Knorpelkraut - Hardy Eberhard - E-Book

Knorpelkraut E-Book

Hardy Eberhard

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Beschreibung

Unser Friedhof ist zurzeit die nachgefragteste Destination. Man hängt am Galgen oder liegt in der Grube. Mord, Zufallsopfer. Unfallopfer, Opfer selbstbestimmten Sterbens? Leichen, Mumien, Gerippe, Tote, Scheintote, Halb-Tote, Beinah-Tote schreien nach Aufklärung, wollen entdeckt werden. Ein jeder hat seine Geschichte. Alte Termine sind einzuhalten: Botox-Farm, Friseur, Kaffeekränzchen, Vereinstreffen, Kochkurse, Kuscheln u.v.m. Kommen und Gehen. Das pralle »Leben« mit Grufti-Rap-Festival, Liebesaffairen, Touristen, Flüchtlingen, Migranten, Asylanten. Im Paradies versprochener Sex, Weib, Wein und Gesang? Nichts da! Der Ansturm heimkehrender Selbstmörder, reumütiger Salafisten, ISler, ernüchterter Islamisten, Djihadisten, Hitleristen, RAFisten, Fundamentalisten, Schwarzer Witwen, bekehrter Extremisten aus der Kloake himmlischer Paradies-Versprechungen ist gewaltig. Schwarzer Humor, Satire, Ironie, Grotesken, Parodien, Kritik. Genug Stoff für Schadenfreude, Fluchen, Mitfühlen. Mitleiden, Lästern. Nachdenken über Religion, Reform-Islam, Gott und die Welt, Sekten, Glaubenssätze. Toleranz und neuzeitliche dynamische Glaubenssätze als ­Alternative.

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Seitenzahl: 320

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Hardy Eberhard

Knorpelkraut

Das Ende von ISin, Unsinn,Witwen & Dämonen,Göttern, Exkremisten,Kopfverdrehern, Obsoleszenten

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2017 by edition fischer GmbH

Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main

Alle Rechte vorbehalten

Schriftart: Palatino 10 pt

Herstellung: efc/bf/1B

eISBN 978-3-86455-117-8 EPUB

Inhalt

Skrupelloser Wahnsinn; die Normalität

Tua Res agitur

Nur deine Gruft kennt die ganze Wahrheit

»Es ist um mich geschehen«!

Mein Herzl bumperlt nur für Di!

Zeichen der Nacht? Zeichen der Macht! Unser Kenotaph

Und folgt dem Ruf des Nuku’Alofa

Erdmöbel, die man nie vergisst

Unsere Stimme für einen starken Friedhof!

Obsoleszenz und mehr

Das Todesröcheln sterbender Sterne

Kein Friede für das Böse

Jetzt die Wahrheit, die ganze Wahrheit

Wie ein Abschied vom Glück

Das Raubtier in uns

Die Handschrift der Killer

Phantom unter Tatverdacht

Raus ins Unbekannte

Nie sollst du mich befragen!

Wir wollen es genau wissen!

Möglichkeit 2

Mumien-Coaches an die Front!

Arabisch PARADIES

Männer, auf zum Schwangerschaftstest!

Ich war es nicht!

Unser aller Leben: Mord und Totschlag?

Tot mit tödlicher Sicherheit!

Vom Vormarsch der Obsoleszenten

Warum bist du, wie du bist?

Entscheidungen, unumkehrbar

Nichts bleibt verborgen

Die Flucht in die Obsoleszenz

Dein Name sei Dummheit

Der Sinn des Wartens?

Unsere Grabliege, ein Mutcamp für den Sensenmann

Und jetzt, auf zum Stricken!

Sie nannten es Wunder

Ins Paradies, ins nahe Gerontistan

Auf zur Olympiade des Terrors!

Und morgen Mittag bin ich tot

Und du bist Staub!

Was zum Himmel stinkt, stinkt

Im Einsatz für die Liebe

Schlag auf Schlag. Hemmungslos geht’s los

Hautnah, Rechtgläubige greifen an

Der eigene Weg, seine Ruhe zu genießen

Erdmöbel: Quelle der Kraft, der Wandlung, der Erkenntnis

Überraschungsurne

Jetzt Du, der Hingucker des Tages, in deinem Sarg, in deinem Lebensraum

Alles Glück auf Erden

Auf zum Rubbeln beim Glückslos!

Jede Sekunde zählt, jedes Opfer zählt

Hoffnung; sterbe nie!

Die Gerichtsmedizin schreitet zur Tat

Himmel raus, Puff rein

Jede Sekunde zählt, jede Leiche zählt!

Wer gammelt und sammelt

Und jetzt höher hängen!

Leben im Sonderangebot

Ihr Leben ganz ohne Kompromisse

Für wen genau, und wie?

Alternativen erleuchten die Welt

Hab Dank für den Geschlechtsverkehr

Umfang, Durchmesser, Stärke

Willkommen in der Welt der Gefahren

Wie die Gruft, so der Inhalt

Mann gesucht, Liebe gefunden

Rebell Wiederauferstehung

Das Rätsel des Fitnesstrainers

Sich »regen bringt Segen«

Es trifft jeden, es trifft uns

Aus dem Auge, aus dem Sinn

»Es braust ein Ruf wie Donnerhall«

Gestrandete im Paradies

Wir jubeln!

Frappierende Frösche: Stimmlagen, die ins Auge springen

Das Geheimnis des Jammers!

Wir trinken Met, bis keiner mehr steht

Outsourcing der Obsoleten; der Reumütigen Umkehr

Ist das so?

Vertrauen,du. Misstrauen, ich!

Wer mit wem? Die Frage aller Fragen

Oh Sex, oh Sex, wir sind perplex

Vom P.P. zum P.P.P.

Das Mekka-Business

Das Vorher-Nachher Mägdelein

Besonders wertvoll, UNESCO Kulturerbe

Höhepunkt hin, Tiefpunkt her

Puka Puka! Jungfrauen und weniger

Sah ein Knab ein Röslein, sah ein Grufti eine Mumie, sah ein Mulli ein Knorpelkraut stehn

Hilfe für morsches Holz?

Wanderlust

Stirb nie an einem anderen Ort

Sag Ja und stirb, sag Nein und lebe

Wir sind es uns doch wert, oder?

Aufbruch ungebremst! Der »Neue« Islam

Zukunft, Hoffnung, Auswahl

Sie nannten es Glauben

Rettet das Paradies!

Einmal römisch-vietnamesisch bitte

Von Multi-Kulti zur Multi-Resistenz

Dynamik des Lebens, Dynamik des Glaubens

Rückblick auf unseren Friedhof, kritischer Blick auf unser Paradies

Vom Suchen und Finden. Einäscherung Plus +++++

Wie sterbliche Hüllen das Gefilde der Seligen zurückerobern

Wie wir fühlen, wie wir liegen in Vietnam

Und folgen dem Ruf der Zeit, digital

Gruft im Glück, Sarg im Glück, Friedhof im Glück

Von der Lust in Arkadien ein Gemetzelter zu sein!

