Lieber Cousin Herbert ... - Daniela Kickl - E-Book

Lieber Cousin Herbert ... E-Book

Daniela Kickl

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Beschreibung

Es gibt viele, die sich irgendwie gar nicht für Politik interessieren, weil ihr Leben augenscheinlich ohnehin so weitergeht wie bisher. Ändert sich ja nicht wirklich was. Dann gibt es viele, die vollends zufrieden sind, weil doch endlich nicht mehr gestritten und nur noch harmonisch gearbeitet wird. Dass dabei zwar nicht klamm-, aber dafür unheimlich an den Festen des Rechtsstaats und den sozialen Errungenschaften gerüttelt wird, macht nichts, solange es genug Feindbilder gibt, denen der Garaus gemacht werden kann. Und dann gibt es noch viele, die nicht nur unzufrieden sind, sondern die vielmehr genau erkennen, wohin der Weg gehen soll. Egal, welcher Kategorie du angehörst. Du wirst hier in 50 Brieferln gut unterhalten und informiert. Damit du nachher nicht sagen musst, du hättest von nichts gewusst.

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“Unsre Herrn, wer sie auch seien, sehen unsre Zwietracht gern, denn solang sie uns entzweien, bleiben sie doch unsre Herrn.“

Bertolt Brecht (1898 – 1956)

