Luna Wunderwald, Band 6: Ein Dachs dreht Dräumchen - Usch Luhn - E-Book

Luna Wunderwald, Band 6: Ein Dachs dreht Dräumchen E-Book

Usch Luhn

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Beschreibung

Luna Wunderwald – so nennen die Tiere des Waldes die Tochter des Försters. Denn wenn Luna auf ihrer Zauberflöte spielt, kann sie mit ihnen sprechen. Luna ist begeistert: Ihre ganze Klasse wird im Wald übernachten! Spurenlesen, mit Kräutern kochen und in selbstgebauten Zelten schlafen – toll! Doch dann verliert ihr Mitschüler Steffen die Dackeldame Daisy auf einem unerlaubten Spaziergang. Ob sie sich in einen Dachsbau verirrt hat? Zum Glück kann Luna ihre Zauberflöte einsetzen, um das herauszufinden. Entdecke alle Abenteuer von Luna Wunderwald: Band 1: Ein Schlüssel im Eulenschnabel Band 2: Ein Geheimnis auf Katzenpfoten Band 3: Ein Waschbär in Wohnungsnot Band 4: Ein magisches Rotkehlchen Band 5: Ein Luchs mit Liebeskummer Band 6:Ein Dachs dreht Däumchen Band 7: Ein Eichhörnchen in Gefahr Band 8: Ein Igel im Tiefschlaf

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Seitenzahl: 117

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2020 Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag GmbH © 2020 Ravensburger Verlag GmbH Originalausgabe Text © 2020 Usch Luhn Cover- und Innenillustrationen: Lisa Brenner Logodesign: Anna Rohner & Lisa Brenner Koloration des Innenteils: Bonny Rumsfield & Lisa Brenner Lektorat: Jo Anne Brügmann & Melina Wendt Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 RavensburgISBN978-3-473-51058-0www.ravensburger.de

1.

Mücken und Elefanten auf dem Schulhof

Luna spürte ein aufregendes Kribbeln im Bauch. Gleich nach dem Aufstehen hatte sie es bemerkt. Es ging auch nach dem Zähneputzen, einer Schale Crunchy-Müsli und ihrem Lieblingsfrüchtetee nicht weg.

Im Gegenteil, es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Sie konnte es kaum erwarten, in die Schule zu radeln, und vergaß sogar, den Dackeln Tschüss zu sagen.

Drago und Daisy bellten Luna vorwurfsvoll hinterher, als sie sich auf ihr Fahrrad schwang und davondüste. Nur mit ihrem gepackten Wanderrucksack, ganz ohne Schulsachen! Die brauchte Luna ausnahmsweise nicht. Denn für die Projekttage hatte ihre Klassenlehrerin Frau Zobel eine ganz besondere Idee gehabt.

SCHULEIMWALD stand seit einigen Wochen in riesigen Buchstaben an der Tafel, und dieses Abenteuer plante die ganze Klasse seitdem mit Feuereifer.

Heute ging es endlich los! Da brauchte Luna sich wirklich nicht zu wundern, dass es in ihrem Bauch krabbelte wie in einem riesigen Ameisenhaufen.

Ein wichtiger Gegenstand steckte natürlich wie immer in ihrem Rucksack: ihre wunderbare Zauberflöte. Luna hatte die goldene Querflöte in dem geheimen Dachzimmer des Forsthauses gefunden, nachdem die Schleiereule Almut ihr den Schlüssel zu diesem Zimmer gebracht hatte. Wenn Luna auf dieser besonderen Flöte spielte, klang es, als hätte sie schon jahrelang Unterricht gehabt. Aber das Verrückteste war, dass sie sich danach mit den Tieren unterhalten konnte, die dem Flötenspiel gelauscht hatten.

Die Tiere des Waldes nannten Luna darum Luna Wunderwald – sie wussten, dass sie sich an Luna wenden konnten, wenn sie Hilfe brauchten.