Einmal nur am Glücksrad drehen. Einmal nur am Galgen hängen

Sag ja zum Kraut, zur Metamorphose

Gott, die Welt, wir, das Knorpelkraut

Skrupelloser Wahnsinn; die Normalität *)

He, Sie da, na, alles klar heute? Ich begleite Sie diesmal durch den Ereignis-Dschungel; unkonventionelle Sichtweisen und Lösungen. Falls Sie Fragen haben sollten, so als neutraler Beobachter, kein Problem. Einfach notieren. Zusammen lässt sich alles in Ruhe klären. Sicher viele aufregende Fälle dabei.

Also guten Tag. Sagen wir du, wie früher? Wunderbar, immer wieder wunderbar, einen Menschen des Vertrauens an seiner Seite zu wissen.

Was steht denn bei dir so an? Jedenfalls bei uns war das eine interessante Woche: Bewegung in nichts als frischer Luft!

Ist es nicht immer wieder schön, mal so richtig am Galgen zappeln zu können? Klar doch! Kommst du mit? Einfach nur so, die Seele baumeln lassen. Was dagegen? Unbegrenztheit, die sich entfaltet. Der Blick vagabundiert, verliert, verirrt sich in der Unendlichkeit des Horizontes. Kein Widerstand. Nichts stellt sich ihm entgegen, von Ibaraki-Ken an der Ostküste Japans zur Normandie-Westküste Europas, von den Höhen des Aconcagua der Anden zu den Tiefen des Kali-Gandaki im Himalaja, von den Völkern Kaliforniens über die Anasazi in den Schluchten des Grand-Canyon zu den Eingeborenen der Weißen-Klippen Rügens, nach Berlin und letztendlich zu den Kollegen auf dem pazifischen Puka Puka-Atoll.

Was sich da wohl hinter dem Firmament alles verbergen mag? Wunder über Wunder? Ich weiß, unsere Zukunft; genau, aber noch sehr verschwommen im Dunst!

Unser Blick, er dringt ein in die Tiefe verborgener Geheimnisse, entschleiert, was im Nebel der Geschichte untergegangen ist. Von Cicero über Macchiavelli zu Schopenhauer, von Fukuzawa bis hin zu Bob Marley, Peter, Paul and Mary und all den anderen, von Queen Victoria zum »Großen Vorsitzenden«; die Seele weitet sich. Wer wollte freiwillig darauf verzichten müssen? Unser Lohn, am Galgen die Sinne wach halten. Vom Galgen ohne Reue. Genuss für Körper, Geist und Seele, und wir werden ihn unter uns aufteilen wie auch die wirkmächtigen Wunderkräfte des märkischen Knorpelkrautes. Wir kennen es. Wir sind dabei!

Nichts, was sich uns in den Wege stellen kann, den Querdenkern beim Querdenken. Na, und du, was sagst du jetzt?

Weiter sagen, es geht los!

Überblick gewinnen, versteht sich, tiefe Einblicke, weite Ausblicke von höherer Warte aus, die Welt schauen, die Welt anschauen, Weltanschauung total. Erhabene Werte, über dich und mich, Leid und Glück. Genau, das ist es! Über das Leben davor und danach; über Liebe, Leid und Lust in den vielen Traum-Paradiesen.

Und nicht zu vergessen für den erfolgreichen Anschluss an das »Danach«, die klassischen Begräbnisriten mit »Stil«, mit verstärkter Traurigkeit. Professionelle Klageweiber an die Jammerfront, perfekt, wie jene aus dem Maghreb, damit sich die Nachwelt an uns mit nichts als blankem Wohlwollen erinnern kann.

Beim Kult, was zählt, ist eben Kult!

*) Illustrierte Erstveröffentlichung von Fragmenten unter dem Titel: »Zum Paradies? Ab in die Grube«

Tua Res agitur

Auch das ist »klassisch«! Wie schon die alten Lateiner so sinniglich zu sagen pflegten. Es geht um dich und deine Sache; um deine Zukunft; um uns alle, um ganz besonders Sie, ja auch Sie, da drüben, sage ich! Nicht verstecken.

Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise vom Jenseits ins Diesseits, aus der Vergangenheit in die Zukunft, ins Shangri-La. Das Gestern hinter uns lassen, so kostbar für uns, nach vorne schauen, so wichtig auch und vor allem für all jene, die noch kommen werden; nicht nur die ewig bereits Überholten.

Vor traumhafter Kulisse; wo gibt es das sonst noch heutzutage? Kräfte sammeln und die dann auch bewahren für den morgigen Tag. Sehnen verkrampfen, Bänder? Nein, wohlig räkeln, denen ihre jugendliche Elastizität zurückgeben. Und wie der Körper sich jetzt dehnen kann, sich reckt, sich streckt, wie er das genießt; er schwingt, verliert jegliche Schwere, wird nicht behelligt und schwebt danach hernieder, um den Nachbarn die frohe Botschaft verkünden zu können.

Kopfüber ins pralle Leben. Die Stimmung steigt, bei mir, bei dir, bei Ihnen, bei uns allen. Wir können dem Himmel nicht immer so nah sein wie heute erhobenen Hauptes; »packen wir’s an«, wie gerade in Deutschland; »yes we can« wie früher bei Präsident Obama in den USA. Himmelhoch jauchzen! Kommt mit, das höchste der Gefühle. Dass wir so etwas noch erleben dürfen; hach, ich könnte stundenlang so weitermachen! Wem schulden wir unseren tief empfundenen Dank?

Aufbruch! Mit frischem Elan, wohin wir wollen, auf geht’s:

Nur deine Gruft kennt die ganze Wahrheit

Tief diesmal, »Low, low, low on the totempole«, wie die anderen, die alten indigenen Völkern Amerikas zu sagen pflegten; noch tiefer und besser: Gruften, Gräber, Sarkophage, Nekropolen, Pharaonengräber! Den hektischen Alltag in tiefster Ruhe ausklingen lassen. Ruhe sanft. Sie darf ab sofort auch ewig sein. Dabei werden Träume wahr. 1001 Nächte in einer Kiste Ihrer Wahl. Ihre Antwort, Ihre Wahl, Ihre Zukunft bitte gleich.

Und du, wann bist du am glücklichsten, jetzt; und wo?

Gut schaust aus!

Friedhof? Nein, Kuschelhof für 2- und 4-Beiner, denn auch für unsere treuen, lieben Freunde mit viel Herz und vier Pfoten wird gesorgt. Gemeinsam, Urne an Urne: Du neben mir, Mensch und Sittich, Katze und Pferd, Ratte und Papagei, pakistanische Fettschwanz-Geckos, ein ganzer Tierpark an emotionalen Stützen; Musiktherapie für Ihre Haus-Löwen, bitte vormerken und Schluss mit dem aufwühlenden Wasserschwein-Umzug, nichts als Hemmnisse. Unsere Paviane? Jetzt auch sie im Ball-Fieber seit der letzten WM-Deutschland. Wie damals; der Bär tobt; der Schädel brummt. Die Luft mit Hochspannung aufgeladen; Knistern; erste Funken sprühen. Wir lassen es krachen.

