Information brauchten. Nämlich wie man Acron vernichten konnte, der aus den Tiefen des Alls zur Erde zurückgekehrt war, um seinen Schatten zurückzufordern, den ihm der Spuk einst geraubt hatte.

Den fütterte der Spuk seit Äonen mit den Seelen getöteter Dämonen, darunter auch denen seiner eigenen Brüder, den Großen Alten, die ihm vor Millionen von Jahren geholfen hatten, Acron zu vertreiben.

Doch auch der Spuk war nicht unbesiegbar.

Pandora, die Unheilsbringerin aus der griechischen Mythologie, die identisch war mit der biblischen Eva, war es gelungen, den Herrscher des Schattenreichs zu stürzen und seinen Platz einzunehmen.

Allerdings hatte sie so ihre Probleme, dieses komplexe Reich, dessen Aufbau und Lage kein Sterblicher jemals begreifen kann, zu händeln.

Die perfekte Gelegenheit für Acron.

Es hätte uns egal sein können, doch der Sternenvampir hinterließ auch auf der Erde seine Spuren. Und sogar über der Erde, denn seine ersten Opfer waren die Astronauten der ISS gewesen, die in Russland, nahe der Stadt Innopolis, mit einer Rettungskapsel notgelandet waren. Seitdem war der Kontakt mit der Satellitenstadt von Kasan, am Ufer der Wolga, abgebrochen.

Meine Freunde Suko und Karina Grischin hatten sich mit einem russischen Sondereinsatzkommando auf den Weg gemacht, um die Lage vor Ort zu untersuchen, während ich mich mit Kara und Myxin um den Sternenvampir beziehungsweise den Spuk kümmern wollte.

Doch unsere Mission schien gescheitert, kaum dass sie richtig begonnen hatte.

Zwar war es uns gelungen, in die Hölle vorzudringen, doch wir waren getrennt worden. Ich war im Haus meiner Eltern erwacht. Nicht in dem Anwesen, dessen Ruinen noch immer in dem schottischen Dorf Lauder standen, sondern in dem Reihenhaus, in dem wir gewohnt hatten, als mein Vater noch berufstätig gewesen war.

Die Hölle hatte mir ein Idyll vorgegaukelt, nur um mich kurz darauf mit meinen eigenen Schuldgefühlen zu konfrontieren, als die Zerrbilder all meiner verstorbenen Freunde und Kampfgefährten erschienen waren, die den Kampf gegen die Mächte der Finsternis mit ihrem Leben bezahlt hatten.

Weil ich, der Sohn des Lichts, versagt hatte!

Fast wäre es den Geistern der Vergangenheit gelungen, mich zu töten. Doch dann waren Kara und Myxin erschienen und hatten sie vertrieben. Der Weg schien frei gewesen zu sein.

Bis die Horror-Reiter aufgetaucht waren!

Unheilvoll glühten die Buchstaben auf ihren Brustpanzern in dem dichten Nebel, der durch die Straßen und Gassen dieses höllischen Londons waberte.

A – E – B – A.

Sie standen für die Namen der vier mächtigen Erzdämonen Astaroth, Eurynome, Bael und Amducias, denen die Horror-Reiter dienten.

Schwarze Skelette in metallisch glänzenden Rüstungen auf pechschwarzen Rappen mit glühenden Augen. Feuer stob aus den Nüstern der dämonischen Pferde.

Diese Monster waren keine echten Dämonen. Es waren Avatare, seelenlose Hüllen, die von der Macht ihrer Herren erfüllt waren und ihren Willen ausführten.

Anscheinend hatten sie etwas dagegen, dass wir dem Spuk beziehungsweise dem, was von ihm übrig war, einen Besuch abstatteten. Oder wussten sie gar nicht, weshalb wir hier waren?

Davon war auszugehen, denn wer hätte es ihnen sagen sollen?

