Kaiserschmarrn - Ralf Friedrichs - E-Book

Kaiserschmarrn E-Book

Ralf Friedrichs

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Beschreibung

Die verrücktesten Aufreger der Nationalelf in einem Buch! Warum heißt der Schluchsee seit der WM 1982 „Schlucksee“? Was machte Podolskis Rechte in Ballacks Gesicht? Und was geschah wirklich in der „langen Nacht von Malente“? Verrückte Momente und großartige Skandale sorgen immer mal wieder für Aufregung in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Fußball- und Comedy-Experte Ralf Friedrichs hat die besten Geschichten augenzwinkernd zusammengetragen. Dramen, Lachnummern, Aussetzer, Wutreden und Modesünden von A bis Z.

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Ralf Friedrichs

KAISERSCHMARRN

Die verrücktesten Skandale der 

Fußball-Nationalmannschaft

Vorwort

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat Geschichte und viele Geschichten geschrieben. Sie hat unvergessene Erfolge erreicht, unzählige Dramen geliefert und immer und immer wieder für Gesprächsstoff bei Fans und Liebhabern des runden Leders in Deutschland und der gesamten Fußballwelt gesorgt. Dabei gab es nicht nur Positives zu berichten…

Viele Mythen und Anekdoten ranken sich um dieses Team, welches in seiner Wichtigkeit und Bedeutung bei den Anhängern des Sports immer ganz weit oben stand und nach wie vor steht. Viele der in diesem Buch alphabetisch gesammelten Geschichten sind natürlich den zahlreichen Sportfans bekannt. Daher wird hier der Versuch gestartet, sich der Wahrheit einmal anders, ein wenig um die Ecke gedacht, zu nähern.

Was war denn wirklich mit der deutschen Mannschaft in Cordoba 1978 los? Wieso wurde 1982 in Spanien ein neuer Fußballstil (viele Jahre später als „Tiki-Taka“ gefeiert) der deutschen und der österreichischen Mannschaft so dermaßen falsch bewertet? Mit welchem Recht unterstellt man Bernd Hölzenbein noch immer, 1974 im Finale gegen die Holländer die „Schwalbe“ erfunden zu haben? Und was stand eigentlich wirklich auf Lehmanns Zettel bei der WM 2006, wieso verschwindet Kevin Kuranyi urplötzlich von der Tribüne, was macht Podolskis Rechte in Ballacks Gesicht und was ist das dunkle Geheimnis rund um das Fritz-Walter-Wetter?

Diesen und vielen weiteren Fragen stellt sich dieses Buch, und um Antworten sind wir nicht verlegen. Ob diese Antworten der Wahrheit entsprechen? Das kann man nicht mit Gewissheit sagen. Aber bilden Sie sich doch selbst ein Urteil über die verrücktesten Skandale und Geschichten der Fußball-Nationalmannschaft.

Dann können Sie immer noch sagen: „Alles Schmarrn. Sogar Kaiserschmarrn!“

Oder auch nicht…;-)

Ralf Friedrichs, Januar 2014

Albanien – Angstgegner und Synonym des Scheiterns

1946 wurde, wie natürlich jeder weiß, Albanien Sieger beim international zurecht gänzlich unbekannten Balkan-Cup. Bei Welt- und Europameisterschaften hat bis dato jedoch noch niemand eine Nationalmannschaft aus dem Land der Skipetaren ausfindig gemacht. Dennoch ist die albanische Fußball Nationalmannschaft für einen „schwarzen Fleck“ in der deutschen EM-Historie verantwortlich.

