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Fünfseenland umfasst die traumhafte Gegend um den Starnberger-, Ammer-, Wörth-, Pilsen- und Weßlinger See. Die attraktive Ferienregion ist wegen ihrer zahlreichen Badeplätze, Rad- und Wanderwege und ihrer vielseitigen Kultur ausgesprochen beliebt. Traditionelle Wirtshäuser wie der urige Gasthof Ruf in Seefeld treffen auf barocke Pracht in Kirchen und Klöstern wie dem Dießener Münster. Hochkarätige Ausstellungen wie im Buchheim Museum in Bernried sowie Konzerte und Theateraufführungen laden zu einer abwechslungsreichen Entdeckungsreise ein. Ein Paradies im malerischen Voralpenland für alle Erholungssuchenden, Aktivitätsurlauber und Genießer!
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Lieblingsplätze im Fünfseenland
Heide Marie Karin Geiss
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.
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Alle Bilder stammen von der Autorin Heide Marie Karin Geiss.
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Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
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Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-7956-4
Impressum
1Unter zwei Dächern
Starnberg: Museum Starnberger See
2Die ganze Welt ist Bühne
Starnberg: Friedhof an der Hanfelder Straße
3Behörde in herrschaftlichen Gemäuern
Starnberg: Schloss Starnberg
4Ein Trio – keltisch oder christlich?
Starnberg: Kirche St. Alto in Leutstetten
5Ehrensalut für den Märchenkönig
Berg: Votivkapelle St. Ludwig
6Monumentale Kunst mit Panoramablick
Berg: Bismarckturm in Leoni
7Besuch bei der Mutter auf der Anhöhe
Berg: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen
8Ein Bayer mit Lederhose in New York
Berg: Oskar-Maria-Graf-Denkmal in Aufkirchen
9Zu Gast bei Biene Maja
Ambach bei Münsing: Székler-Tor
10Bestens speisen mit Seeblick
Ambach bei Münsing:Gasthaus Zum Fischmeister
11Alte Schmiede als kreativer Ort
Holzhausen bei Münsing: Töpferei Corinna Post in Holzhausen
12Traditionell und mit viel Geschmack
Münsing: Gasthaus und Metzgerei Zum Altwirt
13Der Graf und sein Kasperl Larifari
Münsing: Pocci-Denkmal
14Zwei Herren in der Badewanne
Münsing: Loriot-Denkmal
15Verkaufsschlager Pflanzerl
Münsing: Fischereihofladen und Bootsverleih Sebald in Ammerland
16Erst Eiszeit, dann prima Badespaß
Weilheim: Dietlhofersee
17Sakrales Schmuckstück
Weilheim: Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
18Kultiges Bier in der Region
Weilheim: Brauerei Dachsbräu
19Hier schlägt das kulturelle Herz
Weilheim: Stadttheater
20Amtsräume in historischem Gemäuer
Iffeldorf: Deichstetterhaus
21Glück auf!
Penzberg: Bergwerkmuseum
22Spazierweg in einer Blüte
Seeshaupt:Schaugarten
23Was machen Giraffen am See?
Bernried: Buchheim Museum
24Idyllisch gelegen und preisgekrönt
Bernried: Bauernhaus Beim Stupper
25So weit das Auge reicht
Tutzing: Restaurant Forsthaus Ilkahöhe
26Auf dem historischen Dampfer
Tutzing: Tutzing: Museumsschiff Tutzing
27Ortsgeschichte im alten Schulhaus
Tutzing: Ortsmuseum
28Der Eiskönig und sein kaltes Reich
Tutzing: Eisdiele Corallo
29Gut aufpassen, ihr Löwen!
