Lady Bryn und der Herzensbrecher - Bronwyn Scott - E-Book

Lady Bryn und der Herzensbrecher E-Book

Bronwyn Scott

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Beschreibung

Was für eine betörende Schönheit! Captain Christopher Sherard ist auf den ersten Blick fasziniert von Lady Bryn. Und sie scheint seine Avancen zu genießen. Dennoch vertraut Bryn ihm nicht - dabei würde Christopher für sie seine bewegte Vergangenheit hinter sich lassen!

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Seitenzahl: 243

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IMPRESSUM

Lady Bryn und der Herzensbrecher erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Christina SeegerGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2015 by Nikki Poppen Originaltitel: „Breaking The Rake’s Rules“ erschienen bei: Harlequin Enterprises, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe HISTORICAL SAISONBand 40 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg Übersetzung: Eleni Nikolina

Umschlagsmotive: GettyImages_Massonstock

Veröffentlicht im ePub Format in 01/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783751505307

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

Karibik – Juni 1836

Passt auf die Rumfässer auf!“ Kitt Sherard jagte über den Strand und warf sich zwischen die herankommenden Angreifer und die eben an Land gebrachte kostbare Fracht. „Es ist eine Falle!“, schrie er, eine Pistole in der einen Hand, ein Messer in der anderen. Er spürte, wie seine Männer sich hinter ihm versammelten. Will Passemore, sein erster Offizier, stellte sich breitbeinig an seine Seite, bereit, die erste Wucht des Kampfes auf sich zu nehmen.

Kitt bebte vor Wut über den Verrat. Heute hatte lediglich ein gewöhnlicher Austausch bei helllichtem Tage stattfinden sollen. Irgendetwas war schiefgegangen. Im Moment war aber keine Zeit, das zu klären.

Schreie erfüllten die verlassene Höhle, als die ersten Angreifer sich aus ihrer Gruppe lösten. Kitt zielte auf die Schulter eines Mannes und feuerte ab. Wenn es um seinen Rum ging, war nicht mit ihm zu spaßen, ganz besonders, da es sich um Rum handelte, der für einen Freund bestimmt war.

Der Mann griff sich mit schmerzverzerrtem Blick an den Arm und taumelte zurück. „Haltet euch bereit, das bedeutet Krieg“, rief Kitt seinen Männern zu. „Diese Halunken werden nicht so leicht verschwinden.“

„Mit denen werden wir schon fertig, Captain“, meinte Passemore grimmig.

Und dann stürzte die Horde sich auf sie. Brüllend stellten Kitts Männer sich ihr entgegen. Kitt warf seine Pistole beiseite, jetzt war ein Messer nützlicher. Er stieß zu, wo sich ihm eine Gelegenheit bot, schnelle, scharfe Stiche in eine Schulter, einen Schenkel und gelegentlich einen Bauch, wenn ihm keine andere Wahl blieb. Die Banditen waren hartnäckig, das musste Kitt ihnen lassen. Endlich begannen sie, sich zurückzuziehen – der Anblick ihrer verletzten Kumpane reichte wohl aus, sie abzuschrecken. „Vorwärts, Männer, wir haben sie in die Flucht geschlagen!“ Kitt versuchte, den Lärm zu übertönen und preschte voran.

Die Banditen flohen aus der Höhle und schleiften ihre Verwundeten mit sich. Will überholte Kitt und feuerte dabei seine Pistole ab. Ein Mann ging zu Boden, und Kitt rief Will zu: „Wir brauchen ihn lebendig. Trag ihn zum Schiff und lass ihn zusammenflicken. Ich will wissen, wer hinter dieser Sache steckt.“

„Aye, aye!“, entgegnete Will und warf sich den Mann über die Schulter. Die Banditen hatten inzwischen die Sicherheit der Inselhügel erreicht, während Kitt und seine Männer zum Strand eilten. „Lasst uns die Fässer wieder an Bord bringen!“, wies Kitt seine Leute an. „Und zwar schnell. Sie könnten wieder angreifen.“ Im Grunde bezweifelte er das eher, dafür waren sie von seinen Männern zu übel zugerichtet worden, aber in seinem Metier ging man besser keine Risiken ein.

Obwohl er an diesem Nachmittag mit keinem Ärger gerechnet hatte, war er für alle Fälle bewaffnet gewesen. Es hatte in den vergangenen vier Monaten immer wieder Berichte über Banditen gegeben, die die Gegend unsicher machen sollten, indem sie kleinere Handelsschiffe überfielen und sie ihres Rums oder Zuckers beraubten.

