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Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt. Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann. Das Telefon in der großen Wohnküche der Englers läutete. Walli nahm ab. Am anderen Ende der Leitung war Isabella. »Grüß dich, Walli«, sagte Isabella. »Ist Thilda so weit? Ich will jetzt losfahren und sie abholen.« »Thilda sitzt auf der Bank im Hof und wartet auf dich«, antwortete Walli. »Sag ihr bitte, ich bin gleich da.« »Das mache ich, Isabella. Noch etwas, sie ist sehr aufgeregt. Martin hat ihr Baldrianpillen angeboten. Aber sie lehnte ab. Du musst sie behandeln wie ein rohes Ei. Verstehst du?« »Ich kenne mich mit rohen Eiern aus, Walli. Keine Sorge, das wird schon. Dass Thilda aufgeregt ist, verstehe ich. Aber da muss sie durch.«
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Das Telefon in der großen Wohnküche der Englers läutete. Walli nahm ab.
Am anderen Ende der Leitung war Isabella.
»Grüß dich, Walli«, sagte Isabella. »Ist Thilda so weit? Ich will jetzt losfahren und sie abholen.«
»Thilda sitzt auf der Bank im Hof und wartet auf dich«, antwortete Walli.
»Sag ihr bitte, ich bin gleich da.«
»Das mache ich, Isabella. Noch etwas, sie ist sehr aufgeregt. Martin hat ihr Baldrianpillen angeboten. Aber sie lehnte ab. Du musst sie behandeln wie ein rohes Ei. Verstehst du?«
»Ich kenne mich mit rohen Eiern aus, Walli. Keine Sorge, das wird schon. Dass Thilda aufgeregt ist, verstehe ich. Aber da muss sie durch.«
Sie verabschiedeten sich und legten auf.
Walli ging hinaus auf den Hof und setzte sich neben Thilda Winkler auf die Bank.
»Isabella wird gleich hier sein. Sie hat eben angerufen.«
Thilda nickte.
Sie knautschte ein Taschentuch in den Händen. Walli nahm es ihr weg und steckte es in die Schürzentasche von Thildas Dirndl.
»Jetzt beruhigst du dich, Thilda. Mit Isabella hast du dich ausgesprochen. Jetzt schaust du dir ihren Arbeitsplatz an. Der ist eben auf dem Schloss. Und Zensi ist die Arbeitgeberin deiner Schwiegertochter. Da gibt es nichts, was dir Kopfschmerzen bereiten sollte.«
»Das ist nicht so einfach, Walli. Ich überlege, was sich zu Gräfin Zensi sagen soll.«
»Erstens, ich habe nie behauptet, dass es für dich einfach sein wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass du das gut bewältigst. Zensi hat dich eingeladen und reicht dir damit die Hand. Karl bewohnt ein Gästezimmer im Schloss. Du musst keine Angst haben, ihm unerwartet zu begegnen. Er wird bei Bernd sein, drüben in der Schmiede des Reiterhofs.«
»Bist du sicher?«
»Ja, das bin ich. Mit deinem Mann wirst du dich aussprechen müssen. Doch heute wird das nicht sein. Zensi hat dich zur Schlossbesichtigung eingeladen und zum anschließenden Kaffee. Sie wird dafür sorgen, dass Karl nicht hereinplatzt. Das garantiere ich dir.«
Thilda seufzte.
