Kinderlesebuch - Kurt Werner Peukert - E-Book

Kinderlesebuch E-Book

Kurt Werner Peukert

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Beschreibung

Dieses Lesebuch will keine »fertigen« Geschichten anbieten, die man einfach nur liest. Es will nicht – wie im Fernsehen oder im Theater – etwas vorführen, was man so nimmt, wie es ist. Hier mußt du selbst sehen, was du daraus machst, laut oder leise, mit anderen oder alleine, so wie es da steht – am besten aber so, wie du es selbst willst. Denn dies ist ein Lesebuch zum Spielen. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Seitenzahl: 132

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Kurt Werner Peukert

Kinderlesebuch

FISCHER Digital

Lügengeschichten, wahre Geschichten, Neingeschichten, Geheimschriften, Wortsammlungen, Sprachspiele, Räubergeschichten, Neuigkeiten, Fabeln

Inhalt

Vorwort für KinderLügen- und andere GeschichtenDas SofaMein Freund, der DickhäuterDer VogelmannTaube im WinterDer TopfDer Anfang einer GeschichteDer BriefmarkenautomatDer neue LehrerEin sonderbarer MannKind und PuppeDer StreitMittagessenDas Ypsilon aus BabylonAlles umsonst?In der WohnungAusflugKommen oder GehenDer DoppelgängerArgumenteBild aus Wörtern oder Geschichte ohne »Wörter«Kannst du Deutsch?Ich und duVerneinungen, NeingeschichtenNein sagen Nein sagen?LeuteVerneinungenNein-ÜbungNeinDas glaube ich nichtRot ist rot und nicht grünHonig ist nicht sauerWie die Leute nicht aussehenWas sie nicht könnenWas sicher nicht stimmtA ist nicht B, sagt das CDer Mensch ist kein SchweinVorsicht Buchstaben!Vorsicht Vorstellungen!Nein, nein und wieder neinProbiersätzeNeinsagerKinderverhörHaben Sie schon …Ich bin nicht, und ich habe nichtEs gibt nicht, und wir brauchen nichtProbierwörterEinsilbig und mehrsilbigDie Verwandten der TomateFabelnFabel und FigurFabel 1: Hase und FischFabel 2: Giraffe und SchlangeFabel 3: Huhn und HundEin Bauer erzählt seinem Nachbarn einen TraumEin Taxifahrer erzählt seinem SohnFabel 4: Der Vogel und der SchmetterlingFabel 5: Der AffeFabel 6: Wald und KäfigFabel 7: Ratten und MäuseMein Gaul frißt SteineZufälleKnopf und KopfHaustierordnungAntimärchenDer ButterbergEs war einmal …Der GastFirannoLazekIrrtumDas BergwerkDer AalDer FischerSprachspieleKann man mit der Sprache spielen?Was ist frisch?SymmetrieBewegungDas AutoMeine besten WortfreundeMischungen 1Mischungen 2UnterhaltungNeue Bildungen gegen die NaturWortsammlung 1Wortsammlung 2Wortsammlung 3Wortsammlung 4Wortsammlung 5Puzzle-GeschichteHaben Sie auch schon gehört …Das Wort kommt nicht vom FleckIst das gefährlich?BayerischMolliSchumm schummberlichWortsammlungAus dem Leben des HundesNamenWas ist das?AberaberAnordnungenWiderspruch und SelbstverständlichkeitSätze über »alle« und »nicht alle«Der M-TurmEinteilungWiederholungQuizAllerlei GrünTinte dich blauWer und was?Es macht SpaDer achte Schritt der RechtschreibreformVerkürzungenFast arabischGebrauchsanweisungen und InformationstexteFall und UnfallIst das derselbe Unfall gewesen?1. Unfallbeschreibung2. Der Moment des Unfalls3. Die Unfallanalyse und die Schuldfrage4. Die UnfallstelleGebrauchsanweisungenWie die Waschmaschine funktioniertWohin der Kanal führtEin Kugelschreiber wird auseinandergenommenDie Schraube und der SchraubenzieherDer Schraubenzieher und die SchraubeVom Umgang mit KüchengerätenWas beim Kochen geschiehtWie man einen Koffer öffnet und schließtWie die Heizung funktioniertWenn die Ampeln kaputt sindFlgzg m hmmlHnd nd ktzWobozubu eibeinebe Gebeheibeimschribift diebient (in der B-Sprache geschrieben)Erzählungen und KindergesprächeSind erfundene Geschichten wahr?Die Räuber in der EisenbahnDer ZaubererSchwarzwaldwinter 1972Der ReisbergHundegeschichteDas LabyrinthBeim Arzt im WartezimmerWar das ein Fisch?NasengeschichteWas sie sagenNeuigkeiten 1Neuigkeiten 2Neuigkeiten 3Neuigkeiten 4Neuigkeiten 5

