Mach deine Schilddrüse stark - Hannah Hauser - E-Book
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Mach deine Schilddrüse stark E-Book

Hannah Hauser

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Beschreibung

Ein Leben lang Medikamente nehmen?! Nein, das wollte Hannah Hauser nicht. Darum suchte sie andere Wege, um ihre Schilddrüsenerkrankungen – Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion – in den Griff zu bekommen. Dies gelang der studierten Ernährungswissenschaftlerin nicht nur durch Anpassung ihres Lebensstils, sondern auch durch die Ernährungsform des Pro-Metabolic-Eatings. Ihr Wissen gibt sie als Schilddrüsen-Empowerment-Coach mittlerweile in Kursen an die steigende Zahl an Schilddrüsenerkrankten – vorwiegend Frauen – weiter. Die Autorin ist auch in den Medien eine gefragte Expertin zum Thema Schilddrüse, mit diesem Ratgeber veröffentlicht sie ihr erstes Buch.

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Seitenzahl: 256

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Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Franziska Daub

Lektorat: wortundart, Berlin

Bildredaktion: Nele Schneidewind

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, München, Sabine Skrobek, Stephanie Reindl

eBook-Herstellung: Chiara Knell

ISBN 978-3-8338-8679-9

2. Auflage 2023

Bildnachweis

Coverabbildung: Hannah Hauser, Canstockphoto

Illustrationen: Lisa Diessner; Canstockphoto; iStockphoto; Netti Schröder; Shutterstock

Syndication: www.seasons.agency

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Das vorliegende eBook basiert auf der 7. Auflage der Printausgabe.

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Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Wieder voller Power leben

Der natürliche Weg aus der Unterfunktion

Die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto-Thyreoiditis bedeutet nicht, dass du lebenslang Schilddrüsentabletten nehmen musst. Denn du kannst selbst viel für deine Schilddrüsengesundheit tun. Nimm deine Genesung selbst in die Hand: Lerne deine Schilddrüse kennen.

Erfahre, wieso Diäten der Schilddrüse schaden, warum sie aus dem Gleichgewicht gerät und wie du gegensteuern kannst. Wenn du die Ursachen für deine Unterfunktion kennst, gilt es aktiv zu werden und die Schilddrüse zu stärken. Wie du dein Powerorgan mit den Nährstoffen versorgst, die es braucht, lernst du durch Pro Metabolic Eating.

Neben deiner Ernährung entscheidet dein Lifestyle über die Gesundheit und Stärke deiner Schilddrüse. Lese, warum sie Stress und Co. nicht mag und wie du sie mit Entspannung und moderater Bewegung wieder in Schwung bringst.

Werde selbst Schilddrüsenexpertin! Sag deinen Gewichtsproblemen adé und lebe dein Leben voller Kraft, Energie und Tatendrang!

WIE ICH SCHILDDRÜSENEXPERTIN WURDE

Irgendwann fiel mir auf, dass ich mich trotz Kaffee immer müder und schlapper fühlte. Außerdem war ich mit meinem Gewicht unzufrieden. Obwohl ich wirklich alles ausprobierte, gelang es mir nie, dauerhaft abzunehmen. Bald waren die Kilos wieder drauf – schlimmer noch: Ich wurde immer kräftiger. Doch damit nicht genug. Ich begann, unter Haarausfall zu leiden und auch meine Tage belasteten mich Monat für Monat mehr. Ohne Schmerzmittel kam ich nicht mehr klar. Ich rannte von einem Spezialisten zum nächsten, aber niemand konnte mir helfen. Weder Shampoos noch Hormone änderten etwas.

Als mein Hausarzt wegen einer ganz anderen Sache ein großes Blutbild machen ließ, wurde endlich die Ursache für meine Leiden entdeckt: »Ich hab Schilddrüse. Zum Glück! Gegen Schilddrüsenunterfunktion gibt’s ja Tabletten.« Ab sofort nahm ich täglich L-Thyroxin – und wartete ab … doch nichts geschah, überhaupt nichts! Also ging ich wieder zum Arzt, der die Dosis erhöhte: erst auf 25, dann auf 50, auf 75 und schließlich auf 125 Mikrogramm. Doch ich fühlte mich immer noch müde und ausgelaugt, die Haare fielen mir weiter büschelweise aus. Der Arzt war irritiert: »Also, Ihre Blutwerte sind jetzt absolut in der Norm. Sie müssten sich super fühlen.« Was blieb mir also übrig, als mich mit meinen Symptomen zu arrangieren.

