1,99 €
Sie war schlau - nur eines begriff sie nicht: dass Lassiter ihr helfen wollte. Oder sie wollte es nicht begreifen. Es grenzte an ein Wunder, dass er sie überhaupt aufgespürt hatte. Und jetzt wollte sie ihm entwischen - hier, in der sonnendurchglühten Wüste von Arizona, vor der grandiosen Felsenkulisse des Monument Valley. Er kannte nicht einmal ihren Namen, deshalb hatte er sie für sich selbst "Dolores" getauft. Die Zeitungen nannten sie das "Wolfsmädchen", weil sie in der Wildnis gelebt hatte. Ihr wirklicher Name aber wurde geheim gehalten. Jäh donnerten Hufe los. Im nächsten Atemzug preschte sie aus einer Senke hervor, vornübergebeugt auf dem Rücken ihres Pferdes. Das lange schwarze Haar verhüllte einen großen Teil ihres Körpers.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2012
Vollständige E-Book-Ausgabe
der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Lübbe Digital und Bastei Verlag in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
© 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG,
Köln
Datenkonvertierung E-Book:
César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-8387-2164-4
Sie finden uns im Internet unter
www.bastei.de
oder
www.luebbe.de
GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR
erscheint wöchentlich im BASTEI Romanbereich
GRÜNDER
Gustav H. Lübbe († 1995)
Geschäftsführung:
Stefan Lübbe (Vorsitzender)
Cheflektor: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
VERLAG UND REDAKTION
Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln
Telefon: 0221/8200-0 – Telefax: 0221/8200-3450
Erfüllungsort: Köln
Gerichtsstand:
Das für den Verlagssitz zuständige Gericht.
Alle Rechte an diesem Romanheft vorbehalten.
Die Bastei-Romanhefte dürfen nicht verliehen oder zu
gewerbsmäßigem Umtausch verwendet werden.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und andere
Beiträge übernimmt der Verlag keine Haftung.
Unverlangten Einsendungen bitte Rückporto beifügen.
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Titelbild:
Boada/Norma
Lassiter und das Wolfsmädchen
Sie war schlau – nur eines begriff sie nicht: dass Lassiter ihr helfen wollte. Oder sie wollte es nicht begreifen.
Es grenzte an ein Wunder, dass er sie überhaupt aufgespürt hatte. Und jetzt wollte sie ihm entwischen – hier, in der sonnendurchglühten Wüste von Arizona, vor der grandiosen Felsenkulisse des Monument Valley. Er kannte nicht einmal ihren Namen, deshalb hatte er sie für sich selbst »Dolores« getauft. Die Zeitungen nannten sie das »Wolfsmädchen«, weil sie in der Wildnis gelebt hatte. Ihr wirklicher Name aber wurde geheim gehalten.
Jäh donnerten Hufe los. Im nächsten Atemzug preschte sie aus einer Senke hervor, vornübergebeugt auf dem Rücken ihres Pferdes. Das lange schwarze Haar verhüllte einen großen Teil ihres Körpers.
Endlich hatte er sie aufgescheucht.
Es war ein tagelanges gegenseitiges Belauern gewesen, und allem Anschein nach hatte sie die schwächeren Nerven. Das war beileibe nicht selbstverständlich. In diesen Zeiten des Umbruchs – man schrieb das Jahr 1885 – gab es Frauen, die härter waren als mancher Mann. Lassiter hatte es am eigenen Leib zu spüren bekommen, schon so manches Mal. Was die neue weibliche Härte betraf, konnte ebendies durchaus auch auf Dolores zutreffen. Immerhin hatte sie, dem Hörensagen nach, mindestens zwei Jahre in der Wildnis zugebracht. Nichts konnte Körper und Geist mehr stählen als eine derart extreme Erfahrung. Sie war in den Wäldern und in den Bergen gleichermaßen zu Hause wie hier in der Wüste. Allein deshalb musste sie sich in dem rauen Land mindestens genauso gut auskennen wie die Indianer. Vielleicht kannte sie sich sogar besser aus, denn selbst die roten Ureinwohner lebten nicht in den unwirtlichsten Gegenden, sondern eher dort, wo es Wasser und fruchtbaren Boden gab. Dolores aber war imstande, sich in einer Felsenhöhle zu verkriechen und auf rätselhafte Weise darin zu verschwinden, obwohl die Verfolger das Innere gründlichst durchsuchten und alle Ausgänge tagelang besetzt hielten.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!