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In einer grausamen Welt, in der die Menschen neben harter Arbeit nur Sex als Ausgleich kennen, versucht der gerade 18 Jahre alt gewordene Jonai aus den Barracks, dem Slum der vier Ringbezirke, zu entkommen. Endlich hat er die Chance, in die Abteilung der Firma zu wechseln, in der auch sein Vater vor seinem Tod gearbeitet hat, um sozial aufzusteigen. Doch seine Entscheidung hat schwerwiegende Konsequenzen. Unvorstellbare Geheimnisse über die perfiden, menschenverachtenden Machenschaften der Herrschenden kommen ans Licht. Wissen, das er nie hätte erlangen dürfen, bringt ihn in Lebensgefahr. Ihm bleibt nur die Flucht... Doch auch in dieser scheinbar verlorenen Welt gibt es nicht nur Böses, denn Jonai macht seine ersten Erfahrungen mit Liebe und Sexualität - wenn auch anders als erwartet...
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Seitenzahl: 259
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Die folgende Geschichte ist für Leser/innen unter 18 Jahren nicht geeignet. Sie enthält Beschreibungen von Gewalt und sexuellen Handlungen.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
EPILOG
Seit sechs Jahren weckt mich jeden Morgen dieser verdammte schrille Alarm. Aber an diesem Tag war er etwas erträglicher als an den anderen, denn es war ein besonderer Tag. Endlich war ich achtzehn Jahre alt und hatte die Chance, in eine andere Abteilung zu wechseln und damit in eine höhere Tarifstufe aufzusteigen. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis ich diese Bruchbude, die Onkel Ron sein Zuhause nannte, endlich verlassen konnte. Nicht nur, dass diese Wellblechhütte wie alle anderen in diesem Elendsviertel nur mit Draht zusammengehalten wurde, seit Monaten regnete es durch das Dach direkt über meinem Bett. Ein Wunder, dass ich nicht längst an einer Lungenentzündung krepiert bin.
Ich schob das feuchte, vergilbte Leinentuch beiseite, das mir seit meiner Ankunft als Decke gedient hatte, und setzte mich auf den Rand der Metallpritsche. Ich brauchte mich nicht anzuziehen, denn das, was ich auf dem Leib trug, war alles, was ich besaß. Die graue Arbeiterhose hatte sicher schon bessere Tage gesehen und war, wie die dazugehörige Jacke, bestimmt schon tausendmal geflickt worden. Aber es war mehr als nur Kleidung für mich. Sie war auch das Einzige, was mir von meinem Vater geblieben war. Nachdem ich sie drei Jahre lang getragen hatte, passten sie mir endlich. Meine letzte Unterwäsche hatte ich mit zwölf, bis ich aus ihr herausgewachsen bin. Für Leute meines Standes war das ein Luxus.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und zog die Stiefel an, die mir noch nicht einmal ganz gehörten. Es waren schon die dritten, die ich von der Fabrik bekam und für die jede Woche ein Teil meines Lohnes einbehalten wurde, obwohl sie gut und gerne fünfzig Jahre alt waren und wer weiß wie viele Träger vor mir an ihren stinkenden Füßen hatten.
Als ich die Tür zum einzigen anderen Raum der Hütte öffnete, der neben einer verwahrlosten Kochnische und einem Metalltisch mit zwei Stühlen das Schlafzimmer des Onkels war, stieg mir wieder der Gestank von billigstem Fusel und Zwiebeln in die Nase. Er kam von Ron, der sich, solange ich ihn kannte, von nichts anderem ernährte. Warum das so war, wusste ich nicht.
Ich war mir nicht einmal sicher, ob er mein richtiger Onkel war, denn ich hatte ihn nie zuvor gesehen, bis ich nach dem Tod meines Vaters zu ihm gebracht wurde.
»Da ist der Geburtstagsjunge, der heute zum Mann wird«, lallte er und deutete auf den am Boden festgeschweißten Metalltisch, auf dem ein verwaister Teller mit einer Zwiebel darauf stand. Dass der Zwei-Meter-Hüne völlig nackt vor mir stand, irritierte mich überhaupt nicht. Aber für mich als Zwölfjähriger war es anfangs ziemlich verstörend. Vor ihm hatte ich noch nie einen nackten Mann gesehen, nicht einmal meinen Vater. Es dauerte lange, bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass er sich, wenn er von der Arbeit nach Hause kam, vor der Tür der Hütte auszog und seine Kleider draußen aufhängte. Niemand hatte sich in all den Jahren darüber beschwert, obwohl ihn jeder dabei beobachten konnte. Aber ich glaube, es fehlte ihnen der Mut dazu, denn Ron war nicht nur sehr groß, sondern auch mindestens so breit wie zwei Männer und zu seinem Leidwesen genauso behaart. Nur auf dem Kopf hatte er kaum noch Haare.
