Klosterhalfens kleine Reimbibel - Wolfgang Klosterhalfen - E-Book

Klosterhalfens kleine Reimbibel E-Book

Wolfgang Klosterhalfen

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Beschreibung

Die Bibel ist ein böses Buch, der Menschheit wurde sie zum Fluch. Zwar hat sie auch paar gute Stellen, doch mehr gibt´s von den kriminellen. Jeder sollte vorm Verwesen mal die ganze Bibel lesen. Was darin an Irrsinn steht, kaum auf eine Kuhhaut geht. Aus der Bibel rinnt das Blut, was Gott tut ist selten gut. Ständig droht und mordet er hinter seiner Schöpfung her. Grausam sind des Herren Werke, Mitleid ist nicht seine Stärke. Grausam ist er von Natur, lieb ist er ganz selten nur. Was die Bibel uns berichtet, ist zum größten Teil erdichtet. Auch die meisten Jesussprüche sind aus der Gerüchteküche. Jesus war ein Gottessohn? Fake News gab es damals schon. Nachzulesen ist das hier, ich wünsche dabei viel Pläsir.

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Seitenzahl: 427

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Gedichte und kritische Informationen

zu Bibel, Kirche und Glauben

reimbibel.de

Wolfgang Klosterhalfen

Das Beste aus Klosterhalfens kleiner Reimbibel

Eine poetische Kurzfassung und Kritik

des wichtigsten Buchs der Welt

BoD, 2024, 104 Seiten

reimbibel.de/db

Wolfgang Klosterhalfen

Klosterhalfens kleine Reimbibel

Das Alte Testament

Eine poetische Darstellung und Kritik

BoD, 2024, 98 Seiten

reimbibel.de/at

Wolfgang Klosterhalfen

Klosterhalfens kleine Reimbibel

Das Neue Testament

Eine poetische Darstellung und Kritik

BoD, 2024, 88 Seiten

reimbibel.de/nt

Vorwort

Seit Jahrtausenden werden auf unserer Erde tausende von Göttern verehrt. Bei aller Verschiedenheit ist diesen Göttern gemeinsam, dass sie sich verborgen halten und Zweifel an ihrer Existenz nicht ausräumen können oder nicht ausräumen wollen. Sehr viele Anhänger haben zwei monotheistische und miteinander verwandte Religionen:

das Christentum und der Islam. Beide Glaubenslehren wurden nicht nur durch das Wort, sondern auch mit dem Schwert verbreitet. Basis des christlichen Glaubens ist die Bibel, eine Sammlung von Schriften meist unbekannter Autoren der Antike. Die Bibel ist wegen ihrer extrem starken Wirkungen auf den Lauf der Geschichte und auf das Leben von Milliarden von Menschen das wichtigste Buch der Welt. Sie enthält großartige Literatur, sie predigt die Nächstenliebe, sie spendet Trost, aber sie stiftet auch an zu Intoleranz, Unterdrückung, Hass und Gewalt. Kriege wurden immer wieder durch religiöse Führer angefangen oder unterstützt.

Derzeit leiden zig Millionen Menschen unter Putin und dem Chef der russischorthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., die eine Wiederherstellung des „heiligen Rus" anstreben, zu dem sie Russland, Weißrussland und die Ukraine zählen.

Viele Christen behaupten, die Bibel sei die unverzichtbare Basis moralischen Verhaltens, denn ohne Gott sei alles erlaubt. Trotz ihrer großen Bedeutung lesen aber hierzulande nur 4% der Bevölkerung häufig in der Bibel:

reimbibel.de/statistik.htm.

Für aufgeklärte oder nie religiös indoktrinierte Menschen ist die Bibel aber nicht heilig, sondern von Menschen geschriebenes und zusammengestelltes Reden über Gott und die Welt.

Die Bibel ist schlecht editiert und im Grunde blasphemisch. Sie stellt Gott im Alten Testament nicht als einen Gott der Liebe, sondern als einen besonders jähzornigen und gewaltbereiteten Psychopathen dar, der immer wieder in seiner krankhaften Eifersucht Verehrung befiehlt, droht, mordet und morden lässt.

Ein großer Teil der Heil'gen Schrift

ist voller Wut und Zorn und Gift.

Zwar hat sie auch paar gute Stellen,

doch mehr gibt's von den kriminellen.

Die Bibel ist ein böses Buch,

der Menschheit wurde sie zum Fluch.

Mit meiner Reimbibel möchte ich auf unterhaltsame Weise über wichtige Inhalte und Probleme der Bibel und des Glaubens informieren und auf die Notwendigkeit einer klaren Trennung von Kirche und Staat hinweisen. Vor allem sollten die Schulen religiöse, politische und ethische Fragen mit allen Kindern gemeinsam besprechen. Schüler und Schülerinnen sollten nicht einer religiösen Gehirnwäsche unterzogen und darin bestärkt werden, nicht nachprüfbaren Unsinn zu glauben, der von staatlich bezahlten Religionslehrern und Religionslehrerinnen auch heute noch gebetsmühlenartig vorgetragen wird.

Intensiv gläubigen Juden, Christen und Muslimen werden meine Gedichte und Texte vermutlich nicht gefallen. Vielleicht helfen sie aber schon weitgehend vom Glauben abgefallenen Menschen, religiösen Restalkohol und damit einhergehende Angst und Schuldgefühle abzubauen.

Wolfgang Klosterhalfen, Düsseldorf

Juli 2024, [email protected]

Inhaltsverzeichnis

GENESIS (DAS 1. BUCH MOSE)

Gott erschafft Himmel und Erde

Gott erschafft Adam, den Garten Eden und Eva

Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies

Denksport für Freiwillige

Das göttliche Kainsmal

Hat Kain seine Schwester geschwängert?

Adam wird 930 Jahre alt

Gott ertränkt fast alle Menschen und Tiere

Der Noah-Bund

Die babylonische Sprachverwirrung

Abraham soll ins Land der Kanaaniter ziehen

Gott straft den von Abraham getäuschten Pharao

Der Abraham-Bund

Die Prophezeiung der ägyptischen Gefangenschaft

Beschneidung der Vorhaut als Bundeszeichen

Die Vernichtung von Sodom und Gomorrha

Lot bietet den Männern von Sodom seine Töchter an

Lots Frau erstarrt zur Salzsäule

Lots Töchter lassen sich von ihrem Vater schwängern

Abraham schickt Mutter und Sohn in die Wüste

Abrahams blinder Gehorsam

Jakob überlistet seinen sterbenden Vater

Gott verspricht Jakob Land und Volk

Laban beutet Jakob aus

Gott renkt Jakob die Hüfte aus

Jakobs Söhne morden, rauben und verschleppen

Josef in Ägypten

Onan und Thamar tricksen

Jakob segnet seine Söhne

EXODUS (DAS 2. BUCH MOSE)

Die Hebammen weigern sich, Knaben zu töten

Mose erschlägt einen Ägypter

Gott offenbart sich dem Mose

Zippora macht Mose zu ihrem Blutbräutigam

Ägypten wird von zehn Plagen heimgesucht

Der Auszug aus Ägypten

Gott ertränkt das Heer der Ägypter im Meer

Mose besiegt die Amalekiter

Die Zehn Gebote

Regeln zum Schutz von hebräischen Sklaven

Strafen bei Körperverletzungen und Tötungen

Sozialethische Richtlinien

Hexen sind umzubringen

Mose soll drei Völker vertreiben

Die Bundeslade

Mose zerstört das goldene Kalb

Gott lässt aus Eifersucht 3.000 Menschen töten

LEVITIKUS (DAS 3. BUCH MOSE)

Vorschriften für die Darbringung von Tieropfern

Gott spuckt tödliches Feuer

Das Verbot, unreine Tiere zu essen

Gott hält Hasen für Wiederkäuer

Gottes lächerliche Leprabehandlung

Wer nicht opfert oder Blut isst wird ausgerottet

Todesstrafe für Missachtung einer Opfervorschrift

Todesstrafe für Ehebrecher und Homosexuelle

Gebrechlichen wird verboten, Opfer zu bringen

Alle sollen sich am Versöhnungstag kasteien

Die Steinigung eines Gotteslästerers

Regeln für die Lohnarbeit von verarmten Brüdern

Regeln für Menschenhandel und Sklaverei

Gott droht abscheuliche Strafen an

NUMERI (DAS 4. BUCH MOSE)

Der göttliche Dreck-Weihwasser-Ehebruch-Test

Gott erscheint als Wolke und als Feuer

Wachteln vom Himmel und eine große Plage

Die Meisten dürfen nicht ins Gelobte Land

Die Steinigung eines Holzsammlers

250 Aufrührer und deren Familien fahren zur Hölle

Priester und Leviten lassen sich vom Volk ernähren

Das Kuhasche-Reinigungswasser-Ritual

Gott ermordet Hungernde durch Giftschlangen

Moses Zauberstab

Die Tötung von 24.000 Israeliten

Gott möchte bei Neumond sniffen

Mose lässt morden, vergewaltigen, entführen und rauben

Was geschah mit den 32.000 geraubten Jungfrauen?

