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LI S1 – Der Weg des Schwertes, Band 10 - das Staffelfinale! Während die Kämpfe in Rogos Veridis eskalieren, erhebt sich Scarlett zur Stimme des neuen Rates. Auf den Höhen des Thororimgod prallen Licht und Schatten in einem atemberaubenden Duell aufeinander, das über die Zukunft aller Rogosier entscheidet. Als die Wahrheit über Katan ans Licht kommt, bricht eine Flut von Erinnerungen über Li herein. Sein Schicksal ist untrennbar mit dem seiner Familie und seinem Vermächtnis verbunden. Zwischen Verantwortung und Liebe, zwischen Verlust und Hoffnung – muss er entscheiden, wem sein Herz wirklich gehört. Doch eines ist gewiss: Sein Weg des Schwertes ist noch nicht zu Ende.
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Seitenzahl: 66
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Autoren: Manuela Wieninger · Martin Wintersberger
Illustrationen: Midjourney
Cover: Acht Schätze & Midjourney
astro-entertainment.at
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Eingebettete Schriften: Fira Sans (OFL), PT Serif (OFL), Ailerons (lizenziert). Sollte Ihr E-Book-Reader diese Schriften nicht laden können, kontaktieren Sie bitte Ihren Händler.
Nach einer Idee von Martin Wintersberger
Copyright 2020 © Martin Wintersberger
Neuauflage 2025
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-99119-249-7
STAFFEL 1
DER WEG DES SCHWERTES
Episode 28: Herzloses Xenos
Episode 29: Die Doppelschwert-Technik
Episode 30: Katan
»AUCH DIE LÄNGSTE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT«
EPISODE 28HERZLOSES XENOS
Die Nacht war kalt und still. Nur der Wind, der über die Hochebene zog, durchbrach die Stille. Li saß am Rand eines großen Felsens, hielt seine verletzte Hand und blickte in die Dunkelheit. Neben ihm saß N.I.K.O. Seine bläulich leuchtenden Augen flackerten ruhig, während er zu sprechen begann: »Du fragst dich sicher, wer ich bin, Li.« In seiner Stimme schwang etwas Beruhigendes mit.
Li nickte. »Ich habe so etwas wie dich noch nie gesehen. Du bist kein Humanoid, oder?«
»Nein«, antwortete N.I.K.O., »ich bin ein ›Nicht intelligenter kybernetischer Organismus‹, kurz N.I.K.O. genannt. Ich wurde vor langer Zeit von einer hochentwickelten Zivilisation erschaffen, um sie zu unterstützen und zu schützen – und manchmal auch um zu kämpfen. Doch das liegt weit zurück.«
Li blickte nachdenklich in die Ferne. »Und was machst du hier auf Rogos Veridis?«
N.I.K.O. hielt kurz inne, als ob er die richtigen Worte suchte. »Ich wurde von jemandem wiedererweckt. Ein Humanoid hat mich mit einem vollen Akku versorgt, ohne zu wissen, wer oder was ich bin. Danach habe ich beschlossen, die Humanoiden zu studieren. Na ja, nachdem ich ein Raumschiff gestohlen und mich aus dem Staub gemacht habe.«
Li sah ihn verwirrt an. »Das klingt aber nicht sehr ehrenvoll. Und? Was hast du herausgefunden?«
N.I.K.O.s Augen flackerten. »Es ist kompliziert. Ihr habt das Potenzial zu Großem, aber auch zu Grausamem. Ich habe Dinge gesehen, die mich entsetzt haben. Der Sklavenhandel, dessen Zeugen Scarlett und du geworden seid, die Kämpfe, die Intrigen – all das zeigt eure dunkelste Seite. Doch dann gibt es Humanoiden wie dich und Scarlett, die an etwas glauben, miteinander reden – nun ja, du redest nicht so viel –, aber ihr kämpft, um das Richtige zu tun. Das gibt mir Hoffnung.«
N.I.K.O. sprach weiter, während sein Blick auf den Horizont gerichtet war. »Ich war in den Stollen, Li. Ich habe auch gesehen, wie die Gefangenen aus den Armenhäusern in die Stollen gebracht wurden. Als der Meteoroid einschlug, war ich dort. Ich habe gesehen, wie Scarlett versucht hat, zu helfen. Ich habe sie davor bewahrt, entdeckt zu werden.«
Li runzelte die Stirn: »Aus den Armenhäusern …?« Li riss die Augen auf: »Zhang? Ist er der Kopf hinter all dem?«
N.I.K.O. schüttelte den Kopf, setzte aber nach: »Ich bin noch nicht ganz dahintergekommen. Aber ich weiß, dass die Transporte immer gleich ablaufen. Nach der Arbeit in den Stollen und dem kurzen Aufenthalt im Nachttempel werden die Gefangenen hierhergebracht. Ein Schiff transportiert sie dann zur Nostromo. Das ist ein uraltes Frachtschiff. Die Besatzung treibt buchstäblich mit allem Handel!«
Li ballte die Fäuste. »Das ist widerlich. Das muss sofort aufhören! Scarlett und ich hätten viel früher etwas unternehmen müssen.«
N.I.K.O. antwortete: »Das wäre unklug gewesen. Ihr müsst auf euch aufpassen. Aber genau deshalb bin ich hier. Der Anführer dieses Handels ist mein Ziel. Wenn wir ihn fassen, können wir den Handel aufdecken und für immer unterbinden. Aber ich brauche deine Hilfe, Li.«
Li sah ihn ernst an: »Ich werde alles tun, was du von mir verlangst. Du kannst auf mich zählen.«
N.I.K.O. schien kurz zu überlegen, dann bot er an: »Ich kann dich vom Berg herunterfliegen, Li. Es wird schneller und sicherer sein.«
Während N.I.K.O. sich bereit machte, fragte Li plötzlich: »Weißt du, wer mir auch schon oft geholfen hat? Astrolabius Winter, ein Junge vom Mond!«
N.I.K.O.s Augen flackerten heller. »Astro? Er ist einer der Gründe, warum ich Hoffnung in euch Humanoiden setze. Er hat mich wiedererweckt. Aber ...« N.I.K.O. hielt inne, als ob er zögerte.
