Luisas Abenteuer - Margarete van Marvik - E-Book

Luisas Abenteuer E-Book

Margarete van Marvik

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Beschreibung

Liebe Kinder, aufgepasst! Eure Freundin Luisa hat jede Menge spannende Abenteuer auf Lager. Das Besondere: Luisa besitzt eine seltene Gabe, sie kann die Sprache der Tiere verstehen und weil sie ein so gutes Herz hat, möchte sie all jenen Tieren helfen, die in Not geraten sind, sei es der schöne, zarte Schmetterling Flip, die verängstigte Feldmaus Fräulein Vera Brot, die blinde Stute Agata oder der kokette Frosch Quakulina Tümpelplatsch. Luisa ist immer zur Stelle, wenn ihre Hilfe gefragt ist. Wie die Tiere sie dafür lieben! Und das Beste dabei: Ihr werdet bei all diesen Erlebnissen so manches Wissenswerte lernen, was Ihr später vielleicht noch einmal gut gebrauchen könnt. Auf ins Abenteuer!

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Seitenzahl: 95

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Danksagungen:

Ein herzliches Dankeschön an die Kunststudentin Marta Niziolek.

Mit viel Liebe und auf alle meine Wünsche eingehend, hat sie mit ihren gemalten Bildern noch mehr Leben in Luisas Geschichten gebracht.

Mein besonderer Dank geht an Alexandra Eryiğit-Klos - Korrektur, Lektorat, Dipl.-Sprachenlehrerin -

Ein herzliches Dankeschön geht ebenfalls an meine Enkelin Lea Dirschuweit (elf Jahre). Sie hat mich ermutigt, Geschichten aufzuschreiben, die für sie spannend und lesenswert sind. Ihre eigenen Ideen sind in »Luisa auf Klassenfahrt« eingeflossen. Ich freue mich auf ein weiteres größeres Projekt mit ihr.

Ebenfalls ein Dankeschön an meine Testleser(innen), Lea Dirschuweit und Jasmin-Chantal Wagner (dreizehn Jahre). Sie alle haben mich unterstützt und ermutigt, die kleinen, spannenden Luisa-Geschichten zu vollenden.

Margarete van Marvik

Inhalt

Luisa und der Schmetterling Flip

Hannah ist da!

Luisa und die Feldmaus Fräulein Vera Brot

Luisa und Paula zu Besuch im Zirkus Harlekin

Luisa auf Klassenfahrt

Luisa und Lady Quakulina Tümpelplatsch

Melanies Weihnachtsgeschichte

Luisa und der Schmetterling Flip

Luisa sitzt in der wild blühenden großen Wiese in der Nähe des Bauernhofes in der Eifel. Dort wohnt sie zusammen mit ihren Eltern und vielen Tieren. Geschwister hat sie keine, obwohl sie sich immer einen kleinen Bruder gewünscht hat.

Heute ist ein besonders schöner Tag und sie freut sich über die bunten Farben der Blumen, die von Rot über Gelb, Lila, Weiß und Grün bis Orange auf der Wiese blühen. Luisa schaut fröhlich lachend zum blauen Himmel und zählt die weißen Wölkchen, die sich wie kleine Schafe tummeln.

Luisa ist fast zehn Jahre alt. Sie besucht die vierte Klasse und ist ein aufgewecktes und neugieriges Mädchen. Das Lernen in der Schule ist für sie Abenteuer pur. Jeden Tag gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Außerdem hat sie nie Langeweile, es ist immer etwas los auf dem Bauernhof. Sie liebt die Tiere über alles und möchte so viele auf dem Hof aufnehmen, wie es ihre Eltern erlauben. Luisas größter Wunsch ist es, irgendwann einmal ein eigenes Pferd zu besitzen.

