Kreta Wanderführer Michael Müller Verlag - Luisa Schuschnigg - E-Book

Kreta Wanderführer Michael Müller Verlag E-Book

Luisa Schuschnigg

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Wanderbar! Zwischen Ägäis und Libyschem Meer prunkt die legendäre Insel des Zeus gleich mit drei grandiosen Gebirgsketten. Unsere Autoren Marie Luise und Gunnar Schuschnigg gehören zu den Pionieren in Sachen geführter Kreta-Touren. In diesem Buch verraten sie Ihnen alles über die 35 schönsten Wege ihrer Wahlheimat. Wenn Sie mehr wollen als den Gänsemarsch durch die Samaria-Schlucht, liegen Sie mit diesem Titel genau richtig.

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Inhaltsverzeichnis
Wichtige HinweiseWandern auf KretaWanderregionen auf KretaWetter und WandersaisonStein- und Felskunde für WandererPflanzenweltTierweltAusrüstung und VerpflegungNotfall und NotfallnummernTourplanung und -durchführungWestkreta NordhälfteTour 1: * Vom Kloster und „Nationalheiligtum“ Arkádi nach PíkrisLänge: 5,6 km ■ Gehzeit: 2 Std ■ kinderfreundlichTour 2: ** Rundtour zu den Wassermühlen der Míli-SchluchtLänge: 11,4 km ■ Gehzeit: 3:50 Std Tour 3: ** Von Arméni zur genuesischen Burgruine BonripáriLänge: 9,6 km ■ Gehzeit: 3:30 Std ■ kinderfreundlichTour 4: *** Vom Kloster Gouvernéto zum Küstenort StávrosLänge: 8,3 km ■ Gehzeit: 2:45 Std Tour 5: ** Durch die Tsichlianá-Schlucht zum antiken PolirriníaLänge: 5,8 km ■ Gehzeit: 2:40 Std Westkreta SüdhälfteTour 6: *** Von Koustogérako hinauf in die westlichen „Lefká Óri“ Länge: 14,5 km ■ Gehzeit: 6:40 Std Tour 7: **** „Wildes Kreta“ zwischen Soúgia und Agía RouméliLänge: 18,2 km ■ Gehzeit: 11 Std Tour 8: *** Von Agía Rouméli ins malerische Örtchen LoutróLänge: 13,7 km ■ Gehzeit: 4:50 Std Tour 9: ** Von Loutró in den Hauptort der Region SfakiáLänge: 7,1 km ■ Gehzeit: 2:45 Std ■ kinderfreundlichTour 10: **** Quer durch die Weißen Berge nach AnópoliLänge: 32 km ■ Gehzeit: 13:25 Std Tour 11: ** Durch die Ímbros-Schlucht nach KomitádesLänge: 5,4 km ■ Gehzeit: 2:10 Std ■ kinderfreundlichTour 12: ** Durch die Kallikrátis-SchluchtLänge: 7,2 km ■ Gehzeit: 2:50 Std Tour 13: ** Rundtour zum Strand von PréveliLänge: 7,5 km ■ Gehzeit: 2:45 Std ■ kinderfreundlichZentralkreta Ida-MassivTour 14: * Rund um das Hügelplateau Platanianí Kefála Länge: 5,7 km ■ Gehzeit: 2:05 Std ■ kinderfreundlichTour 15: ** Auf den Felskegel KártalosLänge: 4,5 km ■ Gehzeit: 3:10 Std Tour 16: **** Auf Kretas höchsten Gipfel, den PsilorítisLänge: 18,4 km ■ Gehzeit: 7:30 Std Tour 17: *** Von der Nída-Ebene zur Kamáres-Höhle und hinunter nach KamáresLänge: 10,5 km ■ Gehzeit: 5:20 Std Tour 18: *** Von Südwesten auf den PsilorítisLänge: 8 km ■ Gehzeit: 5:30 Std Tour 19: *** Durch Hochtäler und die Roúwas-Schlucht nach ZarósLänge: 16,1 km ■ Gehzeit: 6:25 Std Tour 20: ** Beschaulich zum Kloster VrondísiLänge: 8,1 km ■ Gehzeit: 2:35 Std Zentralkreta SüdküsteTour 21: *** Am südlichsten Kap KretasLänge: 17,5 km ■ Gehzeit: 5:40 Std Tour 22: ** Rundtour zum Felsenreich des Kófinas Länge: 10,9 km ■ Gehzeit: 4:20 Std Tour 23: **** Rundtour durch Kiefernwald zum Wallfahrtsort Íera Moní KoudoumáLänge: 18,9 km ■ Gehzeit: 7:25 Std Tour 24: *** Auf dem Panoramapfad von Paránimfi nach Ágios IoánnisLänge: 13 km ■ Gehzeit: 4:40 Std Tour 25: ** Zur Höhlenkirche Ágios NikítasLänge: 13,5 km ■ Gehzeit: 6 Std Tour 26: ** Auf den Hausberg der InselhauptstadtLänge: 11 km ■ Gehzeit: 3:45 Std OstkretaTour 27: *** Zu den Wäldern der Díkti-BergeLänge: 8,3 km ■ Gehzeit: 4:15 Std Tour 28: * Auf die Lassíthi-Hochebene und zur Tímios-Stavrós-KapelleLänge: 6,8 km ■ Gehzeit: 2:15 Std ■ kinderfreundlichTour 29: ** Auf neuen und alten Wegen über den Karfí nach KrásiLänge: 7,4 km ■ Gehzeit: 3:40 Std Tour 30: ** Auf historischer Hauptstraße zur Lassíthi-HochebeneLänge: 7,2 km ■ Gehzeit: 3:30 Std Tour 31: ** Durch die Kritsá-SchluchtLänge: 7,1 km ■ Gehzeit: 3:10 Std Tour 32: ** Panoramaweg von Kroústas nach PírgosLänge: 7,4 km ■ Gehzeit: 2:35 Std ■ kinderfreundlichTour 33: *** Entlang der alten kretischen Wasserläufe bei KavoúsiLänge: 10,4 km ■ Gehzeit: 5:25 Std Tour 34: ** Durch die Zákros-Schlucht nach Káto ZákrosLänge: 5,5 km ■ Gehzeit: 1:55 Std ■ kinderfreundlichTour 35: * Von Káto Zákros zur Pelekíta-HöhleLänge: 6,6 km ■ Gehzeit: 2:10 Std ■ kinderfreundlichÜber dieses BuchIndex
Wandern auf Kreta
Legendäres Kreta! Die Faszination, die Kreta auf Kulturfreunde ausübt, wirkt auf Wanderer geradezu magisch. Die fünftgrößte Insel im Mittelmeer bezaubert mit ihren vielen Gegensätzen. Hier wandert man nicht nur durch besondere Landschaften, sondern erfährt mit Augen und Füßen etwas von der Erd- und Menschheitsgeschichte. Besonders beliebt sind die Wanderungen im Frühling und im Herbst. Kretas Pflanzenreichtum ist weithin bekannt, und das Unterwegssein im Frühling führt durch wahre Augenweiden. Zudem garantiert ein Bad im Meer Erfrischung pur. Der Herbst bietet sommerwarme Wassertemperaturen und sonnengereifte Früchte am Wegrand. Die Natur geizt noch mit Blüten und wartet sehnsüchtig auf den ersten Regen, der meist im Oktober kurz, aber heftig eintrifft. Nur von Wanderungen im Hochsommer möchten wir im schattenlosen Gelände ausdrücklich abraten. Ansonsten begleitet Sie dieser Wanderführer auf alten Pfaden durch steinige Gebirge und auf Feldwegen durch Kultur- und Ackerland, durch märchenhafte Schluchten und entlang den Klippen über dem Meer. Entdecken Sie Kreta - und haben Sie Spaß dabei!
Wanderregionen auf Kreta
Kreta lässt sich, bedingt durch die Länge der Insel, geografisch grob in drei Hauptgebiete gliedern: Westkreta, Zentralkreta und Ostkreta. Dabei haben wir zwei dieser Gebiete nochmals nach Anfahrtsrichtung unterteilt und unterscheiden so folgende fünf Wanderregionen: Westkreta Nordhälfte, Westkreta Südhälfte, Zentralkreta Südküste/Hinterland Iráklion, Zentralkreta Ída-Massiv und Ostkreta.
Die besten Standorte für die jeweiligen Wanderungen finden Sie hier.
Westkreta Nordhälfte und Südhälfte: Im Nordwesten Kretas befinden sich, wenn auch leider in den letzten Jahrzehnten erheblich reduziert, die meisten Waldgebiete. Regional gedeihen Kastanien und jede Menge Zitrusfrüchte. Ein besonderes Unikat der Gegend ist der kretische Erdbeerbaum (Tour 5), dessen Früchte nicht nur hübsch anzuschauen sind, sondern im reifen Zustand im Herbst auch hervorragend schmecken. Die zur Nordküste hin sanft auslaufenden Hügelketten (Tour 1 und 4) bilden kleine üppige Täler (Tour 2) mit teilweise altem Waldbestand aus Walloneneichen (Tour 1) und enden in flachen fruchtbaren Küstenebenen. Hier liegen auch die größten Städte der Region, Réthimnon, Chaniá und Kastélli (Touren 1 bis 3). In tieferen Lagen geben hauptsächlich Olivenhaine der Landschaft ihr Gepräge. Von den Ausläufern der karstigen Gebirgswelt der Weißen Berge bis hin zu sandigen oder felsigen Meeresufern wachsen Olivenbäume in Reih und Glied.