Li schmunzelte. »Aber?«
N.I.K.O. sprach leise, als ob er ein Geheimnis preisgeben würde: »Es war sein Shuttle, das ich geklaut habe.«
Li grinste: »Ich wette, er war ziemlich sauer.«
N.I.K.O. nickte langsam. »Ja war er. Ist er. Ich hoffe, er verzeiht mir.«
Die beiden lachten, ein Moment der Leichtigkeit inmitten der dunklen Nacht.
Nach einem sanften Flug landeten sie sicher auf dem Plateau des Marktplatzes. Li stieg aus und sah N.I.K.O. an. »Danke. Ich schulde dir etwas.«
„Bleib stark, Li. Wir sehen uns wieder«, antwortete N.I.K.O. und verschwand mit seinem Shuttle in der Dunkelheit.
Als Li das Gasthaus betrat, entdeckte er Mei auf einer Bank, sie war im Sitzen eingeschlafen. Es schien, als hätte sie auf ihn gewartet. Ihre zarte Gestalt wirkte beruhigend auf ihn. Er nahm sie hoch und trug sie mit aller Vorsicht die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Er legte sie in ihr Bett und zog die Decke zurecht.
»Es wird alles gut werden. Ich liebe ...«, flüsterte er, brachte den Satz aber nicht zu Ende. Dann küsste er sie auf die Wange und schlich in sein eigenes Zimmer. »Morgen ist ein neuer Tag«, dachte er, bevor der Schlaf auch ihn übermannte.
Die ersten Strahlen des roten Zwergsterns Ares brachen durch die Fensterschlitze von Darax' bescheidenem Haus. Das leise Klopfen an der Tür steigerte sich allmählich zu einem dröhnenden Hämmern. Darax saß, in einem einfachen Gewand, am Tisch und pflegte seine Waffen, er seufzte genervt. »Wer wagt es, um diese Stunde so zu lärmen?«
Er legte das Schwert zur Seite, griff nach einem Messer und öffnete schließlich die Tür. Davor stand Haruto Kaname, ein kräftig aussehender Mann in feiner Kleidung, seine Miene verriet Verärgerung.
»Darax«, begann Haruto höflich und verneigte sich leicht. »Ich hoffe, ich störe nicht.«
Darax schnaubte. »Das kommt darauf an, was du willst, Haruto. Komm rein, bevor du meine Nachbarn weckst.«
Die beiden Männer setzten sich an einen niedrigen Tisch. Darax bereitete widerwillig Tee zu; seine Bewegungen waren grob und ohne Eleganz. Haruto beobachtete ihn mit spöttischem Blick.
»Ich komme gleich zum Punkt, das hier kann nicht länger warten. Du hast direkt bei Meister Wang eingekauft«, begann Haruto, während er an seinem Tee nippte. »Ohne meine Zustimmung. Weißt du, wie das auf dem Markt von Xenos wirkt?«
Darax hob eine Augenbraue. »Das interessiert mich überhaupt nicht. Du verlangst eine Gebühr für nichts als deine Worte. Warum sollte ich dich einweihen? Ich sehe nur das große Ganze. Dieses kleinkarierte Denken langweilt mich.«
Haruto stellte seine Teeschale energisch auf den Tisch. »Du vergisst, wer ich bin. Ohne mich gäbe es keinen Markt und keinen Clan! Alles kostet Geld. Du bist nur ein Händler, Darax. Du hast deinen Platz zu kennen.«
Darax lachte laut auf, ein raues, provozierendes Geräusch. »Die Händler flüstern etwas anderes, Haruto. Sie sagen, du bist ein Parasit, der nur an sich selbst denkt und die Arbeit anderer ausnutzt.«
Harutos Gesicht verhärtete sich. »Wage es nicht, mich zu beleidigen!«
Die Spannung im Raum war greifbar, als Darax aufstand und nach seinem Schwert griff. »Wenn du mich beleidigen willst, Haruto, tu es mit einem Schwert in der Hand. Wir reden wie Männer – oder wir kämpfen wie Krieger.«
Haruto erhob sich ebenfalls, sein Gesicht war eine Maske aus Wut. »Du hast dir deinen Untergang selbst gewählt, Darax.«
Mit einem schnellen Schwung zog Haruto sein Schwert. Das Sirren der Klinge durchzog den Raum. Darax hob sein Schwert und die beiden Männer standen sich gegenüber, als plötzlich die ersten Morgenstrahlen das Zimmer blutrot färbten.