Landschildkröten - Hartmut Wilke - E-Book

Landschildkröten E-Book

Hartmut Wilke

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Beschreibung

Schildkröten faszinieren, sind sie doch Zeugen aus vergangenen Zeiten. Auch wegen ihrer außergewöhnlichen Anatomie und ihrer gemächlichen Art, sich durchs Leben zu bewegen, haben sie eine große Fangemeinde. Der Schildkröten-Experte Dr. Hartmut Wilke erläutert im GU Tierratgeber Landschildkröten alles Wichtige rund um die Haltung von Landschildkröten - von Auswahl und Eingewöhnung über Pflege, Ernährung und Gesundheit bis hin zur Beschäftigung. Mit ausführlichen Landschildkröten-Porträts sowie vielen Tipps und Ideen für schöne Terrarien, Freilandanlagen und Balkongehege. Darüber hinaus gibt es Infos zur richtigen Überwinterung. Außerdem erhalten Sie praktischen Rat, falls es zu Problemen bei der Haltung kommt. Der Verhaltensdolmetscher erklärt typische Verhaltensweisen der Landschildkröten. Und mit SOS - was tun? ist Hilfe im Notfall garantiert. Als Extra gibt's die GU Heimtier Plus-App. Damit wird der Tierratgeber interaktiv und hält weitere interessante Zusatzinfos und Bilder bereit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 83

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MIT DER GU HEIMTIER PLUS-APP WIRD IHR TIERRATGEBER INTERAKTIV

Dieser Ratgeber hält noch weitere interessante Zusatzinfos und Bilder für Sie bereit. Die entsprechenden Stellen sind durch folgende Icons gekennzeichnet.

Oh, lecker Futter! Die Landschildkröte hat herrliche Beeren am Weißdornstrauch entdeckt. Sehen Sie im Video auf >, wie sie sich genüsslich darüber hermacht.Aufwachen! Die Bilder auf > zeigen, wie sich die Schildkröte aus ihrem schützenden Blätterhaufen arbeitet.Kennen Sie die drei größten Landschildkröten der Erde? Bilder und Infos dazu finden Sie auf >.Gestalten Sie für Ihre Tiere einen herrlichen Wohlfühl-Parcours! Anregungen zeigen die Bilder auf >.Das hält fit: Futter kann sich Ihre Schildkröte nämlich auch »erarbeiten«. Ideen gibt’s auf >.Wissen Sie, was man unter dem »Solarheizungsprinzip« bei Schildkröten versteht? Lesen Sie nach auf >.Wie gut Sie die Tiere kennen, zeigt der Test auf >.Machen Sie den Gesundheits-Check auf >.Was tut Ihren Schildkröten gut und was absolut nicht? Die Wunschliste auf > bringt es ans Licht.Infos zum richtigen Futter finden Sie auf >.

INTERESSANTE INFOS FINDEN – SO EINFACH GEHT’S:

Sie brauchen nur ein Smartphone und einen Internetzugang.

1. APP Herunterladen

Laden Sie die kostenlose GU Heimtier Plus-App im Apple App Store oder im Google Play Store auf Ihr Smartphone. Starten Sie die App und wählen Sie Ihren Tierratgeber aus.

2. Bild SCANNEN

Scannen Sie nun jeweils die in Ihrem Tierratgeber gekennzeichneten Bilder mit der Kamera Ihres Smartphones und tauchen Sie weiter ein in die Welt Ihres Tieres.

3. NEUES ERFAHREN

Entdecken Sie Spannendes über Ihr Tier. Machen Sie den Wissenstest. Oder lassen Sie sich von tollen Bildern und Videos begeistern.

TYPISCH LANDSCHILDKRÖTE

Nicht von ungefähr nehmen Schildkröten in der Mythologie vieler Völker eine ganz besondere Rolle ein. Entdecken auch Sie das überaus faszinierende Wesen dieser urzeitlichen Kriechtiere.

Landschildkröten stellen sich vor

Etwas Respekt darf schon dabei sein, wenn Sie einer Schildkröte ins Auge schauen, finden Sie nicht? Schließlich blicken einen »250 Millionen Jahre Schildkröte« an! Die erste Schildkröte, Proganochelys benannt, tauchte schon 60 Millionen Jahre vor den Großsauriern auf. Das ein Meter lange Skelett dieses Tieres hat man sowohl in Thailand als auch in Deutschland gefunden. Schildkröten sind neben den Krokodilen die einzigen Zeugen aus der Zeit der Saurier, die bis heute die Erde bevölkern. Im Gegensatz zu den Großsauriern konnten sich die Schildkröten den Klimaveränderungen der Erdgeschichte vor 65 Millionen Jahren anpassen und überlebten trotz der sich verändernden Lebensbedingungen bis heute. Doch leider brauchte es in unserer Zeit nur einige Jahrzehnte, um gesunde Bestände, die es vor gut 50 Jahren noch gab, an den Rand der Ausrottung zu bringen.

Schildkröten sind gefährdet

Die Veränderung des Klimas durch den Menschen und seine Eingriffe in die Lebensräume der Schildkröten bedeuten für viele Arten fast den Untergang. Problematisch ist auch, dass viele zu groß gewordene »Heimtier«-Schildkröten weltweit von ihren Haltern einfach ausgesetzt werden. Damit kommen Arten plötzlich in Regionen vor, in denen sie nie heimisch waren und bringen dort das ökologische Gleichgewicht ins Wanken. Die Rotwangen-Schmuckschildkröte ist nur ein drastisches Beispiel dafür, wie eine Art durch menschliche Unbedachtheit weltweit nicht wiedergutzumachende Schäden anrichtet. Sie kreuzt sich mit anderen Arten in der Natur, verdrängt schwächere aus deren Lebensräumen und zerstört das Kleinleben im fremden Biotop durch ihren Heißhunger auf Laich und Jungtiere von Amphibien und Fischen, auf Weichtiere und empfindliche Pflanzen. Damit solche Fehler nicht geschehen, finden Sie in diesem Buch Warnhinweise zu Arten, die besonders wegen ihrer zu erwartenden Endgröße (>) für einen Anfänger nicht geeignet sind, aber auch Tipps, wie Sie zum Artenschutz beitragen können, indem Sie Ihre Schildkröten vermehren (>, >, >, >, >, >). Ich nehme hier nur Arten auf, die Sie im deutschsprachigen Raum aus Nachzuchten erwerben können, Entnahmen aus der Natur sind nicht erforderlich und größtenteils sowieso per Gesetz verboten. Das gilt auch für lebende Urlaubsmitbringsel.

Perfekte Anpassungskünstler

Das Anpassungsvermögen der Schildkröten an unterschiedliche Lebensräume ist enorm. Sie haben Tropen, Wüsten, Sümpfe und die verschiedensten Gewässertypen erobert. Dadurch bildeten sich über 200 Arten heraus. Manche Arten bevorzugen ein Leben nur unter Wasser und im Schlamm vergraben. Sie gehören in die Familien der Schlamm-, Alligator- und Schlangenhalsschildkröten. Sie leben weltweit in großen Flusssystemen und Seen. Markante Beispiele dafür sind die bis 40 cm große Südamerikanische Fransenschildkröte oder die 100 kg schwere Amerikanische Alligator-Schnappschildkröte, die größte Süßwasserschildkröte überhaupt. Beide Arten gehören ausschließlich in hoch professionelle Hände, weshalb Sie sie besser in einem Zoologischen Garten bewundern. Eine andere extreme Lebensweise, nämlich ohne Wasser, pflegen manche Landschildkrötenarten, und das ebenfalls weltweit. Arten, deren Lebensraum im Sommer glühend heiß wird, überdauern diese Zeit in Höhlen bei gemäßigten Temperaturen (>, >). Wieder andere überstehen den Winter mit Hilfe einer Winterruhe (>).

Mit den scharfen Hornscheiden auf den Kiefern lässt sich auch grobes Futter gut zerschneiden.

Landlebende Schildkröten von wasserlebenden Schildkröten unterscheiden

Erfahrene Schildkröten-Liebhaber erkennen an der Körperform einer Schildkröte, aus welchem Lebensraum sie stammt. Für Anfänger ist das kaum möglich. Der Panzer hat im Lauf der Artenbildung unterschiedliche Veränderungen erfahren. Ein extremes Beispiel für eine Landschildkröte ist die sehr flach gebaute Spaltenschildkröte (Malacochersus tornieri) aus Afrika, deren Panzer so weit zurückgebildet ist, dass er elastisch wie ein Fingernagel nachgibt. Als eigentlicher Schutz dient ihr nicht der Panzer, sondern enge Felsspalten, in denen sie sich einklemmt und somit unerreichbar für ihre Verfolger wird. Mit der unten stehenden Tabelle können Sie einfache Unterschiede in der Anpassung an die Lebensräume der Schildkröten feststellen. Spätestens, wenn Sie unverhofft zu einer Schildkröte kommen, sind diese Grundkenntnisse wichtig. Wenn Sie die Merkmale der Tabelle überprüfen, können Sie in der Regel die Schildkröte problemlos zuordnen. Beachten Sie bitte, dass sich die beschriebenen Panzerformen auf Tiere beziehen, die mindestens zwei Jahre alt sind bzw. deren Panzer 6 bis 7 cm lang ist.

Lebensraum-Test Haben Sie noch Zweifel, zu welcher Gruppe Ihre Schildkröte gehört? Bieten Sie dem Tier sowohl eine Landfläche als auch eine Wasserfläche an, die nicht zu steil abfällt, damit Landschildkröten nicht ertrinken und die andererseits tief genug ist, um der Schildkröte ein völliges Untertauchen mit dem Panzer zu ermöglichen. Am besten eignet sich dazu eine Zementwanne (Baumarkt), die Sie mit einer Seite auf einen Ziegelstein stellen. Das Wasser sammelt sich im unteren Ende, der Rest ist Landteil. Setzen Sie die Schildkröte in diese »Versuchsanordnung« in den trockenen Bereich und beobachten Sie das Tier während des Tests. Die Schildkröte wird in dem ihr vertrauten Milieu dauerhaft bleiben und Ihnen damit anzeigen, zu welcher Gruppe sie gehört.

Schildkröten ihrem Lebensraum richtig zuordnen

AN LAND LEBENDE SCHILDKRÖTE

IM WASSER LEBENDE SCHILDKRÖTE

IM SUMPF LEBENDE SCHILDKRÖTE

PANZER

Form rundlich gewölbt

Form flach gewölbt

alle Zwischenformen von flach bis rundlich

VORDER- UND HINTERBEINE

Beine säulenförmig rund; Haut mit hornigen Schuppen, Zehennägel eher stumpf

Füße paddelförmig mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen; Haut mit zarten Schuppen

Füße paddelförmig, Schwimmhäute wenig ausgeprägt bis fehlend; nur dünne Schuppen

VERHALTEN

bleibt auf dem Landteil, trinkt oder badet höchstens eine Stunde im flachen Wasser, taucht nie mit dem Kopf unter Wasser

strebt zum Wasser, bleibt darin, taucht in der Regel für Minuten bis Stunden mit dem Kopf oder dem ganzen Körper unter Wasser (je nach Art)

strebt zum Wasser, bleibt über Stunden darin, taucht ganz unter oder bleibt mit dem Bauch im Wasser liegen, je nach Art und Alter sucht sie danach wieder das Land auf