Nach einer Indonesienreise, die für alle ein Traum war und für mich zum Albtraum wurde, weil ich mich trotz der Schönheit, die mich umgab, nur erschöpft und unwohl fühlte, ließ ich mich noch mal untersuchen. Die Diagnose: Meine Schilddrüse sei chronisch entzündet. Hashimoto. Da könne man nichts machen, außer Tabletten zu nehmen. Ich soll mich also lebenslänglich schlapp und unwohl fühlen? Dazu war ich definitiv nicht bereit! Ich begann damit, Ernährungswissenschaften zu studieren, um alles über die Stoffwechselprozesse in meinem Körper zu lernen. Die Studien, die ich las, waren der Ausgangspunkt meiner Schilddrüsenforschung: Ich probierte vieles an mir selbst aus und beobachtete mich und mein Körperfeedback genau. Die Lebensmittel, die mir definitiv nicht zuträglich waren, ließ ich weg, diejenigen, die mir guttaten, nahm ich regelmäßig zu mir. Wow! Meine Energie kam zurück! Und auch meine überflüssigen Kilos schwanden. Ich verlor über 25 Kilogramm, und – hurra – sie blieben weg! Außerdem wurde mein Haar wieder voller und auch Kaffee brauchte ich nicht mehr, um in die Gänge zu kommen. Ich war ein neuer Mensch.

Durch die Reaktionen auf meine sichtbaren Erfolge – ich war voller Energie, lebenslustig und schlank – erkannte ich, dass ich nicht die einzige Frau mit diesen Problemen war. In Deutschland leiden acht Millionen Menschen an Hashimoto und noch mehr an einer Unterfunktion der Schilddrüse. Ihnen möchte ich helfen, endlich die Ursachen für Hashimoto und Schilddrüsenunterfunktion zu verstehen und aufzulösen. Dazu ist es wichtig zu wissen, welch entscheidende Rolle die Schilddrüse in unserem Körper spielt und wodurch sie aus dem Gleichgewicht geraten kann. Du wirst fasziniert sein zu erfahren, was für ein spannendes Organ diese kleine Powerdrüse ist und überrascht erkennen, welchen Einfluss sie auf deinen kompletten Stoffwechsel hat! Vieles, was du in diesem Buch über Ernährung erfährst, wird völlig anders sein als alles, was du vielleicht bisher über »gesundes« Essen gehört hast!

Das Multitalent Schilddrüsebestimmt dein tägliches Wohlbefinden

→ Multitasking – die Schilddrüse kann’s

→ Ohne Schilddrüsenhormone geht es nicht

→ Frauen und ihre Schilddrüse – eine ganz besondere Beziehung

→ Deine Schilddrüse entscheidet darüber, ob du zunimmst oder nicht!

Eine Hormondrüse, die deinenStoffwechsel steuert

Seit dem Moment, an dem ich mich intensiver mit der Schilddrüse beschäftigt habe, war ich fasziniert. Riesengroß war meine Überraschung, als ich begriff, dass diese kleine Drüse tatsächlich die Energiezentrale unseres gesamten Körpers ist und unseren kompletten Stoffwechsel steuert!

ANATOMIE EINES UNSCHEINBAREN POWERORGANS

Seither bin ich wie besessen davon, alles über dieses so wichtige Organ zu lernen und es bis ins Detail zu verstehen. Wer keine Probleme mit der Schilddrüse hat und nicht gerade Medizin studiert, hat normalerweise keine Ahnung, welche wichtigen Vorgänge da »irgendwo« im Hals ablaufen. Deshalb sehen wir uns zum Auftakt einmal ganz genau an, wo sich diese powervolle Energiezentrale befindet und wie sie eigentlich aussieht.

Sitz der Schilddrüse ist unser Hals. Dort liegt das Organ, das die Form eines Schmetterlings hat, unterhalb des Kehlkopfes und vor der Luftröhre. Die Schilddrüse besteht aus zwei seitlichen Schilddrüsenlappen und einem Verbindungsstück, das Isthmus glandularis heißt, weil es die beiden Lappen wie eine Brücke miteinander verbindet. Im Lateinischen wird die Schilddrüse Glandula thyreoidea oder Glandula thyroidea genannt.

Die vier linsengroßen Nebenschilddrüsen befinden sich auf ihrer Rückseite und bilden das Parathormon, das hauptsächlich unseren Kalziumspiegel reguliert. Die Zellen der Schilddrüse ordnen sich in kleinen Bläschen an, die man auch Thyreozyten nennt. Das sind Drüsenzellen, die deine Schilddrüsenhormone produzieren. Im Inneren des Organs werden die Hormone in einer zähen Flüssigkeit eingelagert, dem Kolloid.