Kitt hatte diese Berichte nicht ernst genommen. Kleine Schiffe, eher Boote und in nicht sehr gutem Zustand, waren meist unbewaffnet und unterbesetzt und boten also ein leichtes Ziel – ganz anders als seine Queen of the Main. Unbedeutende Banditen zogen unbedeutende Ziele vor. Nur heute aus irgendeinem Grund nicht.

Nachdenklich sah Kitt zu, wie die Fässer in die Boote geladen wurden, und gab schließlich das Zeichen zur Abfahrt, sobald er in das letzte Boot gesprungen war. Ausgerechnet heute musste er überfallen werden, da er den Rum seines Freundes Ren Dryden transportierte.

Vor ihm wurde das erste Boot an der Seite der Queen vertäut, und Kitt konnte sehen, wie Will seinen Gefangenen mit einem Netz an Bord hievte. Er hoffte nur, dass der Mann ihnen Antworten geben würde.

Doch Will hatte schlechte Nachrichten. „Ich glaube nicht, dass wir ihn retten können, Captain. Die Kugel hat ihn im Rückgrat getroffen. Sie beeilen sich besser. Das ist zu viel für O’Reillys Künste.“ Was Kitt kaum überraschte, da O’Reillys „Künste“ sich auf das Zusammenflicken von Messerwunden beschränkte.

Der Mann war auf das Deck gelegt worden. Er war aschfahl und litt zweifellos große Schmerzen, und er hatte Angst. Er weiß, dass der Tod naht, dachte Kitt, als er neben ihm in die Knie ging und ihm die Hand auf die Stirn legte. „Wollen Sie mir etwas sagen? Soll ich irgendjemanden benachrichtigen?“

Der Mann schüttelte den Kopf. Aus der Nähe und unter dem Dreck und Schweiß schien er nicht älter zu sein als Passemore. Kitts Bruder hatte fast genauso ausgesehen in der letzten Stunde, die sie zusammen verbracht hatten, sein Gesicht aschgrau vor Entsetzen über die Ungeheuerlichkeit, die bevorstand.

„Gut“, fuhr Kitt fort. „Wer hat dich geschickt? Wer hat dich bezahlt?“

Der Mann versuchte zu sprechen, wurde aber vom Schmerz gepackt und stöhnte auf. Sein Blick wurde dringlich, seine Worte kamen stockend. „Sie … warten auf … Sie … wenn wir … Sie nicht schnappen … sollten. Gehen Sie … nicht … zurück.“ Seine Züge entspannten sich, sein Atem kam röchelnd. „Ist mir … vergeben?“ Die Frage jedes sterbenden Mannes.

Kitt küsste ihn auf die Stirn und erteilte ihm die einzige Absolution, die er geben konnte. „Deine Schulden sind getilgt. Ruhe in Frieden.“ Der Mann tat seinen letzten Atemzug. Kitt erhob sich langsam und berührte O’Reilly an der Schulter. „Du weißt, was zu tun ist“, sagte er düster.

Es begann bereits, dunkel zu werden, als sie in die Carlisle Bay fuhren und an Land ruderten. Bridgetown war fast leer, alle Läden geschlossen und die Leute zu Hause bei ihren Familien. Auf Sugarland würden Ren und Emma sich bald zum Abendessen zu Tisch begeben. Kitt lächelte bei dem Gedanken an Rens neues Glück als Ehemann, Landbesitzer und freier Mann, der selbst sein Schicksal bestimmte – alles, was Ren sich je gewünscht hatte. Auch alles, was Kitt selbst für sein Geburtsrecht gehalten hatte. Allerdings nur bis zu dem Moment, als es ihm genommen worden war. Sechs Jahre waren seitdem vergangen, und er rang noch immer mit dieser Erkenntnis.

Denk nicht daran. Es ändert nichts. Heute Abend durfte er sich von nichts ablenken lassen, besonders nach der Warnung des Banditen. Er steckte die Hand in den Stiefel und holte ein Messer heraus. Falls ein weiterer Angriff erfolgen sollte, würde keine Zeit sein, es herauszuziehen. Wie jedes Mal, wenn er wegen irgendwelcher Geschäfte in der Stadt bleiben musste, begab er sich zu seiner Unterkunft in der Nähe der Bay Street, nicht weit vom Haus des Gouverneurs entfernt. Man erwartete ihn heute Abend bei den Crenshaws zum Dinner. Es war nicht weit dorthin, wenn ihm die Strecke heute auch meilenweit vorkam.