Und was, wenn Bella dann knurrt und die Piepmätzin zwitschert? Garten Eden auf Erden; das ist es, eben!

So entstehen Geschichten, die das Leben, die Nekropole, das Jenseits und seit gestern auch das Internet uns schreiben. Jenseits, Internet? Das ist absolut neu! Was wird von dort aus schon an Quer-Gedachtem auf uns zu kommen?

Interessant, durchaus! Ich versuche mir zu überlegen, warum so viele unserer Nachbarn an das Umgekehrte glauben.

Wie meinst du? Glaubensfreiheit bei uns? Einverstanden; drahtlos, wie WiFi. Wir werden im Laufe unseres Zusammenseins noch öfter darauf zurückkommen müssen. In der Zwischenzeit:

»Es ist um mich geschehen«!

Warum nicht einmal ungestört an den grünenden Ufern der kratzig Duft-geschwängerten Spree auf Probe liegen! Mit Geldzurück Garantie, risikofrei. »Der Duft der großen weiten Welt«, Berliner Luft eben, sprichwörtlich, aber auch woanders.

Wie vermögen die würzigen Duftnoten des warzigen Knorpelkrautes (lat. Polycnemum verrucosum) unsere Sinne zu betören, unseren Verstand zu benebeln, ihn ganz auszuschalten! Doch wohl nicht so wie delikater Limburger, räudige Stinktiere, spritzende Ameisenbären, läufige Warzenschweine, nicht auszudenken die rolligen westeurasischen Langnasen. Alles Extrembelastungen mit ganz besonders herben Düften aus überaktiven Schweißdrüsen für unsere empfindlichen Riechkolben im Reich der aufgehenden Sonne des Fernen Ostens, in Tokyo-to, in Mitoshi, Minato-Ku.

Um den Grabliegen-Weiher wabern Fetzen von Nebelschwaden. Und wie das duftet. Hier jetzt ein Nasenkitzler, der Frauen verlockt, der Männer umhaut, endlich. Und wie der entfesselt, Sie enthemmt, Sie, ja Sie, mitreißt! Wer will da nicht zum Opfer werden und ganz freiwillig und ganz ohne Gebührenordnung?

Wir alle tragen die Last unserer ganz persönlichen Aromen mit uns herum, enthemmen, öffnen und beduften damit Herzen, ganze Wohnungen, Abteile, Gruften, Särge, sogar Urnen bis hin ins Nirwana. Vom Diesseits ins Jenseits und umgekehrt! Wer will da nicht mit dabei sein?

Mein Herzl bumperlt nur für Di!

Weiß doch heute jedes Kind: Unsere Sinne sind speziell geschärft für olfaktorische Wahrnehmungen und so wertvoll für zwischenmenschliche Beziehungen, wie und wo in welchen Lagen auch immer. Wer kennt es nicht, das Phänomen des Geruchstrosts bei innig liebenden Vertreterinnen des »schwachen Geschlechtes« im Ansturm der Hormone. Wehe, wenn sie losgelassen! Selbst Hausdrachen schnuppern bevorzugt an des Partners berauschenden Boxershorts, wenn der Göttergatte in der Ruhestätte einmal nicht in Griffweite lagert, vielleicht sogar auf Abwegen irrt, andernorts auf Erholung weilt, oder sich auf den Weg alles Irdischen gemacht hat. Sie vermögen Distanzen zu überbrücken, Abgründe, Klüfte, selbst jene zwischen unseren mäandrierenden Grabreihen.

War das jetzt meine Friedhofsgärtnerin oder will mich bloß wieder so eine liebestolle Windhündin mit ihrer Duftnote flach legen? Ich liege doch schon flach. Flacher geht’s nimmer. Das Schnüffeln einer Nacktschnecke ist nichts im Vergleich zu unseren Leopardinnen!

Wer kennt das nicht von früher? Ehemalige Stasi-DDR-Agenten der ersten sozialistischen Volksrepublik auf deutschem Boden pflegten Duftmarken der von ihnen beobachteten Opfer zu sammeln, um diese in einer Datenbank anzulegen. Später beim Zugriff hatten sie dann leichteres Spiel.

Schnüffeln auf Steuerzahlers Kosten mit »bewaffneten Organen« der DDR; hatten die das gut. Bei uns steigen die Ausgaben für halbwegs zivilisierte Grabpflege von Monat zu Monat ins Unermessliche. Angriffe der unheimlichen Art aus dem Jenseits, aus einer Welt unbekannter Düfte? Was wird da noch alles auf uns zukommen?

Und sind nicht auch die auf Beuteschlagen getrimmten Leoparden äußerst wählerisch bei der Auswahl ihrer Opfer und deren Duftnoten? Und wie!

Sie stellen mir jetzt aber keine leicht zu beantwortende Frage!

Oh Knorpelkraut, oh Knorpelkraut! Oh, wie mir jetzt doch vor dir graut!

Einmal nur erliegen dem Genuss der Düfte; wir!

Aber das alles heben wir uns jetzt erst einmal für später auf. Wir halten uns an natürliche Aromen, wie die in unseren Joghurts, aus erlesenen Zutaten, wie Aromen aus Holz oder andere, gewonnen aus Kolibakterien (auch Stuhl, Exkremente, Ausscheidungen, Stoffwechselendprodukte, AA, Kot genannt; Anm. des Pharmazeuten aus Grube 273, Reihe 75 Abteilung A bis D; die Götter haben ihn selig! Wisst ihr, hatte aus purer Verzweiflung die Beton-Gefilde seines ehemaligen Diesseits verlassen. Deshalb jetzt unter uns. Haben wir das gut!).

Klar doch, weil billiger, günstiger als Original-Stachelbeeren oder Erdbeeren aus dem heimischen Gartenbau des Nachbarn. Geschmacks-intensives Zedernholz, Rosmarinextrakt, auch gut für irgendetwas, bewirken wahre Geschmackswunder und hinterlassen ihre Spuren, aber nicht wie die von Zyankali, wie in der Grube da drüben, ein Giftmord, wie sie sagten. Sie war früher Hollywood-Beauftragte für Popcorn-Kino. Und dann das; sich mit Naschereien ein Zubrot verdienen. Wer dahinter steckte? Eines unserer vielen Fragezeichen-Rätsel. Unbedingt noch lösen. Anfangsverdacht liegt bereits vor. Muss noch gelöst werden. Das ist so ähnlich wie bei dir; oder war es wie bei dem Kollegen von da drüben?

Jedenfalls nichts da mit Joghurt. Es entsteht manchmal dabei auch Carnosol-Säure. Sie macht Lebensmittel haltbar auf ganz natürlichem Weg. Liefert uns darüber hinaus weitere Hinweise. Lässt wertvolle Rückschlüsse zu bei der Exhumierung, der Identifikation von schwer zuordenbaren Körperteilen in den dunklen Fällen von Selbstsprengung und bei den dabei zu verzeichnenden Mitnahmeeffekten. Die Spezis nennen das »Kollateralschäden«. Alles klar jetzt?