Aus dem “Solidaritätslied“

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

4. August 2018, Brieferl No.101 – Spendenaufruf für KHB

8. August 2018, Brieferl No.102 – Pumas, Druckerschwärze, Zombies und Cojones

11. August 2018, Brieferl No.103 – Blaukraut bleibt Blaukraut und Arschgeige bleibt Arschgeige

15. August 2018, Brieferl No.104 – Mit dem Schwulen-Radar für mehr Regierungsspeck

18. August 2018, Brieferl No.105 – Abgelenkt vom ministerialen Hochzeitsevent

23. August 2018, Brieferl No.106 – Kreuzerl ohne Haken und Radar-Kurse à la Mahrer

26. August 2018, Brieferl No.107 – Strategie für Kriminelle\

30. August 2018, Brieferl No.108 – Läuft alles wie geschmiert

1. September 2018, Brieferl No.109 – Ein frecher Pilz und diebische Ameisen

4. September 2018, Brieferl No.110 – Schönes Wetter und Beratung

6. September 2018, Brieferl No.111 – Die glorreichen Sieben

7. September 2018, Brieferl No.112 – Ein Frosch und ein Skorpion

10. September 2018, Brieferl No.113 – Gib dem Affffen Zuckerl

12. September 2018, Brieferl No.114 – RC RANZIG und das Wurmloch

12. September 2018, Brieferl No.115 – Die Heiligen des Heilands von Schasklappersdorf

14. September 2018, Brieferl No.116 – Flati in Silva

17. September 2018, Brieferl No.117 – Vertrauen? Wiederschauen!

19. September 2018, Brieferl No.118 – Cousiniale Serviceleistung

19. September 2018, Brieferl No.119 – Zeugin der Anklage

20. September 2018, Brieferl No.120 – Anlassfall Cyberherbie

24. September 2018, Brieferl No.121 – Jeder Zehnte mit 12 Stunden zu 14 Prozent

25. September 2018, Brieferl No.122 – Die blaue Linie

3. Oktober 2018, Brieferl No.123 – Herbie-Gate und der Buhmann-Charakter

4. Oktober 2018, Brieferl No.124 – Der BIMAZ und die Popo-Straffffung

7. Oktober 2018, Brieferl No.125 – Keyl, Juncker und der personififizierte Wickl

10. Oktober 2018, Brieferl No.126 – Der irische Asylteufel und ein Nationalgetränk

12. Oktober 2018, Brieferl No.127 – Phantome im Retroland und der Entblödinator

16. Oktober 2018, Brieferl No.128 – Nutztiere für die große Abnehm-Show

19. Oktober 2018, Brieferl No.129 – Helden ohne Charisma

22. Oktoberber 2018, Brieferl No.130 – Die bunten Welten von K. & K.

26. Oktober 2018, Brieferl No.131 – Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag

29. Oktober 2018, Brieferl No.132 – Thomas Midgley und die institutionalisierte Bösartigkeit

31. Oktober 2018, Brieferl No.133 – Süßes oder Saures

2. November 2018, Brieferl No.134 – Visionen für den BIMZWIREP

4. November 2018, Brieferl No.135 – Der Polit-Algorithmus

8. November 2018, Brieferl No.136 – Die Henne und das Ei

15. November 2018, Brieferl No.138 – Eine neue Sportart

23. November 2018, Brieferl No.139 – Das Bananenparlament

26. November 2018, Brieferl No.140 – Huschi statt Luschi

27. November 2018, Brieferl No.141 – BVT highlight and an ugly surprise

30. November 2018, Brieferl No.142 – Der giftige RoboPol im Advent

11. Dezember 2018, Brieferl No.143 – Stören- und Leichtfried

12. Dezember 2018, Brieferl No.144 – Ali, Basti und die rechten Räuber

15. Dezember 2018, Brieferl No.145 – Die Ruinen von Schasklappersdorf

21 Dezember 2018, Brieferl No.146 – Weihnachtsamnestie

30. Dezember 2018, Brieferl No.147 – Jahresrückblick 2018

4. Jänner 2018, Brieferl No.148 – Rotzig ist, was klebt

5. Jänner 2019, Brieferl No.149 – Der soziale Holzweg

8. Jänner 2019, Brieferl No.150 – Brösel im harmonischen Paradies

Vorwort

Während die Balkanroute, wie alle wissen, vom großen Sebastian Kurz geschlossen wurde, wird die Route nach Schasklappersdorf an der Banane jeden Tag weiter beschritten.

In den hier vorliegenden Brieferln No.101 bis No.150 dürfen wir uns vor allem an den Sprüchen des “Heilands“ erfreuen, die von einer derartig einzigartigen Qualität sind, dass man sie fast nicht glauben wollte, würde man sie nicht nachlesen können.

Es gibt aber auch Begeisterte, die sich für die Reise nach Schasklappersdorf mehr als nur erwärmen können. Im Jänner hat sich das Parlament mal wieder ein neues Logo für seine Homepage gegönnt. Das war eine längst überfällige Entscheidung, war doch das letzte Logo schon 14 Jahre alt. Es ist sicherlich reiner Zufall, dass die Logos immer dann erneuert werden, wenn gerade eine Regierung aus ÖVP und FPÖ an der Macht ist.

Neugierig, wie ich von Natur aus bin, habe ich mir auf der Internetseite designtagebuch.de unter dem Titel “Österreichisches Parlament erhält neues Logo“ die beiden Logos angeschaut. Die gerüchteweise € 20.000 für das neue Logo waren sicherlich mehr als gut investiert, kann ich doch als Laie kaum einen Unterschied ausmachen. Aber gut, die Entfernung der rot-weiß-roten Schleife und das Ausgrauen des Gebäudes kann schon zeit- und damit kostenintensiv sein.

Einer, der sich schon sehr auf die Reise freut, war so freundlich und hat auch ein Logo entworfen. Ein Logo für das Parlament von Schasklappersdorf, das mir exklusiv wie kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde:

Es gibt viele, die sich irgendwie gar nicht für Politik interessieren, weil ihr Leben augenscheinlich ohnehin so weitergeht wie bisher. Ändert sich ja nicht wirklich was.

Dann gibt es viele, die vollends zufrieden sind, weil doch endlich nicht mehr gestritten und nur noch harmonisch gearbeitet wird. Dass dabei zwar nicht klamm-, aber dafür unheimlich an den Festen des Rechtsstaats und den sozialen Errungenschaften gerüttelt wird, macht nichts, solange es genug Feindbilder gibt, denen der Garaus gemacht werden kann.

Und dann gibt es noch viele, die nicht nur unzufrieden sind, sondern die vielmehr genau erkennen, wohin der Weg gehen soll.

Egal, welcher Kategorie du angehörst. Du wirst hier in 50 Brieferln gut unterhalten und informiert. Damit du nachher nicht sagen musst, du hättest von nichts gewusst.

Viel Vergnügen.

~~ ~

4. August 2018, Brieferl No.101 – Spendenaufruf für KHB

Lieber Cousin Herbert,

darf ich dich heute um deine Hilfe, Unterstützung und Mitarbeit bitten? Es geht um deine Ministerkollegin KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG). Die Arme! Sie hat es wirklich nicht leicht, wie ich ihrem Interview “Was haben Sie sich dabei gedacht, Frau Ministerin?“ mit der Basti&Bumsti-Prawda aka www.krone.at betreffend dieser 150-Euro-Angelegenheit entnehmen musste. Die Challenge möchte sie übrigens nicht annehmen. Das kann ich gut verstehen.

“Ich bin Minister, ich arbeite ab nächster Woche wieder rund um die Uhr, also ich habe wirklich Besseres zu tun, als eine Challenge anzunehmen.“

Die Arme bekommt wohl noch nicht einmal genug Schlaf, hackelt sie doch “wieder rund um die Uhr.“ Aber eigentlich will ich auf diese Passage hinaus:

“Mir ist es wichtig, für die Menschen in unserem Land das Beste zu tun. Da stecke ich all meine Kraft und Energie hinein.“

Du siehst bereits, worauf ich hinauswill, nicht wahr? Kein Wunder, dass sie als Gesundheitsministerin das Rauchen fördert und als Sozialministerin der Ansicht ist, dass 150 Euro pro Monat zum Leben locker reichen. Es liegt an ihrem niedrigen Kraft- und Energielevel!

Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, sie zu unterstützen:

1) Wir sammeln Energiefelder und Kraftsteinderln für sie

Das ist der Punkt, an dem ich um deine Mitarbeit ersuche. Ich schlage vor, du richtest bei dir im Ministerium ein kleines Kammerl ein, in dem die Zusendungen aus der Bevölkerung gesammelt werden. Du verwaltest diese Spenden und bringst der KHB immer etwas mit, wenn ihr euch im Parlament trefft. Du musst halt bitte mit der Dosierung vorsichtig sein. Wir können es unter keinen Umständen riskieren, dass sie aufgrund eines zu großen Energieschubes die Patschen streckt, ist sie doch wirklich die Kompetenteste der Basti&Bumsti–Allianz, das Gelbe im faulen Regierungsei.

2) Wir beauftragen Profis

Die türkise Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Margarete Schramböck, kann sicherlich mit professioneller Energie- und Kraftaufladung helfen. Immerhin hatte diese einen Gewerbeschein als Humanenergetikerin und kann sogar mit Pendeln und Wünschelruten arbeiten. Das habe ich alles auf Wikipedia nachlesen können. Was sicherlich dafür ausschlaggebend war, dass sie jetzt ausgerechnet für Digitalisierung zuständig ist. Liegt faktisch auf der Hand.

Beim ÖVP-Vizeobmann Peter Haubner könnten wir auch noch anfragen, der ist nämlich auch professioneller Wünschelrutengeher – mit Zertifikat! Das konnte ich auf derstandard.at unter dem Titel “Auch ÖVP-Vizeobmann Peter Haubner ist Energetiker“ nachlesen.

Eine Frage bleibt natürlich noch offen, nämlich die der Finanzierung. Wenn du deine kostbare Zeit als Mitarbeiter zur Verfügung stellst, wie in Variante 1 vorgeschlagen, musst du freilich entschädigt werden. Und auch Schramböck und Haubner in Variante 2 werden das nicht unentgeltlich machen. Also woher nehmen?

Da habe ich aber schon eine Idee. Es gab doch mal – angeblich, es gilt freilich die Unschuldsvermutung – einen hübschen Koffer, mit noch fescheren 70.000 Euro drinnen. Du kannst dich sicher an den Artikel auf www.falter.at mit dem Titel “Einen Koffer mit 70.000 außibracht“ erinnern, nicht wahr? Könnte man daraus nicht etwas verwenden, falls da was Wahres dran sein sollte?

Interessant ist übrigens auch, dass die Logos für Ponyzei und Puma von einer Firma gemacht wurden, deren Geschäftsführer früher Chef der “Ideenschmiede“ war, die wiederum die mit dem hübschen 70.000-Euro-Koffer waren. derstandard.at hat unter dem Titel “Grenzschutzeinheit-Logos wurden von FPÖ-naher Agentur entworfen“ darüber berichtet.

Ob da vielleicht auch jemand mit abgecasht hat? Falls ja, dann könnte man damit doch auch den Sozialfall “Sozialministerin“ unterstützen, meinst du nicht?

Offenbar ist nicht nur das Energie- und Kraftlevel von KHB unter aller Sau, sondern vor allem ihr Bildungslevel. Anders kann ich mir nämlich die bisher beste ihrer Aussagen nicht erklären:

“Zum Beispiel, dass ein Mensch ins Kino gehen muss, um an der Gesellschaft teilzuhaben. Ich meine: Wie viele können sich das leisten? Ich finde nicht, dass Kino überlebensnotwendig ist.“

Da hat sie schon recht – Kino alleine macht das Leben nicht lebenswerter. Wärst du bitte so nett und erzählst ihr vom Artikel 22 der UN-Menschenrechtscharta? Die kannst du übrigens auf www.menschenrechtserklaerung.de nachlesen. Da steht nämlich Folgendes geschrieben:

“JEDER hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen, SOZIALEN und KULTURELLEN Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit UNENTBEHRLICH sind.“

Ich weiß schon, was du sagen willst. Diese i-Tüpferl-Reiterei immer. Nicht umsonst ist die “Evaluierung der Europäischen Menschenrechtskonvention“ Teil des FPÖ-Wahlprogramms gewesen, wie in Brieferl No.91 besprochen.

Vielleicht kann man ja auch die UN-Menschenrechtscharta “evaluieren“? Damit nämlich in Zukunft gewährleistet ist, dass so Leute wie ich nicht blöd drauf herumreiten. Weil wenn schon reiten, dann nur auf Ponyzei-Pferderln. Oder im Schweinsgalopp nach Schasklappersdorf.

Liebe Grüße, Cousine Daniela

~~ ~

8. August 2018, Brieferl No.102 – Pumas, Druckerschwärze, Zombies und Cojones

Lieber Cousin Herbert,

mir ist da etwas zu Ohren gekommen, das ich heute gerne mit dir besprechen will. Es geht um die Grenzschutztruppe PUMA. Nein, das mit der Bezahlung bzw. der Nicht-Bezahlung des komischen Logos ist es nicht. Find ich eh total super, dass das Ministerium dieses Logo geschenkt bekommen hat. Darüber hat derstandard.at unter dem Titel “FPÖ-nahe Agentur schenkte Ministerium Puma-Logo“ berichtet. Und dass du einmal an der Firma beteiligt warst, ist auch völlig uninteressant.