Am Ende der Bay Street bewegte sich ein Schatten – und noch einer. Sie stürzten sich auf ihn, zwei gegen einen. Es waren große, dunkelhäutige Männer. Einer sprang ihn von hinten an und versuchte, ihn zu Boden zu drücken, aber Kitt war vorbereitet. Er schmetterte den Mann gegen die Wand eines Gebäudes. Dann wirbelte er herum, das Messer in der Hand, um sich dem anderen zu stellen. Das Messer erhoben, den Kopf gesenkt wie ein Stier, stürmte er auf ihn zu, schob ihn beiseite, sodass der fast das Gleichgewicht verlor, und lief weiter.

Aber die Männer waren schnell und hefteten sich ihm an die Fersen. Der Abstand zwischen ihnen wurde immer geringer. Kitt erblickte ein Haus mit erleuchteten Fenstern. Er stieß die kleine Pforte auf, die das Haus von der Straße trennte, und rannte durch den Garten. Ah, ein Spalier! Ein Balkon! Perfekt.

Kitt setzte den Fuß auf die erste Sprosse und kletterte daran hoch, packte das Geländer des Balkons und zog sich hinauf. Gleichzeitig schleuderte er das Spalier von der Wand, um es seinen Verfolgern nicht leicht zu machen. Auf dem Balkon angekommen, hielt Kitt kurz inne, um Atem zu schöpfen.

Überzeugt, dass die Männer aufgegeben hatten, überlegte er gerade, was er jetzt tun sollte, als die Tür zum Balkon geöffnet wurde. „Wer ist da?“ Eine Frau in einem weißen Morgenrock trat hinaus und starrte Kitt erschrocken an.

Kitt handelte blitzschnell, um zu verhindern, dass sich ihrer Kehle ein Schrei entringen konnte. Kitt packte die Frau, riss sie an sich und küsste sie auf den Mund, um den Schrei zu ersticken. Eigentlich hatte er sie nur zum Schweigen bringen wollen, aber Himmel, wie wundervoll ihre weichen, vollen Brüste sich anfühlten. Sie war nackt unter dem Morgenrock, das spürte er deutlich.

Vielleicht war es die Aufregung des Tages, jedenfalls war er plötzlich von dem Wunsch erfüllt, sich in diesem Kuss zu verlieren. Und seine kühne Dame schien nichts dagegen zu haben. Sie hatte nicht die Lippen zusammengepresst, als er den Kuss vertiefte, und war nicht vor ihm zurückgewichen. Das war Kitt Ermutigung genug. Er glitt mit der Zungenspitze über ihre Zähne, liebkoste das Innere ihres Mundes. Aha, die Dame fand offenbar Gefallen an Süßem. Sie schmeckte nach Pfefferminze und duftete nach Zitrone und Lavendel. Zu seinem Entzücken erwiderte sie seinen Kuss mit der gleichen Begeisterung.

Er knabberte an ihrer Unterlippe und hörte die Frau leise keuchen. Aufreizend langsam begann er ihre Brust zu streicheln. Als der Gürtel ihres Morgenrocks sich lockerte, schlüpfte Kitt mit der Hand unter den glatten Satinstoff und berührte ihre warme, herrlich duftende Haut. Sein Körper reagierte heftig, sodass sie ihn zweifellos an ihren Schenkeln spüren konnte.

Ein mehr als unwillkommenes Klopfen an ihrer Tür unterbrach das herrliche Intermezzo. Eine besorgte Männerstimme ließ sich vernehmen. „Ist alles in Ordnung?“ Kitt hielt beunruhigt den Atem an. Der Vater? Ein Bruder? Der Verlobte oder gar der Ehemann?

Die Frau löste sich hastig von Kitt, die grauen Augen weit aufgerissen. Mein Vater, formte sie stumm mit den Lippen. Aber trotz der ungewöhnlichen Situation fasste sie sich schnell wieder und betrachtete Kitt nachdenklich. Er schenkte ihr ein verwegenes Lächeln, auf das sie ihrerseits mit einem Lächeln antwortete. Offenbar hatte sie einen Entschluss gefasst.