Vorwort für Kinder

Vorwort – wieso Vor-Wort?

Es ist ein Wort vorneweg.

Wovor?

Vor den Texten des Kinderlesebuches.

Und wozu dies?

Ein Vorwort ist wie eine Gebrauchsanweisung. Darin steht, wie du das Kinderlesebuch gebrauchen sollst.

Das ist doch überflüssig. Lesebücher muß man lesen!

Stop! Dieses muß man nicht lesen, dieses Lesebuch kann man lesen, darf man lesen.

Ach so, aber das ist doch nichts Neues. Lesen können wir ja schon, sonst könnten wir solche Bücher nicht lesen.

Stimmt, aber wenn du lesen kannst, kannst du noch lange nicht »lesen«. Kannst du schon zwischen den Zeilen lesen? Kannst du schon entziffern? Kommst du schon darauf, wenn das, was du liest, nicht stimmt und nicht sein kann?

Was du nicht verstehst, lies später wieder. Lies mal laut und mit verstellter Stimme, auch ohne Zuhörer. Lies mal deinen Lehrern vor, sie können ruhig mal zuhören.

Übrigens kannst du auch erzählen, was du gelesen hast, und je besser du erzählen kannst, desto besser kannst du auch lesen! Probier mal, eine Geschichte zu erzählen. Eine selbsterfundene natürlich. Das ist gar nicht so schwer.

Immer kommen Leute in einer Geschichte vor. Die Leute tun etwas, sie reden, sie haben einen Namen und Eigenschaften.

Denk dir zwei Leute, und gib ihnen verschiedene Eigenschaften, zum Beispiel groß und klein oder schön und häßlich. Dann laß sie etwas zusammen tun, zum Beispiel eine Arbeit ausführen, bei der der eine den anderen braucht.

Angenommen, sie schneiden einander die Haare. Dann muß der eine stillsitzen, und der andere darf sich bewegen. Der eine muß bezahlen, der andere bekommt Geld. Was sie reden, ist nicht wichtig. Aber es ist wichtig, daß richtig gearbeitet wird.

Wenn du eine lustige Geschichte erzählen willst, dann probier mal, ein wenig die Umstände zu ändern. Zum Beispiel: Der Friseur hört zu früh auf, oder der Kunde will nicht zahlen, oder der Kunde wird rasiert, während er doch einen Messerschnitt verlangt hatte. Und so weiter.

Sehr schön sind auch Fabeln. Meist sind Tiere die Helden der Fabeln. In dieser Rolle bekommen sie Eigenschaften, sie können sprechen und handeln. Vergleiche ein wenig diese Eigenschaften, und laß die Tiere miteinander in Wettstreit treten. Oder erzähl mal, wie wohl die Welt von oben aussieht, so wie sie der Vogel sieht. Und dann denke dir einen Käfig dazu, und laß den Vogel nun erzählen, was sich verändert hat.