Agrar-Grün dominiert auch die gesamte Westküste Kretas von Falássarna bis Elafonísi und einen Teil der südlichen Hälfte Westkretas, das Hinterland von Paleóchora bis Soúgia. Der Rest des Südwestens steht für Kretas einzigartige Wildheit. Hier dominiert der mächtige Gebirgsstock der Lefká Óri, der „Weißen Berge“, die Landschaft (Touren 6 bis 13). Mancher bezeichnet ihn liebevoll als „kretischen Himalaja“. Die zahlreichen über 2.000 m hohen Gipfel und ihre Vorberge bewirken, dass der Westen in den regenreichen Spätherbst- und Wintermonaten fast um die Hälfte mehr Regentage verzeichnet als der Osten. Von Norden nach Süden verlaufende Schluchten (Tour 11 und 12) ziehen tiefe Furchen (nicht alle sind unbedenklich zu passieren) und enden an winzigen Kieselstränden (Touren 7 bis 9). Geboten wird also eine mächtige Gebirgsszenerie vom Feinsten! Nur wenige steinige Pfade durchziehen den Hochwald aus Zypressen und Steineichen sowie die Kiefernwälder, die bis zur Küste reichen (Touren 6 bis 8). Beherrscher der wilden Region waren lange Zeit die kretische Wildziege und der Weißkopfgeier auf der Suche nach totem Getier. Zu Zeiten der Fremdbesatzung zogen sich auch immer wieder Freiheitskämpfer in die Gebirgsregion zurück, ihre Schlupflöcher waren die Karsthöhlen. Die Region der östlichen Léfka Óri, „Sfakiá“ genannt (Touren 9, 11 und 12), ist berühmt für ihre Partisanen. Aber keine Sorge, heute wandern Sie angstfrei mit unserem Buch in der Hand durch die Gegend. Auf keinen Fall versäumen sollten Sie eine Fahrt mit dem Fährschiff - vom Boot aus hat man mit Abstand den besten Blick auf die grandiose Gebirgswelt.
Charakteristisch für die Südhälfte des Westens (aber auch für Zentral- und Ostkreta) ist der teilweise heftige Voriás aus dem Norden, der Wanderern als stürmischer Fallwind kräftig zu schaffen macht.
Eine landschaftliche Besonderheit stellt der Palmenwald von Préveli (Tour 13) dar, ca. 50 km abseits des großen Gebirgsstocks an der Südküste. Er besteht aus der wildwachsenden Kretischen Dattelpalme (Phoenix theophrasti). Diese ist neben der Zwergpalme (Chamaerops humilis) die einzige europäische Palmenart.
Zentralkreta Ída-Massiv sowie Südküste/Hinterland Iráklion: Fast genau in der Mitte der Insel liegt das Ída-Gebirge. Zu ihm gehört auch der höchste Gipfel der Insel, der Psilorítis (2.456 m). Im Gebirgsstock verborgen liegt am Rande der fast kreisrunden Nída-Hochebene die Idéon-Ándron-Höhle (Tour 16). Die Süd- und Südosthänge der Berge sind teilweise mit Steineichen und Zypressen bewaldet (Touren 17 bis 19). Schäfer treiben ihre Schaf- und Ziegenherden bis auf die Gipfel zum Weiden. Eine regionale Besonderheit sind die steinernen Sennhütten mit rundem Grundriss, auf Griechisch „mitáta“. Diese Kunstwerke (Touren 17 und 19) werden aus Kalkstein und ohne Mörtel gebaut; im oberen Teil werden flache Steinplatten eindrucksvoll zu einer Kuppel geschichtet. Viele kleine Bergdörfer schmiegen sich an die südlichen (Touren 14 und 15) und südwestlichen (Tour 18) Ausläufer des Gebirges. Der Gebirgsstock speichert in seinem Inneren viel Wasser. Höhlenforscher haben bis jetzt drei unterirdische Flusssysteme entdeckt, die Gegend ist dadurch reich mit Quellen gesegnet (Touren 17, 19 und 20). Kulturelle Kleinode aus byzantinischer Zeit wie die Klöster Vrondísi und Valsamónero sind weitere Attraktionen der Region (Tour 20).
Der Süden der Präfektur Iráklion ist landwirtschaftlich geprägt, Millionen Ölbäume stehen auf der größten Tiefebene der Insel, der Messará-Ebene (50 km lang, breiteste Stelle 12 km). Sie wird zur Südküste hin von der lang gezogenen Gebirgskette der Asteroússia-Berge begrenzt. Dieses karstige Gebirgsmassiv, dessen höchste Erhebung der Kófinas ist (1.236 m), erscheint durch seine West-Ost-Ausrichtung und die Lage am Meer wie eine Miniatur-Ausgabe der Weißen Berge weiter westlich. In ihm liegen einige „Adlerhorste“ wie das Bergbauerndorf Kapetanianá (Tour 22 und 23), imposante Schluchten sowie abgeschiedene Klöster und Höhlenkirchen (Touren 22 bis 25).
Einst einer der heiligsten Orte der Insel und heute eine - man möchte fast sagen: gottverlassene - Gegend ist die Region um das knapp 400 m hoch aufragende, spitz zulaufende Südkap (Tour 21). In der nur an dornigem Gestrüpp und Ziegen reichen Region soll ca. 60 n. Chr. der Apostel Paulus an Land gegangen sein und damit Europas Christianisierung ihren Anfang genommen haben. Die gesamte Region der Südküste ähnelt mit ihrer kargen steppenartigen Landschaft stark dem nahen Nordafrika, dessen Küste von hier aus fast genauso weit entfernt ist wie das griechische Festland (ca. 300 km Luftlinie).
