Juliane - Arno Grohs - E-Book

Juliane E-Book

Arno Grohs

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Beschreibung

Juliane, eine Waise, versucht mit Anfang 20 ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nach erfolgreicher Ausbildung zur Näherin zerbricht ein Traum und sie steht erneut auf der Straße. Rückschläge wechseln sich mit negativen Erfahrungen ab. Zu allem Überfluss fühlt sich die junge Frau beobachtet und verfolgt. Juliane leidet unter den psychischen Belastungen und als ihr, durch die Eröffnung eines unerwarteten Testaments, einiges klar wird, ist das zu viel für sie. Juliane findet sich in der Psychiatrie wieder und muss erneut von vorne beginnen. Zum Glück gibt es Menschen, die auf sie aufmerksam geworden sind und andere, die ihr Halt geben. Kurze Rückblicke in die Kindheit, unerwartete Wendungen und gefühlvolle Momente wechseln sich ab und führen durch ereignisreiche Zeiten in Julianes Leben.

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Juliane

Roman

von

Arno Grohs

Inhalt

Juliane, eine Waise, versucht mit Anfang 20 ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nach erfolgreicher Ausbildung zur Näherin zerbricht ein Traum und sie steht erneut auf der Straße. Rückschläge wechseln sich mit negativen Erfahrungen ab. Zu allem Überfluss fühlt sich die junge Frau beobachtet und verfolgt. Juliane leidet unter den psychischen Belastungen und als ihr, durch die Eröffnung eines unerwarteten Testaments, einiges klar wird, ist das zu viel für sie. Juliane findet sich in der Psychiatrie wieder und muss erneut von vorne beginnen. Zum Glück gibt es Menschen, die auf sie aufmerksam geworden sind und andere, die ihr Halt geben.

Kurze Rückblicke in die Kindheit, unerwartete Wendungen und gefühlvolle Momente wechseln sich ab und führen durch ereignisreiche Zeiten in Julianes Leben.

1

Tränen rannen ihre eingefallenen Wangen hinab. Verärgert wischte die junge Frau sie achtlos mit dem Handrücken weg.

»Verdammt! Reiß dich am Riemen, Juli!« Sie hielt den, vor Wut zerknüllten, vom Regen durchweichten Brief in zitternden Händen. Vor einer Woche hatte ihr Freund sie verlassen, sie waren erst ein paar Monate zusammen gewesen. Die ersten Wochen der Beziehung waren berauschend. Rainers Zärtlichkeiten hatten ihrer Gefühlswelt keine Pause gegönnt. Sie hatte es wie eine Flut empfunden, die ihre Sinne überschwemmte, die Zeit genossen und auch die kleinste Zuwendung aufgesogen. Währenddessen war ihr Selbstwertgefühl sprunghaft gestiegen.

Dann fiel Juliane eine Änderung an Rainers Verhalten auf. Er wurde schroff, vereinzelt bedrohlich. Liebkosungen nahmen ab, Tage der gemeinsamen Unternehmungen hatte es nicht mehr gegeben. Rainer hatte begonnen zu trinken und zeitweise Aggressionen an ihr abgebaut. Trotz allem, die Beachtung wog alle Demütigungen auf. Vernachlässigung, es gab nichts Erniedrigenderes. Julianes Versuche, ihn zur Rede zu stellen, waren misslungen. Im Gegenteil, Lustlosigkeit hatte sich in Aggressivität verwandelt. Apathie hatte in solchen Situationen Schutz bedeutet. Durch sie war der Schmerz kontrollierbarer. Es gab ihr die Möglichkeit, Demütigungen zu überstehen. Sie hatte gelernt, die Angst abzuschalten, Blutergüsse zu überschminken. Sie erinnerte sich daran, als Kind ähnliche Situationen überstanden zu haben. Früh hatte sie gelernt, Anfeindungen und Schläge einzustecken. Rückzug und Passivität waren ihre Mittel gegen die Unterdrückung gewesen. Irgendwann hatten ihre Peiniger die Lust verloren und von ihr abgelassen.

Juliane sah auf das Knäuel Papier in ihrer Hand und biss die Zähne aufeinander. Das war der dritte Job, den sie innerhalb eines Jahres verloren hatte. Auf keinen Fall wollte sie jetzt in ihrer Wohnung sitzen. Sie warf die Kündigung achtlos auf die Straße, schlug den Kragen der leichten Regenjacke hoch, öffnete den Schirm und bewegte sich in Richtung Innenstadt.

