KONOSUBA! GOD'S BLESSING ON THIS WONDERFUL WORLD! – Light Novel 03 - Natsume Akatsuki| - E-Book

KONOSUBA! GOD'S BLESSING ON THIS WONDERFUL WORLD! – Light Novel 03 E-Book

Natsume Akatsuki|

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Hallo, Mama und Papa,

wie geht’s euch? Ich wette, bei euch ist es ziemlich kalt.

»Angeklagter Kazuma Sato, unter Berücksichtigung Ihrer wiederholten und unmenschlichen Vorgehensweisen …«

Oder schmilzt bei euch schon der Schnee?

Wie geht’s meinem kleinen Bruder? Alles wie immer?

»… sowie der gesellschaftsfeindlichen Aktivitäten, die die Ordnung der Stadt gefährdet haben …«

Ich kenn euch doch. Ich weiß, ihr kommt bestens miteinander aus.

»… komme ich zum Schluss, dass die Forderung der Staatsanwältin berechtigt ist.«

Meistens geht es mir in meiner neuen Heimat gut.

»Der Angeklagte wird daher schuldig gesprochen …«

Auch wenn euer Sohn euch mit dieser Anklage zutiefst beschämt hat …

»… und hiermit zum Tode verurteilt.«

… hoffe ich, ihr könnt mir vergeben.

1

Die mobile Festung Destroyer. Ich weiß nicht, wer darauf gekommen ist, aber hinter dem lächerlichen Namen verbarg sich eine Existenz, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war und die auf der ganzen Welt gefürchtet wurde.

Vor gerade einmal einem Tag hatten wir sie dank meiner Führungsqualitäten bezwungen. Dann waren wir in die Gilde gekommen, um unsere Belohnung abzuholen, aber die Dinge hatten eine seltsame Wendung genommen.

»Abenteurer Kazuma Sato, Sie stehen unter Verdacht des Landesverrats. Sie müssen mit mir kommen.«

»Ähm, wer sind Sie? Und was heißt Landesverrat? Ich bin nur hier, um meine Belohnung abzuholen«, sagte ich nervös zu der Frau, deren Augen bedrohlich funkelten.

Das fröhliche Geplauder in der Gildenhalle verstummte, als die Frau, die von zwei Rittern begleitet wurde, erklärte: »Ich bin Sena, Staatsanwältin. Landesverrat beschreibt das Verbrechen, eine Regierung unterwandern oder stürzen zu wollen. Sie werden derzeit verdächtigt, ein Terrorist zu sein – oder auch ein Agent des Dämonenkönigs.«

Langes schwarzes Haar rahmte das Gesicht von Staatsanwältin Sena ein, die mich eindringlich musterte. Auf den ersten Blick hätte man sie für eine hochbezahlte Chefsekretärin halten können. Außerdem sah sie absolut umwerfend aus.

»Was?! Moment mal«, fuhr Aqua auf. »Kazuma, was hast du getan?! Kann ich dich nicht eine Minute lang allein lassen? Entschuldige dich sofort! Ich helf dir auch – und jetzt beeil dich und sag, dass es dir leidtut!«

»Bist du dumm? Warum sollte ich so ein Verbrechen begehen? Und wann hast du mich je ›eine Minute lang allein gelassen‹? Du solltest wissen, dass ich nichts getan habe!«

Während wir uns stritten, schaltete sich Megumin ein: »Entschuldigung, aber liegt da vielleicht ein Versehen vor? Kazuma mag sich ständig kleinerer Vergehen wie sexueller Belästigung schuldig machen, aber für solche Verbrechen im großen Stil hätte er gar nicht die Nerven.«

»Willst du mich verteidigen oder mich richtig reinreiten?«

Kaum hatte ich meinen Zorn auf Megumin gerichtet, nahm Darkness den Faden auf. »Hmm, ich muss auch sagen, dass dieser Mann einfach nicht zu einem so schwerwiegenden Verbrechen fähig ist. Wenn er das wäre, würde er mich nicht einfach nur mit animalischer Lust anstarren, wenn ich in Kleidern durchs Haus laufe, die kaum etwas bedecken. Aber er bringt es nicht mal fertig, sich nachts in mein Zimmer zu schleichen.«

»I… I… I… I… Ich starre dich überhaupt nicht an! Du bist einfach viel zu sehr von dir selbst eingenommen! Nur weil du vielleicht ein bisschen heiß aussiehst, brauchst du dir darauf nichts einzubilden! Und darf ich solche Entscheidungen vielleicht selbst treffen?!«

Darkness errötete. »A… Aber du …! Im Bad hast du all diese Dinge von mir verlangt und jetzt …«

»Wir waren uns doch einig, dass ich unter dem Einfluss des Sukkubus stand! Du warst diejenige, die sich hat mitreißen lassen und mir den Rücken gewaschen hat! Wer weiß, vielleicht wolltest du ja, dass es weitergeht! Bist du wirklich so leicht zu haben?!«

»I… Ich wusste doch, dass du dich erinnerst! Als Paladin, die Eris dient, ist mein Körper unbefleckt! Und du wagst es, mir vorzuwerfen, ich sei leicht zu haben?! Ich bring dich um!«

Darkness versuchte, mich zu erwürgen, als einer von Senas Begleitern uns trennte.