Das Hinterland Iráklions ist dank seiner fruchtbaren Erde ein ertragreiches Weinanbaugebiet. Vom Hausberg der Inselhauptstadt, dem Joúchtas (Tour 26), kann man als Wanderer wunderbar sowohl über die Stadt als auch über hügelige Weinberge schauen.
Ostkreta: Das weitläufige Díkti-Gebirge, die markanteste landschaftliche Erscheinung des Ostens, ist gleichzeitig das dritthöchste Gebirgsmassiv der Insel. In ihm liegen drei über 2.000 m hohe Gipfel sowie fruchtbare Schwemmlandhochebenen wie die berühmte Lassíthi-Hochebene (Touren 28 und 29) mit der attraktivsten Höhle Kretas (Diktéon Ándron) und der kleinen Hochalm Katharó. Einst brachten die Bauern über gut ausgebaute Fuhrwege (Tour 30) Kartoffeln und Äpfel in tiefere Lagen. Die bewaldeten südöstlichen Hänge des Gebirgsstocks werden heute vor allem von Imkern als Bienenweiden genutzt (Tour 27). Die Berge des Massivs laufen nach Norden und Osten hin in zahlreichen sanften Hügelketten aus mit kleinen, aber attraktiven Schluchten und Einschnitten (Touren 31 und 33). Ein Teil davon endet nordöstlich des Gebirges in der Region des Mirabéllo-Golfes. Diese sog. „kretische Riviera“ ist touristisch bestens erschlossen. In Eloúnda z. B. trifft sich in den 5-Sterne-Hotels im Hochsommer vieles, was Rang und Namen hat. Doch der Streifen High-Society-Getümmel ist recht schmal und liegt direkt an der Küste. Abseits davon findet man viel weite Landschaft. So blickt man beim Wandern im Hinterland mal auf das blaue Meer der schönen Mirabéllo-Bucht, mal auf das olivgrün-silbrig schimmernde Blättermeer der Ölbäume (Touren 32 und 33). Die Hauptattraktionen der Ostküste sind der Palmenwald von Vaí und die Ausgrabungsstätte des viertgrößten minoischen Palastes bei Kato Zakros (Touren 34 und 35). Der Palmenwald steht heute zum Glück unter Naturschutz, er kann bei der Anfahrt nach Zákros bestaunt werden.

Aufstieg entlang der Wasserrinne (Tour 33)

Wetter und Wandersaison
Wetter und Jahreszeit: Auf Kreta herrscht grundsätzlich mediterranes Inselklima mit den zweiHauptjahreszeiten Winter und Sommer. Regen fällt ab Oktober bis April, die Trockenzeit mit nur mehr äußerst vereinzelten Niederschlägen dauert von Mai bis Oktober. Kalte Luftströmungen aus Norden und Osten bringen in den Wintermonaten auch Schnee über die Ägäis, besonders reichlich in den Gebirgen. Viel Regen bekommt der Westen Kretas ab, weniger dagegen der Osten. Gewitter gibt es in der Regenzeit (mit höherer Gewitterneigung und wolkenbruchartigen Niederschlägen im Oktober) besonders im Hochgebirge. Sie sind bei Schluchtenwanderungen nicht zu unterschätzen. Schnee hält sich in höheren Lagen der Gebirgsstöcke (ab 1.700 m) manchmal bis Mai. Während der Wintermonate sind auch milde Tagestemperaturen bis 20 °C in küstennahen Regionen und niedrigen Lagen keine Seltenheit, dann wird die Wetterlage von Afrika beeinflusst. Die Monate März und April sowie Oktober sind Übergangsmonate und können sowohl sehr mild als auch recht kalt sein. Auch im Mai kann es noch frische Tage geben, im Juni macht sich an manchen Tagen dann schon vorsommerliche Hitze breit. Im Sommer kann man mit fast ausschließlich blauem Himmel rechnen, allerdings an manchen Tagen auch mit heftigem, kühlem Wind. Die kretische Regenzeit beginnt frühestens im September mit vereinzelten Niederschlägen. Mit dem ersten Sprießen und Knospen verwandelt sich der Herbst dann in eine Art Vorfrühling. Die Blütenpracht des Winters und des Frühlings stört sich nicht daran, wenn sich in niedrigeren Lagen mal ein Hauch von Schnee drüberlegt.
Tageslängen Iráklion
Tag
Sonnenaufgang
Sonnenuntergang
Tageslänge
(Ortszeit)
(Ortszeit)
Iraklion
Kassel
15. Jan.
7.27 Uhr
17.30 Uhr
10:03 Std.
8:24 Std.
15. Febr.
7.07 Uhr
18.01 Uhr
10:54 Std.
