Langdistanz-Triathlon Moritzburg 2005 - Sebastian Thiel - E-Book

Langdistanz-Triathlon Moritzburg 2005 E-Book

Sebastian Thiel

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Beschreibung

Seit mehr als 30 Jahren ist Sebastian Thiel Marathonläufer und Triathlet. Fast von Beginn an berichtet er in Briefen an einen Freund von seinen Wettkämpfen; angefangen von einem Extremlauf über knapp 70 Kilometer in den Schweizer Bergen, über Ironman-Triathlons bis hin zu Teilnahmen am Triple-Ultra-Triathlon, bei denen er 11,4 Kilometer schwamm, 540 Kilometer Rad fuhr und 126,6 Kilometer lief. In den Briefen schreibt Sebastian Thiel nicht nur über die sportlichen Aspekte wie Zeiten und Platzierungen, sondern mehr auch über sehr persönliche Dinge, die ihn zur Teilnahme an diesen extremen Ausdauerbelastungen motivieren. Im vorliegenden Bericht schreibt er über seine Vorbereitung und Teilnahme am Triathlon über die Langdistanz (Ironman) in Moritzburg 2005.

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Seitenzahl: 25

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Langdistanz-Triathlon Moritzburg 2005

[…] Jetzt aber lief ich die fünfte Runde in etwa 40 Minuten und machte in der nächsten wieder etliche Gehpausen. Hatte ich im Winter nicht einmal überlegt, dass der Start in Moritzburg eine Belohnung wäre […] Was für eine Belohnung war das? […] Dieser ganze Mist hier hält mich von allem ab, was einem im Leben weiter bringt. Ich hatte die Schnauze voll […]

Berlin, den 14. Juni 2005

Lieber B.!

Eine Reise ins Ich: In der sechsten der acht Laufrunden versteckte ich meine Schwäche nicht mehr und legte auch hinten am Schlossteich eine Gehpause ein. Mein Vater stand dort und sagte, dass ich immer noch vor acht Uhr im Ziel wäre, wenn ich die letzten Runden in 40 Minuten lief. Recht hatte er. Trotz allem würde ich diesen Ironman in einer Gesamtzeit von weniger als 13 Stunden beenden. Auf dem Weg vom Schlossteich in den Park stand dann ein Zuschauer mit einem Bier in der Hand. Du hast es gut, sagte ich. Er lachte. Von Henrik ließ ich mir noch mal ein paar Kekse geben. Auf der Laufstrecke wurden zwar Riegel angeboten, aber mit einem Fruchtgeschmack, von welchem mir übel wurde. Und Bananen konnte ich nicht mehr sehen.

Ich beendete die sechste Runde und hoffte, dass ich vielleicht auf der nun vorletzten Runde wieder ein bisschen schneller würde. Aber ich erwartete es nicht. Noch immer musste ich zehn Kilometer laufen und erinnerte mich gut daran, dass es letztes Jahr in Glücksburg bis drei Kilometer vor dem Ziel gedauert hatte, bis es wieder ging. Im Wald dehnte ich die Gehpause wieder aus und die Mädchen an den Abzweigungen fragten mich wiederholt verzweifelt, ob ich noch einmal käme. Dann aber wurde ich tatsächlich schneller. Ich verzichtete zwar nicht darauf, bei der Verpflegung im Wald zu gehen, doch wenn ich lief, war es von Tempo her wirklich wieder so etwas. Nach 12:12 Stunden ging ich schließlich auf die letzte Runde. Rupert fragte, wie schnell genau die Zeit in Glücksburg war. Ich sagte es ihm und dass ich es schaffen werde, schneller zu sein. Noch einmal Cola und Wasser und dann los. Ich lief. Diese Erholung war mehr als ein Wunder. „Tschüss“ zu allen Jungs und Mädchen an der Strecke, ein letztes Mal Isostar bei der Verpflegung im Wald. Meine zweitbeste Marathonzeit beim Ironman ist 4:44 Stunden. Um diese Zeit zu erreichen, müsste ich nach 12:46 Stunden im Ziel sein. Ich lief, ich rannte. 12:45 Stunden hört sich eigentlich besser an, dachte ich, und 12:44 Stunden erst. Ich verließ den Wald. Zuschauer fragten mich: Letzte Runde? Sonst wäre ich jetzt nicht so schnell, erwiderte ich. Ich hörte sie lachen, bereits hinter mir. Rupert stand am Eingang zum Park, genau wie vor zwei Jahren. Er winkte und fragte, als ich ihn erreicht hatte, was ich machen würde. Einen sensationellen Endspurt, sagte ich. Und dann Bruce Springsteen: Glory Days