Kindorientierte Elementarpädagogik -  - E-Book

Kindorientierte Elementarpädagogik E-Book

0,0

Beschreibung

Ihr volles Potenzial als Orte der Bildung können Kindertagesstätten nur dann entfalten, wenn die pädagogische Praxis der Entwicklung von Kindern dient.Kinder sollen als kleine Forscher ihre eigene Persönlichkeit und die Welt entdecken. Dabei wollen ErzieherInnen diese Bildungsprozesse zum Erblühen bringen. Aber wie kommt diese entwicklungsbegleitende Bildung in die KiTas? Dr. Armin Krenz (Hg.) engagiert sich europaweit bei Seminaren und Vorträgen und steht mit seiner empathischen Persönlichkeit für eine kindorientierte, ganzheitliche Elementarpädagogik den ErzieherInnen zur Seite. Die Beiträge aus Forschung und Praxis formulieren die Ausgangslage und die wichtigen Grundsätze dieses Ansatzes.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 319

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



  FRÜHE BILDUNGUND ERZIEHUN  

Vandenhoeck & Ruprecht

Armin Krenz (Hg.)

Kindorientierte Elementarpädagogik

Vandenhoeck & Ruprecht

Mit 17 Abbildungen und 2 Tabellen

Abbildungen S. 13, 47, 69, 165, 189 © Michael Modrow, Bad Segeberg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-525-70117-1

E-Book ISBN 978-3-647-70117-2

Umschlagabbildung:

© Michael Modrow, Bad Segeberg

© 2010, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Oakville, CT, U.S.A.

www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke.

Printed in Germany.

Layout und Satz: textformart, Daniela Weiland, Göttingen

Druck und Bindung: Hubert & Co, Göttingen

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

Widmung

Vorwort

A Bildungsort: Kindertageseinrichtung

Armin Krenz

»Bildung von Anfang an« – Was Kinder für ihre Persönlichkeitsentwicklung brauchen und was sie nicht benötigen

Silvia Ingenfeld

Bildung aus erster Hand: Die besondere Bedeutung der Selbsterfahrung im Sinne einer nachhaltigen Bildung

B Qualität und Professionalität: Eckwerte heutiger Elementarpädagogik

Armin Krenz

Qualität von Anfang an – Grundsatzmerkmale einer Professionalität

Helga Hupperts

Die hohe Bedeutung der Qualität für eine humanistisch-professionell gestaltete Elementarpädagogik

C Der Situationsorientierte Ansatz: Handeln auf humanistischer Grundlage

Christel Spitz-Güdden

Der besondere Stellenwert des Situationsorientierten Ansatzes im weiten Feld der unterschiedlichen elementarpädagogischen Ansätze

Brigitte Falkenhain

Die besondere Bedeutung eines Werteerlebens, Werteaufbaus und einer Werteentwicklung

Cindy Benkel / Armin Krenz / Bianca McGuire

Der Situationsorientierte Ansatz auf den Punkt gebracht

Edeltraud Wiebe

Kinder haben ein Recht darauf, verstanden zu werden! Ausdrucksformen der Kinder – sehen und verstehen

Armin Krenz

»Spiel-Raum Kindheit« in Gefahr: Kinder(t)räume als Grundlage für eine kindorientierte Entwicklung

Edeltraud Wiebe

Das Spiel als Basiselement der Elementarpädagogik

D Ausgangspunkt Innenqualität: Teamarbeit und Teamentwicklung

Ursula Kuhlmann

Die Innenqualität als Grundlage für den Situationsorientierten Ansatz

Silvia Ingenfeld

Voraussetzungen für eine notwendige Innenqualität in elementarpädagogischen Einrichtungen

E Die Person der Erzieherin: Ausgangspunkt für pädagogische Qualität

Armin Krenz / Regine Leipert

Erzieherinnen in der Zwickmühle: Die Vielfalt unterschiedlicher Erwartungen und Ansprüche in der Elementarpädagogik

Armin Krenz

Die Persönlichkeit der Erzieherin: Dreh- und Angelpunkt jeder »guten« Pädagogik

Ilona Döffinger

Professionalität im Beruf – gelebte Kompetenz. Das qualitätsorientierte Selbstverständnis einer elementarpädagogischen Fachkraft

Armin Krenz / Marlies Wagner

Persönlichkeitsbildung der elementarpädagogischen Fachkraft: Eine alltägliche Herausforderung und Notwendigkeit zugleich

