Josef Pfeffer ist: Peppermint Joe - Manfred Schneider - E-Book

Josef Pfeffer ist: Peppermint Joe E-Book

Manfred Schneider

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Spontanität ist von jetzt auf gleich, der persönlichen Entscheidung ganz einfach, eine neue Richtung zu geben. Eigentlich wollte Josef Pfeffer mit Freunden im Sommerurlaub mit dem restaurierten Bulli von Paul nach Italien, Kalabrien fahren. Aber dieses „eigentlich“, war nach dem Besuch an Silvesterabend in der Kneipe von Hannes, Schall und Rauch, in Luft aufgegangen. Manch einer würde sagen, eine verrückte Idee, aber nach dem Ritt auf dem Elektro-Bullen in der Kneipe, hatte Josef den Wahnwitz, Bullrider zu werden, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in TEXAS. Und „eigentlich“ wäre das so weit in Ordnung, gäbe es da nicht dieses kleine, fast lächerliche Problem, denn Josef hatte bis heute, noch nie auf einem Pferd – geschweige denn, auf einem Bullen gesessen. Für Josef wird es zu einem Abenteuer, dass mit dem Start der Maschine beginnt. Sein Ziel: die JACKSON RANCH in WICHITA FALLS. Hier lernt er Emma kennen, die mit ihren Brüdern Phil und Luke die Jackson Ranch unterhalten. Emma ist eine selbstbewusste junge Frau, die bei Josef die menschliche Natur weckt, den Herzenswunsch der Zweisamkeit. Ob Josef es schafft, seinen Traum zu verwirklichen? Sehen wir uns die Geschichte an. Ich schreibe jetzt nicht wieder eigentlich … na gut, noch einmal, denn „eigentlich“, beginnt die Geschichte ganz harmlos.

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Seitenzahl: 148

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Manfred Schneider

Josef Pfeffer ist: Peppermint Joe

Ein Mann. Ein Held. Ein Tollpatsch

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Josef Pfeffer ist: PEPPERMINT JOE

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

KAPITEL 23

KAPITEL 24

KAPITEL 25

KAPITEL 26

KAPITEL 27

KAPITEL 28

KAPITEL 29

KAPITEL 30

KAPITEL 31

KAPITEL 32

KAPITEL 33

KAPITEL 34

KAPITEL 35

Impressum neobooks

Josef Pfeffer ist: PEPPERMINT JOE

Ein Mann. Ein Held. Ein Tollpatsch. Manfred Schneider

Peppermint Joe

Spontanität ist von jetzt auf gleich, der persönlichen

Entscheidung ganz einfach, eine neue Richtung zu geben. Eigentlich wollte Josef Pfeffer mit Freunden im Sommerurlaub mit dem restaurierten Bulli von Paul nach Italien, Kalabrien fahren. Aber dieses „eigentlich“, war nach dem Besuch an Silvesterabend in der Kneipe von Hannes, Schall und Rauch, in Luft aufgegangen. Manch einer würde sagen, eine verrückte Idee, aber nach dem Ritt auf dem Elektro-Bullen in der Kneipe, hatte Josef den Wahnwitz, Bullrider zu werden, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in TEXAS. Und „eigentlich“ wäre das so weit in Ordnung, gäbe es da nicht dieses kleine, fast lächerliche Problem, denn Josef hatte bis heute, noch nie auf einem Pferd – geschweige denn, auf einem Bullen gesessen. Für Josef wird es zu einem Abenteuer, dass mit dem Start der Maschine beginnt. Sein Ziel: die JACKSON RANCH in WICHITA FALLS. Hier lernt er Emma kennen, die mit ihren Brüdern Phil und Luke die Jackson Ranch unterhalten. Emma ist eine selbstbewusste junge Frau, die bei Josef die menschliche Natur weckt, den Herzenswunsch der Zweisamkeit. Ob Josef es schafft, seinen Traum zu verwirklichen? Sehen wir uns die Geschichte an. Ich schreibe jetzt nicht wieder eigentlich … na gut, noch einmal, denn „eigentlich“, beginnt die Geschichte ganz harmlos.

KAPITEL 1

DER NASENBÄR

Für die einen ist es der pure Stressfaktor, für andere wiederum, die schönste Zeit des Jahres, die Vorweihnachtszeit. Und wer hat sich nicht schon einmal dabei ertappt, Menschen zu betrachten, die durch die Gänge der Geschäfte schlendern, Waren begutachten und Einkäufe für das Fest der Feste tätigen und dieses Piepen der elektronischen Kassen, als „Ohrwurm“ empfinden. Es ist auch eine Zeit, der wahrnehmenden Gesichter. Da gibt es die Runden, ovale, eckige, langgezogene, verzerrte Mimik, lachende, trübsinnige, weinende… Kinnladen, die herabfallen zu scheinen, wenn sie auf die Preis-Etiketten starren…

Sehen wir uns das Weihnachtsdorf mit seinen dekorierten Holzbuden an, aufgebaut wie eine Festung - es ist Abend und ein großes Schild mit der Aufschrift: HERZLICH WILLKOMMEN IM WEIHNACHTSDORF, gibt den Weg frei. Da ist die junge Verkäuferin in der Holzbude, von Rauchschwaden und Ruß auf ihrer Kleidung und Gesicht gezeichnet, gibt sich Mühe, mit dem Holzschaber den Crêpes aus dem qualmenden Ofen zu bekommen. Sie arbeitet alleine und vor der Bude warten die Kunden.

Die künstlich angelegte Eisbahn. Stimmungsvolle Weihnachtsmusik dröhnt aus den großen Lautsprechern. Eltern, die Versuchen auf der total überfüllten Eisfläche mit ihren Kindern eine Runde zu drehen. Kinder, die sich gegenseitig schubsen, mehr auf der Nase liegen als zu schlittern.

Der Mann im Schlitzschuhverleih, der mit seiner Kippe im Mundwinkel hinterm Tresen steht und immer wieder blinzelt. Der Qualm seiner Zigarette reizt seine Augen, er sieht kaum etwas. Er reicht hässlich gelbe, dem Aussehen nach zu urteilen, stumpfe Schlittschuhe über die Theke an ein junges Mädchen. Die ihrerseits, gleich darauf die Augen verdreht beim Anblick der Schuhe und Kufen, sie nimmt sie trotzdem – und geht.

Besucher, die sich an den Ständen unterhalten und wie es ausschaut, köstlich amüsieren. Auch Josef (23), mit seinen blauen Augen, dunkelblonden Haar, schlank und dennoch kraftvoll, ist mit seinen Freunden auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs. In der heutigen Zeit nichts Besonderes, so wohnt Josef noch bei seinen Eltern, den Pfeffers. Hilde und Gottfried. Sie Wohnen im kleinen Einfamilienhaus am Stadtrand mit kleinem Vorgarten, kleinem Hofraum angrenzend zum kleinen Gemüsegarten. Eigentlich ist alles sehr klein gehalten, das liegt aber im Auge des Betrachters. Während Gottfried, wie viele als Gießer in der nahegelegenen Hütte arbeitet, so hält, wie soll es anderssein, Hilde das Haus in Ordnung. Putzen, kochen, waschen, einkaufen. Es klingt schon fast ironisch, aber eine Uhr dreht sich auch immer im Kreis.

Es ist eine gemütliche Runde der Sechs, die im Gedränge noch einen Platz am Stehtisch ergattert haben. Paul (25) ist wegen seines Bullis genervt, der Kastenwagen steht schon eine ganze Weile in der Garage und die Restauration, geht nur schleichend voran.

Paul zu Josef: „Was ist jetzt mit der Heizung, hast du die Teile bestellt?“

Paul kramt in seiner Jackentasche und zaubert zwanzig Euro hervor, legt sie für die nächste Runde auf den Tisch.

Josef: „Das Problem mit deiner Kiste, die ist so alt, da gibts fast keine Regler mehr, geschweige denn einen Kabelbaum für die Anschlüsse.“Josef nippt an seinem Bier, lehnt sich gegen den Tresen… „Gut möglich, dass wir die Kabel Stück für Stück erneuern müssen. Die Lichtmaschine hat Fabian übers Netz bestellt, ist gebraucht, aber was soll’s, wenn sie funkt!“ Er schaut zu Fabian (20), der eben seine Flasche Bier abstellt und in unbekannten Gedanken schwellt…

„Du hast sie doch bestellt?“„… Müsste die Woche geliefert werden …“ Fabian setzt erneut seine Flasche an – und im Rhythmus der Weihnachtsmusik, hält er Ausschau nach den vorbeigehenden Weihnachtselfen.

Josef nippt nochmals am Bier, stellt das Glas ab und kratzt sich am Kopf…„Ich habe dich vor dem Schrott gewarnt, Finger weg! Das Einzige, dass den Eimer noch zusammenhält, ist der blaue Lack! Was ist mit den Holmen, sind die wenigstens verschweißt?“

Die Frustration ist in Pauls Gesicht geschrieben…

„Das hat sich auch erledigt!“

„Ich hab’s geahnt, warum das…?“

„Ganz einfach, dass Mig hat seinen Geist aufgegeben, Wicklung im Arsch, durchgebrannt. Ich besorge die Woche noch ’ne neue Acetylen-Flasche fürs Schweißen.“

Lukas (19) hat natürlich seinen eigenen Standpunkt für die Sachlage. „Hast du ihn wenigstens schon überprüft?“

Paul: „Was geprüft?“

Lukas: „Den Feuerlöscher. Wenn dir die Bude abfackelt, bei deinem Glück die Woche. Vielleicht sollte ich Frank einen Tipp geben.“

Paul geht es mächtig auf den Keks, dass sich alle, immer und überall einmischen und so:

„Du Nasenbär! Den Sommer beim Grillen, HALLO! Wer hat den halben Kanister Benzin auf die Kohle gegossen, damit das Feuer schneller brennt und den halben Garten in eine Steppe aus Asche verwandelt? Du mit deinem, von Alzheimer geprägtem Schmalz Hirn!“

Anna (22) hält Sahra (23) im Arm und sie finden es lustig, kichern über diese, für sie, sinnlosen Worte der Technik-Freaks. Anna zu Sarah: „Sind sie nicht niedlich… LEUTE, HALLO! Unterbricht sie laut, die Welt der Männerdomäne…„Bevor eure Hirne noch zur Erbsengröße anschwellen… Wir sind hier um uns zu Amüsieren. Montag ist auch noch Zeit für euer Vehikel – und beim nächsten Vorglühen, bitte einen Schuss Rum weniger in den Glühwein geben. Der Zeitgeist des Alkohols verdirbt die Seele der Menschen und eure gerade zu.“ Anna hält Sarah weiter im Arm - Lachen und lassen die Tassen unter dem Zittern der Kälte, beim Anstoßen scheppern. Lukas: „Poesie hört sich aber anders an. Das sind ja ganz neue Ansichten von dir.“„Das war auch keine Poesie, sondern eine Tatsache…“

Sarah mischt sich ein. Sie kommt Lukas sehr nahe und meint beiläufig…„Du darfst alles Essen und Trinken aber nicht alles Wissen, mein Lieber. Du weißt ja, Frauen sind absolut multikulti und können außerdem, mindestens vier Dinge auf einmal, oder waren es fünf? Jedenfalls sie Denken beim Handeln.“

Josef grinst sich einen… „Oh. Oh. Na ja, ich wüsste da schon so einige Dinge, die du im Handumdrehen erledigen könntest, so multikulti mäßig.“

Sarah: „Hallo! Ich bin doch kein Produkt deiner schmutzigen Fantasie… Und wer weiß, wie die aussieht… Wenn du einen Engel brauchst, schau dich um, hier gibt es sie in allen Variationen.“

Sie schaut auf die Besucher, nickt Josef mit einer Geste zu.

