Lektüreschlüssel. Tennessee Williams: A Streetcar Named Desire - Tennessee Williams - E-Book

Lektüreschlüssel. Tennessee Williams: A Streetcar Named Desire E-Book

Tennessee Williams

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Beschreibung

Reclams "Fremdsprachen-Lektüreschlüssel. Tennessee Williams: A Streetcar Named Desire" bezieht sich auf den fremdsprachigen Originaltext (in Reclams Roter Reihe), ist aber auf Deutsch verfasst und unterstützt ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine "Checkliste" enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Der Band enthält: Erstinformationen zum Werk - Inhaltsangabe - Personen (Konstellationen) - Werk-Aufbau (Strukturskizze) - Wortkommentar - Interpretation - Autor und Zeit - Rezeption - Checkliste zur Verständniskontrolle - Lektüretipps mit Filmempfehlungen.

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Seitenzahl: 50

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LEKTÜRESCHLÜSSELFÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

Tennessee Williams

A Streetcar Named Desire

Von Heinz Arnold

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe in der Originalsprache: Tennessee Williams: A Streetcar Named Desire. Hrsg. von Herbert Geisen. Stuttgart: Reclam, 1988 [u. ö.]. (Universal-Bibliothek. 9240.)

2008, 2013 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Siemensstraße 32, 71254 DitzingenGesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 DitzingenMade in Germany 2018RECLAM ist eine eingetrageneMarke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, StuttgartISBN 978-3-15-960230-1ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015397-0

www.reclam.de

Inhalt

1. Erstinformation zum Werk

2. Inhalt

3. Personen

4. Werkaufbau

5. Interpretation

6. Autor und Zeit

7. Rezeption

8. Checklist: Revision for Term Papers & Finals

9. Lektüretipps / Filmempfehlung

Anmerkungen

1. Erstinformation zum Werk

A Streetcar Named Desire kann zu den berühmtesten Dramen des 20. Jahrhunderts gezählt werden. Es ermöglicht Zuschauern und Lesern, den zum Teil schmerzhaften und widersprüchlichen Übergang von einer noch feudal geprägten Welt zur modernen Massen- und Industriegesellschaft anschaulich und intensiv nachzuvollziehen. Der Gegensatz zwischen einer alten, in vielerlei Hinsicht untergehenden und dennoch für manche mit Vorzügen verbundenen, und einer neuen, schwierigeren, aber auch beschleunigten Lebensweise bildet den roten Faden des Werkes. Dabei bleibt der Verfasser insgesamt eher neutral. Er unterstreicht aber mit dem Ausgang der Handlung den tatsächlichen Verlauf der Zeitgeschichte, ohne diesen Sieg der Gegenwart über die Vergangenheit moralisch zu werten.

Auf der dramatischen Umsetzung dieses historischen Konflikts in sehr wirklichkeitsnahe Charaktere beruht der Erfolg von A Streetcar Named Desire. Es wurde 1945/46 geschrieben und 1947 uraufgeführt, im November in Boston, im Dezember am Broadway in New York.

Von der Aufführung profitierten sowohl der Autor als auch der Regisseur Elia Kazan und mehrere Hauptdarsteller in vorher nicht gekanntem Ausmaß. Williams wurde durch das Stück hochberühmt und erhielt dafür unter anderem den begehrten Pulitzerpreis. Marlon Brando legte im Theater und durch die Verfilmung von 1951 mit dem Stück den Grundstein für seinen Weltruhm, und Elia Kazan wurde durch seine Regie des Stückes und der Verfilmung ein enger Partner und Freund von Williams.

Die Resonanz beim Publikum war unvergleichlich; sie hält bis heute an und hat A Streetcar Named Desire zum Klassiker gemacht. Bekannt war schon damals, dass der Autor in seinen literarischen Arbeiten autobiographische Erfahrungen behandelt. Depressionen, Gewalt, familiäre Konflikte, Pessimismus und Homosexualität sind Themen, die in vielen Werken aus seiner Feder auftauchen. Er kannte New Orleans persönlich sehr gut und er hat tatsächlich einen Mann namens Stanley Kowalski getroffen, er war selbst homosexuell und seine eigene Jugend war von massiven Problemen innerhalb der Familie gekennzeichnet. Die Kritiker lobten schon immer, dass er die Fähigkeit besitzt, die Wirklichkeit konkret und schonungslos zum Ausdruck zu bringen, nicht zuletzt wegen seiner eigenen Geschichte.