Laut genug, um von dem Herrn vor der Tür verstanden werden zu können, rief sie: „Alles ist gut. Ich hörte ein Geräusch, aber es ist nichts. Nur das Spalier schon wieder.“ Und schnell, um sicherzustellen, dass der Mann nicht doch noch beschloss, hereinzukommen: „Ich … ziehe mich gerade um, bin aber gleich unten.“

Schließlich drehte sie sich zu Kitt um, die Hände in die Hüften gestemmt. „Und jetzt zur eigentlichen Frage: Wer sind Sie, und was tun Sie auf meinem Balkon?“

Kitt lächelte unbekümmert und ließ den Blick anerkennend über ihren Körper gleiten. Seine Retterin war bemerkenswert attraktiv. Langes haselnussbraunes Haar fiel ihr wie ein schwerer, glänzender Vorhang über den Rücken. Die hohen Wangenknochen und die kühlen grauen Augen vermittelten den Eindruck einer sehr klugen Frau. Hier handelte es sich nicht um ein unreifes Mädchen. Vielleicht würde es heute ja doch noch aufwärts gehen für ihn. Sein Schaft schien jedenfalls dieser Meinung zu sein. Kitt lehnte sich an das Geländer, die Arme vor der Brust verschränkt, ohne den geringsten Versuch zu machen, seine nur allzu offensichtliche Erregung zu verbergen. „Ich heiße Kitt, und was ich auf ihrem Balkon tue, hängt ganz und gar von Ihnen ab.“

2. KAPITEL

Hat es je eine unverhohlenere Einladung zur Sünde gegeben, fragte sich Bryn Rutherford. Der blonde, muskulöse, sonnengebräunte Riese von einem Mann, der an ihrem Balkongeländer lehnte, war die personifizierte Versuchung. Sein Kuss hatte wundervoll geschmeckt, nach Abenteuer, nach Wind und Salz, als hätte er den Tag auf dem Meer verbracht.

Wahrscheinlich hätte sie ihm eine Ohrfeige verpassen müssen für seine freche Art, sie zum Schweigen zu bringen, allerdings hatte sie seinen Kuss dafür ein wenig zu begeistert erwidert. Sie war ehrlich genug, sich das einzugestehen. Und warum auch nicht? Attraktive Männer wie er kletterten nicht jeden Tag zu ihrem Balkon hinauf. Aber was sollte sie jetzt tun? Ihn ein zweites Mal das Spalier benutzen lassen, dieses Mal in die andere Richtung? Nun, dagegen sprach, dass das Spalier im Garten lag und dass ihre eigene Neugier es nicht erlauben wollte.

Bryn begegnete seinem Blick mit einer ebenso abschätzigen Musterung seines aufregenden Körpers wie er den ihren begutachtete. Unverschämt konnte sie auch sein. „Es bleibt nicht genug Zeit zu tun, was Sie vorschlagen, Sir. Mein Vater erwartet mich zum Dinner.“ Als hätte sie sonst ihre Meinung geändert.

„Vielleicht ein anderes Mal?“, forderte Bryn ihn heraus. „So entzückend unser Zwischenspiel auch gewesen sein mag, muss ich Sie jetzt bitten zu gehen.“

Er sah sich übertrieben gründlich um, zuerst warf er einen Blick in ihr Schlafzimmer, dann in den Garten hinunter und am Ende sogar hinauf in den Himmel. „Und wie, schlagen Sie vor, soll ich das bewältigen?“

„Es wäre natürlich einfacher, hätten Sie das Spalier nicht von der Wand gerissen.“ Einfacher, aber lange nicht so spannend. Der Gedanke, wie er sich mit seinen starken Armen ohne jede Hilfe auf den Balkon gehievt hatte, ließ sie erschauern. Was er auch den ganzen Tag über tat, es musste sehr anstrengend sein – und wahrscheinlich auch, was er nachts über trieb. Gewiss gehörte er nicht zu den Männern, die die Nacht oft allein verbrachten.

Bryn sah über das Geländer nach unten. „Einfacher, aber nicht unmöglich. Wenn Sie sich über den Balkon herabließen, könnten Sie den Sprung wagen, ohne sich etwas zu tun, nehme ich an.“

„Oder ich könnte mich unter Ihrem Bett verstecken, bis Sie gegangen sind“, schlug er mit einem weiteren aufregenden Lächeln vor. Seit Ewigkeiten hatte Bryn nicht mehr so viel Spaß gehabt – keine Anstandsdame, kaum bekleidet und ein gut aussehender Mann ganz für sie allein. Sie hatte ganz vergessen, wie schön Flirten sein konnte.