Die Aktion war von Pandora initiiert worden, deren Wunsch es zwar war, sich Luzifer anzuschließen, aber dazu musste sie erst an Lilith, der Großen Mutter, vorbei.

Wir standen Rücken an Rücken. Langsam kamen die Horror-Reiter näher.

Besonders eilig schienen sie es nicht zu haben. Oder legten sie es auf einen Nervenkrieg an?

Gebannt lauschte ich dem Schlagen der Hufe, das von den hohen Mauern widerhallte. Keiner der Horrorgestalten ritt an, um auf uns loszugehen.

Ich versuchte, zwei von ihnen im Auge zu behalten.

Sie waren mit langen Speeren bewaffnet, an ihren Gürteln hingen gewaltige Schwerter, die es an Größe durchaus mit der Klinge des Eisernen Engels aufnehmen konnten.

Schräg vor mir, aus der Gasse zwischen zwei Häusern, trabte der Reiter mit dem E auf der Brust, das für die einzige weibliche Dämonin des höllischen Quartetts stand, die ziegenköpfige Eurynome. Und direkt vor mir trabte einer der beiden Reiter auf mich zu, deren Rüstungen ein A zierte. Astaroth oder Amducias.

Nicht, dass es irgendeine Rolle gespielt hätte.

Meine Finger krampften sich um den Griff der Beretta. Aber ich hätte die Waffe auch wegstecken können. Mit den geweihten Silberkugeln konnte ich weder die Reiter noch ihre Pferde aufhalten. Die Kugeln würden einfach verglühen oder von den Buchstaben geschluckt werden.

Reine Munitionsverschwendung.

Bislang war das Kreuz das Mittel der Wahl gegen die Horror-Reiter gewesen. Oder besser die Macht der vier Erzengel, die ich mit seiner Hilfe beschwören konnte. Ob mir dies in der Hölle gelang, war jedoch mehr als fraglich.

Ich wünschte mir den Bumerang herbei, doch den hatte ich Suko überlassen. Vielleicht nicht meine beste Entscheidung.

Ich spannte die Muskeln an, als Eurynomes Reiter aus der Gasse trottete.

Doch das Pferd ignorierte uns, und das Gerippe in seinem Sattel traf keinerlei Anstalten, den Weg seines Rappens zu korrigieren. In gerader Linie ritt der Horror-Reiter an uns vorbei.

Der Reiter mit dem A kam von vorne.

Im rechten Winkel ritt er auf Eurynomes Leibwächter zu und passierte dessen Pferd. Dicht an der Hinterhand trabte es entlang und mehrere Meter an uns vorbei.

Ich wandte den Kopf und sah mit Erstaunen, dass die anderen beiden Reiter ebenfalls an uns vorübertrabten.

»Was ... was tun die da?«, flüsterte Kara.

Sie hielt in beiden Händen das Schwert mit der goldenen Klinge, ein Erbe ihres Vaters Delios. Die Spitze wies schräg nach vorne.

»Sie umkreisen uns«, antwortete Myxin.

Er hatte die Hände mit den spinnenbeinartig gekrümmten Fingern auf Schulterhöhe angehoben, die Arme leicht angewinkelt. Sollten die Reiter angreifen, würde er sich mit seinen magischen Kräften wehren.

Neben der Teleportation beherrschte er die Telekinese. Außerdem konnte er Blitze schleudern, die bereits so manchem Untoten zum Verhängnis geworden waren und auch von mächtigeren Dämonen nicht leicht wegzustecken waren.

»Aber warum?«, fragte Kara. »Was bezwecken sie damit?«

»Sie wollen uns zermürben«, raunte ich. »Das ist ein Nervenkrieg.«

»Oder sie warten auf eine Reaktion von uns«, vermutete Myxin.