Mir schwant Böses. Was kommt heute da alles auf uns zu? Sowohl empörende, kuriose als auch schicksalhafte Fälle aus Gesellschaft und Leben, aus Diesseits und Jenseits, aus unserem »Hier und da«. Eine geradezu erdrückende Fülle von Einzelschicksalen. Bei uns davon nur einige und in Ausschnitten. Es soll euch schließlich nicht erdrücken.

Wenn du meine Frau Nachbarin dazu befragst: Ruhe, Ruhe bewahren; die erste Bürgerpflicht der braven Grufthilde, des braven Gruftfrieds!

Keine Angst. Ich gehöre nicht dazu und nehme meinen Faden gleich wieder auf.

Zeichen der Nacht? Zeichen der Macht! Unser Kenotaph

Und da hinten eine Kiste, die ihrer Befüllung harrt: Ihre ganz persönliche Test-Gruft steht Ihnen ab sofort zur Verfügung auf dem gesegneten Gräberfeld, genannt »il Campo Santo«. Wie viele Stunden dürfen wir notieren? Sogar Marmor aus Taiwan, aus Etrurien in Bella Italia, Rosa-Alabaster aus Volterra versprechen bleibendes kulturelles Ambiente mit integriertem Retro-Feeling.

In den Billigheimern blähen sich verblichene Körper immer wieder gern auf, platzen, explodieren, wie früher in Irland und England beobachtet. Bei uns dagegen, immer auf der sicheren Seite! Ruhe ist die erste Bürger, pardon, Gruften-Pflicht.

Ein bunter Reigen von Komfort-Erdmöbeln lieferbar auch in Eiche, aus edlem Kiefernschwartenholz gefertigt und nicht aus sozialistischer »Plaste und Elaste aus Schopkau«. Das war gestern. Ja, sogar elastischer Bambus, Leicht-Styropor für unsere Schwergewichtler und das alles nur, um in tiefster Grabesruhe stilvoll, wohlig gestreckt entspannen zu können. Welch ein Genuss pur! Schon beeindruckend. Welch Zeichen von Stil, Ergebenheit, von Größe, höchster Erhabenheit bis hin zu tief empfundener Religiosität!

Und klopft man demnächst an unsere Gräber und fragt vielleicht deren Befüllungen, ob sie ihr Quartier wieder wählen würden, was glauben Sie, werden die uns wohl antworten? Versuchen Sie es, los schon, bevor es zu spät ist. Der springende Punkt ist das, genau, der ist es, der aus den Gräbern!

Und vergessen Sie dabei nie; wir, immer an Ihrer Seite. Für den Fall aller Fälle: Wir halten auch immer eine kluge Frage für vorgegebene Antworten parat. Zur Not greifen wir ganz einfach zu einer List, um die Lage zu entschärfen. Sie kennen das aus Wirtschaft, der Politik sowie deren Werbung.

Und folgt dem Ruf des Nuku’Alofa

Unser ganz besonderes Angebot ist reserviert für Sie: Luxusliege mit angeschlossenen Stellplätzen und Regenschutzboxen. Inwendig ausgekleidet mit Fußventilatoren, Reliefs aus Majolika; Bronzestatue am Fußende, mit Porzellanteller und sogar verglasten Pendulen. Ihre Hygiene? Unsere Verpflichtung: Der tägliche Sauberkeitsdienst »Grufti-Clean«; der Sauberkeits-Plan-Plus, Matten-Service, Motten-Service, Waschraum-Service, Leichentuch-Service, was wollen Sie mehr? Regionale Niederlassung mit qualifizierten Ansprechpartnern gleich um die Ecke.

Zu wenig Bewegung? Ihr Rollator? Auch daran haben wir gedacht, das Verkehrsmittel der Zukunft, modern, chic, den jeweiligen Bedürfnissen des »users« angepasst; unbedingt einmal ausprobieren.

Dauernd sitzen oder liegen? Mehr als 50 Prozent aller Arbeitsmöbel sind falsch eingestellt. Bei uns nie! Sie sind Zappelphilipp? Dann kein Problem. Das Beste ist immer wieder die Bewegung zwischendurch. Nur eben, ein(e) durchschnittliche(r) Angestellte(r) in Deutschland zappelt zu wenig, nicht einmal am Galgen; verbringt 10 Jahre sitzend; die deutsche Mumie mindestens 10 Jahre liegend, mindestens; und das nur nach einer sehr vorsichtigen Schätzung. Rückenschmerzen? Wen wundert’s. Mehr laufen und richtig eingestellte Sitz- und Liegemöbel in unseren Gruften. Sarkophage mit Himmelbetten, das ist das Gebot der Stunde.

Wie würden Sie denn Ihren Liegealltag so beschreiben? Pompöse Villa, monströse Halle mit Halleffekten? Dürfen wir einmal Ihre Särge in Augenschein nehmen und bei Bedarf umtauschen? Dann sind Ihre Rückenschmerzen wie weggeblasen in Ihrem jetzt endlich Wirbel-freundlichen Arbeits- und Liegeumfeld. »King-size« Liegen, Gruftladen, Französische Betten, Wasserbetten, Paradebett, kuschelige Heia-Körbchen, Klappsärge, Himmelbetten und was da beim Rückgrat so alles an Freude aufkommen lässt. Unbedingt für morgen vormerken, nicht vergessen.

Genießen Sie ab sofort stilvoll die kleinen magischen Momente des Alltages wie nie zuvor. Ihre Nachbarn werden Sie beneiden. Wahre Glückspilzin, wahrer Glückspilz, Sie!

Das Bessere ist der Feind des Guten! Der, die Bessere ist der, die Feind(in) des Schlechten. Und Sie wissen es!

Vielleicht belieben diesmal Lavastein aus Rarotonga, südliche Cook-Inseln, für Ihr Mausoleum? Immer jedenfalls ein Traumfundstück künftiger Archäologen-Generationen. Sensationsfund, Hurra, Heureka, gorgeous, magnifique, che bello, subarashi des nee (so, das war Japanisch. Damit ihr später im Paradies nicht länger so einsprachig bleibt!). Die ersten Freudenbekundungen nachrückender Paläontologen sind zu vernehmen. Und, wem bleibt da nicht der Atem weg, das Prachtstück des Abends: Korallengestein, luftig, porös von den »îsles au récife«, den Inseln auf dem Riff der Lagune von Rangiroa im Tuamotu-Archipel? Bekannt für seinen großen Seltenheitswert und wie passend zu seinem exquisiten Inhalt.