Luisa ist hübsch anzusehen, ihre langen mittelblonden Haare fallen lockig bis zur Schulter. Ihre großen blaugrauen Augen strahlen Fröhlichkeit und Übermut aus. Wenn sie lacht oder wütend ist, verengen sich ihre Augen zu Schlitzen. Das sieht immer lustig aus. Luisa ist eine sehr modebewusste junge Dame. Sie liebt fröhliche Farben und sie besteht darauf, ihre Bekleidung selbst auszusuchen. Ihre Lieblingsfarben sind Pink und Blau. In ihrem bunten T-Shirt, der flickenbesetzten Jeans und der pinkfarbenen Schleife im Haar ist sie im Blumenmeer fast nicht von der bunten Blütenpracht zu unterscheiden. Voller Übermut tanzt sie fröhlich im Kreis und singt so laut sie kann: »Der Vater Winter ist gegangen und der Frühling hat angefangen. Ihr dicken Pullover ade – ab jetzt werde ich nur noch in bunten Kleidchen und TShirts gehen.“

Plötzlich hält sie mitten in ihrem selbst gedichteten Lied die Luft an und lauscht. »Was ist das für eine zaghafte Stimme?“ Ganz vorsichtig bewegt sie sich in diese Richtung. Da! Wieder hört sie, wie jemand ihren Namen ruft:

„Luisa, Luisa! Hier bin ich, hier, du stehst fast vor mir! Nur noch drei Schritte! Hier auf der knallroten Blume, fast vor deiner Nase sitze ich. Siehst du mich jetzt? Ich glaube, ich habe mir einen Flügel eingerissen und deshalb kann ich nicht mit meiner Familie weiterfliegen. Sie haben es nicht bemerkt, deshalb muss ich hier zurückbleiben. Kannst du mir helfen?“ Luisa schaut sich jetzt aufgeregt und neugierig um. Erst nach rechts, dann nach links. Vorsichtig sucht sie die einzelnen knallroten Blüten ab. Jede kleine Blume in ihrer Nähe nimmt sie unter die Lupe und flüstert: „Wo bist du nur und wer bist du?“

»Hier bin ich!“, flüstert wieder die zarte Stimme.

„Ich bin ein kleiner bunter Schmetterling!“

„Ein Schmetterling, der spricht?“ Ungläubig spricht Luisa die Worte noch einmal ganz langsam.

„Ein – Schmetterling – der – sprechen kann?“

„Jaaa!“, antwortet der Schmetterling jetzt ungeduldig. „Jetzt komm doch, Luisa, hier auf der knallroten Blüte sitze ich! Übrigens: Ich heiße Flip!“

„Juhu!“, jubelt Luisa aufgeregt. „Hier sitzt du also, du kleiner wunderschöner Schmetterling, mit Namen Flip!“

Vorsichtig nimmt sie ihn in ihre Hände und betrachtet Flip ganz genau.

„Wow, du bist aber schön!“, ruft Luisa aus. „Deine Flügel sehen aus wie Zebrastreifen, nur in bunt. Deine roten Pünktchen leuchten wie die selbst gemachte Erdbeermarmelade meiner Mama. Du bist ja glänzend und durchsichtig. Du sieht ganz schön zerbrechlich aus“.

Luisa ist ganz aufgekratzt und völlig aus dem Häuschen. Mit großen Augen sieht sie Flip an und kann ihren Blick nicht von dem kleinen zarten Schmetterling nehmen.

Vorsichtig streichelt sie ihn und fragt leise: „Wer bist du, Flip, wieso kannst du mit mir sprechen? Du schaust ja so traurig aus! Bist du eine Fee oder ein verzauberter Prinz, so wie in den Geschichten, die mir meine Mama immer vorliest?“

„Nein“, antwortet Flip, „ich bin nur ein kleiner Schmetterling und du kannst meine Stimme hören, weil du eine besondere Gabe besitzt. Du kannst Tiere, die in Not oder krank sind, verstehen. Du allein kannst ihnen helfen!“

Stürmisch von einem Bein auf das andere hüpfend, fragt Luisa weiter: „Wieso eine besondere Gabe? Das verstehe ich nicht. Das musst du mir erklären!“

„Oh je“, antwortet Flip, »ich habe befürchtet, dass du mich das fragst. Doch diese Frage kann ich nicht beantworten. Wichtig ist doch, dass du mich gehört hast, oder?“

Obwohl Luisa immer genau wissen will, warum und wieso was passiert, gibt sie sich zufrieden mit der Antwort. Sie ist immer noch fasziniert von dem kleinen Schmetterling.

„Du bist sooo wunderschön, deine Flügel sind zart und durchsichtig!“, spricht sie bewundernd.

Flip verliert die Geduld und flüstert mit heller Stimme: „Ich glaube, in meinem linken Flügel ist ein Riss. Deswegen kann ich nicht weiterfliegen. Kannst du mir helfen?“

„Na klar!“, ruft Luisa voller Stolz und trägt Flip vorsichtig in Richtung Wiese. Dort haben sich ihre Eltern zum Picknick niedergelassen.

„Wie kann ich dir denn helfen?“, antwortet Luisa.

Flip seufzt und säuselt mit klingender Stimme: „Gib mir nur ein sonniges Plätzchen und täglich ein frisches, mit Tau bedecktes Brennnessel Blättchen. Das bitte jeden Morgen, bevor du zur Schule gehst. Kannst du dir das merken, Luisa?“

Heftig nickt Luisa mit ihrem Kopf, und zwar so stark, dass ihr Pferdeschwanz wild hin und her fliegt. Stürmisch springt und hüpft sie von einem Bein auf das andere, sodass es Flip schon ganz schwindelig ist. Luisa trägt ihn immer noch in ihren Händen. Sie hört ihre Mama rufen: „Nicht so wild, mein kleiner Liebling! Warum bist du so aufgeregt? Komm, es wird langsam dunkel. Schau, die Sonne versteckt sich schon hinter den Wolken.“

„Ja, ja. Ich komme schon!“, ruft Luisa lachend zurück. Vorsichtig packt sie Flip in eine kleine ovale Dose. Vorher haben ihre gelben, roten und grünen Gummibärchen darin gewohnt. Anschließend packt sie die Dose in ihren schönen pinkfarbenen Rucksack. Gemeinsam schlendern sie zurück zum Hof, Luisa, mit Flip im Rucksack. Ihre Eltern müssen immer früh aufstehen, um die Kühe zu melken, die Hühner zu versorgen und die Fische im selbst angelegten Teich zu füttern.

Luisa hat auch ihre Aufgabe, sie muss Knut, dem kleinen Mops, jeden Mittag, wenn sie aus der Schule kommt, den Fressnapf füllen. Bevor sie die Hausaufgaben macht, spielt sie mit Knut. Knut ist ein Faulpelz, er rennt und springt nicht so gerne wie andere Hunde. Das ist Luisa aber egal. Sie liebt den kleinen Mops so sehr.

Er hat ein kuschliges Fell und ein knautschiges Köpfchen. Wenn er seine Stirn runzelt, sieht das richtig lustig aus. Mama sagt dann immer: „Knut denkt nach.“

Luisa muss nicht ganz so früh aufstehen wie ihre Eltern. Wenn sie ihr Frühstück beendet hat, das fast immer aus Müsli und frischem Obst besteht, läuft sie an den Straßenrand am Ende des Hofes. Hier hält der Schulbus jeden Morgen kurz nach halb acht und sammelt Luisa ein. Deshalb muss sie abends, außer in den Ferien, immer rechtzeitig ins Bett. Vor dem Schlafengehen dreht sie noch eine kleine Runde über den Hof, um Knut, dem Mops, Rosi, dem Eichhörnchen, Lisl, der Meise, Rudi, dem Goldfisch, Gustine, der Gans, Marta, der Kuh, Flecki, dem Hasen, und Mucke, ihrem Kätzchen, gute Nacht zu wünschen.

So auch an diesem Abend! Mit Flip auf ihrer Schulter macht sie ihre Runde. Anschließend geht sie noch schnell ins Bad zum Zähneputzen. Sie liebt Zähneputzen! Luisa besitzt einen glitzernden Zahnputzbecher. Wenn sie ihn in ihren Händen dreht, leuchtet der in bunten Farben. Ein spannender und aufregender Tag geht für sie zu Ende. Eilig wünscht sie ihren Eltern noch eine gute Nacht.

Heute Abend muss sie auf Flip aufpassen. Vorsichtig setzt sie ihn auf den Nachtisch. Flip reckt sich und streckt sich, dann dreht er sich einmal um sich selbst. Er versucht zu fliegen. Oh je! Flip – stürzt ab und landet mit seinem Näschen hart auf dem Boden.

„Oh Flip, hast du dir wehgetan?“, ruft Luisa entsetzt. Doch dann muss sie herzhaft lachen. Die Bruchlandung von Flip hat wirklich komisch ausgesehen. Flink hebt Luisa Flip auf und setzt ihn vorsichtig wieder an seinen Platz. Dafür ist er Luisa sehr dankbar und verspricht ihr, immer zu leuchten, wenn es draußen dunkel ist.

„Oh ja!“, flüstert Luisa begeistert und hüpft vor Freude so hoch, dass dieses anfängt zu quietschen.

Augenblicklich wird sie still. Sie schaut Flip an und fragt: „Kannst du mir heute ein Gutenachtlied singen?“

Flip denkt kurz nach. Dann legt er seinen gesunden Flügel über seinen kleinen Kopf und antwortet: „Gut, ich singe dir das Lied, das unsere Mutter immer gesungen hat, wenn der Tag für uns zu Ende ging.“ Traurig schwingt er seinen gesunden Flügel und singt Luisa mit heller, klarer Stimme in den Schlaf.

Flip singt so wunderschön! Im Traum sitzt sie auf Flips Flügel und fliegt mit ihm um die schöne bunte Welt.

Am nächsten Morgen kitzelt Flip an Luisas Nasenflügel. Sie muss kräftig niesen: „Hatschi!“ Fröhlich und ausgeschlafen springt sie aus ihrem Bett. Ausgelassen begrüßt sie Flip und rutscht das Treppengeländer hinunter, fast bis in den Hof. Die Sonne scheint kräftig an diesem Morgen. Wie der Blitz saust sie auf die kleine Wiese hinter dem Hof. Hier findet sie das Brennnesselblatt für Flip. Flip sitzt natürlich auf ihrer Schulter und begutachtet das Blatt. Marta, die Kuh, steht schon auf der Wiese und zwinkert Luisa mit dem rechten Auge zu.

„Guten Morgen, Marta, was meinst du, ist es das richtige Brennnesselblatt für Flip?“, ruft Luisa ausgelassen. Bevor Marta jedoch muhend einen Kommentar abgeben kann, antwortet Flip: „Du hast doch gesehen, wie Marta dir zugezwinkert hat, oder? Das war das Zeichen, dass es das richtige Blatt ist.“

Marta fängt kräftig an zu muhen und bewegt ihren Kopf zur Unterstützung auf und ab. Zufrieden nickt auch Flip mit seinem kleinen Köpfchen. Fix läuft Luisa zurück in ihr Zimmer und setzt Flip auf die Fensterbank. Ihre Augen sehen Flip ernst an, als sie ihn fragt: „Flip, wartest du auf mich, bis ich aus der Schule komme? Darf ich dich dann meiner besten Freundin Paula zeigen?“

Flip wiegt sein Köpfchen überlegend hin und her, bevor er antwortet: „Wenn du mich jemand anderem zeigst, auch wenn es deine beste Freundin ist, kannst du anschließend nicht mehr mit mir unterhalten und mich auch nicht mehr verstehen. Ich werde für immer stumm bleiben müssen. Außerdem werden sie dir nicht glauben. Du erzählst ja schon mal kleine erfundene Geschichten. Du würdest nur traurig sein, wenn sie dir nicht glaubt!“