Die Geschäfte waren noch geöffnet, durch die Schaufenster fiel weißlich gelbes Licht auf die verwinkelte Fußgängerzone. Je näher sie dem Stadtzentrum kam, desto entspannter wurde sie. Hier war mehr Betrieb, Passanten hetzten scheinbar ziellos von einem Geschäft in das nächste. Juliane vermied es,die Läden zu betreten, sie durchschritt nur die Lichtkegel, die, aus den Schaufenstern und Eingangstüren der Konsumtempel, nach ihr zu greifen schienen. Wie zufällig berührte sie den ein oder anderen Kunden am Arm. Diese flüchtigen Berührungen genügten ihr, um sich zu fangen. Sie mussten genügen, das hatten sie immer.

Zwei Stunden später sperrte sie ihre Wohnung auf und legte den nassen Schirm in die Badewanne. Die Schuhe streifte sie achtlos an der Garderobe im Flur ab. Ermattet ließ sich Juliane in den Sessel, der direkt am Fenster vor der Heizung stand, fallen. Sie angelte eine Decke vom Sofa und hüllte sich darin ein. Den Kopf an die hohe Lehne geschmiegt, fielen ihr die Augen zu.

2

»Is das die Neue?«

»Jepp, is heute Morgen angekommen. Soll wohl so ne Art Springer sein.«

»Springer? Wie oft?«

»Der Alte sagte was von `fünfter Einrichtung`.«

»Ok, wir werden ihr zeigen, wo´s langgeht.«

Die beiden Jungen grinsten wissend. Sie beobachteten das Mädchen, welches mit zerschlissener Trainingstasche und nassem Regenmantel eine erbärmliche Figur abgab. Eine Frau führte die Neue in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen beiden. Die Jungen schlenderten betont desinteressiert vorbei und warfen einen beiläufigen Blick auf das Namensschild, das neben der Tür angebracht war. Es bestand aus einem Alurahmen, in den zwei Einschübe gefräst waren. In einem davon steckte ein Zettel mit dem handgeschriebenen Namen eines Mädchens.

»Juliane«, meinte der eine Junge spöttisch.

»Frischfleisch!«, kommentierte der andere verächtlich. Beide trollten sich in Richtung Essenausgabe.

Die spartanische Einrichtung des Zweibettzimmers bestand aus Schränken, Holzstühlen und einem mickrigen Tisch, der zwischen den Betten eingezwängt stand. Das einzige Fenster zeigte, an der Stirnseite des Zimmers, hinaus in den Garten.

Es hatte angefangen zu dämmern, dichte Wolken zogen ihre Bahn über den bleigrauen Himmel.

»Jetzt rubbeln wir die Haare trocken und räumen die Sachen in deinen Schrank.« Die Erzieherin griff nach Julianes Kleidungsstück. Sie hängte es an einen der zwei Haken, direkt neben der Zimmertür. Das Mädchen saß auf dem Bett und hielt den Kopf gesenkt. Sie umklammerte ihre Tasche mit beiden Armen, als wolle sie ihr einziges Hab und Gut niemals wieder loslassen. Die Frau betrachtete sie ein paar Augenblicke und setzte sich auf den hölzernen Stuhl gegenüber dem Bett. Sie legte die Hände ineinander und meinte,

»Komm´ erst einmal in Ruhe an. Ich weiß, an eine neue Umgebung muss man sich immer erst gewöhnen aber du wirst sehen, man kann es hier gut aushalten. Natürlich gibt es wie überall auch Regeln, aber du bist ein intelligentes Mädchen und wirst schnell herausfinden, wie der Hase läuft.« Sie machte eine Pause, um Juliane die Möglichkeit zu geben, auf das Gesagte zu antworten. Das Mädchen hielt den Kopf immer noch gesenkt und den Mund geschlossen.

»In der Schublade«, die Erzieherin zeigte auf den Tisch, an dessen Unterseite sich ein Schubfach befand, »findest du alle Regeln. Die Zeiten für die Essenausgabe, wann das Licht ausgeschaltet wird, den Plan des Gebäudes und alles Weitere, was man wissen muss. Lies sie in Ruhe durch. Heute Abend bringe ich dir etwas zu essen, du musst also nicht in den Speisesaal kommen. Ich lasse dich jetzt erst einmal alleine, damit du dich in Ruhe akklimatisieren kannst.« Damit stand sie auf und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.