Nachwort

Angaben zum Herausgeber

Widmung

Es gibt immer wieder Personen, die sich in exzellenter Weise für eine grundlagenorientierte Elementarpädagogik (im Arbeitsfeld der Regel- und Heilpädagogik) eingesetzt haben und einsetzen. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank:

–  Den Teilnehmerinnen der ersten Ausbildungsgruppe Nord-West I (Zusatzqualifikation »Fachkraft für den Situationsorientierten Ansatz«), die mit ihren ausgezeichneten Fachbeiträgen auch zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben und von denen eine kleine Auswahl in dieser Publikation enthalten sind: Frau Christel Spitz-Güdden aus Bedburg-Hau, Frau Ursula Kuhlmann aus Bottrop, Frau Helga Hupperts aus Bottrop, Frau Renate Ahlmer aus Schermbeck, Frau Bianca McGuire aus Breckerfeld, Frau Silvia Ingenfeld aus Xanten, Frau Edeltraud Wiebe aus Quickborn, Frau Cindy Benkel aus Bad Salzuflen, Frau Ilona Döffinger aus Berlin, Frau Brigitte Falkenhain aus Hohenölsen und Frau Regine Leipert aus Schwanebeck,

–  Frau Ute Bendt, freie Dozentin und Fachbuchautorin aus Lubmin, die sich in unermüdlicher Weise für eine humanistisch geprägte Elementarpädagogik einsetzt,

–  Herrn Prof. Dr. Dr. Ferdinand Klein, der engagiert für eine inklusive Bildungsarbeit mit Kindern, die besondere Bedürfnisse haben, eintritt und dabei sowohl übliche Denkweisen als auch nationale Grenzen in besonders kompetenter und liebenswerter Weise überschreitet,

–  Frau Marlies Wagner, meine wertgeschätzte Institutskollegin, die sich deutschlandweit überaus fachkompetent für eine bindungsgeprägte Entwicklungsbegleitung von »Kindern unter drei« engagiert und Tagesmütter/elementarpädagogische Fachkräfte – und damit letztlich die Kinder – stark macht,

–  Frau Gudrun Leimcke aus Jena und Frau Petra Rauschenbach aus Gera, zwei Fachberaterinnen, die unerschrocken und kraftvoll für eine »Bildung aus erster Hand« eintreten und in Zeiten einer »bildungsbesessenen Förderung und Belehrung der Kinder« ein deutliches Gegensignal setzen,

–  Herrn Michael Modrow, Leiter einer Kindertagesstätte und seinem gesamten Kollegium aus Bad Segeberg, die die Kinder und Eltern Tag für Tag durch eine lebensnahe, naturbezogene Pädagogik faszinieren und ihre Arbeit auf der Grundlage des Situationsorientierten Ansatzes ausrichten.

Vorwort

Kindertagesstätten sind – neben der familiären Erziehung – ohne Zweifel der bedeutsamste »Bildungsort für Kinder«. Sie:

 

♦  berücksichtigen die besonderen, individuell sehr unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründe der Kinder und ihrer Eltern und haben dabei die Aufgabe, diese Aspekte bei der gesamten Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsarbeit zu berücksichtigen;

♦  ermöglichen den Kindern, im Rahmen einer zuverlässigen, vertrauten und bezie-hungsorientierten Atmosphäre eine Persönlichkeitsentwicklung zu erleben, die auf einem Verständnis von »Selbstbildung des Menschen« fußt;

♦  bieten den Kindern die Möglichkeit, einen vollen Einsatz ihrer geistigen, seelischen, sozialen und körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Sinne einer ressourcenorientierten Entwicklung einzubringen und gewähren ihnen gleichzeitig ausreichende Ruhepausen, um eigene Entwicklungsschritte zu stabilisieren;

♦  berücksichtigen die individuellen Unterschiede der Kinder in einer Kindergruppe und beachten dabei in der pädagogischen Arbeit die besonderen Entwicklungsbedürfnisse der Kinder;

♦  bieten den Kindern vor allem vielfältigste Möglichkeiten für ein individuelles, emotional-soziales und kognitiv zugeordnetes Lernen;

♦  legen die Grundlagen für ein späteres, lebenslanges Lernen.

 

Damit wird deutlich: Elementarpädagogische Einrichtungen haben sich als ein Ort für Kinder (und ihre Eltern) zu verstehen, in dem tagtäglich intrinsisch motivierte Bildungsprozesse entstehen können, Bildungsanregungen in Gang gesetzt und Selbstbildungskräfte ausgebaut werden können.