»Alles Gute, Junge«, sagte er und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
Es mag seltsam klingen, aber es war etwas Besonderes, dass er mir eine seiner Zwiebeln schenkte. Denn normalerweise durfte niemand sie anfassen. Ich erinnere mich, als ich mit dreizehn Jahren eine Tomatensuppe kochen wollte und es wagte, eine seiner Zwiebeln zu benutzen. Der sonst so sanfte Riese wurde plötzlich so wütend, dass ich dachte, er würde mich umbringen.
»Danke, Ron, aber ich glaube, ich hebe mir die leckere Zwiebel für heute Abend auf.«
Er kratzte sich nachdenklich am aufgeblähten Bauch.
»Ja, Zwiebeln schmecken abends immer am besten, oder nachts oder morgens.«
»Du hast vollkommen recht Ron. Ich gehe dann mal, meine Schicht fängt bald an«, sagte ich, woraufhin er nur abwinkte, zur Kloschüssel direkt neben der Küchenspüle torkelte und zu pinkeln begann.
Normalerweise hatte ich es nicht so eilig, zur Arbeit zu kommen, aber ich wollte unbedingt vorher mit dem Schichtleiter sprechen, weil ich schon vor Monaten um meine Versetzung gebeten hatte. Da ich nun offiziell nicht mehr als Kind galt, durfte ich endlich in der Montage der schweren Verbrennungsmotoren arbeiten, der Abteilung, in der mein Vater zuletzt eingesetzt war.
Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit wurde mir aufs Neue bewusst, dass ich nicht so enden wollte wie die meisten Menschen hier. Die Barracks, wie das Viertel offiziell hieß, war in jeder Hinsicht die Endstation der sozialen Schichten. Menschenunwürdiger als hier konnte man kaum leben. Die meisten, die hier hausten, hatten keine Arbeit, waren zu alt oder zu krank. Frauen sah man nur selten, nicht weil sie sich überwiegend in den Wellblechhütten aufhielten, sondern weil die meisten nach der Geburt an den Folgen von Infektionen aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung starben. So erging es auch meiner Mutter, die ich nie kennenlernen durfte, obwohl ich mit meinem Vater im Village, der nächsten Stufe der Gesellschaft, lebte. Aber das Leben dort war weitaus angenehmer und deshalb musste ich dorthin zurück. Vielleicht auch, damit ich mich meinen verstorbenen Eltern wieder etwas näher fühle.
Ich musste mich beeilen, wenn ich den nächsten Zug erreichen wollte, um vor Schichtbeginn in der Fabrik zu sein, und in den Barracks gab es keine Haltestelle. Deshalb musste ich immer bis zur Grenze des Village laufen, was normalerweise kein Problem für mich war, aber an diesem Tag schien irgendwie alles schief zu gehen.
Schnellen Schrittes bog ich in die Hauptstrasse ein, die mich direkt zur Station der Magnetschwebebahn führte, welche die vier Bezirke der verschiedenen Gesellschaftsschichten miteinander verband. Doch mein Weg endete abrupt.
Eine große, dicht gedrängte Menschenmenge versperrte die unbefestigte Straße. Ich konnte nicht erkennen, warum sie alle dort standen, aber sofort stieg mir der beißende Geruch von Exkrementen und Chemikalien in die Nase. Um mein Ziel rechtzeitig zu erreichen, drängte ich mich durch die Menge der Schaulustigen, bis ich direkt vor einer ekelhaft stinkenden Pfütze und einer umgestürzten Chemietoilette stand. Mittendrin ein wütender alter Quinn, der von Kopf bis Fuß mit der braun-bläulichen Suppe bedeckt war und einen Jungen anschrie, der nicht älter als vierzehn war. Der arme Mann muss sich in der Toilette aufgehalten haben, als diese umkippte.
Diese Dinger standen überall im Viertel, da nur wenige Menschen in ihren Hütten eine eigene Toilette hatten.
Zu gerne hätte ich herausgefunden, ob der Junge wirklich an dem Chaos schuld war oder ob er sich nur zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielt, aber ich hatte keine Zeit mehr. Da ich alle möglichen Schleichwege kannte, ließ ich die Schaulustigen hinter mir und eilte zwischen den Wellblechhütten hindurch. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich das das letzte Mal gemacht hatte, und ich musste schnell feststellen, dass die schmalen Wege zwischen den Hütten leichter zu bewältigen waren, als ich ein Kind war. Nicht nur, dass ich mich an manchen Stellen regelrecht durchzwängen musste, es ragten auch scharfkantige Ecken aus dem Wellblech, auf die ich besonders achten musste, um mich nicht zu verletzen. Ich fühlte mich wie ein Idiot, zu glauben, dass dies der beste und schnellste Weg sei. Es wäre viel schneller gewesen, umzukehren und eine andere Straße zu nehmen. Sogar durch diese Suppe aus Scheiße und Chemikalien zu gehen, erschien mir plötzlich vernünftiger. Aber ich hatte es fast geschafft. Nur noch ein kurzes Stück, dann hätte ich die Querstraße erreicht, die mich wieder auf die Hauptstraße führte.
Meine Freude ließ mich unaufmerksam werden. Ich übersah ein spitzes Stück, das aus der letzten Wellblechwand ragte.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen linken Arm und ein prüfender Blick bestätigte meine Befürchtungen. Durch den gut zehn Zentimeter langen Riss in meinem Jackenärmel sah ich eine tiefe Schnittwunde an der Oberseite meines unbehaarten Unterarms, in der ich das Weiß meines Fleisches erkennen konnte. Im ersten Moment wurde mir ganz flau im Magen. Wahrscheinlich wäre es jetzt das Klügste gewesen, zu Ron zurückzukehren oder zu Berit zu laufen und mich verarzten zu lassen, aber ich wollte die neue Stellung unbedingt. Es hing einfach zu viel davon ab. Ein anderer, jetzt Zwanzigjähriger, hatte seine Chance verpasst und war auf der Station mit den vielen Kindern hängen geblieben. Nein, ich musste weiter.
Ich presste meine Hand auf die inzwischen stark blutende Wunde und rannte so schnell ich konnte in Richtung Station. Sie war schon in Sichtweite, als der Zug an mir vorbeirauschte, hoch oben auf der eingleisigen Strecke, gestützt von den dicken Metallträgern. Obwohl mir vom Blutverlust schwindelig wurde, rannte ich noch schneller und eilte die wenigen Stufen zum Bahnsteig hinauf.
Ich hatte es fast geschafft, nur noch ein paar Meter bis zur ersten Tür des letzten Abteils.
Hastig, fast stolpernd, eilte ich auf die Tür zu, als ich mit dem nächsten Problem konfrontiert wurde. Der Bahnsteig war in zwei Hälften geteilt, die Barracks-Seite und die Village-Seite. Da der Zug zu weit vorne anhielt, befand sich der letzte Waggon, der nur für die Bewohner der Barracks reserviert war, bereits in der letzten Tür zur Hälfte jenseits der Grenze. Es galt die Regel, dass man ohne Erlaubnis nicht auf die Seite der nächsten sozialen Schicht gehen durfte.
Ein schwarz uniformierter Sentinel der Guard of Order, der am hüfthohen Metallgitter der Grenze stand und dafür Sorge zu tragen hatte, dass die sozialen Schichten voneinander getrennt blieben, rechnete wohl nicht damit, dass jemand aus den Barracks mitfahren wollte, und so stand er mit dem Rücken zu mir.
Die Türen öffneten sich, und da ich der Einzige auf dieser Seite war, während auf dem Bahnsteig des Village viele Menschen darauf warteten, einsteigen zu können, und der Sentinel mich nicht zu sehen schien, beschloss ich, diese Regel zu ignorieren.
So leise wie möglich zwängte ich mich an dem Gitter vorbei, das die Tür in zwei Hälften teilte. Wahrscheinlich war es mein schwerer Atem vom Laufen, der ihn auf mich aufmerksam machte, als ich mich bereits im Inneren des heruntergekommenen Waggons befand.
»Hey, was machst du da?«, schrie er mich an, worauf ich mich zu ihm umdrehte.
Mit aktiviertem Elektrostab, aus dem bläuliche Lichtbögen knisternd über den Griff tanzten, kam er zur Tür gestürmt.
»Raus da, du Abschaum«, sagte er in barschem Ton.
Da er mit dem Rücken zu mir gestanden hatte, konnte ich es nicht erkennen, aber der Uniformierte war nicht viel älter als ich. Er hatte strahlend grüne Augen und sein dunkles Haar war unter der üblichen Sentinel-Mütze kurz geschoren.
»Bitte. Ich muss dringend zur Arbeit«, sagte ich beschwichtigend.
»Zur Arbeit? Ja, sicher. Als ob Abschaum wie du eine Arbeit hätte«, entgegnete er und schaute mich verächtlich an, wobei sein Blick auf meinen inzwischen blutgetränkten Jackenärmel fiel. Dann blickte er auf den Boden zu meinen Füßen, auf dem bereits einzelne Blutstropfen gelandet waren, und schließlich, der Blutspur folgend, auf den Bahnsteig.
»Was zum Teufel? Du beschmutzt hier alles mit deinem minderwertigen Blut. Raus jetzt! Bevor ich dir meinen Elektroschocker solange in den Arsch ramme, bis du dich selbst vollpisst und vollscheißt«, brüllte er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen wütend an.
