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Benötigt heutzutage noch jemand Lyrik? Zumindest der Autor, lebend und dichtend nun auf unbestimmte Zeit in Berlin Prenzlauer Berg. Dort zufällig gelandet und lebend. Die Gedichte sind vielgestaltig wie der Autor selber. Es gibt kaum Dinge, die ihn nicht zu lyrischer Gestaltung angeregt haben.
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Seitenzahl: 191
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Vorwort
Vorschlag für meinen Grabstein
Durchdringen
Sehnsucht
Unendliche Möglichkeiten
Bei der Arbeit
Leben und Dichten
Odessa(Vom Schreiben)
Semantik
Nachtgedanken
Wünsche
Wittstock Mitropa - Morgens um sechs
Hölderlin im Film
Erinnerungen
Geschichte/n
Eltern/Zeitläufe
Vorbilder
Brief
Erbe
Freunde
Ode
Belower Wald
Wittstock Petersilienstraße
Schwarzhöhrer 1841/1842 Berlin
Marx
Chronik
An meine Partei
Zum fünften Jahrestag
Nachrichten
Vaterlandsliebe(Aufruf)
Fliegender Holländer
Politkrimi
Pflichten
No movies
Museeales Fragezeichen
Wahnsinn 1984
Heilig Abend
Soldaten
Klassenkampf Ballade
Hick
Maurer
Praxis
Wittstock Sauna freitags
Silentium
Sonnabend nach der Schicht
Wittstock bei Nacht
Adresse unbekannt
Lernfähigkeit
Nageln
Wie schmiere ich mein Brot
Brillen
Wirklich auf den Senkel geht mir
Zufälle
Herz für Kinder
Buch der Bücher
Fluch Segen
Im Schatten
Valenz
Peschkow
Trabant
Hemmschuhe
Alte Frauen
Junge Mütter
Einfallsreichtum
Junge Liebe
Alte Liebe
Sassi zum ersten
Eltern
Verrat
Einsamkeiten
Irrtum eingeschlossen
Polysemie Drama Lyrik
Einfalt
Politischmoralisch
Seltsames Benehmen
Befreiung
Miesmacher
November 05
Bier ABC
Einsichten
Analverkehr
Einäugige mit Bart
Kleine Leute
Kredit
Krieg
Erziehung
Falsche Verwandte/Bekannte
Literatur
Unter Nachbarn
Einsicht
Heilig der Abend
Wer sich nicht wehrt
Angst vorm Älterwerden
Foucault
Gut wenn man Arbeit
Auge isst mit
Klare Antwort
Medien
Mittelmäßiges Drehbuch
Hinweis
Endscheidungsfindung
Antinomie
Vordenker
Sturheit
Wirtschaft
Zwickmühle
Mausefalle
Fair sein
Bettgeflüster
Markt
Kunst von Können kommt
Dolle Erkenntnis
Krimi
Talk Show
Lügen
Dienstleistung
Dank
Unverstand
Einer Polizistin
Jazz Radio
Spiel der Gefühle
Keine Gefahr
Für M.
