Kampf für die Unsterblichkeit (STAR-DUST 6) - Jens F. Simon - E-Book

Kampf für die Unsterblichkeit (STAR-DUST 6) E-Book

Jens F. Simon

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Sir Arthur Newcraft und der Spezialist Mark Merlin werden von den außerirdischen Invasoren gefangen genommen und verhört. Während Sigurd sich auf dem Weg zurück in das heimatliche Sonnensystem befindet, wird ihnen das Wissen um das organische Raumschiff Paurusheya entrissen. Planen die Außerirdischen etwa die Kaperung und Übernahme des Schiffes? Als Sigurd von der Entführung erfährt, setzt er alles daran, Sir Arthur und Mark zu finden und zu befreien. Unterstützt wird er dabei von Prinzessin Xyaala, einer Xxiin. Während seine Beziehung zu Paurusheya sich weiter verschlechtert, gerät Sigurd in einen Hinterhalt und wird erschossen, jedenfalls sieht es für Amanda, seiner Partnerin, so aus.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



STAR-DUST

Im Bannfluch der Naniten

Band 6

Kampf für die Unsterblichkeit

© 2022 Jens F. Simon

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Neuauflage von ‚Der Spezialist MBF‘

ISBN: 978-3-96674-447-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt:

Rückflug zur Erde

Gefangen

Die neue Heimat

Die Suche nach Sir Arthur

Der Paraschildgenerator

Angriff der Mernchen

PAURUSHEYAs Übernahme

Herr der Unsterblichkeit

Die wahre Welt beginnt dort, wo sie aufzuhören scheint. Schaue dich wachsam um und sei bereit, hinter die Kulissen des Objektiven zu blicken, und wenn du Glück hast und gut vorbereitet bist, wirst du die wirkliche Welt anschauen. Dann beginnt das neue Leben für dich.

Sei dir nie zu sicher im Leben. Deine Gefühle wer-den bestimmt durch Äußerlichkeiten, die du selbst nur zum Teil beeinflussen kannst und das Delta dabei ist dein Schicksal. Etwas Demut in deinem gesamten Handeln gibt die Gewähr, den richtigen Pfad in deinem Leben zu beschreiten, unabhängig von Erfolg und Misserfolg.

Rückflug zur Erde

Wir befanden uns auf dem Rückflug zur Erde, oder besser gesagt, in unser Sonnensystem. Wenn ich von 'wir' dachte, dann meinte ich wohl nur Amanda und mich selbst, Sigurd Westall, zwei kleine menschliche Wesen zwischen den Wundern des Universums.

Ich stand gerade unter der Dusche und meine Gedanken versuchten sich zu dezentralisieren.

Hoffentlich kam jetzt nicht auch noch mein Unterbewusstsein mit dummen Sprüchen daher.

Seitdem es sich quasi zu einem eigenständigen Intellekt entwickelt hatte, musste ich immer wieder damit leben, dass sich fremde Gedanken in meinem Kopf einstellten, die mir sagten, was ich zu tun oder zu lassen hatte.

Es war schon eigentümlich genug gewesen, dass die Königin der Xxiin sich einfach so in meine Gedanken einschalten konnte.

Dem hatte ich zwar durch ein paar Nanobots einen Riegel vorgeschoben. Sie steuerten die Neuronen Netze in meinem Kopf entsprechend, sodass ein Abhören meiner Gedanken nicht mehr so einfach möglich war, jedoch erfolgte die Kommunikation mit allen außerirdischen Wesen, denen ich bisher begegnet war, mehr oder weniger durch Telepathie und so durfte ich mich natürlich nicht gänzlich davon zurückziehen.

Selbst PAURUSHEYA hatte es sich angewöhnt, mit mir mehr und mehr telepathisch zu ‚sprechen‘.

Meine Gedanken kreisten um Königin Yiilyix, um Xaa, dem Lenker der Rauminsel XAAL, die uns mit einem zweiten Raumschiff der Xxiin folgten und um die Mernchen und ihr Treiben auf der Erde. Was wohl Sir Arthur zurzeit tat?