Langsam ließ sie die Hand an ihrem Ausschnitt entlangstreichen und sah, dass sein Blick ihrer Bewegung folgte. „Was für ein äußerst verführerischer Vorschlag, Ihnen zu erlauben, mir beim Auskleiden zuzusehen. Leider kann ich darauf nicht eingehen, weil Sie uns ausrauben könnten, kaum dass ich Ihnen den Rücken zukehre. Ich kann unmöglich einem wildfremden Mann freien Zugang zu unserem Haus gestatten.“ Sie sah warnend zur Tür. „Jetzt muss ich Sie dringend bitten zu gehen, sonst muss ich dieses Mal wirklich schreien.“

Er lachte und verbeugte sich knapp vor ihr, bevor er ein Bein über das Geländer schwang. Bryn hielt den Atem an, doch er zwinkerte ihr unbekümmert zu. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin sicher, Ihre Annahme wird korrekt sein.“ Und plötzlich war er fort. Einen Moment später hörte Bryn ein leises Geräusch. Sie wagte einen Blick über das Geländer und sah ihn sich erheben und den Staub von den Sachen klopfen. Gleich darauf ging er durch die offene Gartenpforte auf die Straße hinaus und war verschwunden.

Bryn wünschte, sie hätte ihn ebenso leicht auch aus ihren Gedanken verschwinden lassen können. Was ihr vielleicht auch gelungen wäre, wenn das Dinner etwas anregender gewesen wäre. Leider war der leere Stuhl ihr gegenüber das Aufregendste an diesem Abend und ganz gewiss nicht der recht korpulente Mann zu ihrer Linken, ein Mr. Orville, ein offenbar erfolgreicher Importeur. Der Herr zu ihrer Rechten war nicht viel besser, wenn auch jünger. Dennoch vergaß sie nicht, sich wie eine Dame zu benehmen und beiden mit größter Höflichkeit zu begegnen.

Sie und ihr Vater waren erst vor drei Tagen angekommen, und schon waren alle darauf erpicht, ihre Bekanntschaft zu machen. Die Männer, die sich heute bei den Crenshaws eingefunden hatten, gehörten zu der Crème de la Crème der guten Gesellschaft hier in Bridgetown, verfügten über die besten Beziehungen und über Erfahrungen, die sich für den Auftrag ihres Vaters für die Krone von England als äußerst nützlich erweisen würden.

Diese Männer musste sie beeindrucken, nicht den verschwitzten blonden Mann, den sie sehr wahrscheinlich bei dem Versuch überrascht hatte, bei ihnen einzubrechen. Er war nichts als ein gemeiner Verbrecher, und sie hatte sich wie eine ordinäre Kokotte aufgeführt. So faszinierend der Mann auch war, sie musste an ihren Vater denken, der zutiefst entsetzt gewesen wäre, wenn er wüsste, was sich abgespielt hatte.

Bryn nippte an ihrem Wein und lächelte Mr. Selby, den Mann zu ihrer Rechten, höflich an. Sie war sich nur allzu bewusst, dass er immer wieder verstohlene Blicke auf ihren Busen warf, während er ihr von den Sehenswürdigkeiten der Insel erzählte. Ihr unerwarteter Besucher, Kitt-ohne-Nachnamen, würde nichts auf verstohlene Weise tun. Er würde keinen Hehl daraus machen, dass er sie schön fand, sondern sie offen und unverblümt betrachten.

„Was meinen Sie, Miss Rutherford?“, fragte Mr. Selby gerade.

„Verzeihen Sie, was meine ich wozu?“

Er lächelte nachsichtig, zu sehr der Gentleman, um sich über ihre Unaufmerksamkeit zu beschweren, aber nicht Gentleman genug, um nicht auf ihren Busen zu starren. „Zu einem Picknick. Ich dachte, eine Fahrt durch die Gemeinde würde Ihnen gefallen.“

„Gewiss, aber vielleicht wird das warten müssen, bis Vater und ich uns etwas eingelebt haben.“ Sie lächelte und wandte sich Mr. Orville auf ihrer anderen Seite zu.

Als das Dinner sich seinem Ende näherte, kam Bryn zu der enttäuschenden Erkenntnis, dass die Gesellschaften hier denen in London sehr ähnlich waren. Sie hatte so gehofft, es würde anders sein, sie hatte gehofft, die Männer würden anders sein.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Einer von ihnen zumindest war anders. Sie fragte sich, ob sie ihn je wiedersehen würde und wie das zu bewerkstelligen sein könnte. Vielleicht könnte sie ein zufälliges Treffen arrangieren? Sei vorsichtig, warnte ihr Gewissen sie. Das ist ein Neuanfang für deinen Vater. Er braucht dich. Du kannst keinen Skandal riskieren. Du hast es ihm versprochen.