9:58 Std.
15. März
6.32 Uhr
18.26 Uhr
11:54 Std.
11:45 Std.
15. April
6.48 Uhr
19.51 Uhr
13:03 Std.
13:49 Std.
15. Mai
6.15 Uhr
20.17 Uhr
14:02 Std.
15:36 Std.
15. Juni
6.04 Uhr
20.35 Uhr
14:31 Std.
16:34 Std.
15. Juli
6.16 Uhr
20.34 Uhr
14:18 Std.
16:08 Std.
15. Aug.
6.38 Uhr
20.10 Uhr
13:32 Std.
14:41 Std.
15. Sept.
7.01 Uhr
19.29 Uhr
12:28 Std.
12:46 Std.
15. Okt.
7.25 Uhr
18.46 Uhr
11:21 Std.
10:47 Std.
15. Nov.
6.54 Uhr
17.14 Uhr
10:20 Std.
8:55 Std.
15. Dez.
7.20 Uhr
17.09 Uhr
9:49 Std.
7:56 Std.
Auf Kreta gilt die Osteuropäische Zeit (OEZ), d. h., es ist eine Stunde später als zu Hause. Diese Zeitdifferenz herrscht auch während der Sommerzeit von April bis Oktober. Iráklion: 35° 19' nördliche Breite, 25° 08’ östliche Länge. Kassel: 51° 19’ nördliche Breite.
Kleine Windkunde: Charakteristisch für das Windklima Kretas sind die ganzjährig vorherrschenden Winde aus nördlichen Richtungen. Sie entstehen, weil sich zwischen einem Hoch über der Balkanhalbinsel und einem Tief über dem Persischen Golf ein Druckgefälle ausbildet. Da sich im Tief die Luft gegen den Uhrzeiger bewegt, weht ein beständiger Wind aus Nordost bis Nord, der sog. Voriás. Im Sommer wird er Meltémi genannt (ein aus dem Türkischen stammendes Wort), dann bringt er angenehme Abkühlung. Die ganzjährigen nördlichen Fallwinde, die an der Südküste aufgrund der West-Ost-Ausrichtung der Gebirge besonders stark auftreten können, sind gewöhnungsbedürftig und erschweren dem Urlauber in örtlichen Einfallschneisen sowohl das Baden als auch das Wandern. Der Nordwind hält manchmal mehrere Tage an. Er verstärkt sich im Hochgebirge, was einen krassen Temperaturunterschied zu küstennahen Regionen bewirkt. Dieser Temperatursturz sollte bei Touren im Gebirge berücksichtigt werden.Fegt der berühmt-berüchtigte Schirokko aus Afrika über die Insel, wird’s ebenfalls etwas ungemütlich. Er tritt auf, wenn infolge eines Kaltluftvorstoßes in die Sahara ein Tief über Nordafrika entsteht. Dieser Südwind, bei den Griechen auch Notiás genannt, belastet Kreislauf und Psyche. Er kann in Orkanstärke auftreten und weht besonders im Frühling und im Herbst, jedoch meistens nur einige Stunden lang. Regnet es gleichzeitig, dann hinterlassen die Tropfen auch immer Spuren von rotem Wüstensand. Bläst der Westwind, so lässt er die Wellen auf dem Meer tanzen und bringt einige Stunden lang angenehme Frische, klare Sicht und in den Regenmonaten Niederschlag. Er wird in der Literatur der alten Griechen auch Zephyros genannt und ist dort mit seinen Brüdern namens Boreas (Wind des Nordens), Notos (Wind des Südens) und Euros (Wind des Ostens) ein Teil der griechischen Mythologie.
Wandersaison: Auf Kreta kann das ganze Jahr über zumindest in den niedrigen und mittleren Lagen sowie in Küstenregionen gewandert werden. Die beliebteste Zeit sind wegen der meist gemäßigten Tagestemperaturen jedoch Frühling und Herbst. Ab Oktober werden die Tage zwar kürzer, und die Dunkelheit bricht ohne lange Dämmerung abrupt herein, allerdings ist es insgesamt deutlich länger hell als zu Hause (→ Tabelle „Tageslängen Iráklion“). Im Hochsommer muss man damit rechnen, dass einem hohe Temperaturen in großteils schattenlosen Gegenden zu schaffen machen. Und nicht zu vergessen - geht es ins Hochgebirge, können die Temperaturunterschiede gewaltig sein. Für die Regenzeit gilt generell: Es gibt selten über Tage anhaltenden Dauerregen. Auch wenn es schauert, können immer wieder mal zwischendurch Sonnenstrahlen die Wolkendecke durchbrechen und Regenbögen den Tag verzaubern.