DEUTERONOMIUM (DAS 5. BUCH MOSE)

Gott lässt das gesamte Volk von Sihon ermorden

Mose ruft zur Indoktrination von Kindern auf

Was die Israeliten beim Genozid beachten sollen

Auch ein Gott braucht Liebe

Völkervertreibung und Altarschändung

Der göttliche Überwachungsstaat

Instruktionen zu Mord, Raub und Zerstörung

Die Töchter der Feinde dürfen vergewaltigt werden

Widerspenstige Söhne sind zu steinigen

Steinigung bei vorehelichem Verkehr von Frauen

Kinder und Enkel von Huren sollen ausgeschlossen werden

Scheidungsrecht zugunsten des Mannes

Gott droht mit fürchterlichen Plagen

Mose darf nicht ins gelobte Land

Über die Bücher Mose

JOSUA

Die Überquerung des Jordans

Die Mauern von Jericho werden demoliert

Josua lässt Achan und dessen Kinder steinigen

Josua lässt alle Einwohner von Ai umbringen

Die Israeliten vernichten 31 Königreiche

Der Landtag von Sichern

DAS BUCH DER RICHTER

Die Judäer erobern Siedlungsgebiete

Sebulon kassiert Zinsen

Gott straft, hilft, straft und hilft Israel

Debora eint verschiedene israelitische Stämme

Jael tötet den Heerführer Sisera mit einem Nagel

Gideon prüft die Glaubwürdigkeit Gottes

300 Wasserlecker vernichten 120.000 Männer

Jothams Fabel vom Dornbusch

Gott verkauft erneut die Israeliten als Sklaven

Jephthah opfert Gott seine Tochter

Simson: Supermann und Selbstmord-Attentäter

Eine untreue Ehefrau wird vergewaltigt und zerstückt

Gott ergreift Partei im Bürgerkrieg

Die Benjamiter nehmen sich die Töchter der Feinde

ÜBER DAS BUCH RUTH

1. BUCH SAMUEL

Hanna lobt den Herrn und bekommt sechs Kinder

Gott kündigt einen Doppelmord an

Gott erschlägt 50.000 Menschen

Der Prophet Samuel warnt vor der Monarchie

Vernichtung der Amalekiter und Entmachtung Sauls

David und Goliath

David erbeutet 200 Vorhäute von Feinden

David liebt einen Mann

David läuft zu den Philistern über

2. BUCH SAMUEL

David lässt einen Jüngling ermorden

David wird König und Staatsgründer

Jerusalem wird Zentrum des Reiches

Gott erschlägt Usa im Zorn

David lässt Gefangene ermorden

Gott tötet das Kind von König David und Bathseba

Massenmord oder Zwangsarbeit?

Davids Sohn Amnon vergewaltigt seine Schwester

Absaloms Aufstand gegen König David

Davids Neffe Joab ermordet Absalom

Davids Neffe Joab ermordet Amasa

David liefert zwei Söhne und fünf Enkel Sauls als Opfer für Gott aus

Davids Dankgebet

1. BUCH VON DEN KÖNIGEN

König Salomo lässt seinen Bruder Adonia ermorden

Das salomonische Urteil

König Salomos heidnischer Harem

König Jerobeam: Frevel und Strafankündigung

Gott will sich an König Baseas Kindern rächen

Elia schlachtet die falschen Propheten

2. BUCH VON DEN KÖNIGEN

Elia tötet einen Hauptmann mit Feuer vom Himmel

Elisa verflucht 42 junge Burschen

Elisa zaubert und bewirtet seine Feinde

Gott täuscht und vertreibt die Aramäer

Die Tötung und Schändung von Joram und Isebel

Jehu lässt 70 Söhne sowie Propheten des Baal töten

Die Israeliten werden nach Assyrien verschleppt

Ein Engel ermordet 185.000 assyrische Soldaten

Gott kündigt eine weitere Volksvertreibung an

Die Bestrafung des Königreichs Juda

2. BUCH DER CHRONIKEN

König Ahas wird bestraft

König Hiskias Opfergaben

Gott straft König Manasse

Grund und Dauer der babylonischen Gefangenschaft

ESRA

Gott ist ausländerfeindlich

ESTHER

Die Juden vernichten 75.000 Menschen

HIOB

Gott und der Satan plagen Hiob

Das Theodizee-Problem

AUS DEN PSALMEN

SPRICHWÖRTER (SPRÜCHE SALOMOS)

KOHELET (DER PREDIGER SALOMO)

Alles ist eitel

Alles hat seine Zeit

Wir Menschen sind auch nur Tiere

Glücklich die Toten, elend die Armen

Unrecht, nutzloser Reichtum und Glück

Kohelet warnt vor den Frauen

Kohelet rät, das Leben zu genießen

Einsicht

DAS HOHELIED

JESAJA

Die Untreue des Volkes

Das Gericht über Jerusalem

Schwerter zu Pflugscharen

Gott will den Frauen ihren Schmuck und ihre Männer nehmen

Die Ankündigung der Vernichtung Assurs

Die Ankündigung des messianischen Reiches

Die Ankündigung der Vernichtung Babels

Die betrunkenen Priester

Die Prophezeiung des Gerichts über Edom

Die Verheißung des messianischen Heils

Gott erschafft das Übel und den Frieden

Das vierte Lied vom Gottesknecht

Gott verheißt den Gerechten Lohn

Schweinefleischessern drohen furchtbare Strafen

JEREMIA

Gott kündigt Götzendienern furchtbare Strafen an

AUS DEN KLAGELIEDERN JEREMIAS

HESEKIEL

Hesekiels Vision und Berufung

Gott kündigt eine Hungersnot an

Väter werden ihre Kinder und Kinder ihre Väter essen

Strafandrohung gegen Land und Volk

Gott kündigt an, Kinder und Frauen töten zu lassen

Drohung gegen das untreue Jerusalem

Das Ende der Sippenhaft

Gott schärft und poliert sein Schwert

Das Gleichnis von den unzüchtigen Schwestern

Die untreuen Hirten

Der gute Hirte

Gott füttert Vögel und Feldtiere mit Heiden

DANIEL

Daniel wird Berater des Königs von Babylon

Daniel deutet einen Traum des Königs

Daniels Freunde im Feuerofen

Daniel deutet den Traum vom gefällten Baum

Das Menetekel an der Wand des Palastes

Daniel in der Löwengrube

HOSEA

Das Gericht über die Priester

Gott als Motte und Made

Gott will Feuer in Judas Städte schicken

Gott will Kinder zerschmettern

JOEL

Die Ankündigung von Frieden und guten Ernten

Gott kündigt einen schrecklichen Wutanfall an

Macht Pflugscharen zu Schwertern!

AMOS

Das Gericht über die Völker

Amos kündigt Erniedrigung, Mord und Vertreibung an

JONA

Bestrafung und Errettung des Propheten Jona

MICHA

Micha droht dem Volk Israels

NAHUM

Das drohende Gericht über Ninive

HAGGAI

Das Volk soll Gott einen neuen Tempel bauen

SACHARJA

Gott kündigt Grauenvolles an

MALEACHI

Gott droht, mit Kot zu werfen

Gott kündigt an, die Gottlosen zu verbrennen

Aus dem Neuen Testament

DIE ECHTEN BRIEFE DES PAULUS

An die Römer

Homo-Sex

An die Korinther (I)

An die Korinther (II)

Jesu Quasisuizid

An die Galater

An die Philipper

An die Thessalonicher (I)

An Titus

An Philemon

DIE EVANGELIEN DER SYNOPTIKER (MARKUS, MATTHÄUS, LUKAS)

Die angebliche Volkszählung unter Augustus

Abstammung und Zeugung

Der Jungfrauensohn

Das Krippenkind

Die Sterndeuter

Die Flucht nach Ägypten

Die Beschneidung der Vorhaut

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

Johannes der Täufer

Versuchungsgeschichten

Die „Bergpredigt“ („Feldrede“)

