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Was macht Jungs eigentlich besonders? Ist es die selbstsichere Art, mit der sie sich in der Welt bewegen? Ist es die Strenge, die nichts durchgehen lässt? Oder ist es das Spiel ihrer Muskeln, mit denen sie einfach alles besiegen können, was sich ihnen in den Weg stellt? Oder liegt die Besonderheit der Jungs vielleicht doch an völlig anderer Stelle? "Vielleicht ist dir das heute noch gar nicht klar und vielleicht auch morgen noch nicht. Doch wir sind uns ganz sicher, dass der Tag kommen wird, an dem du feststellst, wie wertvoll du eigentlich bist. Pass gut auf, denn je eher dieser Tag kommt, desto eher kannst du mit hoch erhobenem Kopf durch die Welt gehen. Und je mehr großartige Jungs mit hocherhobenem Kopf wir auf dieser Welt haben, desto besonderer können wir sie machen. Also, Kopf hoch, Schultern zurück und zeige dich – denn du bist es wert!“ Das sind die Abschlussworte, die dein Junge in diesem Buch zu lesen bekommen wird. Nach zehn Geschichten über Jungs, die herausgefunden haben, was sie eigentlich besonders macht, hat auch dein Junge die Chance, es für sich selbst herauszufinden. Und dabei geht es keineswegs um Rollenklischees wie Muskelkraft, Stärke oder Männlichkeit. Es geht vorwiegend um die Fähigkeit, echte Freundschaft zu erkennen, die innere Stärke zu finden, sich schwach zeigen und um Hilfe bitten zu dürfen. Lass die zehn Jungs der Geschichten auch deinen Jungen auf ihre Reisen mitnehmen und ihm beweisen, dass man weder Zauberkräfte, noch Flugumhang braucht, um etwas Besonderes zu sein. Das erwartet Dich: ✓ Eine zielgerichtete Einleitung und knackige Abschlussworte, die deinem Jungen aufzeigen, was ihn besonders macht ✓ Zehn Geschichten von Jungs, die ihren wahren Wert bereits erkannt haben ✓ Eine dicke Portion Selbstbewusstsein für den Jungen, der dieses Buch lesen darf ✓ Als Vorlese- und Erstlesegeschichten geeignet Du möchtest deinen Jungen stark und selbstbewusst machen? Mit nur einem Klick bist du dem Ganzen ein gutes Stück näher. Also worauf wartest du noch?
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Margie Hanrieder
Jungs wie du und ich
10 inspirierende Geschichten von Jungs, über Mut, Selbstvertrauen und die wissen, wie wunderbar sie sind
© 2021
Margie Hanrieder, Alle Rechte vorbehalten. Das werk darf – auch teilweise – nur mit GEnehmigung des Autors wiedergegeben werden.
Inhalt
DER ANFANG - DIE ERSTEN WICHTIGEN WORTE
KEVIN - WAHRE FREUNDSCHAFT
PETER - IMMER ANDERS ALS GEDACHT
HARALD - AN DEINER SEITE
THOMAS - STEINIGE WEGE
MARKUS - MACHO, MACHO
FELIX - DIE KLEINEN SCHÄTZE
HANNES - DIE RICHTIGE SEITE
TJORBEN - UND WENN NICHT?
DENNIS - ABER JA DOCH!
TIM - UND OB ICH DAS KANN!
DER ABSCHLUSS - UNSERE LETZTEN WORTE AN DICH
H
ey du da. Wie schön, dass du dich für uns interessierst! Denn wir brennen schon sehr darauf, dir unsere Geschichten zu erzählen. Aber dafür solltest du natürlich erst einmal wissen, wer wir überhaupt sind, nicht wahr? Wir sind zehn Jungs, die noch nie voneinander gehört haben, bis sie erfahren haben, dass spektakuläre Geschichten gesucht werden. Geschichten von Jungs, die etwas Besonderes erlebt haben.
Und da haben wir uns kennengelernt. Denn wir sind die Auserwählten. Klingt das nicht spannend? Das war es für uns auch! Wir haben unsere Geschichten erzählt und aus Hunderten anderen wurden sie herausgesucht, um sie extra für dich aufzuschreiben. Du wirst nun also Geschichten darüber lesen, wie wir über uns hinausgewachsen sind.
Aber stelle dir dabei bloß keine Superhelden vor, die die Geschichten nur zum Guten wenden konnten, weil sie mit wehendem Umhang durch die Luft geflogen kamen. Das sind wir nicht! Wir sind Jungs wie du auch einer bist. Und genau deshalb wirst du schnell sehen, dass du dieselben Fähigkeiten auch in dir trägst. Vielleicht sind sie an der Oberfläche, vielleicht ganz tief in dir drin verborgen. Aber sie sind da! Und das ist es was zählt. Denn du bist besonders und du hast wunderbare Eigenschaften, die immer mehr an die Oberfläche kommen werden. Und wir freuen uns, dir mit unseren Geschichten dabei zu helfen und wünschen dir viel Spaß beim Lesen.
