Kinderlachen - Folge 028 - Nina Gregor - E-Book

Kinderlachen - Folge 028 E-Book

Nina Gregor

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Beschreibung

Karsten und Marina - sie könnten das perfekte Paar sein, denn sie lieben sich von ganzem Herzen, haben ähnliche Interessen und wissen, dass einer ohne den anderen nicht mehr leben kann.

Doch der Witwer Karsten hat ein Geheimnis, genauer gesagt: Es sind drei reizende, temperamentvolle Geheimnisse, mit denen er Marina nicht zu konfrontieren wagt. Zumindest jetzt noch nicht, zu Beginn ihrer Liebe.

Aber Karsten weiß, dass er nicht mehr lange schweigen kann, denn Lisa, Robin und Steffen fragen immer häufiger, warum er abends fortgeht und sie allein lässt. Und auch Marina wird misstrauisch und will wissen, weshalb er nie über Nacht bei ihr bleiben kann ...

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Eine große Liebe und drei kleine Lügen

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / Tomsickova Tatyana

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4261-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Eine große Liebe und drei kleine Lügen

Als Marina sich in Karsten verliebte, ahnte sie nichts von seinen drei Kindern

Von Nina Gregor

Karsten und Marina – sie könnten das perfekte Paar sein, denn sie lieben sich von ganzem Herzen, haben ähnliche Interessen und wissen, dass einer ohne den anderen nicht mehr leben kann.

Doch der Witwer Karsten hat ein Geheimnis, genauer gesagt: Es sind drei reizende, temperamentvolle Geheimnisse, mit denen er Marina nicht zu konfrontieren wagt. Zumindest jetzt noch nicht, zu Beginn ihrer Liebe.

Aber Karsten weiß, dass er nicht mehr lange schweigen kann, denn Lisa, Robin und Steffen fragen immer häufiger, warum er abends fortgeht und sie allein lässt. Und auch Marina wird misstrauisch und will wissen, weshalb er nie über Nacht bei ihr bleiben kann …

Die Algarve empfing Marina Wolfen mit strahlendem Sonnenschein und samtig blauen Himmel, an dem ein paar Schönwetterwölkchen dahinsegelten. So hatte sie sich ihr Urlaubsziel erträumt, als sie kurzfristig die Reise nach Portugal gebucht hatte, um dem verregneten Sommer daheim zu entkommen.

»Das ist doch was anderes, als der ständige Regen und Nebel daheim, oder?«, meinte eine dunkle, angenehme Männerstimme neben ihr.

Sie wandte kurz den Kopf und blickte direkt in lächelnde braune Augen mit goldenen Punkten. Flüchtig erinnerte sie sich daran, den hochgewachsenen Mittvierziger bereits in Düsseldorf am Flughafen gesehen zu haben. Dass er aber in der gleichen Maschine gesessen hatte wie sie, war ihr gar nicht aufgefallen. Dabei konnte man diesen gut aussehenden Mann mit den traumhaft schönen Augen eigentlich nicht übersehen.

»Es ist fantastisch.« Sie seufzte leise auf. »Sie ahnen ja nicht, wie sehr ich nach ein bisschen Sonne lechze.«

»Es geht uns wohl allen in diesem Sommer so«, stimmte er ihr zu, während sie gemeinsam zum Gepäckband gingen.

Als Marina nach ihren Koffern greifen wollte, kam er ihr zuvor, fischte ihr Gepäck vom Band und verstaute es auf einem Trolley, den er zuvor organisiert hatte.

»Danke.« Sie lächelte ihm zu.

»Keine Ursache, einer charmanten Dame ist man gern behilflich.« Auch seine Koffer rollten auf dem Band, und wenig später waren sie schon durch den Ausgang.

Jetzt standen sie ein wenig unschlüssig vor dem Flughafengebäude von Faro.

»Sie sind nicht mit einer Reisegruppe geflogen?«, wollte er wissen.

Marina schüttelte den Kopf.

»Ich habe ein Ferienhaus in Armacao de Pera gemietet. Mit Pauschalreisen hatte ich bisher wenig Glück. Ich verlasse mich im Urlaub lieber auf die eigene Nase. Und da man mir im Reisebüro versicherte, Mietwagen seien in Portugal relativ preiswert, war ich sicher, auch entsprechend mobil zu sein.«

Er hatte ebenfalls eine Wohnung in einer Ferienanlage in Armacao gebucht.

»Ich denke, wir sollten erst mal ein Taxi nehmen. Zu zweit ist das sicher nicht zu teuer. Einverstanden?«

Marina hatte nichts dagegen.

