Küss die Hand! - Benedikt Kobel - E-Book

Küss die Hand! E-Book

Benedikt Kobel

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Beschreibung

Souverän auf glattem Parkett Sie wollten immer schon wissen, wen Sie in einem Raum voller Fremder zuerst begrüßen? Ob Sie dem Chef oder dem Ehrengast aus fernen Landen bei Tisch den Vortritt lassen? Wie ein formvollendeter Handkuss funktioniert? Und nicht zuletzt: wie Sie reagieren, wenn sich das Parkett der zwischenmenschlichen Kommunikation glatter erweist als gedacht? Dieses Buch hat die Antworten. Roman E. Svabek erklärt humorvoll und mit viel Augenzwinkern, was im Umgang mit unseren Mitmenschen, beim Begrüßen und Vorstellen, bei Tisch, bei der Kleidung und Körperpflege und nicht zuletzt bei Geschäftsterminen zu beachten ist. Mit humoristischem Gespür illustriert Benedikt Kobel diese Tipps und Tricks wie auch die Gefahren des gesellschaftlichen Umgangs, die es zu vermeiden gilt – denn gutes Benehmen kommt nie aus der Mode.

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Seitenzahl: 75

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Benedikt Kobel · Roman E. Svabek

Küss die Hand!

Heiteres aus der Welt der Etikette

Besuchen Sie uns im Internet unter: amalthea.at

© 2017 by Amalthea Signum Verlag, Wien

Alle Rechte vorbehaltenUmschlaggestaltung: Elisabeth Pirker/OFFBEATAlle Abbildungen im Buch inkl. Umschlagmotive: © Benedikt KobelHerstellung und Satz: VerlagsService Dietmar Schmitz GmbH, HeimstettenGesetzt aus der Arno ProDesigned in Austria, printed in the EUISBN 978-3-99050-101-6eISBN 978-3-903083-78-3

Der richtige Ton zur rechten Zeiterspart dir Mühe, Not und Leid!

ROMAN E. SVABEK

Achtung! Eine hohe Anzahl militärischer Auszeichnungen verlangt auch eine dementsprechende Qualität des Uniformstoffes.

Inhalt

Zum Geleit

Maria Großbauer

Umgangsformen hier und heute!

Oder doch von gestern?

Unterschiede, Neuerungen, Verhalten –was darf ich? Oder lieber nicht?!

Achtsamkeit & Sittsamkeit

Kultur oder Subkultur

Der öffentliche Raum

Gehen, stehen, sitzen, liegen, tanzen …

Höflichkeit – was dat?

Hilfe, die Tür!

Helfen und »Helfen«

Brummbrumm – vom Autofahren

Feiertage & Festtage

Hendi

Grüßen und Vorstellen

Selbst die Kuh sagt Muh, kommt sie zur Gruppe dazu!

Grußformen, Kontakt, das Wort

Ladies first! Oder doch der Chef?

Vorstellen & Bekanntmachen

In der Gruppe, im Freundeskreis, öffentlich und privat

Drinnen & draußen

Party!

Küss die Hand!

Der Smalltalk – der Breittalk

Einladen und Schenken

Der Gast/die Gästin

Bei Tisch

Schneiden, beißen, kauen: Never change a running system!

Essen? Einladen und Annehmen

Wo sitz’ ich?

Wie sitz’ ich?

Warum sitz’ ich?

Das Restaurant oder: Zu Hause schmeckt’s am besten

Das Werkzeug

First served

Gangschaltung

Smoking oder doch nur Kaffee

Fast Food

Slow geht’s auch

Ich Wein …

Vom Genuss: richtig konsumieren

Dress-sense

Kleidung oder Ähnliches

Allgemeine Kleidungswünsche

In der Arbeit

Freizeit – juhuuu!

A bisserl Haut(e)

Der festliche Anlass

Make auf – Make ab

Bling-Bling – oder welchen Schmuck heute?