Schwester
Hanna
Kohlengrube
Perspektiven
Urlaub
ÖPNV
Unmöglichkeit
Erziehung
Frauen
Lyrik
Weisheit
Feststellung
Stärke
Merkwürdiges Treffen
Illusion Fragezeichen
Tatsache
Luxus
Bei Nietzsche
Lob der Technik
Lieblingsbeschäftigung mein
Zwickmühle
Eine leuchtend Rose
Dichter
Bei Ringelnatz
Mühen
Sucht
Agonie
Bebelplatz
Lied über’n Papagei
Lippen
Sehnsucht
Liebeslied
Akzeptanz
Auswege
Dialog
Ungewisser Ausgang
Vor dem Frühstück
Langes kurzes Lied
Einer alten Freundin
Wunschzettel 2005
Lauf
Banken
Liebe nein ja Liebe
Reine aber nicht umgefallen
Haltung
Romanze von stumpfen Rasierklingen
Romanze vögelnd
Unmögliche Romanze
Romanze voller Farben
Romanze vom Mythos
Romanze von den Uniformen
Romanze vom Beginnen
Schleppende Romanze
Romanze aus dem Dschungel
Desolate Romanze
Romanze mit Pferdefuß
Untreue Romanze
Romanze von der Wahrheit
Finale Romanze
Warum
Wichtigkeit
Josi
Kummer
Tagesordnung
Am Grunde die Wahrheit
Lotte
Kerzenschein
Lebensart
Irrtum Diktatur
Motten
Kontaktanzeige eines Wahnsinnigen
Zukunft
Geld
Geheimdienste
Laufsteg
Pädagogik
Hygiene
Deutsches Theater
Eiertanz
Erkenntnisse wissenschaftlich
Sprachprobleme
Wer bei Rot die Ampeln
Mir sympathische Rituale
Deutsche Demokratie
Fremdgehen
Glückwunsch Moni
Herzmotor
In vielen steckt
Erschrecken
Tabus
Bilderendlos
Torso Gartenarbeit
Massstäbe
Momente
Missverstanden
Künstler
Orgasmuslampenöl
Nebelmorgen
Vor Feuerschlünden
Vorwärtsbewegung
Strategien
Verzweiflung
Pausengesang und Worte
Wo leben wir denn
In diesen Momenten
Der Alltag
Im Prinzip
Karten spielen
Bis das der
Rückschlüsse
Verbitte ich mir
Mein Bruder Elefant
Angenehm
Super Gau
Mozart
Finanzexperte
Grosse und kleine
Aufstehen
Luft holen
Kleines Lied der Lust
Zahltag
Graue Katzen
Absprachen
Wirtschaftswachstum
Handelsware
Flaschenpost
Torsischer Sumpf
Besserwisserisch
Auf Reisen
Unmöglicher Vorsatz
Mit falschem Film
Einer Verflossenen
Filmkritik
Radio
Fernster
Wecker
Spiegel
Kühlschrank
Handtücher
Teller
Blumenvase
Messer
Tassen
Pfanne
Teppich
Mülleimer
Schrank
Seemannsbett
Regale
Aschenbecher
Klinken
Waschmaschine
Sessel
Fernseher
Zahnbürste
Klobecken
Lampen
Tisch
Türen
Bilder
Computer
Telefon
Garderobe
Bücher
Substantive
Wetterbericht
Graue Eminenz
Ehre
Verkehrsökonomie
Unklar
Sternenkunde
Kaffee Cognac
Wiegenlied für einen Regenwurm
Ratschlag an eine Gazelle
Aufruf
Puppenspiel
Würde des Menschen antastbar ist
Kartoffelpuffer
Für’s Lesebuch
Selbstkritik
Beim Anblick nicht mehr vorhanden
Schuld der Spanier
Adressat unbekannter Marken
Aufbruchsstimmung
Vorlieben
Gestörte Leitung
Märchen
Handy
Es passiert
Aufregung warum
Neutrale Distanz
Was mein Wollen will
Farbiges Kneipengespräch
Manchmal diese Sehnsucht
Wie nun
Weltmeisterschaften
Inkontinenz
Gene
Wohl jeder
Epiphanie
Wurzeln
Schmuggler
Leidenschaft
Leiden leider
Frösche beim Kochen
Sache mit den Flügeln
Freunde
Was wir brauchen
Problem Deutsch
Zehnte sechste null sechs
Klapsmühle Liebe
Neid
Vorfreude
Winterlied
März
April
Seemannslied
Kneipenlied
Negatives Sonett
Prinzipien
Schulden begleichen
Wie jetzt
Was jetzt
Blues
Staunender Enkel
Keine Krieg
Mittags halb zwölf
Juniblick im Parkt
Schattierungen
Wehrhafter Konsument
Allah Bockwurst
Heute in dieser Nacht erstmal
Heraldik bestimmter Tage
Immer wieder
Blend made in Germeny
Zu Gast bei Freunden
Wspomnienie
Kriegslist
Kleiner Spaziergang vor der Nacht
Konsequenz
Dunkle Brille
So wie heute noch in zwanzig Jahren
Wolthat
Fehltritt
Stullenschmieren
Freundin meines Freunds
Volksgemeinschaft
Stossgebet
Für alle reichts nie
Ansichtskarte meiner selbstbewussten Freundin
Zeigefinger
Achtung
Hausbau
Rebellion
Volkreiche Alleen
Ventile
Inzucht Metapher
Banderolen
Benutzte Pinsel
Faszination Fussball
Klöppel in den Augen oder tiefer tief
Weich und kantig
Nur die Mücken traurig blicken
Sonnenwende