„Da, die kleine Rote, steht da wie eine Diva. Schau sie dir genau an, schließe deine Augen und sage uns was du siehst?“

Josef schaudert sich beim Anblick. Die dicken Warzen in ihrem Gesicht passen zum restlichen Gebilde von Rollmops.„Man, so viel Bier geht gar nicht, um die schön zu Trinken.“

Sarah: „Siehst du und das ist meine Vorstellung von Inspiration, Werte in die kleine Birne, die du Kopf nennst, zu implizieren. Aber keine Angst, für dich werden wir auch noch eine Frau finden, früher oder später, viel später…“

Sie lachen über Josef – Sarah und Anna wärmen ihre Hände an den Tassen des heißen Glühweins…

Anna: „Das Schlimme an den Weihnachtsmärkten ist immer diese Kälte, wenn nicht ab und zu ein warmer Gedanke das Herz höherschlagen lässt. Ich möchte euch einen Wunsch erfüllen, bin gespannt, was dabei rauskommt. Also Josef, lass hören, was kann ich dir Gutes tun?“

Josef überlegt, zögert jedoch einen Moment…Anna: „Na mach schon!“Josef: „Einen neuen Rechner, wenn du schon in Geber Laune bist. Bis der Alte hochgefahren ist, das dauert mindestens eine halbe Stunde.“

„Man Josef! Ich meinte einen kleinen Wunsch, du sollst mich nicht gleich auffressen. Ich rate dir, lass deine Finger von den Schmuddel Seiten. Die verseuchen nicht nur deinen PC, sondern auch deinen Verstand! Du wirst sehen, dann klappt das auch mit dem Start!“

Sarah lässt sich das nicht nehmen und gibt noch einen darauf. „Ja, und schau dir mal deine Hände an! Mein Chef sagte zu Tim, unserem Praktikanten:“

Sie äfft ihren Chef mit dunkler Stimme nach.„Junge, wenn du hier im Krankenhaus auf Pornoseiten im Büro klickst und dir einen rubbelst, werden die Schwielen und Haare zwischen deinen Finger das kleinste Problem sein.“

Anna wendet sich an Fabian: „Na mein Herzchen, was würdest du dir Wünschen? Nicht von mir, nicht das du auf falsche Gedanken kommst.“Fabian bibbert vor Kälte und tippelt vor dem Stand hin und her, drückt seine Hände tief in die Hosentaschen. „Du kannst Fragen stellen… Mir ist saukalt und wenn wir nicht bald hier wegkommen, fallen mir bald die Zehen ab!“

„Du weißt schon, dass es im Winter etwas kälter ist? "Die Frauen wärmen sich gegenseitig und die Stunden vergehen wie im Flug. Es ist mittlerweile Mitternacht vorbei und wir sind in Josefs Elternhaus angekommen.

KAPITEL 2

DIE BETTRUHE

In vielen Geschichten wird nun über den Wind geschrieben, der Leise über das Dach hinwegfegt und dieses rascheln von Blättern, das leise zu vernehmen ist. Aber das lassen wir und Tasten uns gleich durch den schmalen Flur in der ersten Etage, wo einige Bilddrucke die Wand zieren. Neben dem Bügelzimmer ist das Schlafzimmer der Pfeffers, gegenüber das Zimmer von Josef. Da es mittlerweile drei Uhr, in der Früh ist, sehen wir nicht viel vom Zimmer, es ist dunkel. Josef liegt in seinem kuscheligen Bett und träumt von seiner Traumfrau. Er fühlt die Hand, die sanft und zärtlich an seinem Nacken vorbeistreift. Lippen die seinen Hals berühren, die Zunge, die dabei mit leichten Umkreisungen, ein wenig Nässe an seinem Hals hinterlässt. Beine die ihn Umschlingen, ihn halten… Josef lächelt im Schlaf.

Er schaut den Händen nach, die über seinen Brustkorb nach unten wandern, in Richtung der aufsteigenden Sonne. Josef legt seine Lippen auf den Mund seiner Gespielin, drängt sich an sie. Nur Leise vernimmt er dabei ein Flüstern in seinem Ohr. Und dieses Flüstern stammt auch von Lippen, nur dieses stammt von seiner Mutter, Hilde. Die an der geöffneten Zimmertür steht und fassungslos scheint über dieses ungewohnte Bild.

„OH! JOSEF, DU FERKEL!“

Josef zieht seine Liebe weiter zu sich heran, massiert und knetet ihr den Hintern und vernimmt wieder eine Stimme, jetzt etwas LAUTER und RAUER mit eindringlichem, dunklem Ton.

Gottfried steht an der Tür, mit einem Grinsen im Gesicht.

„JUNGE, WAS MACHST DU DA? PACK‘ DEINEN WILLI EIN, KOMM RUNTER! DU WOLLTEST DOCH ZEITIG GEWECKT WERDEN, ES IST HALB ACHT!“

Die Jeans passt, Unterhemd und Schuhe angezogen und noch etwas benebelt vom Vorabend, bewegt sich Josef in Richtung Badezimmer. Er steht vor dem Spiegel und betrachtet sich darin, hebt seine Arme, winkelt sie an und formt den Bizeps zu einer Kugel. Er neigt seinen Kopf erst nach links dann nach rechts und gibt ihnen einen Kuss darauf.

Josef: „Ihr seid doch meine Besten, Arnie ist doch ein Witz gegen euch…“

Er öffnet seinen Mund weit und schaut auf seine Zähne. Alle Zähne sind strahlend weiß, alles in Ordnung, bis auf den hinteren Backenzahn, der zieht und schmerzt schon eine ganze Weile.

„Ich müsste doch mal zum Zahnarzt…“

Er drückt mit dem Zeigefinger noch einmal gegen den Zahn, um anschließend mit der Zahnbürste das tägliche Ritual zu beginnen.

Unten in der Küche angekommen, sitzen sie gemeinsam stillschweigend am Frühstückstisch. Josefs Augen sind noch etwas gerötet und während er sich Kaffee in die Tasse einschenkt, sehen ihn Hilde und Gottfried mit einem hämischen Lächeln an. Er bemerkt auch gleich, dass Gottfried seine Lippen zusammenpresst.Hilde bedient sich dem Brötchen und beginnt es mit dem Messer zu halbieren.

Hilde: „Na… Wie es ausschaut, hattet ihr gestern viel Spaß, war Anna und Lukas auch dabei?“

Josef wollte eben Antworten, doch wie immer, kommt er selten dazu etwas zu sagen, Hilde fällt ihm aufgeregt, mit einem ganz anderen Thema ins Wort.

„Ich treffe mich heute noch mit Helga. Wir fahren in die Stadt Einkäufe erledigen und zum Italiener wegen dem Mozzarella, den magst du doch so gerne! Gottfried schenkt sich Kaffee nach, während Hilde weiter plaudert…

„Die Bluse müssen wir auch noch abholen, du weißt, sie ist nur bis heute reserviert. Und du musst noch nach dem Tannenbaum sehen, ich möchte dieses Jahr den Baum ganz in Rot schmücken, vielleicht finde ich noch einige Glaskugeln, passend zu dem Lametta. Und schau bitte nach den Kerzen, letztes Jahr waren einige von diesem Birnchen durchgebrannt.

Oh Gott, ich weiß gar nicht wie ich das alles schaffen soll, die Tage verfliegen nur so.“

Gottfried nimmt einen Schluck Kaffee, grübelt erstunverständliches doch dann…

„Ich habe dir schon letztes Jahr gesagt, das liegt nicht an den Birnchen, das sind die Kontakte dieser Kerzen. War bescheuert, batteriebetriebene Kerzen anzuschaffen. Weißt du überhaupt, wie umweltbelastend die fünfzig Batterien sind?“ Und während er sich Butter auf sein Brötchen schmiert… „Zink, Mangan, Blei. Weiß der Geier, was noch alles in denen steckt und alles nur für ein paar Tage im künstlichen Kerzenschein. Und dein Baum… Warum gehen wir nicht zusammen auf den Markt und kaufen uns wie früher, bei Kerzenschein, Punsch, händchenhaltend und bei stimmungsvoller Weihnachtsmusik, einen ganz normalen Tannenbaum? Einen Baum, der nach Tannen riecht, nicht nach Plastik.“ Er beißt in sein Brötchen und mit vollem Mund…„Jedes Jahr muss ich die Zweige mit der Zange zurechtbiegen, damit er überhaupt noch seine Richtung hält.“Hilde kann das immer noch sehr gut. Sie hat diesen Blick in ihren Augen und zieht dabei, wie immer, die Augenlider zu einem kleinen, winzigen Spalt zusammen. Wie eine Wildkatze, nur mit dem Fauchen, das hat noch nie geklappt. Früher hatte Gottfried es gerne, wenn sie die Augen zusammenzog, es machte sie irgendwie, ungeheuer sexy. Heute macht es sie nur noch, ja eigentlich nur noch.