Fabeln sind meist recht kurz, aber nicht ohne Überraschung. Man kann in ihnen oft mehr erzählen als in langen Geschichten.

Interessante Sachen stecken voller Einzelheiten. Wenn du diese beachten willst, mußt du geduldig beschreiben, eins nach dem andern und so, wie es dein Zuhörer versteht. Versteht er nicht, so mußt du ausführlicher werden. Versteht er auch dann nicht, so mußt du wieder von vorn anfangen. Am besten, du fragst ihn, ob er die Sache kennt. Wenn er sie nicht kennt, kannst du ihm eine andere nennen, die er vielleicht kennt, damit man sie als Vergleich benutzen kann. Du mußt auf die richtige Reihenfolge achtgeben, denn dein Zuhörer versteht nie alles auf einmal.

Wenn du herausbekommen willst, was in den Leuten steckt, ohne daß sie es zeigen, so zähle einmal auf, was sie alles nicht tun, nicht können und wie sie nicht aussehen und nicht reden. Halte dann fest, was übrigbleibt. Zum Beispiel: Der Omnibusfahrer ist Berufsfahrer. Das heißt, er fährt nicht zum Vergnügen mit dem Omnibus. Er muß außerdem die Fahrkarten verkaufen und kontrollieren. Irgendwann beginnt er mit dem Dienst, irgendwann endet sein Dienst. Vielleicht fährt er Spätschicht. Und was macht er nach dem Dienst? Vielleicht hat er eine Familie. Und wenn er keine hat? Und so weiter.

Manche Leute sammeln Briefmarken – versuch einmal, Wörter zu sammeln. Schneide sie aus der Zeitung aus, und klebe sie auf ein Blatt, oder setze sie zu Sätzen zusammen, bei denen nichts herauskommt. Vielleicht hast du auch Lust, ein wenig Druckfehlerteufel zu spielen. Setz mal neue Buchstaben ein, oder streich die Vokale, und probier, ob du das noch lesen kannst.

Und dann lies auch wieder Texte in der Zeitung oder in Büchern. Du wirst feststellen, daß du leichter dahinterkommst und daß du Sachen erfährst, die gar nicht mit Worten genannt sind, und vielleicht bemerkst du auch, daß oft gar nichts drinsteht in den schönen Sätzen.

Lesen ist nicht immer dasselbe. Eine Geschichte lesen ist etwas anderes als eine Gebrauchsanweisung lesen. Was über Unfälle oder andere wirkliche Geschehnisse geschrieben wurde, mußt du anders lesen als Geschichten, die nicht wahr sind.

Welche Geschichten wahr sind und welche Geschichten nicht wahr sind, sollst du selbst herausbekommen. Manchmal wirst du die wahren und die erfundenen Geschichten nicht voneinander unterscheiden können. Oder auch einfach nicht verstehen. Oder sie anders verstehen als sie gemeint sind. Das ist ganz normal. Frag mal andere »Leser«, was sie verstanden haben. Du wirst feststellen, daß jeder Leser eine andere Geschichte in derselben Geschichte sieht, auch die Erwachsenen …

Lügen- und andere Geschichten

Das Sofa

Unsere Katze ist blond und alt. Ihr Lieblingsplatz ist auf dem Sofa. Dort liegt sie die meiste Zeit des Tages, und sie steht nur auf, um irgendwo um Milch und Süßigkeiten zu betteln.