Stein- und Felskunde für Wanderer
Kreta ist die fünftgrößte Insel des Mittelmeers und die größte Insel Griechenlands. Zusammen mit den Inselchen Gávdos und Gavdopoúla zählt es zu den südlichsten Vorposten des Landes. Von Westen nach Osten misst Kreta etwa 260 km, seine Breite variiert von 60 km bis gerade einmal 12 km. Wie es sich für eine echte Wanderinsel gehört, ist Kreta sehr gebirgig. Die dominierenden Gebirgsketten von Westen nach Osten sind die Weißen Berge (griech. „Lefká Óri“; Touren 6 bis 10), das Ída-Gebirge (Touren 16 bis 19) und das das Díkti-Gebirge (Touren 27 bis 30) - allesamt stattliche Massive über 2.000 m mit Höhlen, Grotten und teilweise dramatischen Schluchten in Richtung Meer. Niedriger und ziemlich in die Länge gezogen streckt sich im Süden das Asteroússia-Gebirge aus (Touren 21 bis 25).
Entstehung und geologische Situation: Wissenschaftlich gesehen ist die Insel nichts anderes als ein aus dem Meer ragender Gipfel des sog. Griechischen Bogens, der sich vom Westen des heutigen griechischen Festlandes über die Halbinsel Peloponnes und die südlichen Inseln der Ägäis (Helleniden) bis weit in die heutige Türkei (Taurusgebirge) zieht. Den Rand dieses Bogens bildet die Hellenische Subduktionszone, ein Graben zwischen der eurasischen und der afrikanischen Platte. Diese Platten-Nachbarschaft ist alles andere als stabil: Mit einer Geschwindigkeit von etwa 3 cm pro Jahr schiebt sich die afrikanische Platte unter die eurasische. Bei so viel tektonischer Aktivität kommt es zu den typischen Begleiterscheinungen wie Vulkanismus (z. B. auf Santorin) oder Erd- und Seebeben. Pro Jahr zählt man in der Ägäis 50 bis 60 dieser starken Erschütterungen. Zum Glück für Kreta liegen die Epizentren in großer Tiefe und richten deshalb vergleichsweise geringe Schäden an.
Keine Party - der „Messinische Event“
In Kreta und auf vielen anderen Inseln und Küstenteilen des Mittelmeeres finden sich Spuren des bedeutenden „Messinischen Events“. Bei diesem erdgeschichtlich wichtigen Ereignis, kam es zu einer wiederholten Austrocknung des Mittelmeeres im Miozän vor etwa 6 Millionen Jahren. Aus noch ungeklärten Gründen senkte sich der Meeresspiegel im Mittelmeer erheblich, was zur immer stärkeren Versalzung - man nennt das Ereignis auch Messinische Salinitätskrise - und zu einer Unterbrechung der Verbindung mit dem Atlantik führte. Durch die Verdunstung des Meerwassers wurden im Mittelmeerbecken stark salz- und gipshaltige Sedimente abgelagert, die sog. Evaporite. Solche Sedimentgesteine finden sich in Kreta zum Beispiel in der Messara-Ebene. Erst eine wiederhergestellte Verbindung mit dem Atlantik über die Meerenge von Gibraltar führte vor etwa 5 Mio. Jahren wieder zu einer Flutung des - noch immer außerordentlich salzigen - Mittelmeeres.
Die Insel selbst entstand in ihrer heutigen Form zusammen mit anderen Inseln der Region etwa vor 2 Mio. Jahren, damals formte sich auch nach einer Zeit kompletter Austrocknung (→ „Keine Party ...“) das heutige Mittelmeer heraus. Der Prozess der Gebirgsbildung und Landschaftsgestaltung ist übrigens immer noch im Gange. Kreta hebt und senkt sich fortwährend: im Westen bis zu 5 mm im Jahr, im Osten 2-3 mm; nur die Inselmitte bewegt sich kaum. An der felsigen Steilküste im Südwesten Kretas zwischen Paleóchora und Chóra Sfakíon lässt sich die gehobene Küstenlinie besonders deutlich beobachten. Sie werden das vom Fährschiff auf der Fahrt zu den Touren 7 bis 9 gut erkennen können.

Muschel im Konglomerat

Kretische Gesteine: All diese tektonisch bedingten Störungen und Veränderungen hinterließen auf der aus dem Meer geborenen Sediment-Insel ein spannendes Puzzle aus den dominierenden Kalken, ihren diversen Konglomeraten sowie metamorphen Gesteinen (wie Tonschiefer oder Quarzphyllit). Generell unterscheidet man bei den Kalken zwei „Altersgruppen“: zum einen Gestein, das im Erdmittelalter (Trias, Jura und Kreide - vor 65,5 bis 251 Millionen Jahren) und davor entstand, und zum anderen Material aus der jüngeren, bis heute andauernden Erdneuzeit (Paläogen, Neogen und Quartär). Das ältere Gestein ist rau, stark verfestigt, von graublauer Farbe mit hellen Flecken und Eiseneinschlüssen. Es bildet im Karst Spalten und Höhlen - von Letzteren gibt es auf Kreta über 3.000. Das Gestein aus der Erdneuzeit, besonders aus dem Neogen (nach alter Terminologie Jungtertiär - 24 bis 1,8 Millionen Jahren) ist dagegen heller, poröser und anfälliger gegen Erosion. Außerdem ist es stellenweise fossilienhaltig.