Am 17.12.1967 traten elf deutsche Elite-Kicker um Stars wie Günter Netzer und Wolfgang Overath im Qemal-Stafa-Stadion in Tirana an, um den selbstverständlichen Gruppensieg in der EM-Qualifikationsgruppe IV locker und gelöst einzufahren. Den DFB-Heroen genügte seinerzeit ein läppisches 1:0 gegen die Kombëtarja, wie die skipetarische Elf im eigenen Land genannt wird, um vor Jugoslawien die Endrunde in Italien zu erreichen. Und das sollte ja wohl kein Problem sein, denn immerhin hatte man den fußballerischen Gnom doch im Hinspiel mit 6:0 Toren aus dem Westfalenstadion in Dortmund geschossen. Gerd Müller (vier Tore) und Hannes Löhr (derer zwei) hießen die Torschützen bei diesem Torschusstraining unter Wettkampfbedingungen. Was sollte denn da im Rückspiel bitte noch schiefgehen? Der damalige Bundesligatrainer Max Merkel, weder verwandt noch verschwägert mit der späteren Bundeskanzlerin gleichen Nachnamens, hatte vor dem Spiel gemutmaßt, dass man auch eine durchschnittlich begabte Bundesligamannschaft hätte schicken können.

Albanischer Fußballspieler in Landestracht, Kombëtarja genannt.

Dementsprechend fehlten in Tirana dann auch Stars wie der sich angeblich in einem Formtief befindliche Gerd Müller und Nachwuchsstar Franz Beckenbauer. Zusätzlich erlaubte sich Helmut Schön den Luxus, die beiden Extrem-Edel-Egos Overath und Netzer gemeinsam im Mittelfeld den Kampf um die Spielregie ausführen zu lassen. Das hat nicht wirklich zählbares gebracht, auch weil Gerd-Müller-Ersatz Peter Meyer (Ja, genau, der „Peter Meyer Eieieieiei“ aus „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“!) zwar in der Bundesliga Tor um Tor erzielte, in diesem Spiel sich aber unfähig zeigte, aus fünf Metern einen (ohnehin nicht anwesenden) Möbelwagen zu treffen. Geschweige denn das (anwesende) gegnerische Netz. Der gebürtige Düsseldorfer schaffte übrigens das Kunststück, in diesem Spiel gleich zwei Nationalmannschaftseinsätze zu feiern: Sein Debüt war zusätzlich auch sein Abschiedsspiel.

Die deutsche Mannschaft spielte 90 Minuten auf ein Tor, und sie hätte Augenzeugen gemäß auch noch bis zum Millenniumswechsel oder sogar bis zum berühmten Sankt Nimmerleinstag weiterspielen können, ohne dass ein Treffer gefallen wäre. Naturgemäß kann so etwas nicht mit rechten Mitteln zugegangen sein. Der Platz war beispielsweise eher für ein Tennis-Match auf den Pariser Plätzen von Roland Garros geeignet. Hartplatz trifft Wimbledon trifft es besser, da in der Tat einzelne Rasenstücke nachgewiesen werden konnten. Das ist natürlich nichts für deutsche Fußballkünstler, die vor dem Spiel – wie u.a. Günter Netzer im Nachgang berichtete – auch noch durch Essensentzug gefügig („kein Hungerast, eher ein Hunger-BAUM“) gemacht wurden. Daher war so mancher Spieler in der Tat flink wie ein Wiesel … allerdings eher wie ein altes, mit Arthrose geschlagenes Wiesel. Zusätzlich gab es Gerüchte, dass in dem kommunistisch regierten und normalerweise vollständig abgeschirmten Land Mao-Sprüche auf den Hotelwänden sowie beständige Beschallungen durch launig-nervend-unverständliche Reden Mao-Tse-Tungs Psycho-Terror auf die DFB-Delegation ausgeübt wurde.

Was auch immer, wie auch immer: Nach 90 Minuten stand es 0:0 und Deutschland war raus. Erstmals hatte es eine DFB-Elf nicht geschafft, sich für ein Endturnier zu qualifizieren. Was für eine Demütigung, was für ein Skandal!

„Das ist eine Deprimierung.“

(Andreas Möller)

Allerdings, trotz dieser „Schmach von Tirana“, die im Nachgang als größte Blamage des deutschen Fußballs in die Annalen einging, darf nicht vergessen werden, dass der DFB sich lange gegen die Teilnahme an Europameisterschaften wehrte. Das Turnier hatte für die DFB-Oberen die anreizende Atmosphäre von Urinstein, galt als unwichtig und kräftezehrend, gerade in Bezug auf die Weltmeisterschaften seien die Spieler überbelastet, hieß es. Aus diesem Grund lehnte man eine Teilnahme in den Jahren 1960 und 1964 gänzlich ab und auch für die Teilnahme zur Qualifikation zum Turnier im Jahr 1968 musste sanfter Druck seitens der UEFA her, damit sich die deutschen Elitekicker in Tirana bis auf die Knochen blamieren durften.

Zumindest dies ist beeindruckend gelungen!

Bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 1984 schien sich die Geschichte gegen Albanien dann zu wiederholen. Im letzten Gruppenspiel der Qualifikationsgruppe VI musste erneut ein Sieg her, auch hier reichte ein einfacher Sieg. Doch bis zur 79. Minute stand es im Saarbrücker Ludwigspark lediglich 1:1, bis Libero Gerd Strack vom 1.FC Köln nach einer hohen Hereingabe die deutsche Elf ins Endturnier nach Frankreich schädelte. Sein Kopfball rettete den DFB vor einer weiteren Albanien-Blamage. Im Turnier jedoch war für Deutschland dann nach der Vorrunde Sense. Dabei wurde Spaniens blondester Fußballspieler zum Sensenmann für die Elf von Jupp Derwall. Macedas Kopfball besiegelte das Ende des Turniers und schuf zugleich den Schlusspunkt von Häuptling Silberlocke. Derwall ging und Beckenbauer kam … aber damit hatte Albanien dann recht wenig zu tun.

Ascochinga – Ein (Alp-) Traum von einem Quartier

Ein idyllisches Fleckchen Erde inmitten anmutiger argentinischer Steppe. Die Lage kann man als ruhig und abgelegen bezeichnen. Ausgestorben wäre weit übertrieben. OK, sagen wir etwas übertrieben. Jedenfalls verbrachte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in diesem beschaulich-behaglichem Fleckchen 1978 ein paar besinnlich-spaßige Wochen und spielte nebenbei ein bisschen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien mit.

Ascochinga wurde zu Unrecht wegen der Übersetzung „toter Hund“ mit einem Negativimage behaftet. Das hatte dieser Hort der Ruhe nun wahrlich nicht verdient und ist ungerecht.

Ascochinga war übrigens auch Schauplatz eines in der deutschen Heimat gänzlich missverstandenen und rein freundschaftlichen Besuchs des alten Kameraden Rudel beim aufrechten Freund und Vaterlandsliebhaber Hermann Neuberger, seines Zeichens Präsident des Deutschen Fußballbundes. Unverständlicherweise – jedenfalls aus Sicht der DFB-Delegation – wurde dieser Umstand von der deutschen Presse als ungebührlich empfunden.

Sorgte allabendlich für große Hollywood-Unterhaltung, es gab sogar mehrere Vorstellungen nacheinander: „Der Clou“ mit Robert Redford und Paul Newman.

Dabei achtete man in Ascochinga sehr genau darauf, wer Zugang zum deutschen Hotel hatte und wer nicht. Unliebsame Berichterstatter, wie etwa der ehemalige Spieler und Dauernörgler Günter Netzer, der nun für die Presse aktiv war, mussten eben draußen bleiben.

Da lacht des Herz des Pauschaltouristen. Ascochinga lockt mit einem prallem Freizeitangebot.