3

Juliane öffnete die Augen und sah sich in dem kleinen Zimmer um. Es war bereits dunkel, nur der fahle Schein einer Straßenlaterne beleuchtete den Raum. Ihre erste Reaktion war, die Decke noch enger um ihre Schultern zu ziehen und die Augen wieder zu schließen. Doch ihr Magen signalisierte, dass sie etwas zu sich nehmen sollte. Widerwillig legte Juliane die Decke zur Seite und quälte sich aus dem Sessel. Sie schlurfte in die spartanisch eingerichtete Küche, öffnete den Kühlschrank und griff nach dem einzelnen Joghurt, der in einer der Aussparungen der Tür stand. Das Licht, das aus dem Kühlschrank strömte, beleuchtete die junge Frau auf eine skurrile Art. Es war, als würde sie ins Gelobte Land schauen. Allerdings in ein Land, das bereits leergeräumt worden war. Sie ließ die Tür zufallen, das Licht erlosch. Juliane drehte sich um und nahm sich eine Scheibe Brot von dem Teller, auf dem sie die Anschnitte aufbewahrte. Nachdem sie den Kaffeelöffel, der seit dem kargen Frühstück auf dem Holzbrettchen lag, in den Mund geschoben hatte, schlich sie zurück ins Wohnzimmer. Wie in Zeitlupe entfernte sie die Abdeckung des mickrigen Joghurtbechers, der den Vorgang mit einem schmatzenden Geräusch quittierte. Das scharfkantige Stück Aluminium legte sie auf den niedrigen Tisch in der Mitte des Zimmers. Juliane löffelte genüsslich den Joghurt, biss zwischendurch von der Scheibe Brot ab und dachte darüber nach, was sie am morgigen Tag erwartete.

Als Allererstes musste sie ihre Arbeitslosigkeit bei der Agentur für Arbeit melden. Das durfte sie auf keinen Fall vergessen, die Auszahlung des Arbeitslosengeldes hing davon ab. Dort würde man ihr sicher auch Adressen von Arbeitgebern vermitteln, bei denen sie sich vorzustellen hatte. Mit ihren vierundzwanzig Jahren war sie bereits mehrfach entlassen worden. Eine Frau ohne Schulabschluss hatte es nicht leicht in der Gesellschaft. Sie bekam die am schlechtesten bezahlten Arbeiten und durfte als Erste die Sachen packen, wenn die Firmen Probleme hatten. Juliane machte sich keine Hoffnungen für ihre Zukunft, sie wollte nur irgendwie durchkommen und ansonsten ihre Ruhe haben.

Am nächsten Morgen meldete sie sich arbeitslos und wie vermutet, bekam sie gleich drei Adressen von Firmen, die ungelernte Arbeiter suchten. Natürlich würde sie nur einen Hungerlohn verdienen, aber zumindest die Miete und das Nötigste zum Leben davon bezahlen können. Juliane hasste es, zu irgendwelchen Ämtern gehen zu müssen. Immer und überall war man auf das Wohlwollen des jeweiligen Bearbeiters angewiesen. Hatte der oder die einen schlechten Tag, fühlte man sich wie der letzte Dreck und war froh, wenn das Gespräch beendet war.

Wieder zuhause rief sie die Firmen an, hatte Erfolg und konnte zwei Termine für Vorstellungsgespräche auf ihrem Zettel notieren. Juliane sortierte ihre Unterlagen zusammen, die Personalchefs üblicherweise sehen wollten. Sie hatte kein Geld für schöne Hochglanzmappen und bewahrte ihre Unterlagen in einem schlichten grauen Schnellhefter auf, den sie bereits bei mehreren Vorstellungsterminen verwendet hatte. Dementsprechend benutzt sah das Utensil aus. Juliane störte es nicht, schließlich wollte sie sich nicht als Chef, sondern für einen Arbeitsplatz am Fließband bewerben.

Der erste Termin war einer von denen gewesen, die man schnell wieder vergessen wollte, die aber trotzdem vorkamen. Juliane war pünktlich erschienen aber man hatte sie fast eine Stunde lang warten lassen. Eine Besprechung hatte sich verschoben und so waren alle nachfolgenden Termine nach hinten gerutscht, wie die Dame am Empfang ihr erklärt hatte. Inzwischen hatten sich neben Juliane noch drei weitere Bewerber eingefunden. Die vier Kandidaten wurden in ein Zimmer geführt, in dem sie warten sollten, bis man sie einzeln zum Gespräch rufen würde. Währenddessen sah sich Juliane die Mitbewerber an und versuchte herauszufinden, welcher von ihnen die größten Chancen hatte, den Job zu bekommen. Auf den Stühlen neben ihr saßen zwei Frauen in Julianes Alter und ein jugendlich wirkender Mann um die zwanzig. Er kaute mit offenem Mund auf seinem Kaugummi herum und schmatzte, was das Zeug hielt. Seine zerschlissenen Jeans wiesen an den Knien große Löcher auf, durch die Ansätze von muskulösen Oberschenkeln zu erkennen waren. Juliane hatte keine gute Erziehung genossen und wäre sicher bei einem Benimmkurs mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Bei dem Gedanken daran, wie der junge Mann vor einem Personalchef bestehen wollte, musste sie unwillkürlich lächeln.