Aber keinesfalls anonym. Bei uns nie! Sie sind ein wer; nicht namenlos. Wer kennt nicht Dormirbella, Himmelreich, Sternschnuppennest, Träumesüß, Dämonenfurcht, Engelsgrube, Wolkenheim, Faultierhaus, Geisterfurcht, Orakeltöne, Götterdonner? Erst kürzlich angeliefert Modell »Nuku’Alofa«, auch »Wohnsitz der Liebe« wie jenes auf Tonga im Pazifik, durchaus wertgeschätzte Adresse mit einer Aura des Exotischen. Die Namen sprechen für sich und verraten viel über ihre Bewohner. Und wo erhältlich? In Vorbereitung sind Lieferungen mit neuester SuperDrohnen-Technik und Abwurf vor Ihrer Haustür, zielgenau.

Na, na, bitte nichts überstürzen und außerdem, qualifizierte Landschafts-Archäologen werden unseren Nachfolgern genauer sagen können, wo wir gegenwärtig präzise angesiedelt waren. Lernen Sie sie kennen! Immer gut zu hören, was die anderen von uns halten und so dann von sich geben.

Erdmöbel, die man nie vergisst

Hört ihr’s auch? Jetzt ist es erst so richtig wohnlich. Und wie die anderen uns gratulieren. Deshalb, gleich zugreifen!

Das muss man Ihnen lassen. Welch exquisite Wahl! Ich darf Sie dazu beruhigen und begrüßen. Flohmarktschätzchen mit Vergangenheits-Feeling, römisch, ägyptisch, kaiserlich, königlich, antik tun es selbstverständlich auch. Bei Bedarf Exotik? Im Angebot, laotisch, Dongba-tibetisch, grönländisch oder wie auf den Marquesas naturverbunden zwischen den Bäumen.

Die vielen Möglichkeiten der Raumausstattung sind bekannt, die der Sargausstattung grenzenlos und noch viel mehr. Müssen ansonsten immer als teure Extras hinzu gebucht werden. Ja, sogar meine Enkelin hat das gleich bemerkt und der Rest der Erbengemeinde erst; wie die schon lauern.

Was von uns übrig bleibt? Mal sehen.

Gut, Sie sind damit einverstanden, dass wir wie besprochen vorgehen. Und du? Was wollen wir zuerst in Angriff nehmen?

Auf dem hiesigen Nostalgiemarkt gilt ab heute für Sie, Ihre Fähigkeiten als Schatzsucher(in) unter Beweis zu stellen. Was wäre zum Beispiel das Besondere an der Liege dort drüben? Wissen Sie, die ist sehr fordernd. Lieber Finger weg. Es gibt da Typen, die sind noch härter gesotten als gerade wir und auch im Nehmen. Denn wahre Trouvaillen harren Ihrer ganz persönlichen Entdeckung. Wir wissen nicht, wie viele Opfer, Leichen, Mumien insgesamt hier bereits verbuddelt sind. Was wir wissen, dieser Ort ist erste Wahl, gewählt mit Sorgfalt; mit Bedacht; mit Hingabe gepflegt. Noch ist genug Platz für Sie, für dich und all die anderen. Eine exquisite Lage, die sich steigender Nachfrage erfreut. Zugreifen, bevor es zu spät ist! Probe liegen. Gilt auch für euch. Ab in die Grube, jetzt! Dauerschlaf dann später.

Ewige Ruhe; wie? Achtung, ist ein Privileg und muss erst hart erworben werden. Und wie? Mehr darüber später.

Es ist an alles gedacht, was ein Leben nach dem Ableben, einem Unfall, einem Mord erst so recht liegenswert, nein, lebenswert, nein, liebenswert macht; naturverbunden mit Feuchte-Biotop. Wie in Berlins Grünanlagen am Speckgürtel siedeln sich seit Kurzem auch bei uns erste Wölfe an. Versteh, versteh, wieder ein Beispiel aus der Hauptstadt, das über deren Grenzen hinaus Schule macht. Vor allem dann, wenn es dabei zusätzlich auch noch viel Spaß bereitet!

Uff, so, nach all der Aufregung beim ersten Kennenlernen, ich muss jetzt unbedingt unter die Dusche. Kommst du mit; wäre dir damit geholfen? Besondere Einstellungen? Klar doch. Und wie bei Ihnen da drüben; nicht?

Unsere Stimme für einen starken Friedhof!

Ich will ja niemanden länger auf die Folter spannen, aber, ja, es besteht noch Hoffnung, viel Hoffnung!

Ich möchte das mal so sehen, wie aus eurer Sicht vielleicht. Den Ort entdecken, wo man gestern lebte, wo man morgen gelebt haben wird. Wie sehnen sich die Erdmöbel bereits nach wertgeschätzter Körpernähe! Gruftiges Raunen liegt in der Luft.

Nicht in jeder Kiste ruht bereits ein(e) Friedhofianer(in) in Frieden. Und du? Menschliche Laute. Schläfst du auch so gern in unserer Grube? Immer diese neugierigen Kinderfragen von da hinten: Tante, erzähl doch mal! Ich will jetzt kuscheln. Onkel, was machst du da so in der Grube? Hast du schlimmes Aua dabei? Kommt man da auch wieder raus? Onkel, ich muss mal PIPI machen! Du stinkst heute; sage ich der Mama!

Kindermund, herzig pietätlos! So etwas hört man heutzutage vor allem unter den heranwachsenden Paradieshof-Terroristen, Pardon, Touristen. Über den Terror, auch den bei uns, werden wir später im Detail noch sprechen müssen. Sollte man besser gesondert und genauer unter die Lupe nehmen. Man weiß ja nie! Wilde Schießereien in den USA an Schulen, Tankstellen, Kaufhallen; flächendeckend in Syrien, Irak, Pakistan, dem Jemen. Lastkraftwagen überrollen Hunderte Opfer in Nizza und Berlin und wo nicht.

Obsoleszenz und mehr

Ja, wenn Ihre Hinterbliebenen, Ihre Opfer selig, Ihre SelbstmordNachbarin jetzt reden könnten (gehört zur Sekte der »Obsoleszenten«; was das ist, später im Detail. Das Kind muss nur mal eben einen Namen haben, deshalb! Anm. des Jenseits-Beauftragten), dann würden sie unseren Friedhof mit seinen Unterkünften des gehobenen Standards empfehlen. Wem darf die Menschheit von heute derart irdische Wonnen verdanken? Stilvolles Begräbnis bewährt klassisch oder besser zeitgemäß-dynamisch durch Selbstsprengung. Modernste Technik macht es vor: Sollbruchstellen! Und damit ist alles klar. Das Leben, die Technik, unsere Körper sind voller geplanter Bruchstellen (geplante Obsoleszenz, wie die Kritiker das so zu nennen belieben; Anm. des Suizid-Spezialisten vom Dienst. Hat es schon vier Mal praktiziert. Kann jetzt davon ein Liedchen singen).