Wenn wir ihren Platz auf dem Sofa besetzt haben, wartet sie geduldig in einem Lehnstuhl, bis sie wieder auf das Sofa springen kann. Wenn es ihr zu lange dauert, wird sie unruhig, und einmal fing sie sogar an zu brüllen: »Gehst du jetzt endlich von dem Sofa herunter. Ich will wieder auf meinen Stammplatz zurück.« Ich war erschrocken über diese Reaktion und weigerte mich aufzustehen, um zu sehen, wie lange sie auf mich einreden würde. Die Katze merkte das und machte ihrem Ärger Luft: »Ich weiß schon, du willst mir nicht einmal diesen Platz gönnen, obwohl ich euch überhaupt nicht belästige, wenn ich auf dem Sofa liege und ganz zurückgezogen darauf lebe. Aber wenn du unbedingt willst, so kann ich es auch anders.« Dann fauchte sie kurz, zeigte die Zähne und fuhr mit der linken Tatze durch die Luft. Ich lächelte dazu, kümmerte mich nicht um ihre Drohung und sagte: »Im Lehnstuhl ist es aber doch auch ganz gemütlich.« Die Katze ließ sich nicht trösten, sie brüllte zwar nicht mehr, setzte aber ihre Attacke mit einiger Schärfe fort: »Ich weiß schon, warum du das Sofa nicht räumen willst. Du glaubst wohl, du kannst mich dort nachahmen und den ganzen Tag darauf liegen und schnurren und nichts tun. Das könnte dir so passen. Und außerdem sind die Gäste gewohnt, mich auf dem Sofa anzutreffen. Sie setzen sich immer zu mir und spielen ein wenig mit mir. Jetzt will ich einen Kaffee. Sieh zu, daß du in die Küche kommst und Kaffee kochst.«

Ich hatte den Trick erkannt und blieb sitzen. »Zum Kaffeekochen können wir ja beide in die Küche gehen. Allein macht es mir keinen Spaß.« Die Katze willigte ein, und wir gingen in die Küche, um Kaffee zu kochen. Wir teilten uns in die Arbeit. Die Katze bediente die Kaffeemaschine, und ich richtete das Geschirr. Als ich die letzte Tasse auf das Tablett gestellt hatte, hörte ich, wie die Tür knallte. Ich stürzte aus der Küche und rannte in das Wohnzimmer – zu spät.

Die Kaffeemaschine mußte abgestellt werden, ich ging wieder in die Küche, bereitete den Kaffee und trug alles in das Wohnzimmer. Wir tranken gemütlich Kaffee und lächelten einander an.

Mein Freund, der Dickhäuter

Er ist mein bester Freund, ich kenne ihn schon sehr lange. Er ist etwa 50 Jahre alt und hört schwer, obwohl er sehr große Ohren hat. Er wirkt eher klein, untersetzt, der Kopf sitzt direkt auf dem Brustkasten, als ob er keinen Hals besäße. Er hat sehr lebendige kleine Augen und natürlich ganz große, schwere Füße.

Wenn er mich besucht, hört man ihn schon von weitem durch die Gänge trampeln, über die Treppen poltern und dann ein wenig ungeduldig an der Tür stehen, die er schließlich mit dem Fuß aufmacht. Er ist sehr bescheiden und freundlich, fragt sofort, wie es mir geht, erzählt mir immer dieselbe Geschichte, die er im Zoo gehört hat, und geht bald wieder nach Haus.

Aus seinem Leben weiß ich nicht viel, er erzählt selten von sich, wahrscheinlich hat er auch noch nicht sehr viel erlebt; so sehr ich ihn sonst bewundere, weil er ein ruhiges Leben hat, so sehr kommt er mir doch auch bedauernswert vor.

Das einzige größere Erlebnis, von dem er mir erzählt hat, stammt aus seiner Hauslehrerzeit. In jungen Jahren, während seines Studiums, war erfürein paar Monate Hauslehrer der Kinder eines Konsuls in Afrika. Eines Tages brachten ihm die beiden Buben einen fingerdicken, armlangen Nagel, um ihn mit einer Kraftprobe zu ärgern. Sie gaben meinem Freund den Nagel und sagten: »Du bist doch stark wie ein Bär, wenigstens siehst du so aus, nun zeig mal deine Kräfte, und bieg uns den Nagel zu einem rechten Winkel.« Mein Freund, der Dickhäuter, verstand die Herausforderung, nahm den Nagel, steckte ihn in ein Schloß und bog ihn zu einem rechten Winkel.