Die Staatsanwältin beobachtete das Ganze, ohne mit der Wimper zu zucken, und sagte dann: »Das Coronatit im Kern der mobilen Festung Destroyer wurde auf den Befehl dieses Mannes hin in das Anwesen des hiesigen Fürsten teleportiert.«

Daraufhin senkte sich absolute Stille über die Gildenhalle.

Coronatit. Während des Kampfes mit dem Destroyer hatten wir Teleportmagie benutzt, um es loszuwerden, kurz bevor es explodieren konnte. Und ja, ich hatte den Befehl dazu gegeben. Aber wie konnte es …?

»Oh nein! Wurde der Fürst durch eine Explosion, die ich verursacht habe, getötet?!«

»Bilden Sie sich nichts ein! Er lebt. Den Berichten zufolge hatten alle Bediensteten die Villa verlassen, und der Fürst selbst hatte sich in einen Untergrundbunker zurückgezogen. Es gab also keine Verletzten, auch wenn das Haus selbst vollkommen zerstört wurde.«

»Es ist also niemand im Kampf gegen den Destroyer gestorben? Ein Glück!«

»Glück? Verstehen Sie überhaupt die Lage, in der Sie sich befinden? Sie haben explosives Material in das Anwesen des Adeligen befördert und sein Heim zerstört. Wie bereits gesagt, stehen Sie unter Verdacht, ein Terrorist zu sein oder mit dem Dämonenkönig unter einer Decke zu stecken. Auf der Wache werden wir Genaueres herausfinden.«

Nachdem sie geendet hatte, brachen wilde Diskussionen überall in der Halle aus. Immerhin kannten mich alle Abenteurer hier. Und sie wussten auch, was ich im Kampf gegen den Destroyer geleistet hatte.

»Hmm, und ich dachte schon, es gäbe ein ernsthaftes Problem. Kazuma ist der Held der Schlacht gegen den Destroyer. Ja, er hat den Teleport des Steins befohlen, aber das war ein Notfall. Wenn er nicht so schnell reagiert hätte, hätte die Coronatit-Explosion viele Leben kosten können. Er verdient eine Auszeichnung, keine Verhaftung!«

Überall in der Gildenhalle ertönte gemurmelte Zustimmung.

L… Leute …!

Während ich noch das wohlige Gefühl genoss, konterte Sena: »Die Anklage des Landesverrats beschränkt sich nicht nur auf den Hauptakteur, sie kann auch auf seine Mitverschwörer ausgeweitet werden. Ich rate Ihnen also, vorsichtig zu sein, was Sie sagen und tun, bis der Prozess vorbei ist. Wenn Sie diesem Mann aber unbedingt Gesellschaft im Gefängnis leisten wollen, werde ich Sie nicht aufhalten.«

Daraufhin senkte sich wieder Schweigen über die Gildenhalle.

Dann meldete sich plötzlich Aqua zu Wort: »Ich weiß noch, dass Kazuma meinte: ›Die Welt ist groß! Die Wahrscheinlichkeit, dass der Stein irgendwo an einem verlassenen Ort landet, ist viel größer. Tu es – ich übernehme die volle Verantwortung! Ich seh vielleicht nicht nach viel aus, aber Glück hab ich im Überfluss!‹«

Stimmt, das hatte ich gesagt. Aber warum musste sich diese Idiotin gerade diesen Moment aussuchen, um ein perfektes Gedächtnis zu entwickeln?

»Aqua. Willst du das ernsthaft alles … mir allein anhängen …?«

Sie antwortete nicht, wandte sich aber mit unglücklicher Miene ab.

»Ich selbst war nicht an Bord des Destroyers. Ich bin sicher, ich hätte Kazuma aufhalten können, wenn ich dabei gewesen wäre. Aber das war ich nicht, also konnte ich auch nichts tun … nichts …«, murmelte Megumin lautstark vor sich hin.

»Moment mal, Aqua, Megumin … Wie könnt ihr …?«

Das konnten sie doch nicht wirklich …?!

Darkness baute sich zwischen mir und Sena auf, als wollte sie mich beschützen. »Warten Sie. Ich bin die, nach der Sie suchen. Ich habe den Befehl gegeben. Wenn Sie also an jemandem Ihre Folterspielchen … Nein! Ich meine natürlich, bitte nehmen Sie mich auch mit und unterziehen Sie mich Ihrer brutalen Folter!«

»Interessant«, sagte Sena. »Soweit ich gehört habe, standen Sie die ganze Zeit einfach nur vor dem Destroyer und haben rein gar nichts getan.«

Zutiefst erschüttert schossen Darkness Tränen in die Augen. Sie sah mich an, aber Sena hatte recht, und außerdem war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so was.

Schließlich hob Wiz, die die ganze Zeit über still gewesen war, eine zitternde Hand. »Ähm … Ich war diejenige, die ›Teleport‹ angewendet hat. Wenn Sie also darauf bestehen, Kazuma mitzunehmen, nehmen Sie mich b… bitte auch mit …«

Aqua ergriff Wiz’ erhobene Hand. »Nein, Wiz! Es reicht, wenn einer sich opfert! Ich weiß, es ist schwer, aber du musst stark sein! Das ist kein Abschied für immer. Wir warten einfach, bis Kazuma seine Strafe abgesessen hat, okay?«

Du mieses Stück! Du hast mich also schon abgeschrieben?!

Nein. Ich hatte Wiz den Befehl gegeben. Ich durfte nicht zulassen, dass sie allein den Kopf hinhielt.

»Schön, Leute! Lasst mich nur im Stich! Ich hab eine ganze Gilde hinter mir!«

Während ich sprach, sah ich mich in der Gildenhalle um. Einer nach dem anderen wandte sich ab, bevor unsere Blicke sich begegnen konnten.

Auch du, Gilde?!

»K… Kommt schon, Leute! Zeigt ein bisschen Kampfgeist! Helft mir mal ein bisschen!«

Ein Magier-Mädchen meldete sich leise: »Als ich Kazuma das erste Mal sah … Ich weiß es noch genau. Er war hinter der Gildenhalle und hat einer Diebin das Höschen gestohlen. Ein solcher Anblick ist schwer zu vergessen.«

Ey!

»Ja, ich dachte immer, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er durchdreht.«

»Wem sagst du das? Ich hab gehört, er hat diese Priesterin in seine Party aufgenommen, sie in einen Käfig gesperrt und wollte sie an die Krokodile verfüttern.«

»Ich hab gehört, er hat einem Typen, der ihn herausgefordert hat, sein magisches Schwert geklaut und es dann einfach verkauft.«

»Ihr seid mir ja schöne Freunde! Ich werd mir euch merken! Wartet nur, bis meine Unschuld bewiesen wurde!«

Während ich noch die letzten Worte ausspie, packten mich die Ritter an den Armen.

»Das werdet ihr bereueeeeen!«

2

Wir waren auf der Polizeiwache im Stadtzentrum. Als gesetzestreuer Abenteurer war ich noch nicht oft hier gewesen, doch nun wurde ich tiefer und tiefer hineingeführt.

»Rein da! Bis der Prozess vorbei ist, ist das Ihr neues Zuhause.« Sena, die vor mir hergegangen war, blieb stehen und deutete auf eine feuchte, enge Zelle.

»H… Hey, ich dachte, ich sei der Held, der die ganze Stadt gerettet hat … Das soll doch wohl ein Scherz sein. Wollen Sie mich wirklich einsperren? Hey, ist das Ihr Ernst?«

Sena reagierte auf meinen Ausbruch in eisigem Tonfall. »Wir reden morgen. Und jetzt genießen Sie Ihren Aufenthalt.«

Sie hatte meine Frage nicht beantwortet, doch die Ritter verstanden das als Zeichen, mich in die Zelle zu stoßen. Dann machten Sena und ihre Begleiter auf dem Absatz kehrt und gingen davon.

»Hey! Warten Sie! Sie können mich doch nicht hierlassen … Sie … lassen mich hier …« Ich klammerte mich an die Gitterstäbe der düsteren, kalten Zelle und konnte es nicht glauben. Heute Morgen noch hatte ich gemütlich zu Hause gesessen. Wie hatte sich das Blatt so schnell wenden können?

Verzweifelt untersuchte ich meine Zelle. Auf dem kalten Boden lagen ein paar Decken, in einer Ecke gab es eine Toilette und darüber ein vergittertes Fenster. Mehr nicht.

Es war unfassbar. Wie konnte der Retter der gesamten Stadt hier enden?

In der Dunkelheit kauerte ich mich hin und vergrub mein Gesicht an meinen Knien.

Früher hatte ich mein Leben als Hikikomori genossen. Ich hatte bis mittags geschlafen, war in meinem schönen, warmen Zimmer aufgewacht und hatte nach Herzenslust Videogames gespielt. Ich hatte Mutters Kochkünste genossen, war schlafen gegangen, wann ich wollte, und aufgestanden, wenn mir danach war. Hach, ich hatte mich ganz dem Müßiggang hingegeben!

Und dann war ich hergekommen und jeder Tag war ein Kampf gewesen. Ich wusste nicht, wie die Dinge in dieser Welt liefen, also hatte ich keinen anständigen Job gefunden. Ich hatte körperlich schuften und jede Nacht in einem Stall schlafen müssen. Ich hatte meine Zeit damit verbracht, einen Haufen Leute zu babysitten, die ich kaum verstand, und es hatte mir nichts als Schulden eingebracht …

Ich wurde immer wütender. Wenn ich hier rauskam, würden sie alle ihr Fett wegkriegen!

Aber …

»Ich will nach Hause … zurück nach Japan …«

Zum ersten Mal seit Langem erinnerte ich mich wieder an mein ursprüngliches Ziel: nach Hause zu kommen.

Ich stand in einer Welt vor Gericht, in der Adelige und Könige und all so was Normalität waren. Wenn man bedachte, wer der Kläger war, war es gut möglich, dass mir die Todesstrafe drohte.

Mir dämmerte langsam, wie düster meine Lage wirklich war. Diese Erkenntnis zusammen mit dem Zellenmuff ließ meine Stimmung in den Keller sinken. Ich war von Steinmauern umgeben und den Tränen nah. Da hörte ich in der Ferne Schritte.

»Hey, ich wehr mich doch gar nicht. Seid nicht so grob!«

»Du sollst nicht die Lippen bewegen, sondern die Füße, Penner!«, erklang eine aggressive Stimme, begleitet vom Klirren einer Rüstung. Sie brachten mir wohl Gesellschaft.

Moment. Das ist die einzige Zelle.

Das sollte ja wohl ein Scherz sein. Irgendein krimineller Fremder und ich sollten zusammen in diese Zelle gepfercht werden?

»Rein da! Wie oft müssen wir dich noch einbuchten? Das ist eine Gefängniszelle, kein Hotel! Aber heute ist dir jemand zuvorgekommen. Versucht, euch nicht gegenseitig umzubringen.«

»Jaja, was auch immer. Hey, Gesellschaft, freut mich … Na, wenn das nicht Kazuma ist! Wie bist du denn hier gelandet?«

Es gab nur einen Abenteurer in der Stadt, der als Gauner bekannt war, und er war hier in meiner Zelle: Dust.

»Hey, schön, dich zu sehen. Also, wofür sitzt du?« Die Ritter waren gegangen. Aber Dust wirkte für einen Knastbruder erstaunlich gut gelaunt.

»Ach, du weißt schon, sie … sie denken, ich bin ein Terrorist oder so was. Als wir den Destroyer vernichtet haben, war ich derjenige, der den Befehl gegeben hat, das Coronatit wegzuteleportieren, bevor es explodieren konnte. Es hat wohl die Villa eines Fürsten getroffen und alles zerstört.«

Nachdem er meine Geschichte gehört hatte, platzte Dust fast vor Lachen. »Bwa ha ha ha ha! Du machst echt keine halben Sachen, was, Kazuma? Dieser dämliche Fürst ist doch den Arsch nicht wert, auf dem er sitzt! Gut gemacht! Ha ha ha! Dem hast du’s gezeigt!«

»Sei ruhig. Das wollte ich doch nicht! Ich hab nichts gegen diesen Fürsten … Warte mal, was machst du eigentlich hier, Dust?«

Seiner Unterhaltung mit der Wache nach zu urteilen, war er regelmäßig hier.

»Ich? Och, ich hab gehört, es gäb ’ne Belohnung für die Destroyer-Sache, also hab ich vorab schon mal ein bisschen gefeiert – und hab natürlich anschreiben lassen. Ich dachte, es würde schon genug dabei rausspringen, weißt du? Also hab ich auch ein bisschen gezockt … natürlich auch mit Geld, das ich noch nicht hatte. Nur fiel die Belohnung dann nicht ganz so hoch aus, wie ich erwartet hatte. Ich konnte meine Schulden nicht bezahlen. Ohne Geld muss ich im Stall schlafen, aber da wird es zu dieser Jahreszeit ziemlich kalt. Also dachte ich, ich könnt hierbleiben. Man kriegt was zu essen und muss sich nicht den Hintern abfrieren. Also hab ich die Zeche geprellt. Und wenn sie dich hier reinwerfen, wird das nicht mal auf deine Schulden aufgeschlagen!«

Ganz schön dreist, Dust!

Ins Gefängnis geworfen zu werden, hatte mich fertiggemacht, aber weil Dust sich so gar nicht darum scherte, dass er als fieser Gauner verschrien war, fühlte auch ich mich ein bisschen besser.

3

Ich schlug die Zeit tot, indem ich sinnlose Unterhaltungen mit Dust führte, mein Essen aß und früh zu Bett ging.

Wie lange hab ich geschlafen …?

Eine entfernte Explosion weckte mich. Die ganze Zelle bebte leicht. Außerdem flüsterte jemand etwas. »…zuma … Kazuma! Hey, Kazuma, wach auf!«

Das Mondlicht fiel durch die Gitterstäbe. Es musste etwa Mitternacht sein.

»Hey, Kazuma, hörst du mich? Hey!«

Ich erkannte die Stimme vor meinem Fenster.

Dann blickte ich mich um, um sicherzugehen, dass außer Dust, der vor sich hin schnarchte, niemand in der Nähe war. So tief im Inneren der Polizeiwache hielten sie es wohl nicht für nötig, uns im Auge zu behalten.

Das Fenster war viel zu hoch, als dass ich es hätte erreichen können. Ich stand darunter, und dieses Mal konnte ich eindeutig Aquas Stimme ausmachen.

»Aqua, du …! Was machst du hier?«

»Dich retten natürlich. Megumin und Darkness lenken die Polizisten ab. Megumin hat vor der Stadt eine Explosion ausgelöst. So ziemlich die gesamte Einheit ist ausgerückt, um sich das anzusehen. Jetzt gerade sollte Darkness mit Megumin auf dem Rücken vom Tatort fliehen.«

Die Erschütterungen waren also eine Folge von Megumins Zauber.

»Was soll das alles überhaupt? Wenn ihr mir jetzt zur Flucht verhelfen wollt, hättet ihr mir auch heute Morgen beistehen können.«

»Wenn wir das getan hätten, hätten sie uns vielleicht alle verhaftet. Außerdem ist es ja nicht so, dass wir uns Sorgen machen müssten, dass du dich rächen könntest, wenn du frei bist. Was willst du schon tun?«

Der letzte Teil erklärte zumindest, warum sie gekommen war, um mich zu retten. Aber …

»Sollte ich wirklich fliehen? Macht das alles nicht nur schlimmer?«

»Was redest du da? Es kann nicht schlimmer werden. Landesverrat ist ein Kapitalverbrechen. Darkness zufolge ist der Fürst, dessen Villa du gesprengt hast, ein richtiger Mistkerl, der sehr nachtragend ist. Und du bist nur ein Abenteurer von zweifelhafter Herkunft. Er verfügt wahrscheinlich über genug Macht, um die Fakten zu ignorieren und dich so oder so zum Tode zu verurteilen.«

Tja, ich hatte diese Welt ja mit dem Mittelalter verglichen. Ein Menschenleben war hier einen Dreck wert.

»Na schön. Aber wie willst du mich hier rausholen? Kannst du die Gitterstäbe durchtrennen oder so was?«

Aqua kicherte selbstsicher und warf etwas durch die Gitterstäbe. Mit einem leisen Klirren schlug es auf dem Boden auf: ein Draht.

Was hatte sie vor? Sie wollte doch nicht etwa …?

»Du nimmst jetzt diesen Draht und knackst damit das Schloss, wie im Manga oder so. Dann benutzt du deinen ›Verstecken‹-Skill, um unbemerkt aus der Wache zu marschieren! Du gehst zurück zur Villa und machst dich zur Flucht bereit. Verstanden? Ich warte vor der Wache.«

Damit ging sie.

Ich hob den Draht auf und betrachtete das Schloss.

Es war ein Zahlenschloss. Man musste eine achtstellige Kombination eingeben, um es zu öffnen.

»Vielleicht leg ich mich einfach wieder schlafen …«

Und so rollte ich mich wieder unter meiner Decke zusammen.

4

»Aufwachen! Sie kommen mit. Zeit für Ihre Befragung.«

Ich war immer noch in meine Decke gewickelt, als Sena mich mit einer Ohrfeige weckte.

»Mann, es ist doch noch viel zu früh.«

»Es ist fast Mittag! Was für ein Leben haben Sie bitte bisher geführt?«

Sie führten mich an den gaffenden Mitarbeitern vorbei zu einem bestimmten Raum.

»Na schön. Rein da. Wir hören uns Ihre lächerlichen Ausflüchte an. Dann entscheiden wir, ob es einen Prozess geben wird. Ich rate Ihnen, Ihre Worte mit Bedacht zu wählen.«

Von Senas Erklärung eingeschüchtert betrat ich zitternd den Raum. Darin standen ein Tisch und zwei Stühle. Neben der Tür stand ein weiterer kleiner Schreibtisch mit Sitzgelegenheit. Das Ganze entsprach dem Verhörraum in jeder beliebigen Polizeiserie.

Einer der Ritter, die uns begleitet hatten, setzte sich wortlos an den Schreibtisch und breitete einige Papiere aus. Er musste der – wie nennt man das noch? – Stenograf sein.

Die andere Wache drückte mich auf einen der Stühle am Tisch in der Mitte des Zimmers. Ebenso wortlos blieb er hinter mir stehen – wahrscheinlich damit er mich überwältigen konnte, sollte ich gewalttätig werden.

Unter dem Druck, mit zwei Rittern in voller Rüstung in einem kleinen Raum eingesperrt zu sein, zitterte ich nur noch mehr.

Sena setzte sich mir gegenüber und stellte eine kleine Glocke auf den Tisch. »Wissen Sie, was das ist? Es ist ein magisches Gerät, das erkennt, wenn Sie lügen. Es wird oft in Gerichtssälen und auf Polizeiwachen verwendet. Aufgrund von Zaubern, mit denen der Raum belegt ist, läutet die Glocke, wenn jemand die Unwahrheit sagt. Das sollten Sie im Hinterkopf behalten … Also, fangen wir an?«

Ihre Worte machten die Situation nur noch beklemmender. Dann fing sie an, mich mit versteinerter Miene zu befragen. Dabei trommelte sie immer wieder auf dem Tisch, wahrscheinlich um mich nervös zu machen.

»Kazuma Sato. Sechzehn Jahre alt. Beruf: Abenteurer. Klasse: ebenfalls Abenteurer. Erzählen Sie mir erst mal, wo Sie herkommen und was Sie gemacht haben, bevor Sie Abenteurer wurden.«

Schon auf die erste Frage wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Wie sollte ich erklären, wo ich herkam und was ich gemacht hatte? Und wenn ich log, würde das Glöckchen läuten …

»Ich komme aus Japan und bin dort zur Schule gegangen.«

Ding.

Hey, ich hatte nicht gelogen!

Sena unterbrach ihr Trommeln und runzelte die Stirn. »Eine Falschdarstellung der Herkunft und des Werdegangs …«

Ich konnte hören, wie der Stenograf pflichtbewusst ihre Worte niederschrieb.

»Warten Sie! Ich hab nichts Falsches gesagt!«

Ding.

Was zum Teufel?! Warum klingelte sie?! Ich war aus Japan und ich war zur Schule … gegangen …?

»Ich komme aus Japan und habe mich jeden Tag zu Hause eingeschlossen und in den Tag gelebt.«

Während ich sprach, beobachtete Sena eindringlich das Glöckchen. Genau wie ich. Dieses Mal klingelte es nicht.

»Warum haben Sie vorgegeben, Schüler zu sein?«

»Ich habe nichts vor… Vergessen Sie’s.«

Verdammt! Dämliche magische Glocke!

»Ich habe noch nie von einem Land namens Japan gehört. Aber lassen wir das außer Acht. Warum haben Sie beschlossen, Abenteurer zu werden?«

»Um den Leuten zu helfen, die unter der Knute des Dämonenkönigs leiden. Ich wollte …«

Ding.

»Ich dachte, es sei cool, ein Abenteurer zu sein, und ich dachte, so könnte ich ganz leicht gutes Geld verdienen. Außerdem hatte ich gehofft, dass das die Mädchen anziehen würde.«

»D… Das reicht. Also, was haben Sie gegen unseren Fürsten? Ich habe erfahren, Sie haben sich darüber beschwert, dass Sie verschuldet sind …«

»Nachdem wir den Dullahan besiegt hatten, haben wir eine große Belohnung bekommen, aber nach Abzug der Kosten für die Reparaturen der Stadt wurde daraus ein Schuldenberg. Die Stadt zu retten, ist bedeutungslos, wenn wir sie dabei zerstören. Das verstehe ich voll und ganz.«

Ding.

»Hach. Ganz ehrlich? Mit dieser Logik argumentiere ich immer bei meinen Freunden, wenn sie wütend darüber werden, aber eigentlich kann ich nicht glauben, dass Abenteurer, die die ganze Stadt gerettet haben, so behandelt werden. Klar will ich da jemanden umbringen.«

»V… Verstehe … Also, weiter …«

»Entschuldigung, aber kann ich was sagen?«, begann ich zögerlich, um Sena zu unterbrechen, bevor sie ihre nächste Frage stellen konnte. »Können Sie mich nicht einfach direkt fragen: ›Arbeiten Sie für den Dämonenkönig?‹ oder ›Haben Sie den Befehl gegeben, weil Sie unseren Fürsten hassen?‹ oder so was? Wie ich immer wieder erkläre, ja, ich habe vorgeschlagen, ›Zufallsteleport‹ zu benutzen, aber nein, ich hatte es nicht auf diesen Fürsten abgesehen. Ich hatte keine Ahnung, dass das passieren würde. Ich wollte nur die Stadt retten. Das ist die Wahrheit.«

Die ganze Zeit über beobachtete Sena das Glöckchen. Natürlich läutete es nicht.

Als sie das erkannte, seufzte sie. »Ich habe mich wohl von all den schrecklichen Dingen, die ich über Sie gehört habe, in die Irre leiten lassen. Dafür entschuldige ich mich.«

Die schlug ja schnell einen anderen Ton an. Die Staatsanwältin verbeugte sich tief. Wie sie mich bisher behandelt hatte, war wohl die Art, wie sie mit Kriminellen umging. Das hier war ihr wahres Gesicht.

Aber nachdem ich gerade rehabilitiert worden war, musste ich natürlich die Klappe aufreißen. »Mann, Leute nur wegen ein paar Gerüchten ins Gefängnis zu werfen! Ich wette, dafür könnten Sie Ihre Zulassung verlieren!«

»Hrk … Verzeihung … Es tut mir wirklich leid …« Wieder verbeugte sie sich.

»Wissen Sie eigentlich, was ich erreicht habe? Ich habe maßgeblich zum Sieg über Beldia, den General des Dämonenkönigs, beigetragen. Im Kampf gegen die mobile Festung Destroyer habe ich das Kommando übernommen und die ›uneinnehmbare‹ Festung zerstört! Sie sollten mir danken und mich nicht verhaften!« Ich lehnte mich so weit auf meinem Stuhl zurück, dass die Lehne knarrte. Sie hatte mich über Nacht in der Zelle schmoren lassen, und das würde ich nicht einfach durchgehen lassen.

»V… V… Verzeihung. Ich habe nur meinen Job gemacht … Natürlich habe ich von Ihren Leistungen gehört, Herr Sato. Es ist nur …«

»Nur? Nur was?! Vergessen Sie’s. Bekommen Gäste auf diesem Revier keinen Tee? Schließlich bin ich kein Verdächtiger mehr, sondern nur ein Besucher. Ich nehme auch ein Katsudon*.«

»Katsu…don?! Tut mir leid, so was haben wir nicht. A… Aber ich bringe Ihnen sofort was zu trinken …«

Sena stürmte aus dem Raum, brühte Tee auf und servierte ihn mir.

»Der ist ja lauwarm! Kann denn keiner auf diesem Revier Tee kochen? Bei den Kochkünsten und Ihrer fiesen Art hatten Sie bestimmt noch nie einen Freund! Wo wir schon diese praktische magische Glocke haben, sollte ich vielleicht einfach fragen: Gibt es einen Mann in Ihrem Leben?«

»Nein.« Sena sah mir direkt in die Augen. »Wegen meiner ruppigen Art habe ich in meinem Alter immer noch keinen Freund. Zufrieden? Ich an Ihrer Stelle wäre vorsichtig, es nicht zu weit zu treiben.«

»Es tut mir leid«, beteuerte ich in einem plötzlichen Anflug von Angst, während ich die stumme Glocke im Auge behielt. »Aber welche schrecklichen Dinge haben Sie denn jetzt über mich gehört? Das, was die Abenteurer gestern gesagt haben?«

»Nun ja … Ich habe auch gehört, dass Sie Ihrer minderjährigen Gefährtin in aller Öffentlichkeit das Höschen gestohlen haben, dass Sie die Paladin, mit der Sie zusammenleben, gezwungen haben, Ihnen den Rücken zu waschen, dass Sie Ihre Priesterin in einem Dungeon zurückgelassen haben, weil sie Ihnen lästig war … Diese Gerüchte werfen Zweifel an Ihrer Menschlichkeit auf.«

Ich war vollkommen erstarrt.

Sena musterte mich misstrauisch. »Das sind doch nur Gerüchte, oder?«

»Natürlich.«

Ding.