Eleanor Crenshaw, ihre Gastgeberin, erhob sich, ein Zeichen für alle Damen, es ihr gleichzutun und ihr in den Salon zu folgen. Bryn warf einen letzten Blick auf ihren Vater. Sie hoffte, alles verlaufe nach seinen Wünschen. Bis jetzt hatte sie nicht richtig begriffen, wie es ihrem Vater gelungen war, den königlichen Auftrag für die Gründung einer Bank zu erhalten, Sie vermutete, dass wohlmeinende Verwandte die Hand im Spiel gehabt hatten. Der ältere Bruder ihres Vaters war der Earl of Creighton und besaß die besten politischen Beziehungen.

Ein Erfolg ihres Vaters würde den Rutherfords eine einflussreiche Position verschaffen. Bryn erhoffte sich allerdings mehr für ihren Vater als nur finanziellen Erfolg. Sie hoffte, er würde darin die Möglichkeit sehen, sein Leben nach dem Tod seiner Frau wieder neu aufzubauen. Nach über einem Jahr war es Zeit für ihn, an sich zu denken.

Die Unterhaltung der Damen im Salon drehte sich taktvoll um ebendieses Thema. Was konnte ihr Vater für die Gatten der Damen tun? Hatte er die Autorität, eigenständig zu entscheiden?

Bryn wollte gerade das Thema wechseln und fragen, warum heute Abend ein Stuhl leer geblieben war, als ein Diener den Raum betrat. Er flüsterte seiner Herrin etwas ins Ohr, worauf sie lächelte. „Aber ja doch, Bradley, führen Sie ihn herein.“ Sie wandte sich mit selbstgefälliger Miene an die übrigen Damen. „Unser lieber Captain ist eingetroffen.“

Einige von den Damen kicherten verschämt hinter vorgehaltenen Fächern. Lieber Himmel, dachte Bryn, dieser Captain muss ja etwas ganz Besonderes sein. Die Tochter einer dieser Damen, die zu Bryns Linken saß, eine Miss Caroline Bryant, errötete und senkte schüchtern den Blick.

„Myladys“, verkündete der Diener kurz darauf, „Captain Christopher Sherard.“

Bryn sah neugierig auf. Captain Sherard war einer der potenziellen Investoren, mit denen ihr Vater verhandeln wollte. Er war ihnen wärmstens vom Earl of Dartmoor empfohlen worden. Gerade auf ihn setzte ihr Vater sehr große Hoffnungen, nur waren sie ihm bisher noch nicht begegnet.

Der erste Eindruck von dem Mann, der den Raum betrat, war, dass er bemerkenswert attraktiv war. Der zweite, dass er ihr seltsam vertraut erschien. Christopher. Kitt. Nein, das konnte nicht wahr sein. Bryns Herz klopfte schneller. Der Mann auf ihrem Balkon war der wichtigste Investor ihres Vaters!

Sie wusste nicht, ob ihr Herz so heftig pochte, weil sie eine mögliche Katastrophe befürchtete oder weil sie ihn wiedersah. Aber es konnte doch nicht wirklich derselbe Mann sein, oder? Das lange blonde Haar hatte er mit einem schwarzen Band zu einem Pferdeschwanz gebunden. Das verschwitzte Hemd hatte er gegen ein makelloses Leinenhemd getauscht. Ein unauffälliger Diamant blitzte in seiner Halskrawatte auf, ein Zeichen von Wohlstand als auch gutem Geschmack. Seine Kleidung saß so vollkommen, dass die breiten Schultern, schmalen Hüften und langen Beine aufs Beste zur Geltung gebracht wurden.

Die großartige Statur deutete sicher darauf hin, dass es sich um denselben Mann handelte, aber die teure, geschmackvolle Kleidung konnte sie nicht mit ihrem heimlichen Besucher in Einklang bringen. Einen Augenblick empfand sie so etwas wie Enttäuschung. Vielleicht war er es doch nicht, und es bestand lediglich eine frappante Ähnlichkeit, die sie sich vielleicht auch nur einbildete, weil sie an ihn hatte denken müssen.

Und doch … Sie betrachtete sein Gesicht eingehender, das feste Kinn, die gerade Nase, aber es waren die Augen, die ihn verrieten. Ihr Herz machte einen Sprung. Er war es doch! Derselbe Mann, der auf ihren Balkon geklettert war und sie geküsst hatte, dass ihr ganz schwindlig geworden war.

Selbst die eleganteste Kleidung konnte nicht die Kühnheit seiner blauen Augen verbergen, als er sich im Raum umsah und jede einzelne Dame wahrnahm, bis sein Blick schließlich auf ihr verweilte. Kaum merklich weiteten sich seine bemerkenswerten Augen, und ein winziges Lächeln erschien um seine Mundwinkel.