Puzzle von Tagen wie dieser
(Ungezählte Schritte gezählte Trochäen)
Schlamperei
Romanze
Im Reich der Blinden
Ende
Ruhe vor dem Sturm
Bevor das Eis bricht
Lebenskunst
Fjodor
Verschossen
Kleiner Widerstand
Ohne Vorwarnung
Kennt jeder
Für A. ... und A... und andrer manchmal
Bremsspuren
Schlimmer Vogel ich
Was soll ich sagen
Tagebuchnotiz
Deutschland spielt
Rätselhaft
Boxen
Favoriten
Schnattern im Blätterwald
Nachdenklich
Internationale Solidarität
Scheisse zu Gold
Zeit ist Geld meins
Was ich leider nicht kann
Totschlag mit träumenden Augen
Balkonbotanik
Was Trauer ins Portemonnaie von Huren
Morgenstimmung
Morgendämmerung
Na und
Fehlbesetzung
Kleine Greiwswalder Elegie in Blankvers
Archillisverse
Lied
Lernen lernen und nochmals lernen
Endloser Vers mit Evokation
Theaterstück
Für Weisbach
Erfahrungen
Zwei Zigarrenraucher
Träumer
Engel ohne Kopf
Auf der Suche
Zu spät später
Soll mir mal wer begründen
Lebensziele
Mein Bruder nicht auf die Dauer Sisyphus
Krebsleiden Ismus
Aufregung
Und was soll das nun wieder
Museen
‘n Witz
Familiengeheimnisse
Volksbelustigung 2006
Immer wieder M.
Scheibe spielen
Jugendsünden
Hingesprochene Worte manchmal
Erhöhte Temperaturen
Irritation meinerseits über Urlaubsgebahren
Magerer Hunger der Gedächtnisse
Falschmünzer
Momentaufnahme Herbst
Na gute Nacht
Tagebucheintragung November 2006
Ermunterung
Episode mit Heiligenschein
Weil der Deckel nun mal ein Loch
Jetzt bin ich 52
Mutlose Sekunden
Psychose
K. wie Kafka
Morgenmuffel
Gressmann
Staub
Zeit
Kurzer Vers vom Frühling
Zusammenreissen
Wunde ich
Sumpfiges Gelände
Leiden
Zufälle
Sassi März 2011
Berlin diskret
Tripperburg
Helden
Hilfe
Spinne Gulag wie immer
Motte in der Bude
Kapriolen
Negerküsse
Camus
Nobel
Einer quatscht immer
Uhr
Achmatova A. aleixandre V. alberti R. appollinaire G. aragon L. arendt E. bartel K. budelaire C. brecht B. becher J. R. benn G. bukowski Ch. catullus G. V. chamisso A. char R. eluard P. enzensberger H. M. fühmann F. gerhardt P. gressmann U. goethe J. W. gryphius A. guillen J. halas F. heine H. hermlin S. herweg G. hesse H. hölderlin F. homer holz A. huppert H. inoue Y. jessenin S. jewtuschenko J. kleist H. klopstock F. lorca F. G. lorenz K. loerke O. majakowski V. marx K. mickel K. mickiewicz A. müller H. nabokov. V. neruda P. ören A. okudshawa B. pasternak B. L. puschkin A. radicvic R. rennert J. rilke R. M. rimbaud A. ringelnatz J. ritsos J. schiller F. shakespeare W. stadler E. strittmatter E. toller E. trakl G. uhlik R. ungaretti G. vallejo C. villion F. von chamisso A. von droste-hülshoff A. wagner R. weisbach R. whitmann walt woronow J. zwetajewa M. andre auch irgendwo dazwischen Kminkowski, ich und des volkes Mund. Wie nun kommt man meinen Gedichten bei und was ist überhaupt ein Gedicht. Man kann die Worte, einzelne oder Reihen als Metapher auffassen oder einfach so wie sie dastehen. Eine Metapher ist ein Bild. Jedes Wort und jeder Satz hat einen bildlich bestimmten Inhalt. Man malt also mit Worten. Manchmal sind mehrere Schichten in einem Gedicht übereinander gelegt. Überschriften bilden einen wertenden Kommentar zum Gedichts. Das Wesen eines Gedichts muss nicht immer unbedingt etwas mit Rhythmus zu tun haben. Es gibt vorgeprägte Rhythmen, die schon seit Jahrhunderten existieren, auf die man zurückgreifen kann. Es gibt Innenreime und Außenreime, Reime von Silben. Das Wesen eines Gedichts hat nicht immer unbedingt was mit der Länge zu tun. Manche Gedichte kommen geschrumpft daher, eine Sache die der Leser mit seinem Wissen und seiner Phantasie aufblasen muss. Das Wesen eines Gedichtes liegt einfach ausgedrückt in seiner Einmaligkeit, die nur ein wahrer Dichter ihm geben kann. Dichter und Leser begeben sich auf gemeinsame Fahrt. Ein Abenteuer in Form von gedanklichem Genuss. Gedichte, meine, alles kleine Bücher.