Senas eisige Miene kehrte zurück. »Ihre Party ist Ihre Angelegenheit. Ich mische mich da nicht ein. Aber wissen Sie, wie der Rest der Stadt Sie nennt? Kotzma…«

»Da… Das ist ja widerlich! Wer sind diese Leute? Wer sagt das?« Andererseits konnte ich es mir schon denken.

Sena seufzte. »Gute Güte. Ich frage Sie noch einmal fürs Protokoll: Stehen Sie in irgendeiner Weise in Verbindung zum Dämonenkönig? Haben Sie Kontakte zu seinen Generälen oder …?«

»Natürlich nicht! Sehe ich aus …?«

Ding.

Ich hatte sagen wollen: … als sei ich so bedeutend? Aber da erkannte ich, dass ich einen schweren Fehler gemacht hatte. Während das Echo der magischen Glocke im Verhörraum verklang, erinnerte ich mich an einen weiteren General des Dämonenkönigs: Wiz.

5

»Hey, es gibt nicht genug zu essen! Ich brauche mehr Protein! Wer hat das gekocht? Ober!« Dust tobte neben mir, während ich mich unter dem erdrückenden Gewicht meines Fehlers zusammengekauert hatte.

Er war wohl zu dem Schluss gekommen, dass auch Gefangene Könige sein konnten. Vielleicht sollte ich es wie er halten und mir einfach keine Gedanken mehr machen.

»Komm schon, Kazuma, lass dich nicht so runterziehen. Ich war schon öfter vor Gericht, als ich an zwei Händen abzählen kann. Verdammt, wir verdienen unser Geld damit, Lebewesen zu verkloppen. Du bist kein richtiger Abenteurer, wenn du nicht ein-, zweimal die Gastfreundschaft der Polizei genossen hast. Morgen müssen wir beide vor Gericht. Also, lass uns essen und uns ausruhen. Ich lad dich auf was Gutes ein. Man muss nur genug Lärm machen, dann bringen einem die Wärter, was man will, nur damit man die Klappe hält.«

Und so machte Dust mit seinem Gebrüll weiter.

Schließlich hatten die Polizisten genug, und er bekam tatsächlich etwas: eine Tracht Prügel. Danach gab er Ruhe, und wir versuchten, zu schlafen, um uns auf den kommenden Tag vorzubereiten.

Um Mitternacht erwachte ich wie schon in der Nacht zuvor durch das Rumoren einer entfernten Explosion. Erschrocken setzte ich mich auf – und natürlich hörte ich Aqua flüstern: »Kazuma! Hey, Kazuma! Wach auf!«

Ich schlich mich an die Wand unter dem Fenster. »Du bist wieder da?«, fragte ich. »Was ist gestern passiert? Geht es allen gut?«

»Megumin und Darkness haben es unbemerkt nach Hause geschafft. Trotzdem hatten irgendwie alle sofort Megumin wegen der Explosion im Verdacht. Aber keine Sorge. Heute habe ich sie gezwungen, Masken zu tragen. Keiner wird dahinterkommen.«

Ich war ziemlich sicher, das Problem war nicht, dass man ihre Gesichter erkennen konnte. Es gab eben einfach nicht sehr viele Leute in der Stadt, die »Explosion« anwenden konnten.

»Aber was war bei dir?«, wollte Aqua wissen. »Ich hab ewig auf dich gewartet, aber du bist nicht ausgebrochen. Ich war total eingeschneit, und die Polizisten haben gefragt, was ich da mache. Es war schrecklich!«

»Meine Zelle hat kein normales Schloss. Es ist ein Zahlenschloss. Außerdem hab ich keinen Schlossknack-Skill, was sollte ich also mit dem Draht anfangen?«

Aqua verfiel in Schweigen.

»Dämliche Polizei …«, grummelte sie. »Wer hätte gedacht, dass sie so gut gegen Ausbrüche vorbereitet ist.«

»Es ist nur ein Zahlenschloss. Aber ernsthaft, hast du einen Plan? Wenn wir nichts unternehmen, muss ich morgen vor Gericht.«

Aqua gab ein selbstsicheres Kichern von sich.

Wo nahm sie nur dieses Selbstvertrauen her? Mit der Realität hatte es jedenfalls nichts zu tun.

»Zugegeben, gestern hatten wir den falschen Ansatz. Aber ich habe ein paar Metallsägen dabei. Ich werf dir eine runter.«

Metallsägen?

»Du willst doch wohl nicht die Gitterstäbe am Fenster durchsägen und mich so rausholen?«

»Du hast es erfasst. Aber wir müssen vor Sonnenaufgang fertig sein. Das ist nicht viel Zeit, also fang an zu sägen!«