Klassiker zum Vorlesen. Nils Holgersson - Usch Luhn - E-Book

Klassiker zum Vorlesen. Nils Holgersson E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

In "Klassiker zum Vorlesen. Nils Holgersson" von Usch Luhn wird die bekannte Geschichte des unartigen Jungen Nils, der durch eine magische Verwandlung die Welt aus einer neuen Perspektive erlebt, neu erzählt. Nils, der sich an Tieren vergreift und nicht die freundlichste Person ist, erfährt am eigenen Leib, wie es ist, klein und machtlos zu sein, als er plötzlich auf Daumengröße geschrumpft ist. Diese unerwartete Veränderung führt dazu, dass er mit einer Schar Wildgänse durch Schweden fliegt, was den Beginn eines großen Abenteuers markiert. Auf seiner Reise lernt Nils, die Welt mit anderen Augen zu sehen, und entwickelt Mitgefühl und Verständnis für die Lebewesen um ihn herum. Die Neuinterpretation dieses Klassikers von Selma Lagerlöf durch Usch Luhn macht die zeitlose Geschichte zugänglich und unterhaltsam für Kinder ab fünf Jahren. Durch die spannenden Erlebnisse von Nils Holgersson und seine Entwicklung von einem frechen zu einem mitfühlenden Jungen bietet das Buch nicht nur eine fesselnde Lektüre, sondern vermittelt auch wichtige Werte wie Empathie und Respekt gegenüber anderen Lebewesen. Die detaillierten und lebhaften Illustrationen ergänzen die erzählte Geschichte perfekt und machen das Buch zu einem visuellen Genuss. Mit seiner kindgerechten Sprache und den kurzen Kapiteln eignet sich "Klassiker zum Vorlesen: Nils Holgersson" ideal zum Vorlesen und als Einstieg in die Welt der Literaturklassiker für junge Leser. - Zeitloser Klassiker in kindgerechter Neuauflage: Die berühmte Geschichte von Nils Holgersson, neu erzählt für Kinder ab 5 Jahren. - Werte wie Empathie und Respekt werden vermittelt: Nils' Reise lehrt junge Leser wichtige Lektionen über Mitgefühl und das Verständnis für andere. - Spannende Abenteuer und lehrreiche Erfahrungen: Die Reise durch Schweden ist voller aufregender Begegnungen und Erkenntnisse. - Wunderschöne Illustrationen: Die lebendigen und detailreichen Bilder bereichern die Geschichte und fesseln die Aufmerksamkeit der Kinder. - Ideal zum Vorlesen: Kurze Kapitel und eine fesselnde Erzählweise machen das Buch zu einem perfekten Vorleseerlebnis für Eltern und Kinder. - Fördert die Liebe zur Natur und Tieren: Nils' Interaktionen mit den Tieren und seine Reise durch die Natur wecken Interesse und Bewunderung für die Umwelt.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch

Der kleine Nils Holgersson wohnt mit seinen Eltern auf einem Bauernhof in Schweden. Ständig heckt er gemeine Streiche aus, bis er schließlich zur Strafe in einen Däumling verwandelt wird.

Zusammen mit dem zahmen Gänserich Martin schließt Nils sich den Wildgänsen an. Eine wunderbare und abenteuerliche Reise beginnt …

 

Der Kinderbuch-Klassiker von Selma Lagerlöf ist eines der beliebtesten Kinderbücher der Welt. Die Geschichte liegt hier in einer extra fürVorlesekinder neu erzählten Fassung von Usch Luhn vor – mit vielen atmosphärischen Bildern von Joëlle Tourlonias.

 

Ein echtes Vorlesevergnügen für Kinder ab vier Jahren!

Usch Luhn Luhn

Nils Holgersson

Mit Illustrationen von

Joelle Tourlonias

Ein echter Wichtel taucht auf

Es war einmal ein Junge, Nils Holgersson mit Namen. Er wohnte auf einem ärmlichen Bauernhof, tief im Süden von Schweden.