Mit uns; selbst ist der Mann, die Frau. »Smartphones« fangen Feuer wie kürzlich erst in 2016 beim Modell Samsung Galaxy am eigenen Leib erfahren. Feuer wie aus heiterem Himmel. Ein Wink des Himmels? Der Zorn Gottes? Und welchen Gottes? Und wenn ich das tue, wer ruft mich wieder zurück und dann wohin? Brennende Hände? Und nun? Unfehlbares Mittel unserer Altvorderen: Glühendes Eisen »… in der Hand zu halten … Nimm roten Arsenik und Alaun … misch dazu den Saft von Pflanze Dachaloe genannt, und mit etwas Gummi, das aus dem wohlriechenden Lorbeer schwitzt, … damit reibe man sich die Hände ein … wonach man glühendes Eisen ohne Gefahr in der Hand halten … kann.« (Anm. des Jenseitsbeauftragten, aus dem Buch der Geheimwissenschaften des D. Musallam, Kapitel »Der Feurige Drache«.) Die Lösung ist brandheiß und sonnenklar; brennende moderne Smartphones sind sicher aufgehoben in den Händen himmlischer Mächte mit salomonischen Kräften. Und wer von uns besitzt die ab jetzt nicht!

Und außerdem, Flammen in unseren kostbar geschnitzten Eichensärgen, das geht doch jetzt aber wirklich zu weit. Es gilt absolutes Rauchverbot, egal von woher, auf unserem Friedhof, in unseren Gruften, in unseren Särgen. Klar?

Selbstzerstörung, Suizid durch Selbst-Verfeuerung? Haushaltsartikel, Haushaltsmenschen bewegen und werden bewegt durch geplante schadhafte Bauteile, auf Bahnhöfen, Flugplätzen, in Koffern, Autos, Häusern, Urnen; auch schadhafte Körperteile, billige Brustimplantate, in Gruppen, Gesellschaften, weltweit.

Wie, was sagen Sie da; lassen Sie mal hören; hm, hm. Ja, wenn Sie meinen. Fehler an Sollbruchstellen als Quelle der Erkenntnis?

Wer sagt da, früher hieß das Mord oder Unfall oder Totschlag? Gratuliere! Ihre Aussage zeigt, wie brillant Sie überlegen können. Detektivischer Scharfsinn. Gratuliere! Und Sie haben etwas zu sagen. Das hilft uns ungemein. Sehen wir gleich weiter. Zu dem Thema nur nichts entgehen lassen: » Hast du Fehler gemacht, korrigiere sie, hast du keine gemacht, sei noch mehr auf der Hut« (meinte der »Große Vorsitzende« in seinen Gedanken ».. über die Koalitionsregierung« vom 14. April 1945, war aber in der Praxis ein sadistischer, machthungriger Schlächter, wie all die anderen auch; also Vorsicht!).

Das Todesröcheln sterbender Sterne

Was ist denn hier los; ein eiskalter Thriller?

Massensprengung! So schnell geht das heute. Wie, was jetzt, Massenselbstmorde? Danach ab die Post in offene oder geschlossene Behältnisse? Das kann doch nicht sein! Na, wohl auf den Geschmack gekommen, wie? Opa, reich mir doch bitte eben mal den Liegen-Katalog rüber! Wie belieben?

Selbstmörder, auf dem Acker, in der Wüste, auf der Straße, im Haus, im offenen, im geschlossenen Behältnis, im Gedränge, damit unsere Nachwelt diese Tat dann auch gebührend bewundern und den Suizidalen bemitleiden kann. Und wie? Wir sind auch noch da! Details bitte. Raus mit der Sprache:

»Morituri te salutant!«

Ganz stilecht, wie bei den Römern im Kolosseum. So war das damals, bei den Gladiatoren vom Cäsar, dem Augustus und deren Nachfolgern, Nero mit seinem brennenden Rom.

Die »Sterben-sein-werdenden« auf Hochdeutsch, oder verständlicher: Wir sind eh gleich hin, deshalb rasch ein »winke winke« aus dem Diesseits, bevor wir abrauschen.

Ja, das waren noch Zeiten!

Morituri? Das sagen seit Neuestem auch unsere Gäste, unsere Durchgangstouristen in bester Römer-Manier; und ab geht das Gemetzel. Hört mal genauer hin. Vor unserer Haustür.

Kein Friede für das Böse

Das ist das Schöne an unseren Jenseitsliegen, wie beim Wohnmobil ist alles in greifbarer Nähe: Küche, Klo, Deckel, Ausguck, frische Luft. Alles sehr fachmännisch und wohl durchdacht! Zuckerwatte, Gummibärchen, Pornohefte, Sugarboy-Lieferdienst. Und auf Wunsch testen wir auch auf Hundetauglichkeit.

Das Wohlbefinden Ihres Lieblings auf vier Beinen liegt uns sehr am Herzen. Sie und sie sind es sich doch immer Wert, oder? Was sagen Sie dazu? Noch Fragen offen? Gottesacker auch für Erholungssuchende! Früher gab’s das bei uns nicht. Eine Erfindung des Teufels ohne Zweifel! Igittigitt. Wieso? Ist doch so, oder? Bloß einmal genauer umgucken! Auch Ihre Meinung hat viel für sich; sie zeigt, wie gründlich Sie überlegen. »Hopfen und Malz …«, noch nicht verloren; bei vielen anderen dagegen wohl.

Nun einmal mit der Ruhe; weiß doch jeder: Zirkus ist kein Spaß für Tiere, Knallkörper kein Spaß für Durchgeknallte und Anverwandte. Friedhof ist kein Spaß für Friedensaktivisten, kein Spaß für Mumien und ähnlich gelagerte Fälle. Hier werden Lebensläufe entschieden. Und welche, und wie? Es geht hoch her. Fakten auf den Tisch: Man kann nur davon lernen.

Erfahren Sie, warum es heutzutage so schwierig geworden ist, in aller Ruhe eine Bank überfallen zu können, sich mit Stil, mit Würde, romantisch inszeniert in aller Ruhe wie früher in die Luft zu sprengen. Es wird hektisch gemordet, gedolcht, gestochen, gehackt, geblutet, gemolcht, gemulcht und am Ende sind dann alle hin und weg und ohne ein letztes Wort dazu gesagt zu haben.

Wie erst kürzlich in Nürnberg geschehen am 1. Okt. 2016. Ein sogenannter »Reichsbürger« schießt wie wild ums sich. Warum? Ist ganz von Sinnen, was sonst. Vier Ordnungskräfte werden getroffen. Einer mausetot. Werden unsere Ordnungskräfte denn gerade dafür bezahlt?

Das »Reich« verkauft sich neben IS und Djihad zur Zeit auch ganz gut beim Radikalinski-Karneval-der Kulturen: Reichskarnevalisten, Reichsdeutsche, Reichsnapoleoniker, Reichskarlisten, Reichsäpfel (kenne nur Pferdeäpfel; wer sagt das?), Reichspflaumen, Reichsbananen, alles, was der Obst-Stand so hervor zaubern kann. Jedoch Obacht bei der Lagerung. Die genannten »Reiche« verrotten schnell. Fallen durch ihren fauligen Gestank unangenehm auf. Bitte umgehend entsorgen!