Doch nicht nur das Alter ist ein Kriterium für die Gesteine auf der Insel. Viel wichtiger für den Wanderer ist die Festigkeit des Untergrunds, also die Unterschiede zwischen Fest-, Halbfest- und Lockergestein. Zum Festgestein gehören Kalkstein, Kalksandstein und Sandstein sowie Flysch (ein Konglomerat wie natürlicher Waschbeton) und Tonschiefer. Lockergestein ist Bergwanderern ein Begriff, denn das ist im Gebirge als Bergsturzmaterial, Schutthalden, Geröll, Schotter, Kies allgegenwärtig und erfordert oft besondere Vorsicht. Es kann eine Mischung aus Mineralien, Gesteinsbruchstücken und organischem Material sein. Zum Halbfestgestein gehören Mergel, stark verwitterter Marmor und Dolomite.
Pflanzenwelt
Kretas geologische Vielfalt spiegelt sich auch in der Flora. Bedingt durch die Erdgeschichte ist die Insel außerdem reich an endemischen Pflanzen. Deren Vorkommen ist wiederum oft regional begrenzt, gewisse Pflanzen gibt es nur in Westkreta, andere nur im Süden Zentralkretas. Die Hauptblütezeit fällt in die Regenzeit, die mit vereinzelten Schauern im September und Oktober beginnt und im Mai endet. Fällt dann endlich richtig Regen, erscheinen als Erstes die Herbstzeitlosen. Einige Wochen später werden dann Wildnarzissen und Kranzanemonen zu Vorboten der blumigen Winter- und Frühlingszeit. Frost ist auf Kreta in niedrigen Lagen eher selten. Ab Januar blüht zartrosa oder weiß der Mandelbaum und ab März in üppig gelben Rispen die Akazie am Straßenrand. Ab Ende Mai trotzen nur mehr hitzebeständige Pflanzen wie Thymian, Disteln, Keuschlamm (Mönchspfeffer) und die Meerzwiebel hartnäckig der intensiven Sonneneinstrahlung. Sie betören mit zarten Farben oder Blütenformen, wenn der Rest der Natur zu ruhen scheint.
Pflanzen der Küstenregionen: Auch auf Kreta bleibt die zunehmende Verbauung der Küste nicht aus. Und dank der immer noch subventionierten Tierhaltung suchen die Schäfer in den Wintermonaten vermehrt Weideland in niedrigen Lagen auf. Unter beidem leidet die küstennahe Botanik erheblich. Übrig bleibt dann meistens in kalkhaltigen Böden der gelb- oder weiß blühende Affodill (Asphodelus fistulosus, Asphodeline lutea), die Meerzwiebel (Urginea maritima) und der markant schöne, aber üblen Geruch verbreitende Drachen- oder Schlangenwurz (Dracuncula vulgaris). Direkt am Ufer oder im Dünensand wachsen vereinzelt Strandnarzissen, der gelb blühende Hornmohn, blaugraue Stranddisteln und gelb blühender Schneckenklee, dessen Blätter roh oder gekocht gegessen werden. Der beliebteste schattenspendende Baum am Strand ist die Tamariske. Ihre kleinen schuppenförmigen graugrünen Blätter besitzen die Fähigkeit, salzhaltige Feuchtigkeit aufzunehmen; außerdem helfen tiefe Wurzeln beim Überdauern der langen Hitzeperiode.

Meerzwiebel

Dornenbibernelle

Brandkraut

Kulturpflanzen: Kreta wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Außer im Gebirge oder unmittelbar an der Küste dominieren riesige Felder und Plantagen die Insel. Besonders fruchtbar sind dabei die mergeligen Böden in den Ebenen. Vorherrschend unter den Nutzpflanzen ist natürlich der Ölbaum (Olea europea). Medizinische Studien, zahlreiche Kochbücher und natürlich das Marketing unterstützen die internationale Beliebtheit des gesundheitsfördernden kretischen Olivenöls. Der Baum wurde schon in der Antike kultiviert und galt als Geschenk der Göttin Pallas Athene. Bis heute ist die Olive für die Kreter von vielfachem Nutzen: Die erste Pressung liefert das Speiseöl, die zweite dient zur Herstellung von Kosmetik- und Heilprodukten, und die Rückstände der dritten Pressung, sie wird „pirína“ genannt, werden als Heizstoff verwendet.
Ebenfalls seit dem Altertum bekannt und kultiviert ist die Weinrebe (Vitis vinifera). Sie gilt als Schöpfung des Gottes Dionysos. Als Schattenspender deckt die rankende Pflanze noch heute so manchen kretischen Innenhof. Landwirtschaftlich angebaute Trauben werden je nach Sorte als Tafeltrauben geerntet, zu Rosinen getrocknet oder zu Wein weiterverarbeitet.