Eine der beiden Frauen erinnerte sie an eine graue Maus, sie hatte verlegen die Hände im Schoß zusammengelegt und hielt den Kopf leicht gesenkt. Die andere hatte sich herausgeputzt und war darauf bedacht, so viel Fleisch wie möglich ans Licht zu bringen. Ihre blonde Mähne und die falschen Wimpern konnten allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass sie auf die vierzig zuging. Ihre besten Jahre hatte sie bereits hinter sich gelassen. Allerdings durfte man nicht vergessen, dass sie aufgrund ihres Alters, sicher einige Berufserfahrung vorweisen konnte. Sicher sein, das Gespräch erfolgreich zu beenden, konnte man nie, es kam immer darauf an, ob man den Erwartungen des Gegenübers entsprach. Schließlich wurde “das Model“ als Erste zum Gespräch gerufen. Gekonnt erhob sich die Frau mit einer verführerischen Drehung ihres Hinterteiles und stolzierte an den anderen vorbei durch die Tür. Juliane verdrehte die Augen und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Nach weiteren zwanzig Minuten wurde sie als Nächste zum Gespräch gebeten. Zügig stand sie auf, schritt durch den Raum, ohne die anderen zu beachten und öffnete die Tür, hinter der das Vorstellungsgespräch stattfinden sollte.

Hinter einem Tisch saßen zwei Schlipsträger in ihren grauen Anzügen und musterten Juliane beim Eintreten. Ihr entgingen nicht die abschätzenden Blicke der beiden, die den Körper der attraktiven Frau interessiert musterten. Auch ihre Reize waren unverkennbar, nur hatte Juliane es nicht nötig, sie jedem unter die Nase zu halten.

4

Das Mädchen hatte seine Sachen ausgepackt und in die dafür vorgesehenen Fächer des Schranks einsortiert. Als die Erzieherin ihr das versprochene Essen brachte, saß sie, mit ausgebreitetem Faltblatt der Einrichtung in den Händen, auf ihrem Bett.

»Ah, wie ich sehe, bist du dabei die Vorschriften zu studieren, sehr gut! Du wirst sehen, es lässt sich hier gut leben, wenn man sich daran hält. Wie ich gehört habe, ist dies die fünfte Einrichtung, in der du untergebracht bist. Bisher soll es Schwierigkeiten mit den anderen Bewohnern gegeben haben. Das sollte in unserem Haus nicht passieren. Hier haben wir scharfe Regeln, was das Miteinander angeht. Jeder, der sie missachtet, wird eine Zeit lang isoliert. Das hat bisher gereicht, um auch die aufrührerischsten Individuen zur Vernunft zu bringen.« Um ihrem Vortrag den nötigen Nachdruck zu verleihen, presste sie ihre Lippen zusammen, zog die Augenbrauen in die Höhe und schob das Kinn vor. Juliane kannte Frauen ihres Schlages. Sie wollten von vornherein klarstellen, wer das Sagen hatte. Es nicht darauf ankommen lassen, dass ein Neuzugang auf die Idee kam, die Grenzen auszuloten. Nicht, dass Juliane die geringste Lust dazu verspürt hätte. Sie brauchte nur eines – ihre Ruhe.

Später nahm sie den Plan des Gebäudes und trat hinaus auf den Gang. Juliane wollte sich einen Überblick verschaffen, sich orientieren. Morgen würde sie den Weg zum Speisesaal finden müssen. Es war immer das Beste, wenn man ohne fremde Hilfe zurechtkam. Die Hilfe von anderen anzunehmen bedeutete, in ihrer Schuld zu stehen. Irgendwann würde diese Schuld eingefordert werden. Diese Lektion hatte Juliane in den vorherigen Heimen gelernt. Sie schlenderte durch die Gänge, warf flüchtige Blicke hinter Zimmertüren und in Gemeinschaftsräume.

Aus einem der Räume schallte weithin hörbares Johlen. Rhythmisches Klick-Klack verriet, was gespielt wurde. Im Vorbeigehen spähte Juliane durch die halboffene Tür in den Raum. In der Mitte stand eine Tischtennisplatte, an der sechs Jungen und Mädchen zusammenspielten. Auf jeder Seite der Platte standen drei Spieler. Der Aufschläger spielte den Ball auf die andere Seite.

Danach lief er ihm rasch hinterher, um sich gegenüber erneut einzureihen. So entwickelte sich ein Rundlauf. Jeder durfte mitspielen, bis er den Ball verfehlte oder die federleichte Kugel aus Zelluloid an der Tischplatte vorbei flog. Danach schlug der nächste Spieler auf. Der Ablauf wiederholte sich, bis nur noch zwei übrig waren. Diese beiden spielten dann um den Sieg. Eines der Kinder hatte Juliane entdeckt und winkte sie ins Zimmer.