Nur so nebenbei, aus welchem Reich kam der Reichsspinner eigentlich, dem Reich der Toten? Mein Lieblingsreich ist das der Ottonen, nur eben ist das lange vorbei. Otto der Große? Ja, das war noch ein Mann! Vielleicht bei seiner Wiedergeburt?

Aber das ist nur der Anfang.

Ich versuche das Problem wieder einmal mit Ihren Augen zu sehen. Hochinteressant. Sie haben doch nichts dagegen? Weiß schon, Sie sind ein alter Fuchs und möchten immer alles ganz genau wissen, und das ist auch gut so.

Jetzt die Wahrheit, die ganze Wahrheit

Ja doch, Sie hatten ja Recht!

Da stirbt jemand. Na und? Kann jedem einmal passieren. Vor der Haustür, in Aleppo, Ankara, Srebrenica, Uganda, Pnom Penh und wo nicht. Nichts, was einem heutzutage nicht überall zustoßen könnte. Es scheiden so viele dahin. Ich nehme mich davon nicht aus, ich nicht. Sie auch nicht, falls ich mich nicht irre, und ohne vorher gefragt worden zu sein. Wann ist es soweit, wann ist es Ihnen am liebsten, jetzt gleich? Und wie belieben? Na, wenn Sie sich jetzt nur nicht gewaltig dabei irren.

Vor oder nach der Abendschau? Ein reichhaltiges Angebot: eine Frau, zwei Liebhaber, ein Polizist, vier Leichen, und danach? Das Problem, Gründe, Ursachen, Motive? Finden Sie diese selbst heraus. Ihr Scharfsinn wird gefordert.

Ein Jemand hatte beim Vorsingen versagt. Hatte einstmals als Kamikazespringerin ihren Weg gemacht. Danach ist sie zusammengebrochen, nach dem Singen, regelrecht abgestürzt mit ihrer Stimme. Konnte nicht mehr atmen. Ist das normal? Ja, das hört man gelegentlich; woll, woll.

Bei mir? Ja, ich hatte seinerzeit schon einmal ein starkes Vibrato aber selbiges nur beim Magen-Knurren.

Wird der Pathologe Dr. R. diese Rätsel lösen können, seine Kollegin, Frau Dendrophysiologin? Wissen die Götter! In der Zwischenzeit glauben wir das mal bei unserer Reise durch Zeit und Raum.

Da unten, am Landungssteg unseres Gruft-Weihers. Der U-Boot Kommandant von U 213 hat Selbstmord begangen. Neben der Mannschaft war auch ein Glücksbringer an Bord, ein Goldfisch. Wo ist das Maskottchen jetzt? Es fehlen uns Erfahrungen und noch mehr Hinweise. Wie, Sie haben Silberfische, und wie geht es denen? Sind sehr zäh und bekannt dafür. Und an der Börse, die Silberkurse? Gold-ETFs sind unbezahlbar!

Ohne Zweifel, Kriminalpsychologen müssen her. Es gibt da so einiges an Wunderlichem, was seit geraumer Zeit auf uns einströmt, was vor unserer Haustür abläuft und verstanden werden will; ungelöste, alltägliche Ereignisse. Ihr kennt sie auch aus eigener Erfahrung, zu viele, um sofort gelöst werden zu können. Aber wir bleiben am Ball, versprochen. Jetzt auch bei uns, in den Neubau-Nekropolen, viel Pfusch am Bau, im Sarkophag-Innenleben, an den Gruftabdeckungen. Alles undicht, Schimmelbildung. Und draußen: Nachbarschaftsstreit, Mobbing, sogar »last minute«-Scheidungen. Las Vegas, einst Turbo-Heiratsparadies, jetzt Blitzscheidungen im Minutentakt. Frauen, die verliebt in ihr Unglück laufen, Postboten, die plötzlich unter Mordverdacht stehen, kritische Journalisten, Ansager, Erzähler, Autoren, weltweit, die unversehens im Knast die Wärter zu ihrer Zuhörerschaft zählen dürfen, Weiterbildungsmaßnahmen für Schlüsselgewaltige und immer auf Befehl der gerade zuständigen Diktatoren, in der Türkei, in Russland; Imame, Sultane in islamistischen Republiken. Nicht zu überhören die Meute auferstandener »Kaiser« bei den Reichsdeutschen, Führerfiguren, Paten bei den vielen anderen, Mafia, ‘Ndrangheta. Zu wem gehört ihr? Wie? Pharao? Demnächst Reichspharao? Auch gut für den kommenden Karneval. Muss ich mir merken. Und das Kostüm? Zellauffrischung nicht vergessen!

Kölle-Alaaf, wir kommen, aber ohne Vaginal-Grapscher bitte wie vor dem Dom zu Neujahr 2015/16.

Wir, immer in bester Gesellschaft!

Dafür gefordert sind unsere Experten und ihre Expertisen. Sie werden uns durch den Alltag begleiten. Und wie neulich in Köln, jetzt auch bei uns: Mumien, Tote, Scheintote auf dem Weg zur Weiberfassenacht am Rhein: »Mer losse de Dom in Kölle«. Klar doch; da wird er auch dringend gebraucht. Mehr »Dome« braucht das Land! Warum nicht einmal in Mekka, Ghom, Medina? Sicher ein Versuch wert. Beliebtes Helau und Stimmungs-Alaaf. Auf Ideen kommen Verstorbene heutzutage. Nee, nee, nee.

Wie? Gleiches Recht für alle? Für Lebende und Tote, Scheintote und Lebende auf Schein?

Ich bin ja so froh, dass Sie mir so gut folgen können. Passiert nicht jedem. Sie sollen deshalb auch weiterhin verlässliche Details erhalten. Darauf können wir dann gemeinsam aufbauen und anknüpfen bei all den unerwartbaren Herausforderungen heutzutage.

So, ich muss jetzt mal kurz an die Arbeit. Hat dir der Vorschlag eben gefallen? Dann wäre ein Kommentar super. Wir sehen uns gleich wieder. Einverstanden?

Wie ein Abschied vom Glück

Unser aller Leben ist wie eine Litanei mit Fortsetzungen, ein Abenteuerroman, ein Schicksalsroman, ein Kriminalroman und noch viel mehr: Ein Füllhorn von außergewöhnlichen Vorkommnissen, zur Anregung, zum Unterhalten, auch, gewiss ja; aber nicht zur Nachahmung empfohlen; obgleich, manche wären schon ganz lustig (Streckübungen, wie die am Galgen, entkrampfen unseren Alltag; Anm. diesmal des Pilates-Beauftragten), das Ende schon eher, ist erwiesen. Unser Erfolgsrezept sei hiermit unsere Empfehlung des Tages, für Sie, ohne jede Hinterlist und frei von Argwohn. Gelegentlich hört man ja so einige Glocken läuten, nicht nur die aus unserer nahen Sakristei. Vor unserer Gottesacker-Tür häufen sich plötzlich unangenehme Neuigkeiten, auch viele von weit her. Der verstärkt auftretende phobische Schwankschwindel bei unseren Genick-Gestreckten ist dabei noch das kleinere Übel.

