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"In diesem Führer werden gastronomische Insider-Tipps in ganz Südtirol aufgezeigt, deren Geschichte, Hintergründe, Höhen und Tiefen, sowie deren Besonderheiten und spezielle Angebote. Die Hausherren, Wirtsleute, Bauern, Geschäftsführer und Hobby-Gastronomen werden von Jul Bruno Laner genauer unter die Lupe genommen und deren Erfolgsgeschichte erläutert. Selbstverständlich kommen die kulinarischen Spezialitäten und Schmankerln nicht zu kurz und werden beschrieben und bewertet. Und das Beste daran: Der Autor kennt alle Geheimtipps, hat alles ausprobiert und lässt Sie daran teilhaben!"
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Seitenzahl: 108
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Jul Bruno Laner
Juls Geheimtipps für Genießer
Heimeliges und Gastronomisches in Südtirol
Inhalt
ALPE – GASTHAUS (WEISSBRUNN/ULTENTAL)
Zur Knödlmoidl am Weißbrunner See
ALTE POST – GASTHOF (ATZWANG/RITTEN)
Beim Mitterstieler am Kuntersweg
ANITA – RESTAURANT (BOZEN)
Das „Gasthaus für alle“
AUSSERHOF – BUSCHENSCHANK (ST. PANKRAZ/ULTENTAL)
Speckhimmel und saubere Energie
BAD SCHÖRGAU – WELLNESS- & GENIESSERHOTEL (SARNTAL)
Hagazussa und Kräuterhexen
BATZENHÄUSL – GASTHAUS (BOZEN)
Bier und Kaffee mit Kunstgalerie
CASCADE – RESTAURANT (BOZEN)
Live-Musik mit Pizza und mehr …
CONDITO – RESTAURANT (BOZEN)
Erlebend kochen, kochend erleben
DAI CARRETTAI – RESTAURANT (BOZEN)
Die „Karrner“ in der Streitergasse
DUNKELRESTAURANT (GRIES/BOZEN)
Gastmahl im Dunkelrestaurant
EGATH-HOF – GASTHAUS (EPPAN)
Im Bannstreifen der Elementargeister
ENZIAN-GRILL (MARLING)
Enzian-Grill an der Marlinger Nörder
ENZIANHÜTTE – RESTAURANT (TOBLACH)
Die Enziantresl auf der Enzianhütte
FEICHTER – HOTEL (BOZEN)
Bozner Tradition mit Pusterer Wurzeln
ISCHBÄNKE – CHEESE AND WINE (GRIES/BOZEN)
Die „Fischbänke“ von Bozen
HOPFEN & CO – GASTHAUS (BOZEN)
Bier und Brot aus einer Hand
KÖFERER – RESTAURANT (NEUSTIFT/VAHRN)
Wirt und Winzer unter einem Dach
KOHLERHOF (BOZEN)
Knödel, Merlot und Kohlerbier
MAIR IMBISS – RESTAURANT (BOZEN)
Der beliebte Treff für Jung und Alt
NADAMAS – RESTAURANT (BOZEN)
Ein Hawelka in Bozen
NALSERBACHER KELLER (NALS)
Ein grenzüberschreitendes Phänomen
OLD RENTSCH – PIZZERIA (BOZEN)
Ein Stück vom Himmel – Pizza
ONKEL TAA – K. U. K. MUSEUM BAD EGART (TÖLL)
Kaiser – Kirche – Kinderküchen
PANORAMA – BIOHOTEL (MALS)
Schneemilch und Biobrand
POSTHOTEL GLURNS – GASTHOF (GLURNS)
Lustvolle Gerichte und lustige Urteile
POSTHOTEL STERZING – GASTHOF (STERZING)
Zwischen Mitrasstein und Palestina
RAIFFEISEN – ÖNOTHEK (BOZEN)
Vielfalt in der Einfachheit
RAUSCHER – GASTHAUS (NEUMARKT)
Beim Rauscher in der Vill
SANTERHOF – PIZZERIA (SARNTAL)
Striezeln und Pizza vom Bergbauern
SCHGUMSER STÜBELE – HOFSCHÄNKE (LAAS)
Symphonie für die Gaumen
SCHLOSS KORB – HOTEL (MISSIAN/EPPAN)
Wo Märchen wahr werden
SCHNALSHUBERHOF – BUSCHENSCHANK (ALGUND)
Originelle Hofschänke und Brauerei
SCHWARZE KATZE – GASTHAUS (BOZEN)
Schwarze Katz – feine Katz
SCHWARZER ADLER – GASTHOF (ANDRIAN)
Der Königsadler von Andrian
STEIDLERHOF – BUSCHENSCHANK (ST. MAGDALENA/BOZEN)
Reben, Ölbaum und Maringgelen
STERN-DIRSCHING – RESTAURANT (LAJEN)
Der Stern von Dirsching
UNTERKASATSCH – GASTHOF (PRISSIAN/TISENS)
Burgruine und Leckerbissen
WEIN PUNKT KALTERN – WEINHAUS (KALTERN)
Wein und Kaltern und dann ist Punkt
WEISSES LAMM – RESTAURANT (BRUNECK)
Das Künstlerstübele im Lamm
WENDLANDTHOF – GASTHAUS (BOZEN)
Bauernhof mit Zinnen
ZUM LUSTIGEN KROKODIL – ANSITZ (KALTERN)
Das Höhlen- oder Kellerkrokodil
ZUM SIGNATERHOF – GASTHOF (SIGNAT/RITTEN)
Schmiede, Pfarre und Haubenküche
ZUR KRONE – GASTSTUBE (LAAS)
Die Krone von Laas
ZUR ROSE – RESTAURANT (EPPAN)
Wenn es in der Küche grünt und sprießt
Die geografische Lage und die historischen Gegebenheiten haben Südtirol, dem Land im Gebirge, ein ganz eigenes Gepräge verliehen. Das gilt auch für die Menschen, für die Gebräuche und Traditionen, für die Tisch- und Trinksitten. Die ersten Knödel sind in der romanischen Burgkapelle von Hocheppan aus dem 12. Jahrhundert in Fresken abgebildet, wie sie gierig verzehrt werden. Ebenso saftige Würste vom Rost. Das Rezept für Würste ist übrigens schon im Kochbuch des Marcus Gavius Apicius aus der Zeit des Kaisers Augustus bekannt. „Lucanica“ nannte man das aus Lucanien stammende, in Darm gefüllte Hackbrät. (Im Veneto und im Trentino ist „luganega“ heute der Terminus für alle möglichen Wurstarten, von der Hauswurst auf und abwärts).
Des Augustus’ Kaisersohn Drusus hat ja in Bozen eine Brücke geschlagen (Pons Drusi) und die Römer haben sich in den besten Lagen der Umgebung ihre Villen gebaut. Die Eroberer brachten den Weizensamen und auch raffinierte Zubereitungsmethoden der Speisen ins Land. Dafür lernten sie die Holzgebinde kennen, die wir Fässer nennen. Die Römer hatten ja nur Amphoren und Ziegenschläuche. Die Ziegenschläuche waren besonders auf Geruch anfällig, die Amphoren waren sehr zerbrechlich. So ist es zu erklären, dass Kaiser Tiberius bei seinen berühmten Bacchanalen Wein aus Rätien kredenzen ließ. In Fässern war der weite Transport über die holperigen Römerstraßen kein Problem.
Später zogen die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation durch Südtirol. Sie mussten ja über die Kaiserstraße zu den Krönungen nach Rom zum Papst reisen. Durch die Trosse mit ihrem Gefolge und durch den Nord-Süd-Handel wurde das Land merklich beeinflusst und befruchtet. Meisterwerke der Romanik säumen die Kaiserstraße und die Tafel- und Trinkkultur hat auch ihre Spuren hinterlassen.