Andererseits wurde einiges bemängelt. Es gab den Vorwurf, das Stück biete keine soziale Wertung der Gesellschaft, die moralische Position des Autors sei nicht zu erkennen, die Hauptfiguren seien von Pessimismus und Schicksalsgläubigkeit bestimmt und so könne auch keine positive Identifikations- oder Heldenfigur ausgemacht werden; hinzu kamen Hinweise auf eine nicht ganz angemessene Inszenierung, ein eher verfehltes Verfahren der Bühnendarstellung.1

Williams’ Verdienst besteht darin, als realistischer Dramatiker bestehende Verhältnisse und Beziehungen darzustellen; er knüpft dabei historisch zutreffend an eine zentrale gesellschaftliche Veränderung an. Dass er sich nicht kritiklos an den Sieg der bürgerlichen Moderne anhängt, zeigt seine zum Ende hin aufkommende Abwertung von Stanley; zu viele negative Handlungen gehen in den letzten Szenen von ihm aus. Zugleich ist aber deutlich, dass Blanches Lebensmodell nicht mehr zeitgemäß ist, die feudale Vergangenheit kann nicht wiederbelebt werden. Stella dagegen passt sich der harten Realität der Massengesellschaft an, indem sie sich Stanleys Macht, seinen Gelüsten und Launen unterwirft und mit der aristokratischen Vergangenheit vollkommen bricht. Sie steht für einen konfliktreichen historisch-sozialen Prozess, in dem die Überbleibenden des Adels nur dann eine Zukunft hatten, wenn sie sich der neuen dominierenden Klasse, dem Bürgertum, unterwarfen und deren Lebensweise übernahmen. Blanche tut das nicht, deshalb wird sie aus dem gesellschaftlichen Geschehen schließlich ausgeschlossen. Stella bleibt zurück und hat ein eigenes Kind, was bedeutet, dass sie ihren Weg unter den neuen Bedingungen finden wird, sogar über ihre Generation hinaus. Aber am Ende ist sie selbst tiefgreifend schuldig geworden, denn sie hat ihre eigene Schwester verraten.

schmerzhaft: painful

etw. nachvollziehen: to understand s.th.

beschleunigt: accelerated

etw. werten: to judge s.th.

Hauptdarsteller: leading actor

unvergleichlich: unique

schonungslos: ruthlessly (Adv.)

nicht zuletzt wegen: not least because of

etw. bemängeln: to criticize s.th.

verfehlt: inadequate

an etw. anknüpfen: to refer to s.th.

etw. wiederbeleben: to revive a.th.

Gelüste: desire

Launen: moods

Überbleibende: remnants

sich einer Sache unterwerfen: to submit to s.th.

tiefgreifend: radical

2. Inhalt

Erste Szene

Nach einer anstrengenden Reise erscheint Blanche DuBois, eine elegant gekleidete, etwa 30-jährige Frau bei einem Haus im wenig ansehnlichen französischen Viertel von New Orleans. Sie ist Lehrerin für englische Literatur, kommt aus Mississippi und besucht ihre Schwester Stella, die mit dem polnischstämmigen Arbeiter Stanley Kowalski verheiratet ist. Die beiden wohnen in einem Zweizimmerapartment.

Vor dem Haus trifft sie auf zwei Frauen, eine davon ist die Hauseigentümerin, Eunice Hubbell. Nur Augenblicke zuvor hat Stanley seiner Frau gesagt, dass er mit seinem Freund Mitch kegeln geht. Stella ist ihnen gefolgt, sie will zusehen. Eunice lässt Blanche in die Wohnung der Kowalskis, während ihre Bekannte Stella aus der Kegelkneipe holt.

Als sich die beiden Schwestern sehr herzlich begrüßen, hat Blanche schon heimlich den Whiskey im Schrank probiert. Sie plaudert fast ohne Unterbrechung los, sie ist erschrocken, in welchem Milieu Stella lebt; diese hat damit kein Problem. Blanche ist sehr zerbrechlich und eitel, sie gesteht ihrer Schwester, dass das heimische Gut im Süden, Belle Reve, verloren ist. Stella ist sehr betroffen und kann das nicht glauben, aber Blanche erklärt ihr, dass das Anwesen hoch verschuldet war und alle Angehörigen ohne Nachlass verstorben sind. Sie sagt, ihr Schulleiter habe ihr Urlaub gewährt, weil sie so mitgenommen sei.