Die Struktur der Schilddrüse mit ihren kleinen Drüsenzellen erinnert optisch an eine Walnuss. Das gesamte Organ hat bei Frauen ein Gesamtvolumen von etwa 18 Millilitern, bei Männern sind es 25 Milliliter. Die Schilddrüse eines Neugeborenen wiegt ungefähr zwei bis drei Gramm, die eines Erwachsenen 18 bis 60 Gramm. Die Größe schwankt sehr stark, sowohl von Mensch zu Mensch, je nach Körpergewicht, Größe und Geschlecht, aber auch im Laufe des Lebens: Bei Rauchern etwa, während einer Schwangerschaft und in unterschiedlichen Zyklusphasen verändert sie beispielsweise ihre Größe. Ist ein Mensch ausgewachsen, misst das Organ im Durchschnitt neun Zentimeter in der Breite und vier Zentimeter in der Höhe.

Vielleicht erscheint dir das jetzt nicht gerade groß, dennoch ist die Schilddrüse mit einem Fassungsvermögen von durchschnittlich 20 Millilitern die größte Hormondrüse in deinem Körper! Das ist viel, und schon alleine daran kannst du erkennen, welche Bedeutung die Natur dieser kleinen, aber so machtvollen Energiezentrale gegeben hat.

Doch so wirkmächtig die Schilddrüse einerseits ist, so verletzlich ist sie auf der anderen Seite. Schaut man sich die Form der Schilddrüse genauer an, so erinnern ihre beiden Drüsenlappen an einen Schmetterling. Und genauso zart und empfindlich wie die zarten Flügel eines Schmetterlings ist auch die Schilddrüse, wenn sie durch unterschiedliche Stressfaktoren irritiert und aus ihrem natürlichen Gleichgewicht gebracht wird. Ist die Schilddrüse vergrößert, kann das auf eine Struma, also einen Kropf, einen Knoten oder eine andere krankhafte Veränderung hindeuten (siehe >). Bei einem Volumen von weniger als zehn Millilitern hingegen kann eine Hashimoto-Thyreoiditis vorliegen (siehe >–>).

DIE SCHILDDRÜSE IST EINE SCHLAUE MULTITASKERIN

Was ist denn eine Hormondrüse überhaupt? Ganz generell sind Drüsen Organe im Körper, die Flüssigkeiten absondern, so zum Beispiel die Speicheldrüsen. Diese geben Speichel direkt in den Mundraum ab, um die Nahrung zu verflüssigen und mithilfe von Enzymen, die sich im Speichel befinden, aufzuspalten. Die Hormondrüsen schütten jedoch keine Flüssigkeiten aus, sondern Hormone und geben diese direkt ans Blut ab. Auf diese Weise verteilen sich die Hormone im ganzen Körper, um später in den Zielorganen ihre Wirkung entfalten zu können. Im Gegensatz dazu findet beim Speichel die Wirkung nur lokal statt.

Hormone sind Botenstoffe. Du kannst Sie dir als kleine, flinke Postboten vorstellen, die wichtige Nachrichten zu übermitteln haben. Im Falle der Schilddrüsenhormone verbreiten sie folgende Botschaft: »Lieber Körper, liebe Zellen: Produziert doch bitte, bitte Energie und dreht den Stoffwechsel so richtig hoch!« Durch diese »Messenger-Dienste« kommt die schlaue Schilddrüse ihrer wichtigen Rolle als Energiezentrale unseres Körpers in wunderbarer Weise nach!

Das war besonders in grauer Vorzeit wichtig, damit unsere Vorfahren beim Anblick eines Säbelzahntigers augenblicklich den Impuls und die Kraft hatten, zu reagieren und um ihr Leben zu laufen und nicht etwa verängstigt erstarrten, wenn er vor ihnen stand. Heute haben wir es mit völlig anderen Stresssituationen zu tun, bei denen wir wach und alert sein müssen, zum Beispiel in einer wichtigen Prüfung oder bei der Gehaltsverhandlung mit dem neuen Chef. Aber das Prinzip ist dasselbe geblieben! Wenn wir uns in einer herausfordernden oder gefährlichen Lage befinden, schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Adrenalin wirkt auf unsere Organe ein, lässt unser Herz schneller schlagen, unterstützt unsere Beinmuskulatur, damit wir schnell wegrennen können oder lässt uns aufgeregt nach Luft schnappen. Zu viel vom Stresshormon Adrenalin kann jedoch unsere Schilddrüsenhormone hemmen. Das heißt, die kleinen Postboten können sich auch gegenseitig im Weg stehen.

