Linke und Gewalt - Wladimir Iljitsch Lenin - E-Book

Linke und Gewalt E-Book

Wladimir Iljitsch Lenin

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Beschreibung

"Linke und Gewalt" dokumentiert Diskussionen der vergangenen 150 Jahre über die Rolle von Gewalt bei der Veränderung von politischen und sozialen Herrschaftsverhältnissen. Können auf staatlichen Gewaltmonopolen beruhende Systeme mit friedlichen Mitteln gestürzt werden oder ist Gewalt notwendig? Wenn ja, welche Formen sind in Bezug auf die Ziele zu rechtfertigen und welche nicht? Wie steht es mit Sabotage und "Tyrannenmord"? Wann wird der Revolutionär zum Terroristen bzw. der Guerillero zum Mörder?

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Seitenzahl: 353

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Felix Wemheuer (Hg.) Linke und Gewalt

© 2014 Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien

Lektorat und Gestaltung: Stefan Kraft

ISBN: 978-3-85371-821-6(ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-85371-370-9)

Fordern Sie unsere Kataloge an: Promedia Verlag Wickenburggasse 5/12 A-1080 Wien

E-Mail: [email protected]

Über den Herausgeber

Felix Wemheuer, Jahrgang 1977, lebt in Wien und veröffentlichte in der „Edition Linke Klassiker“ bei Promedia „Maoismus. Ideengeschichte und revolutionärer Geist“ (2009) sowie (gemeinsam mit Barbara Eder) „Die Linke und der Sex. Klassische Texte zum wichtigsten Thema“ (2011). Außerdem verfasste er eine Biographie über Mao Zedong und ein Buch über die Hungersnöte in China und der Sowjetunion im 20. Jahrhundert. Wemheuer ist regelmäßiger Mitarbeiter der Wochenzeitschrift „Jungle World“.

Inhalt

Über den Herausgeber
Felix Wemheuer - Linke und Gewalt in den revolutionären Zyklen des 20. Jahrhunderts
Kapitel I: Krieg und bewaffnete Revolution
Wladimir Iljitsch Lenin - Militärprogramm der proletarischen Revolution (1916)
Pierre Ramus - Ziviler Ungehorsam gegen Konterrevolution und Militarismus (1921)
Mao Zedong - Politische Macht kommt aus den Gewehrläufen (1938)
Régis Debray - Bewaffnete Agitation (1967)
Kapitel II: Individueller Terror, „Tyrannenmord“ und gesellschaftliche Veränderung
Wera Figner - Volkswille und Zarentötung (1926)
Johann Most - Es lebe der Tyrannenmord! (1881)
Rosa Luxemburg - Terror kann die Gemüter des Proletariats befreien (1905)
Leo Trotzki - Über den Terror (1911)
Gustav Landauer - Gewalt als Quelle von Despotie und Autorität (1901)
Erich Mühsam- Sabotage und Attentate (1932)
Kapitel III: „Roter Terror“ und die Verteidigung der Revolution
Karl Kautsky - Bolschewistischer Terrorismus (1919)
Leo Trotzki - Pflicht zum Terror, um die Revolution zu verteidigen (1920)
Isaac Steinberg - Die Grenzen der revolutionären Gewalt (1931)
Errico Malatesta - Lieber untergehen, als Galgen errichten (1924)
Kapitel IV: Gewalt als Mittel zur Befreiung des kolonialisierten Menschen und der Afroamerikaner
Frantz Fanon - Gewalt und Dekolonialisierung (1961)
Martin Luther King - Aufruf zum zivilen Ungehorsam (1967)
Eldridge Cleaver - Der Tod von Martin Luther King: Requiem für die Gewaltlosigkeit (1968)
Kapitel V: „Stadtguerilla“: Strategie und Kritik
Rote Armee Fraktion - Das Konzept Stadtguerilla (1971)
Oskar Negt - Keine Solidarität mit den Desperados der RAF (1972)
Schreckliche Situation: Interview mit Sartre über seinen Besuch bei Baader (1974)
Interview mit der Roten Zora: Bildet Banden (1984)
Anhang
Autorinnen und Autoren des Bandes
Quellen
Weiterführendes

Felix WemheuerLinke und Gewalt in den revolutionären Zyklen des 20. Jahrhunderts

„Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen (…).“Karl Marx (1844)

„Danton: Wo die Notwehr aufhört, fängt der Mord an; ich sehe keinen Grund, der uns länger zum Töten zwänge.Robespierre: Die soziale Revolution ist noch nicht fertig; wer eine Revolution zur Hälfte vollendet, gräbt sich selbst sein Grab.“Georg Büchner, „Dantons Tod“ (1835)

„Furchtbar ist es, zu töten.Aber nicht andere nur, auch uns töten wir, wenn es nottutDa doch nur mit Gewalt diese tötendeWelt zu ändern ist, wieJeder Lebende weiß.“„Die vier Agitatoren“, in: Bertolt Brecht, „Die Maßnahme“ (1930)

Gewalt kennt viele Formen und hat viele Namen. Dieses Buch dokumentiert einige der hitzigen Debatten innerhalb der globalen Linken im Zeitraum von den 1880er bis zu den 1980er Jahren um die Frage der Ausübung von Gewalt zur sozialrevolutionären Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse. Der Schwerpunkt liegt auf den Diskussionen über den bewaffneten Kampf: Kann auf Gewalt beruhende Herrschaft mit friedlichen Mitteln gestürzt werden oder ist Gegengewalt notwendig? Wenn ja, welche Formen sind in Bezug auf die Ziele zu rechtfertigen und welche nicht? Wie steht es mit Sabotage, „Tyrannenmord“ oder gar Geiselerschießungen? Wie verändert die Gewaltausübung den Revolutionär? Kann man überhaupt verhindern, daß man seinen Gegnern immer ähnlicher wird? Welche Auswirkungen hat der bewaffnete Kampf auf Subalterne in Kolonien und „Ghettos“ oder auf die Geschlechterverhältnisse?

Um die Breite der Debatten zu diesen Fragen darzustellen, wurden für diesen Band Texte von Kommunisten, (pazifistischen) Anarchisten, russischen Sozialrevolutionären, schwarzen Bürgerrechtlern, Theoretikern des Partisanenkrieges und der „Stadtguerilla“ sowie deren Kritikern ausgewählt. Der Begriff „Linke“ wird großzügig verwendet und umfaßt so unterschiedliche Akteure wie Martin Luther King oder die Rote Armee Fraktion (RAF). Die Teilnahme am Kampf für eine andere Gesellschaft hat ihren Preis. Fast alle der 18 Autoren und Autorinnen dieses Buches saßen im Gefängnis oder mußten aus ihrer Heimat fliehen. Erich Mühsam, Gustav Landauer, Rosa Luxemburg, Leo Trotzki und Martin Luther King wurden von ihren politischen Gegnern ermordet.

Historische Verortung

Um die Texte und die Gewaltfrage in einen historischen Kontext zu stellen, sollen die zentralen globalen Revolutionszyklen1 des 20. Jahrhunderts thesenhaft kurz periodisiert werden. „Globaler Zyklus“ bedeutet eine Gleichzeitigkeit von revolutionären Bewegungen, die in einem bestimmten Zeitraum ausbrechen und dann wieder abflauen. Damit ist nicht gesagt, daß die revolutionären Bewegungen in den Ländern, wo der Aufruhr konzentriert war, immer direkt miteinander zusammenhingen. Die Akteure fühlten sich jedoch als Teil eines globalen Moments und bezogen sich in ihren Kämpfen aufeinander.

Auf jedes revolutionäre Aufbrechen der Verhältnisse folgten konterrevolutionäre Gegenbewegungen wie der „weiße Terror“ nach dem Ersten Weltkrieg, der Faschismus oder die „Aufstandsbekämpfung“ der Kolonialmächte und der USA seit den 1950er Jahren. Diskurse der sozialrevolutionären Gewalt kann man nur verstehen, wenn man sie in Interaktion mit der konterrevolutionären Gewalt betrachtet.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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