Sein Haar war so flachsblond wie die schwedische Sonne, und er war gertenschlank wie die Birken im Garten.

Von Schule und vom Lernen hielt er nicht besonders viel. Meistens schlief oder aß er. Und wenn er im Freien war, hüpfte er überall herum und stellte etwas an. Das machte er nämlich am allerliebsten.

Seine Eltern waren darüber sehr traurig, denn jeden Tag fiel Nils ein neuer schlimmer Streich ein. Weder Tier noch Mensch waren davor sicher. Aber die Ermahnungen seiner Eltern halfen nichts. Nils machte einfach, was er wollte.

Es war Sonntag, ein herrlicher Frühlingstag. Die Fensterflügel standen weit offen, und man konnte das Trillern einer fröhlichen Lerche hören.

Überall sprossen zarte grüne Knospen aus der Erde, und der Huflattich blühte bereits am Straßenrand.

Nils saß am Tisch und beobachtete, wie seine Eltern sich für die Kirche fertig machten. Er freute sich schon den ganzen Morgen darauf, bald allein im Haus zu sein. Dann konnte er alles in Ruhe erkunden.

Sein Vater besaß eine Flinte. Diese gefährliche Waffe in die Hand zu nehmen, hatte der Vater seinem Sohn streng verboten. Aber darum kümmerte sich Nils nicht. Schon lange brannte er darauf, die Flinte endlich einmal anzufassen.

Als ob sein Vater Gedanken lesen könnte, sah er Nils besorgt an und sagte: »Sei schön brav, Nils. Wir sind bald wieder da.«

Nils nickte eifrig und begleitete seine Eltern bis vor die Haustür.

Obwohl es erst Ende März war, leuchtete der Himmel dunkelblau, und es roch bereits nach Sommer.

Nils blickte seinen Eltern nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Die Hühner und Gänse spazierten aufgeregt auf dem Hof umher, und die Kühe, die die Frühlingsluft bis in den Stall hinein spürten, brüllten hin und wieder »Muh, muh!«.

Schnell rannte Nils in die Stube zurück. Er wusste gar nicht, wo er zuerst mit dem Herumstöbern beginnen sollte.

Seine Mutter hatte eine kostbare Truhe aus Eichenholz, die sie von ihrer Großmutter geerbt hatte. Sie stand gegenüber von einem Wandspiegel, der bis auf den Boden reichte.

Niemand außer seiner Mutter durfte die Truhe öffnen, und sie verschloss sie immer wieder sorgsam. Aber Nils wusste, dass der verschnörkelte Schlüssel für die Truhe hinter dem Milchtopf lag.

Plötzlich stutzte er. Der Deckel der Truhe stand sperrangelweit offen.

Seltsam. Nils war sich sicher, dass seine Mutter den Deckel wieder zugemacht hatte. Einen Moment wurde ihm ganz unheimlich zumute, und er linste zu dem geöffneten Fenster hinüber. Konnte sich in dieser kurzen Zeit ein Dieb hereingeschlichen haben? Ängstlich sah Nils sich um. Wo hatte der Dieb sich versteckt?

Eingeschüchtert setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und wagte nicht, sich zu rühren. Während er da saß und wartete, dass der Dieb aus seinem Schlupfloch hervorspringen würde, sah er einen merkwürdigen schwarzen Schatten, der auf den Rand der Truhe fiel.

Nils fing vor Angst an zu zittern. Konnte es sein, dass der Dieb …? Nils mochte diesen Gedanken gar nicht zu Ende denken.

Vorsichtig stand er auf und schlich sich auf Zehenspitzen an die Truhe heran. Die Umrisse des Schattens wurden immer deutlicher – und Nils zusehends mutiger.

Endlich erkannte er, was der Schatten wirklich war. Ein lebendiger Wichtel!

Der kleine Wicht hatte ein altes, runzeliges Gesicht ohne Bart und trug eine grobe Wolljacke und Kniebundhosen. Auf seinem Kopf thronte ein verwegener, breitrandiger Hut aus Filz. Obwohl der Wichtel uralt aussah, hatte er so zarte Glieder wie eine Puppe, und seine Füße steckten in schmalen Lackschühchen.

Er beachtete Nils nicht, sondern wühlte neugierig in der Kiste herum. Als er sich alles genau angesehen hatte, sprang er auf den Truhenrand zurück und balancierte übermütig darauf herum.

Nils beobachtete den Wichtel verdutzt. Was bildete der kleine Kerl sich ein?

Sogleich bekam er wieder Lust auf einen Streich. Er überlegte, womit er den frechen Wicht ärgern konnte. Vielleicht sollte er ihn einfach vom Truhenrand schubsen und den Deckel zuwerfen. Dann war er in der Dunkelheit gefangen und fürchtete sich bestimmt. Leider traute er sich nicht, den Wichtel anzufassen. Mit solchen Wesen war nicht zu spaßen, das hatte er mal gehört.

Suchend sah Nils sich im Zimmer nach einem Gegenstand um, mit dem er ihn hinunterstoßen konnte. Schon hatte er die Flinte hoch oben auf dem Regal ins Visier genommen, da entdeckte er auf dem Fensterbrett seinen Fischkescher.

Der war noch viel besser. Nils schnappte sich das Ding, und schwups – in Sekundenschnelle hatte er den Kobold tatsächlich gefangen. Der kleine Kerl zappelte darin kopfüber so lustig herum wie ein Fisch im Netz.

Für einen Moment wusste Nils gar nicht, was er mit seinem seltenen Fang anstellen sollte. Aber da begann der Wicht zu wehklagen und bot Nils alle möglichen Kostbarkeiten an, damit er ihn wieder freiließ.

Am Ende versprach er Nils sogar eine Goldmünze, so groß wie das Zifferblatt einer Taschenuhr.

Nils war begeistert. Dieser Streich war wirklich ganz nach seinem Geschmack. Plötzlich konnte ihm das Lösegeld für die Befreiung des Wichtels gar nicht groß genug sein, und er forderte immer mehr. Schadenfroh begann er den Kescher hin und her zu schwenken, bis dem Wichtel ganz schwindlig wurde. Der arme Kleine wimmerte und flehte um seine Freiheit. Nils lachte laut und schadenfroh. Was für ein herrliches Spiel.

Doch dann trieb es Nils doch zu wild. Der Kescher fiel ihm aus der Hand, und der Wichtel krabbelte eilig aus dem Netz. Nils bückte sich, um den Winzling wieder einzufangen, aber da bekam er plötzlich einen kräftigen Stoß, der ihn mit dem Kopf voran gegen die Truhe schleuderte. Durch den Aufprall verlor er das Bewusstsein.

Als Nils wieder aufwachte, brummte sein Kopf wie ein ganzer Bienenstock. Benommen sah er sich nach dem Wichtel um. Von dem kleinen Kerl keine Spur. Nils rieb sich seine schmerzende Stirn. Hatte er das alles etwa nur geträumt?

Er blinzelte, und sein Blick fiel in den Spiegel. Nils hielt vor Überraschung die Luft an. Da war ja noch so einer.

Der Winzling starrte ihn furchtlos an. Nils starrte genauso furchtlos zurück. Der Kerl erinnerte ihn an jemanden. Nachdenklich kratzte sich Nils hinter dem Ohr.

Das war ja unverschämt. Der Winzling äffte ihn einfach nach.

Nils zeigte ihm eine lange Nase.

Der andere tat es ihm gleich.

Erst jetzt fiel Nils auf, dass der Kleine haargenau dieselben Sachen anhatte wie er. Weil Sonntag war, trug Nils seine beste rote Zipfelmütze und die neue kurze Lederhose, die die Mutter für ihn genäht hatte. Wie war das möglich?

»Ha!«, rief Nils laut, um sich bemerkbar zu machen, und versuchte, ein Zittern in seiner Stimme zu verbergen. »Kannst du das auch?« Er stellte sich auf seine rechte Zehenspitze und drehte sich im Kreis.

Der andere machte es ihm unverfroren nach.

Immer schneller drehte sich Nils, bis er schließlich vor Anstrengung keuchte.

»Du dummer Junge. Wer bist du?«, rief er erbost. »Warum sprichst du nicht?« Tränen der Wut schossen aus seinen Augen.

Der Winzling verzog sein Gesicht und weinte mit.

Nils stutzte. Ein verrückter Gedanke schoss ihm durch den Kopf.

Er beugte sich vor und schaute den kleinen Mann prüfend an. Auch der andere beugte sich vor …

Nils stieß einen Schrei aus und begann am ganzen Körper zu zittern. Mit einem Schlag war ihm alles klar: Dieser fiese Wichtel hatte ihn verzaubert. Der Winzling, den er da im Spiegel erblickte, war niemand anders als er selber.

Es war einfach schrecklich.

Nils Holgersson ist ein Däumling

Eine halbe Ewigkeit starrte Nils in den Spiegel und hoffte, dass das alles nur ein böser Traum war. Bestimmt würde der Zauber sogleich verschwinden, und er würde wieder ein großer Junge sein, so wie vorher.

Aber nichts dergleichen geschah.

Ich muss den Wichtel suchen und ihn um Verzeihung bitten, dachte Nils. Bestimmt ist er böse wegen eben. Dabei war das doch nur ein kleiner Spaß.

Insgeheim war Nils sauer auf den Wichtel. Wie konnte der nur so ein Spielverderber sein.

Als Nils aus der Tür trat, hüpfte ein Spatz über den Weg. Der kleine Vogel stutzte und sah Nils überrascht an. Dann flog er flatternd und zwitschernd davon. Wahrscheinlich wollte er seinen Geschwistern erzählen, was er gerade gesehen hatte.

Plötzlich fiel Nils ein, dass seine Mutter erzählt hatte, dass sich Wichtel gerne im Kuhstall aufhielten. Schnurstracks machte er sich auf den Weg dorthin.

Auf dem Hof pickten die Hühner im Sand eifrig nach Regenwürmern. Der farbenprächtige Hahn stolzierte munter zwischen ihnen herum. Als er den kleinen Nils entdeckte, fing er aufgeregt an zu scharren und stieß dabei ein ohrenbetäubendes »Kikeriki!« aus.

»Der schlimme Junge ist ein Däumling geworden«, krächzte er außer sich vor Freude. »Das geschieht ihm recht. Er hat mich immer an meinem Kamm gezogen.«

»Hoppla«, wunderte sich Nils laut. »Seit wann verstehe ich denn die Tiersprache?«

»Gagaga. Jawohl. Gagagagaga. Das geschieht ihm ganz recht«, echoten die Hühner und gackerten schadenfroh.

Nils guckte finster. »Ihr dummen Hühner!«, rief er. »Bald wird euch das Gackern vergehen. Dann schmort ihr im Suppentopf.«

Er hob den größten Stein auf, den er finden konnte, um sie zu verjagen. Aber der Stein war so schwer wie ein Mühlstein und entglitt seinen Händen, bevor er damit Schaden anrichten konnte.

»Und du bist leckeres Hühnerfutter«, kreischten die Hühner und stürzten sich furchtlos auf ihn. Sie umringten ihn und lärmten so laut, dass Nils sich die Ohren zuhalten musste.

»Gagagaga. Geschieht dir recht. Gagaga, geschieht dir recht.« So und noch schlimmer verspotteten sie ihn.