Seit bald hundert Jahren ist Südtirol dem italienischen Staatsverband einverleibt. Spaghetti und Speckknödel sind in der heimischen Gastronomie zur Selbstverständlichkeit geworden. In neuester Zeit hat sich auch das Pizzabacken bis auf die Berghöfe verbreitet. Mit Speck und anderen autochtonen Zutaten bereichert, zaubern einheimische „Pizzaioli“ Köstlichkeiten, die sogar in Neapel bestehen könnten. Sushi und Molekularküche sind in diesem Büchlein allerdings noch nicht berücksichtigt.
Wenn Sie nun, geneigter Leser, dieses Büchlein durchsehen, finden Sie gewiss ein paar Tipps, mit denen Sie den eben aufgezeigten Zusammenhängen auf die Spur kommen werden. Viel Spaß dabei!
Jul Bruno Laner
Die „Knödlmoidl“, ad saeculum Maria Breitenberger, ist leider erst kürzlich verstorben, doch die „Jungen“, Sohn Peter Breitenberger mit Freundin Anka, führen Moidls Tradition fort, Onkel Bernhard hat inzwischen mit Erfolg das Knödeldrehen übernommen und beherrscht es wie eh und je.
Am Ende des Ultentales, nahe der Gleckspitze, an der die Falschauer entspringt, liegt der Weißbrunner See. Es handelt sich um einen Stausee, der Anfang der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts von der damaligen Elektrogesellschaft STE errichtet worden ist und einen der so genannten Ultner Seen bildet, die das Landschaftsbild des Gebirgstales maßgeblich verändert haben. Die Gier nach Energie und Profit ist heute nicht geringer als vor 50 Jahren, aber die Ultner haben es verstanden, aus den Seen eine landschaftliche Attraktion zu machen. Für Wanderer, Bergsteiger und Skitourengeher sowie Skiwanderer und Nordic Walker ist die Gegend um den Weißbrunner See sowohl im Sommer als auch im Winter sehr beliebt. Am Ufer des Sees ist ein kleines E-Werk in Betrieb, das von den oberen Seen gespeist wird.
Um die einstigen Bauhütten der STE hat sich im Laufe der Jahre eine kleine Siedlung gebildet, zu denen auch das Berggasthaus „Zur Knödelmoidl“ gehört. Da ist eine ganzes Repertoire von Knödelkombinationen zu haben: Speck – Spinat – Gemüse – Leber – Brennnessel – Käse; Knödel mit Suppe, Gulasch, Saft, Braten, Kraut, Wild. Aber auch alles andere was auf einer Berghütte besonders schmeckt, wie Rösti mit Spiegeleiern, Rühreier, Omeletten und Schmarrn und Gesottenes und Gebratenes gibt es reichlich. Zu jeder Jahreszeit sieht die Welt anders aus, wenn man von Weißbrunn in Richtung St. Gertraud über die Pilshöfe den Blick schweifen lässt.
Wenn man jedoch im Frühling vom Tal herauf kommt, scheint man einen anderen Kontinent zu betreten. Die Apfelbäume blühen im Etschtal, Magnolien verströmen ihren betörenden Duft, auf Trauttmansdorff platzen die prallen Knospen in ihrem vitalen Drang. Oben, auf über 2000 Metern, dösen Forellen und Saiblinge noch unter dem Eis des Sees, da scheint General Winter noch sein strenges Regiment zu führen, dem die Sportbegeisterten mit den letzten Skiern, Schneereifen, Rodeln und Knödeln trotzen, im hellen Schein der unbesiegbaren Sonne, die den Menschen die Energie des Kosmos weitergibt.
BERGGASTHAUS KNÖDLMOIDL
Peter Breitenberger
39016 St. Gertraud in Ulten
Am Weißbrunner See
Tel. 0473 798107
www.weissbrunn.com
Geöffnet durchgehend von Ostern bis Anfang November und über den Winter um Weihnachten und an Wochenenden
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