Hilde: „Na gut, dann kaufe ich noch dieses Spray mit Tannenduft. Dann hast du auch deinen Duft von Weihnachten im Haus und alles ist bestens.“

Man kann es schlecht sehen, schaut man aber ganz genau, so hat es den Anschein, dass Gottfrieds Hals immer dicker wird und seine Adern leicht hervorquellen.

Josef grinst, nimmt einen Schluck Kaffee. „Na ja, wenn Mama gegen die Nadeln eine Allergie hat, mich stört es nicht, hab mich an den Kunststoff gewöhnt.“

Gottfried wird das zu viel und wechselt das Thema.„Was ist überhaupt mit deinem Auto? Hab’s draußen nicht gesehen.“

„Steht bei Paul in der Einfahrt, er muss jeden Moment kommen. Wir wollen die Liste erstellen, was noch alles am Bulli fehlt. Er will kalkulieren, wie viel er noch hineinstecken muss, damit der Schrott auf Rädern wieder läuft.“

Gottfried: „Und was ist mit deinem Urlaub? Wann machst du die letzte Schicht? Ich dachte, ihr wolltet zusammen nach Österreich wegen Skiurlaub?“

Gottfried kippt einen Schuss Milch in seinen Kaffee …

Josef: „Ich nicht! Anna, Sarah und Felix fahren Ende Januar zum Skifahren. Wir bleiben hier, wollten eigentlich im Sommerurlaub mit dem Bulli nach Kalabrien, wenn er läuft.“

„Na, da habt ihr euch ja was vorgenommen, ich bin gespannt, ob ihr das auf die Reihe bekommt.“

Gottfried reibt sich die Hände…

„Ich habe gesehen, dass Sarah oft hier ist. Sie ist eine sehr charmante, freundlich junge Dame. Sehr gebildet und schaut dazu noch recht gut aus. “

Hilde schaut zu Gottfried und weiß gar nicht so recht, was jetzt kommt und verschanzt sich vorsichtshalber hinter der Kaffee Tasse.

„Was arbeitet sie noch beruflich?“

„Sie ist in der Buchhaltung der Klinik tätig. Was sie dort genau macht, weiß ich nicht. Wir haben nie darüber geredet. Warum fragst du?“

„Och…, ich dachte nur so. Anstatt den Single Club weiterzuführen, ihr würdet bestimmt ein schönes Paar abgegeben…“

Josef grinst, streckt sich noch einmal…

„Sarah ist ein Kumpel, nichts weiter. Wir kennen uns praktisch aus dem Kindergarten und wir sehen uns fast täglich. Aber ich sag‘ dir was, wenn ich eine Freundin finde, du bist der Erste, der es erfährt.“

Gottfried: „Ich wusste gar nicht, dass die Pubertät heute so lange anhält. Aber vergiss eines nicht!“

„Was?“

„Das Christkind legt dir keine blonde, wie sagt man noch… Gummipuppe unter den Tannenbaum!“

Hilde: „GOTTFRIED, WIE KANNST DU NUR!“

Gottfried: „Ist doch nur Spaß und ein Pfeffer versteht doch Spaß, was Junge?“

KAPITEL 3

GARAGE, DIE ERSTE

Der Bulli ist aufgebockt und Paul ist damit beschäftigt, die Radschrauben mit der Ratsche zu lösen. Die Schrauben sind fest und verrostet. Josef kniet direkt neben Paul und schaut die Misere mit an. Nach einigen missglückten Versuchen, rinnen Paul die ersten Schweißperlen von der Stirn.