DOCH WIE BEKOMMT DIE SCHILDDRÜSE DAS HIN?

Woher weiß sie, wo und wie viel Energie benötigt wird? Ganz einfach: Dein Körper steckt voller Sensoren. Die messen im Sekundentakt deine Körpertemperatur, wie viel Nahrung sich im Magen befindet, wie hoch der Blutzuckerspiegel ist, wie viel Sauerstoff im Blut zirkuliert und so weiter. Diese Informationen werden der Schilddrüse ununterbrochen zugespielt. Darüber hinaus wird sie außerdem vom Thyroidea-stimulierenden Hormon (TSH) gesteuert, das von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet wird. TSH ist also kein Schilddrüsenhormon, weil es nicht in der Schilddrüse produziert wird, sondern im Gehirn. Es hilft der Schilddrüse aber bei ihrer Arbeit.

Basierend auf all diesen im Körper gemessenen Werten sowie dem TSH berechnet deine Schilddrüse den Energiebedarf im Körper und sendet entweder mehr oder weniger Hormone ins Blut, um den Stoffwechsel anzuheizen oder eben herunterzufahren – je nachdem, was gerade verlangt wird.

Wenn sich deine Schilddrüse also bester Gesundheit erfreut, läuft sie wie eine perfekt geölte Maschine! Angenommen du steigst um sieben Uhr morgens aus deinem warmen Bett, um bei Minusgraden Brötchen vom Bäcker um die Ecke zu holen, dann registriert deine Schilddrüse das jähe Absinken deiner Körpertemperatur und dreht den inneren »Thermostat« sofort hoch: Dein Körper wandelt mehr Energie in Wärme um und du frierst nicht, sondern fühlst dich wohlig warm. Außerdem erkennt die Schilddrüse punktgenau, welche Tageszeit gerade ist und weiß, dass du morgens nach dem Aufstehen Energie brauchst. Deshalb schüttet sie jetzt besonders viele Hormone aus, um dir ausreichend viel davon für den Tagesbeginn bereitzustellen. Reicht diese Hormondosis nicht aus, greifen viele Menschen zum beliebten Aufputschmittel Kaffee, um ihre morgendliche Müdigkeit zu bekämpfen. Dabei wäre das gar nicht erforderlich. Denn eigentlich sind die Schilddrüsenhormone das natürliche Koffein unseres Körpers. Befinden sich diese Hormone im Gleichgewicht, hast du so viel Energie, dass du Kaffee nur noch aus Genussgründen trinkst, aber nicht mehr zwingend brauchst, um wach zu werden und dynamisch in den Tag zu starten. Mag sein, dass du das kaum glauben kannst – aber das wäre eigentlich normal! Genau so solltest du morgens erwachen: Sind deine Hormone im Gleichgewicht, springst du voller Energie aus dem Bett und freust dich auf den Tag. Kinder machen uns das vor. Ihre Schilddrüse läuft meistens auf Hochtouren. Sie haben in der Regel so viel Energie, dass uns Erwachsenen ihr wuseliges, aufgedrehtes Treiben manchmal ziemlich übertrieben scheint. Dabei ist das der natürliche Zustand unseres Körpers. Voller Energie, Freude und Abenteuerlust zu sein – und das den ganzen Tag. Leider haben wir im Laufe unseres erwachsenen Lebens meist vergessen, wie sich das anfühlt!

Doch die Schilddrüse spielt nicht nur für die Energiegewinnung in unserem Körper eine zentrale Rolle. Als größte Hormondrüse hat sie auch enormen Einfluss auf alle anderen Hormondrüsen. So ist es kein Wunder, dass Frauen deren Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten ist, Probleme mit ihrem Zyklus bekommen, ungewollt kinderlos bleiben oder besonders ungemütliche Wechseljahre erleben. Die Schilddrüse beeinflusst darüber hinaus auch die Hormondrüsen im Verdauungstrakt, zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse, die neben Insulin auch andere Verdauungshormone produziert.

Aber nicht nur andere Hormondrüsen werden durch die powervolle Multitaskerin Schilddrüse beeinflusst, sondern auch zahlreiche weitere Organe und Organfunktionen in deinem Körper wie die:

- Darmfunktion und -motorik,- Fettverbrennung,- Gehirnzellen und Zellen des Nervensystems,- weibliche Geschlechtsorgane,- Muskelaktivität,- Nebennieren,- Schweiß- und Talgdrüsen,- und das Haarwachstum.