»Die können sie haben«, knurrte Kara. »Ich schlage ihnen ihre verfluchten Schädel von den Rümpfen.«

Beim Klang ihrer Stimme rieselte es mir kalt über den Rücken. Er erinnerte mich an eine Zeit, in der ihr Geist von einem Seelensplitter der Teufelstochter Asmodina vergiftet worden war. Kara war jähzornig und unterschwellig gereizt gewesen. Beim kleinsten Anlass war sie an die sprichwörtliche Decke gegangen und bereit gewesen, rohe Gewalt anzuwenden.

Von ihrer Besonnenheit war nicht mehr viel übrig geblieben.

Und dann war der Tag gekommen, an dem Asmodina von ihr Besitz ergriffen hatte. Im Zuge der Schlacht um das Reich des Spuks war es der Seele der Teufelstochter gelungen, in Karas Körper zu fahren und für kurze Zeit zurückzukehren.

Mithilfe von Pandora, die uns den Trank des Vergessens überlassen hatte, und der Spinnenfrau Cruciata hatten wir es geschafft, Kara von Asmodinas Seele zu befreien.*

Ich hatte gehofft, dass Kara daraufhin wieder die Alte werden würde, doch wenn ich sie jetzt so reden hörte, hegte ich daran Zweifel.

»Warte!«, wisperte ich.

»Worauf?«, wollte sie wissen.«

»Ich will versuchen, mit ihnen zu reden.«

»Was? Wieso? Was ... was erhoffst du dir davon?«

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hölle besonders erfreut über Acrons Rückkehr ist. Der Sternenvampir bedroht uns alle. Vielleicht ist der Feind unseres Feindes in diesem Fall unser Freund.«

»Da wäre ich mir aber an deiner Stelle nicht so sicher«, warnte Kara. »Hast du nicht selbst gesagt, dass sich ihm sogar Baal unterworfen hat?«

»Das ist lange her«, erwiderte ich. »Du weißt, wie brüchig Bündnisse im Dämonenreich sind.«

Mit diesen Worten steckte ich die Beretta weg, hob die Hände und trat einen Schritt nach vorn. Sofort stoppten die Reiter ihren Reigen.

Bleierne Stille senkte sich über das Geschehen. Die Reiter glichen Standbildern des Grauens, und auch wir wagten es nicht, uns zu rühren. Nur der Nebel blieb weiterhin in Bewegung.

Lautlos waberte er um uns herum, strich wie mit geisterhaften Händen über unsere Gesichter und brachte eine unnatürliche Kälte mit sich, die wie schleichendes Gift in meine Glieder kroch. Der Nebel war von einem bläulichen Schimmer erfüllt, der mir verriet, wer hier das Sagen hatte: Luzifer!

Ich beschloss, das Schweigen zu brechen.

»Bitte hört mich an. Wir sind nicht hier, um zu kämpfen.«

Obwohl ich zu den Horror-Reitern sprach, waren meine Worte an ihre Herren gerichtet. Und ich bekam auch eine Antwort, allerdings anders, als ich erwartet und erhofft hatte.

Es fing mit dem Schnauben von Eurynomes Pferd an. Das höllische Tier warf den Kopf in den Nacken. Feuer loderte aus den Nüstern.

Auch die anderen Gäule wurden von einer inneren Unruhe erfasst.

Und dann passierte das, was ich insgeheim befürchtet hatte.

Die Horror-Reiter griffen an!

Suko war zutiefst erschüttert.

Karina Grischin, eine langjährige Freundin und Kampfgefährtin, war zum Vampir geworden. Acrons Sternenvampire hatten sie gebissen und in eine Untote verwandelt.

Suko hatte noch versucht, den Keim mithilfe des Vampir-Pendels auszulöschen, aber dafür war es längst zu spät. Obwohl der Biss die Halsschlagader knapp verfehlt hatte, hatte die Wunde ausgereicht, um Karina zu infizieren.

Im Licht der in seinem Smartphone integrierten Taschenlampe waren die beiden Hauer deutlich zu erkennen, die leicht gekrümmt aus Karinas Oberkiefer ragten. Die Augen waren nachtschwarz, die Haut bleich und grau.