Mein Dickhäuter geht nicht sehr aus sich heraus. Schade! Dabei wäre es für ihn doch gewiß ein leichtes, mit seinen schweren Füßen einen Porzellanladen zusammenzutrampeln. Und wie schön wäre es, wenn er dann davon erzählen könnte. Mein Freund aber ist alles andere als ein Angeber, er erzählt fast nichts.

Außerdem glaube ich, daß er nie einen Porzellanladen verwüsten würde, wie sollte er auch. Man kann ihn nicht beleidigen, er läßt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Es gibt fast keine Gründe für ein solches Vorgehen gegen einen Porzellanladen.

Er ist mein bester Freund, und ich kenne keinen angenehmeren Menschen als ihn. Er hat nur einen Fehler: wenn ich mit ihm zum Essen gehe, schäme ich mich ein wenig, denn er schlürft und schmatzt fürchterlich. Das ist natürlich sehr störend. Die Gäste schauen ihn an und tuscheln miteinander über dieses unanständige, geräuschvolle Gebaren, manchmal kommt auch der Kellner und wirft schnell einen strafenden Blick auf uns. Aber daran habe ich mich gewöhnt, und mein Freund merkt es sowieso nicht.

Übrigens, beinahe hätte ich vergessen, wie er heißt: er hat keinen außergewöhnlichen Namen, er heißt schlicht und einfach Hans. Nur manchmal gebrauche ich einen Kosenamen: dann sage ich Jumbo zu ihm.[1]

Der Vogelmann

Hals hatte er fast keinen, er konnte den Kopf auf den Brustkasten drücken wie ein Tier. Manchmal zog er ihn in die Höhe, dann wurde sein Hals so dünn wie ein Stecken. Die Augen – wie Eulenaugen, Stirn hatte er fast keine. Die Nase sah aus wie ein Schnabel, sie streckte sich und streckte sich und drückte den Mund zurück. Und das Kinn? Ein Vogelmann hat kein Kinn. Er band sich gern einen Strick um den Hals, an dem bunte Fäden befestigt waren. Wenn er flog, der Vogelmann, flatterten die bunten Fäden wie eine Krawatte in der Luft.

Sein Federkleid war bunt und glatt wie das eines Papageis. Ein Papagei zeigt sich den Leuten in der Wohnung und im Zoo. Wem zeigte sich der Vogelmann? Er sprach weder wie ein Papagei, noch flog er im Urwald oder in einem Käfig, er war übrigens ganz selten zu sehen. Ein seltener Vogel.

Ein Vogelmann hat auch keine Krallen, und der Schnabel ist meist stumpf. Irgend jemand fütterte den Vogelmann mit viel zuviel Futter. Er wurde dick und träge. »Wäre ich nur im Urwald geblieben«, dachte er manchmal, »dort hätte ich mehr Bewegung.«

Der Vogelmann war ein Haustier, zahm und brav, er sprang nicht einmal den Gästen auf die Schulter, sondern er blieb entweder auf dem Bücherbord sitzen oder entwischte sogar in ein anderes Zimmer, wenn eine Tür offenstand, um sich dort verborgen zu halten. Denn es war ihm lästig, von den Gästen angesehen zu werden. Wenn die Gäste die Wohnung verlassen hatten, kam er wieder. Er machte ein ärgerliches Gesicht und ließ sich füttern.

Manchmal ging er auch auf der Straße spazieren. Er war sehr groß. Er kleidete sich immer modisch, setzte einen Hut auf und trug einen Regenschirm. Die Leute beachteten ihn nicht, nur die Vögel fingen fürchterlich an zu schreien, wenn er kam. Da das Geschrei nichts nützte und der Vogelmann nicht verschwand, hörten sie nach einiger Zeit auf.