Kleine Räume - großer Spaß - Anika Sohn - E-Book

Kleine Räume - großer Spaß E-Book

Anika Sohn

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Beschreibung

Kleine, vielleicht sogar überfüllte Räume und vielseitige Bewegungsförderung – ist das möglich? Ja, das ist es! Dieses Buch zeigt, dass es nicht viele und vor allem keine teuren Geräte braucht, um Kinder in Kitas ausreichend in ihrer motorischen Entwicklung zu fördern und darüber hinaus ihrem natürlichen Bewegungsdrang Platz zu geben. Materialien, die im Alltag oft weggeworfen werden, können hier ein günstiger und vielfältiger Turngeräteersatz sein. Es ist sogar möglich, eine Turneinheit ohne Geräte zu gestalten. Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine gute Geschichte oder ein gutes Buch und Fantasie. Auch viele Brett- und Tischspiele haben das Potenzial, sie im Gruppenraum, Turnraum oder in der ganzen Einrichtung und sogar auf dem Außengelände zu spielen. Das Buch richtet sich vor allem an Kindertageseinrichtungen und somit an die pädagogischen Fachkräfte. Die Angebote im Buch sollen den Erzieherinnen helfen, die ihnen anvertrauten Kinder in ihrer Bewegungsentwicklung vielseitig zu fördern. Die Vorschläge können auch von Tagesmüttern oder Privatpersonen umgesetzt werden.

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EPUB

Seitenzahl: 261

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Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

WO SPORT SPASS MACHT

Anika Sohn

Kleine Räume – großer Spaß

Das Bewegungsbuch für KITA und Kindergarten

Kleine Räume – großer Spaß

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2018 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt,

Manila, Maidenhead, Neu-Delhi, Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

ISBN 978-3-8403-3685-0

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

INHALT

Danksagung

Vorwort

1Räume – welche Voraussetzungen sind vorhanden?

2Fantastische Alltagsmaterialien

2.1Auf dem Bauernhof

2.2Olympische Spiele

2.3Ausflug in die Stadt

2.4Im Märchenwald

2.5Bewegungsbaustelle

2.6Bewegungslandschaft

2.7Zwei Einheiten – dieselben Materialien

3Über Tische und Bänke

3.1Der Abenteuertag

3.2Der Parcours

3.3Stuhlkreisfitness

4Altbekanntes – neu erleben

4.1„Wir gehen heut auf Löwenjagd“ oder „Pferderennen“

4.2Die Reise nach Jerusalem

4.3„Bello, Bello, dein Knochen ist weg“

4.4„Wer hat Angst vor …?/Fischer, Fischer, welche Fahne weht heute?“

4.5Platzwechselspiel

4.6Einsammelspiele

4.7„Grün, grün, grün sind alle meine Kleider …“

4.8Tischtennis

4.9Musikstoppspiele

4.10Feuer – Wasser – Sturm

4.11„Nicht den Boden berühren“

5Bewegtes Bilderbuch

5.1Die kleine Raupe Nimmersatt

5.2Hör mal, unsere Vögel – Im Turn-Gruppenraum und im Stuhlkreis

5.3Die Arche Noah

5.4Der blaue Stuhl

5.5100 faszinierende Tatsachen – der Weltraum

6Bewegte Brett- und Tischspiele

6.1Bewegtes Puzzle

6.2Die vier ersten Spiele von Ravensburger

6.3Memory® extrem

6.4Bewegter Obstgarten®, ab zwei Jahre

6.5Vier gewinnt® – Tic-Tac-Toe®, ab sechs Jahre

6.6Fang den Hut®

6.7Spitz, pass auf®

7Einmal so richtig austoben

7.1Wilde Spiele für Mädchen

7.2Vom TV in den Turnraum

8Aufräumspiele

8.1Spielerisch Ordnung schaffen

8.2Die Baureinigung

8.3Der Aufräumparcours

8.4Kommando „Aufräumen“

8.5Aufräumspaß mit Farben und Zahlen

8.6Nicht den Boden berühren

8.7Jeder hat eine Aufgabe

8.8Sinnliches Aufräumen

8.9Die Aufräumkutsche

8.10Der Transport

8.11Aufräumwettkampf

8.12Aufräumkooperation

Anhang

1Quellen- und Literaturverzeichnis

2Bildnachweis

Danksagung

Es gibt so vieles, wofür ich dankbar bin, so vieles, was dazu geführt hat, mir diesen einen Traum erfüllen zu können. Ein Buch zu schreiben, war bereits in meiner Kindheit ein großes Thema. Hier habe ich mit dem Schreiben begonnen. Dabei handelte es sich zwar um Geschichten, aber in dieser Zeit legte ich den Grundstein für dieses, mein erstes und hoffentlich nicht mein letztes Buch. Dankbar bin ich für jegliche Unterstützung, ob aktiv oder passiv. Ich danke allen, die Vertrauen in meine Fähigkeiten haben und mir somit ihr Zutrauen schenken.

