Logout for ever - C. C. Brüchert - E-Book

Logout for ever E-Book

C. C. Brüchert

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Beschreibung

Unsere Daten sind überall: in E-Mail-Konten, Social-Media-Profilen, Cloud-Speichern, Streaming-Abos, Banking-Apps und sogar im Smart Home. Doch was passiert damit, wenn wir eines Tages nicht mehr selbst darüber verfügen können? Dieses Buch zeigt Ihnen verständlich und praxisnah, wie Sie Ihren digitalen Nachlass regeln – bevor andere im Chaos aus Passwörtern, Verträgen und offenen Fragen versinken. Es gibt Ihnen Impulse, rechtliche Grundlagen, praktische Tipps und Checklisten an die Hand, um Schritt für Schritt Ordnung zu schaffen. Sie erfahren: •Wie Sie ein digitales Inventar anlegen und pflegen •Welche Rechte und Pflichten im Netz gelten – und wo Grauzonen lauern •Welche Risiken bei fehlender Vorsorge drohen •Wie Sie mit einfachen Mitteln den Zugriff für Angehörige sichern •Warum digitale Vorsorge ein laufender Prozess ist Mit konkreten Beispielen, leicht umsetzbaren Lösungen und Mustervorlagen begleitet Sie dieser Ratgeber vom ersten Überblick bis zur fertigen Vorsorgemappe – damit am Ende alles klar geregelt ist. Weil digitale Ordnung nicht nur beruhigt – sondern auch ein Geschenk an Ihre Liebsten ist.

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Seitenzahl: 81

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Logout for ever

Leitfaden für den Umgang mit Online-Konten, Abos & digitalem Erbe

C. C. Brüchert

Impressum

Texte: © Copyright by C. C. Brüchert

Umschlaggestaltung: © Copyright by Carola Käpernick

C. C. Brüchert/ c/o C. Käpernick

Spitalstr. 38

79359 Riegel am Kaiserstuhl

Herstellung: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Hinweis zum Urheberrecht

Dieses EBook ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung, Verbreitung, öffentliche Zugänglichmachung oder Bearbeitung des Inhalts – sei es ganz oder teilweise – ist ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung des Autors untersagt. Dies gilt insbesondere für Kopien, Downloads, Weitergabe an Dritte oder die Nutzung in anderen Publikationen. Verstöße können zivil- und strafrechtlich verfolgt werden.

Vorwort ...................................................................................................................................... 6

Einleitung – Warum digitale Vorsorge kein Randthema ist ....................................................... 6

Kapitel 1 – Was bleibt, wenn wir offline gehen? ....................................................................... 7

Praxisbeispiele aus dem Alltag ............................................................................................... 9

Exkurs: Datenschutz – Grundlagen, Verordnung und internationale Besonderheiten ............. 9

Überblick: Wichtige Plattformen außerhalb der EU und Datenschutz ................................ 11

Die Tücken von Fremdsprachen und langen AGB ................................................................ 13

Strategien für den Überblick: Ihre digitalen Verträge und Abonnements im Griff ............. 13

Kapitel 2: Digitale Identität und deren Bedeutung .................................................................. 15

Die digitale Nachlassmappe: Ihr persönliches Organisationszentrum ................................ 16

Exkurs: Digitale Tools und der Abgleich der digitalen mit der realen Identität ....................... 17

Wie digitale Tools Ihre Identität erfassen und abgleichen .................................................. 17

Missbrauch und Risiken ........................................................................................................ 17

Wie Sie sich schützen können .............................................................................................. 18

Beispiel: Wie Herr Schmitts digitale Identität mit der realen verknüpft wird ..................... 18

Kapitel 3: Recht, Pflichten & Grauzonen .................................................................................. 19

Die Grauzonen im digitalen Nachlass: Wo Recht und Praxis sich oft unterscheiden .......... 22

Exkurs: Der lange Weg der Rechtsprechung bei Streitfällen im digitalen Nachlass ................ 25

1. Komplexität der Streitfälle im digitalen Nachlass ............................................................ 25

2. Anwaltsbesuch ist nur der erste Schritt ........................................................................... 25