Schon wenig später fuhren sie durch die Provinzhauptstadt Faro, die sich als quirliges Städtchen präsentierte. Auf der Fahrt nach Armacao de Pera, das einen der schönsten und längsten Sandstrände an der Algarve besitzt, kamen sie durch zahlreiche kleine Fischerörtchen, entdeckten reizvolle Buchten, von roten und erdfarbigen Felsgebilden eingerahmt, die den Reiz dieses Küstenstriches ausmachten.

Armacao selbst war ein hübscher kleiner Badeort mit verwinkelten Gässchen und zahlreichen Geschäften. Tatsächlich dehnte sich der Strand zwischen den Felsen, soweit das Auge reichte.

Das Taxi erreichte bald darauf die Ferienanlage mit ihren schneeweißen Häusern, die über und über mit lila und roten Bougainvillea-Blüten überdeckt waren.

»Was für eine Blütenpracht!«, rief Marina begeistert aus. »Es ist tatsächlich alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte.«

Ihr Begleiter, der sich als Karsten Behrend vorgestellt hatte, verabschiedete sich mit festem Händedruck und sah ihr lächelnd in die Augen.

»Wir sehen uns sicher bald wieder.«

»Das denke ich auch«, erwiderte Marina gut gelaunt und schüttelte ihr Haar in den Nacken. »Der Ort ist so klein, dass man sich einfach über den Weg laufen muss.«

Ein letztes Lächeln, dann nahm sie unternehmungslustig ihr Gepäck und strebte dem Eingang der Anlage zu.

Sie wurde freundlich vom Hausmeister begrüßt und hatte auch in den nächsten Tagen und Wochen mehr als genug Gelegenheit, die freundliche Zuvorkommenheit der Portugiesen zu bewundern. Wann immer ein Problem auftauchte, wurde es aus der Welt geschafft.

Obwohl sie selbst die Landessprache nicht beherrschte, gab es keine Verständigungsschwierigkeiten. Meist reichte ihr Englisch aus, und kam sie damit nicht mehr weiter, wurde irgendjemand herbeigezaubert, der dolmetschen konnte, oder man besorgte ein Wörterbuch.

Das alles trug dazu bei, dass Marina sich rasch eingewöhnte und den Urlaub von Anfang an genießen konnte.

Ihre Wohnung im ersten Stock des Ferienhauses hatte einen großzügigen Balkon, von dem aus der Blick über südliche Vegetation und bizarre Felsformationen hinunter zum Meer schweifte.

Über einen kleinen Trampelpfad erreichte sie den Strand, an dem sie täglich ausgiebig in der Sonne lag oder lange Spaziergänge unternahm.

Sie liebte es, den Fischern zuzusehen, wie diese die bunten Boote mit Traktoren vom Strand aus ins Wasser zogen. Es war stets eine Touristenattraktion, wenn die braun gebrannten jungen und alten Männer gemeinsam mit flinken kleinen Jungen und Mädchen die Boote ins Meer brachten. Und ebenso wurden sie auch wieder an Land geholt.

Doch so sehr Marina insgeheim auch Ausschau hielt, ihren Zufallsbekannten vom Flughafen entdeckte sie in den ersten Tagen nicht.

Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ein von der Sonne gebräuntes Männergesicht in der Tür zu der hübschen kleinen Boutique auftauchte, in der sie gerade ein buntes Kleid anprobierte.

»Sie sollten es nehmen«, riet Karsten Behrend. »Es steht Ihnen fantastisch. Und damit Sie gleich Gelegenheit haben, es auszuführen, lade ich Sie für heute Abend zum Essen ein. Was sagen Sie?«

Marina lächelte zurück. »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte.«

Er wartete, bis sie wieder in Jeans und Top geschlüpft war und ihre Einkäufe bezahlt hatte. Dann bummelten sie gemeinsam an der Strandpromenade entlang und suchten sich in einem der Cafés einen freien Tisch.

Lebhaft tauschten sie die Erfahrungen der letzten Tage aus.

»Schön braun sind Sie geworden«, meinte er bewundernd, und sein Blick war wie ein Streicheln. »Es steht Ihnen wirklich gut.«

Marina wurde doch tatsächlich ein wenig rot. Das war ihr schon lange nicht mehr passiert. Aus dem Teenageralter war sie nun mal raus. Doch Karsten Behrend hatte eine ganz besondere Art, auf sie einzugehen und ihr das Gefühl zu vermitteln, dass nur sie im Augenblick für ihn zählte. Das schmeichelte ihr, machte sie gleichzeitig aber auch ein wenig verlegen.

Er war in den paar Tagen bereits viele Kilometer in seinem Mietwagen unterwegs gewesen, schwärmte von den schönen Orten und der herrlichen Landschaft und versicherte ihr, dass sie sich unbedingt gründlich umsehen musste, ehe sie heimflog.

»Vielleicht können wir den einen oder anderen Ausflug ja gemeinsam unternehmen?«

Marinas Herz schlug ein wenig schneller, als sie daran dachte. Und sie lehnte nicht ab, als er ihr anbot, sie in dem Kleinwagen mitzunehmen.

Den Rest des Nachmittags verbrachte sie am Pool, und abends war sie viel zu früh damit beschäftigt, sich zurechtzumachen.

Doch das bewundernde Aufblitzen seiner Augen zeigte ihr, dass die Mühe sich gelohnt hatte.

»Ich wusste ja, dass Sie in diesem Kleid bezaubernd aussehen«, versicherte Karsten ihr. »Man wird mich heute um Sie beneiden.«

»Jetzt übertreiben Sie aber maßlos«, wehrte Marina lachend ab.

Doch er zog ihre Hand an die Lippen.

»Ich untertreibe noch. Oder sollte es sein, dass Sie keinen Spiegel besitzen?«

Ausgelassen fuhren sie in seinem Wagen in den Ort und bummelten durch die verwinkelten Gassen zu dem winzigen Lokal, in dem er einen Tisch bestellt hatte.

Sie saßen draußen im milden Schein der Abendsonne, die sich einen Weg zwischen den schmalen weißen Häusern bahnte, tranken den spritzigen Vinho Verde und genossen die Früchte des Meeres.

»Ich habe nie zuvor Seespinnen gegessen«, gestand Marina lächelnd. »Allein der Gedanke daran hätte mich frösteln lassen. Aber jetzt muss ich zugeben, dass sie hervorragend schmecken.«

Anschließend servierte der freundliche Wirt »Cozido a Portuguesa«, ein Gemüseragout mit Kochfleisch und Räucherwurst, und als krönenden Abschluss gab es würzigen Landkäse und den im ganzen Land beliebten Pudim Flan, einen Karamellpudding.

»Jetzt müssen wir unbedingt einen Spaziergang machen.« Marina seufzte beim Kaffee. »Ich fürchte, ich kann mich kaum noch bewegen.«

Lachend verließen sie das Lokal und strebten zum Strand. Hier saßen noch ein paar Fischer und flickten ihre Netze. Nur wenige Touristen spazierten durch den vom Tag noch warmen Sand, doch Marina fand es ohnehin schöner, mit dem charmanten Mann so gut wie allein zu sein.

Sie schlüpfte aus ihren leichten Sandaletten und lief ihm barfuß voraus.

»Was für ein herrliches Gefühl!«, schwärmte sie.

Karsten hatte sie mit wenigen weitausholenden Schritten eingeholt und hielt sie unvermittelt in den Armen. Sein Gesicht war dem ihren ganz nahe, sein Atem streichelte ihre Haut.

»Ja«, raunte er weich, »ein herrliches Gefühl.«

Sie sahen einander in die Augen, atemlos, fasziniert. Dann gab er sie frei, und sie liefen Hand in Hand mit heftig klopfendem Herzen weiter.

Spät in der Nacht, als Marina in ihrem Bett lag, bedauerte sie, dass er sie nicht geküsst hatte …

***

Kilometerlange Sandstrände wechselten mit intimen Badebuchten, bizarre Felsgebilde und grünblaues Meer prägten die Küste der Algarve. Weiße Dörfer erhoben sich auf Felsplateaus, Palmen wiegten sich im Wind, der vom Atlantik herüberwehte, die Farbenpracht der lila und roten Bougainvillea wetteiferten mit dem leuchtenden Blau der Jacarandabäume. Eukalyptus-, Korkeichen und Olivenhaine spendeten wohltuenden Schatten.

Seit ihrem ersten gemeinsamen Abend verbrachten Marina und Karsten jeden Augenblick der restlichen Urlaubstage zusammen. Sie bummelten durch die Altstadt von Faro, entdeckten auf Türmen Storchennester, ließen sich durch die quirligen Sträßchen von Albufeira treiben und schlenderten über die Promenade von Lagos.

Und weiter im Westen, am Cabo Sao Vincentae, dem südwestlichsten Punkt Europas, schauten sie ein wenig schaudernd hinab von der meerumtosten Steilküste. Im nahen Sagres aßen sie in einer Hafenkneipe zu Abend, nachdem sie die Festung von Heinrich dem Seefahrer ausgiebig besichtigt hatten.

Sie besichtigten verschlafene Dörfchen, in denen die Zeit noch stillzustehen schien. Entdeckten blühende Gärten und unternahmen Wanderungen vor reizvoller Kulisse. An den feinsten Sandstränden der Algarve sonnten sie sich in den Dünen oder schwammen weit ins kristallklare Meer hinaus.