»Los mach mit, wir brauchen noch einen Mitspieler!« Juliane schüttelte den Kopf, drehte sich um und schlenderte weiter. Tischtennis war eines der Spiele, das ihr keinen Spaß machte. Entweder schlug sie am Ball vorbei oder traf ihn so unglücklich, dass er die Platte verfehlte. Spiele wie Tischtennis und Federball, für die man eine ausgezeichnete Hand-Auge-Koordination benötigte, lagen Juliane nicht. Sie kehrte auf ihr Zimmer zurück und legte sich hin. Dann fiel ihr Blick auf das zweite Bett.

›Hoffentlich habe ich noch lange meine Ruhe‹, dachte sie. Juliane drehte sich zur Wand, umfasste ihre Knie mit den Armen und schloss die Augen. Die Blicke der beiden Jungen waren ihr nicht entgangen. Sie ahnte, was auf sie zukommen würde und bereitet sich innerlich darauf vor. Es war jedes Mal dasselbe. Man brachte sie in ein anderes Heim, weil Juliane im vorherigen nicht mit den Kindern klargekommen war. Niemand hinterfragte, woran das lag. Es war ihr vierter Wechsel, Juliane hoffte, dass es der letzte bliebe.

5

»Bitte setzten Sie sich«, der eine der beiden Gesprächspartner deutete auf den Stuhl vor ihr. Juliane bedankte sich, zog ihn zu sich und nahm Platz. »Anhand Ihrer Bewerbungsmappe konnten wir feststellen, dass Sie Ihre Arbeitgeber bereits mehrfach in sehr kurzer Zeit gewechselt haben. Können Sie uns erklären, woran das gelegen hat?« Der zweite der beiden Männer kam direkt und ohne großes Vorgeplänkel zum Punkt. Es war keine wichtige Position zu besetzten und die beiden wollten ihre Aufgabe, sich mit einfachen Arbeitern auseinanderzusetzen, schnellstmöglich hinter sich bringen. Zumindest kam es Juliane so vor.

»Das stimmt«, antwortete sie, »Rationalisierungsmaßnahmen waren bei allen meinen vorherigen Arbeitgebern der Grund dafür. Zumindest hat man es so begründet.«

»Das hört sich so an, als ob Sie der Erklärung nicht geglaubt hätten«, erwiderte einer ihrer beiden Gegenüber. Er blickte sie mit unverhohlener Skepsis an und hatte den Kopf leicht schräg gelegt, was diesen Eindruck noch verstärkte.

»Naja«, antwortete Juliane, »ob das stimmte, konnte ich als Arbeiterin nicht nachvollziehen. Wenn man Maschinen bestückt, kann man nicht wirklich beurteilen, ob es der Firma gut oder schlecht geht.« Der Fragesteller lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Wie es schien, war er mit Julianes Antwort zufriedengestellt. Sein Kollege erhob sich von seinem Stuhl und kam langsam auf die junge Frau zu, die fragend zu ihm aufsah. Wie beiläufig schlenderte er um ihren Stuhl herum und blieb schließlich in ihrem Rücken stehen.

»Wir fragen uns natürlich, warum eine Frau mit Ihrem Aussehen, Ihrer Figur, sich auf eine Stelle als Maschinenbediener bewirbt.« Wie beiläufig ließ er dabei die Finger seiner rechten Hand über Julianes Haar streichen. Juliane hatte die Berührung kaum gespürt und war sich unsicher. Vielleicht hatte ein Luftzug, der durch eines der geöffneten Fenster geströmt war, ihre Haare erreicht.

Als der Mann aber seine Hände auf ihre Schultern legte, sie sanft drückte und an den Seiten ihrer Arme nach unten gleiten ließ, sprang Juliane auf. Der Stuhl, auf dem sie eben noch gesessen hatte, rollte nach hinten weg. Mit einem Satz stand Juliane vor dem Mann und schrie ihn an,

»Nehmen Sie Ihre dreckigen Hände von mir! Was bilden Sie sich eigentlich ein?« Ihr Gegenüber war sichtlich überrascht aber keineswegs sprachlos.