Und eines vorab. Du findest nach jeder Geschichte ein Bild mit einer wichtigen Botschaft. Du kannst diese Bilder ausmalen. Am besten mit so vielen verschiedenen Farben wie nur möglich. So wirst du die Botschaft besser verstehen und verinnerlichen können. Und in den womöglich etwas schwierigeren Momenten deines Lebens, wirst du diese auch nicht so schnell vergessen und besser hervorrufen können, dass du einzigartig, liebenswert und sehr wichtig für diese Welt bist.
Du bist gut genug, so wie du bist und nicht anders!
So, aber jetzt viel Spaß beim Lesen und Ausmalen.
Ich bin etwas BESONDERES
A
ls ich in die erste Klasse gekommen bin, wusste ich sofort, wer mein bester Freund sein würde. Ich habe Frederik gesehen und gedacht, dass wir unzertrennlich sein könnten. Und so ist es bis heute. Klar haben wir beide auch noch andere Freunde, mit denen wir ganz unterschiedliche Dinge unternehmen. Aber wenn wir auf dieser ganzen Erde nur einen einzigen Freund wählen könnten, dann wäre es in meinem Fall Frederik. Dennoch haben wir natürlich auch schon den ein oder anderen Streit gehabt. Und meine Geschichte handelt von einem Streit, von dem ich dachte, dass wir ihn niemals überwinden könnten. Wie wir das trotzdem schaffen konnten? Sieh selbst:
Kevin war in der zweiten Klasse als es passierte. Bis zu diesem Tag hatten er und sein bester Freund Frederik noch keinen einzigen großen Streit gehabt. Ja, sie haben sich mal darum gekabbelt, wer wohl der schnellere Läufer wäre oder wer schneller im Viereckenrechnen sei. Sie haben auch schon das ein oder andere Mal behauptet, dass sie mehr Freunde hätten als der jeweils andere und einmal hat Frederik Kevin morgens nicht die Hausaufgaben abschreiben lassen, weil er meinte, sein Freund wäre selbst schuld, wenn er sie nicht in sein Hausaufgabenheft eintragen und daraufhin vergessen würde. Aber all diese Dinge waren lachhaft – gar nicht als echte Streits zu betiteln, sondern eher als freundschaftliche Kabbeleien. Aber heute ist es anders.
Als Kevin an diesem Morgen aufsteht, ahnt er noch nicht, dass der Neue ihm und seinem besten Freund ernsthaft gefährlich werden könnte. Die Klassenlehrerin Frau Meyer hatte natürlich schon vor einigen Wochen angekündigt, dass ein neuer Junge heute in die Klasse kommen würde – Marek. Und Kevin und Frederik waren genauso gespannt auf den Jungen wie die anderen Kinder der Klasse auch. Deshalb ist Kevin heute auch ein wenig früher aufgestanden.
Er hofft, dass er und Frederik noch ein bisschen Zeit haben, vor dem Unterricht mit dem Neuen zu plaudern. Doch als Kevin zehn Minuten früher als verabredet bei Frederik an der Tür klingelt, wird er das erste Mal angeraunzt. „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass du früher kommst?“, fragt Frederik mit der Zahnbürste im Mund und knallt Kevin die Tür vor der Nase zu. Kevin wartet eine Minute – zwei, drei. Und plötzlich taucht ein Junge neben ihm auf und lacht ihn mit einem zahnpastaweißen Lächeln an. „Hey“, kann er gerade noch sagen, da öffnet sich auch schon die Haustür. „Marek“, sagt Frederik lachend, schlägt dem Jungen in die erhobene geöffnete Hand und schon marschieren die beiden los.
„Kommst du?“, fragt Frederik noch, dreht sich aber nur halb zu seinem besten Freund um. Kevin nimmt die Beine in die Hand und holt zu den beiden auf. „Ihr kennt euch?“, fragt er perplex, denn er hat natürlich nicht gewusst, dass der Neue und sein bester Freund sich schon begegnet sind. „Ja, wir haben uns gestern beim Fußballtraining kennengelernt“, erklärt Frederik knapp und geht weiter.
Kevin ist nicht in der Fußballmannschaft. Zum einen, weil er nicht gut genug spielt, zum anderen, weil er keine Lust darauf hat, einem Ball hinterherzujagen und ihn in irgendein Tor zu kicken. Das hält ihn natürlich nicht davon ab, jedes einzelne Spiel seines besten Freundes anzusehen und ihm zuzujubeln. Aber Fußball ist nun einmal so überhaupt nicht Kevins Ding.