Aber die Unterhaltung kam dennoch nicht zu kurz. Zunächst durften sich die Spieler an Star-Kino Filmen aus Hollywood erfreuen. Wobei leider nur ein Film gezeigt werden konnte, wie der Duisburger Spieler Bernhard Dietz später leicht angewidert berichtete. „Der Clou“ mit den Schauspielern Robert Redford und Paul Newman lief somit ein wenig öfter als geplant, gefühlte 370 mal, wie Dietz sich erinnert. Aber wer kann auch ahnen, dass die anspruchsvollen Herren Nationalspieler gleich mehrere Filme sehen wollen. Zu verwöhnt sollte man sich doch besser nicht geben, das kommt schließlich auch bei den Fans nicht gut an.

Jedoch, der DFB hatte keine Kosten und Mühen gescheut und so wurde Ascochinga auch zur Bühne diverser Freiluftkonzerte des Hammondorgel-Kaisers Franz Lambert.

Hitparade rauf und runter: An dieser Hammond-Orgel hat schon Berti Vogts gesessen. Künstler vereinen sich in Ascochinga…

Das Lodern in den Augen der Nationalspieler, wenn Lambert auf der Orgel mit Welthits zum Training animierte, funkelte auch bei hellem Sonnenschein gut sichtbar über die Hotelanlage. Vor allem bei Berti Vogts, der bis heute Franz Lambert freundschaftlich verbunden ist und sich in Ascochinga gerne an der Orgel ablichten ließ. Aber auch dem letzten Ersatzspieler lachte das Herz im Leibe, wenn „die Musi“ spielte und „El Condor Pasa“ und andere südamerikanische Klassiker erklangen … da gibt es doch wohl wirklich nichts zu meckern?

Also, an Ascochinga kann es ja nun wirklich nicht gelegen haben, dass diese Weltmeisterschaft für Deutschland kein Erfolg wurde…

„Ich bin mir sicher, unserer Mannschaft wird nichts passieren.“

(Mannschaftskapitän Berti Vogts bei der WM 1978 in Argentinien über die Brutalität des dortigen Militärregimes)

Battiston-Foul – Was wirklich geschah

Eines der bekanntesten Fouls des Weltfußballs, so die offiziell-falsche Darstellung. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien trafen Deutschland und Frankreich im Halbfinale in Sevilla aufeinander.

In der 50. Minute wurde der französische Abwehrspieler Patrick Battiston beim Spielstand von 1:1 eingewechselt und dieser lief nur kurz darauf, nach einem langen Steilpass, recht zügig auf das deutsche Tor zu. DFB-Torwart Toni Schumacher hatte frühzeitig die Gefahr für sein Tor erkannt und sich entschlossen-motiviert auf Ball und Gegenspieler gestürzt. Als der Schlussmann spürte, dass er den Ball nicht mehr erreichen konnte, drehte er im Sprung die Hüfte sanft zur Seite, um eine Kollision zu verhindern. Battiston jedoch machte keine Anstalten, Schumacher auszuweichen, sondern ließ den Zusammenprall einfach geschehen. Dabei grub er brutal zubeißend seine Zähne in Schumachers Hüfte.

Lediglich der bestens austrainierten Körperstruktur Schumachers ist es zu verdanken, dass der deutsche Torwart keine bleibenden Schäden zurückbehielt. Jedoch verlor Übeltäter Battiston gleich zwei seiner Zähne. Angeblich zog sich der Franzose auch noch eine Gehirnerschütterung und eine Wirbelverletzung zu. Es gibt jedoch Stimmen, die unterstellen, dass Battiston mit einer gespielten Ohnmacht lediglich den Schiedsrichter ob seines Fouls milde stimmen wollte. Bewiesen werden konnte dies bis dato nicht.

„Seither bemühe ich mich, bei jeder leichten Berührung, bei jedem Zusammenstoß, bei jedem Foul im Gegner zuerst den Menschen zu sehen.“

(Toni Schumacher später über seine Erfahrungen aus dem Battiston-Skandal)

Schumacher selbst verhielt sich nach der geschilderten Szenerie vorbildlich. Aus Deeskalationsgründen verzichtete er auf heuchlerische Maßnahmen, etwa sich um den schauspielernden Battistion zu kümmern. Warum auch? Er war ja der Gefoulte.

Die Sekunde vor dem Foul … Battistons Zähne sind gespitzt und bereit für den fiesen Biss in Toni Schumachers Hüfte. Schlimme Bilder…

Der Schiedsrichter jedoch hatte die Attacke Battistons leider nicht gesehen. Er ließ mit Abstoß für Deutschland weiterspielen, da Battiston den Ball vor der Szene noch am Kasten vorbeisetzte und vermutlich aus Ärger über die vergebene Großchance zubiss.

Nach dem Spiel erklärte der altruistisch-sensible Schumacher sich ehrlich bereit, Battistion bei der Beschaffung von Zahnersatzmaterial finanziell behilflich zu sein („Isch zahl dem Jung die Dschäkkett-Kronen!“) Eine Aussage, die ihm merkwürdigerweise auch noch negativ ausgelegt wurde.

Urteilen Sie selbst: Dieser freundliche junge Mann, von allen nur Toni genannt, soll ein Foul gespielt haben?

Überhaupt kam es nach dem Spiel zeitweise zu diplomatischen Verstimmungen zwischen den beiden Staaten. Dies geschah sicher auch aus Ärger über das sportliche Ergebnis. Letzten Endes gewann Deutschland mit insgesamt 8:7 nach Elfmeterschießen und zog in das WM-Finale ein. Schumacher hielt dabei zwei Elfmeter, dies trotz der seelischen Belastung, kurz zuvor eines der schlimmsten Fouls der WM-Geschichte erduldet haben zu müssen.

Auf gegnerischer Seite versuchte man danach schnell, die Schuld auf den deutschen Torwart abzuwälzen. Ja, die Tatsachen wurden sogar so weit verdreht, dass zeitweise sogar von einem Foul Schumachers die Rede war.

Verstehe einer diese Franzosen…

Belgrader Nachthimmel – UFOs!

Der Himmel über der Hauptstadt der Republik Serbien ist seit 1976 für den Flugverkehr nur eingeschränkt nutzbar, da seit jenen Tagen der Fußball-Europameisterschaft dort ein Flugobjekt vermutet wird, welches nach wie vor für Irritation und Gefahr sorgen könnte.

Weniger Gefahr strahlte dieses Fluggerät – man vermutet, dass es sich um einen handelsüblichen Fußball handelt – für das Tor der damaligen CSSR aus. Und dabei wollte der Schütze, ein gewisser Uli Hoeneß, es doch besonders gut machen. Aber eines nach dem anderen.

Im Finale der Europameisterschaft 1976 traf Deutschland auf die Tschechoslowakei. Und wieder geriet man – wie schon im Halbfinale gegen Jugoslawien – nullzwei in Rückstand. Da war es Dank den Kölnern Dieter Müller (3 Tore) und einem Treffer von Heinz Flohe nach Verlängerung und einem extrem spannenden Spiel mit einem 4:2 Sieg noch mal gut gegangen.

Auch im Finale sah es für die deutschen Drama-Spezialisten nach einer Wende aus, Dieter Müller und in der allerletzten Minute auch noch Bernd Hölzenbein, der Elfer-Schinder von 1974, schafften irgendwie noch den Ausgleich. Es ging also in die Verlängerung und als dort nichts mehr passierte ins Elfmeterschießen. Gab es das überhaupt schon mal in einem großen Finale? Nein, das war ein Novum.

Es fing gut an, alle Deutschen trafen: Bonhof, Flohe, Bongartz. Blöd nur, dass der Maier Sepp, die „Katze aus Anzing“ wie er liebevoll von sich selbst genannt wurde, nichts hielt. Ein Elfmeterkiller war er wahrlich nie und daraus wurde auch in diesem Spiel nichts.

Und dann kam Uli Hoeneß!

Der junge Hoeneß spielte früher in Nürnberg: Sammelbild aus dem Bergmann-Verlag (1969).