Die Frauen

Heilung von Kranken, Scheintoten und Toten

Teufelsaustreibungen

Weitere Wundertaten Jesu

Jesus spricht zu seinen Jüngern

Jesu Jünger Simon alias Petrus der „Kirchen-Fels“

Judas Ischkariot, Rebell und „Verräter“

Jesus spricht zu den Pharisäern

Jesu Taufe und die Kindersegnung ohne Taufe

Jesu Höllenpredigten

Der Papst

Der Reiche in der Hölle

Das Himmelreich

Gerichtspredigten

Das Passahmahl

Oblatenzauber

Im Garten Gethsemane

Jesu Verurteilung und die Frage der Schuld

Die Kreuzigung

Der Betrug der Hohepriester

Das leere Grab

Die Auferstehung

Jesus erscheint seinen Anhänger/inne/n

Der angebliche Missionsbefehl

Jesu Himmelfahrt

DAS EVANGELIUM DES JOHANNES

Johannes der Täufer begegnet Jesus

Die Wandlung von Wasser in Wein

Der Gottessohn bringt das ewige Leben

Jesus und die Frau am Brunnen

Der vom himmlischen Vater beauftragte Sohn

Der werfe den ersten Stein

Jesu Selbstzeugnis

Die wundersame Wiederbelebung des Lazarus

Judas als Teufel und Dieb

Jesu letzte Worte an seine Jünger

Der ungläubige Thomas

DIE APOSTELGESCHICHTE

Aus dem Vorwort

Die Ausgießung des Heiligen Geistes

Petrus heilt einen Lahmen

Die „Unterschlagung“ des Ananias

Die Bekehrung des Saulus

Die Vision des Petrus

Das Ende des Herodes

Die 1. Missionsreise des Paulus

Das „Apostelkonzil“ in Jerusalem

Die 2. und 3. Missionsreise des Paulus

Paulus' Verhaftung und Gefangenschaft

Paulus überlebt Schiffbruch und Schlangenbiss

Paulus in Rom

PSEUDOPAULINISCHE UND WEITERE BRIEFE

„Paulus“ an die Epheser

„Paulus“ an die Kolosser

„Paulus“ an Timotheus (I und II)

Böse Priester

Aus den Briefen des „Petrus“ (I und II)

Aus dem Brief des „Johannes" (II)

Aus dem Brief des „Johannes“ (III)

An die Hebräer

Prügelchristen

Der Brief des „Jakobus“

DIE OFFENBARUNG DES JOHANNES

ANHANG

Liebe in der Bibel

Die Briefe des Wolfgang an den „lieben" Gott

Die Briefe des Wolfgang an die Christen

Aus der Kriminalgeschichte des Christentums

Antiklerikale Zitate

Christi Höllenfahrt

Kirchenkritiker/innen in der BRD

Interview mit dem Autor der Reimbibel

Halt und Orientierung durch die Bibel?

Kritik am staatlich organisierten und finanzierten Religionsunterricht

Schluss mit der religiösen Indoktrination an Schulen

Was glauben die Deutschen noch?

Ethikunterricht

Reimbibeln für Schüler und Schülerinnen

Die Briefe des René an Max Hofer

Josephs Legenden

Kirchenkritische Plakate

§ 166 StGB

Reaktionen auf die Reimbibel

Religionskritik

Bibel oder Koran?

Staatsleistungen

Staatliche Mitfinanzierung von Kirchentagen

Zum Streit um die professionelle Suizidhilfe

Schlusswort

Aus den Alten Testament

Das erste „ Testament" umfasst drei Viertel der Bibel und wird von den Christen als das „Alte Testament" bezeichnet. Es entspricht weitgehend dem jüdischen Tanach. Auswahl und Anordnung der Schriften wurden bis zum Jahr 350 festgelegt. Die Texte sind nicht streng chronogisch geordnet.

Die fünf Bücher Mose (Pentateuch) bezeichnen die Juden als Thora. Der jahwistische Teil der Thora (Gott wird Jahwe genannt) wurde um 900 vChr niedergeschrieben. Der elohistische Teil (Gott wird Elohim genannt) wurde um 720 vChr verfasst. Die Priesterschrift entstand um 550 vChr im Babylonischen Exil. Ein „Redaktor“ hat später mündlich und schriftlich Tradiertes zusammengestellt.

Genesis (Das 1. Buch Mose)

Gott erschafft Himmel und Erde

(Genesis, Kap. 1 und 2)

Am Anfang war Gott ganz allein

und sah wohl nicht viel Sinn im Sein.

Ganz langsam nur verging die Zeit

von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Da kam Gott plötzlich die Idee

(soweit ich das als Mensch versteh):

Ich mache mir jetzt eine Welt,

die mir als Schöpfer gut gefällt.

Wie Gott das machte, weiß man nicht,

wenn man von seiner Schöpfung spricht.

Für Christen ist jedoch ganz klar:

Der Herr ist groß und wunderbar.

Gott schuf den Himmel, dann die Erde,

dass sie des Herren Bühne werde.

Die Erde war noch wüst und leer

und ganz bedeckt vom großen Meer.

Sein Geist beliebte, dort zu schweben,

ansonsten regte sich kein Leben.

Da sprach der Herr (das ist kein Jux):

„Es werde Licht nun: Fiat lux!“

Nachdem er so das Licht gemacht,

schied Gott vom Tag die finst're Nacht.

Dann spannte er das Himmelszelt

hochoben über unsre Welt.

Die Erde trennte er vom Wasser,

erschuf so Land und Meer, so dass er

als Nächstes Pflanzen pflanzen konnte,

die dann das Licht zunächst besonnte.

Viel Grünes, Bäume, Früchte, Samen

danach dann an die Reihe kamen.

Er setzte Sonne, Mond und Sterne

ans Himmelszelt in weiter Ferne.

Der Herr war sehr erfinderisch,

schuf Schlangen, Vögel, Vieh und Fisch.

Die Tiere waren sehr verschieden,

und Gott der Herr war sehr zufrieden.

Besonders gut dem Herrn gerieten

Bakterien, Viren, Parasiten.

Auch hat er damals nicht vergessen:

die Starken, die die Schwachen fressen.

Den Menschen schuf er sich zum Bild,

was manchem Christ bis heute gilt.

Man merke sich dabei genau:

Gott schuf den Mensch als Mann und Frau.

Bisweilen hört man diesen Spott:

Der Mensch erschuf sich diesen Gott,

und wenn die Menschen Pferde wären,

dann würden sie ein Pferd verehren.

Der Babylonier Himmelskult

war an den Himmelsleuchten schuld.

Die Sonne wie auch die Planeten

war’n göttlich und drum anzubeten.

Man ehrte sie an sieben Tagen,

vermied so Zorn und böse Plagen.

Die Priester machten nun Laternen

aus all den schönen Göttersternen.

Gottlos war der Sternenhimmel,

Schluss war mit dem Gottgewimmel.

Doch in unsern Wochentagen

klingen nach die Göttersagen.

Die beiden großen Kirchen erkennen an, dass sich das Leben auf der Erde durch Evolution entwickelt hat. Von Kreationisten wird dies bestritten. 2019 glaubten noch vierzig Prozent der Erwachsenen in den USA, dass Gott innerhalb der letzten ca. 10.000 Jahre den Menschen in genau seiner heutigen Form erschaffen hat.

Allein unsere Milchstraße hat etwa 250 Milliarden Sterne und eine Ausdehnung von 100.000 Lichtjahren. Im beobachtbaren Universum vermutet man etwa 1.000 Milliarden Galaxien, in unserer Galaxie mindestens 50 Milliarden Planeten.

Am Anfang gab es einen Knall,

das sagt man heute überall, reimbibel.de/sterne

Was davor war ist noch nicht klar.

Der kosmische Zusammenstoß

ist eine Hypothese bloß.

Was ich den Astronomen glaub:

Der Mensch entstand aus Sternenstaub.

Gott erschafft Adam, den Garten Eden

und Eva (Genesis, Kap. 2)

Zur Zeit als Gott die Erde machte,

er auch schon an die Pflanzen dachte.

Es gab bisher noch keinen Regen,

doch brachte Feuchtigkeit schon Segen.

Den Menschen formte Gott aus Erde,

Gott blies, dass er lebendig werde.

Aus einem feuchten Erdenkloß

entstand so Adam - nackt und bloß.

Der Herr erschuf dann einen Garten,

mit Bäumen, Früchten aller Arten.

Das Paradies, von dem wir reden,

ist uns bekannt als Garten Eden.

Er stellte den Erkenntnisbaum

zentral in diesen Lebensraum.

Es gab auch einen Lebensbaum,

doch diesen Baum erwähnt man kaum.

Die Bäume wuchsen nirgends besser,

denn Eden hatte vier Gewässer:

Es gab dort außer dem Pischon

den Tigris, Euphrat und Gihon.

Der Mensch, gesetzt in diesen Garten,

er musste nicht sehr lange warten,

bis Gott den Früchtebaum verbot:

„Wer davon isst, der ist bald tot.“

Der Mensch gab allen Tieren Namen,

die zu ihm in den Garten kamen.

Da sprach der Herr: „Er ist allein,

so soll es nicht auf Dauer sein.

Nach all den andern schönen Sachen

will ich ihm eine Hilfe machen.“

Er baute aus des Menschen Rippe

die Mutter unsrer Menschensippe.

Und als der Mensch die Frau dann sah,

da fühlte er sich ihr ganz nah:

„Ist Fleisch vom Fleisch und Bein vom Bein,

ich nenn sie Frau, sie ist nun mein.“

Die Eltern lässt der Mann allein,

um mit der Frau ein Fleisch zu sein.

Die beiden Menschen waren nackt,

doch hat sie keine Scham gepackt.

Gott ruhte aus am siebten Tage,

so steht es in der Schöpfungssage.

Und wer die Welt genau studiert,

merkt schnell, dass Gott sehr gern pausiert.

Die Bibel wird sehr unterschiedlich aufgefasst und interpretiert:

- wortwörtlich als Wort Gottes,

- als von Gott inspirierte Berichte,

- als von Menschen ohne göttlichen Einfluss verfasste Schriften.

Seit wenigen Jahrzehnten dominiert in der Theologie die historisch-kritische Methode. In Predigten, Texten und Reden des Kirchenpersonals und in der Rezeption durch normale Bürger scheint aber häufig immer noch ein wortwörtliches Verständnis durch.

In meiner Reimbibel möchte ich nicht nur die „Rosinen", sondern auch viele der verhängnisvollen Passagen des „Buchs der Bücher" in leicht lesbarer Weise wiedergeben und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der von vielen als heilig angesehenen Geschäftsgrundlage der beiden Kirchenkonzerne und ihrer Abspaltungen anregen.

„Kein Buch des Mose stammt von Mose, kein Psalm Davids von David, kein Spruch Salomos von Salomo, keine Vision Daniels von Daniel, die allerwenigsten Prophetenworte von den Propheten, unter deren Namen die Bücher überliefert sind. Es gab keinen Exodus aus Ägypten, keine Sinaioffenbarung und keine Übergabe der Zehn Gebote. Abraham, Isaak, Mose und Josua sind bloße Namen, Jericho wurde nie erobert.“

Gerd Lüdemann: Altes Testament und Kirche. Springe 2006, S. 196.

Sündenfall und Vertreibung aus dem

Paradies (frei nach Genesis, Kapitel 3)

Naschverbot im Himmelsgarten?

Eher nicht was wir erwarten.

Eva war es etwas bange,

doch dann sprach zu ihr die Schlange:

„Sterben wirst du dadurch nicht.“

Weiter dann die Schlange spricht:

„Diese Frucht ist wirklich heiß,

wissen wirst du, was Gott weiß.“

Eva aß, danach ihr Mann.

Adam sah sich Eva an.

Dachte sich: „Mein Gott, wie böse,

Eva hat ja eine Möse.“

Adam zierte Sack und Glied.

Eva sah den Unterschied.

Machten sich ne Feigenhose.

(Diagnose: Sexneurose.)

Haben sich dann schnell versteckt,

dass der Herr sie nicht entdeckt.

Doch im Fall des Sünden falles

checkte Jahwe sofort alles:

„Sag mir, Adam, wo du bist!

Warum hast du dich verpisst?“

(Logisch ist die Frage Mist,

weil der Herr allwissend ist.)

Adam drauf: „Ich bin ganz nackt,

darum hat mich Furcht gepackt.“

„Wer hat dir das denn gesagt?“,

hat der Herr zurückgefragt.

„Hast du von dem Baum genommen,

soll mein Zorn dich überkommen!“

„Herr, verschone meinen Leib,

diese Frucht gab mir das Weib.“

Jahwe sprach drum Eva an:

„Warum hast du das getan?“

Eva sprach: „Ich ward betrogen,

denn die Schlange hat gelogen.“

Jahwe sprach direktemange

diese Worte zu der Schlange:

„Weil du Böses hast getan,

fresse Erde nun fortan.

Menschen sollst du giftig stechen,

strafen sie für ihr Verbrechen.“

Und zu Eva sprach er dann:

„Dein Verlangen sei der Mann.

Schwanger werde und beim Kreißen

soll es dir den Leib zerreißen.“

Und zu Adam sprach er schließlich:

„Deine Tat stimmt mich verdrießlich.

Folgtest deines Weibes Rat,

strafen will ich deine Tat.

Ich verfluche deinen Acker,

also gehe hin und racker

dich auf deinen Feldern ab,

bis zu Staub du wirst im Grab.“

Jahwe wurde richtig fies:

„ Raus aus meinem Paradies!“

Fortan war die Sünde erblich,

und die Menschen wurden sterblich.

Unerfüllter Menschheitstraum

blieb die Frucht von Lebensbaum.

Denn den Baum des Lebens

sucht man nun vergebens.

Zwei Cherubim mit Flammenschwert

verhindern, dass zurück man kehrt.

Trotz des Herren strenger Mahnung:

beide hatten keine Ahnung.

Wussten nicht, was bös und gut,

was man lässt, und was man tut.

Wegen einer Schlangenlist

wurde Gott zum Exorzist.

Und so weiß heut jeder Christ,

dass der Herrgott reizbar ist.

Theologen von Beruf

rätseln, wer das Böse schuf.

Gott war's nicht, so viel steht fest.

Der hasst Böses wie die Pest.

Doch es bleiben arge Zweifel:

Wer zum Teufel schuf den Teufel?

de. Wikipedia.org/wiki/Teufel

Ganz gewitzte Theologen

haben daher schon erwogen,

dass der böse Antichrist

Teil des lieben Gottes ist.

Denn aus Güte schuf Gott kaum

den verfluchten Früchtebaum

und der schwachen Menschen Sucht

nach dem Fleisch der süßen Frucht.

In der lateinischen Übersetzung heißt es: Eritis sicut deus, scientes bonum et malum (Ihr werdet sein wie Gott und erkennt Gut und Böse). Dass die Früchte am Baum der Erkenntnis meist als Apfel dargestellt werden, könnte daran liegen, dass „malum" sowohl „das Böse“ wie auch „Apfel“ bedeutet. Die christliche Lehre von der Erbsünde hat zwar in der heutigen Theologie einen schweren Stand, sie ist aber in der Bevölkerung populär und wird z.B. im Katechismus der Katholischen Kirche wie folgt dargestellt:

„Der Bericht vom Sündenfall [Gen. 3] verwendet eine bildhafte Sprache, beschreibt jedoch ein Urereignis, das zu Beginn der Geschichte des Menschen stattgefunden hat [Vgl. GS 13,1.]. Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewißheit, daß die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist, die unsere Stammeltern freiwillig begangen haben." (Nr. 390)

Das Christentum und die vielen anderen religiösen Unterdrückungs- und Ausbeutungssysteme sind die eigentliche Erbsünde, die Menschen immer noch auf nachfolgende Generationen übertragen. Die Methode, Menschen Schuldgefühle einzureden und ihnen dann vorzugaukeln, man könne sie vor einer ewigen göttlichen Bestrafung schützen, bringt den Kirchen seit vielen Jahrhunderten Geld und Macht. Pfui Teufel!

Ob Menschen überhaupt einen freien Willen haben, ist heftig umstritten. Während Katholiken und evangelikale Christen dies eher bejahen, ist es gemäß der Prädestinationslehre (Augustinus, Luther, Calvin) nur der Gnade Gottes zu verdanken, wenn ein Mensch gut ist. Zur christlichen Lehre von der Erbsünde, der individuellen Schuld, dem Opfertod Jesu und dem Jüngsten Gericht passt die Annahme eines freien Willens natürlich besser als eine Sicht, wie Schopenhauer sie vertreten hat:

„Du kannst tun was du willst: aber du kannst, in jedem gegebenen Augenblick deines Lebens, nur ein Bestimmtes wollen und schlechterdings nicht Anderes, als dieses Eine.“

Arthur Schopenhauer: Preisschrift über die Freiheit des Willens (1839)

Menschen haben zwar oft das subjektive Gefühl, frei entscheiden zu können, was sie tun oder lassen, aber in Wirklichkeit haben die Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen von Menschen physikalisch, chemisch, biologisch, psychologisch und politisch-ökonomisch beschreibbare Ursachen. Man kann daher argumentieren, dass eine irdische oder göttliche Bestrafung eigentlich ungerecht ist. Es besteht jedoch aus praktischen Gründen Einigkeit darüber, dass Straftäter für ihre Taten zu bestrafen sind, soweit nicht eine offensichtliche Einschränkung der „Willensfreiheit“ dem entgegen steht. Eigenartigerweise erwarten auch Richter, die an eine Freiheit des Willens glauben, dass sich eine Bestrafung positiv auf den angeblich freien Willen des Täters auswirkt.

Gemächlich fließt der Bach zu Tal,

er hat halt keine andre Wahl.

Er kann zwar unsern Durst gut stillen,

doch hat er keinen freien Willen.

Es scheint, wir handeln meistens frei

und treiben doch bergab dabei.

Der Bach, der Mensch, der Schweinehund:

sie haben immer einen Grund.

Denksport für Freiwillige

Denk drüber nach in aller Stille,

wovon er frei, der „freie" Wille.

Beliebt ist er in vielen Kreisen,

doch fehlt es bisher an Beweisen.

Nach Kant ist Knechtschaft selbst verschuldet, wenn man aus Feigheit Knechtschaft duldet, wenn viele nicht gern selber denken,

wenn Andere das Denken lenken.

(Kant, 1784: Was ist Aufklärung?. Kant sprach von Unmündigkeit, einer geistigen Knechtschaft.)

Doch Schuld kann ich hier nicht erkennen,

man sollte es Tragödie nennen.

Denn für die Feigheit kann man nicht.

Ich glaub, dass Kant hier Unsinn spricht.

Zwar bin ich nur ein kleines Licht

und stehe über Goethe nicht.

Trotzdem will ich ihn hierfür loben:

„Der ganze Strudel strebt nach oben;

Du glaubst, du schiebst und wirst geschoben.”

(nach Faust 1, Mephisto, Walpurgisnacht)

Die Erzählung von Gott, Adam, Eva und der sprechenden Schlange ist eine böse Geschichte mit üblen Folgen für tatsächlich lebende Menschen. Die Sünde wird erblich, der Mensch wird sterblich. Böse sind die Schlange (sie symbolisiert den - von Gott erschaffenen - Teufel), die ungehorsamen ersten Menschen, anscheinend irgendwie auch deren Sexualorgane, und last not least der „liebe“ Gott, dem anscheinend die Kontrolle über seine Schöpfung entglitten ist. Gedeutet wird dieses orientalische Märchen seit über 2000 Jahren vor allem von professionellen Gottverstehern. Wie es ihnen gerade gefällt. Wegen der noch nicht ganz vergessenen Nazizeit mit ihrer Sippenhaft spricht man zurzeit nicht so gern von der - für den christlichen Glauben zentralen - Erbsünde und der Einführung der Sippenhaft durch den „lieben“ Gott, der erzürnt (und verwundert?) darüber war, dass der Mensch in die von Gott selbst aufgestellte Falle getappt ist und nun weiß, was gut und böse ist.

Das Gute - dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, das man lässt. (W. Busch)

Das göttliche Kainsmal (Genesis, Kap. 4)Kain brachte Früchte, zu ehren den Herrn,Pflanzenrauch hatte der aber nicht gern. Abel dagegen war wirklich sehr nett,opferte Gott einen Erstling und Fett.

Pflanzliche Opfer war’n Gott ziemlich schnuppe.Kain, der das merkte, zog drum eine Fluppe. Jahwe war sauer ob dieser Gebärde,mahnte den Kain, dass er frommer bald werde.

Kain aber folgte nicht Gottes Gebot, schlug seinen Bruder aus Eifersucht tot. „Wo ist dein Bruder?“, sprach Jahwe zu Kain. „Weiß nicht, soll ich dessen Hüter denn sein?“

Gott aber sprach: „O, was hast du getan? Blut deines Bruders, es schreit mich laut an. Höre mir zu, denn ich muss mit dir reden: Fluch sei auf dir, ich vertreib dich aus Eden.

Blut deines Bruders, es fiel auf den Acker, rastlos den Acker nun fortan beracker. Doch deine Arbeit soll dir nicht viel nützen, nur vor Ermordung will ich dich beschützen.

Wenn nämlich einer dir Tödliches tut, töte ich siebenfach Täter und Brut. Wer dich nun sieht, der soll fort von dir weichen, auf deine Stirn mache ich dir ein Zeichen.“

Ermordung hier der Herr verhindert,

weil dies die Leidenszeit vermindert?

Hat Kain seine Schwester

geschwängert? (Genesis, Kap. 4)

Ein Weib dem Kain ein Kind gebar.

Ob sie wohl seine Schwester war?

Doch wäre dies ein schlechter Start

für die Genome unsrer Art.

Denn nötig ist die Blutauffrischung

durch permanente Volksdurchmischung.

Doch bei solch mythischem Geschehen

soll man auf Logik nicht bestehen.

Adam wird 930 Jahre alt

(Genesis, Kap. 5)

Damals starb man nicht so bald,

sondern wurde ziemlich alt.

Was den Bibelleser wundert:

Adam war schon über hundert,

als er weiter Kinder zeugte,

die sein altes Weib dann säugte.

Gott ertränkt fast alle Menschen

und Tiere (frei nach Genesis, Kap. 6-8)

reimbibel.de/sintflut

Schließlich ward der Erderbauer

auf die ganze Menschheit sauer.

Denn der Mensch, den er erschafft,

war moralisch mangelhaft.

„Wegen eurer üblen Sünden

will ich euch nun dies verkünden:

Eure Bosheit ist sehr groß,

euer Trachten fleischlich bloß.

Warum hab ich euch gemacht?

So hab ich mir’s nicht gedacht!

Darum will ich alle richten,

Mensch und Vieh und Wurm vernichten.

Also komme meine Plage,

regnen soll es vierzig Tage.

Noah, bau dir einen Kahn,

bald fängt es zu regnen an.“

Noah musste fleißig bauen

für die Söhne, Vieh und Frauen.

Unter-, Mittel-, Oberdeck

baute er zu diesem Zweck.

Seine Arche hatte Gänge,

hundert Meter in der Länge.

Hunderttausend Käferarten

nahm er mit aus Gottes Garten.

Dazu Tauben, Tanreks, Tiger

und noch manches Tier vom Niger.

Biber, Bären, Beutelratten,

jeweils zwei, die sich begatten.

Anakondas, Antilopen,

Affen, Aras aus den Tropen.

Marder, Mäuse, Meisen, Möwen,

Lamas, Läuse, Luchse, Löwen.

Wie geraten nahm er Speise

mit auf seine lange Reise.

Dazu Futter für die Tiere,

Heu für Ziegen, Schafe, Stiere.

Denn der großen Sünden wegen

gab es vierzig Tage Regen.

Mensch und Tier versank im Meer,

da half keine Gegenwehr.

Alle sind im Meer ertrunken,

auf den Meeresgrund gesunken.

Nur des Noah Rettungsboot

half in dieser großen Not.

Endlich kam des Regens Ende

und die heiß ersehnte Wende.

Nach den vielen langen Tagen

konnten sie an Land sich wagen.

Auf dem Berge Ararat

fand sodann ein Wunder statt.

Löwen liessen Lamas leben,

als sie aus der Arche kamen.

Tiger fraßen Gras mal eben,

Panther fraßen Erbsensamen.

Ob der Erdbewässerung

sprach der Herr von Besserung:

„Meine Rache soll nun ruh’n,

will so was nie wieder tun.“

Was genau der Mensch verbrochen,

hat der Herr nicht ausgesprochen.

Statt dass sie den Herren priesen,

trieben Töchter es mit Riesen?

Sintflutmärchen gab es schon

lang davor in Babylon.

Es gibt viele Kongruenzen,

Mythen kennen keine Grenzen.

„Im Atrahasis-Epos (um 1800 vChr) warnt Gott Enki den Atrahasis vor einer Flut. Atrahasis und dessen Familie überleben in einer Arche. Im ebenfalls vorbiblischen Gilgamesch-Epos wird eine ähnliche Geschichte erzählt:

reimbibel.de/L6.htm.

Vermutlich liegen den Sintflut-Erzählungen reale Ereignisse zugrunde. Etwa 6000 vChr brach am Bosporus der natürliche Damm zwischen dem Mittelmeer und einem riesigen Binnensee, der 100 m tiefer lag als das heutige Schwarze Meer, und an den Rändern besiedelt war. Im Jahr 1628 vChr explodierte der Vulkan von Santorin und verursachte im östlichen Mittelmeer bis zu 60 m hohe Flutwellen.

Walter Beltz: Gott und die Götter.

Biblische Mythologie. Hamburg 2007

Der Noah-Bund (Genesis, Kap. 9)

Und Gott sprach (auch zu Noahs Söhnen):

„Ich werde euch nun sehr verwöhnen.

Seid fruchtbar und vermehret euch

und jagt die Tiere im Gesträuch.

Der Tiere Leben und ihr Ende

leg ich in eure treuen Hände.

Das Tier an Land sowie im Meer,

es fürchte sich vor euch gar sehr.

Die Tiere dürft ihr alle essen,

doch sollt ihr dabei nicht vergessen:

Ist in dem Fleisch des Tiers noch Blut,

dann ist es nicht zum Essen gut.

Ich schließe mit euch einen Bund, der Regenbogen tut's euch kund. Und seht ihr diesen Regenbogen,

dann heißt das: Ich bin euch gewogen.“

Der Bund galt ferner für den Samen

von allen, die zur Arche kamen:

„Im Wasser soll nun niemand sterben,

durch Flut will ich euch nicht verderben.“

Die Sache mit dem Regenbogen:

der Herr hat nicht das Volk belogen.

Er schickt nun keine Sintflut mehr,

doch wo kommt der Tsunami her?

Die babylonische Sprachverwirrung

(frei nach Genesis, Kap. 11)

Es sprachen einst mit einer Zunge

in allen Ländern Alte, Junge.

Sie sprachen: „Kommt, wir bauen Babel,

die erste Stadt seit Kain und Abel.“

Und also fing man an zu bauen

und hatte sehr viel Selbstvertrauen.

Den Bau man immer höher schraubte,

man an die eigne Allmacht glaubte.

Um sich am eitlen Volk zu rächen,

ließ Gott sie viele Sprachen sprechen.

Da man sich nun nicht mehr verstand,

der Turmbau schnell ein Ende fand.

Abraham soll ins Land der Kanaaniter

ziehen (Genesis, Kap. 12)

Jahwe sprach zu Abraham:

„Sieh, ich habe einen Plan.

Gründe einen großen Stamm,

gehe hin nach Kanaan.

Denn ich geb dir dieses Land,

dir und deinem Samen.

Fürchte keinen Wderstand,

tu’s in meinem Namen.“

Abrahams gesamter Klan

zog nun fort nach Kanaan.

Weil der Herr so freundlich war,

bekam er einen Feldaltar.

Wenn heute jemand Stimmen hört,

dann gilt er meist als geistgestört.

Gott straft den von Abraham

getäuschten Pharao (Genesis, Kap. 12f)

Doch im Lande Kanaan

stiegen sehr die Preise,

Abraham, nicht schuld daran,

macht sich auf die Reise.

Sprach zuvor zu seinem Weib:

„Wirklich herrlich ist dein Leib.

Deshalb, ohne zu erröten,

werden sie mich einfach töten.

Drum gebrauch ich diese List,

dass du meine Schwester bist.“

Also reisten sie „geschieden“

in das Land der Pyramiden.

Abraham war wirklich schlau,

Sara ward des Königs Frau.

Alles lief genau nach Plan

für den Mann aus Kanaan.

Pharao, der liebe brave,

schenkte Abraham noch Schafe.

Doch der Herr war ungerecht,

tat dem guten König schlecht.

Dem ging er nun an den Kragen:

Jahwe schickte böse Plagen.

Daher sprach der Pharao:

„Du hast mich belogen,

besser lebt ihr anderswo.“

Drum sie weiterzogen.

Statt dass er sich furchtbar rächte,

ließ er Abraham die Knechte.

Strafte Abram nicht durch Hiebe,

zeigte echte Nächstenliebe.

Namenlos der Pharao,

Hirtenmär wohl sowieso.

Der Abraham-Bund (Genesis, Kap. 15)

Als Abraham dem Herren klagte,

er sei nun alt und werde sterben

und habe leider keine Erben,

der Herr zu Abram dieses sagte:

„Sieh hoch zum Himmel, schau die Sterne, dort siehst du deines Volkes Zahl.

Das kannst du deinem Herren glauben. Hol Rind und Ziege mir schon mal, den Widder und dazu zwei Tauben.“Das hörte Abraham sehr gerne.

Er fiel in einen tiefen Schlaf,

wo er erneut den Herren traf.

Die Prophezeiung der ägyptischen

Gefangenschaft (Genesis, Kap. 15)

Abram konnte nicht gut schlafen.

Gott: „Ich will dein Volk hart strafen.

Es soll unter Fremden wohnen,

nur noch dienen, sich nicht schonen.

Viermal hundert lange Jahre

ich dir hiermit offenbare,

dauert diese Sklaverei.

Dann erst kommt ihr wieder frei."

Beschneidung der Vorhaut als

Bundeszeichen (Genesis, Kap. 17)

Jahwe tat dem Abram kund:

„Ich errichte einen Bund,

gebe dir und deinem Samen

Kanaan zu eigen. Amen.

Eure Bündnispflicht ist nun,

Folgendes für mich zu tun:

Kappt die Vorhaut aller Knaben,

dass sie blanke Eicheln haben.

Haltet euch an diese Sitten:

bleibt ein Knabe unbeschnitten,

soil’s nicht ohne Folgen bleiben.

Ihr, das Volk, sollt ihn entleiben.“

Schmerzvoll war's und sehr gefährlich,

meine Meinung dazu ehrlich:

Knaben soll man nicht beschneiden,

weil sie dabei furchtbar leiden.

reimbibel. de/beschneidung

reimbibel. de/tilly2

Die Vernichtung von Sodom und

Gomorrha (Genesis, Kap. 18-19)

„Abraham, hör, ich verkünde:

Sodom ist voll großer Sünde,

auch ist Gomorrha voll Frevel.

Regnen soll's Feuer und Schwefel!“

Abraham sprach: „Nicht nur schlechte

Menschen sind dort, auch gerechte.“

„Ich werde alle verschonen,

wenn zehn Gerechte dort wohnen.“

Aber weil alle verdorben,

sind sie im Feuer gestorben.

Abraham sah nur noch Rauch,

Massenmord nennt man das auch.

Gab es wirklich dort nur Sünder?

Hatten diese keine Kinder?

Lot bietet den Männern von Sodom

seine Töchter an (Genesis, Kap. 19)

Zwei Engel labten sich am Mahl,

sie war'n zu Gast bei Lot,

da kam das Volk in großer Zahl

und brachte Lot in Not:

„Die Männer führ zu uns heraus,

die heute bei dir pennen.

Führ sie heraus aus deinem Haus,

wir wollen sie erkennen.“

Doch Lot, ein sonst wohl guter Mann,

bot ihnen seine Töchter an:

„Die Männer will ich euch nicht geben,

die heut in meinem Hause leben.

Zwei Töchter hab ich, unbemannt,

die nie von einem Mann erkannt.

Die geb ich beide euch heraus,

lasst euern Drang an ihnen aus.“

Da ging die Menge los auf Lot

und brachte Lot in große Not.

Doch griffen nun die Engel ein

und zogen Lot ins Haus hinein.

Die Sache hat sich so erledigt, und alle blieben unbeschädigt.

Lots Frau erstarrt zur Salzsäule(Kap. 19)

Aus pädagogischen Gründen

straft Gott auch kleinere Sünden:

„Sieh nicht zurück, keinesfalls!“

Lots Frau tat’s doch, ward zu Salz.

Lots Töchter lassen sich vom ) Vater

schwängern (Genesis, Kap. 19

Nächtens zum Vater sie kamen,

raubten des Trunkenen Samen.

Zeugten so Moab und Ammi.

Oberster Richter, verdamm sie!

Gott aber ließ alles zu,

ließ beide Töchter in Ruh.

Frage aufgrund dieses Falles:

Sieht dieser Gott wirklich alles?

Abraham schickt Mutter und Sohn )

in die Wüste (Genesis, Kap. 21

Sara wurde lang nicht schwanger,

fühlte sich als Weib am Pranger.

Abram war ein alter Sack,

zeugte dennoch Isaak.

Doch wohin mit Hagars Knaben?

Sara wollte den nicht haben.

Darum hat sie ihre Magd

samt dem Sohnemann verjagt.

Denn der Hagar kleiner Sohn

stammte von? Sie wissen schon.

Gott war damit einverstanden,

dass sie diese Lösung fanden.

Gott hat Abraham geraten,

das zu tun, was sie dann taten.

(Nein, zu Sara sprach er nicht,

Gott nicht gern zu Frauen spricht.)

Abrahams blinder Gehorsam

(Genesis, Kap. 22)

Gott stellte trickreich dann fest (durch einen Sohn-Opfer-Test), ob er dem Herrn so ergeben,

dass er ihm opfert das Leben

seines alleinigen Erben.

Rituell sollte der sterben.

Isaak wird fast geschlachtet,

doch weil der Vater Gott achtet,

spricht laut des Herrgottes Engel:

„Lasse am Leben den Bengel!“

Implikation dieses Falles:

Jahwe weiß keineswegs alles. Blinder Gehorsam ist schlecht, doch seinem Gott war es recht.

Jakob überlistet seinen

sterbenden Vater (Genesis, Kap. 27)

„Esau, hör, mein lieber Sohn:

Todesahnung quält mich schon.

Bald nun werd ich sterben,

du sollst alles erben.

Pfeil und Bogen nimm zu dir,

geh aufs Feld und schieß ein Tier.“

Hat ihm noch geraten:

„Bring mir einen Braten!“

Die Rebekka hörte dies,

sprach zu Jakob dann:

„Es ist zwar ein bisschen fies,

doch stell das hintan.

Gehe hin zu deiner Herde,

hol zwei Böcke gleich,

dass ein guter Braten werde,

denn dann wirst du reich.“

Jakob holte Tiere schnell,

zog den Böcken ab das Fell.

Band das Fell um Hals und Hand,

dass der Vater rau ihn fand.

Denn der Esau war behaart,

Jakobs Haut hingegen zart.

Mutter machte schnell den Braten,

ließ den Vater nicht lang warten.

Gab dem Jakob Esaus Kleider,

der betrog den Vater leider.

Brachte Wildbret seinem Vater,

spielte dabei gut Theater.

Vater sprach: „Das ging rasant,

zeig mir doch mal deine Hand!“

Prüfte Jakobs Hand genau,

stellte fest: „Die Hand ist rau.“

Hat an Esaus Kleid gerochen

und zu Jakob dann gesprochen:

„Gebe Gott dir Korn und Wein,

Jakob soll dein Diener sein.“

Jakob war nur zweitgeboren,

Esaus Erbe ging verloren.

Gott verspricht Jakob Land und Volk

(Genesis, Kap. 27-28)

Jakob war in großen Nöten,

Esau wollte Jakob töten.

Seine Mutter warnte ihn:

„Besser wär es, fortzuzieh'n."

Also zog nun Jakob fort.

Kam nach Lus, 'nem kleinen Ort,

wo ihm Gott im Schlaf erschien.

Jahwe sprach und lehrte ihn:

„Dieses Land will ich dir geben,

hier soll'n deine Enkel leben.

Allen Völkern überlegen,

bringen sie der Erde Segen.“

Laban beutet Jakob aus (Genesis, 28 •29)

Jakob war beim Mutterbruder.

Laban war ein fieses Luder,

hatte große Ländereien.

Jakob wollte Rachel freien.

Jakob sprach: „Ich diene dir

sieben lange Jahre hier.

Wenn ich treu dir diene,

gib mir die Cousine.“

Rachel ward ihm fest versprochen,

was versprochen ward gebrochen,

denn im Lauf der Hochzeitsnacht

wurde Lea ihm gebracht.

„Willst die Schöne der Cousinen?

Musst noch sieben Jahre dienen!“

Lea schenkte Jakob Söhne,

doch der Herr verschloss die Schöne.

Bilha sprang für Rachel ein,

spät erst durft' die Mutter sein.

Josef hieß der kleine Sohn,

war ein Teil von Jakobs Lohn.

Gott renkt Jakob die Hüfte aus

(Genesis, Kap. 32)

Christen gerne Hüftsteaks essen,

Juden eher nicht indessen.

Dieses Minimelodram

lehrt uns, wie es dazu kam:

Gott wär' beinah unterlegen

als er einmal kämpfte gegen

Jakob, der ihn niederrang,

als sie stritten stundenlang.

Böse ist, wer drüber lacht,

was der Herrgott dann gemacht:

Jahwe Jakob sehr verblüffte,

denn er renkte aus die Hüfte

Jakobs, doch der ließ nicht los.

Das gibt's in der Bibel bloß.

Jakob sprach: „Ich lasse dich,

aber vorher segne mich!“

Jahwe: „Sag mir deinen Namen!"

(Muss sonst in den Akten kramen?)

Jahwe dann: „Bei meiner Seel',

fortan heißt du Israel!“

Jakob sah den Herrn persönlich,

das ist ziemlich ungewöhnlich.

Kaum zu glauben dieser Kampf,

ist wohl eher Bibel-Krampf.

Wird dies Menschen Tröstung bringen,

wenn sie mit dem Herren ringen?

Jakobs Söhne morden, rauben

und verschleppen (Genesis, Kap. 34)

Levi und auch Simeon

waren beide Söhne von

Lea, die sehr fruchtbar war.

Taten, was ganz furchtbar war.

Einmal ging der Brüder Schwester

Dina in die Nachbarnester.

Dina wurde dort geschändet,

Hemor sich an Jakob wendet.

Hemor war des Sicherns Vater

und das Allerbeste tat er:

Mit den potentiellen Klägern

wollte Hemor sich verschwägern.

Und man kam zu dem Beschluss:

Jeder sich beschneiden muss

als des Jakobs Schwiegersohn,

denn das war so Tradition.

Um zu teilen Weiber, Weiden, ließen alle sich beschneiden. Doch als sie im Fieber lagen, ging es ihnen an den Kragen.

Jakobs Söhne griffen an

und erschlugen jeden Mann.

Sie erschlugen auch die Knaben,

stahlen alles wie die Raben.

Nahmen Esel, Schafe, Rinder,

deren Frauen, deren Kinder.

Also übten beide Rache

wegen dieser Schwestersache.

Dina wurde nicht gefragt,

was sie denn zu Sichern sagt.

Dieser ließ um Dina fragen,

wurde aber auch erschlagen.

Josef in Ägypten

(Genesis, Kap. 37-50)

Weil der Josef einmal dreamte,

was zu träumen sich nicht ziemte,

(es beugten sich der Brüder Ähren,

als ob sie seine Diener wären)

wurden dessen Brüder sauer,

warfen ihn in eine Grube,

fanden es jedoch dann schlauer,

dass verkauft ward dieser Bube.

Mit viel Blut vom Ziegenbock,

tränkten sie des Josefs Rock,

schickten Jakob Josefs Kleid.

Den erfasste großes Leid,

denn er glaubte ob der List,

dass sein Sohn gestorben ist.

Josef wurde Untertane

einer fremden Karawane,

die ihn nach Ägypten brachte,

wo er sich dann nützlich machte.

Deshalb kam er wunderbar

an den Hof des Potifar.

Weil Gott Josef immer schützte,

Josef seinem Herren nützte,

wurde er in jungem Alter

zu des Potifars Verwalter.

Doch des Potis Eheweib

liebte Josefs schönen Leib.

Machte ihm ein Angebot,

brachte Josef so in Not.

Denn weil Josef abgelehnt,

was die Dame sich ersehnt,

riss sie ihm vom Leib das Kleid,

klagte allen laut ihr „Leid“:

„Josef wollte mit mir schlafen,

möge Potifar ihn strafen.“

Josef in den Knast man brachte,

wo er schnell Karriere machte.

Denn bei allen seinen Dingen

ließ der Herr es ihm gelingen.

So ließ Gott ihn von zwei Leuten

diese Traumgeschichten deuten:

„Ein Mundschenk sah drei Knospen reifen, den König nach dem Becher greifen. Ein Bäcker träumte, Feingebäck, das fraßen ihm die Vögel weg.“

Josef sprach: „Am Tage drei

kommt der Mundschenk wieder frei.

Diesem man das Leben schenkt,

doch der Bäcker wird gehenkt.

Vögel fressen mit Gekreisch

dann des armen Bäckers Fleisch.“

Zwei Jahr' später träumte einer,

der so mächtig wie sonst keiner.

Das war der Herr Pharao,

und die Träume gingen so:

„Aus dem Nil in aller Frühe

stiegen sieben fette Kühe.

Sieben mag're fraßen diese,

als sie grasten auf der Wiese.

Und 'nen Halm mit sieben Ähren

tat ein dürrer Halm verzehren.“

Keiner von des Herrschers Leuten

konnte diese Träume deuten.

Doch der Mundschenk sagte dann:

„Im Gefängnis sitzt ein Mann,

der die Träume deuten kann.“

Fing dann zu erzählen an.

Also ließ man wie befohlen

Josef aus dem Kerker holen.

Josef war darüber froh

und sprach zu dem Pharao:

„Sieben Jahre reichlich Brot,

sieben Jahre Hungersnot!

Gott sagt dieses dir voraus,

also richte nun dein Haus.

Such dir einen weisen Mann,

der das Land besteuern kann.

Lege einen Vorrat an

für die mag’ren Jahre dann.“

Doch der König nicht lang suchte,

sondern sofort Josef buchte.

Sagte vor sehr vielen Zeugen:

„Dir soll jeder sich nun beugen.

Du bist nicht nur weit gereist,

in dir wohnt des Herren Geist.“

Gab ihm Siegelring und Kette,

Asenat zur Frau im Bette.

Und die liebe, gute Schöne

schenkte Josef später Söhne.

Nach den Jahr'n des Überflusses

kamen Jahre des Verdrusses.

Doch die Speicher war'n nicht leer,

bargen Korn wie Sand am Meer.

Hunger hatte alle Welt,

Korn bekam man nur für Geld.

Hunger litt auch Kanaan,

wohin bald die Kunde kam:

Man muss nach Ägypten laufen,

um dort Korn für Geld zu kaufen.

Von den Söhnen Jakobs zehn

mussten nach Ägypten geh'n.

Nur den kleinen Benjamin

ließ der alte Mann nicht zieh'n.

Josef sieht die Brüder wieder,

diese fallen vor ihm nieder.

Sie erkennen Josef nicht,

der ganz streng zu ihnen spricht.

Müssen Benjamin dann holen,

wie es scheint, hat der gestohlen.

Doch es gibt ein Happyend,

wie man es aus Filmen kennt.

Josef gibt sich zu erkennen,

worauf alle Brüder flennen.

Da die Brüder sich nicht scheuen,

ihre Untat zu bereuen

und zu ihrem Jüngsten stehen,

dürfen sie nach Hause gehen.

Jakob wird herbeigeschafft,

alt und krank und ohne Kraft.

Sieht den Josef und zwei Enkel,

setzt die Enkel auf die Schenkel.

Segnet seine vielen Erben,

muss mit hundertdreißig sterben.

Onan und Thamar tricksen

(Genesis, Kap. 38)

Gott vertilgte einst den Ger,

denn vorm Herrn war böse der.

Onan sollte Ger vertreten,

so hat Juda es erbeten,

um die Sippe zu erhalten.

Söhne dann als Erben galten.

Onan nichts dagegen sagte,

als ihn Juda so befragte.

Onan sich zur Thamar legte,

aber sich zurück bewegte,

dass sein Samen fiel zur Erde,

und das Weib nicht schwanger werde.

Gott dem Herrn gefiel das nicht,

löschte aus sein Lebenslicht.

Thamar, ziemlich gut im Hirne,

spielte später eine Dirne.

Spielte äußerst gut Theater,

Schwiegervater wurde Vater.

Juda fiel auf sie herein

beim bezahlten Stelldichein.

Interrupts, Onanie:

mancher Mensch verwechselt sie.

Was nicht jeder gleich kapiert:

Onan hat nicht onaniert.

Jakob segnet seine Söhne

(Genesis, Kap. 49)

Und Jakob sprach zu seinen Buben:

„Mein erstgeborner Sohn ist Ruben.

Der Oberste soll er nicht sein,

denn was er tat, war nicht sehr fein.

Entweiht hat er des Vaters Bett,

das war von ihm nicht wirklich nett.

Auch kommen mir nicht gut davon

der Levi und der Simeon.

Verflucht ihr Zorn, verflucht ihr Grimm,

sie mordeten und waren schlimm.

Für Juda ist der Herrscherstab,

an Juda ich Gefallen hab.

Der Sebulon wohnt nah am Strand,

Isaschar lebt im schönen Land

und dient dort fleißig als ein Knecht.

Der gute Dan spricht weise Recht.

Der Gad gerät in große Not,

von Asser kommt sein fettes Brot.

Naphthali kann gut reden,

auf Joseph kommt der Segen.

Der Herr wird Joseph segnen,

wenn Feinde ihm begegnen.

Der Brüste Segen ist mit ihm.

Ein reißend Wolf ist Benjamin.“

Exodus (Das 2. Buch Mose)

Die Hebammen weigern sich,

Knaben zu töten (Exodus, Kap. 1)

Jakobs Volk sich stark vermehrte,

was den Pharao sehr störte, denn es waren viel zu viele, die jetzt lebten hier am Nile:

„Größer sind sie schon als wir,

Ärger kriegen wir bald hier.

Wenn ein Feind uns überfällt,

Jakobs Volk zu diesem hält.

Um ihr Leben zu erschweren,

dass sie sich nicht schnell vermehren,

mussten sie wie Sklaven dienen,

doch gelang es trotzdem ihnen,

weiterhin das Volk zu mehren.

Um dagegen sich zu wehren,

um die Knaben zu verdammen,

sprach der König zu den Ammen:

„Tötet neugeborne Knaben,

nur die Mädchen solln sie haben.“

Doch nachdem der König spricht,

tun die Ammen dieses nicht,

lassen alle Knaben leben.

So sind gute Ammen eben.

Von dem Pharao befragt,

haben listig sie gesagt:

„So die Sache sich verhält:

Unsre Frauen sind wie Tiere,

ohne Hilfe kommen ihre

Kinder ganz allein zur Welt.“

Weil die Ammen Gott verehrten,

half Gott, dass sie sich vermehrten.

Mose erschlägt einen Ägypter

(Exodus, Kap. 2; Apostelgeschichte Kap. 7)

Sklavenwächter schlägt Hebräer,

Mose schaut sich ganz schnell um,

tritt dem Wächter leise näher,

macht ihn dann durch Schläge stumm

und begräbt ihn kurzerhand

unter etwas Wüstensand.

Doch erfuhr’s der Pharao,

weshalb Mose schleunigst floh.

Ob Mose dieses selber schrieb,

bisher ein großes Rätsel blieb.

Gott offenbart sich dem Mose

(Exodus, Kap. 3)

Als Mose zum Berg Horeb kam, er Worte seines Herrn vernahm, der zu ihm aus dem Dornbusch sprach: „Beenden will ich eure Schmach.

Des Volkes Leid ich bald beende,

das es erlitt durch fremde Hände.

Führ sie ins Land der Amoriter,

der Perisiter und Hetiter.

Das Volk des Jakob, das belohn ich

mit weitem Land und Milch und Honig.“

„O Herr, mein Volk wird fragen:

Wie heißt dein Gott? Was soll ich sagen?“

„Ich-Werde-Sein hat dich gesandt,

Ich-Werde-Sein werd ich genannt.

Bevor ihr geht, ihr lieben Leute,

nehmt Gold und Silber euch zur Beute.“

Zippora macht Mose zu ihrem

Blutbräutigam (Exodus, Kap. 4)

Am Rastplatz trat Jahwe dem Mose entgegen, er wollte ihn töten. Zippora beschnitt daraufhin ihren Knaben und nahm dessen Vorhaut, berührte die Beine des Mose mit dieser, besänftigte Gott so. Zippora zu Mose: „Mein Blutbräutigam!“.

Und Gott ließ ihn leben.

Mose war nicht wohlgelitten,

weil der Knabe unbeschnitten?

Fand der Herr es sehr verkehrt,

dass auch Mose unversehrt?

Ägypten wird von zehn Plagen

heimgesucht (Exodus, Kap. 5-12)

Einst Mose sprach zum Pharao:

„Ich kündige den Status quo.

Laut Gott, den wir stets preisen,

soll’n wir demnächst verreisen.”

Da sprach der strenge Pharao

zu Gottes Impressario:

„Dein Gott ist mir ganz unbekannt,

drum bleibt schön brav in meinem Land!”

Doch Mose klagte dies dem Herrn,

und dieser hörte das nicht gern. Dem Höchsten wurde es zu viel, drum plagte er das Land am Nil.

„Schlag auf den Nil mit deinem Stab,

den ich zum Zaubern dir schon gab.“

Und Mose folgte dem Gebot,

der Nil ward so von Blut ganz rot.

Die Fische gingen alle ein,

doch reichte dies nicht zum Befrei'n.

Dem Pharao darum als Bote

der Mose nun mit Fröschen drohte.