Bryn hielt den Atem an. Würde er ihr kleines Geheimnis enthüllen? Einen Skandal konnte sie sich ausgerechnet jetzt ganz und gar nicht leisten. Ihr Verhalten würde auf ihren Vater zurückfallen. Niemand würde gern Geschäfte mit einem Mann machen, der seine eigene Tochter nicht zu zügeln wusste.

Er nahm den Blick von ihr und wandte sich Eleanor Crenshaw, seiner Gastgeberin, zu. Nichts mehr erinnerte an den schmutzigen, verschwitzten Piraten, diese ganz andere Version von ihm verfügte auch über die nötigen guten Manieren. „Vergeben Sie mir bitte meine Verspätung. Ich hoffe, meine Abwesenheit hat die Tischordnung nicht völlig durcheinandergebracht?“

Also war er der fehlende Gast. Bryn wurde immer verwirrter. Wenn er hier erwartet wurde, warum hatte er ihren Balkon erklommen? Und wie ließ sich das mit einem angeblich seriösen Bankier, der er doch wohl war, vereinbaren?

Als es Zeit war, den Tee zu sich zu nehmen, und die übrigen Gentlemen zu ihnen stießen, ließ eine tiefe Stimme Bryn leicht zusammenfahren. „Als Sie von einem ‚anderen Mal‘ sprachen, dachte ich nicht, dass es so bald sein würde.“ Bryn konnte gerade noch verhindern, dass sie ihren Tee verschüttete.

„Ich stellte mir nicht vor, dass eine solche Gesellschaft Ihnen liegen könnte – man kann gar keine Spaliere erklimmen“, erwiderte sie trocken, ohne ihn anzusehen. Doch sie war sich seiner Nähe nur allzu bewusst, roch den sauberen Vanilleduft seines Eau de Cologne und das Sandelholz seiner Badeseife. Er hatte also gebadet, nachdem er sie verlassen hatte, ein Gedanke, der die aufregendsten Bilder vor ihrem inneren Auge erscheinen ließ.

„Wie schade. Ich hatte Sie vorhin eigentlich als sehr viel fantasiereicher eingeschätzt.“ Er war sichtlich amüsiert, als hätte er ihre alles andere als züchtigen Gedanken erraten. „Und hier gibt es so viel zu erklimmen, es müssen ja nicht immer Spaliere sein.“ Eigentlich hätte seine schlüpfrige Anspielung sie verärgern sollen, doch stattdessen musste sie ein Lächeln unterdrücken.

Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr. „Abgesehen von Ihrer mangelnden Fantasie, fürchte ich, dass Sie mir gegenüber im Vorteil sind.“

Bryn blickte auf ihre Tasse herab und musste nun doch lächeln. „Oh, das bezweifle ich sehr, Mr. Sherard. Ich glaube nicht, dass Sie sich jemals einer Frau gegenüber im Nachteil befinden könnten.“

Er lachte leise. „Und doch ist es in diesem Fall so. Möchten Sie mir nicht die Ehre erweisen, mir Ihren Namen zu verraten?“

Nun, er würde es sowieso bald erfahren. „Ich heiße Bryn, Bryn Rutherford.“ Ihr fiel auf, dass er sich leicht anspannte, sein Atem stockte für einen winzigen Augenblick – ein Zeichen, dass er bereits von ihr gehört hatte. Was vielleicht auch nicht so überraschend war. Bridgetowns Gesellschaft war klein und jede Neuigkeit verbreitete sich schnell. Jeder Händler, jeder Geschäftsmann in der Stadt wusste gewiss, dass ihr Vater eingetroffen war und warum.

„Weiß der Earl eigentlich, was Sie in Ihrer Freizeit so treiben?“

Er ließ den Blick anerkennend über sie gleiten und reichte ihr seinen Arm. „Miss Rutherford, vielleicht möchten Sie mich auf die Veranda begleiten und ein wenig frische Luft mit mir schnappen?“

Sie ahnte, was sie dort erwartete. Er wollte Informationen, aber gewiss nicht nur das. Sag Ja, drängte sie die Abenteurerin in ihr. Wenn er schon aus dem Stegreif so gut küsste, wie viel aufregender würden seine Küsse sein, jetzt, da sie beide etwas größeres Interesse aneinander hatten? Doch die Dame in ihr war klüger und würde heute Abend Stärke zeigen. Aber nur heute Abend, meinte ihre unartigere Seite. Sie würde nicht immer eine Dame sein müssen. Auch das hatte sie sich unter anderem versprochen.