Jetzt bin ich hier wo keiner hin möcht
Aber alle irgendwann landen
Geboren zehn Jahre nach dem Krieg
Gestorben irgendwann
Als ich ein Dreher war
War ich auch ein Dichter.
Als ich mit den Millimetern kämpfte,
kämpfte ich auch mit Worten.
Schweiß.
Zehntel und Hundertstel waren nicht leicht zu handhaben,
nicht leicht zu handhaben waren Inhalt und Form.
Mich durchs Metall zu beißen hatte ich gelernt;
später lernte ich von gestandenen Dichtern.
Das Bohrwerk fraß acht Stunden des Tages;
Stunden des Tages fraß das Papier.
Die Schreibmaschine beherrschte ich fachgerecht.
Durch den Schweiß der Arbeit schwammen Anfänge.
Zeilen - Arbeit und Schweiß.
Das Portemonnaie hörte auf zu reden,
Jedes Ding redete mit mir.
Als ich ein Dreher war,
War auch ein DICHTER ICH.
Der Himmel hat sein Metallkleid angelegt,
schimmert bläulich orange goldrot lila.
Das Feld vorm Haus mit Krähen reich besät,
lauscht dem Wind, hört stumm die kalten Lieder.
Am Schreibtisch tagsüber hat Fernweh sich in mir geregt; in der
Abendstunde jetzt kommt es wieder.
So muss ich morgen früh wohl fort nun gehen,
in andere Städte lang mich umzusehen.
Rom die via appia vielleicht entlang
Spartakus zu treffen mit den seinen,
Paris: pere lachais ’ner Bank
Goyas Spaniens zu beträumen.
In Petersburg vorm Winterpalais
die Sonne sank, wird morgen vielleicht
anders scheinen.
Fluten unscharf nun mir ins Zimmer rein:
papierne Gäste statt einsam Bier, Fusel, billiger Wein,
Zu früh Verstorbene werden per Lyrik
wieder wie so oft meine besten Kumpel sein.
Rosen so rot
lebend oder tot
Mainelke ist tot
in meine Lyrik
Press euch in die Zeilen
Werde nicht stolpern
Nicht eilen
verletzend ihr mir auch mit Dornen droht
Blätter so Grün, zur Knospe euer Blick
werd euch teilen
die Häute über die Ohren
ziehen
auf abgefahren Asphaltstraßen
im schwarzweißen Wams
werde ich die
durch den Kakao ziehen
die kommen so daher
bewaffnet ansonsten aber leer
mein Blick ist schwer
der Teller im Wachsen
an den Horizonten die Feuer
Prometheus
Wer gibt ihn
Und dann die Wasser
Süße im Schwinden
Jahre nach Millionen
Du siehst das Bohrwerk schlafend vor dir stehen.
Metalle glänzen kalt dich an und schweigen,
dass Drehzahl Vorschub richtgen Gang beim Drehen
trittst heran deine Macht ihm nun zu zeigen.
Geschmeidig fühlst du Späne abroll‘n, fließen,
was von der Zeichnung grübelnd du ersonnen,
im Stahlwerk vorgetränkt durch Schweiß beim gießen,
fängt durch dich an jetzt Formen zu bekommen.
Die Augen wandern hin zu Skalenwerte,
die Ohren lauschen jedem fremden Laut,
wenn du mal Maße eingetippt verkehrte,
weil müde vielleicht du warst aus Versehen.
Es könnte einen halben Wartburg kosten,
im Betrieb allen an die Taschen gehen.
Der Rhythmus seit er sich fest versponnen,
er weit von außen in mein Innern drängte,
vom Ohr durchs Hirn die alte Blutbahn sprengte,
ab da hab ernsthaft endlich wohl begonnen
mein Dasein besser ordnend einzurichten.
Ich kehrte ein am Urstrom aller Worte,
den Menschen ihnen ihrem Arbeitsorte,
begann zu feilen zu schreiben – ja zu dichten.
Dies Feuer niemals richtig will’s verglimmen,
in Nächten nicht und nicht in meinen Tagen
auch wenn die Worte zueinander stimmen.
So tauchen auf doch immer neue Fragen,
die Neugier nie will sie mir mehr verrinnen
erst wenn die Freunde erdwärts dann mich tragen.
Flimmerfarben auf der Landebahn
Vielleicht kam ich mit dem Flugzeug an
Oder trieb als silberblaue Welle her
Barke in der Sonne Glitzer auf dem Meer
Himmel frisch bemalt in zartem Perlmuttblau
Augengleich am Weg so manche Frau
Bäume alle satt in ihrem Grün
Führen raschelnd mich zum Mahnmal hin
Meine sieben Jahre sind vorbei,
Isaak, ob es schon ausreichend sei
Wo deinen Jahre doppelt zählen
Babel, Freund, soll ich zweimal sieben wählen?
Wie ist es mit dem Regen,
der warm zur Erde fiel,
was tat er mit den Wegen
bei seinem Prasselspiel?
Die an den Zweigen hingen,
vereinzelt schlingern ab,
was hört man Blätter singen
beim Schlaf im Wintergrab.
Wenn wir uns nieder legen,
zerfließend unsere Brust,
was treiben wir im Schweben,
ich hätt es gern gewusst.
Doch manche Worte klingen
zu hart mir und zu rau
mit ihren harten Schwingen,
sie schlagen rot zu grau.
In der Ketten Straße jault ein Hund;
auf dem Markt singt einer traurig Lieder,
vielleicht das der Grund,
muss an dich denken Freund - immer wieder.
Schritten wir nicht oft herum,
manchmal bis die Morgenvögel sangen,
wollten alles ohne Rücken krumm.
Flaschen nie die Gläser klangen.
Löcher in den Taschen damals du;
für alle Fälle Sprüche;
durchgelatschte alte Schuh;
ausgefallene Gerichte in der Küche.
In mein Zwiebellederportemonaie
Legtest du mir grüne Scheine,
trankst statt Mocka immer Tee
und dann unsere großen Träume.
Nur an Mädchen Hirn und Herz gedacht,
über Jenny und die Krupskaja gesprochen,
nie des Nachbarn dicke Frau belacht;
Finger nur nach Salem gelb gerochen.
Ich fahr immer noch Reichsbahn, Bus,
warte immer noch auf die große Liebe,
geh sonntags auch zu Fuß;
bin schon dreißig, werde trotzdem nicht müde;
ob ich was Falsches sagte, was vergas,
kamst heute vorgefahren mit ’nem neuen Wagen
und dieser Frau, die nur blöde lachte, schwieg und aß; und dich
nur, dich konnt’ übers Wetter ich befragen.
Strick mir bitte ein paar dicke Socken,
die Füße sind mir ach so bitter kalt,
geb heiße Milch, den Zucker, Haferflocken,
so werden wir hundert Jahre alt.
Schöner bist du irgendwie geworden.
So weiß wie Schnee es glitzert deine Haut,
deine Nähe macht mich warm, geborgen,
die Zunge locker, meine Gedanken laut.
Du solltest sie wissen all die Träume,
die ich hüte, großzieh lang in mir,
sind mir wichtig, keine Schäume.
Trete ein in meines Herzens Tür.
Werd’ die Wände all dir zeigen,
die Narben, den Faden, der sie verschloss.
Möchte nur noch dichten, für dich schreiben
und nie, dass ich von dir gehen muss.
Da ist die Friseurin jung und müde,
von der Forst einer mit rotem Gesicht,
setzten sich auf durchgesessene Stühle.
Ist die Maloche, die man bespricht.
’n Busfahrer schlürft Kaffee,
hört halb dem Rentner neben ihm zu.
Am Eingang ein Aufwischlappen fehlt;
und niemand bekommt die Türe richtig zu!
’n Eisenbahner schimpft laut übers Wetter;
der Rentner bestellt Schnaps, bestellt Bier.
Paar Berufsschüler zählen ihre letzten Groschen.
Die Friseurin schließt krachend die Tür!
Zerknittert ich nach Schicht dazwischen,
lausch dem Gequatsche, schlürf Fusel und rauch,
kein staatstragender Satz hier zu erwischen;
alle sind nur vom täglichen Einerlei geschlaucht.
Goldene Hände Freunde die Doktoren er war ein Schlosser
Nicht mehr der Jüngste jung aber trotz allem dennoch
Tausende Arbeiter geführt durch Klugheit sie war die Chefin
MOSKAU GLAUBTE DEN TRÄNEN NICHT die leis sie vergoß
An einem Sonntag in der Metro trafen sich beide
Ausflugskleidung sie er alte dreckige Schuh
Du wirst mir sagen wollen ist Kino nein
Mein Freund ist Wahrheit Zeiten sind wo das Glück
Kunst Frau und Mann sie strömen gleichen
Fluss eine Diotima den Friedrich
Sonntags bekamen wir lose Milch zu kaufen.
Waldmeisterbrause löschte unseren Durst
An der Ecke privat noch der Laden
Marken für Butter und Wurst
Statt fern sah man aus dem Fenster
Radios krächzten mühsam und alt
In Waschküchen wusch man Wäsche
Vaters Bier wurde im Keller kalt
Reiseschecks rieselten selten
Wochenende ging sonnabends erst an
Mit Fahrrädern fuhr man zelten
Frauen nach Ja-Wort erst zum Mann
Grotewohl, Pieck an den Wänden
Ja, wer reichte ihnen in Pankow die Hand
Für wen wurd gesammelt die Spenden
Von wem die DDR schon gekannt
Wie unser Leben damals gelaufen
Denkst du manchmal noch daran
War zu klein um Schweres zu nennen
Meines erst in den Fünfzigern begann
Es gellt mir manchmal noch im Ohr
Sein Schimpfen, hab es nie vergessen
wie hinterm Skoda Lenkrad er gesessen
Und musste plötzlich bremsen kurz davor.
Zur Erde Fotos werden gesandt
Weltall man zum Mond kann fliegen
kaum vom bittren Blut beim Siegen
wahr gekündet von der Revolution im Land.
Farbe, blaue, trübes Funzellicht,
Vater störte sich oft an Äußerlichkeiten,
ich wollt so gerne mal tiefsinnig mit ihm streiten,
Doch mein Schulwissen reichte nicht.
Irgendwer faselte, dass wir fast uns schon …,
ich sei reifer geworden mit den Jahren,
durfte nun endlich hin und wieder auch sein Auto fahren
Führ mich nicht auf wie Vaters braver Sohn.
Dachte nun, es gibt wieder Krach
nächtlich Soldaten, rote,
Vater per Stoppzeichen, um paar Papirossi baten
Ein Nichtraucher kramt im Handschuhfach
„Liegen, Frank, immer hier bereit - …
muss die Muschkoten auch bisschen bedenken“
Ich grinste, ließ voll Witz meine Blicke senken
Wird mit Älterwerden man erst gescheit?
Hab die Brocken nicht vergessen,
mit warmer Milch, dem Zucker drin, arme Ritter.
Hab nicht vergessen wie ihr an meinem Bett gesessen
als Husten doll, mein Fieber schlimm.
Auch an den Doktor muss ich denken,
in sein altes Gesicht hab ich gespuckt.
Wollt niemand damit kränken;
neugierig ich Vaters kalten Kippen geschluckt.
Umsorgtet, Eltern, mich in vielen Jahren,
bis in der Zehnten mit Zwei ich aus der Schule kam,
wir uns bis da fast irgendwie meistens einig waren,
jetzt aber Sand im Getriebe ruckt.
Ständig stand eure Tür bis dato für mich offen,
braucht Hilfe ich, zum Beispiel wenn ich krank,
dafür und vor allem schuld ich dank.
Andre für mich komplizierte Dinge
- noch komplizierter später waren.
Morgens gibt es immer Tee,
kräftig schwarzbraun heiß.
Willst Du Frühstück mit Kaffee,
geh ich raus ganz leis.
Nimm die Decke wieder hin.
Bin gleich wieder da.
Geh zur alten Nachbarin,
die ich gestern sah,
bring ihr manchmal Kohlen mit,
schraub ’n Birne fest,
borge mir zum Abwasch Fit,
knabbre Kuchenrest.
Pünktlich steht sie fünf Uhr auf,
und das jeden Tag,
ist der gute Geist im Haus,
weiß für jeden Rat.
Kinder alle mögen sie,
toben bei ihr lang,
schimpft nur übers eigene Knie,
ist ihr manchmal krank.
Ist ’n alte Lehrerin,
weiß mehr von ihr nicht,
vielleicht gehen wir mal beide hin,
hören was sie spricht.
Frage ruhig woher ich gekommen
Es ist das wissende das gute Deutschland
In dem meine Wiege stand
In der Kinderkrippe wurde ich geimpft
Gegen Pocken Lähmung vieles mehr
Es sind öffentliche Angelegenheiten aller hier
Wie Brot und Milch
Pfennigweise belasten sie die Eltern
Was in Schulen ich gelehrt bekam
Es waren Nützlichkeiten
Unbezahlbar und bezahlt von allen
Durch die Maurer in den neuen Straßen
Schlossern in den alten Fabriken
Leuten aus Verwaltungen und Büro
Leuten, die ich nie gekannt.
Wie den Bauern nicht, der Schweine mästet,
Soldaten nicht, die hätten Bruder mir sein können.
Wir sind ein Volk, das schwer sich tat.
Erde kann aufzeigen dir die Wunden, das viele Blut und To-
te, tot, Tote – tot.
Modern die, die begraben unter Birken,
heißem Wüstensand, dem Eismeer – all überall,
dort wo sie nicht geboren – und sie hatten ein Zuhause, glaub-
ten nicht, die es besser wussten liegen an unserem Herzen
deutschlands Erde.
Liebknecht, Luxemburg, Thälmann, Meier, Lehman, Schulze,
Bonnhof …
Ach so viele Namen
Geschichte und Geschichten,
Listen und Listen.
Und an allem Schuld der Jude ist.
Warum brachte Majakowski sich nun um?
War es das Schwitzbad - unseres
Das hier im Winter Schnee zur Erde fiel
Die Spatzen Nahrung fanden übers Jahr
Die Pfützen Spiegel dunkler Wolken war
Die Winde trieben mitten böses Spiel
Der Mensch am Abend in den Himmel schaut
Sehr sorgsam an dem kleinsten Krumen aß
Und heimlich nur des Nachts zusammen saß
Wenn er von Zukunft träumte, an ihr baut
Es hat die Hoffnung ihre mich erreicht
Durch solch ein Leben meines wurd mir klar
Und all mein Schweres bleibt doch ständig leicht
Weil ich die Narben ihres Weges sah
Was ich erfuhr von ihnen hab’s erfahren
Die lebend noch dem Stacheldraht entkamen
Grauer Staub an den Schuhen fiel er aus deinem Land
Welcher Zug trug ihn her auf diesen Bahnhof uns
Wird er abfallen wenn ich eintrete bei mir
Zu haus in meinem deutschen Land
Aber was ist schon Staub, er geht und kommt wie er will
Streut sich irgendwohin, Gebirge auf zum Meer,
in die Gasse des Dorfs vielleicht wo letzte Nacht
wir gesessen bei Schwarzbrot Schnaps
Was uns immer fehlt Zeit sie rennt den Bahnsteig lang
Springt aus Pfiffen der Lok, drängt mich zum Aufbruch nun
Lernte manches schon doch Abschied zu nehmen nie
Männer schweigen und geh’n fort
Könnt ich Euer Leben verlängern
Ich tät es
Um des Zuhörens willen
Der Arbeiter in den Fabriken
Der Bauern auf den Feldern