3. Die Rangfolge der Gerichte – vom Amtsgericht bis zum Europäischen Gerichtshof ....... 26

4. Internationale Besonderheiten ........................................................................................ 26

Tipps für den Umgang mit Streitfällen im digitalen Nachlass .............................................. 26

Kapitel 4 – Wenn keiner den Schlüssel hat .............................................................................. 27

Maßnahmen zur Vermeidung von Problemen bei der digitalen Nachlassverwaltung ........ 29

Exkurs: Zugang zu digitalen Daten über biometrische Authentifizierung ............................... 30

Biometrie und die rechtliche Lage ....................................................................................... 30

Praktische Herausforderungen beim Zugang durch biometrische Daten ........................... 31

Tipps zum Umgang mit biometrischen Zugangsdaten im Rahmen der Nachlassvorsorge . 31

Beispiel ................................................................................................................................. 31

Praxistipps: Biometrische Zugangsdaten und digitale Nachlassvorsorge ............................ 32

Kapitel 5 – Ordnung ins Digitale bringen ................................................................................. 33

Dateibenennung – Die digitale Notfalldose ......................................................................... 34

Exkurs: Ungenutzte Dienste und aktives Löschen von Accounts ............................................. 35

Warum sind ungenutzte Accounts problematisch? ............................................................. 35

Vorsicht beim Löschen von Apps ......................................................................................... 35

Empfehlungen für den Umgang mit ungenutzten Accounts ............................................... 35

Beispiel ................................................................................................................................. 36

Kapitel 6 – Technik, die wirklich hilft ....................................................................................... 36

Plattformen und ihre Nachlassfunktionen im Überblick ..................................................... 38

Exkurs: Smart Home – Digitaler Nachlass im vernetzten Zuhause .......................................... 39

Welche Arten von digitalem Nachlass entstehen im Smart Home? .................................... 40

Welche Risiken und Probleme können sich daraus ergeben? ............................................. 40

Was sollten Sie bedenken und wie können Sie vorsorgen?................................................. 41

Praxisbeispiel ........................................................................................................................ 41

Kapitel 7 – Zwischen Abschied & Erinnerung ........................................................................... 41

Digitaler Nachlass im Berufsleben – mehr als nur E-Mails .................................................. 43

Exkurs – Unerwünschte Google-Suchergebnisse löschen lassen............................................. 43

Vorgehensweise ................................................................................................................... 44

Praxistipp: ............................................................................................................................ 44

Fallbeispiele .......................................................................................................................... 44

Kapitel 8 – Blick in die Zukunft ................................................................................................. 45

Ein Blick ins Jahr 2035 – Wenn der digitale Nachlass noch digitaler wird ........................... 46

Anhang mit Übersichten, Checklisten, Musterbriefen etc. ...................................................... 48

Digitaler Nachlass – Erste Schritte ....................................................................................... 48

Passwörter & Zugangsdaten sicher verwalten ..................................................................... 48

Digitale Vorsorgevollmacht .................................................................................................. 49

Ungenutzte Dienste & Account-Löschung ........................................................................... 49

Checkliste — Digitales Inventar ............................................................................................ 50

Checkliste — Vorsorge & Nachlassplanung ......................................................................... 50

Checkliste — Technische Umsetzung ................................................................................... 50

Checkliste — Sicherheitscheck ............................................................................................. 50

Checkliste — Smart Home & IoT .......................................................................................... 51

Checkliste — Datenlöschung ................................................................................................ 51

Musterbriefe ........................................................................................................................ 51

Quellen & Fachliteratur ............................................................................................................ 54

Nachwort .................................................................................................................................. 54Vorwort

Die Digitalisierung hat unser Leben in vielen Bereichen bereichert – und gleichzeitig komplexer gemacht. Wir kommunizieren, arbeiten, kaufen ein, speichern Erinnerungen und verwalten unser Geld online. Doch während wir mit Begeisterung neue Apps und Dienste nutzen, denken die wenigsten darüber nach, was mit all diesen digitalen Spuren geschieht, wenn wir einmal nicht mehr da sind.

Dieser Ratgeber möchte Ihnen dabei helfen, einen Überblick über Ihren „digitalen Nachlass“ zu gewinnen und konkrete Anregungen geben, wie Sie vorsorgen können. Dabei werden auch rechtliche Aspekte behandelt – jedoch ausschließlich auf Basis des aktuell geltenden Rechts. Und genau hier liegt eine wichtige Einschränkung: Gesetze, gerade im Zusammenhang mit der Digitalisierung, verändern sich oft schneller, als wir es erwarten. Was heute gilt, kann morgen schon anders geregelt sein.

Bitte verstehen Sie diesen Ratgeber daher ausdrücklich nicht als Rechtsberatung. Er ersetzt weder eine individuelle rechtliche Prüfung noch das Gespräch mit einem Fachanwalt oder Notar. Vielmehr soll er Ihnen Impulse geben, woran Sie denken sollten, welche Risiken bestehen und welche Möglichkeiten Sie haben, um rechtzeitig Vorsorge zu treffen.

Mein Ziel ist es, Sie zu ermutigen, das Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. Denn jeder Schritt, den Sie heute unternehmen, erspart Ihren Angehörigen im Ernstfall unnötigen Stress – und sichert, dass Ihre digitalen Spuren so bleiben, wie Sie es sich wünschen.

C. C. Brüchert

Einleitung – Warum digitale Vorsorge kein Randthema ist Vielleicht haben Sie schon einmal von einem Fall gehört, bei dem die Angehörigen eines Verstorbenen wochen- oder monatelang versuchten, an Passwörter zu kommen, Online-Abos zu kündigen oder wichtige Daten zu sichern – und dabei auf eine Wand aus Bürokratie, Datenschutzbestimmungen und technischen Hürden gestoßen sind. Für den Sohn oder die Tochter, den Ehemann oder die Ehefrau beginnt in einer ohnehin emotional belastenden Zeit oft ein mühsamer, manchmal sogar teurer Kampf mit der digitalen Hinterlassenschaft.

Oft wird die Frage gestellt: „Habe ich überhaupt einen digitalen Nachlass?“ Die klare Antwort lautet: Ja – und das gilt für jeden Menschen, ganz unabhängig vom Alter oder der persönlichen Technikaffinität. Denn digitale Spuren entstehen nicht erst dann, wenn wir unser erstes Smartphone in der Hand halten oder einen Social-Media-Account anlegen. Sie beginnen bereits mit der Geburt: Die Steueridentifikationsnummer wird vergeben, medizinische Daten fließen in die elektronische Patientenakte, Anmeldungen in Kindergarten und Schule werden elektronisch erfasst. Später kommen Führerschein- und Ausbildungsdaten hinzu, Bankkonten, Versicherungen, vielleicht ein Online-Benutzerkonto hier, eine App dort. Stück für Stück entsteht so ein digitales Profil, das uns ein Leben lang begleitet – oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Damit stellt sich automatisch die nächste Frage: „Brauche ich eine digitale Nachlassverwaltung?“

Auch hier lautet die Antwort: Ja – und zwar nicht, weil es modern klingt, sondern weil fehlende Vorsorge dazu führen kann, dass wichtige Daten verloren gehen, Kosten weiterlaufen oder Unbefugte Zugriff auf sensible Informationen erhalten.

In unserer vernetzten Welt bedeutet „Nachlass“ längst nicht mehr nur das Haus, das Auto oder die Ersparnisse. Es umfasst auch Social-Media-Profile, E-Mail-Konten, Online-Banking-Zugänge, Streaming-Abos, Fotos in der Cloud und sogar Kryptowährungen. All das kann ohne klare Regelung nicht nur unzugänglich werden, sondern auch zu einer Belastung für Angehörige.

Dieser Ratgeber soll Ihnen zeigen, wie Sie Ihr digitales Erbe ordnen, Risiken vermeiden und Ihre Wünsche klar festhalten können. Er gibt Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Orientierung, erläutert die wichtigsten Plattform-Regelungen und weist auf rechtliche Grundlagen hin – immer mit dem Hinweis, dass Gesetze sich ändern können und eine individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin nicht ersetzt wird.

Sehen Sie die folgenden Kapitel als Werkzeugkasten: Sie finden darin Anregungen, Beispiele und praktische Checklisten, mit denen Sie Ihre digitale Vorsorge in den Griff bekommen. Sie bestimmen selbst, wie umfassend Sie vorsorgen möchten – und wie viel Kontrolle Sie über Ihre digitale Welt auch nach Ihrem letzten Logout behalten wollen.

Kapitel 1 – Was bleibt, wenn wir offline gehen? Stellen Sie sich vor, jemand nimmt Ihnen über Nacht alle Schlüssel zu Ihrem Leben weg: den Briefkastenschlüssel, den Tresorschlüssel, den Schlüssel zu Ihrem Büro. Niemand könnte mehr Ihre Post öffnen, Ihre Unterlagen einsehen oder Wertgegenstände sichern. Genau das passiert im übertragenen Sinne, wenn Sie sterben und niemand Zugang zu Ihren digitalen Konten, Dateien und Verträgen hat.

Der Begriff „digitaler Nachlass“ beschreibt die Gesamtheit all Ihrer digitalen Spuren – gespeicherte Daten, Nutzerkonten, Lizenzen, Abos, Domains, virtuelle Werte und Kommunikation. Er umfasst alles, was Sie in digitaler Form erstellt, gespeichert oder genutzt haben. Dazu gehören unter anderem:

•E-Mail-Konten – oft der zentrale Knotenpunkt für viele weitere Logins

•Onlinebanking-Zugänge und elektronische Kontoauszüge

•Abonnements für Streamingdienste, Software, Cloudspeicher oder digitale Zeitungen

•Digitale Guthaben wie PayPal-Konten, Prepaid-Karten, Kryptowährungen oder In-

Game-Items

•Medizinische Daten in elektronischen Patientenakten

•Kundenkonten bei Online-Shops, Reiseportalen oder Lieferdiensten

•Eigene digitale Projekte wie Blogs, Websites, Social-Media-Profile oder Online-Shops

Früh digital – ob wir wollen oder nicht

Viele Menschen glauben, dass nur „digitale Menschen“ im engeren Sinne – also Social-Media-Nutzer, Online-Gamer oder Technikbegeisterte – überhaupt einen nennenswerten digitalen Nachlass haben. In Wahrheit beginnt dieser bei jedem von uns schon mit der Geburt – lange bevor wir ein Smartphone in der Hand halten oder unsere erste E-Mail schreiben.

Schon in den ersten Lebenstagen werden Daten angelegt und gespeichert:

• Die Steueridentifikationsnummer wird automatisch vergeben und in zentralen

Registern gespeichert.

•Meldedaten wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und Staatsangehörigkeit werden

elektronisch erfasst.

•Medizinische Daten finden sich in Krankenhäusern, bei Kinderärzten oder später in

der elektronischen Patientenakte.

• Bereits in der Kita oder Schule werden Datenbanken geführt – mit persönlichen

Informationen, Impfstatus, Kontaktdaten der Eltern und manchmal auch digitalen Lernplattformen.

Mit jedem weiteren Lebensabschnitt wächst diese digitale Spur: Führerscheindaten, Ausbildungs- oder Studienunterlagen, Bankkonten, Versicherungsverträge, Mitgliedschaften – und oft auch unzählige Online-Anmeldungen, die man längst vergessen hat.

Ob Sie später viel oder wenig Zeit online verbringen, spielt keine Rolle. Ihr digitales Profil entsteht, wächst und verteilt sich über Jahre hinweg auf zahlreiche Behörden, Unternehmen und Plattformen – teilweise auch in Ländern mit ganz anderen Datenschutzregeln.

Mehr als Erinnerungen – warum Vorsorge wichtig ist

Der digitale Nachlass ist nicht nur ein „Erinnerungsspeicher“ für Familie und Freunde. Er hat auch einen handfesten finanziellen, organisatorischen und rechtlichen Wert.

•Finanziell: Unbezahlte oder unbekannte Abos können sich über Monate summieren.

•Organisatorisch: Ohne Zugänge können wichtige Dokumente, Rechnungen oder

Verträge nicht mehr abgerufen werden.

•Rechtlich: