Klima im Umbruch - Dietmar Schenk - E-Book

Klima im Umbruch E-Book

Dietmar Schenk

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Beschreibung

Der Klimawandelaus ganzheitlicher Sicht. Für die Klimakrise werden vor allem das Abholzen des Regenwaldes und die Zunahme des CO2-Ausstoßes verantwortlich gemacht. Aber machen wir es uns damit nicht ein wenig zu einfach, und haben wir wirklich alles bedacht? Diese Frage kann wohl nur aus ganzheitlicher Sicht beantwortet werden. Der Autor veranschaulicht Ihnen die energetischen Zusammenhänge der Klimaveränderung. Lassen Sie sich überraschen, wie die Funktionen der Wälder und Wüsten, die der Berge, Meere und Pole einander beeinflussen und ergänzen. Gehen Sie mit auf eine Reise, die Ihnen Einblicke gewährt, wie Sie sie wohl noch niemals erlebt haben. Erkennen Sie die wichtige Zusammenarbeit aller Energien und verstehen Sie, was gerade passiert und auf was wir uns einstellen müssen, wenn wir nicht umdenken. Wie wir für die Erde und uns den Reset-Knopf drücken können. »... wir sind ja daran gewöhnt zu denken, dass diese Welt da draußen auch ohne unsere Erfahrungen existiert. Aber das tut sie nicht, sei dir dessen gewiss.«

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EPUB

Seitenzahl: 264

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Dietmar Schenk

KLIMA IMUMBRUCH

Die energetischenZusammenhänge derKlimaveränderung

Alle Rechte vorbehalten.

Außer zum Zwecke kurzer Zitate für Buchrezensionen darf kein Teil dieses Buches ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag nachproduziert, als Daten gespeichert oder in irgendeiner Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstveröffentlichung in Umlauf gebracht werden. Auch Wiederverkäufern darf es nicht zu anderen Bedingungen als diesen weitergegeben werden.

Copyright © 2022 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-96933-021-0

eISBN: 978-3-96933-963-3

1. Auflage 2022

Umschlaggestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung verschiedener Motive von © fluke samed; © Artsiom P; © Sepp photography; www.shutterstock.com;

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]

INHALT

Vorwort

Mentravelling

Die Realität

Die Fünf-Elemente-Lehre

Floats und Stucks

Die Floats

Die Erdchakren

Die Stucks

Die Erdenergien

Die Nordpol-Energien

Die Südpol-Energien

Die Taiga-Energien

Die Berg-Energien

Die Meeres- oder Wasser-Energien

Die Wüsten-Energien

Die Regenwald-Energien

Der Kontrollzyklus

Der Nordpol nimmt Einfluss auf Südpol und Wüsten

Der Südpol und die Wüsten nehmen Einfluss auf die Wälder

Die Wälder beeinflussen das Klima

Das Klima beeinflusst Meer und Berge

Meer und Berge beeinflussen den Nordpol

Der Zerstörungszyklus

Das Klima wirkt auf die Wälder zurück

Der Urwald wirkt auf die Wüsten ein

Die Wüsten beeinträchtigen den Nordpol

Der Nordpol bringt das Meer zum Stillstand

Das Meer hat Auswirkungen auf das Feuer

Schlusswort und Lösungsvorschlag

Über den Autor

Vorwort

Deutschland im Schatten der Weltklimakonferenzen (kurz COP genannt). Wir gestatten uns einen kleinen Rückblick und schauen auf das Jahr 2014. Der Weltklimagipfel in New York steht an. Während viele Staaten, die für massive Emissionen von CO2 verantwortlich zeichnen – zum Beispiel USA, Kanada, Australien, China, um nur einige zu nennen – ihre Teilnahme zugesagt haben, glänzt Deutschland, vertreten durch Angela Merkel, mit Abwesenheit, denn ihr ist es wichtiger, am gleichen Tag ihr Gesicht beim “Tag der deutschen Industrie” auf die Bühne zu bringen, zu dem der Lobbyverband BDI geladen hat. Man mag es sehen, wie man will, aber Fakt ist, dass damit zumindest in Deutschland wieder einmal die Natur gegen den Profit verloren hat. Gerade aus Deutschland, wo in Sachen Umwelt doch so gerne die Vorreiterrolle gespielt wird, wirkt dieses Signal äußerst fragwürdig. Könnte es etwa sein, dass der Klimawandel ein lokales Thema ist und wir Deutschen das in unserem Land im Griff haben? Vielleicht fühlt die Industrie sich nun auch angespornt, weiterhin auf Kosten der Natur zu hausen, denn Frau Merkel hübscht ja deren Party durch ihre Anwesenheit auf. Wie dem auch sei: Merkel zeigt, dass das Klima zumindest ihr persönlich weniger wichtig ist als das Bruttosozialprodukt. (Immerhin haben wir ja die grünen Plaketten fürs Auto, wir haben lokal in Szene gesetzte Dieselfahrverbote und halten damit die Innenstädte sauber.)

Aber: War das 2014 ein einmaliger Ausrutscher? Ist es in den Jahren danach besser geworden?