In besonderem Maße danke ich der Kita Schatzkiste in Neuhofen, welche einen großen Teil meiner heutigen Persönlichkeit geprägt hat. Hier bin ich, hier durfte ich zu der Person und Pädagogin heranwachsen, die ich heute bin. Dank euch konnte sich mein Selbstwertgefühl festigen und mein Selbstvertrauen wachsen. Hier wurde mir von Anfang an so vieles zugetraut, so viele Chancen gegeben, Vertrauen und Respekt geschenkt und darüber hinaus wurde ich immer, zu jeder Zeit, in meinem Vorhaben unterstützt.

Ich danke meinen lieben Kolleginnen von ganzem Herzen für die Unterstützung, dafür, dass sie mich haben machen lassen, dafür, dass sie vielleicht sogar für mich zurückgesteckt haben, sodass ich freie Bahn für dieses Buch habe. Dafür, dass sie sich mit mir freuen und genauso gespannt auf das Ergebnis sind, wie ich es bin. Dafür, dass ich mich vom ersten Tag an wohl und angenommen fühlte. Dafür, dass mir die Arbeit mit euch zu 90 % immer Spaß gemacht hat und ich somit all diese tollen Ideen entwickeln konnte. Dafür, dass die Einrichtung zeitweise mein zweites Zuhause war. Dafür, dass ihr mich aufgefangen habt, wenn es nötig war. Ich danke euch für nun 10 wirklich gute Jahre!

Ich möchte mich auch in angemessener Form bei den Eltern bedanken, die mir die Erlaubnis gegeben haben, ihre Kinder für das Buch zu fotografieren. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Ohne Sie, ohne die schönen Fotos, wäre das Buch nur halb so gut. Es hat mich unglaublich überrascht, dass ich doch so viel Zustimmung bekommen habe. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mich in so aktiver Weise unterstützen und freue mich darüber, dass Sie und Ihre Kinder ein Teil dieses Projekts sind.

Ich möchte noch einem ganz besonderen Menschen in ebenso besonderem Maße meinen Dank aussprechen. Ich möchte dir dafür danken, dass du mein Herz und meine Seele geheilt hast, sie täglich mit Liebe füllst und mein Kopf somit frei ist, für Projekte wie diese. Auch du hast einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich mir diesen Traum erfüllen kann, der schon so lange Zeit eine Herzensangelegenheit war und der hiermit hoffentlich auch nicht enden wird. Deine Unterstützung, ob passiv oder aktiv, ob kleine Gesten oder Taten … du hilfst mir auf so besondere Weise. Träume wahr werden zu lassen. Danke, dass du du bist, dass ich ich sein kann und dass wir wir sind!

Last, not least bedanke ich mich beim Meyer und Meyer Verlag, besonders bei Herrn Manuel Morschel, der das Ganze möglich gemacht hat. Der mir mit Rat und Tat zur Seite steht und immer ein offenes Ohr für Fragen, Bedenken und vor allem für Ideen hat. Danke für diese unglaubliche Chance. Danke für die Erfüllung eines Kindheitstraums.

VORWORT

Mithilfe dieses Buches möchte ich aufzeigen, dass nicht viele und vor allem KEINE teuren Geräte nötig sind, um die uns anvertrauten Kinder ausreichend in ihrer motorischen Entwicklung zu fördern und darüber hinaus ihrem natürlichen Bewegungsdrang ausreichend Platz zu geben.

Einzig und allein braucht es Kreativität und Flexibilität seitens der Erwachsenen. Dies ist im stetig stressiger werdenden und mit Herausforderungen gespickten, pädagogischen Alltag oft gar nicht so einfach. So wird doch schon viel Flexibilität beim Auffangen von Personalengpässen und bei der Erfüllung vieler Anforderungen benötigt.

Nahezu ein jeder hat Anforderungen an das Kita-Personal; Leitung, Träger, Eltern, Jugendamt, die Gemeinde, Schule usw. Die Anforderungen und, darüber hinaus, die Bedürfnisse der Kleinsten, zu erfüllen, sollte hierbei jedoch an erster Stelle stehen! Da dies den pädagogischen Fachkräften immer schwerer gemacht wird, helfe ich nun mit diesem Buch dabei, den Blick wieder auf die eigentlich oberste Priorität zu richten, die Förderung der Kinder, und zeige Wege und Methoden, welche dies wieder einfacher machen.

Ganzheitliches Lernen zu ermöglichen, klappt nur, wenn man Bewegung ermöglicht! Bewegung ist nur möglich, wenn genug Platz vorhanden ist. Und hier beginnt oft der Teufelskreis. Denn die Vorgaben betragen deutschlandweit zwischen 1,8 und 3,5 qm pro Kind. Bei 25 Kindern sind das 45 qm Bodenfläche, die den Kindern zustehen. Ohne Möbel im Raum sähe das auch gar nicht so übel aus.

In nur zwei Bundesländern liegen die Richtwerte bei 3 bzw. 3,5 qm pro Kind, was bei 25 Kindern einen ungefähren Wert von 85 qm Gruppenraum bedeutet. Selbst mit Möbeln im Raum hätten die Kinder hier noch mehr Bodenfläche frei, als bei den Bundesländern mit der Richtlinie 1,8 qm pro Kind. Da dies aber die absolute Ausnahme ist und darüber hinaus fraglich ist, wie viele Kitas wirklich einen solch großzügigen Gruppenraum haben, orientieren wir uns in diesem Buch an den niedrigeren Richtwerten.