»Nun haben Sie sich doch nicht so. Wenn Sie den Job haben möchten, sollten Sie sich ein wenig kooperativer zeigen.« Ein schmieriges Lachen zierte sein hageres Gesicht, als er den Stuhl zur Seite schob und mit ausgebreiteten Armen auf die Juliane zukam. »Wissen Sie, Arbeiterinnen finden wir genug, aber ob Sie eine gut bezahlte Arbeit finden, ist fraglich.« Juliane hatte schon einiges erlebt, aber auf eine solch dreiste Anmache war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte schon mit Männern zu tun gehabt, die schnell zur Sache kamen. Meist kannten sie nur einen Grund, um sich mit ihr zu befassen aber so etwas während eines Vorstellungsgesprächs zu erleben, war neu. Aufgrund ihrer Erfahrungen hatte sie den Vorteil, sich sehr schnell auf die Situation einstellen zu können. Ohne lange nachzudenken, trat sie dem Mann mit voller Wucht zwischen die Beine. Mit einer Mischung aus Überraschung und einer großen Portion Schmerz, die in seinem verzerrten Gesicht abzulesen war, kippte er vorne über. Der Mann fiel, in gekrümmter Haltung, direkt vor Juliane auf den Boden. Er hatte noch nicht einmal mehr die Kraft, um einen Ton des Schmerzes herauszupressen. Ohne den zweiten Gesprächspartner eines Blickes zu würdigen, verließ Juliane das Zimmer. Nachdem das Gespräch diesen unerwarteten Lauf genommen hatte, musste sie sich erst einmal beruhigen. Die junge Frau betrat das erste Café, an dem sie vorbei kam, und setzte sich an einen kleinen Tisch am Fenster. Eigentlich fehlte ihr das Geld, um sich in Cafés verwöhnen zu lassen und anderen beim Arbeiten zuzusehen, aber nach diesem Erlebnis war ihr das egal. Sie bestellte einen Espresso, genoss die heiße Flüssigkeit und kam langsam wieder zur Ruhe. Tief einatmend blickte sie gedankenverloren durch das große Panoramafenster, das vereinzelt Passanten zeigte, die gehetzt von einem Termin zum nächsten eilten. Das war der erste Vorstellungstermin gewesen, der nächste war für den darauffolgenden Tag geplant.

Juliane hatte nicht die geringste Lust, auf ein weiteres Gespräch aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Ihr Bearbeiter in der Agentur verlangte Initiative und schlussendlich auch Resultate. Außerdem wollte sie möglichst schnell wieder auf eigenen Beinen stehen. Sie hasste es, auf andere Menschen angewiesen zu sein. Seufzend leerte sie ihre Tasse, legte das passende Kleingeld auf den Tisch und machte sich auf den Weg nach Hause.

6

In den darauffolgenden Tagen lernte Juliane die Einrichtung besser kennen. Sie freundete sich flüchtig mit zwei weiteren Mädchen ihres Alters an, vermied aber den Kontakt zu größeren Gruppen. Auch den Gemeinschaftszimmern blieb sie fern. Fernsehabende, Schach- und Kartenspiele reizten sie wenig. Meist zog sie sich alleine, mit einem Buch aus der hauseigenen Bibliothek, in ihr Zimmer zurück. Juliane vertiefte sich in fremde Welten, verlor sich darin und kehrte, zu den Essenzeiten, nur sehr ungern in die Wirklichkeit zurück. Wenn sie die Geschichten zusammen mit den Figuren in den Büchern erlebte, fühlte sie sich glücklich. Juliane fühlte sich sicher und geborgen, solange bis sie unterbrochen wurde oder das Ende der letzten Seite erreicht war. Für diesen Fall hatte das Mädchen immer ein weiteres Buch im Schrank. Nichts war schlimmer, als ein Buch an einem Tag zu beenden, an dem die Bibliothek geschlossen hatte. Zum Glück war das nur an zwei Tagen der Woche der Fall. Ihre schulischen Leistungen stabilisierten sich, obwohl ihre Beteiligung am Unterricht, laut Aussage der Lehrer, sehr zu wünschen übrig ließ. Nach zwei weiteren Wochen bekam sie eine Neue auf ihr Zimmer und damit änderte sich schlagartig alles.

Sabine war zwei Jahre älter als Juliane und stellte von vornherein klar, wer das Sagen hatte. Sie nutzte jede Gelegenheit, um Juliane das Leben schwer zu machen. Wenn sie sich zurückziehen wollte, um in Ruhe zu lesen, brachte Sabine einen Jungen mit auf ihr gemeinsames Zimmer. Sie war bereits weiter entwickelt als Juliane und hatte erkannt, welchen Spaß es machen konnte, sich mit Jungen zu vergnügen. Juliane war vierzehn und konnte der Sache nichts abgewinnen. Sie empfand die Versuche mancher Jungen, sich ihr zu nähern, als unangenehm und manchmal sogar abstoßend. Sabine hatte das schnell herausgefunden und zog sie immer wieder damit auf. Auch mit den meisten anderen Jugendlichen kam Juliane nicht besonders gut zurecht. Sie kapselte sich immer weiter ab und wurde schließlich zu einer Außenseiterin, die von einem Teil der Jugendlichen nicht beachtet wurde. Das wäre in Ordnung gewesen, wenn der andere Teil sie nicht als leichte Beute für Hänseleien betrachtet hätte. Im Laufe der folgenden Monate kam es immer wieder zu Streitereien.