Die Eigenarten von Landschildkröten

Schildkröten sind sogenannte Fluchttiere, die möglicherweise Opfer von »Beutegreifern« werden können. Besonders Jungtiere verkriechen sich wegen ihrer vielen Feinde im dichten Unterholz. Schildkröten behalten selbst während der Ruhephasen aus ihrem Versteck heraus ihre Umgebung ständig im Auge. Wenn die Zeit gekommen ist, machen sie sich auf den Weg, um ihre Bedürfnisse nach Futter, Wasser, Sonnenschein und einem Partner zu befriedigen. Diese Zeit ist genetisch festgelegt. So sucht die Dosenschildkröte (>) ihr Futter am taufrischen Morgen, wenn auch Futtertiere unterwegs sind. Die Griechische Landschildkröte (>) sucht ihr Futter am frühen Vormittag, nachdem sie sich in der Morgensonne aufgewärmt hat, und erneut am späten Nachmittag, wenn die Hitze des Tages vorbei ist. Die übrige Zeit ruht sie im Schatten oder in einem Versteck. Dieses instinktive Verhalten legen die Schildkröten bei Ihnen zu Hause nicht ab. Denn selbst als Nachzuchttiere bleiben sie Wildtiere mit allen erworbenen Überlebensstrategien. So brauchen Jungtiere ein sicheres Versteck dringender als ausgewachsene Schildkröten. In den Porträts (>, >, >, >, >, >) erfahren Sie auch, wann Ihre Schildkröte aktiv ist, denn zu dieser Zeit möchte sie ihr Futter haben (>), und ob sie zu einer Sommerruhe neigt. Dann dürfen Sie sie nicht daran hindern und ihr Futter anbieten, das sie in dieser Phase nicht haben will. Diese Beispiele zeigen, welch große Bedeutung die Einzelheiten in diesem Buch für Sie und damit für Ihre Schildkröte haben.

Dosenschildkröten brauchen abwechslungsreiches Futter aus der Natur und dem Zoofachhandel. Schwarzkäferlarven mit relativ hohem Fettgehalt eignen sich vereinzelt als Beifutter.

Gesetzlicher Schildkrötenschutz

Landschildkröten sind geschützt. Möchten Sie eine Landschildkröte erwerben, unterliegen Sie daher automatisch der gesetzlichen Verordnung zur Haltung und zum Handel nach EU-Recht und der Bundesartenschutzverordnung. Als Anfänger sind Sie stets auf der sicheren Seite, wenn Sie ein Nachzuchttier erwerben und beim Kauf nicht nur Namen und Anschrift des Verkäufers notieren, sondern noch folgende Angaben dokumentieren lassen: deutscher und wissenschaftlicher Artname, Geburtsdatum und Geschlecht des Tieres (wenn erkennbar), Hinweise auf vorhandenes Zuchtbuch und Angaben zu den Elterntieren. Ist Ihre Wunsch-Schildkröte ein Importtier, dann benötigen Sie eine CITES-Bescheinigung; für alle im Buch porträtierten Arten reicht eine Fotodokumentation.

Hinweis zu den Porträts

Auf den folgenden Seiten stelle ich Ihnen sechs Schildkröten-Arten vor. Am Anfang stehen die am häufigsten nachgezogenen Arten, die weniger häufig vermehrten Arten am Ende. Alle sechs Arten können Sie als Nachzuchten erwerben.

Fachsprache entschlüsseln

Winterruhe

tagaktiv

dämmerungsaktiv

Testudo hermanni

Griechische Landschildkröte

Unterarten Zwei; T. hermanni boettgeri, kurz »Thb«; T. hermanni hermanni, kurz »Thh«.

Schutzstatus EU-A, die Haltung ist genehmigungspflichtig, sehr gute Nachzuchtergebnisse.

Größe Im Durchschnitt bis zu 20 cm in Menschenobhut; in der Natur größere »Rekordmaße«.

Verbreitung