Es ist durchaus erwähnenswert, dass Bewegung nicht mit Sport gleichgesetzt werden sollte! Sport wird meistens mit viel Anstrengung und einem bestimmten Ziel in Verbindung gebracht. Eine genaue Definition, was Sport ausmacht und was nicht, gibt es nicht wirklich. Dennoch sollte sich jeder darüber im Klaren sein, was Bewegung ist und was Sport ist. Dass beides, auch schon bei den Kleinsten, in einem bestimmten Maße der Gesundheit förderlich ist, wissen wir alle.

Bewegung lässt sich einfacher in den Alltag integrieren als Sport. Sich täglich ausreichend zu bewegen, heißt nicht, zwei Stunden im Fitnessstudio zu schwitzen oder einem Vereinssport nachzugehen, geschweige denn mehreren. Vielmehr bedeutet es, mit dem Rad zum Bäcker zu fahren, anstatt mit dem Auto, oder zu laufen, die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu nehmen, das Auto nicht direkt vor dem Eingang zu parken, einen Spaziergang zu machen und noch viele solcher Kleinigkeiten mehr.

Wenn wir genau hinsehen, bewegen sich die meisten Kinder recht viel, wenn sie spielen, ob drinnen oder draußen. Mit diesem Buch zeige ich Ihnen die Kleinigkeiten, die zu genügend Bewegung bei Kindern führen, ohne großen Aufwand und große Kosten für Sie.

Die Fotos in diesem Buch stammen aus meinem Alltag als Erzieherin! Die meisten von ihnen sind im Turnraum aufgenommen worden. Da ich vermehrt darauf geachtet habe, Angebote zu beschreiben, die sowohl im Turnraum (wenn einer vorhanden ist) als auch im Gruppenraum durchführbar sind, könnte das zu Verwirrungen führen. Es ist aber einfach so, dass ich Vorschriften bezüglich „dem Recht am eigenen Bild“ einzuhalten habe und nur von einigen Eltern die schriftliche Erlaubnis habe, ihre Kinder für dieses Buch zu fotografieren. Das und der Kita-Alltag in „meiner“ Einrichtung führt dazu, dass ich nicht alle Angebote im Gruppenraum durchführen kann. Es wäre unzumutbar, die ganze Einrichtung auf den Kopf zu stellen, nur damit ich schöne Fotos für mein Buch bekomme. Ich denke, Sie alle werden das verstehen.

Ich lade Sie nun herzlich ein, das Buch zu erkunden. Es soll Ihnen in erster Linie als Inspiration dienen! Also, lassen Sie sich inspirieren und erschaffen Sie wundervolle Momente für die Kinder und sich selbst, zaubern Sie aus Ihrem kleinen Gruppenraum eine fantastische Welt, in der viele Abenteuer auf Sie und die Kinder warten, erforschen Sie Alltagsgegenstände und finden Sie viele verlorene Schätze!

Viel Spaß!!!

PS: Ich werde in diesem Buch von der Erzieherin als pädagogischer Fachkraft reden. Das soll die Männer in unserem Beruf nicht diskriminieren oder verärgern! Ich selbst schätze männliche Fachkräfte sehr und wünsche mir mehr in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen. Es ist aber nun mal so, dass ich versuche, das Buch so zu schreiben, dass es für den Leser angenehm ist, es zu lesen. Und ein ständiges sie/er oder Erzieher/Erzieherin machen es unnötig kompliziert. Ich hoffe, Sie, liebe Männer, haben trotzdem Spaß daran, dieses Buch zu lesen.

KAPITEL 1

1Räume – welche Voraussetzungen sind vorhanden?

2Fantastische Alltagsmaterialien

3Über Tische und Bänke

4Altbekanntes – neu erleben

5Bewegtes Bilderbuch

6Bewegte Brett- und Tischspiele

7Einmal so richtig austoben

8Aufräumspiele

1RÄUME – WELCHE VORAUSSETZUNGEN SIND VORHANDEN?

Zuallererst müssen Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Räume Sie zur Verfügung haben, in welchen sich Bewegungsmöglichkeiten bieten und wie Sie diese gestalten können. Hierzu stelle ich Ihnen jetzt einige Fragen, welche Sie für sich und im Team klären sollten.

Was genau stört in diesem Raum?

Wie und was kann verändert werden?

Was kann in anderen Räumen evtl. geändert werden, um eine Bewegungsmöglichkeit zu schaffen?

Mit welchen Materialien wird aktuell geturnt?

Welche Materialien, Gegenstände können hinzugefügt werden?

Sind Sie bereit, Alltagsgegenstände, wie Tische, Stühle etc., in ein Bewegungsangebot zu integrieren?

Was bedeutet das für den Alltag in der Einrichtung?

Was muss evtl. organisiert werden?

Welche Regeln müssen für die Kinder aufgestellt werden?

Mit einigen Handgriffen, evtl. neuen Möbeln und Ihrem neu gewonnenen Enthusiasmus können Sie den Kindern in nahezu jedem Raum verschiedene Bewegungsmöglichkeiten bieten. Doch lassen Sie uns gemeinsam von vorn beginnen.

