Lumi - Das Schnee-Einhorn - Denise Bormann - E-Book

Lumi - Das Schnee-Einhorn E-Book

Denise Bormann

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Beschreibung

Kennst du schon die Zauberwesenwerkstatt? Dort erschafft Brina mit Wolle, Häkelnadeln, ganz viel Liebe, Glitzer und vielleicht auch ein wenig Magie, wer weiß das schon, Zauberwesen, die zum besten Freund und Begleiter ihrer Besitzer werden. Doch was passiert, wenn Brina ihre Inspiration und ihre Freude verliert? Wer kann ihr dann helfen? Gibt es überhaupt etwas oder jemanden, der das kann oder ist dies das Ende der Zauberwesenwerkstatt? Und das ausgerechnet in der Weihnachtszeit? Finde es heraus.

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Widmung

Für zwei liebenswerte, selbstlose und herzliche Frauen, die mich zu dieser - und hoffentlich noch vielen weiteren - Geschichten inspiriert haben.

Ihre Lebensgeschichten habe ich mir ausgedacht, ihre schönen Charaktere sind Realität.

Inhaltsverzeichnis

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

EPILOG

ABSCHLUSS

KAPITEL EINS

Brina saß auf der Fensterbank und schaute hinaus. Es war kurz vor Heiligabend und die Schneeflocken tanzten im Licht der weihnachtlichen Beleuchtung in den Fenstern und an den Bäumen und Sträuchern in der Nachbarschaft. Normalerweise genoss es Brina, den Schneeflocken zuzuschauen. Sie stellte sich dann immer vor, wie hunderte kleiner Feen in weißen Tutus und mit glitzernden Kronen im Haar im Licht des Mondscheins tanzten.

Doch in diesem Jahr war alles anders. Die Weihnachtsstimmung, die Brina so sehr liebte und genoss, wollte sich einfach nicht einstellen. Der rosafarbene Weihnachtsbaum, bestückt mit ganz viel Glitzerkram und zahlreichen Lichtern, stand immer noch verpackt in einem großen Karton im Keller, anstatt bereits am ersten Dezembertag in vollem Prunk in der Wohnung zu erstrahlen. Auch sonst deutete nichts in der Wohnung auf den nahenden Heiligen Abend hin. Keine weihnachtliche Dekoration war zu sehen, auch keine Lichter und Kerzen. Brina konnte es sich selbst nicht erklären und es machte sie unsagbar traurig. Die Weihnachtszeit war ihr die absolut liebste, doch dieses Jahr empfand sie nichts. Keine Vorfreude, keine Glückseligkeit, keine Begeisterung. Einfach nichts.

Dabei hatte sie wirklich alles versucht, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Doch weder das Hören von Weihnachtsliedern noch ein Besuch in ihrem Lieblingslokal hatten etwas verändert. Und das, obwohl in ihrem Lieblingslokal selbst der Weihnachtsmann vor Neid erblasst wäre.

In jedem Fenster, auf jedem Tisch und auf jeder anderen freien Stelle im Lokal erstrahlten Kerzen, weihnachtliche Lichterketten, Rentiere, Elche und andere Figuren in voller Pracht. Dazu ertönte dezente Weihnachtsmusik. Aber all das benötigte es normalerweise gar nicht, um Brina in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Ein Gespräch mit dem liebenswerten Wirtepaar, Bärbel und Jupp, war sonst immer alles, was Brina brauchte. Die sympathischen Eheleute waren stets gut gelaunt, nahmen sich Zeit für ein Pläuschchen mit den Stammgästen und steckten ihnen in der Adventszeit immer kleine Mitbringsel zu. Mal einen selbstgebackenen Lebkuchenmann, mal ein paar gebrannte Mandeln oder ein leckeres Kakaopulver für Trinkschokolade.

Nicht zu vergessen der riesige Weihnachtsbaum, der im Saal aufgebaut und mit einer solchen Unmenge an Dekoration bestückt wurde, dass man befürchten musste, die Äste könnten unter der Last zusammenbrechen. Von Jahr zu Jahr wurden es mehr Anhänger, denn viele Stammkunden beglückten die Wirte mit kleinen Geschenken. Brina hatte im vergangenen Jahr extra noch ein Minirentier gehäkelt und weihnachtlich geschmückt, das einen Ehrenplatz am Baum bekommen hatte.

Doch auch dieser Besuch hatte Brina nicht aufgemuntert. Im Gegenteil. Es hatte sie nur noch mehr deprimiert, all die Menschen zu sehen, die die weihnachtliche Vorfreude genossen, sodass sie ihr Lieblingslokal nun schon seit einer gewissen Zeit mied.

Sogar die Arbeit in ihrer geliebten Zauberwesenwerkstatt konnte sie nicht aufmuntern. Dort werden mit Wolle, Häkelnadeln, ganz viel Liebe, Glitzer und vielleicht auch ein wenig Magie, wer weiß das schon, Zauberwesen erschaffen, die immer den richtigen Besitzer oder die richtige Besitzerin auswählen. Sie kommen zu ihnen, um zum besten Freund und Begleiter zu werden. Gemeinsam erleben sie spannende Abenteuer, teilen Geheimnisse und stehen einander bei.

So viele Menschen hatte Brina mit ihren Zauberwesen schon glücklich gemacht. Ihnen durch schwere Zeiten geholfen. Ihre Zauberwesen waren sehr beliebt und gerade in der Weihnachtszeit stieg die Nachfrage. Brina arbeitete seit Monaten Tag und Nacht, um so viele Zauberwesen wie möglich zu kreieren, die dann von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Handarbeit erschaffen wurden.

Jedes Zauberwesen war ein Unikat und die Anzahl, die sie fertigen konnten, natürlich limitiert. Es war schließlich reine Handarbeit und ein wenig Magie.

Immer noch, trotz ihrer schlechten Stimmung, erschuf Brina die wundervollsten Wesen und bislang war ihr dabei auch kein Fehler unterlaufen. Doch sie befürchtete, dass sich das bald ändern würde, wenn sie ihre gute Laune und auch die weihnachtliche Stimmung nicht wiederfände. Dann könnte es passieren, dass die Magie der Zauberwesen versagt, und das war für Brina einfach unvorstellbar.

Mit einem tiefen Seufzer wandte sie ihren Blick von den tanzenden Schneeflocken ab und ging zurück zu ihrem Skizzenblock, um das nächste Zauberwesen zu entwerfen. Wie immer mit ganz viel Liebe, Herzblut und ein bisschen Magie.

KAPITEL ZWEI

In der Zauberwesenwerkstatt hielten Brinas Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit Khyra Kriegsrat, denn auch ihnen war nicht entgangen, dass es Brina nicht gut ging. Und das bereitete ihnen erhebliche Sorgen, denn sie alle waren wie eine große Familie. Da waren die Sorgen und Nöte des einen die Sorgen und Nöte aller.

Doch Khyra litt ganz besonders unter der Situation. Sie war Brinas Zwillingsschwester und hatte sie erst vor 9 Monaten wiedergefunden. Die Schwestern waren nach der Geburt von unterschiedlichen Familien adoptiert worden und hatten sich erst nach langer, intensiver und tränenreicher Suche gefunden. Obwohl sie vollkommen unterschiedlich waren, hatten sie sich von der ersten Minute an geliebt und so gut verstanden, als ob sie nie getrennt gewesen wären. Brina hatte Khyra sofort in die Zauberwesenwerkstatt aufgenommen und diese hatte sich als wahre Meisterin der Löckchen entpuppt.

Das Weihnachtsfest sollte das erste gemeinsame Fest der wiedervereinten Schwestern werden und nun sah es so aus, als ob sie keine zauberhafte Erinnerung haben würden. Auch wenn Khyra nicht auf Glitzer, pink und all den anderen Kram stand, den Brina so sehr mochte, hatte sie sich auf das Winterwunderland gefreut, das ihre Zwillingsschwester alljährlich kreierte. Erst recht, da die Schwestern wenige Tage nach dem Weihnachtsfest Geburtstag hatten. Sie mussten etwas finden, um Brina aufzumuntern und ihr die Freude an Weihnachten zurückzugeben. Sie mussten es einfach schaffen. Doch weder ihr noch den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wollte die zündende Idee kommen.

Gerade, als sie aufgeben wollten, schaltete sich Elder in die Diskussion ein. Er war das erste Zauberwesen, das in der Zauberwesenwerkstatt das Licht der Welt erblickt hatte, wobei es die damals noch gar nicht gegeben hatte. Brina, die von den Zauberwesen nur die Schöpferin genannt wird, steckte damals in finanziellen Schwierigkeiten. Auch sonst war es eine schwere Zeit und sie begann, ein Einhorn zu häkeln, das sie dann verkaufen wollte.

So entstand Elder, ein Glücksbringereinhorn.