Geschäftliches

Always wear international flair

Vom Erfolg

Ränge und Logen

Ansprechendes Verhalten

König und Joker

Im Hotel

Die Schlange

Zahlen oder nicht zahlen …

Von Wienern und Wienerinnen

Tu solus Vindobona

Der Wiener Ton

Servus

Suizide

Handküsse

Kaffeehaus

Über die Autoren

Zum Geleit

Marschallin: »Hat Er keine besseren Gepflogenheiten?«

Octavian: »Wenn Ihr zu dumm ist, wie ich mich benehm’, und wenn Ihr abgeht, dass ich kein Geübter in solchen Sachen bin, dann weiß ich überhaupt nicht, was Sie an mir hat!«

Der Rosenkavalier

Die Frage nach guten Gepflogenheiten oder dem richtigen Benehmen beschäftigt die Menschen seit vielen Jahrhunderten. Nur: Was ist richtiges Benehmen? Und was ist Etikette? Was für die einen eine wesentliche Eigenschaft eines zivilisierten Menschen ist, mögen andere als überflüssige Gespreiztheit oder anachronistische Unmündigkeit betrachten. Einigen wir uns darauf: Bestimmte Regeln der »Etikette« mögen vielleicht heute nicht mehr nötig sein oder gar unpassend erscheinen, anständige Umgangsformen hingegen sind durchaus zeitgemäß – und sehr notwendig. Also wertschätzender, respektvoller Stil im zwischenmenschlichen Umgang als Ausdruck von Kultur – von der Gesprächs-Kultur über die Ess-Kultur bis zur Streit-Kultur. Oder wie es Roman E. Svabek zusammenfasst: »Gutes Benehmen heißt, den anderen nicht dumm dastehen zu lassen!«

Beeindruckend ist für mich die Tatsache, dass es zumindest einmal im Jahr ein verstärktes Bedürfnis nach Ratschlägen zu »Do’s & don’ts« gibt: in der Ballsaison! Sich der »Welt der Etikette« auf andere Weise anzunähern, haben die zwei Autoren dieses Buches beschlossen, die sich übrigens auch in der Ballsaison »gefunden« haben und bereits seit mehreren Jahren aktiv beim Wiener Opernball mitwirken. Roman E. Svabek – passionierter Tanzlehrer und Opernball-Zeremonienmeister mit Leib und Seele – und Benedikt Kobel – unverzichtbarer Tenor im Ensemble der Wiener Staatsoper und Karikaturist – gehen es ernsthaft und fundiert im Kern, locker und augenzwinkernd in der Form an. Es liest sich wunderbar und ist großartig anzuschauen.

Viel Vergnügen!

Maria Großbauer

Organisatorin des Wiener Opernballs

Umgangsformen hier und heute!

Oder doch von gestern?

Unterschiede, Neuerungen, Verhalten – was darf ich? Oder lieber nicht?!

Unsere Umgangsformen sind, kurz gesagt, ein Vorschlag über den Umgang miteinander. Das Zwischenmenschliche, wie es so schön heißt. Oder auf Neuhochdeutsch: Inter-Nett!

Das Miteinander, das »Wie tu ich jetzt?« und »Was mach ich mit dir als Gegenüber?«, ist eine lange (ja sogar extremst lange) Geschichte von Missverständnissen. Eine Entwicklung aus den unterschiedlichsten Kulturen dieser Welt. Über Jahrtausende haben uns Verhaltensweisen und Gepflogenheiten unserer Vorfahren geprägt. Den Völkerwanderungen sei Dank. Die Vielvölkerstaaten vor unseren jetzigen Staatsgebilden, das römische Imperium, die großen Handelsrouten der Welt, der englische Forscherdrang, der rege Austausch mit China, die Seidenstraße, die Erforschung Afrikas, Indiens … Kurz gesagt: »Überall zieht man sich anders an.« Den Grundkonsens aus den Schnittstellen dieser vielfältigen Einflüsse, die in allgemeine (wie Parks, Plätze und Begegnungszonen) und öffentliche Bereiche (wie Amt oder Magistrat) des Lebens hineinwirken, auf den man (und auch Frau) sich geeinigt hat, nennt man Umgangsform.

Und ja! Umgangsformen sind aktueller denn je! In einer Welt, in der der öffentliche Raum immer mehr zur individuellen Nutzung abgeschotteter Einzelwesen verwendet wird (siehe Kapitel »Hendi«), ist das Miteinander unser wichtigstes Gut.

Wie störe ich andere nicht? Wie kann ich zuvorkommend sein? Kann man sich zurücknehmen und trotzdem der Star sein? Wie viel Rücksicht ist aus meiner Sicht zu viel? Ich bin höflich und umsichtig! Ich bin für andere da! Hilfsbereit und akzeptierend! Spannende Fragen. Klare Antworten. Es geht uns alle an!

Wir wollen hier ein wenig Aufklärung betreiben und aufzeigen, dass zwar alles wichtig ist, aber vielleicht doch auch nicht ganz so steif und trocken, wie man glauben möchte. Viel Spaß beim Nachschlagen und Studieren unseres Werkes! Wir beobachten Sie genau … Internett sei Dank!

Belebter Platz mit Knoblauchesser

Achtsamkeit & Sittsamkeit

Grundlegend ist dem Menschen eigen, dass er die Welt aus seinem Inneren (durch seine Augen) betrachtet. Das Schwierige beim Achtsamsein ist, dass dies nicht so sein sollte. Ein Blick von außen auf die Gesamtsituation macht oft deutlich, was zu tun gewesen wäre. Im Wesentlichen geht es darum, ein wenig die Umgebung zu beobachten. Da kommt mir jemand am engen Gehsteig entgegen! Am Straßenrand spielen Kinder mit dem Ball! Alle warten vor der Bustür aufs Einsteigen, und von drinnen wollen die raus, Hilfe! Alle stehen, nur ich bleibe sitzen?

Auch verlangt (ja, verlangt!) das Miteinander Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen. Man sollte nicht unbedingt zeigen, wie wenig man von deren Meinung, Lebensstil oder Kultur hält. Andere nicht vor den Kopf zu stoßen, ist eine Grundregel. »Lächeln und dann machen, was man will«, sagt der Experte. Rücksichtnahme ist auf alle Fälle ein Ausdruck des Respekts, und den fordern wir ja schließlich alle ein. So gleich wir sind und so individuell wir sein dürfen, so wollen wir alle akzeptiert werden, wie wir sind. Respekt, Alter!

Dem Anlass entsprechend darf sich Mann und auch Frau »fein machen«, unter Rücksichtnahme auf Gepflogenheiten. Vermeiden Sie es also, im Bikini in die Oper zu gehen oder im Ballkleid ins Kino. Auch hat es sich nicht bewährt, im Frack den Tiergarten zu besuchen. Die Wärter wollen Sie sonst einfangen.

Jeder von uns fühlt sich durch etwas belästigt. Mancher vom Knutschen eines verliebten Pärchens im Kaffeehaus. Ein anderer von Rucksäcken in der U-Bahn. Der Rucksack hat noch nie gestört. Diese Achtlosigkeit des Besitzers schon eher. Auch lautes Reden in Anwesenheit Unbekannter ist etwas, das man vermeiden sollte. Entscheidend ist, dass wir alle miteinander auskommen müssen. Ohne Umsichtigkeit geht dies nun mal nicht. Auch ist es vermessen, anderen die eigene Sichtweise aufzudiktieren. Wir sind alle anders und das ist gut so. Die Akzeptanz der anderen innerhalb einer Gesellschaft ist wichtiger als das mutwillige Verstören einzelner Gruppen oder einzelner Personen durch respektloses Verhalten.

Gutes Benehmen heißt, den anderen nicht dumm dastehen zu lassen! Das ist Benehmen. Gutes. Also Kultur. Unsere.

Kultur oder Subkultur

Was gehört zur Kultur? Einigen wir uns, dass die Kultur in diesem Buch nichts mit Theater und Kunst zu tun hat. Und doch auch schon. Kultur ist die Kunst, die Tradition zu ehren, mit der Moderne zu verbinden, Werte zu respektieren und das Menschsein zu ermöglichen.

Man spricht ja viel vom Kulturraum. Also der Raum, in dem sich viele auf das wichtigste Gemeinsame geeinigt haben, Länder, Museen, Ämter, Kaffeehäuser, Kontinente etc. Auch gibt es Kulturbeutel, die den selbigen Inhalt haben. Das Wichtigste eben. Vom Kulturattaché ganz zu schweigen. Kultur ist aber nicht nur Pflege der Tradition. Kultur wächst ständig mit uns mit. Es gilt, das Wissen zu erweitern. Neue Möglichkeiten zu erforschen und mit anderen auszukommen, ohne das Eigene zu verlieren. Es soll ja schon so mancher Volksmusiksänger den Boogie Beat spielen und selbst die Perchten vertreiben den Winter nicht mehr so wie früher.

Jeder von uns lebt auch eine Subkultur. Ob Familie, Freundeskreis, Verein oder Interessensvertretung, Subkulturen, die nicht dem Mainstream folgen, sind Ausdruck und Gefühl des Individuums. Dies ist wichtig für die Entwicklung des eigenen Seins. Beispiele sind die Hip-Hop-Szene, Filmszene, Drogenszene, Bikerszene, Tanzszene …

An der Schnittstelle des eigenen Lebensbereichs mit den Lebensbereichen der mit uns lebenden Individuen empfiehlt es sich, durch Rücksichtnahme den anderen möglichst wenig auf die Nerven zu gehen.

Der öffentliche Raum