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Die Welt trägt schwer an Terror und Krieg, den Gegensätzen von steigender Armut und nie erlebtem Reichtum. Von diesen Entwicklungen in der Gesellschaft aushegend, bezieht Peter Bostelmann in seinen Gedichten und Aphorismen Stellung. Er betrachtet nachdenklich, kritisch und zuweilen zornig die Widersprüche zwischen den rechtlichen Bestimmungen und ihre Umsetzung in der gelebten Wirklichkeit. In diesem Spektrum, werden die Fragen des Profitstrebens, des Waffenexportes aufgegriffen und den Menschenrechten gegenüber gestellt, wird der Sog des Reichtums in die Belletagen oder der Niedergang sozialer Gerechtigkeit und Anderes mehr untersucht. Die Verse, Aphorismen, rational und knapp gefasst, treffen bestehende Probleme, spiegeln anklagend, nüchtern oder karikierend die Wirklichkeit wieder und regen an, gesellschaftlich aktiv zu werden.
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Seitenzahl: 31
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Impressum:
© Verlag Kern GmbH, Ilmenau
© Inhaltliche Rechte beim Autor
1. Auflage, April 2019
Autor: Dr. Peter Bostelmann
Titelmotiv: Adobe Stock | freshidea © (abgewandelt)
Layout/Satz: Brigitte Winkler, www.winkler-layout.de
Lektorat: Manfred Enderle
Sprache: deutsch
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019
ISBN: 978-3-95716-270-0
ISBN E-Book: 978-3-95716-289-2
www.verlag-kern.de
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Peter Bostelmann
Kapitaler Spot(t)
Politische Lyrik
Die absurde Komödie des Lebens besteht darin, dass wir uns in den Kulissen des Glücks wähnen.
Seit Jahren Krieg und Scharia, der Kahn schlingert,
überladen mit Hoffnungen und Wünschen
nach einer Heimat, nach Leben.
Seit Jahren Leid, als Machtpeitsche im Osten,
durch Bilder der Welt in Szene gesetzt;
gehört, gesehen, übersehen.
Seit Jahren wandernde Völker,
bei uns Willkommen, Verständnis, Vorurteile;
Kennt der Horizont ein Ende.
Seit Jahren kanzelt die Kanzel,
dann die Aufführung des Zauberlehrlings
mit Dramen derer, die zurück müssen.
Seit Jahren vertane Zeit der Hilfe
mit schöngemalten Bildern, –
herausfordernd für ein Streben nach Licht.
Die Bürokratie versucht, mit Zaumzeug und Zügel das Leben ins Geschirr zu zwingen, übersieht aber, dass Menschen nicht wiehern.
Ich, Nr. 113,
Herberge verlotterter Lebensjahre,
liege schon lange, blicke tief
in Berge, Schluchten,
Traumstrände, Überflutungen.
Gib nicht so an! In mir stecken
Sehnsuchtswünsche,
Hoffnungsritte,
Erfolgsmissbildungen
und Chaos.
Lasst das Gezeter!
Seid stolz.
Ihr blüht,
setzt Fett an,
habt Wachstumsraten, wunderbar.
Wir sollten nicht klagen!
Gebunkert im Goldeselstall,
gesetzesgeschützt,
polizeilich gesichert.
Unsere Würde ist gewahrt.
Nur wir Menschen beherrschen die Klaviatur der Selbstsucht und dirigieren die große Macht- und kleine Nachtmusik.
Wir liegen noch immer im Streit
über das Mein und Dein,
übersehen im Laufrad der Tage
die Weite, die in uns wohnt.
Wir richten den Lebenssinn
zu oft auf das eigene Selbst,
vergessen im Atem der Zeit
die Träume unserer Wege.
Die Biene sammelt Süße,
Honig für das gemeinsame Leben,
ihr Tanz steht in der Ahnung,
dem Licht zu folgen, das uns trägt.
„Pech gehabt“, meinte die Katze, als sie im zweiten Leben als Maus zur Welt kam.
Regungslos die Maus,
verzweifelte Hoffnung, vielleicht …
Lauernde Katze,
Hochspannungslage.
Minuten Kräfte geladen,
das Wagnis der Flucht.
Ein hoher Sprung,
Spielschlag der Pfote,
Pause bei der Spaßstrategie.
Beschämende Orgie,
Szene einer anderen Welt.
Bilder drängen sich auf, –
Menschen, gefoltert von Menschen.
Gemeinsam, in diesem Wort steckt auch einsam.
Vergessen am Wegrand,
im Meer der Steine
das Glitzern.
Ein Aufschrei:
Hier lieg ich
unbeachtet, geschmäht.
Schienen Arbeitssonnen
könnte ich strahlen,
die Zeit entschatten.
Warten, altern,
und mit mir viele.
Humanhalde.
Er schaut hinter die Spiegel, bändigt das Atom, erobert den Weltraum. Aber er bringt es nicht fertig, seine Selbstsucht zu zügeln.
Ich kenne ihn,
den, mit dem aufrechten Gang,
das Alphatier, das über allen thront.
Er bringt die Welt zum Laufen
und läuft dem Geld hinterher.
Hunde laufen nach Stöckchen, als Spiel.
Bienen sammeln gemeinschaftlich Honig.
Ein Füreinander ist ihm suspekt,
lieber sitzt er allein, im Sonnenschein.
Und bei bittersüßen Regeln des Lebens
greift er nach Honig.
Warum den Vögeln gleich in Formation fliegen?
Ich kenne ihn. Hängt irgendwo ein Spiegel,
grüßt er erfreut sein Gesicht.
Dieses putzen oder den Spiegel? Das ist die Frage.
Wer Kapital nutzt, um Maximalprofit zu erzielen, ist ein Kapitalist.
Das gelingt am besten durch Ausbeutung, die Menschen frisst.
(Bitte im Beichtstuhl)
Hochwürden, ich habe gegen das Siebte Gebot verstoßen.
– – – – – – – – – – – – – – – –?
Teile des Lohnes meiner Angestellten einkassiert.