Lärm im Spiegel - Erich Kästner - E-Book

Lärm im Spiegel E-Book

Kästner Erich

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Beschreibung

Warum Gedichte? Erich Kästner gibt die Antwort: »Dass jemand ausspricht, was ihn bewegt und bedrückt, ist nützlich.« In Lärm im Spiegel aus dem Jahr 1929 zeigt sich Kästner als Lyriker von Rang. Prädikat: absolut gegenwärtig und uneingeschränkt gebrauchsfähig. Sachliche Romanze Als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen: sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut. Sie waren traurig, betrugen sich heiter, versuchten Küsse, als ob nichts sei, und sahen sich an und wussten nicht weiter. Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei. Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken. Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. û Nebenan übte ein Mensch Klavier. Sie gingen ins kleinste Café am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend saßen sie immer noch dort. Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.

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Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten

(und man darf sagen: sie kannten sich gut),

kam ihre Liebe plötzlich abhanden.

Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,

versuchten Küsse, als ob nichts sei,

und sahen sich an und wussten nicht weiter.

Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.

Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier

und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.

Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort

und rührten in ihren Tassen.

Am Abend saßen sie immer noch dort.

Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort

und konnten es einfach nicht fassen.

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Sergeant Waurich

Das ist nun ein Dutzend Jahre her,

da war er unser Sergeant.

Wir lernten bei ihm: »Präsentiert das Gewehr!«

Wenn einer umfiel, lachte er

und spuckte vor ihm in den Sand.

»Die Knie beugt!«, war sein liebster Satz.

Den schrie er gleich zweihundertmal.

Da standen wir dann auf dem öden Platz

und beugten die Knie wie die Goliaths

und lernten den Hass pauschal.

Und wer schon auf allen vieren kroch,

dem riss er die Jacke auf

und brüllte: »Du Luder frierst ja noch!«

Und weiter ging’s. Man machte doch

in Jugend Ausverkauf …

Er hat mich zum Spaß durch den Sand gehetzt

und hinterher lauernd gefragt:

»Wenn du nun meinen Revolver hättst –

brächtst du mich um, gleich hier und gleich jetzt?«

Da hab ich »Ja« gesagt.

Wer ihn gekannt hat, vergisst ihn nie.

Den legt man sich auf Eis!

Er war ein Tier. Und er spie und schrie.

Und Sergeant Waurich hieß das Vieh,

damit es jeder weiß.

Der Mann hat mir das Herz versaut.

Das wird ihm nie verziehn.

Es sticht und schmerzt und hämmert laut.

Und wenn mir nachts vorm Schlafen graut,

dann denke ich an ihn.

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Junggesellen sind auf Reisen

Ich bin mit meiner Mutter auf der Reise …

Wir fuhren über Frankfurt, Basel, Bern

zum Genfer See, und dann ein Stück im Kreise.

Die Mutter schimpfte manchmal auf die Preise.

Jetzt sind wir in Luzern.

Die Schweiz ist schön. Man muss sich dran gewöhnen.

Man fährt auf Berge. Und man fährt auf Seen.

Und manchmal schmerzt der Leib von all dem Schönen.

Man trifft es oft, dass Mütter mit den Söhnen

auf Reisen gehn.

Das ist ein Glück: mit seiner Mutter fahren!

Weil Mütter doch die besten Frauen sind.

Sie reisten mit uns, als wir Knaben waren,

und reisen nun mit uns, nach vielen Jahren,

als wären sie das Kind.

Sie lassen sich die höchsten Gipfel zeigen.

Die Welt ist wieder wie ein Bilderbuch.

Sie können, wenn ein See ganz blau wird, schweigen

und haben stets, wenn sie in Züge steigen,

Angst um das Umschlagtuch.

Erst ist man sich noch etwas fremd. Wie immer,

seit man fern voneinander leben muss.

Jetzt schläft man, wie dereinst, im selben Zimmer.

Und sagt: Schlaf wohl! Und löscht den Lampenschimmer.

Und gibt sich einen Kuss.

Doch eh man’s wieder lernt, ist es zu Ende!

Wir bringen unsre Mütter bis nach Haus.

Frau Haubold sagt, dass sie das reizend fände.

Dann schütteln wir den Müttern kurz die Hände

und fahren wieder in die Welt hinaus.

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Ganz besonders feine Damen

Sie tragen die Büsten und Nasen

im gleichen Schritt und Tritt

und gehen so zart durch die Straßen,

als wären sie aus Biskuit.

Mit ihnen ist nicht zu spaßen.

Es ist, als trügen sie Vasen

und wüssten nur nicht, womit.

Sie scheinen sich stündlich zu baden

und sind nicht dünn und nicht dick.

Sie haben Beton in den Waden

und Halbgefrornes im Blick.

Man hält sie für Feen auf Reisen,

doch kann man es nicht beweisen.

Der Gatte hat eine Fabrik.

Sie laufen auf heimlichen Schienen.

Man weicht ihnen besser aus.

Sie stecken die steifsten Mienen

wie Fahnenstangen heraus.

Man kann es ganz einfach nicht fassen,

dass sie sich beißen lassen

in und außer dem Haus …

Man könnte sich denken, sie stiegen

mit Hüten und Mänteln ins Bett.

Und stünden im Schlaf, statt zu liegen.

Und schämten sich auf dem Klosett.

Man könnte sich denken, sie ließen

die Männer alle erschießen

und kniffen sie noch ins Skelett.

So schweben sie zwischen den Leuten

wie Königinnen nach Maß.

Doch hat das nichts zu bedeuten.

Sie sind ja gar nicht aus Glas!

Man kann sie, wie andre Frauen,

verführen, verstehn und verhauen.

Denn: Fein sind sie nur zum Spaß.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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