Und als wäre das nicht schon Beweis genug, leuchteten die Augen der Vampirhexe Zunita auf dem Pendel in einem düsteren Rot, während es langsam vor- und zurückschwang.

Karina fauchte und wich vor dem Pendel zurück. Rückwärts kroch sie die Stufen empor.

Suko versuchte, den Kloß in seinem Hals herunterzuwürgen. Er war sich der zerstörerischen Macht des Pendels bewusst, das Vampire zu Staub verbrannte, wenn sie es berührten. Nur wenige waren imstande, es zu berühren. Darunter hatte sich sein ehemaliger Freund Will Mallmann befunden, der das Erbe des legendären Dracula angetreten hatte.

Auf Acrons Brut wirkte es jedoch absolut tödlich.

Suko war klar, was er jetzt tun musste. Er war sich seiner Verantwortung durchaus bewusst. Nicht nur gegenüber der Menschheit im Allgemeinen, sondern speziell auch seiner Freundin Karina, die ihn noch kurz vor ihrer Verwandlung darum gebeten hatte, sie zu erlösen, sollte sie sich verwandeln.

Er sollte ihr eine Silberkugel in den Kopf schießen, aber auf keinen Fall die Dämonenpeitsche nehmen. Von dem Vampir-Pendel hatte sie nichts gesagt.

War das nicht viel humaner?

Nun, darüber konnte man durchaus geteilter Ansicht sein. Auch wenn das vernichtende Feuer das untote Dasein innerhalb von Sekunden auslöschte, dauerte es dennoch erheblich länger als eine schnelle Kugel.

Trotzdem wollte Suko es mit dem Pendel probieren. Er brachte es einfach nicht über sich, Karina wie einen lahmen Gaul zu erschießen.

Er wollte einen Schritt nach vorn machen, als etwas geschah, was er insgeheim befürchtet, in Anbetracht der jüngsten Vergangenheit aber völlig verdrängt hatte.

Die Tür des Häuserblocks, in dem er mit Karina Zuflucht gesucht hatte, flog auf.

Sukos Kopf schnellte herum, seine Hand mit dem Smartphone folgte der Bewegung, und der Lichtstrahl traf ein bleiches Gesicht, das jedoch keinem von Acrons Sternenvampiren gehörte.

Auf der Schwelle stand – Gleb Djakow.

Der geschniegelte Geheimdienstler, der die Expedition leitete, blieb wie vom Donner gerührt stehen. Er sah abgehetzt aus. Sein Mantel wies tiefe Risse auf, ein verkohlter, schwefliger Gestank ging von ihm aus.

Suko dachte an die Explosion auf dem Dach des Hauses, auf dem die Hubschrauber gestanden hatten, mit denen sie nach Innopolis gekommen waren.

»Was ...?«, entfuhr es Djakow.

Der Rest des Satzes ging in Karinas Fauchen unter. Zu spät erkannte Suko seinen Fehler, da traf der Tritt mit dem schweren Armeestiefel auch schon seinen Unterarm.

Das Pendel flog in hohem Bogen davon und klirrte gegen die gläserne Verbindungstür, hinter der sich der Hausflur befand.

Karina aber warf sich herum und ergriff die Flucht. Auf allen vieren kr‍abbelte sie die Stufen der Treppe bis zum ersten Absatz empor. Ihre Bewegungen glichen denen einer riesigen Spinne. Als sie den Absatz erreichte, sprang sie auf die Beine.

Suko schluckte den Fluch herunter und nahm die Verfolgung auf. Das Vampir-Pendel ließ er liegen. Er durfte Karina nicht entkommen lassen.

Ohne sich um Djakow zu kümmern, hetzte Suko die Stufen hinauf. Das Smartphone behielt er in der Hand. Der Lichtkegel huschte wie ein Derwisch über die kahlen Wände des Treppenhauses, das noch immer nach Farbe und frischem Beton roch.