Wie bei allen Neugestaltungen sollte besonders hier zuvor gründlich Inventur gemacht werden. Weniger ist oftmals mehr! Sortieren Sie Spiele, Puzzle, Materialien um oder gar aus. Mit den aussortierten Materialien lassen sich ebenfalls mehrere spannende Angebote machen. Packen Sie alles in Kisten oder Kartons und beschriften Sie diese. Später kann es dann besser zugeordnet werden.

Nun geht es in die Räume. Es kann wahrscheinlich nicht jeder Raum jetzt gleich umgestaltet werden, aber nach und nach ist es mit Sicherheit möglich. Dieser Punkt ist wohl der Einzige in diesem Buch, der aufwendig und etwas kostspieliger sein könnte. Doch wenn die Anschaffungen und der Aufwand des Umgestaltens erledigt sind, wird es sich sofort lohnen!

Im Idealfall räumen Sie den betreffenden Raum einmal komplett leer. Das setzt eine gute Absprache im Team oder einen Arbeitseinsatz am Wochenende voraus. Mit einem genauen Plan und tatkräftiger Unterstützung der Eltern könnte das ein toller und produktiver Tag werden. Machen Sie sich vorab Gedanken darüber, wie Sie jeden Quadratzentimeter zur Nutzfläche machen können! Ob Boden, Wände oder Decken … alles muss als mögliche Spiel- oder Nutzfläche mit einbezogen werden, um ein ideales Ergebnis zu erzielen.

Wichtig zu bedenken ist hierbei, dass so viel Bodenfläche wie möglich freigehalten werden kann. Das heißt wiederum, dass die Wände eine tragende Rolle in der Neugestaltung spielen, im wahrsten Sinne des Wortes. Robuste Hängeregale, in verschiedenen Ausführungen und Höhen angebracht, bieten viel Platz für Spielzeug und Ähnliches, sowie auch Spielfläche auf und unter den Regalen. Ähnlich verhält es sich mit Fensterbänken. Nutzen Sie diese als Ablage oder Spielfläche. Regale als Spielfläche in die „Spielecken“ (Puppenecke, Bauecke, Kreativecke) integriert, machen es den Kindern möglich, im alltäglichen Geschehen bereits mehr in Bewegung zu sein.

Das ist ein Beispiel aus dem Turnraum, welches aber natürlich auch im Gruppenraum funktioniert.

Wenn die Spielfläche nicht mehr alleine auf den Boden begrenzt ist, stehen die Kinder auf und laufen, krabbeln, steigen und klettern umher. Mit Treppenregalen (ähnlich wie aus einem bekannten schwedischen Möbelhaus) oder Podesten kann eine kleine zweite Ebene gebaut werden.

Darüber hinaus regt es die Kinder zu mehr Bewegung an. Die Abgrenzungen der verschiedenen Ecken können so gestaltet werden, dass sie ebenfalls „zur Bewegung“ anregen. Möglichkeiten, wie stabile Regale, Podeste mit Schubladen, Bänke oder Ähnliches, können zum Spielen und zum Drübersteigen genutzt werden. Podeste oder Bänke mit Schubladen darunter können als Raumtrenner dienen und ebenso als Spielfläche.

Dies ist ein Beispiel aus einer Hebammenpraxis, passt aber auch sehr gut in Kitas. Unten Stauraum, oben Ablage oder Spielfläche. Auch im Schlafraum umsetzbar.

Wenn ein Regalsystem im Raum stehen soll/muss, dann so, dass es den größtmöglichen Nutzen hat. Versuchen Sie, aus allem ein Multifunktionsmöbel zu machen. Als Raumtrenner kann es von beiden Seiten bespielt bzw. begangen werden. Dies erfordert nur eine klare Kennzeichnung des Spielmaterials und die Befestigung des Regals an Decke und Boden, um es vor dem Umfallen zu schützen. Durch die Höhe gestaltet es einen Rückzugsort und in den oberen Fächern können wiederum Materialien gelagert werden, welche weniger oft gebraucht werden.

Offene Regalsysteme erzeugen schnell Unordnung und somit Unruhe. Hier muss verstärkt auf Ordnung und Struktur geachtet werden. Es kann mit Kisten, Körben und der einen oder anderen Schranktür gearbeitet werden. Schranktüren sollten sogar zum Einsatz kommen, um der Akustik positiv entgegenzuwirken. Schranktüren mit durchsichtigen Elementen sind hierbei eine gute Wahl. Empfindliche Oberflächen, wackelige und zerbrechliche Regale haben hier nichts mehr zu suchen. Sie brauchen möglichst robuste Möbel und robuste Oberflächen, damit die Kinder den ganzen Raum zum Spielen und Bewegen nutzen können. Warum ist das so wichtig?

Falls Ihre Einrichtung keinen Turnraum hat, müssen Sie wohl oder übel ab und an auf den Gruppenraum zurückgreifen. Wenn dieser so gestaltet ist, dass stets ausreichend Bodenfläche frei ist und die Möbel robust sind, dann kann der Gruppenraum wunderbar und einfach zu einem tollen Turnraum werden. Wenn Ihre Einrichtung über einen Turnraum verfügt, sollten Sie den ähnlich gestalten; so viel Bodenfläche wie möglich freihalten und alles, was möglich ist, an die Wände bringen.