„Frederik ist ein mega Spieler“, meint Marek, als Kevin die beiden endlich eingeholt hat. „In meiner alten Mannschaft gab es niemanden, der den Ball so gut am Fuß halten konnte, wie Frederik“. Kevin lächelt stolz, denn natürlich freut er sich für seinen besten Freund über dieses tolle Kompliment. Doch Frederik meint nur: „Ach, Kevin interessiert sich nicht für Fußball.“ Erstaunt sieht der Neue Kevin an. „Wie kann man sich denn nicht für Fußball interessieren?“, fragt er ehrlich perplex. „Was machst du stattdessen? Stricken und häkeln?“
Und dann lachen die beiden Jungs aus vollem Halse. Kevin kommt kurz ins Taumeln. Dass sein bester Freund so fies über ihn lacht, hat er bisher noch nie erlebt. Er will versuchen zu erklären, dass es andere Sachen gibt, die er gerne mag, aber das bleibt ihm im Hals stecken, als er Frederiks merkwürdigen Gesichtsausdruck sieht. Ein bisschen, als würde er sich für Kevin schämen.
Als die Drei in der Klasse ankommen, flitzt sofort eine Schülermenge auf sie zu. Sie alle wollen wissen, wer denn nun der Neue ist. Und ganz anders als Frederik es sonst tut, brüstet er sich damit, Marek als Erster kennengelernt zu haben. „Wir haben uns gestern schon beim Fußball angefreundet“, prahlt er und legt einen Arm freundschaftlich um Mareks Schulter. Kevin schaut zwischen den Beiden hin und her und ist erstaunt, seinen besten Freund so zu sehen. „Mach dir nichts draus“, meint Alexa, die in Frederiks Fußballmannschaft ist. „Du hättest gestern mal sehen müssen, was beim Training abgegangen ist. Dann wüsstest du, warum Frederik so komisch ist.“ Kevin zieht das Mädchen beiseite und bittet sie, alles zu erzählen. Zwischendurch nickt er und langsam wird ihm immer klarer, was da los ist.
„Kommst du mal mit?“, bittet er Frederik in der Pause. Der dreht sich schon zu Marek um, um ihn zu rufen, doch Kevin schüttelt den Kopf. „Nur wir beide“, sagt er und zieht Frederik hinter sich her. „Was willst du denn?“, fragt der genervt und tritt von einem Fuß auf den anderen. „Wenn wir uns hier zu lange unterhalten, sucht sich Marek bestimmt andere Freunde.“ Kevin schaut seinen Freund an und meint: „Ich weiß, warum du versuchst, dich mit ihm anzufreunden. Alexa hat mir von gestern erzählt.“
Doch Frederik verdreht sofort die Augen. „Ach, das war gar nichts“, meint er und will sich schon umdrehen. „Meinst du?“, fragt Kevin und hält Frederik am Arm fest. „Und warum musst du dann sofort wieder zurück?“ Doch er bekommt keine Antwort. Denn Marek dreht sich suchend zu den beiden Jungs um und kommt sofort einige Schritte auf sie zu, als er sie entdeckt. In dem Moment reißt Frederik sich los und läuft zu Marek zurück. „Das gibt’s doch nicht“, stammelt Kevin und schaut seinem Freund verdattert nach.
Jeden Tag wird es ein bisschen schlimmer. Kevin sieht und hört immer weniger von Frederik, denn der scharwenzelt den ganzen Vormittag um Marek herum. Und ganz egal, was Kevin auch versucht. Er bekommt einfach keine Aufmerksamkeit mehr von Frederik. Kevin ist enttäuscht von seinem besten Freund. Er hätte nicht gedacht, dass Frederik ihn einmal so allein lassen würde. Selbst dann nicht, wenn er sich in einer so doofen Lage befindet, wie im Moment. Frederik wirft Kevin nur noch Blicke aus der Ferne zu, spricht den Jungen nicht mehr an und gibt nur noch einsilbige Antworten, wenn dieser ihm eine Frage stellt. Am Freitagmorgen sagt Frederik seinem besten Freund sogar, dass er ihn nervt und Leine ziehen soll.
Am Wochenende steht ein wichtiges Fußballspiel für Frederik an. Es ist das Erste, bei dem sein bester Freund nicht auftaucht. Und natürlich weiß Kevin nicht, dass Frederik sich immer und immer wieder zur Tribüne umschaut, in der Hoffnung, dass Kevin doch noch auftauchen wird. Doch der Platz, auf den der Junge sich sonst immer setzt, bleibt frei. „So ein Blödmann“, stammelt Frederik als er nach dem Spiel in die Umkleidekabine verschwindet. Und zum wiederholten Mal fragt er sich, ob es nicht doch eine andere Lösung für das Dilemma gibt, in dem er steckt. Und noch während Frederik so in Gedanken ist, nimmt ihn der Trainer beiseite.
„Sag mal, Frederik. Hast du mir vielleicht etwas Wichtiges zu sagen?“, meint er und Frederik gerät mehr ins Schwitzen als er es bei dem ganzen Fußballspiel getan hat. „Eigentlich nicht“, meint er, doch der Trainer schaut ihn streng an. „ich denke aber, dass du beim letzten Training einen blöden Fehler gemacht hast. Ist das möglich?“ Und da platzt es aus Frederik heraus. Er erzählt von dem Ball, den er vor dem Training in die Scheibe geschossen hat.