Eines Tages eskalierte die Situation, als Juliane sich gerade in der Bibliothek ein neues Buch ausleihen wollte.

Sie streifte durch die Regale, auf der Suche nach interessantem Lesestoff. Neben Romanen interessierten Juliane Reiseberichte aus fernen Ländern. Es faszinierte sie, sich die unterschiedlichen Orte vorzustellen. Irgendwann wusste sie dann nicht mehr zu unterscheiden, ob sie wirklich dort gewesen war oder den Eindruck nur durch das Lesen bekommen hatte. Die detailreichen Schilderungen in den Büchern taten ihr Übriges, um diesen Eindruck zu verstärken. Juliane blieb schließlich vor einem Regal stehen, in dem Bildbände aus Indochina und Arabien die Reihen zierten. Großformatig prangte die tropische Flora und Fauna auf den Hochglanz-Covern. Gerade wollte sie nach einem der Bände greifen, als ihr die halbe Reihe der Bücher aus dem Regal entgegen fiel. Erschreckt versuchte sie gleichzeitig die Bücher aufzufangen und nach hinten zu springen, was misslingen musste. Mit lautem Gepolter stürzten die Bände auf den Boden. Eines der Bücher hatte Juliane gerade noch am Einband festhalten können. Doch dann sah sie, dass es, aufgrund der einseitigen Belastung, eingerissen war. Mit vor Schreck weit geöffneten Augen stand sie vor dem Haufen Bücher, die, zumeist beschädigt, kreuz und quer übereinander lagen. Zuerst bemerkte sie die Gestalt nicht, die um die Ecke des Regals lugte. Doch dann fiel Juliane die Bewegung aus den Augenwinkeln auf und sie wandte, ansonsten immer noch starr vor Schreck, den Kopf. Dominik, einer der Jungen, der sie in den letzten Monaten am meisten geärgert hatte, trat hinter dem Regal hervor. Mit einem hinterlistigen Grinsen kam er, in der Hand eine Eiswaffel, auf sie zu. Juliane schossen die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf. Wieso waren die Bücher aus dem Regal gefallen? Wieso hatte Dominik ein Eis in der Hand, wo es doch in der Bibliothek strengstens verboten war, zu essen? Dann wurden ihr die Zusammenhänge plötzlich klar und sie fragte sich, warum sie das nicht sofort erkannt hatte. Zu weiteren Überlegungen blieb ihr keine Zeit. Dominik warf das Eis mit einer kurzen Drehung des Handgelenks mitten auf den Stapel Bücher vor Julianes Füssen. Gerade riss sie den Mund auf, um ihn anzuschreien, als Juliane die festen Schritte der Bibliothekarin hörte, die immer näher kamen. Gehetzt blickte sich das Mädchen nach einem Ausweg um, aber es gab keinen. Dominik hatte sich nach seiner Attacke sofort aus dem Staub gemacht.

Juliane hatte nichts anderes erwartet. Bevor das Mädchen einen klaren Gedanken fassen konnte, stürmte die Bibliothekarin um die Ecke des Regals. Mit vor Wut sprühenden Augen starrte sie Juliane an.

»Das darf doch wohl nicht wahr sein! Kannst du nicht aufpassen? Ich wusste, dass das irgendwann mal passieren würde, wo du dich immer so lange unbeobachtet hier rumtreibst.« Dann fiel ihr Blick auf das Eis, das langsam begann, an den geknickten Bücherseiten herunterzulaufen. Sie stieß einen Schrei aus.

»Das gibt es doch nicht, ein Eis hast du auch noch mitgebracht, das ist ja wohl das Letzte! Mach, dass du in dein Zimmer kommst. Du hast Bibliotheksverbot!«