Ein gutes Hilfsmittel sind auch verschiedene Wagen, in und auf welchen Material gelagert wird. Diese können beliebig verschoben werden. Der Turnwagen zum Beispiel kann vor dem Turnen einfach woanders hingeschoben werden.

Auch für den Gruppenraum sind solche Wagen ein gutes Mittel, um schnell Platz zu schaffen.

Hier sieht man einen Nebenraum. Lange Zeit konnte die Gruppe ihn nicht als solchen nutzen, da zu viele Betten für die Kinder dort untergebracht werden mussten, die Mittagsschlaf hielten. Die Betten können nun unter den Podesten verstaut werden und die Podeste bieten eine großzügige Spielfläche.

Hinweis 1: Da die Betten fast genauso groß wie die Podeste sind, ist es unabdingbar, dass sich zu jeder Zeit eine Fachkraft im Raum befindet, wenn die Kinder schlafen! Die verschlafenen kleinen Kinder brauchen Aufsicht, evtl. sogar Hilfe beim Aussteigen aus dem Bett. Durch die Erhöhung ist das Herausnehmen der Kinder angenehmer.

Hinweis 2: Achten Sie beim Bestellen solcher Podeste darauf, dass im Katalog die Maße der Oberfläche angegeben werden. Wenn Sie etwas darunter verstauen wollen, müssen Sie den Platz zwischen den Stützen messen sowie den Abstand vom Boden bis zur unteren Kante der Platte. Das ist der Platz, den Sie zum Verstauen haben.

Es führt kaum ein Weg daran vorbei, den Gruppenraum mehrmals in der Woche kurzzeitig umzuräumen. Tische an die Seite zu stellen, gehört wahrscheinlich sowieso schon zum Alltag. Je nach Raumaufteilung sind es mehr oder weniger viele Tische. Mit 20/25 Kindern einen Stuhlkreis durchzuführen, bedarf in kleinen Räumen etwas Vorbereitung. Wenn die Kinder hierbei mithelfen dürfen, haben sie bereits Bewegung. Darüber hinaus lernen sie in diesen wenigen Minuten ziemlich viel dazu.

Auch das Thema Ordnung und Aufräumen ist immer aktuell und kostet im Alltag viel Zeit und Energie. Vielleicht ist es an der Zeit, dass hier andere Prioritäten zählen. Bei so vielen Menschen in einem Raum ist es unumgänglich, dass eine gewisse Ordnung herrschen muss, jedoch kann das Team entscheiden, welche.

Muss zum Beispiel für Tiere, Menschen oder Autos in der Bauecke jeweils ein Behälter vorhanden sein?

Muss in der Puppenecke alles seinen Platz haben … und zwar genau diesen?

Müssen die Spiele im Regal genau so angeordnet sein?

Funktioniert das Ordnungssystem so?

Was es bei diesem lästigen Thema ein bisschen einfacher macht, ist das Motto „weniger ist mehr“. Denn wenn das Zimmer vollgestellt ist mit Material, das unbedingt an diesem Platz stehen muss, dann nimmt es den Platz für die Bewegung im Spiel.

Was auch unheimlich praktisch für kleinere Räume ist, sind Kletterwände zum Einklappen. Diese sind in der Anschaffung natürlich nicht ganz günstig, aber lohnen sich wirklich!

Viele Inhalte, Ziele und Methoden überschneiden sich innerhalb der verschiedenen Angebote, Einheiten und Aktionen. Es ist möglich, verschiedene Zielgruppen innerhalb der Einrichtung anzusprechen und verschiedene Möglichkeiten zur Förderung anzubieten.

Möglichkeiten zur Förderung

Innerhalb von Bewegungslandschaften können Kinder sich in einem sicheren Rahmen so richtig austoben, Fantasie und Interessen ausleben, sich erproben und ihre Fähigkeiten festigen. Bewegungslandschaften sind bereits aufgebaute „Stationen“, auf bzw. mit welchen sich die Kinder, ihren Fähigkeiten entsprechend, bewegen können. Meist assoziieren die Kinder Themen in die Aufbauten hinein, z. B. das Piratenschiff, Flugzeug, die Rakete, den Dschungel oder was sie sonst gerade begeistert, beschäftigt und interessiert. Sie können hierbei Fähigkeiten und Eigenschaften festigen, sich etwas Neues zutrauen, eine neue Idee haben, wie das Gebaute bespielt oder umgebaut werden kann und in verschiedene Rollen schlüpfen. Die Landschaften können mit Material bzw. Möbeln aus dem Gruppenraum aufgebaut werden. Tische, Stühle, Bänke, Podeste, Matten, Bausteine, Kissen und Decken eignen sich hervorragend dazu.