Tutzing: Midgardhaus
30Prächtiger Halt für Sisis Sonderzug
Feldafing: Bahnhof
31Herzlich willkommen, Euer Majestät
Pöcking: Kaiserin Elisabeth Museum
32Lebendige Kultur im Herzen des Dorfes
Pöcking: Literaturcafé Waschhäusl
33Das Beste ist halt immer gut
Pöcking: Metzgerei Lutz
34Eldorado für Naturliebhaber
Pöcking: Maisinger See bei Maising
35Kultur und Gaumenschmaus
Gauting: Schloss Fußberg
36Aromatischer Duft liegt in der Luft
Herrsching: Kaffeerösterei am Ammersee
37Verspieltes Landhaus für Geselligkeit
Herrsching: Kurparkschlösschen
38Adelskirche für die Römer
Herrsching: Archäologischer Park
39Oh Wanderer, verweil nur hier
Herrsching: Gasthof Hotel zur Post
40Die fromme Helene auf dem Heiligen Berg
Andechs: Kloster Andechs
41Alles glänzt in rotem Gold
Pähl: Kupfermuseum Fischen in Fischen
42Hier ist die Welt noch in Ordnung
Raisting: Pfarrkirche St. Remigius
43Auf spannender Zeitreise
Raisting: Heimatmuseum »Alter Pfarrhof«
44Ein Mann und seine zwei Lieben
Raisting: Kulturhaus Otto Hellmeier
45Direkter Draht zum Mann im Mond
Raisting: Radom-Erdfunkstelle
46Erleben Sie Ihr blaues Wunder
Dießen: Vogelfreistätte Ammersee-Südufer
47Vom Dschungel zum Schmuckstück
Dießen:Schacky-Park
48Dieser Ton macht keine Musik
Dießen: Pavillon am See
49Der Mann mit dem goldenen Fisch
Dießen: Statue Der Diez
50Die Welt en miniature
Dießen: Zinngießerei Schweizer
51Ausflug in den Himmel
Dießen: Kirche Marienmünster
52Klettermaxe auf einem Piratenschiff
Utting: Hochseilgarten Ammersee
53Drei Bauern unter einem Hut
Utting: Denkmal Drei Bauern unter einem Hut
54Romantische Villa mit Charme
Utting: Künstlerhaus Gasteiger in Holzhausen
55Die Scholle und ein Hauch von Bohème
Utting: Friedhof bei der Kirche St. Ulrich in Holzhausen
56Musikgenuss in barocker Pracht
Landsberg am Lech: Historisches Rathaus
57Große Kunst zu kleinem Preis
Landsberg am Lech: Kunstautomat
58Spektakulär und ganz ungewöhnlich
Windach: Autobahn- und Pfarrkirche Maria am Wege
59Hilft bei vielen Zipperlein
Eresing: St. Ulrichsbrunnen
60Zusammenspiel von Nadel und Faden
Eresing: Nähmaschinenmuseum im Kloster St. Ottilien
61Gesprühte Kunst an Klosterwänden
Eresing: Druckerei des Klosters St. Ottilien
62Wie aus dem Märchenbuch
Türkenfeld: Fuggerschloss
63Im Windbeutel-Paradies
Schondorf: Bäckerei Lindner
64Das ungleiche Paar
Schondorf:Wilhelm-Leibl-Haus
65Kunst, Spiel und Spaß am Wasser
Schondorf: Seeanlage
66Lebendige Wirtshausatmosphäre
Schondorf: Gasthaus Zum Aleks
67Vollkommener Ablass zu gewinnen
Schondorf: St. Jakobskapelle
68Wo Kreativität ein Zuhause hat
Schondorf: Studio Rose
69Musiknoten aus Stein
Inning: Skulptur Einklang in Stegen
70Zwei Schiffe gehen auf Reisen
Inning: MS Utting, Heimathafen in Stegen
71Riesiger Heiliger hilft in Notfällen
Grafrath: Wallfahrtskirche St. Rasso
72Garten der Erinnerung
Inning: Neuer Friedhof
73Schattenspender und Naturdenkmal
Seefeld: Eichenallee
74Buntes Leben in historischen Gemäuern
Seefeld: Schloss Seefeld
75Gemütlich, bayerisch, gut
Seefeld: Gasthaus Ruf in Oberalting
76Beeindruckend schöner Dorfmittelpunkt
Seefeld: St. Peter und Paul Kirche in Oberalting
77Auf den Spuren eines rätselhaften Volks
Wörthsee: Keltenpavillon in Steinebach
78Erholung am begehrten Seeufer
Seefeld: Paradieswinkel Gasthof Woerl
79Auf dem Holzweg über dem Moor
Wörthsee: Rundweg um den Wörthsee ab Steinebach
80Das Lied vom Glöcklein
Weßling: Wallfahrtskapelle Mariä Hilf in Grünsink
81Vorhang auf für Kunst und Kultur
Weßling: Pfarrstadl
82Beliebter Treffpunkt vieler Künstler
Weßling: Gemeindegalerie
83Kalorienzählen unerwünscht
Weßling: Aenishänslin – Café am See
Karte
Das Museum Starnberger See besteht tatsächlich aus zwei Gebäuden: das unter Denkmalschutz stehende sogenannte Lochmannhaus nahe der Bahntrasse Starnberg-Tutzing und der moderne 2008 eröffnete Museumsbau an der Possenhofener Straße, das Neue Haus. Beide Museen erzählen von der ganz unterschiedlichen Nutzung des Starnberger Sees im Laufe vieler Jahrhunderte.