Wichtig ist dabei, dass elementarpädagogische Einrichtungen allerdings nur dann als Bildungsorte von Kindern empfunden und sie diese Aufgabe in Gang setzen werden, wenn neben einer professionell gestalteten und bindungsorientierten Arbeit die inneren Strukturbedingungen bildungsfreundlich gestaltet sind und darüber hinaus die Persönlichkeitsmerkmale der elementarpädagogischen Fachkräfte beziehungsfreundliche Aspekte aufweisen.

Dazu müssen vor allem folgende Grundsätze gesehen, anerkannt und umgesetzt werden:

 

♦  Kindertageseinrichtungen müssen sich als ein wirklicher Lebens(t)raum für Kinder verstehen. Dazu müssen von den elementarpädagogischen Fachkräften immer wieder Grundsatzfragen aufgeworfen, angenommen, gemeinsam diskutiert und fachkompetent beantwortet werden;

♦  Elementarpädagogische Fachkräfte müssen sich selbst als persongebundene Träger eines vermittelbaren Bildungsgutes verstehen und in ihrer Person selbst Bildungsmerkmale tragen, die sich für sie selbst und für Kinder als entwicklungsförderlich erweisen. Gemäß dem Motto, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen lernende Subjekte sind und Kinder nicht zu belehrenden Objekten degradiert werden;

♦  Eine entwicklungsförderliche Bildungsatmosphäre kann sich für Kinder und Erwachsene nur dort entwickeln, wo eine möglichst spannungsfreie kollegiale Zusammenarbeit der elementarpädagogischen Fachkräfte untereinander und darüber hinaus mit den Eltern besteht;

♦  Erzieherinnen1 müssen eine beziehungsorientierte Bildungsoffensive in ihrer Alltagspädagogik installieren und immer wieder dafür Sorge tragen, dass eine ständige Verbesserung der Bindungs- und Bildungsqualität erreicht werden kann.

♦  Elementarpädagogische Fachkräfte haben sich der Tatsache und gleichzeitig der Chance zu stellen, dass sie für Kinder als Resilienten wirksam werden können. Das heißt, dass sie seelische Widerstandskräfte in Kindern wecken, auf- und ausbauen können, sofern sie entsprechend bekannte Persönlichkeitsmerkmale und eine entsprechend gestaltete Kommunikations- und Beziehungskultur in ihre Arbeit miteinbringen;

♦  Dreh- und Angelpunkt für eine persönlichkeitsförderliche Bildungsarbeit ist und bleibt die personale Kompetenz der Fachkräfte. Sie allein bewirkt eine Innenqualität in der gesamten Einrichtung, die letztlich immer eine Person braucht, um in eine eigene Entwicklungsprozessarbeit zu kommen. Ohne diese innenqualitätsgeprägte Ausgangslage wird es unmöglich sein, für wirkliche Lernmotivatoren in der Einrichtung zu sorgen.

♦  Bildungserlebnisse im Kindergarten – als oberstes Ziel und zugleich als A-priorierte Aufgabe der Elementarpädagogik – sind vor allem vom Bildungsengagement der Fachkräfte geprägt. So heißt die Bildungsdevise vor allem, dass die Fachkräfte neugierig, wahrnehmungsoffen, lernfreudig, lernmotiviert und innovativ die ungezählten Tage mit Kindern erleben und gemeinsam gestalten.

 

Diese vielfältigen, anspruchsvollen, großen und verantwortungsvollen Aufgaben aller elementarpädagogischen Fachkräfte, die in den vielfältigsten Kindertageseinrichtungen – Krippe, Kindergarten, Kindertagesstätte, Familienzentren und unter einer wiederum breiten Trägerlandschaft in Deutschland – beschäftigt sind, beziehen und konzentrieren sich auf folgende Zielsetzungen:

 

1.   Die fachkompetente Umsetzung des im Kinder- und Jugendhilfegesetz formulierten Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrags.

2.  Die Erfüllung der Aufgaben und Ziele, wie sie in den unterschiedlichen Länderrichtlinien für den Bereich der Jugendhilfe vorgegeben sind – angefangen von der Beachtung der landesspezifischen »Kindertagesstättengesetze« bis hin zur Umsetzung von landeseigenen »Bildungsrichtlinien/-empfehlungen für Kinder im Elementarbereich«.

3.  Die sorgsame Berücksichtigung der in der UN-Charta »Rechte des Kindes« aufgeführten Artikel (54) und ihre Übertragung auf die praktische, elementarpädagogische Arbeit sowie ihre berechtigte Berücksichtigung in der Alltagswirklichkeit;

4.  Eine Integration aller bedeutsamen Erkenntnisse aus den aktuellen Ergebnissen der Entwicklungspsychologie und -pädagogik, Bindungs- und Bildungsforschung in die Alltagsarbeit.

5.  Die Kenntnisnahme der vielfältigen Daten und Konsequenzen über das Aufwachsen der Kinder in der heutigen Zeit, um die eigene Tätigkeit professionell auszuwerten, fachkompetent zu planen und reflexiv durchzuführen.

6.  Die Gestaltung der Arbeit in der Form, dass es bei allen Kindern – unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Alter und ihrem Geschlecht – zu einer nachhaltigen Selbstbildung kommen kann.

 

Diese Zielsetzungen können wiederum nur auf der Grundlage des bestehenden »Berufsbildes der Erzieherinnen«, das in seinen Eckwerten schon seit 1980 Bestand hat und von allen großen deutschen Wohlfahrtsverbänden seinerzeit anerkannt sowie genehmigt wurde, umgesetzt werden.

Für all diese vielfältigen Aufgaben liegt es in der Kompetenz der Fachkräfte sowie ihrer besonderen Professionalität, jeden Tag die entsprechenden entwicklungsförderlichen Entscheidungen zu treffen,

 

♦  welche Arbeitsschwerpunkte beispielsweise sinnvoll bzw. weniger sinnvoll sind,

♦  welche direkten und indirekten Auswirkungen die gelebte Kommunikations- und Umgangskultur im Alltag auf die Entwicklung der kollegialen Zusammenarbeit, die Qualität der Zusammenarbeit mit Eltern und die Entwicklung der Kinder hat,

♦  welche gezielten Maßnahmen in der Entwicklungsunterstützung von Kindern – aus dem weiten Feld der Verhaltens- und Erziehungspsychologie sowie der Entwicklungspädagogik – besonders förderlich bzw. vielleicht sogar hinderlich sind,

♦  welche didaktischen Vorhaben im Hinblick auf die nächsten Arbeitsschritte für ein kindorientiertes Projekt konstruktiv oder destruktiv sein könnten und welche Vorgehensweise in der derzeitigen Situation bei der vorliegenden Aufgabenstellung angebracht ist.

 

Jede einzelne Entscheidung ist dabei für sich gesehen für die möglichen Entwicklungsfortschritte der jeweiligen Kinder bedeutungsvoll! Und so können bzw. müssen Zielrichtungen und besondere Schwerpunkte immer wieder auf

 

♦  die eigene Person, eigene Verhaltensweisen/Ausdrucksformen und die eigene Arbeitsweise,

♦  die Verhaltensweisen der anderen Fachkräfte und deren besondere Arbeitsdurchführung,

♦  eine verbesserungswürdige Zusammenarbeit mit den Eltern und deren Umgangsweisen – im Hinblick auf die Auswirkung auf Kinder,

♦  die Art der Kommunikation mit anderen Fachdiensten und der damit verbundenen Fragestellung, ob unterschiedliche Arbeitsauffassungen und isolierte Schwerpunkte ein Kind nicht eher verwirren als stabilisieren,

♦  die allgemeine und besondere Kommunikation und Interaktion mit den anvertrauten Kindern und deren (un)günstige Auswirkungen auf alle beteiligten Personen,

♦  die Beziehungs- und Interaktionsebene, die die Kinder untereinander pflegen und in entsprechender Weise gestalten,

♦  die Entwicklungsverläufe einzelner Kinder,

♦  den allgemeinen und besonderen Verlauf von geplanten Arbeitsschritten,

♦  plötzliche Entwicklungsabbrüche oder -rückschritte von Kindern …

 

… ausgerichtet sein, um eigene Stärken und die der Kinder zu stärken und entdeckte Schwächen zu minimieren.

 

Diesen Ausgangsdaten wird in dem Buch Rechnung getragen! Dazu hat der Herausgeber in Zusammenarbeit mit besonders kompetenten elementarpädagogischen Fachkräften, die schon viele Jahre im Beruf sind und sowohl über ein breites Erfahrungsspektrum als auch ein sehr fundiertes Hintergrund(fach)wissen verfügen, Beiträge verfasst, die sowohl Ausgangspunkte als auch Grundlagen für eine kindorientierte Pädagogik bilden. Ausgangspunkt der Beiträge waren Facharbeiten, die die Kolleginnen im Rahmen ihrer Zusatzqualifikation »Fachkraft für den Situationsorientierten Ansatz« verfasst haben. Auch wenn es sich dabei um eine besondere Richtung in der Elementarpädagogik handelt, sind die Beiträge selbstverständlich nicht ansatzgebunden, sondern im Rahmen aller pädagogischen Ansätze wirksam!

 

Möge dieses Buch dazu beitragen, das Wesentliche einer kindorientierten Pädagogik in Augenschein zu nehmen, das Unwesentliche bewusst zu vernachlässigen und das Notwendige zu unternehmen, um die elementarpädagogische Arbeit konsequent und konstant auf basisbildende Eckwerte zu stellen. Hier haben weder modernistische Tendenzen noch funktionsorientierte Arbeitsweisen, unqualifizierte und fachlich nicht nachvollziehbare Bildungsblüten der Elementarpädagogik noch individualistisch-persönlich geprägte Vorlieben eine Chance, sich auf dem breiten »Markt der Möglichkeiten« zu etablieren. Vielmehr stehen Kinder und ihre Eltern mit ihren vielfältigen Entwicklungsressourcen im Mittelpunkt und haben ein Recht darauf, in elementarpädagogischen Fachkräften Fachleute, Bündnispartnerinnen und zuverlässige Begleiter zu finden, die ihnen als Wegbegleiterinnen helfen, die bisher verborgenen Chancen einer reichen Lebensgestaltung zu entdecken.

1 Der geschlechterspezifischen Ausdrucksweise gewahr, wird im Folgenden auf die Nennung beider Geschlechter verzichtet – wobei bei jeder genannten Profession Frauen und Männer eingeschlossen sind.

Armin Krenz

»Bildung von Anfang an« – Was Kinder für ihre Persönlichkeitsentwicklung brauchen und was sie nicht benötigen

Kindheitsforschungen belegen: immer mehr Kinder reagieren gereizt, fühlen sich überfordert, besitzen wenig Belastbarkeit, sind unruhig oder inaktiv, reagieren mit Aggressivität auf subjektiv erlebte Überforderungen und wenden zunehmend Gewalt gegen Dinge und andere Personen an. Sie wollen Wünsche möglichst umgehend erfüllt bekommen und reagieren mit Wutausbrüchen, wenn Wunscherfüllungen versagt werden. Kinder haben vermehrt Herzrasen, Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Kopfschmerzen; sie trauen nahezu niemandem und kritisieren jeden und alles, der bzw. was ihnen missfällt. Psychosomatische An-/Auffälligkeiten und immer frühere sowie intensivere Erfahrungen mit Suchtmitteln lassen besorgte Eltern und professionelle Fachkräfte aufhorchen und führen zu der Formulierung, dass viele Kinder in zunehmendem Maße innerlich aussteigen. Kinderärzte, Psychologen und (Elementar-) Pädagogen schlagen Alarm. Kindheiten und Kindsein sind heute schon lange kein Kinderspiel mehr.

Wer bringt dem Kind das Lachen bei? Die Sonne, die Blumen.Wer bringt dem Kind das Singen bei? Die Vögel, wenn sie jubilieren.Wer bringt dem Kind das Staunen bei? Alle Dinge, die es sieht.Wer bringt dem Kind das Weinen bei? Die Menschen, wenn sie die Seele verletzen.Nur eine Kinderseele ohne Narben kann herzlich lachen.

R. Timm

Offensichtlich kommt es bei einer großen Anzahl von Kindern zu Irritationen im Bereich der personalen Identität und Stabilität. Wie entwicklungspsychologisch bekannt, steht bei Kindern zunächst der Auf- und Ausbau der Ich-Kompetenz im Vordergrund, geht es doch hier vor allem um das Verhältnis des Kindes zu sich selbst und um seine Möglichkeiten, sich unter dem besonderen Aspekt der eigenen Interessen und Möglichkeiten mit sich sowie seinem unmittelbaren Umfeld auseinanderzusetzen, zu entdecken, zu explorieren und bedeutsame Erfahrungen zu machen. Dieser Ich-Kompetenz wird eine grundlegende Bedeutung im Hinblick auf die Entwicklung einer Ich-Autonomie beigemessen, die dem Kind hilft, (Selbst-)Vertrauen zu sich und zu seinem Handeln zu erlangen. Doch gleichzeitig zeigen o.g. Beobachtungen, dass es offensichtlich vielen Kindern immer schwerer fällt bzw. gemacht wird, diese basale Entwicklung zu realisieren. Die Frage nach möglichen Hintergründen wird durch vielfach belegte Untersuchungsergebnisse offenbar:

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!