Basierend auf den Bedürfnissen der Kinder, haben Bewegungsbaustellen einen hohen Motivationscharakter und fördern die Lernbereitschaft. Denn hier sind die Kinder frei in ihrem Handeln. Sie können das tun, bauen, spielen, was sie wollen (Sicherheitsaspekte werden hierbei natürlich beachtet). Materialien sind in der Regel Alltagsmaterialien, wie Getränkekisten, Autoreifen, Bretter etc. Draußen ist eine Bewegungsbaustelle mit diesen und ähnlichen Materialien meist besser zu gestalten. In Räumen werden ebenfalls Materialien benutzt, die hinsichtlich ihres Zwecks flexibel sind bzw. größere Materialien, welche die Einrichtung zur Verfügung hat, wie z. B. Polster, Bänke, Matten etc. Hierzu können ebenfalls Bretter zur Verfügung gestellt werden, aber auch Alltagsmaterial, wie Toilettenpapier- und Küchenrollen, Joghurtbecher, Dosen, Eimer, Bälle, Zeitungen, Seile, Klammern, Kisten und alles, was zum Bauen dient (und nicht die Sicherheit der Kinder gefährdet!). Die Kinder beginnen mit einem Bild im Kopf, einem Ziel, etwas zu bauen und entwickeln währenddessen neue Ideen und finden Lösungen für Probleme. Für eine Bewegungsbaustelle muss viel Zeit eingeplant werden bzw. sollte im Idealfall, wenn nicht genug Zeit ist, gewährleistet werden, dass die gebauten Sachen so stehen bleiben können, wie die Kinder sie verlassen, damit sie ihre Idee am Nachmittag, spätestens am nächsten Morgen, weiterentwickeln können. Sollte dies keine Option sein, hilft es den Kindern oft, wenn man das Gebaute fotografiert. Aus Bewegungsbaustellen können sich Einheiten mit speziellen Förderinhalten entwickeln.

Bewegungsgeschichten helfen dabei, auch förderintensive Themen zu behandeln. Spielerisch und mit viel Fantasie bewegen sich die Kinder in einer anderen Welt und schlüpfen in andere Rollen. Somit ist es einfacher, einen Zugang zu Problemen oder auch Defiziten zu bekommen, welchen den Kindern Situationen erschweren. Z. B. kann ein sechsjähriges Kind noch nicht auf einem Bein hüpfen, was bei der Schuleingangsuntersuchung angemerkt würde. Während einer Bewegungsgeschichte durch den Dschungel muss es über Wackelbrücken laufen, einen Fluss mithilfe von Steinen überqueren, eine Palme oder einen Berg hinaufklettern, möglicherweise springt es Stück für Stück den Berg auf der anderen Seite wieder hinunter, erblickt verschiedene Tiere (deren Gestalt es dann annimmt) und muss sich durchs Dickicht zum Schatz durchkämpfen. All diese „Aufgaben“ sprechen die Kraft in den Beinen an, ohne sie offiziell zu trainieren. In den folgenden Einheiten werden immer ähnliche „Aufgaben“ auftauchen. So kommt man Schritt für Schritt (vielleicht sogar schneller als mit starrem Üben) und vor allem ohne Druck und Versagensängste, dafür mit einer Menge Spaß und Selbstbewusstsein, zum Hüpfen auf einem Bein.

Bewegungsspiele können helfen, Inhalte von gewissen Themen, z. B. Verkehrssicherheit, Sprache, Zahlen etc., zu erklären und zu verstehen. Z. B. wird bei „Feuer – Wasser – Sturm“ das Reaktionsvermögen geschult, welches für ein sicheres Verhalten im Verkehr von großer Bedeutung ist. Spiele wie „Fischer, welche Fahne weht heute?“ sprechen Geschwindigkeit, Ausdauer und je nach Variation auch Kooperationsvermögen an. Mannschaftsspiele wie „Völkerball“ sprechen sehr viele Bereiche des Körpers an: Fangen und Werfen, also Hand-Auge-Koordination, allgemein die Koordination des Körpers, gelenkig und wendig sein, Ausdauer, Frustrationstoleranz, aufmerksam sein, sich konzentrieren, Stärken anderer erkennen sowie die eigenen, Körperspannung. Diese Spiele beanspruchen nahezu alle Muskelpartien.

Je nach Schwerpunkt werden in Einheiten freie und angeleitete Bewegungsaufgaben bzw. Impulse eingeplant. So üben die Kinder, Gehörtes umzusetzen und können das auf den Alltag übertragen.

In den Einheiten mit älteren Kindern, ab ca. fünf Jahre, sind kooperative Spiele ein wichtiges Instrument, um unter anderem die sozialen Kompetenzen zu schulen und zu festigen. Gemeinsam etwas zu erreichen, die Stärken und Ideen anderer anzunehmen und als hilfreich anzuerkennen, sich körperlich nahe zu sein und das aushalten können, gemeinsam Lösungen finden und selbst nicht immer im Mittelpunkt zu stehen, sind Eigenschaften, die in diesem jungen Alter nicht selbstverständlich vorhanden sind. Kooperative Spiele vermitteln einem das Gefühl, dass man gut ist, so, wie man ist, dass es normal ist, dass man nicht alles kann (und es auch nicht muss), dass es anderen ähnlich geht wie mir, dass man zusammen viel mehr erreicht als alleine.

Musik, in jeglicher Form, hat für Kinder jeden Alters einen hohen Aufforderungscharakter. Es gibt verschiedene Lieder, in welchen zur Bewegung aufgefordert wird. Lieder, die zu Tempiwechseln anregen, die Assoziationen mit Tieren oder Ähnlichem hervorrufen, die zur Lockerung genutzt werden, zu welchen getanzt werden kann, alleine und in der Gruppe … der Kreativität ist hier kaum eine Grenze gesetzt. Musik selbst zu machen, ist für alle Kinder ein Angebot, das sehr gerne angenommen wird, ob auf traditionellen Instrumenten, mit Alltagsmaterialien oder in der Natur. Auch Singen und Tanzen ist bei vielen Kindern beliebt. Allgemein ist Musik etwas, das es auf der ganzen Welt, in verschiedensten Variationen, gibt. Somit können Kinder für andere Sprachen und Kulturen geöffnet und interessiert werden.

Die Möglichkeit zum freien Experimentieren mit Materialien, mit dem eigenen Körper und mit den anderen Kindern ist (besonders für Kinder unter drei Jahre) von großer Bedeutung, denn so eignen sie sich die Welt an, nur so machen sie eigene Erfahrungen und entwickeln ein eigenes Bild, eigene Strategien, eine eigene Persönlichkeit, nur so lernen sie. Material zur freien Verfügung, Raum und Zeit ist neben ein bisschen Hilfestellung hier und da alles, was sie zum Lernen brauchen.

Bewegung und Entspannung gehen Hand in Hand. Bewegung baut Stress ab, daher ist es gerade bei Kindern oft erst nach viel Bewegung möglich, sich zu entspannen, zur Ruhe zu kommen. Hierzu gibt es verschiedene Methoden, welche den Situationen stets angepasst werden können. Entspannung kann eine Bewegungsgeschichte ein- und ausleiten, kann auch innerhalb einer Geschichte eingeplant werden, um sich nach besonders anstrengenden Passagen zu erholen, sie kann als Angebot innerhalb einer Bewegungslandschaft aufgebaut sein, sie kann alleine oder mit Freunden erlebt werden, sie kann mit ruhiger Musik begleitet werden, kann durch eine Geschichte gefördert werden sowie durch entsprechendes Material oder auch durch Aktivitäten, wie z. B. malen.

KAPITEL 2

1Räume – welche Voraussetzungen sind vorhanden?

2Fantastische Alltagsmaterialien

3Über Tische und Bänke

4Altbekanntes – neu erleben

5Bewegtes Bilderbuch

6Bewegte Brett- und Tischspiele

7Einmal so richtig austoben

8Aufräumspiele

2FANTASTISCHE ALLTAGSMATERIALIEN

Materialien, welche wir im Alltag meist wegwerfen, können hier ein sehr günstiger und vielfältiger Ersatz für Turngeräte sein. Darüber hinaus ist in den Gruppenräumen meist ausreichend Material vorhanden, um die Kinder in verschiedenster Weise in Bewegung zu bringen, Übungen und Aufgaben auszuschmücken und die Motivation, Kreativität und Fantasie zu wecken, besser noch, sie weiter zu entwickeln. Im Folgenden liste ich einige Anregungen und ihre Ziele auf. Viele Ziele werden sich wiederholen und alle Aufgaben haben das gemeinsame Ziel, die Kinder in Bewegung zu bringen. Auch wenn es manchmal nicht so scheint, sind die Kinder mehr in Bewegung, als einem vielleicht selbst bewusst ist. Das Ziel „Bewegung“ werde ich also nicht in die Tabelle mit aufnehmen.

Wie Sie auf diesen Fotos sehen, benötigen Sie nicht zwingend neues Fördermaterial aus überteuerten Katalogen. Sie haben alles vor Ort!

Mit diesen und vielen anderen Alltagsmaterialien können Sie die Ihnen anvertrauten Kinder auf so vielen verschiedenen, fantastischen Wegen fördern.

2.1Auf dem Bauernhof

Nahezu jedes Kind hat schon einmal Urlaub auf dem Bauernhof gemacht und kennt daher die Arbeit eines Bauern. Auf einem Bauernhof gibt es immer viel zu tun. Das ist die ideale Ausgangssituation für eine schöne Bewegungseinheit.

Ziele

Wissensstanderweiterung,

fein- und grobmotorische Fähigkeiten,

Konzentration,

Geduld.

Sie benötigen folgende Materialien

Bauernhoftiere, farbige Ballons, Säckchen oder Söckchen, Klammern, Wolle, Seile, evtl. verschiedene Kartons, Toilettenpapierrollen.

Was muss vorbereitet werden?

Für die Ernte: Sie können, anstatt des oben genannten Materials, Zeitungsbälle formen (lassen). Diese können angemalt werden, muss aber nicht zwingend sein. Die Kinder haben ausreichend Fantasie, um in den Zeitungsbällen Obst zu sehen. Wenn Sie diese mit den Kindern vorbereiten, bietet es sich an, drei Behälter bereitzustellen, in welche die Zeitungsbirnen, Zeitungspflaumen und Zeitungsäpfel gelegt werden. Danach überlegen Sie sich, wo Sie die Schnüre spannen können, um das Obst daran aufzuhängen. Auch dies können vor allem ältere Kinder übernehmen. Wenn Sie das Angebot mit kleineren Kindern durchführen wollen, können die größeren somit trotzdem daran beteiligt sein.

Der Weidezaun aus Toilettenpapierrollen sollte vorher auf die Anzahl und Größe der Tiere abgestimmt werden, denn dementsprechend viele Rollen benötigen Sie für das Angebot. Sie können hierfür auch verschiedene Materialien einplanen, somit sammeln die Kinder vielerlei Materialerfahrungen. Darüber hinaus lernen die Kinder auch, dass bestimmte Tiere einen stabileren Zaun benötigen.