Als Suko den ersten Absatz erreichte und sich am Geländer herumschwang, hatte sich Karina bereits einen erheblichen Vorsprung erarbeitet. Er hörte ihre Schritte durch das Treppenhaus hallen. Anscheinend wollte sie hinauf aufs Dach.

Suko überwand die Stufen mit gewaltigen Sprüngen. Doch so schnell er auch war, Karina war schneller. Obwohl sie noch nicht das Blut eines Menschen getrunken hatte, war sie nicht nur deutlich stärker als vorher, sondern auch flinker.

Suko dagegen war ein Mensch, der bereits einen harten Fight hinter sich hatte. Einen Kampf, den er nur dank der Magie von Buddhas Stab überlebt hatte. Mit ihm vermochte Suko die Zeit für fünf Sekunden anzuhalten. Leider musste sich der Stab danach für mehrere Stunden regenerieren.

Hoch über Suko fiel eine Tür ins Schloss.

Der Inspektor blieb kurz stehen, dann rannte er weiter. Atemlos erreichte er den nächsten Absatz. Eine stählerne Tür führte in den dahinterliegenden Gang. Suko war sich ziemlich sicher, dass Karina nicht dahinter verschwunden war, dafür war der Knall nicht laut genug gewesen.

Also weiter.

Wie erwartet, führte die nächste Tür hinaus aufs Dach.

Das Treppenhaus war eine Etage höher als das restliche Gebäude errichtet worden, sodass man nicht über eine ausziehbare Leiter das Dach erklimmen musste.

Die Gittertür, die verhindern sollte, dass Unbefugte das Dach betraten, stand offen.

Kalter, schneidender Wind empfing Suko. Von Osten fegte er über die Siedlung hinweg. Schräg hinter sich sah er das Feuer auf dem Haus, in dem sie ihr Lager errichtet hatten.

Von den beiden Hubschraubern waren tatsächlich nur noch rauchende Trümmer übrig.

Suko wandte den Kopf und sah Karina, die mit wehendem Haar auf den Dachrand zu rannte und sich dabei die Jacke von den Schultern riss. Wie eine Fahne flatterte das Kleidungsstück davon.

Der Inspektor ahnte, was Karina vorhatte. Wahrscheinlich wollte sie davonfliegen, denn die Brut des Sternenvampirs Acron verwandelte sich in bizarre Mischungen aus Mensch und Fledermaus.

So weit durfte er es nicht kommen lassen. Das Letzte, was sie gebrauchen konnten, war noch eine Freundin, die ihnen als Blutsaugerin das Leben zur Hölle machte.

Im Laufen zog Suko die Beretta. Karina trennten nur noch wenige Schritte vom Dachrand.

Suko blieb stehen, das Handy ließ er fallen, um die Waffe in den Beidhandanschlag zu nehmen. Er zielte über Kimme und Korn und drückte ab.

Drei Schüsse krachten.

Karina wurde nach vorn geworfen.

Zischend stieß Suko den angehaltenen Atem aus. Im Laufschritt eilte er zu der Stelle, an der die regungslose Karina lag. Suko blieb auf der Hut. Er wusste, dass die Sternenvampire nur durch einen Treffer ins Herz oder in den Kopf zu töten waren.

Er wollte auf Nummer sicher gehen und zog die Dämonenpeitsche.

Anscheinend ahnte Karina seine Absicht, vielleicht spürte sie auch die schwarze Magie, die von den aus Dämonenhaut gefertigten Riemen ausging. Sie wälzte sich herum und starrte Suko mit hasserfülltem Blick an.

Dem Inspektor zerriss es das Herz.

Wie sollte er das bloß John Sinclair beibringen?

»Bitte, Karina. Mach es nicht noch schlimmer. Es ist vorbei, hörst du?«

»Nein, das denke ich nicht!«

Suko vereiste innerlich. Die Stimme war hinter ihm erklungen, nur wenige Meter entfernt. Sie gehörte Gleb Djakow.



Tausende von E-Books und Hörbücher

Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.