Allein schon das um 1520 errichtete Lochmannhausist ein Museum. Das Bauernhaus, ältester Holzblockbau der Region, wurde von Münchner Patriziern als Landsitz für die Sommermonate erbaut. Die gotische Stube im oberen Geschoss weist heute noch die Originalvertäfelung aus dem frühen 18. Jahrhundert auf. Im Untergeschoss befindet sich die ehemalige Küche mit gemauerter Kochstelle. Noch bis zum Jahr 1911 war das historische Gebäude bewohnt.
1913 schlossen sich engagierte Bürger zum Museumsvereinfür den Würmseegau, Verein für Volkstum und Heimat, zusammen mit dem Ziel, ein Heimatmuseum zu gründen. Bis 1962 hieß der Starnberger See noch Würmsee. Am 9. Juli 1914 konnte das Museum im Lochmannhaus eröffnet werden. Sogar König Ludwig III. erschien zur Eröffnungsfeier.
In den drei Ausstellungsräumen zählt die wertvolle Starnberger Heilige (1755) von Franz Ignaz Günther (1725–1775), Bildhauer und Vertreter des bayerischen Rokokos, zu den absoluten Highlights. Die 1,80 Meter große Heiligenfigur mit ihrem schönen, vom Schmerz gezeichneten Gesicht zeigt vermutlich Maria Magdalena. Weitere Sehenswürdigkeit sind das Modell des Prachtschiffs Buzentaur, auf dem bayerische Herrscher legendäre Seefeste feierten, und das sieben Meter lange Ruderboot Delphin, das 1835 für König Ludwig I. gebaut wurde. Beide sind im Neuen Haus zu finden, neben weiteren Zeitzeugen der Wittelsbacher Lustschifffahrt.
Die Elektro-Ruder- und Tretboote vom Schiffsverleih Schropp sind keine höfischen Prachtschiffe. Aber es macht Spaß, den See aus einer anderen Perspektive zu erleben!
Museum Starnberger See
Possenhofener Straße 5
82319 Starnberg
08151 4477570
Bootsverleih Peter Schropp
Seepromenade, Bootshaus 4
82319 Starnberg
08151 6500496
Nähert man sich Starnberg – sei es gemütlich mit dem Dampfer oder schnell mit dem Auto –, grüßt von Weitem schon die denkmalgeschützte einschiffige Kirche St. Josef (1764–70). Das Rokoko-Gotteshaus zeigt sich mit dem klassischen bayerischen Doppelzwiebeldach. Das sehenswürdige Innere des Gebäudes präsentiert üppige Ausstattung, beispielsweise Stuckaturen des berühmten Stuckateurs Franz Xaver Feuchtmayer d.J. aus der genauso bekannten Wessobrunner Schule. Zu der Kirche gehört eine ebenfalls sehenswerte Friedhofsanlage, die aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Im Unterschied zu anderen Gottesäckern dieser Größenordnung sind auf dem Friedhof an der Hanefelder Straße die Gräber nicht nummeriert, obwohl etliche Berühmtheiten auf diesem Gottesacker ihre letzte Ruhestätte fanden.
Zu den bekannten Persönlichkeiten zählt der bedeutende Regisseur, Schriftsteller und Theaterleiter Otto Falckenberg (1873–1947). »Die ganze Welt ist Bühne und alle Fraun und Männer blosse Spieler« steht auf seinem Grabstein. Falckenberg, Sohn eines Hofmusikalienhändlers, war im Jahr 1900 Mitbegründer des Goethe-Bundes und 1901 des literarischen Kabaretts Die Elf Scharfrichter. Von 1917 bis 1944 war er Direktor und künstlerischer Leiter der Münchner Kammerspiele. Schauspieler wie Heinz Rühmann, Therese Giese oder Elisabeth Flickenschildt verdanken ihm ihre Entdeckung. In Erinnerung an den großen Meister wurde die den Kammerspielen angeschlossene Schauspielschule in Otto-Falckenberg-Schule umgetauft. Sie ist eine der renommierten Fachakademien für Darstellende Kunst.
Auch der Dramatiker, Journalist und Erzähler Georg Queri (1879–1919) sowie der Schriftsteller Gustav Meyrink (1868–1932), die Beiträge für den Simplicissimus schrieben, sind hier begraben.
In der Haneberger Straße finden Sie das Gasthaus zur Sonne mit bayerischer Küche. Die angeschlossene Metzgerei (mit Imbisstheke) wurde mehrfach prämiert.
Friedhof an der Hanfelder Straße
Hanfelder Straße 46
82319 Starnberg
Gasthaus Zur Sonne –
Metzgerei Scholler
Hanfelder Straße 7
82319 Starnberg
08151 2060
Wer die Autobahn von München kommend bergab nach Starnberg fährt, sieht schon von Weitem das Schloss Starnberg, eines der ältesten Schlösser der Fünfseenregion. Wann genau die einst mächtige Burganlage auf einem lang gestreckten Bergzug erbaut wurde, lässt sich nicht mehr exakt datieren, vermutlich im 11. Jahrhundert. 1244 wurde die Burg erstmals unter dem Namen Starnberch castrum erwähnt.
Dem Grafen von Andechs diente sie als Verteidigungsburg gegen die nahe gelegene Karlsburg der Wittelsbacher im Würmtal bei Leutstetten. Von der Karlsburg ist heute nur noch der Burgstall erhalten. Nach dem Tod des letzten Andechsers im Jahr 1248 verleibten sich die Wittelsbacher dessen Burg ein. Als das Gebäude seine militärische Bedeutung verloren hatte, diente es als Sommerwohnsitz.
Im 15. Jahrhundert baute man die Burg in ein komfortables Schloss um – ganz im Stil der damals so beliebten Renaissance. Das Gemälde aus dem Jahr 1541 an der Außenmauer der Schlossfassade erzählt von dieser Zeit. 1643 zerstörten die Schweden große Teile des Schlosses. 1734 vernichtete ein Brand die inzwischen barocken Mauern. Was das Feuer übriggelassen hatte, verfiel zusehends im Laufe der Jahre. Ab 1803 bezogen Rent- und Forstamt das Schloss.
Nach einer umfassenden Restaurierung zog das Finanzamt in die historischen Gemäuer ein. Im 2001 umgebauten historischen Säulensaal befindet sich das Servicezentrum der Behörde. Ein tiefer Graben, über den sich eine dreibogige Brücke spannt, trennt die frei zugängliche Gartenanlage, die einstige Vorburg, von der Hauptburg. Der Lustgarten wurde 1764 in einen Nutzgarten mit Obst und Gemüse umgewandelt. 1979 erhielt die Gartenanlage mit traumhaftem Ausblick auf den See und die komplette Alpenkette ihren barocken Charakter wieder.
Die Literaturzeitschrift Starnberger Hefte ist aus einem Literaturzirkel am Gymnasium des Ortes hervorgegangen; zu beziehen in der Starnberger Buchhandlung Bücherjolle.
Schloss Starnberg
Schlossbergstraße 12
82319 Starnberg
Buchhandlung Bücherjolle
Kirchplatz 3
82319 Starnberg
08151 12828
Leutstetten nördlich von Starnberg ist vielen Ausflüglern vor allem wegen seiner Schlossgaststätte und dem herrlichen Biergarten bekannt. Die Wirtschaft ist Eigentum von Luitpold Prinz von Bayern, der im nahen Schloss Leutstetten 1951 geboren wurde und Urenkel des letzten Königs von Bayern, Ludwig III., ist. Prinzessin Elisabeth, die spätere Kaiserin von Österreich, gastierte ab und zu in dem im Stil der Renaissance erbauten Gebäude. Unmittelbar neben der Gastwirtschaft steht die kleine Kirche St. Alto, die mit zwei Besonderheiten aufwartet!
An der südlichen Kirchenwand unter der Westempore fällt eine Holztafel aus dem Jahr 1643 auf. Zu sehen sind die drei Bethen, eine christliche Dreiergruppe, bestehend aus den Heiligen Einbeth, Warbeth und Wilbeth. Die Damen stehen vermutlich in engem Zusammenhang mit den drei heidnischen heiligen Schwestern Ainpet, Gberpet und Firpet, deren Geschichte bis hin zu den keltischen Göttinnen zurückreicht. Das Trio soll Familien beschützen, bei Geburten helfen und den Kindersegen fördern.
Das zweite Highlight in dem Gotteshaus ist ein alter, römischer Grabstein, der unter dem Seitenaltar eingemauert wurde. Darauf findet sich der Lebenslauf des vermutlichen Besitzers des römischen Gutshofes im Leutstettener Moos nahe Leutstetten. Herr Pintamus, ein Veteran der römischen Armee, stammte aus Braga in Nordportugal. Er machte im Militär Karriere und wählte zusammen mit seiner Frau den Gutshof als Altersruhesitz.
Woher man das alles weiß? Anfang 2002 stieß man auf Reste einer Villa Rustica aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die nur etwa 50 Jahre existierte. Zu den zahlreichen Fundstücken zählte der besagte Grabstein, der vermutlich von der Gattin nach dem Tod ihres Gatten in Auftrag gegeben wurde.
Esoterisch interessierte Wanderer suchen die Bethenquelle auf, die nahe dem Kirchlein im Mühltal sprudelt. Das Quellwasser soll bei Augenleiden und Gedächtnisschwäche helfen.
Kirche St. Alto
Altostraße 7A
82319 Starnberg-Leutstetten
Das Leben von König Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach (1845–1886) endete nahe Schloss Berg am 13. Juni 1886 tragisch im Starnberger See. An diesem Tag unternahm der König, der bis heute in Bayern viele Anhänger hat, kurz nach 18 Uhr einen Spaziergang am See, zusammen mit seinem Arzt Dr. von Gudden. Als beide um 20 Uhr nicht zum Abendessen zurückgekehrt waren, machte sich ein Suchtrupp auf den Weg. Gegen 22.30 Uhr fand man die Leichen des Königs und Dr. von Guddens im seichten Wasser des Seeufers.
Noch immer ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien um die Todesursache des Monarchen, die bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Ein Jahr nach dem tragischen Tod des Märchenkönigs ließ seine Mutter, Königin Marie, eine sieben Meter hohe, gotische Totenleuchte oberhalb der offiziellen Todesstelle errichten.
Nachdem der Ruf nach einer Gedenkstätte für Ludwig II. immer lauter geworden war, begannen 1896 im Park von Schloss Berg die Arbeiten zum Bau einer Gedächtniskirche. Der imposante achteckige Bau wurde innerhalb von vier Jahren im frühgotischen Stil aus Sandstein errichtet. Die beiden Freitreppen lassen das Kirchlein wie ein Monument erscheinen. In seiner Kuppel versteckt sich ein zauberhaftes Fresko mit dunkelblauem Sternenhimmel.