Die Stroh- und Heuballen können Sie auf ähnliche Weise herstellen. Sie formen wieder Zeitungsbälle, jedoch wesentlich größer und umwickeln diese dann mit etwas gelber oder grüner Wolle (gelb für Strohballen, grün für Heuballen).

Wenn Sie Tierkärtchen verwenden wollen, für dieses und andere Spiele, müssen Sie diese vorab anfertigen. Aus Zeitschriften o. Ä. können Sie und die Kinder Bauernhoftiere ausschneiden. Diese werden dann laminiert und können somit lange für verschiedene Spiele genutzt werden.

Ablauf

Sie können dieses Angebot sehr gut im Gruppenraum durchführen und darüber hinaus eignet es sich besonders gut zur Förderung der jüngeren Kinder. Wenn Sie ein Projekt planen, können Sie sich mit einer der unten genannten Stationen pro Tag beschäftigen. Sie können aber auch die Stationen im Raum vorbereiten oder nacheinander aufbauen und sie dann bespielen.

Station Ernte

Zuerst muss die Ernte eingeholt werden, denn diese fault sonst und schmeckt dann nicht mehr gut. Dieser Bauernhof hat vor langer Zeit Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume gepflanzt, die jetzt endlich Früchte tragen. Das Obst (symbolisiert durch farblich passende Ballons, Säckchen, Söckchen, Zeitungsbälle) hängt mithilfe von Klammern an Seilen/Schnüren. Je nachdem, wo Sie das Angebot durchführen, gerne auch in verschiedenen Höhen. Sie können die Kinder in den Aufbau der Station mit einbeziehen. Dann geht es darum, die Bäume abzuernten und das frische Obst ins Lager zu bringen oder in den Laden, in dem es verkauft wird. Dafür suchen Sie sich eine bestimmte Stelle im Raum, die möglichst weit von den Bäumen entfernt ist.

Variante 1: Jedes Kind bekommt einen Karton (einen Traktor) und einen eigenen Baum zum Abernten und bringt seine Ernte dann in den Laden oder ins Lager.

Variante 2: Jedes Kind hat einen eigenen Karton und schiebt diesen durch den Raum. Auf Ihre Ansage hin schieben die Kinder den Karton zur entsprechenden Stelle und laden so viel Material hinein, wie Sie es ihnen vorgegeben haben.

Variante 3: Zwei Kinder schieben oder tragen den Karton und wechseln sich Runde für Runde mit dem Pflücken, Be- und Entladen ab. Dies wird so lange gemacht, bis kein Obst mehr am Seil hängt.

Neben den Obstbäumen hat dieser Bauer auch Felder, auf welchen Stroh- und Heuballen liegen, die es ebenfalls einzusammeln gilt. Die Kinder fahren wieder mit ihren Traktoren herum. Die Ballen (Zeitungsbälle) liegen im Raum verteilt. Sie sagen abwechselnd eine Farbe oder ein Kommando an und die Kinder sammeln daraufhin die Ballen ein.

Station Weide

Bevor der Bauer die Tiere auf die Weide bringt, schaut er erst nach, ob der Zaun noch in Ordnung ist. Das ist er leider nicht. Also muss der Bauer ihn reparieren. Der Zaun und die Weide werden durch Toilettenpapierrollen dargestellt. Je nach Anzahl der Tiergruppen, welche Sie für das Angebot ausgesucht haben, bauen die Kinder nun entweder eine große Weide oder verschiedene Weiden. So könnte jedes Kind für sich bauen.

Natürlich kann auch anderes Material für das Bauen der Weidezäune verwendet werden.

Das Gras auf der Weide reicht aber nicht für die vielen Tiere. Der Bauer muss noch etwas Heu und Stroh holen. Also fährt er zurück in die Scheune und holt das Futter. Hierfür können Sie die oben genannten Zeitungsbälle verwenden oder Seile in entsprechenden Farben.

Variante 1: Sie geben vor, ob zuerst das Heu oder zuerst vorab das Stroh eingeladen wird.

Variante 2: Sie geben vor, wie viel Heu oder Stroh eingeladen wird (dreimal Stroh zum Beispiel).

Variante 3: Das Kind bestimmt selbst, wie viel Heu und Stroh es holt. Die Ballen müssen in den Kreis passen und die Tiere später auch.

Station Tiere

Sie können die Tiere aus der Bauecke benutzen oder auch Bildkarten. Die Tiere befinden sich in der Scheune. Ein bestimmter Ort im Raum wird als Scheune bestimmt und die Tiere werden dort untergestellt. Sie können aber auch für jede Tierart einen eigenen Stall bestimmen. Somit stehen die Tiergruppen im Raum verteilt. Nun will der Bauer sie auf die Weide bringen.

Variante 1: Die Kinder schieben ihren Karton durch den Raum. Das ist jetzt der Anhänger, in welchem die Tiere zur Weide gefahren werden. Sie bestimmen ein Kind und das Kind sucht sich ein Tier aus und legt es in den Anhänger. Danach rufen Sie das nächste Kind auf.

Variante 1a: Das Kind darf ein nächstes Kind aufrufen.

Variante 2: