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Hacker und Journalisten, Piraten und Kapitalisten, Amateure und Profis bereiten sich auf eine neue Ära der Zusammenarbeit vor. Noch ist das gemeinsame Schaffen von Konflikten geprägt. Noch fehlen konsensfähige Werte und allgemeingültige Praktiken. Trotzdem oder gerade deswegen werden sie zu Komplizen. Das große Versprechen von grenzübergreifenden Allianzen setzt neue Energien frei. Macht Neugier zum Motor dieser Explorationsphase: Welche größeren Probleme werden adressierbar, wenn vermeintliche Gegenspieler ihre Querelen beilegen und zusammenarbeiten? Welche Lösungsansätze lässt der Blick durch die Brille des Anderen erkennbar werden? KOMPLIZEN vermisst das Terrain emergierender Kollaborationskulturen. Magdalena Taube und Krystian Woznicki versammeln hier über 25 Beiträge von internationalen ExpertInnen, darunter Essays, Reportagen und Portraits, die eine Ahnung davon vermitteln, wohin Kultur- und Wissensproduktion im Zeichen der Komplizenschaft steuern könnte. Mit Beiträgen von Philippe Aigrain, Stefan Candea, Valie Djordjevic, Leonhard Dobusch, Danijela Dolenec, Dirk von Gehlen, Kenneth Goldsmith, Christoph Kappes, Thorsten Schilling, Janina Sombetzki, Felix Stalder, Mitsuhiro Takemura, Gesa Ziemer und viele mehr. Auf Wunsch des Verlags wird dieser Titel ohne technischen Kopierschutz (DRM) verkauft.
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Seitenzahl: 173
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Magdalena Taube und Krystian Woznicki (Hrsg.)
KOMPLIZEN
Wie können Hacker und Journalisten, Piraten und Kapitalisten, Amateure und Profis zusammenarbeiten?
Verlag iRights.Media
Hacker und Journalisten, Piraten und Kapitalisten, Amateure und Profis bereiten sich auf eine neue Ära der Zusammenarbeit vor. Noch ist das gemeinsame Schaffen von Konflikten geprägt. Noch fehlen konsensfähige Werte und allgemeingültige Praktiken. Trotzdem oder gerade deswegen werden sie zu Komplizen.
Das große Versprechen von grenzübergreifenden Allianzen setzt neue Energien frei. Macht Neugier zum Motor dieser Explorationsphase: Welche größeren Probleme werden adressierbar, wenn vermeintliche Gegenspieler ihre Querelen beilegen und zusammenarbeiten? Welche Lösungsansätze werden erkennbar, wenn man durch die Brille des Anderen blickt?
KOMPLIZEN vermisst das Terrain emergierender Kollaborationskulturen. Magdalena Taube und Krystian Woznicki versammeln Essays, Reportagen und Portraits, die eine Ahnung davon vermitteln, wohin Kultur- und Wissensproduktion im Zeichen der Komplizenschaft steuern könnte.
Mit Beiträgen von Philippe Aigrain, Stefan Candea, Valie Djordjevic, Leonhard Dobusch, Danijela Dolenec, Dirk von Gehlen, Kenneth Goldsmith, Christoph Kappes, Thorsten Schilling, Janina Sombetzki, Felix Stalder, Mitsuhiro Takemura, Gesa Ziemer und vielen mehr.
Magdalena Taube und Krystian Woznicki: Einleitung
Andi Weiland: Schnappschüsse von Komplizenschaft. Foto-Reportage
Gesa Ziemer: Was Komplizenschaft von Zusammenarbeit in Teams, Allianzen, Netzwerken und mafiösen Strukturen unterscheidet
Janina Sombetzki: Komplizenschaft – Einige Intuitionen
Christoph Kappes: Code für alle? Software-Engineering als Muster für den Journalismus der Zukunft
Julia Müller: Die News-Nerds kommen! Wie bei der New York Times Hacker und Journalisten zusammenarbeiten
Katharina Meyer: Edelfedern mit USB-Anschluss und Talent zum Zeichnen gesucht
Stefan Candea: „Offshore Leaks“ als Modell für Komplizenschaft im internationalen Investigativ-Journalismus
Christopher Senf: Eine andere Zeitung ist möglich! In Griechenland entsteht neuer Graswurzel-Journalismus
Benedikt Fecher und Stefan Stumpp: Themenrecherche, Aufbereitung und Vermarktung. Wie kann Open Journalism funktionieren?
Martina Dietz: @Verdade und Bürgerjournalismus in Mosambik. Komplizenschaft im Zeichen der Liebe
Felix Stalder: Front End vs. Back End. Warum wir im Netz eine Komplizenschaft zwischen Usern und Betreibern von Plattformen brauchen
Anna Lena: Once a Belieber, always a Belieber. Justin Bieber lieben – als Teil einer globalen Gemeinschaft
Mitsuhiro Takemura: Japans größter Star „Hatsune Miku“ wird als eine Schöpfung von Fans gefeiert
Valie Djordjevic: Vermarktung von Konsumkulturen: Wie lange noch wird es im Netz freie Fan-Communitys geben?
Dirk von Gehlen: Vom fertigen Produkt zum offenen Prozess oder Kultur als Software
Thomas Ernst: „Eine neue Version ist verfügbar“. Crowdfunding, verflüssigter Text und kollektive Autorschaft
Kenneth Goldsmith: Sammeln und Archivieren. Gedanken zu einer Volkskunst der digitalen Ära
Danijela Dolenec: Gemeingüter als radikal demokratisches Projekt. Eigenes Gemüse anpflanzen oder die Rolle des Staates verändern?
Felix Stalder: Ein drittes System? Wie Gemeingüter zu neuer Blüte gelangen. Das Fallbeispiel: öffentliche Archive
Sabrina Apitz: Können Piraten und Kapitalisten gemeinsam eine universelle Kulturdatenbank erschaffen?
Leonhard Dobusch: Partner wider Willen. Zum Dreiecksverhältnis von Community, Markt und Staat
Philippe Aigrain: Teilen ist ein kulturelles Recht, kein Marktversagen
Gesa Steeger: Collaborative Consumption – eine alternative Ökonomie des Teilens
Annika Bunse: „Das ist keine Kissenschlacht“. Ein Gespräch mit Eleanor Saitta über die Komplizenschaft von Piraten und Kapitalisten
Thorsten Schilling: Gegen den digitalen Stalinismus. Warum wir in der freien Welt neue Komplizenschaften brauchen
Zu den Autoren
Protestbewegungen und Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Gegenrevolutionen erschüttern die Welt. Während des gesellschaftlichen Umbruchs unserer Tage werden die herkömmlichen Gesetze des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit erschüttert. Um in dieser Übergangsphase Sinn zu stiften, entwirft der vorliegende Band neue Idee – ausgehend von der gängigen Wortbedeutung des Titels KOMPLIZEN. Laut Wikipedia beschreibt „der Begriff Komplize (häufig abwertend) jemanden, der an einer Straftat beteiligt ist. Synonyme sind Mittäter (diesen Begriff benutzt das deutsche Strafgesetzbuch), Helfershelfer, Gehilfe, Mitschuldiger und Spießgeselle.“
Der konspirative, ja kriminelle Klang des Worts lässt aufhorchen, wenn von Komplizen in Zusammenhängen die Rede ist, in denen es nicht um die Planung oder Durchführung eines Verbrechens geht. Wenn stattdessen Menschen gemeint sind, die sich neuen Herausforderungen im Arbeitsalltag stellen. Nennen wir sie Komplizen, dann können wir neu auf etwas blicken, das uns vertraut erscheint und über das wir bereits alles zu wissen scheinen. Kurz: Eine neue, unkonventionelle Perspektive auf Zusammenarbeit eröffnet sich.
Einige Dinge sind ziemlich klar. Zunächst: Die Abkehr von einer Ego-Kultur, die uns unter anderem in den Finanzcrash geführt hat, ist Konsens – sowohl unter Gesellschaftskritikern als auch unter all jenen, die eine Wende im kapitalistischen System herbeisehnen. Ebenso Konsens ist die Hinwendung zu einer Wir-Kultur, die auf Vertrauen, Solidarität und Verantwortung setzt. Wir erleben all das in einer Zeit, in der das Internet zu einem Massenmedium geworden ist und die Gesellschaft sich im Zuge dessen immer mehr zu einer Netzwerk-Gesellschaft entwickelt. Es ist deutlich einfacher geworden, sich zusammenzutun, Dinge zusammen zu machen. Das Internet ist eine Wir-Maschine.
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