Luna war sehr stolz, dass ihr die Zauberflöte anvertraut worden war, aber manchmal fand sie es auch gar nicht so einfach, so viel Verantwortung zu tragen, zumal sie mit niemandem über die Flöte sprechen durfte. Denn dann würde das Instrument seine Kraft verlieren. Nur Lunas beste Freundin Melody wusste, was es mit der Flöte auf sich hatte, aber bei ihr war das Geheimnis gut aufgehoben.

Mithilfe der Flöte hatte es Luna zuletzt sogar geschafft, dass sich ein Luchspärchen, das auf tragische Weise getrennt worden war, wiederfand. Die Luchse lebten nun in der Nähe des Forsthauses in einem sicheren Winterlager, würden aber in den nächsten Tagen in ein anderes Revier gebracht und ausgewildert werden. Wenn Luna an den bevorstehenden Abschied dachte, wurde sie ganz traurig. Aber die Luchse freuten sich schon riesig auf ihre Freiheit und so hatte sich Luna ganz fest vorgenommen, sich mit ihnen zu freuen.

„Hey, da bist du ja endlich!“ Melody hüpfte Luna entgegen, als sie auf den Schulhof einbog. „Ich hatte schon Angst, dass du verschlafen hast! Ich bin schon seit sieben hier. Ich habe noch mal an meinem Tierprotokoll getüftelt“, rief sie. „Unfassbar, was ich alles über mein geheimes Tier gefunden habe. Da kommt niemand drauf!“ Sie fuchtelte mit ein paar eng beschriebenen Blättern vor Lunas Nase herum.

Sich ein Tier auszusuchen, das im Wald lebte, und dann möglichst viel darüber in Erfahrung zu bringen, war eine der Aufgaben gewesen, die Frau Zobel ihren Schülern für die Waldschule gestellt hatte. Man durfte aber nicht ausplaudern, um welches Tier es sich handelte – das sollte nämlich von den anderen Kindern erraten werden.

„Ist doch eh klar, welches Tier Melody genommen hat“, mischte sich nun Jonas ein, der sich mittlerweile zu den beiden Freundinnen gesellt hatte. „Natürlich den Feldhamster. Wetten, du warst in deinem früheren Leben mal selber so ein Nager?“

„Träum weiter!“, antwortete Melody schnippisch. „Was du dir immer zusammenfantasierst. Vielleicht hast du gestern zu lange in deinen Kaninchenställen herumgewerkelt.“

Luna kicherte. Aber so weit hergeholt war Jonas’ Vermutung nicht. Melody liebte Feldhamster über alles und war sogar in einem Verein, der sich für ihren Schutz stark machte und Geld für die gefährdeten Tiere sammelte. Sie spendete regelmäßig ihr ganzes Taschengeld dafür.

In diesem Moment schlich sich Casper von hinten an Melody heran. „Her damit!“, rief er und griff nach den Blättern. „Melodys Geheimtier ist im Nu enttarnt.“ Er ergatterte eine Seite und raste davon.

„Spinnst du? Finger weg von meinem Text!“, kreischte Melody und spurtete hinterher.

Luna ließ ihr Fahrrad fallen und rannte ebenfalls los.

Die Mädchen nahmen Casper in die Zange und Melody hielt ihn fest, während ihm Luna die Seite abrang.

„Das ist gegen die Regeln, mach das nie wieder!“, rief Melody und nahm ihn zornig in den Schwitzkasten.

Aber Casper grinste bloß. „Gnade! War doch nur ein kleiner Spaß. Aber ich weiß jetzt trotzdem, welches Tier du dir ausgesucht hast: die Mücke.“

„Wie kommst du auf Mücke?“, fragte Melody verwundert und ließ Casper los.

„Ist doch klar“, sagte Jonas, der den anderen gefolgt war, sich aus dem Zettelkampf aber lieber rausgehalten hatte. „Weil Melody aus jeder Mücke einen Elefanten macht.“

Casper lachte und klatschte mit Jonas ab. „Zweihundertprozentig!“

Luna verdrehte die Augen. „Ihr seid so blöd! Das kann ja was werden, mit euch im Wald. Echt schade, dass die Projekttage nicht nur für Mädchen sind.“ Sie ging zurück zu ihrem Fahrrad und hob es auf. Eigentlich war Jonas ihr bester Freund, aber in letzter Zeit regte sie sich manchmal trotzdem total über ihn auf.

„Luna, dein Geheimtier kenne ich übrigens auch schon!“, rief ihr Jonas nach.

Luna schnaubte. „Und welches, du Schnüffelnase?“, fragte sie über die Schulter.

„Das Kaninchen, was sonst? Du brauchst es gar nicht abzustreiten.“

Casper nickte. „Ja, genau! Kaninchen rümpfen nämlich genauso putzig wie Luna die Nase. Guckt mal, so …“ Er wackelte mit der Nase und hoppelte über den Schulhof.

„Pah, Unsinn! Glaubt ihr wirklich, ich bin so fantasielos?“, fragte Luna und sicherte ihr Fahrrad. „Wenn Casper und Jonas Blödsinn quatschen, sind sie echt nicht auszuhalten“, sagte sie zu Melody. „Mir war es lieber, als sie sich noch nicht leiden konnten.“

Melody nickte. „Wir müssen in den nächsten Tagen zusammenhalten, damit sie uns in der Waldschule nicht den letzten Nerv rauben. Aber im Wald kenne ich mich so gut aus, da kann mir eh kein Junge etwas vormachen.“

Bei jedem anderen Mädchen hätte das eingebildet geklungen. Aber wer Melody gut kannte, wusste, dass sie recht hatte. Sogar Frau Zobel schätzte Melodys Kenntnisse sehr.

Luna hakte sich erleichtert bei Melody ein. Zusammen mit ihr würden die Tage im Wald superschön werden. Davon war sie felsenfest überzeugt!

2.

Kleines Forscher-ABC

Im Klassenzimmer summte es vor Aufregung. Keinen hielt es lange auf seinem Stuhl, alle redeten laut durcheinander.

Ausgerechnet an diesem Morgen kam Frau Zobel zu spät in die Schule. Gerade als die Schulsekretärin bei der Lehrerin zu Hause anrufen wollte, tauchte sie endlich auf.

„Es tut mir so leid, Kinder!“, rief sie. „Ich habe verschlafen. Zum ersten Mal überhaupt. Ich bin einfach zu spät ins Bett gekommen, weil ich mir noch Gedanken über unseren Zeitplan gemacht und ein Testzelt im Garten aufgebaut habe. Und die Strecke für die Nachtwanderung bin ich auch noch abgelaufen. Plötzlich war es zwei Uhr morgens und ich hatte noch gar nicht alles eingepackt. Und dann hat mein Wecker offenbar nicht geklingelt …“ Sie zuckte hilflos mit den Schultern und stellte ihren großen Rucksack ab.

Die Kinder schwiegen und sahen ihre Lehrerin mitleidig an. Sie hatte anscheinend sogar vergessen, sich zu kämmen, denn ihre Haare standen in alle Richtungen ab. Plötzlich knurrte ihr Magen sehr laut.

„Oh weh!“, rief Luna mitleidig. „Haben Sie etwa gar nicht gefrühstückt?“

Frau Zobel schüttelte den Kopf und legte die Hand verlegen auf ihren Bauch. „Nee, dafür hatte ich nun wirklich keine Zeit mehr.“

Casper zog ein verschlissenes Heft aus seinem Rucksack und schlug es auf. „Frau Zobel, also ehrlich, so kann man doch nicht in ein Abenteuer starten! Meine Mutter hat alles genau aufgeschrieben – hier in ihrem ABCdes Forschers. Soll ich mal die ersten Sätze daraus vorlesen?“

Caspers Mutter war eine sehr berühmte Naturforscherin gewesen und mit ihrem Forscherteam um die ganze Welt gereist. Leider war sie auf einer Exkursion verunglückt. Als Casper in Lunas Klasse gekommen war, war er sehr verschlossen und manchmal sogar gemein gewesen. Erst später kam heraus, dass er einfach schrecklich traurig war, weil er keine Mutter mehr hatte. Inzwischen ging es ihm sehr viel besser. Er war immer noch traurig, aber auch superstolz auf sie. Und manchmal las er sogar aus ihren Reisetagebüchern vor. So wie jetzt!

„Dabei kann Frau Zobel doch frühstücken!“, schlug Melody vor.

Sie besorgte einen Becher Kaffee bei der Schulsekretärin und Jonas spendierte Frau Zobel ein Käsebrot aus seiner Proviantdose.

„Ihr seid ja lieb“, sagte Frau Zobel gerührt. Sie setzte sich einfach auf ihren Rucksack und nickte Casper zu. „Leg los!“ Dann biss sie herzhaft in das Käsebrot und nahm einen großen Schluck Kaffee. „Lecker!“, schwärmte sie.

Die Kinder hockten sich im Halbkreis um ihre Lehrerin und Casper begann:

„Regel Nummer eins: Vor einer Exkursion, egal ob es sich um eine Tagestour oder einen ganzen Monat auf Reisen handelt, gut schlafen. Trink am besten vor dem Zubettgehen einen nicht zu heißen Kräutertee.

Regel Nummer zwei: Die Planung sollte mindestens drei Tage vorher abgeschlossen sein. Versuche nicht, am letzten Tag vor der Abreise noch mal alles über den Haufen zu werfen.

Regel Nummer drei: Stehe ausgeschlafen auf und beginne den Tag mit einem gesunden Frühstück. Lass dir Zeit und grüble vor allem nicht darüber nach, was auf deiner Exkursion alles schiefgehen könnte.

Regel Nummer vier: Freue dich auf dein Abenteuer und lass dich auch mal überraschen, wenn etwas anders läuft, als du es geplant hast.

Regel Nummer fünf: Die Reise beginnt damit, dass deine Haustür ins Schloss fällt. Bleibe auch jetzt ruhig und so gelassen, als wäre das ein Tag wie jeder andere auch.

Regel Nummer sechs: Stelle nicht zu viele Regeln auf, sondern benutze deine fünf Sinne, um dich auf Neues einzulassen.“

Casper stoppte und ließ das Heft sinken.

Melody begann zu klatschen und alle anderen klatschten heftig mit.

„Bravo! Deine Mutter war so klug!“, rief Luna und Jonas drehte beide Daumen nach oben.

„Sehr cool!“, sagte er.

Casper nickte stolz. „Total! Meine Mutter hatte immer alles im Griff. Dass damals die Hängebrücke einstürzen würde, konnte sie wirklich nicht ahnen.“

Für einen Moment wurden alle ganz still und schauten vor sich hin.

„Von deiner Mutter kann man wirklich viel lernen, Casper“, sagte Frau Zobel schließlich und nahm einen letzten Schluck Kaffee. „Wenn ich es richtig verstanden habe, dann habe ich in den letzten Tagen alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.“ Sie seufzte tief. „Kinder, es tut mir wirklich leid. Aber zum Glück haben wir ja Caspers ABC-Heft. Falls ich mal nicht weiterweiß …“

Casper strahlte Frau Zobel an. „Klar, fragen Sie mich nur! Das Heft nehme ich mit. Und Melli kennt sich ja auch perfekt aus.“ Er zeigte mit dem Heft auf Melody und zwinkerte ihr versöhnlich zu.

Melody antwortete nicht, aber man sah ihr an, dass sie sich über sein Lob freute.

„Gut, dann auf, ihr Lieben!“, rief Frau Zobel und klatschte auffordernd in die Hände. Mit Kaffee und Käsebrot gestärkt, war ihre Energie zurück. „Förster Murmelstein hat mir einen lauschigen Platz gezeigt, der geeignet ist, um unser Nachtlager aufzubauen. Und er war auch so nett, uns ein paar Hilfsmittel dorthin zu bringen. So müssen wir nicht alles alleine schleppen.“

Luna spitzte die Ohren. Davon hatte ihr Vater ja gar nichts erzählt! Jetzt war ihr klar, warum er gestern vor der Dämmerung noch in den Wald gefahren und heute früh vor sechs Uhr aus dem Forsthaus verschwunden war. „Ich weiß von nichts“, sagte sie und zuckte mit den Schultern.

„Ist das schon der ultimative Hinweis auf dein Geheimtier?“ Jonas grinste. „So nach dem Motto Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts?“

„Jetzt reicht’s aber!“, rief Melody empört. „Lass meine Freundin in Ruhe.“ Sie stürzte sich auf Jonas und begann, ihn durchzukitzeln.

„Hilfe! Hilfe! Eine Mücke pikst mich!“, quietschte Jonas und wand sich wie ein Wurm.

Luna klatschte begeistert Beifall. „Und ich kenne jetzt dein Geheimtier, Jonas: der Regenwurm. Oder vielleicht sogar der Tausendfüßler.“ Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.

„Schluss jetzt mit den Albernheiten!“, befahl Frau Zobel streng. „Sonst kommen wir erst zur Geisterstunde im Wald an.“ Und damit scheuchte sie ihre Schüler wie eine Herde Gänse vom Schulhof.

3.

Fliegende Zapfen und klingelnde Handys

Mit einem Kompass bewaffnet, führte die Lehrerin die Kinder in den Sommerwald. Ein paar Schüler machten sich darüber lustig. Wofür gab es denn Handys? Da brauchte man doch nicht mehr mit einem altmodischen Kompass durch die Wildnis irren!

Steffen, der erst seit den Winterferien in der Klasse war, holte rotzfrech sein Handy aus der Hosentasche und schaltete es ein. „Mal gucken, wo wir hier sind“, sagte er großmäulig. Dann meckerte er: „Kaum Netz! Scheiß Urwald!“

Aber immerhin gab es genug Netz, um eine Nachricht durchzulassen. Sein Handy piepte laut und deutlich.

Frau Zobel fuhr herum. „Wem gehört das Handy? Hab ich mich auf der Packliste unklar ausgedrückt? Handys streng verboten!“ Mit einem scharfen Blick machte sie Steffen als den Übeltäter aus. „Handy aus und her damit“, befahl sie. „Und falls ich noch mehr Handys finde, bekommt ihr richtig Ärger. Letzte Chance, sie mir abzuliefern!“ Sie sammelte fünf Handys ein und verstaute sie in ihrem Rucksack.

„Ui, eure Chefin ist aber streng! Hallo Luna, wie geht’s dir?“, hörte Luna plötzlich eine muntere Stimme. Im gleichen Moment landete ein Zapfen auf ihrem Kopf.

„Hey!“, rief Luna und schaute entrüstet in die hohen Tannen hinauf. Sie sah einen buschigen Schweif abtauchen. Na klar, nur Eichhörnchen waren so frech! Sie rieb sich die schmerzende Stirn.

„Hihihi“, kicherte es von ganz oben.

Luna drohte mit dem Zeigefinger.

„Was ist los?“, fragte Melody und folgte Lunas Blick.

„Nichts Besonderes“, antwortete Luna. „Mich hat nur ein Zapfen am Kopf getroffen.“ Sie zwinkerte Melody zu.

Melody sah sich verstohlen nach ihren Klassenkameraden um und zwinkerte zurück. „Ach so, Einhörnchen-Attacke“, grinste sie.