Auch geht es nicht darum, warum der Puma im Logo ein rundes Loch im hinteren Bereich seines Körpers hat. Ich will da auch gar keine Spekulationen anstellen!

Ich habe mir die ganze Zeit über die Frage gestellt, warum diese Einheit denn überhaupt PUMA heißt? Der deutsche Sportartikelhersteller wird vielleicht wenig Freude damit haben, aber das haben wir ja bereits besprochen.

Ich wurde von einem findigen Leser auf einen Zufall aufmerksam gemacht, der zufälliger nicht sein könnte. Früher, also so etwa vor 80 Jahren, gab es doch gut organisierte Jugendgruppen. Und die hatten nicht nur fesche Uniformen, die hatten auch Messer. Wenngleich diese kein vorgeschriebener Bestandteil der Uniform waren. Dafür hatten die Messerklingen das Motto “Blut und Ehre!“ eingeätzt und das Hakenkreuz war sowieso drauf.

Und willst du wissen, von wem diese Messer produziert wurden? Na rate mal. Von einer Firma namens Puma … Na ja, wird eben wirklich ein einzelfälliger Zufall sein.

Ich freue mich jedenfalls besonders, dass Burschenschaften jetzt so üppig gefördert werden. “Burschenschafter: 40.000 € Subvention im Jahr 2018“ hat heute.at geschrieben. Die brauchen sicherlich viel Geld, alleine schon wegen der vielen schwarzen Stellen in den offiziellen Ausgaben ihrer Liederbücher. Druckerschwärze ist bekanntermaßen nicht billig.

Und dann muss man eben auch noch bedenken, dass sie ja faktisch alles doppelt drucken müssen – einmal ungeschwärzt für die interne Verwendung und einmal geschwärzt zum Herzeigen für Neugierige.

Da ist es auch verständlich, dass der Frauenring wegen der “derzeit angespannten budgetären Situation“ eine Absage der Fördermittel erhalten hat, was auf deren Homepage nachzulesen ist. Da in dieser Förderabsage der Betrag nicht drinnen steht, habe ich mir gedacht, ich rufe einfach im Ministerium an und frage nach, wie viel Geld diese unverschämten Weiber eigentlich gewollt hätten. Stell dir nur vor, es waren ungeheuerliche 17.300 Euro!!!! Und das für das ganze Jahr!!!!

Dass bei Frauen eingespart wird, ist völlig in Ordnung, vor allem, wenn man bedenkt, was beispielsweise das 2-tägige Treffen der EU-Innen- und Justizminister gekostet hat. Du warst ja so freundlich und hast die Anfrage pflichtbewusst beantwortet. “Mehrkosten? Kickl beantwortet Anfrage zu EU-Ratstreffen“ lautet der Artikel auf kurier.at.

Verpflegung: knapp 111.000 Euro Hotelkosten: rund 54.400 Euro Konferenztechnik: etwa 65.000 Euro Willkommensempfang: 44.000 Euro Dolmetscher: 12.000 Euro

Ich weiß ja nicht, was die Herrschaften so essen und trinken, aber 111.000 Euro an Verpflegung erscheint mir doch ein wenig üppig. Na ja, vielleicht war da auch wieder das eine oder andere Fläschchen Champagner mit im Spiel.

Ihr habt es ja momentan echt nicht leicht. So als Partei, meine ich. Zum einen entsendet ihr zwei Parteifreunde nach Kambodscha, damit die dann feststellen, dass die Wahl eh total super verlaufen ist. Dass der eine davon übrigens “von Human Rights Watch als ‘Zombie-Wahlbeobachter‘ bezeichnet“ wird, braucht uns an dieser Stelle nicht zu irritieren. Ich wurde auf derstandard.at unter dem Titel “FPÖ-Persilschein für Wahl ‘zum Ende der Demokratie‘ in Kambodscha“ darüber informiert.

“Zombie-Wahlbeobachter“ – ich muss gestehen, dass ich dieses Wort noch nie gehört habe. Hat aber was! Das ist übrigens jemand, der "versucht, einer Wahl Legitimation zu verleihen, die keine verdient." Kambodscha muss euch förmlich als Paradies erscheinen: Keine Oppositionsparteien mehr, oppositionsnahe Medien geschlossen – spitze! Das einzige kleine Problemchen daran ist halt, dass es außer euch niemanden gibt, der das gut findet. Gut, der Basti vielleicht auch, oder auch nicht, man weiß es nicht.

Zum anderen müsst ihr euch auch noch mit den Parteiaustritten herumschlagen. “Massen-Rücktritt bei FPÖ im Burgenland“ war die Schlagzeile auf www.oe24.at. Deine mittlerweile ehemalige Parteifreundin Maria Nakovits hat es schön auf den Punkt gebracht:

“Weil uns beim 1.-Mai-Bürgerfest freiwillig (!) ein Asylwerber geholfen hat, wurde mir zugetragen, dass dieser Umstand für Irritation bis in die höchste Landesparteispitze gesorgt hat. Sowas passt ja nicht zur FPÖ, musste ich mir sagen lassen.“

“Meine klare Erkenntnis nach zwei Jahren Parteizugehörigkeit und Einblick in den politischen Alltag lautet: Politiker auf Landesebene sind vollkommen überbezahlt! Der Mangel an Sachkompetenz, strategischem Denkvermögen und Gestaltungskraft steht in einem krassen Widerspruch zu den Megagagen, die mit Steuergeld bezahlt werden.“

“Man kann sagen, die FPÖ ist genau das, was die Parteileitung seit Ewigkeiten an SPÖ und ÖVP kritisiert: eine System- und Funktionärspartei klassischen Zuschnitts.“

Das tut mir wirklich furchtbar leid für euch, dass ihr dermaßen bloßgestellt wurdet, aber wundern tut‘s mich nicht. Was mich aber wundert und womit ich selbst niemals gerechnet hätte, ist, dass ich jemandem aus der FPÖ einen Preis verleihe, der nicht der “saure Apfel“ ist.

*Trommelwirbel * bumm bumm bumm * “Goldene Cojones erster Güte“ für Maria Nakovits

Weil sie den Mund aufmacht. Weil sie sich nicht für deppert verkaufen lässt. Weil sie Anstand hat.

Liebe Grüße, Cousine Daniela

~~ ~

11. August 2018, Brieferl No.103 – Blaukraut bleibt Blaukraut und Arschgeige bleibt Arschgeige

Lieber Cousin Herbert,

unlängst (vor kurzem mag ich nimmer sagen – ich krieg nämlich neuerdings immer das Reißerte, wenn ich irgendwas mit “kurz“ höre) hat sich eine frühere Schulkollegin bei mir gemeldet. Wir feiern heuer nämlich 30-jähriges Maturajubiläum. Bist du deppert, die Zeit vergeht.

Siehst du, da fällt mir gerade die “Historikerkommission“ der FPÖ ein. Alles ganz super geheim, nicht einmal die Mitglieder der tollen Kommission werden bekannt gegeben. Warum eigentlich nicht? Wer ist denn da dabei? Mir täten ja genug Leute einfallen, die sich da sicherlich sehr konstruktiv einbringen könnten. Fraglich halt, ob die überhaupt nach Österreich einreisen dürfen. Aber vielleicht finden die Treffen eh irgendwo anders statt.

Apropos geheim: ich finde es sehr schasklappersdorfianisch, dass die Ergebnisse der Studien, die vom Ministerium der KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG) in Auftrag gegeben wurden, auch geheim bleiben. So grundsätzlich halt. Weil das Ministerium doch eigentlich vom Staat, also vom Steuerzahler, finanziert wird. Aber das ist vermutlich irgendeine politische Angelegenheit, deren Sinn dem schnöden Bürger nicht zugänglich ist. Beide Studien haben eh nur schlappe 246.342 Euro gekostet und dank der vielen Einsparungen in anderen Bereichen kann man sich das locker leisten.

Ich bin mal gespannt, ob die Ergebnisse der Studie vom Norbert Hofer wegen des Rechtsabbiegens veröffentlicht werden. Schon interessant, dass die zufällig 99.750 Euro kostet und damit unter die 100.000-Euro-Grenze für Ausschreibungen fällt, meinst du nicht auch?

Ich erstelle übrigens auch Studien! Zu jedem Thema! Für so viel (Steuerzahler-)Geld habe ich immer Zeit, da kann ich locker die notwendigen Recherchen durchführen und auch Umfragen starten. Ich verlange im Übrigen pro Studie 99.088 Euro. Ihr wisst ja, wo ihr mich findet.

Jedenfalls freue ich mich auch sehr, dass die Granden der Republik bald mit neuen Autos herumkutschieren können. Die Kleinigkeit von 992 Millionen Euro ist eh ein Schlapf. Wichtig ist es, dass man was darstellt! Man kann schließlich ja nicht in irgendwelchen Karossen vorfahren, die vielleicht nicht einmal die neuen 140 km/h ordentlich schaffen.

Dass man angesichts dieser Ausgaben dem Frauenring keine 17.300 Euro geben kann, verstehe ich total! Weil Kleinvieh macht eben viel Mist. Auch die mobilen Sozialmärkte helfen brav mit und stehen vor dem Aus. Keine Ahnung, wie hoch deren Beitrag zu geheimen Studien und neuen Autos genau ist, aber es läppert sich eben zusammen.

Ich hoffe, du freust dich auch besonders, dass SCHIFOAN vom Wolferl Ambros wieder in den Charts ist. Du erinnerst dich sicher an die schöne Aktion #sportinglikekickl, die ich zu deinen Ehren ins Leben gerufen hatte. Weil du doch selber so gerne auf Skitour gehst.

Ob euer Generalsekretär Hafenecker den Wolferl absichtlich “abgehalftert“ genannt hat, um ihm damit Solidarität zu verschaffen? Auf ein Gulasch und ein Bier mag der Wolferl mit euch jedenfalls nicht gehen. Mittlerweile sind übrigens schon 12 Hits von Ambros in den Charts. Cool, oder?

Weißt du, was mir besonders daran gefällt?

1) Ihr giftet‘s euch sicher total

2) Es machen immer mehr Leute mit

3) Ihr giftet‘s euch sicher noch mehr

4) Die Menschen begreifen und erfahren am eigenen Leib, dass sie gemeinsam etwas erreichen können

5) Der Basti giftet sich sicher auch schon

Aber eigentlich wollte ich dir ja von meiner Schulkollegin erzählen. Wir haben viel miteinander telefoniert und dabei festgestellt, dass wir uns in den vergangenen 30 Jahren kaum verändert haben. So vom Wesen her, versteht du? Irgendwie haben wir beide den Eindruck, dass sich die Menschen nicht wirklich verändern. Im Detail sicher, aber nicht, was ihren grundsätzlichen Spirit, ihre Lebenseinstellung betrifft.

Zusammengefasst können wir sagen:

Blaukraut bleibt Blaukraut

Brautkleid bleibt Brautkleid

Schifoan bleibt Schifoan

Revoluzzer bleibt Revoluzzer

Arschgeige bleibt Arschgeige

Liebe Grüße, Cousine Daniela

~~ ~

15. August 2018, Brieferl No.104 – Mit dem Schwulen-Radar für mehr Regierungsspeck

Lieber Cousin Herbert,

du hast es wahrlich nicht leicht. Die renitente Opposition geht jetzt zum Verfassungsgericht, weil angeblich die Akten zur Causa BVT unvollständig waren oder zu Unrecht geschwärzt wurden. Das hat derstandard.at unter Titel “BVT: Opposition zieht wegen fehlender Akten vors Verfassungsgericht“ berichtet.

Haben das die Mitarbeiter im Innenministerium eigentlich alleine hinbekommen oder hatten sie professionelle Hilfe? Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Udo Landbauer dank seiner Erfahrungen mit geschwärzten Liederbüchern diesbezüglich wertvoll wäre. Auch im Sinne einer Beschäftigungstherapie, bis er bald als “Spitze des Landtagsklubs“ in Niederösterreich wieder in Amt und Würden ist. Wie hatte das die kleinezeitung.at so schön betitelt? “Landbauers Rückkehr in die Politik ist für Parteichef logisch“.

Die KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG) hat mir auch wieder besonders gut gefallen. Endlich jemand, der ein “Fitnessprogramm gegen den Verwaltungsspeck“ erstellt hat und die AUVA zum Sparen zwingt.

430 Millionen sollen insgesamt eingespart werden. Wie genau ist zwar noch nicht geklärt, aber das macht ja nix. Hauptsache, es wird gespart!

Weil ich doch immer helfen möchte, habe ich auch ein paar klitzekleine Vorschläge zum Sparen. Also von der berittenen Polizei, den Sturmgewehren und dem neuen Fuhrpark mal abgesehen. Im Brieferl No. 70 hatte ich die Kosten für die Sonderbudgets und die persönlichen Berater aufgelistet.

Das sind übrigens insgesamt 63,4 Millionen – pro Jahr! Weiteres Einsparungspotenzial sehe ich auch noch bei den nicht ausgeschriebenen Posten der Generalsekretäre und diesem “Think Austria“.

Was man nicht alles (nicht nur an Geld) einsparen könnte, wenn man nur wollte!

Na macht ja nix. Prioritäten müssen gesetzt werden. Vor allem kann man die Leute relativ leicht einlullen, weil sie doch manche Sachen derart gewohnt sind, dass sie diese für selbstverständlich und unantastbar halten. Oder wie es Rainer Hawlicek, der Betriebsratsvorsitzende der AUVA formuliert hat:

“Ich habe festgestellt in letzter Zeit, dass die Menschen oft nicht wissen, was diese Sozialversicherung für sie leistet. Sie sind damit groß geworden, es ist selbstverständlich, dass die Leistungen die sind, die es heute gibt und das kann eigentlich auch nicht wegkommen. Und ich kann euch eines Besseren belehren. Es geht relativ einfach, dass das alles zumindest massiv verschlechtert wird. Und kein Mensch, der ein Herz für ein soziales Österreich hat, kann dem zustimmen.“

Auf der Internetseite deines Ministeriums habe ich übrigens eine tolle Studienserie gefunden, die jetzt zur Ausschreibung steht: SUSI 5. SUSI steht für “Subjektive Sicherheit in Österreich“ und da kann man sich bewerben, diese Studie durchzuführen. Neugierig wie ich bin, habe ich mir die Leistungsbeschreibung näher angeschaut.

“Ausgewählte Städte, Bezirke und Stadtpolizeikommanden in Wien: Wien: 14., 15. und 16. Bezirk und 22. Bezirk, Mödling, Güssing, Graz, Villach, Schärding, Innsbruck, Dornbirn, St. Johann/Pongau“

Warum werden denn vier Wiener Bezirke vorgegeben? Und warum gerade diese?

“Der Fragebogen wird vom AUFTRAGGEBER ausgearbeitet und nach Zuschlag vorgelegt.“

Das finde ich ja sehr interessant. Wie hat man sich denn den Fragebogen seitens des AUFTRAGGEBERS vorzustellen?

* Sind Sie eh auch der Ansicht, dass Sie dank der hervorragenden Arbeit des Innenministers jetzt besser schlafen können?

* Sind Sie eh auch der Ansicht, dass Polizeipferderln nicht nur Sympathieträger sind, sondern Ihnen auch mehr Sicherheit garantieren?

* Sind Sie eh auch der Ansicht, dass nur Abschiebungen Ihnen ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit geben?

Apropos Abschiebungen: wir dürfen alle wieder so richtig stolz sein, werden wir doch neuerdings gerne von unserem Lieblingsnachbarn in diversen Zeitungen erwähnt. Zum einen berichten sie über die Charterfolge unseres Wolferl. Noch besser finde ich aber den Bericht auf spiegel.de mit dem Titel “Behörde hält Afghanen nicht für schwul - und will ihn zurückschicken“.

Da hat sich ein Beamter wieder ausgezeichnet. Ein Experte für jede Lebenslage, vor allem für das unmittelbare Erkennen von Homosexualität.

“Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten.“

Der Schlusssatz gefällt mir am besten:

“Sie sind nicht homosexuell und haben daher bei Ihrer Rückkehr nach Afghanistan nichts zu befürchten.“

Den Beamten könnte man vielleicht teuer nach Afghanistan vermieten, als Schwulen-Radar, meinst du nicht auch? Eine Kooperation mit der dortigen Regierung könnte die maroden Staatsfinanzen vielleicht ein wenig aufpeppen. Wenn schon gegen den Verwaltungsspeck vorgegangen wird, dann sollte man doch wenigstens den teuren Regierungsspeck ein bisschen auffetten.

Liebe Grüße, Cousine Daniela

~~ ~

18. August 2018, Brieferl No.105 – Abgelenkt vom ministerialen Hochzeitsevent

Lieber Cousin Herbert,

leider habe ich heute die Hochzeit der Außenministerin verpasst. Na macht ja nix, ich werde das sicher alles irgendwo nachlesen können, sofern es mich interessieren sollte. Kannst du dich an das Brieferl No.69 erinnern? Das, in dem ich das Original-Rezept für den Schasklappersdorfer Reichenauflauf veröffentlichen konnte?

“Der Schasklappersdorfer Reichenauflauf ist dann zu genießen, wenn sich die Minderheit der Reichen ihres Reichtums nicht mehr dauerhaft sicher sein kann.“

Zutat No.1: Man nehme einen möglichst jungen und/oder ungebildeten Protagonisten und lasse ihn in der ersten Reihe stehen Zutat No.2: Man ziehe den Protagonisten an den Fäden und lasse ihn alles beseitigen, was dem Erhalt oder Ausbau des Reichtums im Wege stehen könne Zutat No.3: Man nehme eine ordentliche Prise der Schasklappersdorfer Geheimzutat, die da lautet: Ablenkung um jeden Preis!

Gut, die ersten zwei Zutaten konnten wir angesichts von Basti und KTM-Parteispenden als gesichert annehmen. Zutat No.3 war angesichts von blauen Nebelgranaten und ministerialen Hochzeitsevents zwar logisch, aber noch nicht gesichert. Das hat sich jetzt geändert – juchu! Wer immer es war, der dem Falter die nachstehende E-Mail-Korrespondenz zukommen ließ, wir können jedenfalls dankbar sein.

“Geleakter Mailverkehr aus dem Kabinett der Sozialministerin. Betreff: Betrug mit E-Card; Familie nach 12 Jahren entlarvt, krone.at Antwort: wir sollten das jetzt medial ausschlachten … der Medizintourismus biete sich da förmlich an – kann von vielem ablenken ...“

Und weil wir jetzt wissen, dass Zutat No.3 wirklich genau nach dem Motto “Ablenkung um jeden Preis!“ funktioniert, können wir uns jetzt beruhigt den aktuellen Nachrichten zuwenden.

Ich persönlich freue mich ja immer besonders, wenn nicht nur die heimische Presse Neuigkeiten zu berichten hat, sondern Österreich in internationalen Medien vertreten ist. Das macht irgendwie viel mehr her, findest du nicht auch?

“Austria’s far-right ordered a raid on its own intelligence service. Now allies are freezing the country out.“ hat die washingtonpost.com getitelt. Da wurde zur Causa BVT berichtet, dass sich die Nachrichtendienste im Westen nimmer trauen, irgendwelche sensiblen Daten auszutauschen. Weil sie nicht wissen, in welche falschen Hände die vielleicht kommen.

Interessant daran ist ja, dass sie von den “Intelligence services across the West“ schreiben. Wobei mir da jetzt einfällt, dass ich ja nicht nur die Hochzeit, sondern auch den Herrn Putin verpasst habe. Verdammt.

“Intelligence services across the West, meanwhile, have looked on in dismay — and have chosen to protect their own secrets by freezing Austria out. ‘We used to have very deep and good cooperation,‘ said a top European intelligence official, who, like others, spoke on the condition of anonymity to speak frankly. ‘But since the raids, we have stopped sharing highly sensitive information. We’re worried it might get into the wrong hands.‘“

Ich bin ja keine Expertin in Geheimdienstangelegenheiten, aber mir dünkt, dass dies irgendwie suboptimal ist. Du scheinst meine Begeisterung wegen der ausländischen Berichterstattung nicht ganz zu teilen. Oder gab es andere Gründe, die Interviewanfrage nicht anzunehmen? “The Interior Ministry declined an interview request.“

Gibt‘s gar neue Pferderln für die Ponyzei? Da hat man auch schon wieder länger nix gelesen.

Gottfried Waldhäusl hat sich leider immer noch nicht bei mir gemeldet. Und ich hatte doch wirklich gehofft, dass wenigstens er meine Sorgen wegen der Orbán-Pferderln teilen würde. So kann man sich irren.

Eine besonders tolle Nachricht habe ich noch auf orf.at unter dem Titel “Der Standort und seine Natur“ gelesen. Dabei geht es um den Automatismus zur Umweltverträglichkeit von Großprojekten.

“Bei ‘standortrelevanten‘ Projekten solle die Wirtschaft gegenüber der Umwelt bevorzugt werden. In diesem Sinne ist auch die Gesetzesvorlage zu verstehen.“

Genau so soll es sein! Wirtschaft vor Umwelt! Ist eh besser, wenn die Umwelt nimmer so gut beisammen ist, dann wollen vielleicht nimmer so viele Flüchtlinge nach Österreich. Weil die ja nicht nur von den sozialen Hängematten angezogen werden, sondern auch von der schönen Natur und dem guten Hochquellwasser. Und vom SCHIFOAN natürlich, auch wenn sich das eh kaum noch jemand leisten kann. Aber dafür haben wir ja das schöne Lied vom Wolferl Ambros, das jetzt übrigens als Neueinstieg in den Austria Top 40 zu finden ist.

Ich finde das wunderbar. Erstens, weil ihr euch sicherlich alle giftets. Und zweitens, weil es endlich ein Lied und einen Interpreten in den Charts gibt, den ich auch kenne. In diesem Sinne, solange die Täler und die sonstige unnötige Umwelt noch intakt sind, lass uns singen:

Und wann der Schnee staubt und wann die Sunn‘ scheint,

dann hob‘ i ollas Glück in mir vereint.

I steh‘ am Gipfel schau‘ obe ins Tal.

A jeder is glücklich, a jeder fühlt sich wohl.

Liebe Grüße, Cousine Daniela

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23. August 2018, Brieferl No.106 – Kreuzerl ohne Haken und Radar-Kurse à la Mahrer

Lieber Cousin Herbert,

hoffentlich geht es dir soweit gut und du lässt dich von Medienberichten rund um das BVT nicht allzu sehr aus der Ruhe bringen. Es ist ohnehin davon auszugehen, dass jetzt insgesamt mehr Ruhe herrscht, in welcher im Allgemeinen auch Kraft liegen sollte. Weil doch der Informationsaustausch eingeschränkt scheint. Weniger Austausch bedeutet weniger Arbeit, weniger Arbeit bedeutet mehr Ruhe. Ich finde das ausgesprochen rücksichtsvoll und sozial von dir, dermaßen auf die Gesundheit der BVT-Mitarbeiter zu achten.

Wie geht es eigentlich den Mitarbeitern des BFA? Mir dünkt, ein WIFI-Kurs wäre angebracht, um endlich das ordnungsgemäße Erkennen von Homosexualität zu gewährleisten. War der eine Asylwerber zu wenig schwul, so gibt es jetzt einen, der wiederum mit “überzogenem mädchenhaften Verhalten (Gestik und Mimik)“ den Beamten angeblich irritiert hätte. Das hat die kleinezeitung.at auch gleich so im passenden Artikel “Asylantrag wegen ‘überzogen mädchenhaften Verhaltens‘ abgelehnt“ stehen gehabt.

Wegen der vielen Profi-Energetiker, die neuerdings im Parlament auf der Suche nach Quellen der Erkenntnis, Wasseradern oder vielleicht auch der Einnahme sind, weiß ich, dass am WIFI Energetikerausbildungen angeboten werden. Analog zu deren Ziel “Disharmonien (Energieblockaden) in der Aura zu beheben“ habe ich mir erlaubt, Vorschläge für eine Kursreihe “Mit wenigen Schritten zum Schwulen-Radar“ auszuarbeiten.

Level 1: Erkennen Sie die eigenen detektierenden Kräfte und lernen Sie diese im täglichen Berufsleben zu nutzen!

Level 2