Alethea, das stoffliche Hologramm des Schiffes jedenfalls hatte sich mit Königin Yiilyix zurückgezogen.

Wie sich herausgestellt hatte, waren sie irgendwie verwandt. Ich hatte immer noch nicht richtig verstanden, wie es das Volk der Ur-Xxiin überhaupt dazu gebracht hatte, sich in ‚Lebende Materie‘ zu verwandeln. Sie waren in das Raumschiff PAURUSHEYA aufgegangen sowie in zwei weitere kleinere Raumschiffe, die sich später in die Venus Station TRISHARANA und die Japetus Station MAITRI verwandelt hatten.

Das war deshalb so einfach möglich gewesen, da die Xxiin anscheinend organische Naniten waren.

Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als der Türcomputer das Einlassbegehren eines Besuchers meldete.

Ich gab die Einlassbestätigung, ohne zu wissen, wer mich aufsuchen wollte, band mir ein synthetisches Tuch um die Taille und verließ die Nasszelle.

Amanda stand etwas verloren inmitten der Kabine und schaute sich hilflos um.

Als sie mich sah, erschrak sie sichtlich und ein schüchternes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. So kannte ich sie überhaupt noch nicht.

„Hallo Amanda, bin gleich soweit!“

Sie nickte nur und setzte sich in einen der zwei Sessel, die neben dem Kabinenfenster standen.

„Lass dir ruhig Zeit. Ich habe gerade mit Alethea gesprochen. Wir erreichen unser Sonnensystem in etwa einer Stunde.“

Ich stand vor der Umkleideeinbauwand und zog mir frische Kleidung an. Es war schon merkwürdig mit diesem organischen Schiff.

Alethea, das stoffliche Hologramm, repräsentierte die Wesenseinheit PAURUSHEYA, das Raumschiff, in dem wir uns jetzt befanden.

Ich hatte mir immer wieder Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich in den Armen hielt, wenn Alethea und ich zusammen waren. Diese Technologie war so weit fortgeschritten, dass man sie nicht wirklich fassen konnte und schon gar nicht verstehen.

Seit dem Aufbruch von Xelio, dem Heimatplaneten der Xxiin im System Epsilon Eridani, waren etwa sieben Stunden vergangen.

Ich hatte mich nach einer ausgiebigen Mahlzeit mit Amanda, in meine Kabine zurückgezogen und tatsächlich traumlos geschlafen.

Ich hatte erwartet, dass Alethea zu mir kam, schließlich hatte sie mich gegen den Willen von Sir Arthur, nach meiner sogenannten Entführung, gesucht, so jedenfalls hatte mir Amanda berichtet.

Aber wie es aussah, hatte sie es vorgezogen, mit Yiilyix, der Königin der Xxiin anscheinend alte Erinnerungen auszutauschen.

Ich musste mir eingestehen, dass ich schon etwas enttäuscht war.

„Mir geht der Bericht dieser mystischen Speichereinheit nicht aus dem Kopf. Dass es sich bei den Xxiin um sogenannte organische Naniten handelt, die bei einer Zusammenballung von über 10.000 Einzelwesen Intelligenz und ein Intellekt entwickeln, habe ich verstanden. Aber wie haben die Ur-Xxiin es angestellt, sich in lebende Materie zu verwandeln? Und wie passen die Millionen anorganische Naniten in das Bild, die sich in der Staubscheibe um Xelio befinden?“

Ich hatte mich mittlerweile zu Amanda gesetzt und zuckte lediglich mit der Schulter.

„Ich weiß auch nicht mehr, als das, was wir beide gehört haben.“

„Eine weitere Frage stellt sich mir dann noch bezüglich der Mernchen. Wie passen die in das Gesamtbild und was wollen sie?“

„Ich habe vor, genau das herauszufinden. Wie du weißt, habe ich in einem abgestürzten Raumschiff drei Techniker der Mernchen belauschen können. Sie benötigen bestimmte Seltenerdmetalle, die Bestandteile ihrer Körperchemie geworden sind und deren Vorkommen sich anscheinend in ihrem Heimatsystem erschöpft hat.“

„Sie versuchen jetzt über die Life-Int-Ltd. an die Firmen zu gelangen, die über genügend Vorräte dieser Seltenerdmetalle verfügen oder über die sie an die Erzeuger herankommen können, um sie dann zu infiltrieren.“

Amanda hatte die Situation vollkommen richtig erkannt.

Mein Unterbewusstsein ließ nochmals wortgetreu den Wortlaut des letzten mitgehörten Gesprächs in meinen Gedanken entstehen:

„Von den elf benötigten Seltenerdmetallen sind die Vorkommen an Dysprosium, Terbium und Europium in unserem System zwar erschöpft, aber die Erde hat genug davon, wie wir nunmehr wissen. Wir haben zwei Jahre darauf hin gearbeitete, um wichtige Stellen in der wirtschaftlich strukturierten Gesellschaft der Menschen zu übernehmen. Jetzt dürfte es an der Zeit sein, zu ernten“

„Gehe ich richtig in der Annahme, dass du vorhast, das Volk der Xxiin auf der Venus anzusiedeln?“

Ich erwachte aus meinen Gedanken und schaute Amanda erstaunt an. Sie hatte wie im Fluge das Thema gewechselt.

„Ein Teil von ihnen ist ja bereits dort und die Lebensgrundlage auf ihrem Heimatplaneten ist ihnen entzogen worden, wie du mitbekommen hast. Der einzig bewohnbare Kontinent auf Xelio wurde von den Mernchen massiv verwüstet, vergiss das nicht.“

„Ja natürlich, das weiß ich doch. Aber kannst du das so einfach entscheiden, ohne dich zumindest mit den führenden Nationen auf der Erde abzusprechen? Schließlich ist die Venus der direkte Nachbarplanet der Erde in unserem Sonnensystem. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jedermann damit einverstanden ist, dass sich dort eine außerirdische Rasse ausbreiten wird.“

„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Soll ich einfach zu meiner Regierung gehen und ihr mitteilen, dass es außerirdisches Leben gibt? Dass bereits seit zwei Jahren Außerirdische versuchen, wichtige Industriezweige zu unterwandern!“

Amanda blickte mich aufmerksam an.

Bevor sie mir die entsprechende Antwort geben konnte, erwiderte ich: „Natürlich kann ich jetzt Beweise liefern. Aber was denkst du, wie der Rest der Bevölkerung reagieren würde? Denn eines ist wohl sicher, Geheimhalten wird man dieses Wissen dann nicht mehr können. So, wie ich die Menschheit kenne, wird es zu einer Panik kommen und darüber hinaus werden die Weltmächte versuchen, ihre eigenen Interessen zu sichern. Es wird viele Tode geben und ich werde einen Teufel tun, dafür verantwortlich zu zeichnen.“

Dem Grunde nach hatte Amanda recht. Aber ich konnte in meiner jetzigen Situation der Allgemeinheit einfach nicht gerecht werden. Es war zu fantastisch und zu gefährlich in Bezug auf die gegenwärtigen Machtverhältnisse auf unserem Planeten, wenn die Wahrheit ans Licht käme.

„Machst du es dir dabei nicht etwas zu einfach?“

„Nein, wieso? Du vergisst, dass ich bereits vor meiner sogenannten Entführung durch die Xxiin auf der Venus in den Katakomben der TRISHARANA Station in Kontakt mit Naniten gekommen bin. Ich dachte damals, es wären künstliche Nanobots, aber mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich wohl um organische Naniten handelte oder sogar um eine Abart der Ur-Xxiin. Ich habe eine starke Affinität zu ihnen aufgebaut und ich denke, ich kann sie sehr gut einschätzen. Sie bedeuten absolut keine Gefahr für die Menschheit.“

Spielte Amanda mir gegenüber etwa den Advocatus Diaboli oder meinte sie auch, was sie sagte?

Wieso versuchte sie mir ein schlechtes Gewissen einzureden?

Ich hatte mir natürlich selbst bereits über die neue Situation in unserem Sonnensystem Gedanken gemacht.

In Anlehnung an Sir Arthurs Intention, eine schlagkräftige Organisation mit Sitz auf dem Saturnmond Japetus aufzubauen, um außerirdische Aktivitäten besser kontrollieren zu können, war ich geistig bereits ein Stück weiter gegangen.

Um uns zu schützen, benötigten wir auch das richtige Instrumentarium. Hierzu zählte ich natürlich auch eine Partnerschaft mit dem Volk der Xxiin.

Wenn sie zukünftig auf dem Nachbarplaneten der Erde beheimatet sind, gäbe es sogar ein gemeinsames Interesse, das den Schutz unserer beiden Lebenssphären zur Grundlage hatte.

Aufgrund dessen hatte ich auch veranlasst, dass mehrere Millionen anorganische Naniten aus der Staubscheibe um Xelio mit uns flogen.

Sie hatten mich und die Rauminsel XAAL, das ehemalige Mutterschiff der Xxiin, vor der Vernichtung durch die Mernchen bewahrt. Sie würden auch zukünftig der neuen MBF-Organisation gute Dienste leisten.

Ich hatte vor, sie in dem Asteroidengürtel zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter zu stationieren.

Eine andere Überlegung war, die Naniten in der Oortschen Wolke um unser Sonnensystem herum zu verteilen, gewissermaßen als Schutzschirm.

Das einzige Problem hierbei war, dass sie sich dann in einem schalenförmigen Abstand von etwa 1,6 Lichtjahren um die Sonne herumbewegen müssten. Hierzu würde ihre jetzige Anzahl aber bei Weitem nicht ausreichen.

Ich wollte die beiden Möglichkeiten sofort nach unserer Ankunft auf Japetus mit Sir Arthur besprechen.

Amanda gegenüber erwähnte ich zunächst nichts von alledem.

„Komm, lass uns nicht streiten. Das Schiff wird bald unser Sonnensystem erreicht haben. Wir sollten uns dann in der Zentrale aufhalten.“

Sie nickte nur, lächelte mich etwas eigenartig an und gemeinsam verließen wir die Kabine.

Gefangen

Der Raum sah aus wie ein Kellergewölbe. Eine abgenutzte Sandsteintreppe führte durch einen tonnengewölbten Korridor hinunter zu einer weitläufigen Gewölbeanlage.

Eine alte Eichenholztür, die mit verrosteten Beschlägen in den dicken Bruchsteinen der Gewölbewand verankert war, verschloss das kühle, fensterlose Verlies.

An der linken Seitenwand standen hintereinander zwei Pritschen aus Holz.

Eine schwach leuchtende Glühbirne hing in der Halterung am Stromkabel von der gewölbten Decke, die in der Mitte des Raums gerade mal auf eine Höhe von zwei Metern kam.

Auf den Pritschen lagen unbeweglich zwei menschliche Körper auf dem Rücken, wie aufgebahrt. Ihre Augen waren geschlossen. Am regelmäßigen Heben und Senken des Brustkorbs konnte man aber erkennen, dass sie noch lebten.

Der Raum befand sich sehr tief unter dem Kastell, einem ehemaligen Gestüt am Stadtrand von Salisbury.

Das alte Kastell diente der englischen Sektion der Life-Int-Ltd. als Headquarter. Hier liefen ebenfalls alle Informationen zusammen, die aus den USA kamen.

„Der Sherry schmeckt stark nach Mandeln und Haselnüssen, aber ich kann trotzdem die Palomino-Traube herausschmecken. Was für ein Genuss! Man merkt, dass er in unverschlossenen 600-Liter-Fässern an der Luft gereift war.“

Sir Arthur träumte.

Er hielt das Glas in der Hand und hob es gegen das Licht. Der Sherry hatte eine goldgelbe Farbe und war absolut rein. Mit leichten kreisenden Bewegungen schwenkt er das Glas.

Gerade wollte er es zum Mund führen, als der Inhalt anfing zu gefrieren.