Rund um die Dörfer, aber auch im karstigen Gelände findet man die Johannisbrotbäume (Karuben-/Karobbaum, Ceratonia siliqua). Das Gewicht „Karat“ entspricht in etwa dem eines Karobsamens und wurde früher zum Wiegen von Gold und Edelsteinen verwendet. Die nahrhaften länglichen, braunen Früchte werden zur Tierfütterung verwendet. Sind die Samen gemahlen, dann bilden sie ein viel verwendetes Verdickungsmittel für die Lebensmittelindustrie: E 410.
Pflanzen der subalpinen und alpinen Gebirgszone: Die Waldgrenze auf Kreta liegt bei circa 1.600 m. Das Mittelgebirge ist in den unteren Lagen bis 1.000 m mit Aleppokiefern (Pinus halepensis) und Hartkiefer (Pinus brutia) bewachsen. In höheren Lagen bilden Eichen, Zypressen und Zedern den Baumbestand (Touren 6 bis 8, 19 und 27): Die immergrünen Steineichen (Quercus ilex) wachsen nur sehr langsam. Diejenigen Exemplare mit dickem Stamm sind demnach uralt. Die jungen Blätter sind beim Austrieb silbrigweiß und werden später dunkelgrün, Form und Blattrand sind sehr verschieden. Das sicherste Zeichen zum Identifizieren sind ihre Eicheln. Die ebenfalls immergrüne Kermeseiche (Quercus coccifera) ist die häufigste Eichenart Kretas. Ihre Blätter sind eiförmig, ledrig, stachelig und tief gezähnt. Zypressen (Cupressus sempervirens) und Zedern ergänzen das Bild des kretischen Waldes in allen drei Gebirgsstöcken der Insel. Ihre Wuchsform kann je nach Art zwergwüchsig, riesig und ausladend sein. In niedrigeren Lagen oder rund um Friedhöfe sind sie pfahlförmig und hoch; in dieser Gestalt gelten sie auch heute noch als Trauerbaum. In der alpinen und voralpinen Zone blühen nach der Schneeschmelze bis Ende Juni und bis in höchste Gipfelhöhen Krokusse (Crocus sieberi) und Milchstern, mehrere Sorten von Wildtulpen (Tulipa cretica und Tulipa idaeum), die kugelig wachsende Dornenbibernelle, die Berberitze (Berberis cretica), Heidekraut und der kleine gelb blühende Aronstab (Arum creticum und Arum ideaum; Touren 16 bis 18 im späten Frühling). Das dornige Astracantha cretica, ein Dornpolsterstrauch mit weißen Blüten ist eine endemische Pflanze des Ida-Massivs. Malotira oder Syrisches Gliedkraut (Sideritis syriaca) wird in den vielen Tavernen als „tsai tou vounou“ (deutsch „Kretischer Bergtee“) angeboten und schmeckt köstlich. Es wächst hauptsächlich in den Bergen Westkretas.
Pflanzen der Phrygana: Immergrünes, bis zu 1 m hohes Busch- und Strauchwerk kennzeichnet die besondere Macchia des östlichen Mittelmeeres. Auf Kreta werden große Flächen, oft Weideland, von ihr bedeckt. Die Vegetationsform besteht vor allem aus Kugelbuschgewächsen, die sich mit Stacheln gegen Hitze und Tierfraß wehren (nicht immer erfolgreich), daneben finden wir hier die Kräuter- und Gewürzpflanzen des mediterranen Raumes.Affodill und Meerzwiebel dominieren weite Phrygana-Hänge, denn beide werden von Schafen und Ziegen gemieden. Die Meerzwiebel (Urginea maritima) ist ein auffallendes Gewächs und gehört zur Familie der Hyazinthengewächse. Die lanzenförmigen breiten Laubblätter wachsen in Rosettenform und vertrocknen im späten Frühling komplett. Die Pflanze übersteht die Trockenzeit als Zwiebel, die oft weit aus der Erde ragt. Sie treibt dann im Spätsommer aus, und der reichblütige lilienartige, weiße Blütenstand wird bis zu 40 cm hoch. Die Zwiebel wird medizinisch bei Herzkrankheiten verwendet. Regional unterschiedlich verbreitet wächst die dunkelrosa blühende Zistrose (Cistus creticus). Aus ihr gewinnen die Kreter das begehrte Labdanum zur Duftstofferzeugung. Populäre Kräuter der Phrygana und bis 1.300 m hoch verbreitet sind der stark duftende Salbei (Salvia), Thymian, Wasserdost (Origano) und Schopflavendel (Lavandula stoechas). Alle vier sind regional unterschiedlich stark vertreten. Fast allgegenwärtig ist das Brandkraut (Flomis fructicosa). Es ist dem Salbei ähnlich und wird gerne mit ihm verwechselt, allerdings riecht es nicht aromatisch und blüht hellgelb. Andorn (Marrubium velutinum) ist ein krautiges Gewächs und verströmt sanften Geruch, seine weißen Blüten haben zehn Kelchblätter und stehen in Quirlen. (Als Tee hilft er gegen Ärger und Aufregung!) Ginster duftet zwar auch angenehm süßlich, ist aber giftig; die Dornige Hauhechel