Der letzte gemeinsame Abend verging wie im Flug. Es ging schon auf Mitternacht zu, als sie am Meer entlang nach Armacao zurückfuhren.

Beim Abschied zog Karsten sie in die Arme, und Marinas Herz schlug ihr bis zum Hals.

»Ich möchte nicht, dass es mit einem Adieu endet, Marina«, raunte er weich an ihrem Ohr. »Vielleicht hast du ja auch in den vergangenen Tagen gespürt, dass zwischen uns etwas Besonders wächst. Es ist mehr als eine übliche Urlaubsbekanntschaft. Wir sollten die Chance nutzen, einander besser kennenzulernen. Schließlich ist es keine Entfernung von Köln nach Düsseldorf.«

Marinas Atem ging ein wenig zitternd. Bisher war sie stets der Meinung gewesen, dass eine Urlaubsliebe im Alltag keinen Bestand hatte. Sollte es zwischen ihr und Karsten anders sein? Konnten sie das kaum erblühte Pflänzchen ihrer Liebe wirklich hinüberretten?

Ihre Lippen fanden sich zu einem langen, innigen Kuss, und in seinen Augen las sie das gleiche Begehren, das auch sie empfand.

»Komm«, flüsterte sie, als seine Lippen sie freigaben.

Er zögerte Bruchteile von Sekunden.

»Bist du dir ganz sicher, Marina? Ich möchte nicht, dass du es nur tust, weil du glaubst, es mir schuldig zu sein. Ich kann auch warten. Es muss nicht in dieser Nacht geschehen.«

»Doch«, gab Marina entschieden zurück. »Gerade in dieser Nacht, Karsten.«

Sein Lächeln vertiefte sich, wurde noch zärtlicher.

»Ich wünsche es mir – ebenso wie du, Marina. Und wenn du keine Zweifel hast, könnte diese Nacht der Anfang einer wunderbaren Zukunft sein.«

Sie reichte ihm den Schlüssel, und dann trug er sie über die Schwelle ins Haus.

Es wurde eine traumhaft schöne Nacht, wie Marina ihresgleichen nie zuvor erlebt hatte. Ihre Zärtlichkeiten und Liebkosungen ergänzten sich auf wunderbare Weise. Sie ließen sich treiben in ungeahnte Höhen der Lust, wieder und wieder, bis durch das weit geöffnete Schlafzimmerfenster der erste Sonnenstrahl hereinblitzte.

Es fiel ihr schwer, ihn gehen zu lassen.

Doch sie sahen sich ja schon bald wieder, fuhren im Taxi zum Flughafen, so wie schon auf der Hinfahrt. Doch diesmal waren sie einander viel näher, ihre Herzen schlugen im gleichen Takt, jedes Lächeln, jede Geste schien ihnen unendlich vertraut …

Nein, es ist nicht zu Ende!, sagte Marina sich wieder und wieder, als sie sich auf dem Düsseldorfer Flughafen mit einem scheinbar nicht enden wollenden Kuss voneinander verabschiedeten.

Sie sehnte sich schon nach ihm, als sie ihr Gepäck in den Wagen verstaute und auf der Autobahn nach Köln fuhr.

Ihre behagliche Wohnung erschien ihr kahl und leer ohne seine dominierende Persönlichkeit, sein Lachen, seine dunkle, warme Stimme.

Für einen Moment war Marina versucht, die Telefonnummer auf seiner Visitenkarte zu wählen. Doch dann schüttelte sie über sich selbst und ihre Ungeduld den Kopf. Diesen Schritt würde sie ihm überlassen, mochte es ihr noch so schwerfallen, sich zu beherrschen.

In der Firma wurde sie tagsüber von ihrer Arbeit abgelenkt. Doch abends wagte sie kaum, sich vom Telefon zu entfernen, um bloß seinen Anruf nicht zu versäumen.

Als der Apparat endlich schrillte, nahm Marina prompt ab.

»Hallo, Marina, wieder zurück aus Portugal?«, tönte ihr eine gut gelaunte Männerstimme entgegen. »Hast du Lust mit mir zu essen? Ich habe dich richtig vermisst.«

»Ach, Jörg, du bist es …« Marinas Enttäuschung war nicht zu überhören.

Nicht Karsten rief an, sondern ihr alter, lieber Freund Jörg Normann, mit dem sie schon in die Tanzstunde gegangen war.

»Das klingt nicht gerade begeistert«, stellte Jörg fest. »Wessen Anruf hattest du denn erwartet? Du bist doch nicht etwa frisch verliebt? Oder?«

»Ach, Jörg …« Marina lachte. »Du hast ja recht, ich habe gegen meine Prinzipien verstoßen. Aber … es war sehr schön, auch, wenn es vielleicht zu Ende ist.«