7

Am nächsten Tag hatte sich Juliane beruhigt und harrte der Dinge, die auf sie zukommen würden. Schlimmer konnte es nicht werden, zumindest versuchte Juliane sich das einzureden, als sie vor der Eingangstür der zweiten Firma stand. Entschlossen stieß sie das Ungetüm aus Glas auf und schritt geradewegs auf die Rezeption zu. Die Dame hinter der flachen Brüstung aus lackiertem Holz sah kurz auf und meinte dann freundlich, »Guten Morgen, Sie haben sicher einen Vorstellungstermin?« Überrascht aufgrund dieser unerwarteten Freundlichkeit stutzte Juliane kurz und bejahte dann die Frage. Sie nannte ihren Namen und wurde gebeten, einen kurzen Moment Platz zu nehmen, ihr Gesprächspartner würde sie gleich abholen. Die lederbezogenen Stühle des Eingangsbereiches waren bequem. Juliane lehnte sich zurück. Sie beobachtete, wie die Empfangsdame zum Telefonhörer griff und ein kurzes Gespräch führte. Es dauerte keine 5 Minuten bis sie Schritte hörte, die sich ihr näherten. Der graue, auf Hochglanz polierte Steinfußboden schluckte kein Geräusch. Interessiert richtete Juliane ihren Blick in Richtung des Geräuschs. Sie sah einen kleingewachsenen, untersetzten Mann, der um die Ecke einer Mauer bog, die den Eingangsbereich von den weiter im Inneren des Gebäudes liegenden Büroräumen trennte. Mit schnellen Schritten näherte sich der Mann und streckte Juliane bereits aus zwei Metern Entfernung die Hand zur Begrüßung entgegen.

»Bitte entschuldigen Sie, dass Sie warten mussten. Würden Sie mir bitte in den Besprechungsraum folgen, vielen Dank.« Juliane erhob sich, nickte freundlich und reichte ihrem Gegenüber die Hand. Er führte sie zu einer der Bürotüren und ließ sie eintreten. Der Raum war nicht besonders groß, auf einem ovalen Schreibtisch standen einige Flaschen Mineralwasser und Orangensaft, daneben frische Gläser. Um den Tisch herum zählte Juliane sechs Stühle und an einer der Stirnseiten konnte sie einen Tageslichtprojektor ausmachen. Hinter ihnen schloss der Mann die Tür und bot Juliane an, Platz zu nehmen. Danach öffnete er eines der rückwärtigen Fenster und setzte sich schließlich ihr gegenüber an den länglichen Tisch.

»Es freut mich, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten«, er lächelte sie freundlich an.

»Oh, da ich im Moment keine Arbeit habe, war das kein Problem«, erwiderte Juliane mit einem gequälten Lächeln. »Ja, in Ihren Unterlagen habe ich gelesen, dass Sie Ihre letzte Stelle aus Rationalisierungsgründen der Firma verloren haben. Wie ich auch lesen konnte, haben Sie dort an der gleichen Maschine gearbeitet, die auch wir verwenden. Das würde bedeuten, dass sich keine Einarbeitungszeit ergibt, was uns sehr entgegen kommen würde, da wir möglichst schnell Ersatz für einen krankheitsbedingten Ausfall finden müssen.«

»Handelt es sich um eine befristete Stelle, für die jemand gesucht wird, bis der Mitarbeiter wieder gesund ist?«, fragte Juliane enttäuscht.

»Nein, nein, keine Sorge. Der Mitarbeiter kann leider die Arbeit nicht mehr fortführen. Ich möchte nicht näher auf seine Krankheit eingehen. Es handelt sich aber um eine unbefristete Stelle.« Juliane atmete sichtlich auf und der Anflug von Ernüchterung legte sich wieder. Ihr Gesprächspartner hatte ihren wechselnden Gemütszustand erkannt und setzte nach. »Können Sie am Montag anfangen?« Juliane zog freudig überrascht die Brauen in die Höhe und antwortete schnell,

»Aber gerne, so schnell wie möglich!« Der Mann lachte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich habe Ihnen gar nichts zu trinken angeboten, bitte entschuldigen Sie. Ein Wasser oder einen Orangensaft vielleicht?«

»Ja bitte, einen Orangensaft.« Juliane entspannte sich sichtlich. Mit einem so kurzen Gespräch hatte sie nicht gerechnet. Nachdem der Gesprächspartner ihr das Getränk und ein Glas gereicht hatte, öffnete er seine Aktenmappe und zog einen Klarsichtumschlag hervor, der ein paar Blätter enthielt. »Hier habe ich Ihren Vertrag. Lesen Sie ihn sich zuhause in Ruhe durch und bringen Sie ihn bitte unterschrieben am Montag zur Arbeit mit. Sollte es noch Unklarheiten geben, können Sie mich telefonisch erreichen.« Er schob Juliane eine Visitenkarte über den Tisch.

»Vielen Dank!«, Juliane warf einen flüchtigen Blick auf das dünne Stück Pappe und ließ es dann in ihrer Hosentasche verschwinden.

Als sie kurze Zeit später die schwere Eingangstür der Firma hinter sich ins Schloss fallen hörte, fühlte sie sich unglaublich erleichtert. Ein solches Bewerbungsgespräch hatte Juliane noch nie erlebt, zumindest war es kein Vergleich zu ihrem letzten gewesen. Beschwingt machte sie sich auf den Weg nach Hause und freute sich auf ihren ersten Arbeitstag in der neuen Firma.

8