»Ach Walli, ich wollte, diese ganze Krise wäre vorbei.«
»Thilda, die Krise wird vorbeigehen. Denk an die Fortschritte, die du bereits gemacht hast. Du hast dich mit Isabella ausgesprochen und ihr versteht euch gut. Das ist doch schön. Es ist ein neuer Anfang.«
»Ich hoffe es, Walli. Isabella ist ein großartiges Madl. Ich bedauere, dass ich sie nicht eher besser kennengelernt habe.«
»Ja, das hast du versäumt in deiner Sturheit. Aber wie sagt man? Lieber spät als nie! Dein Sohn hat eine gute Wahl getroffen.«
»Das hat er. Bernd war schon als Bub mit Isabella befreundet, als sie zusammen in die Schule gingen. Schon damals habe ich Isabella abgelehnt. Ich schäme mich dafür.«
»Das ist Schnee von gestern, Thilda. Du musst eine andere Sicht gewinnen. Häng nicht dem nach, was du falsch gemacht hast. Du hast vieles falsch gemacht, das ist nicht abzustreiten. Aber jetzt musst du nach vorn blicken, das wird alles wieder in Ordnung kommen, auch wenn es seine Zeit braucht. Aber du bist nicht mehr allein. Du hast Isabella an deiner Seite. Daran sollst du denken. Sie war es, gegen die du geschossen hast. Sie hätte allen Grund, dich zu meiden. Aber ihr habt euch versöhnt. Isabella hat dir vergeben. Und sie setzt sich für dich ein. Sie hat Zensi sicher von eurer Begegnung erzählt. So gesehen verdankst du ihr die Einladung.«
Thilda seufzte.
»Thilda, es reicht jetzt!«, zischte Walli. »Es ist jetzt wirklich genug. Du fängst an, mich zu nerven. Hör endlich auf zurückzuschauen. Blick nach vorn! Ich wiederhole mich. Du hast Isabella an deiner Seite. Wenn sie dir gegenüber Nachsicht walten lässt, kann sich Karl auf Dauer nicht mehr stur stellen. Ich bin überzeugt, du wirst einen schönen Nachmittag auf dem Schloss verbringen.«
In dem Augenblick fuhr Isabella auf den Hof und wendete.
Sie stieg aus, ging auf die andere Seite des Autos und hielt die Tür auf.
»Grüß Gott, da bin ich«, sagte Isabella. »Thilda, bitte steige ein.«
Thilda warf Wally noch einen Blick zu und stieg ins Auto.
Wenig später fuhr Isabella vom Hof.
Walli seufzte und ging ins Haus.
Martin hatte von seinem Sprechzimmer aus gesehen, wie Isabella Thilda abgeholt hatte.
»So, ich bin bespannt, wie es weitergeht«, sagte er.
»Das bin ich auch. Wir haben alles getan, was wir tun können.«
»Das stimmt«, sagte Martin. »Ich bin froh, dass Josef heute Abend kommt für Thildas Therapie. Er wird es schaffen, Thildas Gefühle in bessere Bahnen zu lenken. Josef hat guten Einfluss auf sie. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Thilda vor ihrem Besuch auf dem Schloss mit Josef hätte sprechen können. Aber das war wegen der Kürze der Zeit nicht möglich.«
»Martin, Martin, ich sage dir jetzt etwas ganz deutlich. Es wird höchste Zeit, dass wir aufhören, Thilda zu bemuttern!«, schimpfte Wally. »Meine Geduld mit Thilda geht allmählich zu Ende. Wir haben ihr alle geholfen. Aber jetzt sollte sie den Rest der Strecke auch einmal allein bewältigen.«
»Meinst du?«
»Ja, Martin, das meine ich. Ich will mich in deine Behandlung nicht einmischen. Denk mal darüber nach! Ist es nicht an der Zeit, dass du Thilda entlässt? Sie kann nach Kirchwalden zurück und kann dort die Therapie bei Doktor Josef Jäger fortsetzen. Wirf sie raus, Martin, wirf sie ins kalte Wasser! Thilda muss zurück ins Leben. Solange sie hier ist, suhlt sie sich in ihrem Trauma. Sie denkt den ganzen Tag über nichts anderes nach. Das ist ganz und gar nicht gut.«
»Mei Walli, jetzt hast du mir aber eine Breitseite gegeben«, schmunzelte Martin.
»Ja, wenn du es so siehst, das habe ich. Eine Aufgabe kann ihr helfen. Arbeit ist die beste Medizin, Herr Mediziner!«
Martin rieb sich das Kinn.