Ich hab’s: Sich umschauen, von den Fehlern der anderen lernen, den lieben Nachbarn. Und was? Aus der Sackgasse heraus kommen. Das wäre genau das, was wir brauchen.

Massaker von Orlando im Urlaubsparadies Florida am 12. Juni 2016, Massenmord, 50 Opfer in einer Disco. Angeblich IS-Sympathisant, eher wohl geistig verwirrt, aber das ist in diesen Fällen kein Widerspruch zur ersten Annahme. Alle sind irgendwie Extremist; Exkremist links, RAF, Ensslin und Konsorten, NSU, Exkremist rechts, Exkremisten unter Stammtischen. Jeder hat seine Exkremente in der Hand samt Heilsversprechen im Mund.

Sie haben Ihre da, wo sie hin gehören, wie? Bravo, das ist aber lieb!

Der Weg alles Irdischen: Wenn im Verdauungstrakt aus Heilsversprechen letztendlich Exkremente werden; ganz natürlich und einfach so! Die beste Antwort des Tages. Umweltbewusst, wie?

Für die ganz schweren Fälle gibt es dafür die praktischen »Grufti-Pampers« im angeschlossenen Pflegeheim unserer Leichenhalle.

Besuchen Sie uns doch mal! Jeden Donnerstag um 15 Uhr gemeinsames Singen unserer National-Gruft-Hymne.

Das Raubtier in uns

Versprecher wie aus den Reihen von völkischen Diktaturen, Diktaturen des Proletariats, der Spießer, der Anlagenberater, der Titelfälscher, der Dummverkäufer, der Kopfverdreher, und dann erst der vielen Geister, die sie riefen, Talibanen, Kannibalen, ISin, Unsinn, die neuen Zaren wie im Kreml, Sultane wie in Ankara, Despoten in Damaskus, die aus dem Kim-Clan von Nord-Korea, die neuen Ayatollahs; all die Muhammads, Mohammads, Mohammeds in Ghom oder Mekka, sie stehen Gewehr bei Fuß in eigens dazu selbst gestrickten islamischen Staaten; Boko-Haram in Nordafrika. Mormonistan in den weltentrückten Weiten des Wilden Westens; Scientologistan mit seiner Hauptstadt Bridgewater und deren Spitzeln von ihrer Geheimpolizei, der OSA, tun es aber auch.

Übrigens, Kopfverdreher, wir haben von denen so einige Körperteile zwischen unseren Grabliegen herumgeistern sehen. Ähneln stark den Stasi- und Gestapo-Agenten früherer Zeiten. Heutzutage leicht zu demaskieren.

Allesamt bereuende Emigranten, Aussiedler, Zugereiste, Paradiesflüchtige wie früher unsere Republik-flüchtigen. Muss sie euch nachher unbedingt einmal vorstellen. Können so einiges erzählen. Nur zu eurer Vorwarnung: Nicht auf sie hereinfallen! Schwadronieren, was das Zeug hält.

Man ist wirklich nirgendwo mehr sicher vor Kopfverdrehern. Der Herrgott vergebe ihnen; gute Nacht und Amen.

Mir fällt dazu gerade etwas ein. Wollen wir nicht bei denen nicht auch einmal so ein paar Köpfe verdrehen? Soll ganz lustig sein!

So, ich höre ganz genau zu. Tut ja sonst doch niemand. Rückt mal heraus mit der Sprache. Wie sieht’s bei euch so aus, daheim, vor der eigenen Gruft, neben dem eigenen Grill? Was gibt’s denn heute so. Wie? Entenbrust mit Quitte und Buchweizensalat? Ja, ja, gut schmeckt’s, gut. Wann geht’s los?

Besser? Gibt’s das auch. Und wo? Da wo man inzwischen auf dem richtigen Weg ist. Erste Nachforschungen zeitigen Erfolge. Raus mit der Sprache. Man kann nur davon profitieren, für uns später. Wie war das mit dem Typen von voriger Woche, hatte eine Frau, zwei Ex, drei Freundinnen und noch mehr Feinde. Am Tatort wurde ein Hund gesehen, der aber bellte nicht. Ist das normal?

Als Täter wird der bekannte Dr. Noo genant. Ist ein Mörder auf Zeit. Rufen wir unbedingt Kommissarin Benni hinzu. Sie ist spezialisiert auf derartige Fälle. Kann auch hartnäckigste Menschen zu Bekenntnissen bewegen von denen jene niemals zu träumen wagten. Die Spur scheint vielversprechend zu sein. Auf einem Spielplatz in der Nähe wird eine halb-nackte, gefesselte Körperlichkeit an einem Klettergerüst gefunden, mausetot. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um eine Soziologie-Studentin handelt. Sie recherchierte für ihre Promotion im Domina-Milieu und war auf einige pikante Details gestoßen. Das Geschehen soll mit einem Amulett zusammenhängen, das man bei ihr fand. Hatten Ähnliches kurz danach bei einer aufgefischten Wasserleiche entdeckt, nur wenige Meter vom Spielplatz der Liebe entfernt. Als dringend Verdächtigter kommt ein gewisser Spezialist von der Yale-Uni infrage. Er bringt Patienten um und erweckt sie dann wieder zum Leben. Manchmal klappt’s nicht. Mörder oder Wohltäter? Für die Rechtsprechung in der Tat eine echt harte Nuss zum Knacken. Zumindest hatten unsere Nachforschungen Erfolg. Vor einiger Zeit wurde in der Seniorenabteilung unser »Orts-Mysterium« angeliefert, besonders wertvoll und durchschlagend wirkungsvoll. Mysterien des Mittelalters nennen unsere Spezialisten so etwas. Das Skelett von Gelesto, auch »Krieger von Çamukkale« genannt, von dem Kreuzzug gegen die Katharer. Bereits sein Anblick hatte seinerzeit manchen Ungläubigen in die Flucht schlagen können. Vielleicht finden wir Neuzeitmenschen heraus, wer sich dahinter verborgen hatte. Wie wäre es mit einer »undercover« Gruft-Pilgerfahrt? Ihr übernehmt dann den Part der Klageweiber, oder? Nichts sollte euch daran hindern können! Frisch gewagt ist halb gewonnen.

Die Handschrift der Killer

Am besten wäre es, man könnte sich endlich entspannt zurücklehnen. Fälle über Fälle; und wir könnten sie lösen. Aussagen machen über Täter, Ursachen, Gründe, Weltanschauungen, Kopfverdreher und Machenschaften der anderen. Klappe zu und Fall gelöst, oder wie?

Man könnte sich aber auch in aller Ruhe darauf vorbereiten und eigene Gegenmaßnahmen treffen. Warum nicht einfach die »Tätertiere« beizeiten von den »Opfertieren« trennen, wie so üblich bei der neuzeitlichen Hühnerhaltung im Gedränge der Broiler-Koben mit EG-Norm? Tätertiere, immer noch auseichend für eine kraftvolle Hähnchenbrühe bei dräuenden Erkältungsepidemien. Aktivimmunisierung!