Bryn beschloss, ihn herauszufordern. „Warum? Damit Sie durch mich an meinen Vater kommen? Es braucht schon mehr als einen Kuss, um mir eine positive Referenz abzuschmeicheln, Captain. Ich verbinde niemals das Geschäftliche mit dem Vergnügen. Am besten wünschen wir uns jetzt eine gute Nacht, Captain, bevor einer von uns falsche Schlüsse über den anderen ziehen kann.“ Der Himmel wusste, was er von ihr denken musste nach dem Kuss auf dem Balkon.

Er lächelte belustigt, als wollte er ihr sagen, dass sie zwar das letzte Wort gehabt hatte, er aber die Oberhand behielt. Wie vorhin auf dem Balkon verbeugte er sich spöttisch vor ihr. „Ich treffe mich morgen Nachmittag mit Ihrem Vater. Danach könnten wir ja einen Spaziergang im Garten machen. Wobei Sie entscheiden dürfen, ob es Geschäft oder Vergnügen sein wird.“

Ein Treffen mit ihrem Vater? Bryn wusste, dass er davon ausging, sie würde bei diesem Treffen irgendwo in den hinteren Teil des Hauses verbannt sein, während die Männer ihre Geschäfte tätigten. Aber wer war sie, seine Annahmen zu korrigieren? Also lächelte sie nur. „Bis morgen dann also, Captain Sherard.“ Der arrogante Mann sollte ruhig glauben, dass er das Spiel für sich entschieden hatte, aber es erwarteten ihn noch einige Überraschungen.

3. KAPITEL

Zum Henker noch mal! Von allen Balkonen in Bridgetown musste er ausgerechnet auf Bryn Rutherfords Balkon klettern, der Tochter jenes Mannes, der gekommen war, um die Währung der Krone in die Karibik einzuführen, und von dem Kitts zukünftige Geschäftsmodelle abhingen. Kitt war sich nur noch nicht ganz sicher, ob es Glück oder Pech gewesen war. Am folgenden Nachmittag, als er sich auf den Weg zu dem Treffen machte, war er noch immer zu keinem Schluss gekommen.

Der männlichste Teil seines Körpers jedenfalls reagierte mehr als erfreut, wenn er Bryn Rutherford begegnete. Sie war wirklich eine Göttin – wunderschön, leidenschaftlich und darüber hinaus auch noch intelligent. Sie hatte sofort begriffen, wozu ein Spaziergang mit ihm hätte führen können.

So hemmungslos sie sich auf dem Balkon auch seinem Kuss hingegeben hatte, sie hatte Angst vor den Folgen. Vielleicht war sie ganz einfach eine Dame, die sich durch ein kluges Urteilsvermögen und Vorsicht auszeichnete. Nicht jeder blickte wie er auf eine mit Reue erfüllte Vergangenheit zurück. Andererseits sagte ihm seine Erfahrung, dass keine Dame um die halbe Erdkugel segelte, ohne dass es dafür einen sehr triftigen Grund gab. Hatte Bryn Rutherford doch etwas zu verbergen?

Ein sehr interessanter Gedanke. Wie kam ein behütet aufgewachsenes Mädchen wie sie dazu, so verlockend zu küssen? Nein, kein Mädchen, sondern eine Frau. Nichts an Bryn Rutherford war mädchenhaft. Sie hatte nichts mit einer unschuldigen Debütantin gemein, das signalisierte bereits ihr verführerisches grünes Seidenkleid, das sie gestern Abend getragen hatte. Aber Kitt hatte sie auch schon in einem sündhaft dünnen Satinmorgenrock bewundern können, hatte ihre vollen Brüste gespürt und ihre kühne Zungenspitze geschmeckt. Der Gedanke daran hatte in ihm die Überzeugung reifen lassen, dass er doch eher Glück gehabt hatte. Dieser Gedanke hatte ihn allerdings auch die halbe Nacht wachgehalten.

Die restliche Nacht hatten ihn weniger erfreuliche Überlegungen beschäftigt. Wer hatte Meuchelmörder auf ihn gehetzt? Steckte dahinter lediglich einer seiner weniger angenehmen Geschäftspartner, der sich betrogen glaubte, oder waren die Gründe komplizierter? Hatte ihn endlich doch noch jemand aus seiner Vergangenheit gefunden und sich die Mühe gemacht, den Atlantik zu überqueren, um sich an ihm zu rächen? Er war so vorsichtig gewesen in dieser Hinsicht, da eine Entdeckung nicht nur ihn in Gefahr brächte, sondern auch seine Familie. Seinen ganzen Besitz hatte er aufgegeben, einschließlich seines Namens, um sie in Sicherheit zu wissen.