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In einer Welt, fernab aller unserer Vorstellungen, liegt Celestia. Ein bisher friedlicher Kontinent, bis im Reich von Gironda ein mysteriöses Unglück geschieht und die Königskinder gezwungen sind, in unserer Welt Hilfe zu suchen.
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Was wäre, wenn alles, was wir wissen, nur durch eine mit Kreide an eine Betonwand gezeichnete Tür von einer Welt voller Magie, Fabelwesen und unglaublicher Abenteuer getrennt wäre?
Was wäre, wenn eine Person die Macht hätte diese Tür zu öffnen?
Was wäre, wenn diese Person momentan vor dieser Tür stehen würde?
Was wäre, wenn diese Person ein 14-jähriges Mädchen wäre?
Würdest du ihr glauben?
An einem anderen Ort, fern von allem, was wir kennen existiert ein Jahrhunderte-altes Königreich. Das Königreich Gironda.
Regiert von dem gutmütigen König Frenco von Gironda, seiner hübschen, aber ebenso hinterlistigen Frau Dargena von Gironda und den gemeinsamen Kindern.
Viele Jahre war es friedlich im Königreich - mit den Nachbarn gab es diverse Nicht-Angriffspakte, Bündnisse und Handelsabkommen. Doch nun schien etwas im Argen zu sein. Dunkle Wolken zogen auf und das Königreich versank im Chaos. Das Verderben brach über Nacht herein. Maskierte Angreifer massakrierten alles. Jeden Bediensteten, jeden Besucher, der sich zu jener Zeit im Herrschaftssitz befand. Alles und jeder war tot. Nur die Königsfamilie saß im Thronraum und musste dem Treiben vor den befestigten Türen hilflos zuhören.
“Diese Schreie... können diese Schreie nicht aufhören?”, winselnd hockte die junge Prinzessin neben dem Thron ihres Vaters. Ihr Bruder versuchte sie zu beruhigen.
“Die Wachleute sind bestimmt bald da... Mach dir keine Sorgen.”
Auch der König war der Verzweiflung nah. Sein faltiges Gesicht lag in seinen Händen. Man hörte ihn leise weinen.
Lady Dargena, die Frau des Königs, stand derweil am einzigen Fenster des Thronsaals und versuchte es zu öffnen.
“Endlich!”, seufzte sie. Das Fenster stand einen Spalt offen.
“Kinder, ihr müsst sofort hier raus.”
“Aber, Mutter...”, versuchte der Prinz seiner Mutter zu widersprechen.
“Keine Widerrede. Ihr tut, was eure Mutter euch sagt!”, nun hatte sich auch der König wieder aufgerichtet. Er schaute seinem Sohn in die Augen. “Ihr seid die letzte Hoffnung. Holt Hilfe und kehrt so schnell wie möglich zurück.”
“Ist es nicht etwas riskant, die Zukunft dieses Landes von zwei Kindern abhängig zu machen?”
“Ich vertraue dir... euch!”
Der Prinz nickte und half seiner Schwester auf die Beine.
“Schwesterherz... wir werden jetzt fliehen und Hilfe holen.” Der Prinz sprach sanft und leise mit seiner Schwester. Diese nickte - sie schien jedoch geistig nicht anwesend zu sein.
Bewaffnet mit nicht mehr als einem Dolch kletterten die beiden Königskinder aus dem Fenster und hangelten sich an der Mauer hinab in den Garten. Der Vater beobachtete sie, bis sie aus seinem Blickfeld entschwunden waren.
Lady Dargena stand hinter ihm - ihr wohl widerwärtigstes Grinsen aufgesetzt.
“Sie werden es nicht schaffen, Frenco.”
“Wie meinst du da-”
Stille.
Dann quoll Blut aus dem Mund des Königs.
“Oh nein, was habt ihr, Majestät?”, lachte die Königin. In der Hand hielt sie ein goldenes Schwert, welches sich in den Rücken ihres Mannes gebohrt hatte.
“D.. du.... wie.... konntest...”, röchelte König Frenco.
“Wie... konnte ich nur was? Dich ermorden oder unsere geliebten Kinder in den sicheren Tod schicken?”
Sie wartete vergebens auf eine Antwort - das Leben war bereits aus dem König gewichen. Da öffneten sich die Flügeltüren des Thronsaals. Die Angreifer blieben sofort stehen, als sie den König am Boden liegen sahen.
“Die Blagen sind draußen im Garten. Lasst sie nicht entkommen.”
Mit einem kollektiven “Jawohl” stürmten die Angreifer nach draußen.
“Und somit endet das Königreich Gironda...”
Lachend zog Lady Dargena das goldene Schwert aus dem Rücken ihres verblichenen Ehemanns.
“... und es beginnt die Zeit des Chaos.”
“Wir müssen schnell hier weg... und Hilfe holen.”
Der Prinz - er hatte inzwischen seine Schwester Huckepack genommen - hastete durch den Vorgarten in Richtung Haupttor. Sie waren die letzten Minuten bereits verfolgt worden. Es waren mehr Feinde, als sie dachten. Und von ihren Leuten schien niemand mehr übrig zu sein.
Da war es - das Tor, das in die vermeintliche Freiheit führte. Es stand sogar offen.
Jedoch wurde die Pforte bewacht. Zwei maskierte Männer mit Hellebarden sicherten den einzigen Ein- und Ausgang zum Schloss.
“Verdammt... was machen wir jetzt?”
Als ob jemand auf diese Frage gewartet hätte, sausten zwei Pfeile auf das Haupttor zu und brachten die beiden Wachen zu Fall.
“Was?” Ungläubig schaute der Prinz in die Richtung, aus der die Pfeile zu kommen schienen. Dort oben, auf dem Dach eines Turms stand die Retterin der beiden Königskinder. Gekleidet in die Rüstung der königlichen Garde. Ihre dunklen Haare wehten im Wind, ihr Bogen war nach unten gesunken.
“Großmeisterin Aquila.”
Sie streckte ihren rechten Arm aus und deutete den beiden Kindern, durch das Tor zu gehen. Das ließ sich der Prinz nicht zwei mal sagen. Durch die Schatten lief er - mit seiner Schwester auf dem Rücken - nach draußen. Als er sich zwischendurch umdrehte, war die Großmeisterin der königlichen Garde vom Turm verschwunden. Aber er machte sich keine Sorgen - würde es hart auf hart kommen, würde diese Frau eine ganze Armee blutrünstiger Dämonen besiegen können - da war er sich sicher.
Während er durch die Gassen der Stadt schlich, fiel ihm auf, dass es merkwürdig ruhig war. Keine Menschenseele war zu sehen, geschweige denn zu hören. Es schien fast so, als wäre die komplette Stadt ausgestorben. Umso besser: wenn niemand hier war, konnte auch kein Feind hinter der nächsten Ecke lauern. So schafften sie es nach einiger Zeit aus der Stadt herauszukommen und befanden sich nun auf den weiten Feldern der Vorstadt. In einer kleinen verlassenen Hütte fanden sie Unterschlupf. Die beiden kannten diese Hütte - sie hatten hier oft ohne das Wissen ihrer Eltern gespielt.
“Was machen wir nun... wo kriegen wir Hilfe her?”
Die Prinzessin war inzwischen wieder bei Sinnen.
“Und was ist mit Mutter und Vater? Ich hoffe es geht ihnen gut...”
“Keine Sorge...”, versuchte Ihr Bruder Sie zu beschwichtigen. “Ihnen geht es sicherlich gut. Aber zu deiner Frage wo wir Hilfe kriegen sollten... Ich weiß es nicht. Die ganze Stadt schien wie ausgestorben... Und ich weiß nicht, ob wir es ohne Hilfe in ein anderes Königreich schaffen.”
Von draußen waren Schritte zu hören. Die beiden Kinder verstummten.
Die Tür knarrte und die beiden Jünglinge hielten sich gegenseitig fest. Waren sie erwischt worden? Eine Person betrat den Raum.
Erleichtert atmeten die beiden auf