Auch in mir stieg jetzt Wut auf. Für wen hielt sich dieser kleine Möchtegern-Sentinel? Wahrscheinlich war er erst seit heute im Dienst und wollte sich besonders wichtig machen.
»Du willst mir also deinen Stock in den Arsch stecken und zusehen, wie ich pisse und scheiße? Warum denn? Weil dich das anmacht? Willst du dann auch deinen Schwanz auspacken und dir einen runterholen, bis du abspritzt, während du es mir besorgst?«
Der Gesichtsausdruck des jungen Sentinels veränderte sich urplötzlich, als wäre er geschockt über das, was ich zu ihm sagte. Und ehe er überhaupt die Chance hatte irgendetwas zu entgegnen, kam ein weiterer, älterer Uniformierter angelaufen.
»Was ist los, Gefreiter? Der Zug muss weiter!«, sagte er, bevor er mich sah.
Der junge Kollege antwortete ihm nicht, sondern starrte mich noch immer schockiert an. Der erfahrene Sentinel blickte darauf mich an.
»Jonai Neven«, erkannte er mich. »Gibt es hier ein Problem?«
»Hallo Harko. Nein, kein Problem. Der Neuling wollte sich nur bei mir entschuldigen, weil der Zug zu weit gefahren ist«, antwortete ich.
Ich kannte Harko schon lange. Er war schon vor meiner ersten Fahrt in die Fabrik auf dieser Station eingesetzt worden, wahrscheinlich weil er es mit den Vorschriften nie so genau genommen hatte und deshalb nie befördert worden war. Natürlich hätte ich ihm die Wahrheit darüber sagen können, was wirklich passiert war. Aber ich kannte Harko gut genug, um zu wissen, dass das schwerwiegende Folgen gehabt hätte, nicht nur für den Neuling, sondern auch für mich, denn wenn er etwas nicht leiden konnte, dann war es, wenn man Menschen schlecht behandelte, egal aus welchem Milieu sie stammten, und das hätte die Weiterreise noch weiter verzögert.
»Gut. Ja, die sollten sich das mal ansehen. Die Schrotthaufen machen immer öfter Ärger«, sagte Harko, dem nun auch mein blutiger Jackenärmel auffiel.
Unvermittelt schlug er dem jungen Sentinel auf den Hinterkopf.
»Was habe ich dir gesagt, Junge. Hilf immer wo du kannst und das Leben wird dich irgendwann dafür belohnen. Für diesen Fall habe ich dir den Verband gegeben.«
Harko griff in die Beintasche seiner schwarzen Hose und holte ein Verbandsknäuel heraus.
»Verbinde das, Jonai, bevor es sich entzündet. Ich glaube, du wirst deinen Arm noch brauchen«, sagte er, warf es mir zu und stieß einen lauten Pfiff aus, woraufhin die Tür direkt vor dem Anfänger, der sich keinen Zentimeter bewegt hatte, zuschlug.
Ich setzte mich, machte mir aber nicht die Mühe, den Ärmel meiner Jacke hochzukrempeln, sondern wickelte einfach den Verband darum. Ich wollte keine Sekunde vom Village verpassen, dem Ort, an dem ich zwölf Jahre lang mit meinem Vater gelebt hatte. Damals ging ich auch zur Schule. Und ich war nicht nur ein sehr guter Schüler, ich ging dort wirklich sehr gerne hin.
Ja, vielleicht war das Village nicht der schönste Ort zum Leben, mit seinen grauen Betonbauten und den grellen, flackernden Neonreklamen. Aber es war mein Zuhause. Jeden Tag fuhr ich an dem Haus vorbei, in dem ich vor einer gefühlten Ewigkeit gewohnt hatte. Im zehnten Stock, ganz links, war mein Kinderzimmer. Und je öfter ich es sah, desto mehr kam es mir wie ein schöner Traum vor. Im Gegensatz zu den Barracks gab es hier fast alles, was man zum Überleben brauchte. Lebensmittelgeschäfte und sogar Arztpraxen, obwohl auch diese für die meisten zu teuer waren. Fast jede Wohnung hatte ein eigenes Badezimmer, auch wenn das Wasser stark rationiert werden musste. Wenn ich mich nun waschen wollte, was ich seit Wochen nicht mehr getan hatte, musste ich es entweder vor Ron in der Küche tun oder zum nahe gelegenen Fluss gehen, in dem seltsame Fässer trieben. Nach dem letzten Bad in diesem zweifelhaften Wasser plagte mich wochenlang ein stark juckender Ausschlag an allen möglichen Stellen. Am schlimmsten war es an meinem Sack und vor allem an meinem Penis - beim Pinkeln brannte es wie die Hölle. Ich wollte es Ron nicht sagen, denn dann hätte ich es ihm oder noch schlimmer der alten Berit zeigen müssen, und das wollte ich nicht. Niemand außer meinem Vater, bevor ich in die Pubertät kam, hat mich je nackt gesehen. Also konnte ich es nur nachts machen, wenn Ron in der Fleischerei Dienst hatte, aber meistens schlief ich ein, bevor Ron das Haus verließ, und wachte erst wieder auf, wenn er längst wieder da war.
Ich war mir sicher, dass mein Gestank und mein verfilztes Haar die notgeilen alten Säcke davon abhielten, mir an die Pelle zu gehen. Die Tatsache, dass Männer Sex mit Männern hatten, war so normal wie das Atmen, was eine Folge des immer größer werdenden Frauenmangels war.
Ein Ruck ging durch das Abteil, das Zeichen, dass die ersten beiden Waggons abgekoppelt waren. Obwohl ich noch nie jemanden darin hatte sitzen sehen, fuhren sie an einer Gabelung der Einbahnschienen in Richtung Suburbia und dem Herzstück der ringförmig angelegten Bezirke, Capital City. Obwohl die schwarz verklebten Fensterscheiben dem einfachen Volk den Blick auf die prunkvollen Viertel der Oberschicht verwehren sollten, gab es einen kleinen Bereich, in den jemand ein kleines Loch gekratzt hatte. Durch dieses Loch konnte man die schönen Häuser von Suburbia mit ihren grünen Parks und die riesigen, strahlend weißen Türme von Capital City sehen.
Ich wusste nicht, wie die Menschen dort waren, aber ich stellte mir immer vor, dass sie sehr glücklich und sehr gesund sein mussten.
Nach einer Weile ging wieder ein Ruck durch das Abteil - Endstation. Ich war an meinem täglichen Ziel angekommen - in der Fabrik.
Ich hatte es tatsächlich geschafft, vor dem Schichtwechsel hier zu sein.
Die Tür meines Abteils ging auf. Aus dem einzigen anderen Waggon stiegen ein paar überpünktliche Leute aus dem Village, aber ich beachtete sie nicht. Ich musste Kurna finden, meinen Schichtleiter.
Ich stürmte ins Büro, aber er war nicht da. Hatte ich mich umsonst abgemüht? Verzweifelt wollte ich auf dem Absatz kehrt machen, als ich plötzlich mit jemandem zusammenstieß.
»Hey, Kleiner! Pass doch auf«, fuhr er mich an.
Es war Kurna, der sich daraufhin an mir vorbeidrängte und ins Büro zu seinem Schreibtisch ging.
»Zum Glück. Ich dachte schon, du wärst nicht da.«
»Glaubst du, ich wohne hier? Ich bin selbst gerade erst angekommen und habe dich aus dem Barracks Abteil rennen sehen.«
»Äh, ja ... natürlich wohnst du nicht hier. Das habe ich nicht angenommen ...«, stotterte ich verunsichert.
»Was willst du?«, fragte er, nachdem er sich gesetzt hatte.
»Ich habe schon vor Monaten meine Versetzung beantragt, aber immer noch nichts von dir gehört, und heute bin ich achtzehn geworden und ...«
»Und du willst jetzt unbedingt in die Abteilung, in der dein Vater zuletzt war. Ich weiß, dass du das willst. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du das willst? Das ist wirklich ein ziemlich harter Job und da passieren ständig Unfälle ... und andere Sachen. Vor allem mit so gutaussehenden Kerlen wie dir«, unterbrach mich Kurna.
Gutaussehend? Ich fand mich alles andere als gutaussehend und wusste in dem Moment auch nicht, worauf mein Schichtleiter anspielte. Ich wusste nur eins: Ich wollte auf diese Station. Ich wollte raus aus den Barracks und das war mein einziges Ticket.
»Ja, der Job ist hart und du weißt nur zu gut, wie hart ich arbeiten kann. Bitte hilf mir. Ich will es wirklich.«
Kurna sah mich mit seinen fast schwarzen Augen an und ich fragte mich, wie ich seinen nachdenklichen Blick deuten sollte. Hatte er Mitleid oder hielt er mich für verrückt? Vielleicht war es ein bisschen von beidem.
Schließlich drehte er sich in seinem Bürostuhl um und steuerte auf den Aktenschrank hinter seinem Schreibtisch zu. Er öffnete eine der oberen Schubladen und zog eine Akte heraus.
»Hier«, sagte er und reichte sie mir. »Geh damit nach unten auf Ebene D4 und gib sie Flu, deinem neuen Schichtleiter. Im Gegensatz zu mir wohnt er nämlich wirklich hier. Ich wünsche dir viel Glück, Kleiner, und ich hoffe für dich, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.«
Ich bedankte mich, nahm meine Akte und ging zum Lastenaufzug, den ich zuletzt als Kind benutzt hatte, als ich meinen Vater von der Arbeit abholte.
Ich weiß nicht, ob es die Abwärtsbewegung war, nachdem ich den D4-Knopf gedrückt hatte, oder etwas anderes, das mir ein flaues Gefühl in der Magengegend verursachte. Aber bevor ich darüber nachdenken konnte, stoppte der Aufzug und die Tür öffnete sich quietschend. Ein dunkelhäutiger, verschwitzter Mann kam herein. Er war völlig nackt. Ich wollte gar nicht auf seinen Schwanz gucken, aber das Ding war echt lang, bestimmt drei- bis viermal so lang wie meiner, und Ron war ein Mädchen dagegen.
»Was ist los, Kleiner? Willst du ein ordentliches Stück Fleisch in deinem Loch?«, fragte er erregt, denn er hatte wohl gemerkt, dass ich sein Ding anstarrte. Er kam auf mich zu und ich wich zurück, aber die Seitenwand des Aufzugs erlaubte mir keinen weiteren Ausweg. Er drückte mich mit seinem verschwitzten Körper an die Wand, so dass ich alles von ihm spüren konnte, und kam mit seinem Mund ganz nah an mein Ohr.
»Ich habe zwar gerade erst jemanden gefickt, aber für dich habe ich noch eine ordentliche Ladung übrig«, hauchte er und begann mit seiner Zunge mein Ohr zu lecken.
Panisch streckte ich den Arm aus und erreichte zum Glück das Bedienfeld und drückte den Knopf für die nächste Etage.
»Danke, aber ich muss hier raus«, entgegnete ich und schon hielt der Aufzug an.
Verwundert wich der Mann zurück und schaute auf den leuchtenden Knopf, der das aktuelle Stockwerk anzeigte.
»Die Lackiererei? Oh Mann, du bist ja ein ganz Harter. Na dann, viel Spaß. Die Jungs da sind selbst für mich ein bisschen zu durchgeknallt.«
Eilig verließ ich den Aufzug, schloss die Tür hinter mir und holte erst einmal tief Luft.
Ich hatte schon ähnliche Situationen bei anderen miterlebt, aber so etwas war mir noch nie passiert und ich war froh, dass ich Schlimmeres verhindern konnte. Bei seinem Monsterpenis hätte mein Schließmuskel wahrscheinlich einen Monat lang weit offen gestanden.
Erst als ich mich einigermaßen von dem Schock erholt hatte, bemerkte ich all die Wandmalereien um mich herum, auf denen geknebelte und gefesselte Männer zu sehen waren. Sie waren alle nackt und wurden ausgepeitscht oder hingen an allen vier Gliedern angekettet in der Luft und wurden von einer ganzen Meute anderer Männer in den Arsch gefickt. Und viele weitere sexuelle Handlungen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie überhaupt möglich sein könnten. Alle Gemälde waren so detailgetreu, dass man glaubte, sie würden sich jeden Moment zu bewegen beginnen. Nur die Schwänze erschienen mir etwas übertrieben groß.
Plötzlich hörte ich aus dem Flur vor mir knallende Geräusche, gefolgt von einem Stöhnen, das schmerzerfüllt, aber auch erregt klang. Für einen kurzen Moment war ich neugierig, was da vor sich ging. Aber wenn dieser dreibeinige Kerl, der mir beinahe meine Unschuld geraubt hätte, davor zurückschreckte, dann wollte ich auf keinen Fall da rein geraten.
Ich schaute auf die Aufschrift neben der Fahrstuhltür - D2, also noch zwei Stockwerke. Ich wollte nicht noch einmal in den Aufzug steigen, wer weiß, ob der Typ nicht immer noch drin war und auf willige Sexpartner wartete. Also beschloss ich, die Treppe zu nehmen.
Als ich die Stufen hinunterging, fragte ich mich, ob ich nicht besser auf Kurna gehört hätte. Hier unten war es ganz anders als in meiner alten Abteilung. Vielleicht war der Zwanzigjährige klüger als ich und wusste, worauf er sich da eingelassen hätte. Wenn das der Preis für die Rückkehr ins Village war, wusste ich nicht mehr so recht, ob ich bereit war, ihn zu zahlen.
D4 stand auf der Tür, deren Klinke ich zögernd umklammerte.
»Wenn ich jetzt durch diese Tür gehe, gibt es kein Zurück mehr«, dachte ich. War es das wirklich wert?
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Erinnerungen an das Village und an die letzten ärmlichen Jahre in den Barracks. Ich musste es tun, so konnte ich nicht mehr leben.
Ich öffnete die Tür und stand vor einer Halle, in der tatsächlich gearbeitet wurde. Ich spürte die Erleichterung in mir und machte mich auf die Suche nach Flu, dem neuen Schichtleiter.
»Entschuldigung. Ich suche Flu«, wandte ich mich an einen Mann, der mit dem Rücken zu mir an einem der Regale für Ersatzteile stand.
Er drehte sich zu mir um und ich erkannte den Typen aus dem Aufzug wieder, nur dass er in einem ölverschmierten grauen Overall steckte.
»Hey, Kleiner. Entweder gehörst du zu der armseligen Bande der Schnellspritzer oder du hast gekniffen. Wenn du Flu suchst, folge dem Gang bis zum Ende und dann rechts die Treppe hoch. Er sitzt meistens nur in seinem Büro und spielt mit seinen verschrumpelten Nüssen.«
»Äh, danke«, sagte ich und wollte gerade der Wegbeschreibung folgen, als mir der Typ hinterherrief: »Übrigens, ich bin Digger. Und wenn du was brauchst, du weißt schon, dann scheue dich nicht, mich zu fragen.«
Ich lief ein paar Schritte schneller, erreichte wie beschrieben die Stahltreppe, stieg sie hinauf und stand schließlich vor der Tür zum Büro des Schichtleiters.
Wieder atmete ich tief durch und hoffte, dass das mit den verschrumpelten Nüssen nur ein Spruch war. Denn ehrlich gesagt hatte ich für heute genug fremde Schwänze gesehen.
Zaghaft klopfte ich an die Holztür, woraufhin ein gequältes »Herein« ertönte.
Ich öffnete die Tür und betrat einen Raum, der mir völlig normal vorkam. Aktenberge, Aktenschränke, ein Teppichboden, der seine besten Tage schon hinter sich hatte und ein Schreibtisch, hinter dem ein älterer Mann mit Halbglatze saß, dessen restliches grau-weißes Haar ihm bis zu den Schultern reichte.
»Du musst der Neue sein. Joni Nefe?«, sprach er mich an.
»Jonai Neven, Schichtleiter Flu, Sir«, antwortete ich.
»Sir? So nannte man mich zuletzt auf Ebene D2«, lachte er.
»Dann wollen wir mal sehen, was der gute Kurna uns heute Schönes geschickt hat.«
Flu stand auf, ging um seinen Tisch herum, nahm mir meine Akte aus der Hand, warf sie ungesehen auf seinen Tisch und ging dann einmal um mich herum, bis er wieder vor mir stand.
Er fasste mir an die unteren Augenlider und zog sie ein wenig nach unten, um mir in die Augen zu sehen. Dann drehte er meinen Kopf erst nach links, dann nach rechts und schaute mir in die Ohren und brummte dabei. Dann griff er mir ans Kinn, woraufhin ich den Mund öffnete und er meine Zähne betrachtete.
»Bis auf die Tatsache, dass du dringend wieder ein Bad brauchst, sieht eigentlich alles ganz gut aus.«
Er ging zu seinem Tisch zurück, nahm einen Block und einen Stift und begann etwas darauf zu schreiben. Dabei hörte ich ihn leise sprechen.
»So weit, gesund. Rotblondes Haar, braune Auge ...«
»Ich habe dunkelblonde Haare«, unterbrach ich ihn.
Flu sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
»Das hättest du wohl gerne. Deine Haare sind rotblond, das erkennt sogar ein Blinder. Oder redest du dir das nur ein, weil dein Vater dunkelblond war?«
Mein Vater war tatsächlich dunkelblond, aber ich reagierte nicht auf seine Frage.
»Hast du meinen Vater gekannt? Warum hast du dann meinen Namen falsch ausgesprochen?«, wollte ich wissen.
»Reine Schikane, um zu sehen, ob du das Maul aufkriegst. Und selbstverständlich kannte ich deinen Vater. Wer kannte den guten Haro Neven nicht? Wir haben oft zusammen in der Schicht gearbeitet. Nur am Tag des Unfalls waren wir leider nicht zusammen. Wahrscheinlich hätte ich es sonst verhindern können, aber dieser Slaver ist eine Ratte. Niemand hat ihm je getraut, nicht einmal dein Vater. Es konnte kein Zufall sein, dass so etwas passierte, wenn er in der Nähe war. Aber genug der alten Geschichten. Zieh dich jetzt aus«, sagte er und schrieb weiter.
»Äh, wie bitte?«, fragte ich verwirrt, denn ich glaubte, mich verhört zu haben.
Flu blickte von seinem Notizblock auf und sah mich an.
»Wie soll ich wissen, ob du für meine Abteilung geeignet bist, wenn ich nicht weiß, in welcher körperlichen Verfassung du bist. Glaubst du, du kannst hier einfach reinspazieren und den Job sofort haben?«
»Ich ... ich weiß nicht. Irgendwie schon...«, stammelte ich.
»Naja, falsch gedacht. Dann zieh dich jetzt mal aus!«
Das Ausziehen der Jacke fiel mir wegen des Verbandes sehr schwer, meine Wunde blutete immer noch, wenn auch nicht mehr so stark. Da ich nichts weiter darunter trug, stand ich schließlich mit nacktem Oberkörper vor Flu. Der schien mit seinen Notizen vorerst fertig zu sein und sah mich prüfend an.
»Erstaunlich muskulös. Aber was ist das für eine Wunde?«, fragte er und kam näher, um sie sich anzusehen.
»Ich habe mich auf dem Weg hierher an einem hervorstehenden Metallstück verletzt«, erklärte ich ihm.
»Die Wunde sieht gut aus und scheint gut geblutet zu haben, was einer Infektion vorbeugt. Du solltest sie aber noch einmal verbinden«, sagte er, ging zu einem Schränkchen und holte einen neuen Verband heraus, den er mir gab.
»Das wird dir vom nächsten Lohn abgezogen«, sagte er noch. Dann schaute er mich erwartungsvoll an. »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als ich sagte, du sollst dich ausziehen.«
»Aber was hat der untere Teil meines Körpers mit meiner Arbeit hier zu tun?«, fragte ich, worauf Flu lachte.
»Mehr als du denkst, Kleiner. Dein Schwanz ist dafür verantwortlich, wie wichtig du hier bist. Je größer und prächtiger er ist, desto wertvoller ist die Arbeit, die du verrichten darfst.«
»Das ist ein schlechter Scherz, nicht wahr?«, fragte ich.
»Sehe ich aus, als würde ich scherzen?«, schrie Flu mich an und schlug auf seinen Tisch. »Komm schon, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Willst du den Job oder nicht?«
Ja, ich wollte den Job. Langsam öffnete ich den obersten Knopf meiner Hose und konnte es nicht fassen, dass dieser widerliche Kerl der Erste sein würde, der meinen Penis zu sehen bekam. Ich öffnete den Reißverschluss und zögerte.
»Was? Was ist los? Bist du ein Mädchen oder was? Oder ist dir beim Ficken der Schwanz abgefallen? Worauf wartest du?«
»Na ja, es ist so ... dass meinen Penis noch niemand außer mir gesehen hat. Und ...«
»Und du wolltest den Anblick deines besten Stücks für eine Lady aus der Oberschicht aufsparen?«, unterbrach mich Flu und machte sich über mich lustig.
»Jetzt zieh die Hose aus, oder da drüben ist die Tür. Aber den Verband lässt du dann auch hier. Ich gebe schließlich keine Almosen.«
Ich schaute zur Tür und dann zu Flu.
»Ist es in Ordnung, wenn ich die Augen schließe?«, fragte ich.
»Wenn du meinst, dass ich dann deinen Schwanz nicht sehen kann, bitte, dann tu es«, antwortete er lachend.
Ich schloss die Augen und ließ meine Hose los, die sofort an meinen Beinen herunterrutschte.
»Du meine Güte. Damit wirst du hier keinen Preis gewinnen«, hörte ich Flu sagen und spürte plötzlich etwas Kaltes neben meinem Glied. Ich öffnete die Augen und sah, wie Flu vor mir kniete und etwas an mich heran hielt.
»Was machst du da?«, wollte ich wissen.
»Messen«, sagte er, kam schwerfällig auf die Beine und ging zu seinem Notizblock zurück.
»Sieben Zentimeter schlaff, immerhin ein Zentimeter mehr als beim letzten Neuzugang. Was machen die denn den Kindern bloß ins Wasser, dass ihre Schwänze so klein bleiben?«, murmelte er vor sich hin, bevor er sich wieder mir zuwandte.
»Kannst du ihn steif machen? Vielleicht überrascht mich dein Kleiner ja mit seinem Wachstum.«
»Was? Nein, ich wüsste nicht wie«, antwortete ich.
Flu schaute mich verwundert an.
»Du weißt nicht wie? Indem du mit ihm spielst, zum Beispiel, oder indem du an das Mädchen oder den Mann deiner Träume denkst? Irgendwas in der Art?«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Nein, keine Ahnung. Ich habe noch nie an mir selber herumgespielt«, gestand ich.
»Nein, das glaube ich nicht. Wo wohnst du in den Barracks, in einem Kloster, von dem ich nichts weiß?«, fragte mich Flu lachend.
»In einem Kloster? Nein, ich wohne bei Ron Harley.«
Flus Gesicht wurde auf einmal kreidebleich, als hätte er ein Gespenst gesehen.