2015: Der COP21 tagt in Paris, und das Pariser Klimaabkommen zeigt bereits Wirkung in der Wirtschaft. Da die Bundesregierung aber noch zögerlich ist, wird sie von der Zivilgesellschaft zur Kurskorrektur aufgefordert. “Deutschland und die EU nehmen die Paris-Umsetzung noch auf die leichte Schulter”, sagt Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. “Der bisherige Klimavorreiter Deutschland droht, sein 2020-Emissionsziel krachend zu verfehlen.”1

Gleichzeitig beginnt der Energiekonzern RWE mit der Rodung des Hambacher Waldes, ein in NRW beliebtes Naherholungsgebiet.

Nun gut, es gibt ja noch mehr Klimagipfel, zum Beispiel 2016 den COP22 in Marrakesch:

Zwar hat Deutschland es gerade noch so hinbekommen, einen abgeschwächten “Klimaschutzplan 2050” mit Sektorzielen für 2030 vorzulegen und damit eine Blamage abzuwenden …2

… aber auch zur COP23 2017 im eigenen Land fehlt noch immer Deutschlands Mitgliedschaft in der Anti-Kohle-Allianz (Powering Past Coal). Diese von Großbritannien, Kanada und den Marschall-Inseln initiierte Gemeinschaft besteht aus 20 Staaten, die sich verpflichten, bis spätestens 2030 vollständig aus der Kohleverstromung auszusteigen. Bis 2018 braucht es also entschlossene Entscheidungen zum Kohleausstieg, zur Finanzierung erneuerbarer statt fossiler Energien, zu Anpassungsmaßnahmen und zum Schutz der bereits vom Klimawandel Betroffenen.3

Derweil geht die Rodung des Hambacher Waldes weiter. 90 % der Bäume sind bereits niedergemetzelt. Aber es erscheint ein Licht am Ende des Tunnels, denn der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) klagt gegen die Rodung. Der erste Verhandlungstag des Prozesses ist auf den 21.11.2017 gelegt. Hier sorgt der Richter Holger Maurer für Aufsehen, indem er RWE den Vergleich vorschlägt, den Hambacher Wald so lange wie möglich zu verschonen. Es könne immerhin sein, dass die Politik bald ein Ende des Kohleabbaus zur Einhaltung der Klimaziele beschließt.4

Sollte nun endlich die Besinnung kommen? Aber nicht doch, denn für 2018 steht zu lesen, dass Deutschland mit leeren Händen zur COP24 nach Kattowitz in Polen reist. Die Staatengemeinschaft tagt im Zentrum der polnischen Kohlewirtschaft, um einen Ausstieg aus der Kohle zu verhandeln, und die Kohlekommission soll die Ergebnisse in Kattowitz präsentieren. Die Bundesregierung selbst hat nun diesen Plan vereitelt und den Zeitplan weit nach hinten verschoben.5

Das dürfte reichen, um die Gesinnung der deutschen Politik in Sachen Umweltschutz deutlich zu machen.

Gleichzeitig häufen sich Meldungen, die bei jedem die Alarmglocken läuten lassen müssten: “Der Klimawandel verstärkt tödliche Monsune.” – “Die Erderwärmung erreicht schon bald den kritischen Punkt.” – “Das Eis der Antarktis schmilzt uns weg.” – “Der Meeresspiegel wird schneller steigen als erwartet” …

… und seit den Überflutungen in NRW, Rheinland-Pfalz und Bayern sowie der nie dagewesenen Hitze mit hunderten von Waldbränden andernorts im Juli 2021 dürfte die Notwendigkeit des Umdenkens auch in Regierungskreisen unübersehbar sein.

Unserer Erde und der Natur kommt es nicht darauf an, ob Schlagzeilen wie diese übertrieben sind oder nicht. Ihr ist es völlig egal, wie wir Menschen uns verhalten. Sie passt sich den veränderlichen Gegebenheiten an, ob uns das gefällt oder nicht. Traurig ist, dass die Schwächsten, die nicht zu diesem Wandel beitragen und die keine Lobby haben, machtlos zusehen müssen und von anstehenden Katastrophen am frühesten erwischt werden. Die Natur wird den Wandel verkraften, wie sie ihn schon 1000 Mal verkraftet hat, aber ob der Mensch dann immer noch so großspurig unterwegs ist wie bisher, das sei in Frage gestellt.

Wie die Zusammenhänge des Klimawandels aus energetischer Sicht aussehen, wie sie sich weiterentwickeln und was am Ende zu erwarten ist, möchte dieses Buch deutlich machen. Und es möchte eine Lösung anbieten, wie jeder Einzelne zum Umkehren beitragen und mögliche Katastrophen abwenden oder zumindest abmildern kann – mit zwei einfachen Verhaltensregeln, die jeder immer und überall praktizieren kann.

1Quelle: https://germanwatch.org/de/cop21

2Quelle: https://germanwatch.org/de/14298

3Quelle: https://germanwatch.org/de/cop23

4Quelle: https://www.dw.com/de/rwe-kohle-urteil-hambach-bund-waldkohleausstieg-abholzung-protest-klimaschutz-rote-linie/a-41490882

5Quelle: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimaschutz-weltweit/kattowitz2018/index.html

1. Kapitel

Mentravelling

“Gehen wir auf dein Zimmer?”, fragt mich Eva, eine hübsche Dame mittleren Alters.

“Oben”, sage ich knapp. Mein Finger deutet in die entsprechende Richtung.

Fast lautlos bewegen wir uns durch den Flur im Erdgeschoss des Wellness-Hotels, in dem ich Teilnehmer eines Seminars bin. Abseits vom eigentlichen Kurs möchte ich mehr über mich erfahren. Deshalb habe ich eine Geistreise bei Eva gebucht und brenne vor Neugier, was wohl gleich passieren wird. Derweil nähern wir uns dem Aufzug. Ich drücke den Knopf, und sofort öffnet sich die Tür mit einem hellen Bing. Wir treten ein, setzen uns mit einem kleinen Ruck in Bewegung und als sich die Tür wieder öffnet, deute ich auf das gegenüberliegende Zimmer mit der Nummer 507.

“Das ist es”, sage ich.

Eva folgt mir. Sie wartet geduldig, bis meine Chipkarte ihren Weg durch den Schlitz des Magnetkartenlesers gefunden hat. Eine grüne LED leuchtet auf. Ich öffne, lasse Eva vor mir eintreten und als die Tür mit einem satten Klack ins Schloss fällt, sind wir allein in einem Reich, das als Pforte zu einer für mich ganz neuen Welt fungieren wird.

“Leg dich schon mal aufs Bett”, sagt Eva.

Ich gehorche. Schon fühle ich die weiche Matratze unter mir. Mein Blick heftet sich an die Decke. Sie ist mit Holz getäfelt. Mir fällt gerade auf, dass ich es erst jetzt, am dritten Tag meiner Anwesenheit, bemerke.

“Möchtest du die Hose ausziehen?”

Ich schaue sie fragend an.

“Du sollst es bequem haben. Nichts soll zwicken und dich ablenken.”

Ich schüttele den Kopf. “Mich beengt nichts.” Dann schließe ich die Augen.

“Wenn es dir zu hell ist, kann ich die Vorhänge zuziehen.”

“Es ist alles bestens, Eva. Wir können beginnen.”

Ein Sessel wird über den Boden zum Bett geschoben, und dann vernehme ich, wie sich Eva darauf niederlässt. Ein leises, schabendes Geräusch entsteht, als sie ihre Beine übereinanderlegt. Dann raschelt Papier und ein Kugelschreiber klickt. Wie seltsam es doch ist, wenn der Verstand auf andere Empfänger als die Augen zurückgreifen muss, um seine Wahrnehmungen zu machen. Irgendwie bin ich bereits in einer anderen Welt, und ich spüre, dass das kommende Erlebnis ein ganz besonderes sein wird.

Ich bin dabei, die erste Geistreise meines Lebens zu unternehmen. Sie soll in meinen Körper führen und einen Defekt beheben. Seit 1988 leide ich an immer wieder auftretenden Kreuzschmerzen im Lendenwirbelbereich. Jetzt schreiben wir das Jahr 1996. Acht Jahre sind genug, meine ich. Acht Jahre Leben mit Einrenken, Spritzen, Salben und Tabletten.

Eva hat mir nicht versprochen, dass ich nun binnen Minuten mein Leiden loswerde. Vielmehr nehme ich an einem Seminar teil, und Eva, eine Heilpraktikerin aus dem Schwäbischen, bietet die Erfahrung der Geistreise als Zusatz an. So liege ich mit geschlossenen Augen auf meinem Bett und unterhalte mich mit ihr, als erklärte ich einer Blinden, wo wir gerade langgehen. Doch zunächst bringt sie mich in die richtige Form und sagt: “Du wirst kleiner, kleiner und immer kleiner, bist nun so groß wie ein Kind.”

Ich habe das Gefühl zu schrumpfen.

“Du wirst noch kleiner”, sagt Eva. Danach fühle ich mich als Hund, als Katze, als Maus, als Ameise …

“Ich bin so weit”, sage ich.

“Lade dir nun eine Werkzeugkiste und suche Geräte aus, mit denen du gerne arbeitest.”

Das Erste, woran die meisten denken, ist ein Hammer. Ich fühle den Holzstiel, umfasse das kalte Metall, wiege den Hammer in den Händen und lege ihn in die Kiste. Es folgen diverse Schraubenzieher, eine Bürste, Zangen, Maurerutensilien. All das wandert in die Werkzeugkiste, nicht bevor ich alles mit den Händen eingehend untersucht und geprüft habe. Danach bin ich ohne weitere Übungen so im Hier und Jetzt, dass ich alles für absolut real halte. Und damit erleide ich den ersten Trugschluss: Ich halte es nicht für real, sondern es IST real. Ich befinde mich bereits in einer real existierenden geistigen Welt.

“Hast du eine Taschenlampe?”, fragt Eva.

Natürlich habe ich keine. Es ist meine erste Reise. Es wäre ein Wunder, wenn ich an alles gedacht hätte. Also schaue ich mich um und finde einen Stableuchter, wie ihn amerikanische Polizisten gerne benutzen. Ein wahrer Flutlichtstrahler.

“Ich habe Licht”, sage ich.

“Schön. Dann suche dir eine Öffnung, durch die du in deinen Körper hineingleiten möchtest. Und sag mir immer genau, was du siehst und tust.”

Ich schalte die Taschenlampe ein und sage: “Ich gehe nun ins Ohr hinein. Es ist dunkel.” Dann leuchte ich den gewundenen Gang entlang und sehe, wie dieser sich in die Tiefe schlängelt. Ein seltsames, fast mulmiges Gefühl befällt mich. Für einen Moment halte ich mich für einen Höhlenforscher, der unerforschtes Terrain betritt – allein und ohne Hilfe. Dann denke ich mir: ‘Es kann ja nichts passieren’ – und gehe weiter.

Irgendwann erreiche ich eine große Kammer. Es ist mein Kopf, groß, hohl und dunkel. Dass ich hier nichts Besonderes sehe, liegt daran, dass ich hier auch nichts beheben möchte. Aber ich berichte Eva über meine Expedition. “Ich bin nun im Kopf.”

“Wunderbar. Schau dich um. Ist alles in Ordnung?”

“Woran erkenne ich das?”, frage ich.

“Du wirst es wissen, wenn etwas nicht stimmt.”

Ich lasse den Lichtkegel durch meine Birne wandern, aber da ist nichts, was ich als kaputt oder reparaturbedürftig ansehen würde. Dann leuchte ich nach einem Ausgang und finde einen Spalt, durch den ich den Kopf verlassen und in den Körper gelangen kann. Ich sage es Eva. Sie ermuntert mich dazu, es zu tun.

Mein Ziel ist die Wirbelsäule. Ich finde sie schnell. Sie präsentiert sich mir als Backsteinpfosten.

“Wie sieht sie aus?”, fragt Eva.

Ich leuchte das Bauwerk ab, prüfe die Fugen und rüttele an den Steinen. Alles ist schön fest. “Gut”, sage ich.

“Dann schau dir mal den Sockel an. Wie sieht der denn aus?”

Ich wandere nach unten. Hier steht die Backsteinsäule auf einem Podest aus Beton. “Das Podest ist in Ordnung”, teile ich mit.

“Und die Säule?”

Oha, da sieht es wüst aus. Einige Steine sind so locker, dass sie mit der bloßen Hand herausgenommen werden können. Ich entferne sie und schaue dann in ein dunkles, schwarzes Loch hinein. “Die Säule ist einem schlechten Zustand”, sage ich und erkläre genau, was ich damit meine.

“Dann entferne zuerst einmal die Steine.”

“Hab ich.”

“Und nun nimm einen Handfeger und kehre all das lose Zeug da weg.”

“Ich habe aber gar keinen Besen eingepackt. So ein Mist.”

Eva bleibt gelassen. “Schau dich um, dann wirst du einen finden.”

Und wahrhaftig, da liegt ein Handfeger und ein Schäufelchen. Damit säubere ich das Loch so intensiv, dass kein Krümel mehr darin liegen bleibt. “Fertig.”

“Wie sieht das Loch jetzt aus?”, fragt Eva.

“Der Dreck ist weg, aber da ist immer noch alles schwarz.”

“Gefällt dir das?”

“Nicht wirklich.”

“Dann behandle das Loch jetzt so lange, bis es dir gefällt.”

Das tue ich, und während ich daran arbeite, spüre ich einen dumpfen Schmerz an der Stelle im Kreuz, die ich gerade behandle. Dazu benutze ich eine Bürste aus der Werkzeugkiste. Ich nehme sie und schrubbe die Wände in diesem Loch. Weiterer loser Putz bröckelt herab, den ich immer wieder aufkehre, und irgendwann wird das Loch dunkelgrau, hellgrau, weiß. Als ich fertig bin, sage ich es Eva.

“Dann mische dir nun Mörtel an und baue die Steine wieder ein”, sagt sie.

Plötzlich steht da wie aus heiterem Himmel eine Wanne voller Speis. Damit baue ich die Steine in die Säule ein. Es bleibt nichts übrig. Da ich ein umweltfreundlicher Mensch bin, schaufele ich den rausgekehrten Schmutz in einen Sack und will mich auf den Rückweg machen.

Doch vorher fragt Eva: “Schau dich erst noch einmal um. Ist alles in Ordnung, so wie es jetzt ist?”

Ich lasse das Licht durch meinen Körper wandern, kann aber keine Defekte mehr erkennen.

“Gut, dann untersuche jetzt die Beine”, sagt sie.

Ich begebe mich zuerst ins rechte Bein und leuchte alles ab.

“Sauber.”

“Und das linke?”

Auch hier wandert der Lichtkegel über Knochen, Sehnen, Bänder. Im Knie finde ich auf der Innenseite eine Stelle, die anders aussieht als die Außenseite. Das Knie selbst ist ein bewegliches Scharnier. An beiden Seiten befindet sich ein Kugellager. Nur ist das Kugellager der Außenseite hart und das der Innenseite weicher. Ich melde es meiner Reiseführerin.

“Hättest du es gerne anders?”, will sie wissen.

“Nicht unbedingt”, sage ich. “An dieser Stelle wurde ich vor Jahren am Meniskus operiert.”

“Möchtest du sonst noch etwas nachschauen?”

Im Grunde fühle ich mich wohl, und die Kreuzschmerzen sind das Einzige, was mich wirklich stört.

“Dann komm jetzt wieder heraus”, sagt Eva.

Ich gehorche, verlasse meinen Körper durch das Ohr, lege Werkzeugkiste und Müllsack ab, vergrößere mich wieder auf meine einsachtzig und tauche in meinen Körper ein. Damit sind Seele, Geist und Körper wieder vereint. Ich schlage die Augen auf und schaue auf die Uhr. Unglaubliche 45 Minuten sind seit Beginn der Reise vergangen.

Eva hebt die Augenbrauen. “Und?”

“Fantastisch. Wann werden meine Kreuzschmerzen verschwinden?”

“Morgen, nächste Woche, nächsten Monat. Wer weiß?”

Gewünscht hätte ich mir “morgen”. Geglaubt hatte ich gar nichts. Ich ging wieder zurück zum Seminarraum, wo die anderen Teilnehmer inzwischen mit ihren Übungen fortgefahren waren, und gliederte mich ein. Irgendwann an diesem Nachmittag bekam ich das Gefühl, die Hände in die Seiten stemmen und ein Hüftkreisen durchführen zu müssen, wie mit einem Hula-Hoop-Reifen. Es war so ein dumpfes Gefühl im Kreuz, das mich dazu veranlasste. Ich gehorchte meiner Empfindung, ließ die Hüften kreisen – und kracks. Es krachte abscheulich im Lendenbereich, und ich dachte schon: ‘Jetzt kannst du nach Hause fahren.’ Als ich mich aber von dem ersten Schrecken erholt hatte, stellte ich verwundert fest, dass der Schmerz diesmal anders war als sonst. Irgendwie erträglicher, ja fast angenehm.

Als ich am nächsten Morgen das Bett verließ, spürte ich nichts mehr. Auch nicht am Tag darauf, nicht im nächsten Monat und auch nicht in den Jahren danach. Der verrutschte Wirbel hatte seine Originalstellung für immer wieder eingenommen.

Flügge werden

Bevor Eva mich entlassen hatte, hatte sie gefragt: “Könntest du das auch alleine? Ohne Führung?” Da war ich mir sicher.

Zu Hause machte ich mich daran, flügge zu werden und unternahm dazu weiterhin Geistreisen in meinen Körper, einfach nur um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Doch irgendwann genügte mir das nicht mehr. Ich reiste in die Welt da draußen und überzeugte mich hinterher mit meinen physischen Augen, dass ich richtig gesehen hatte. Von der Couch aus ging es zunächst in andere Zimmer, dann in die Straße um die Ecke, hinaus in die Natur, in andere Länder, zu anderen Planeten – einfach überallhin …

… vor einiger Zeit zum Beispiel zu meiner damaligen Frau. Sie arbeitete in einer Bäckereifiliale. Um 5:15 Uhr war sie aufgestanden, um gegen 6 Uhr ihren Dienst zu beginnen. Seit einiger Zeit waren da diese Probleme. Sie fühlte sich einfach nicht wohl, war deprimiert, lustlos und das war jeden Morgen so. Es konnte bis zum Mittag dauern, bis sie in die Pötte kam. An jenem Tag lag ich noch im Bett und fragte mich, wie es ihr wohl gehe. ‘Ich könnte ja eine Reise zu ihr machen’, dachte ich. ‘Vielleicht kann ich ihr helfen? Gut, dass ich heute mal zu Hause bin.’

Tagebuchaufzeichnung vom 06.08.2008

Vom Bett aus hebe ich mich nach oben, schwebe durch die Decke aus dem Schlafzimmer und drifte weiter in die Höhe. Wie eine Wolke gleite ich die Dachschräge hinauf bis zum Kamin, wo ich über das Haus hinweg schwebe und die Richtung zum Bäckerladen einschlage. Es klappt gut und ich erreiche ihn wenige Minuten später. Als ich ihn aber betreten möchte, werde ich ausgebremst. Es geht einfach nicht, so sehr ich mich auch anstrenge. Stattdessen tut sich im Himmel über der Straße eine Tür auf, die in einen Gang hineinführt. Zunächst bin ich perplex, denn so etwas ist mir noch nicht passiert. Ich nähere mich der Tür, ganz vorsichtig. Sie steht weit offen und heißt mich richtig willkommen. Als ich in den Gang luge, sitzen dort zwei Wesen mit leuchtenden, orangeroten Schmetterlingsflügeln, die aber davonschwirren, als sie mich bemerken. ‘Wo bin ich hier?’, frage ich mich. Für einen Moment denke ich an den Esoterikladen in der Stadt. Er hat solche beflügelten Wesen – Feen – im Schaufenster stehen.

Ich schaue mich um. Noch kann ich umkehren. Die Tür steht weiterhin offen, und da draußen sehe ich den blauen Himmel der materiellen Realität, aus der ich komme. Hier bin ich nun auf einer feinstofflichen Ebene, der schamanischen Anderswelt, und ich frage mich, wie ich hierhin geraten bin. Immerhin rasseln, trommeln und tanzen sich die Schamanen in Trance, nachdem sie sich eine Frage zurechtgelegt und ein Ziel ausgesucht haben. Nichts von dem habe ich getan, und trotzdem bin ich hier.

Die Anderswelt hat meine Gedankengänge verfolgt, denn plötzlich bemerke ich einen Spiegel an der linken Wand des Gangs. Als ich hineinschaue, entdecke ich eine rustikale Feuerstelle. Zwischen hohen Bäumen hängt ein Kessel über einem Lagerfeuer und mir ist, als würde mich jemand herbeiwinken. Ich folge der Einladung. Als ich in den Spiegel eintauche, verabschieden sich ein paar Gestalten, die ums Feuer sitzen. Ich nehme deren Platz ein. Auf meinen Ohren entsteht immenser Druck. Es saust und dröhnt, wird unangenehm und ist mit einem Schlag vorbei, als der Kessel zu sprechen beginnt. “Du bist wegen deiner Frau hier”, sagt er. “Das ist gut.”

“Aber das war nicht meine Absicht”, erwidere ich.

“Wir haben dich hergeholt”, sagt der Kessel. Dann weist er auf einen Becher auf dem Boden und deutet an, dass ich ihn mit dem Sud füllen soll, der in dem Kessel kocht. Ich nehme den Becher und fülle ihn mithilfe der Kelle, die an der Feuerstelle hängt. Es ist eine klare Flüssigkeit, die irgendwie Vertrauen schafft. Als der Becher gefüllt ist, sagt der Kessel: “Nun geh und gib deiner Frau davon zu trinken.” Ich bedanke mich und verlasse den Ort durch den Spiegel. Auch ihm drücke ich meinen herzlichsten Dank aus, bevor ich die Anderswelt durch die Tür verlasse. Nun, mit dem Becher in der Hand, ist es mir ein Einfaches, meine Frau aufzusuchen. Ich gebe ihr das Gebräu zu trinken. Dann fliege ich nach Hause und stelle den Becher auf meinem schamanischen Altar ab. Nachdem ich wieder in meinen Körper eingetaucht bin, öffne ich die Augen.

Natürlich war ich gespannt, was sich getan hatte, und so stand ich auf, um bei Beate ein Frühstück einzunehmen. Ich konnte es fast nicht glauben, als sie mir sagte: “Seit einer halben Stunde geht es mir prima. Kam irgendwie ganz plötzlich.”

Möglichkeiten

Die Reise zur Anderswelt ist nur ein Beispiel von dem, was ich inzwischen alles zu tun pflege. So reise ich auch in andere Körper, um zu heilen, und stelle fest, dass das wunderbar funktioniert. Ich führe andere Menschen auf Geistreisen und freue mich, dass ich das kann. Ich imaginiere Landschaften, um andere Wesen zu treffen, die dann genauso real sind wie mein Körper. Ich reise in die Unterwelt, um verlorene Seelenteile zurückzuholen, und treffe mich mit Wesen aus der Schamanenwelt. Zu guter Letzt habe ich mir den Fundort für einen Heilstein erträumt und durfte die Überraschung erleben, dass er dort – mitten im Wald – ganz alleine lag. Außer ihm war da kein Stein weit und breit. Für all diese Ausflüge habe ich meine eigene Methode entwickelt, und ich nenne sie “Mentravelling”. Es setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen Mental und Travelling und heißt so viel wie “mentales Reisen”.

Mentravels sind keine außerkörperlichen Erfahrungen (AKE) und daher auch jenen zugänglich, die ihren Körper nicht verlassen können oder möchten. Die Technik dazu ist einfach zu erlernen. Sie wurde und wird in ihrer Grundform auch von Schamanen neben den Reisen in die Anderswelt praktiziert.

Hilfe für den Nächsten mit Mentravels

Seit 1997 ist es mir (und jedem, der es erlernen möchte) gegeben, mit Mentravels Menschen zu heilen. Eines Tages im September 2008 erhielt ich einen Impuls, der mir sagte, dass auch die Erde “Chakren” hat und dass ich diese erfahren sollte. Dabei wurde ich von meinen Geistführern geleitet und konnte die Chakren in Mentravels und Meditationen erleben. Dieses Buch beschreibt Erkenntnisse und Einsichten, die ich daraus gewinnen durfte. Bisher unentdeckt gebliebene Zusammenhänge werden im Laufe des Buches klar. Sie helfen zu verstehen, wie der empfindsame geistige Körper unser Mutter Erde funktioniert, und werfen ein Licht darauf, wo wir landen werden, wenn wir Menschen so weitermachen wie bisher. Darüber hinaus erfährt der Leser, was wir alle FÜR UNS tun können, um einer Katastrophe zu entgehen. Wir tun es wirklich nur für uns, denn Mutter Erde selbst hat schon oft genug gravierende Veränderungen durchlebt, ohne darunter zu leiden. Was für uns katastrophale Auswirkungen hat, ist für sie normal. Wer anhand dieses Buches einsieht, dass etwas getan werden muss, hat erkannt, dass wir uns selbst helfen müssen.

2. Kapitel

Die Realität

Gedanken über die feinstoffliche Welt

Diesen Abschnitt beginne ich mit einer Frage: Ist die Existenz einer feinstofflichen Welt Realität? Oder ist sie ein Mysterium? Existiert sie vielleicht nur in der Vorstellung einiger Fantasten, die sich jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit vermehren?

Schwer zu beantworten, nicht wahr? Deshalb sollte die Frage besser lauten: Ist die Existenz einer feinstofflichen Welt FÜR DICH Realität?

Es liegt ganz allein an jedem von uns, ob noch andere Welten als die sichtbare für uns erlebbar sind oder nicht, denn jeder schafft sich seine Realität selbst. Für uns alle gibt es nur das, was wir für möglich halten, denn auf diese Art von Wahrnehmung ist unser Gehirn programmiert. Alles andere, das sich ihm zur Wahrnehmung präsentiert, wird unter Zuhilfenahme von Konditionierungen ausgeblendet. Der bekannte Physiker Erwin Schrödinger (1887–1961) brachte es schon in den 1920er Jahren mit der Aussage auf den Punkt, dass erst das Bewusstsein unsere Welt manifest macht und diese aus Bewusstseinselementen besteht.

Das ist ein bisschen weit hergeholt, oder?

Nun gut. Dann stell dir doch bitte mal vor, du magst eine bestimmte Art von Bonbons besonders gerne. Du hast sie schon als Kind gemocht, und jetzt, als Erwachsener, bist du sogar noch versessener darauf. Sie schmecken einfach unbeschreiblich gut, und das ist auch der Grund, weshalb sie sich so lange auf dem Markt halten konnten und können. Seit du sie als Kind in der Schultüte hattest, sind sie nicht mehr aus deinem Leben wegzudenken – diese unbeschreiblich guten Bonbons in der gelben Verpackung. Im Supermarkt um die Ecke, da gibt es sie – und zwar im Regal gleich vor der Kasse. Daran musst du vorbei, wenn du den Supermarkt verlassen willst. Aber was ist denn heute los? Hat der Markt sie aus dem Programm genommen? Du suchst und suchst, aber du findest deine Bonbons nicht.

An der Kasse sitzt eine freundliche Dame. Du kennst sie schon lange, und wenn du sie nun fragst: “Helga, habt ihr denn meine Bonbons nicht mehr?”, dann weiß sie genau, welche du meinst.

“Doch, doch, die liegen da, wo sie immer liegen.”

Du schaust nach und schwörst: “Nein, ganz bestimmt nicht.”

Und Helga schwört zurück: “Die müssen aber da sein.”

Neuerdings werden die Bonbons in blaue Tüten gepackt, und du hast nach einer gelben gesucht. Dass dick und fett in den gleichen schwarzen Lettern der Name draufsteht, tut nichts zur Sache. Es war keine gelbe Tüte da und fertig. Dein Gehirn, auf Bonbons in gelber Tüte gedrillt, hat nichts anderes akzeptiert. Also war es deine – und nur deine Realität –, dass deine Bonbons nicht da waren. Wir erschaffen Realität und nehmen etwas erst wahr, wenn es im Spiegel unseres Gedächtnisses reflektiert wird. In dem Moment, in dem dieser Spiegel die Bonbons in blauer Tüte reflektiert hat, haben sie auch wieder den Zugang zu deiner Realität gefunden.

Ich vermute, dass du gerade dieses Buch liest (kleiner Witz). Sitzt du dazu im Sessel? Oder liegt das Buch auf einem Tisch? Wie auch immer: Schau bitte genau auf diese Buchstaben, damit dir nichts entgeht. Gefällt dir die Schriftart, die der Verlag für dich ausgesucht hat? Ist es fett genug gedruckt oder könnte es ein wenig deftiger sein? Sind die Buchstaben zu klein oder groß genug? Du bildest dir deine Meinung, aber wahrscheinlich erst jetzt, da ich dich auf dieses Thema bringe. Wenn dir die Schrift gefällt, dann ist das deine Realität, wenn sie einem anderen nicht gefällt, ist das die Realität des anderen. Es bleibt aber immer dieselbe Schrift.

Und nun gehe ich mit dir jede Wette ein, dass du nichts außer dieser Schrift wahrgenommen hast. Richtig? Nicht die Wand gegenüber von dir, nicht den Tisch oder die Knie, auf denen das Buch vielleicht liegt. Nichts. Jetzt schaust du dich um und bemerkst, dass alles noch da ist. Wenn du nun wieder auf die Seiten schaust und bewusst dein Umfeld wahrnimmst, dann wirst du bestätigen, dass mehr Dinge als diese Buchseiten im Blickwinkel deiner Augen auftauchen. Tatsächlich rasten die Partikel, aus denen die Dinge bestehen, erst im Augenblick der Beobachtung ein und bilden den entsprechenden Gegenstand. Durch die Beobachtung wird aus einer Welle von Möglichkeiten greifbare Materie.

Die Entstehung der Materie

Materie ist nichts anderes als ein Gedanke. Demnach besteht alles, was wir als Ding definieren, wie ein Gedanke aus Energie, Informationen und Konzepten. Wenn du deinen Blick abwendest, dann ist es eine Welle aus sämtlichen Möglichkeiten. Aber in dem Moment, da dir die Dinge um dich herum in den Sinn kommen und du hinschaust, werden sie zu Partikeln.

Im Ernst: Ich habe mir schon als Kind Gedanken darüber gemacht, wie es denn wohl auf der dunklen Seite des Mondes oder auf weit entfernten Sternen ausschauen mag – oder einfach nur in unserem Keller, wenn gerade niemand hinguckt. Ich habe mir gedacht: Können denn da wirklich Geräusche sein, die niemand hört? Aktionen stattfinden, die niemand sieht? Und wenn ja: Warum sollte das so sein? Es muss doch jemanden geben, der das betrachtet. Sonst wäre es ja sinnlos.

Um es noch einmal zu wiederholen: Nicht hinschauen heißt, wir befinden uns in einem Meer aus Wellen, das uns alle Möglichkeiten bietet. Hinschauen aber sucht sich eine der zahllosen Möglichkeiten heraus und bildet eine Realität aus Partikeln von Erfahrungen. Ein Partikel, das wir uns als massiv vorstellen, existiert in Wirklichkeit nur in einer Art Superposition, einer sich ausbreitenden Welle möglicher Orte. Er existiert überall gleichzeitig. Aber sobald man nach ihm sieht, rastet er an einem dieser möglichen Orte ein. Das “Ding” wird massiv.

Nicht erst seit Isaac Newton seine Lehren verbreitet hat, sind wir der Meinung, dass alles um uns herum existiert, ohne dass wir eine Wahl treffen aus den unendlichen Möglichkeiten – die Wahl, was wir wahrnehmen wollen. Wenn wir spirituell wachsen möchten, wenn wir unser Bewusstsein erweitern wollen, dann müssen wir uns diese Denkweise abgewöhnen, dass alles auch ohne unsere Betrachtung existiert. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht nur Gedanken und Wellen, sondern selbst die materielle Welt um uns herum – Stühle, Tische, Autos, Häuser, ja selbst Menschen – weiter nichts als mögliche Bewegungen des Bewusstseins sind. Und wie ist es mit der feinstofflichen Welt? Existiert sie für manche vielleicht nur deshalb nicht, weil sie nicht hinschauen?

Ist die feinstoffliche Welt erfahrbar?

Ich biete dir hier folgende Übung zum Testen an: Du sitzt in einem Sessel, auf einem Stuhl oder liegst bequem auf dem Sofa. Deine Augen sind geschlossen, und auf dem geistigen Bildschirm erscheint zum Beispiel das Wohnzimmer. Du kannst dich nun im Geiste erheben und das Zimmer untersuchen. Wähle einen Gegenstand, den du genauer begutachten möchtest. Dann begibst du dich in der Vorstellung dorthin, betrachtest und betastest ihn. Du prüfst jede Einzelheit des Teils, das du dir für diesen Test auserkoren hast, und achtest darauf, ob du in der Umgebung noch etwas anderes wahrnimmst als nur diesen Gegenstand.

Wenn du deine Aufgabe erledigt hast, kehrst du wieder in deinen Körper zurück, öffnest die Augen und denkst daran, was du getan hast. Nun wirst du erkennen, dass du dich nicht nur auf den Gegenstand konzentriert hast, sondern auch auf dessen Umgebung. Aber wenn du den Gegenstand eingehend untersucht hast, wird es dir nur schwerlich gelungen sein, Dinge aus der Umgebung ständig auf dem Bildschirm zu haben. Ist es nicht so? Auch hier, in geistiger Sphäre gilt: Nur was unser Bewusstsein wahrnimmt, ist (unsere) Realität.

‘Das Untersuchen des Gegenstandes fand doch nur in meiner Einbildung statt’, mag jemand einwenden. Ich aber sage, dass das genaue Prüfen des erwählten Teils zu deiner Realität gehörte. Prüfe es, nimm das von dir gewählte Teil physisch in Augenschein und betaste es mit deinen Händen aus Fleisch und Blut. Du hast dich “in deiner Phantasie” nicht geirrt, richtig? Deine “geistigen” Hände fühlten die Knubbel und Kerben und andere Eigenarten des Gegenstands so wie deine physischen. Möglicherweise kannst du die visuellen Eindrücke nicht 1:1 übernehmen, aber das liegt nur daran, dass du mit deinen Sinnen in der nächsthöheren Schwingung warst. Dort sieht die Realität ein wenig anders aus. Der Verstand will seine Kontrolle eben nicht aufgeben und bringt seine Interpretationen mit ein.

Die Quantenmechanik