»Ja, da ist etwas dran, Walli. Warten wir ab, was der Besuch auf dem Schloss bringt. Und ich werde mit Josef darüber sprechen. Im Grunde stimme ich dir zu«, sagte Martin. »Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen.«
Er musste wieder zurück ins Sprechzimmer.
Katja war mit Coco auf einem Spaziergang. Walli war es recht, dass sie allein war. Sie machte sich einen Kaffee, setzte sich an den Tisch und dachte nach.
*
Isabella fuhr am Schloss vorbei in den hinteren Teil des großen Parks und hielt vor dem ehemaligen Gärtnerhaus.
»Wir sind da, Thilda«, sagte Isabella.
Sie stiegen aus.
»Willkommen bei uns daheim, Thilda!«, sagte Isabella freundlich. »Ich dachte mir, ich zeige dir zuerst, wie Bernd und ich wohnen. Anschließend gehen wir rüber ins Schloss.«
Isabella hielt Thilda die Haustür auf und ließ sie eintreten.
»So, da wären wir. Zensi hat uns das Haus überlassen. Ganz früher war es das Gärtnerhaus. Vor einigen Jahren wurde es als Gästehaus hergerichtet. Aber meistens wohnen die Gäste doch im Schloss. Deshalb stand es leer. Bernd und ich haben es uns gemütlich gemacht. Da einige Möbel vorhanden waren, hatten wir nicht viel zu tun. Gehen wir erst nach oben.«
Unterm Dach lagen mehrere Zimmer. Das größte war das Schlafzimmer. Daneben hatten Isabella und Bernd das Kinderzimmer eingerichtet. Es war fertig und wartete auf das kleine Madl oder den Buben.
Thilda ging das Herz auf, als sie eintrat.
»Da wird sich das Kindl wohlfühlen. Alles ist so freundlich und farbenfroh.«
»Es freut mich, wenn es dir gefällt. Später wird es das Zimmer sein, in dem unser Kind nur schläft. Unten neben der Küche gibt es eine Kammer mit einem Fenster. Die haben wir als Spielzimmer eingerichtet. Sie hat eine breite Tür zur Küche. Wenn unser Kindl dort spielt, während ich in der Küche meinen Hausfrauenpflichten nachgehe, kann ich gut ein Auge auf es haben. Komm, ich zeige dir das Spielzimmer! Später kann er dort auch seine Hausaufgaben machen«, sagte Isabella.
»Ihr habt wirklich an alles gedacht«, sagte Thilda.
Sie folgte Isabella hinunter ins Erdgeschoss.
»Mei, das Zimmer ist wirklich praktisch, sogar mit einer Schaukel«, sagt Thilda. »Das sieht alles aus wie für eine kleine Prinzessin oder einen Prinzen.«
»Jedes Madl und jeder Bub ist für die Eltern eine kleine Prinzessin oder ein Prinz«, lachte Isabella. »Aber vielleicht trifft das auf unser Kindl noch mehr zu. Übrigens, Bernd und ich haben entschieden, dass Tassilo, seine Frau Otti und Zensi Paten werden. Sie freuen sich sehr auf unseren Nachwuchs. Drüben im Schloss gibt es auch ein Kinderzimmer. Das haben Otti und Zensi zusammen eingerichtet. Ich werde das Kindl mit zur Arbeit nehmen.«
»Du willst nicht aufhören, zu arbeiten?«, fragte Thilda.
»Nein, das werde ich nicht. Ich werde nach der Niederkunft einige Wochen pausieren. Aber dann werde ich wieder arbeiten. Otti und Zensi haben angeboten, dass ich das Kind mitbringe. Mir macht meine Arbeit viel Freude. Ich will sie nicht so lange allein lassen. Zensi ist schon recht betagt und hat noch viele Aufgaben im Institut Villa Lohe. Otti überlässt mir gern die Organisation des gesamten Haushalts. Sie wird sich wie eine Großmutter um das Kindl kümmern. Tassilo träumt schon davon, wenn er mit der frühkindlichen Musikförderung anfangen kann«, sagte Isabella.
Sie lachte laut.
»Bei so vielen lieben und netten Leuten muss ich aufpassen, dass ich mich behaupte und durchsetze. Aber das wird sich einspielen. Unser Kind wird tagsüber im Schloss aufwachsen, als würde es dazugehören, wie ein Enkel oder Urenkel. Ich kann von Zensi viel lernen, was Kindererziehung angeht. Sie hat Tassilo großgezogen. Aber das wird sie dir möglicherweise selbst erzählen.«
Isabella nahm sich ein Glas Saft und bot Thilda auch ein Glas an. Sie setzten sich an den Küchentisch und tranken.
»Ihr habt es wirklich sehr schön hier«, sagte Thilda.
»Ja, das haben wir. Anfangs war ich unsicher, aber diese Unsicherheit verlor sich schnell. Sie haben Bernd und mich in die Familie aufgenommen. Das ist hier so. Die ganze Grafenfamilie ist recht ungewöhnlich. Zensi spricht über die Familie als einen bunten Haufen. Du wirst sie alle kennenlernen, auch den Adoptivsohn von Tassilo und Otti. Tom ist mit Julia verheiratet. Tom ist ein Stararchitekt und Julia ist viel mit ihm unterwegs. Ihr Sohn Tim ist mit Jenny zusammen. Sie wohnen auch im Schloss, wenn sie nicht in München sind. Wann sie heiraten, steht noch in den Sternen, sehr zum Ärgernis von Zensi. Sie kann es kaum erwarten, dass die beiden heiraten. Das wird eine riesige Feier werden. Aber Jenny und Tim lassen sich Zeit. Sie lieben sich auch so und sind sich treu. Tassilo arbeitet Tim in der Firma in München ein. Es ist eine Konzert- und Musikproduktion. Tim und Jenny sind beide sehr musikalisch. Das kommt ihnen dabei zugute. Das war nur ein grober Überblick. Damit du weißt, wie das hier so läuft. Bernd geht auch im Schloss ein und aus, wie es ihm gefällt. Du musst dir alles vorstellen wie in einer WG oder besser in einer Großfamilie. Und an der Spitze thront Zensi. Sie hat sich über deine Briefe sehr aufgeregt und griff ein. Aber sie hat dir längst verziehen. Sie hat sehr viel Lebenserfahrung und weiß, dass jeder Fehler machen kann. Aber jeder bekommt eine zweite Chance bei ihr, auch eine dritte oder vierte Chance, wenn es sein muss. Du wirst erkennen, dass Zensi ein großes Herz hat. Wahrscheinlich stellst du sie dir ziemlich furchterregend vor. Das ist sie nicht. Zensi ist die Liebe und Güte in Person.«
Sie trank einen Schluck Saft.
»Oh, jetzt habe ich viel geredet«, sagte Isabella. »Ich wollte dir eine Zusammenfassung geben. Auch weil ich bemerkte, wie angespannt du gewesen bist. Denk immer daran, Zensi hat dich eingeladen. Das ist eine besondere Ehre. Es zeigt, dass sie dir nichts nachträgt. Wäre sie dir noch böse oder hätte dir nicht verziehen, dann hättest du keinen Fuß über die Schwelle setzen können. Ich habe erlebt, wie Zensi halbseidene Geschäftspartner von Tassilo rausgeworfen hat. Also, noch einmal zusammenfassend, genieße die Einladung. Noch etwas, Thilda. Zensi empfängt dich in ihren Räumen. Sie bewohnt im Erdgeschoss einen Seitenflügel. Dort hat kaum jemand Zutritt, der nicht zum inneren Kreis gehört. Also Kopf hoch und mach dir nicht so viele Gedanken!«, sagte Isabella.
Sie trank ihr Glas leer.
Thilda trank ebenfalls aus.
Sie standen auf und gingen.
»Wir nehmen nicht den Haupteingang mit der großen Freitreppe. Wir gehen hinten hinein direkt in die riesige Küche. Eigentlich ist sie der Hauptwohnraum im Schloss. Hier treffen sich alle und sitzen rund um den großen Tisch. Die Küche ist der Mittelpunkt des Schlosses.«
»Und du bist mittendrin«, sagte Thilda.
»So ist es«, stimmte Isabella zu.
Sie betraten die Küche. Thilda schaute sich um. Isabella betätigte einen Schalter und ein Schrank fuhr zu Seite. Dahinter war keine Wand, sondern der offene Kamin, auf dem noch vor hundert Jahren gekocht wurde.
Thilda staunte.
»Komm weiter«, sagte Isabella. »Ich zeige dir zuerst alle Räume auf dieser Etage, auch Tassilos Büro, das Musikstudio, die Bibliothek, das Wohnzimmer, das Gartenzimmer mit dem Zugang zur Terrasse und die anderen. Ich zähle sie jetzt nicht alle auf. Du wirst sie auf unserem Rundgang sehen.«
Sie gingen los.
Die hohe Halle mit der Treppe, die in die oberen Stockwerke führte, beeindruckte Thilda sehr, besonders der Kronleuchter.
Nachdem Isabella ihr das Erdgeschoss gezeigt hatte, gingen sie die Treppe hinauf. Sie erklärte ihrer Schwiegermutter welche Etagenteile von wem bewohnt wurden. Die Privatzimmer zeigte sie nicht. Sie ließ Thilda aber einen Blick in die Räumlichkeiten werfen, die Zensi Karl als Gast zugewiesen hatte.
Anschließend gingen sie wieder nach unten.
»So, jetzt ist es soweit. Ich habe vom Fenster im Treppenhaus aus gesehen, dass Zensis kleines Auto unter den Bäumen parkt. Das bedeutet, sie ist von der Villa Lohe zurück. Du wartest am besten in der Halle, Thilda. Ich werde Zensi suchen«, sagte Isabella.
Thilda war sehr aufgeregt. Sie konnte nicht antworten und nickte nur.
Thilda blieb in der Halle stehen und betrachtete die Gemälde an, die an der Wand hingen. Darauf waren Landschaftsmotive. Sie vermutete, dass es Motive rund um Waldkogel waren.
Es dauerte etwas, dann kam Zensi allein auf Thilda zu.
»Grüß Gott«, sagte Zensi freundlich, »und willkommen!«
Zensi gab Thilda die Hand.
»Grüß Gott!«, sagte Thilda leise. »Vielen Dank für die Einladung!«
»Gern geschehen!«, antwortete Zensi. »Ich habe Isabella freigegeben, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Hinten im Wintergarten ist der Tisch gedeckt.«
Zensi machte eine einladende Handbewegung und bat Thilda, ihr zu folgen.
»So, hier sind wir. Setzen wir uns!«, sagte Zensi.
Thilda setzte sich verkrampft auf die Sesselkante. Zensi schmunzelte.
»Mei, solche Angst hast du vor mir?«, stellte Zensi fest.
Sie schenkte Kaffee ein und legte Thilda ein Stück Obstkuchen auf den Teller.
»Liebe Frau Winkler, Sie sind die Schwiegermutter unserer wunderbaren Isabella. Das Madl ist eine Perle. Als ihre Schwiegermutter gehören sie zum erweiterten Freundeskreis. Ich schlage vor, wir handhaben den Umgang, wie es in Waldkogel üblich ist. Ich bin die Zensi. Zensi ist die Abkürzung meines Vornamens Vinzenzia. Also, wie steht es mit dem Duzen?«
Thilda war überrascht. Sie sah Zensi nur an.