OHNE SCHILDDRÜSENHORMONE GEHT ES NICHT

Die Schilddrüse wurde in der medizinischen Forschung lange Zeit unterschätzt. Leonardo da Vinci hat um 1500 eine anatomische Zeichnung angefertigt, in der die Schilddrüse zwar eingezeichnet war, aber nicht als größte Hormondrüse, sondern als reines Füllorgan. Man ging also jahrhundertelang davon aus, dass die Schilddrüse nur ein Platzhalter ist, dazu bestimmt, einen leeren Raum im Hals zu füllen.

Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Wichtigkeit der Schilddrüse erstmals dokumentiert. Endlich hatten Mediziner erkannt, welche enormen Auswirkungen es auf den menschlichen Körper hat, wenn dieses kleine Organ aus dem Gleichgewicht gerät. Heute weiß man: Die Schilddrüse ist lebensnotwendig! Ohne Schilddrüsenhormone geht es im Körper nun einmal nicht! Jede einzelne Zelle ist von den Schilddrüsenhormonen abhängig. Jede! Hättest du das gedacht? Vermutlich nicht. Gehört nicht unbedingt zum Allgemeinwissen oder zu den Sachen, die wir im Biologieunterricht lernen. Schauen wir uns daher zunächst an, was da in den Zellen eigentlich vor sich geht!

ENERGIEGEWINNUNG IN DEN ZELLEN

In jeder deiner 30 Billionen Körperzellen werden Nährstoffe in Energie umgewandelt. Dazu wird alles, was du isst – jedes Stückchen Schokolade, jeder Apfel, jeder Bissen Käse –, von deinem Darm in kleinste Bausteine zerlegt, die anschließend über das Blut zu den Zellen transportiert werden. Dort werden die Nahrungsbausteine, vor allem Glukose, zu Energie also zu Adenosin-Tri-Phosphat (ATP) umgewandelt. ATP ist unsere körpereigene »Währungseinheit« für Energie. Diese Energie wiederum wird für viele weitere Prozesse in unserem Körper benötigt, wie etwa die Entgiftung, die Hormonbildung oder den Kälte-Wärme-Ausgleich. Exakt für diesen wichtigen Umwandlungsschritt, nämlich Nahrung in Energie zu verwandeln, werden die Schilddrüsenhormone benötigt! Um ganz genau zu sein: Es handelt sich um das aktive Schilddrüsenhormon Trijodthyronin, kurz T3, das für diese Verwandlung zuständig ist.

Dieser Prozess der Energiegewinnung erklärt auch, warum du im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion (lat.: Hypothyreose) oft frierst, dich träge fühlst und gleichzeitig nicht oder nur schwer abnehmen kannst. Funktioniert dieser Umwandlungsprozess in den Zellen nämlich nicht gut, dann kann Nahrung nicht mehr in ausreichender Menge in Energie umgewandelt werden. Mit den bekannten Folgen: Du frierst schnell und jeder Bissen landet direkt auf deinen Hüften. Wenn du also zu den Menschen gehörst, die das Gefühl haben bereits beim bloßen Betrachten eines Stückchens Schokolade zuzunehmen, dann ist das nicht nur Einbildung! Vielmehr könnte deine Schilddrüse ins Ungleichgewicht geraten sein.

DAS MEINT DIE SCHILDDRÜSE!

Hallo, ich bin’s, deine Schilddrüse! Ich werde mich im Buch immer wieder persönlich zu Wort melden, um so manche Falschinformation über mich zurechtzurücken. Oft wird mir nämlich die Schuld dafür zugeschoben, dass der Stoffwechsel immer langsamer wird. In der Vorstellung vieler Menschen bin ich »die Böse«. Dabei will ich dich und deinen Körper einfach nur beschützen! Ich will dir keinesfalls schaden, sondern dich davor bewahren, zu verhungern! Ich kann ja nie wissen, wann es mal wieder Nahrungsnachschub gibt. Deshalb schraube ich vorsichtshalber lieber mal den Stoffwechsel runter, damit wir beide auch mit wenig Nahrung überleben können und nicht ausbrennen. Ich handle also in unser beider Sinn und nicht gegen dich. Aber ich brauche dazu deine Kooperation! Machst du mit?

TABLETTEN – NICHT IMMER DAS ALLHEILMITTEL

Als Standardtherapie werden bei Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto Schilddrüsentabletten wie L-Thyroxin verschrieben. L-Thyroxin, ein künstlich hergestelltes Schilddrüsenhormon, ist nach Schmerzmitteln das am häufigsten verschriebene Medikament in Deutschland. Die Kosten, die durch die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen entstehen, belaufen sich alleine in Deutschland auf eine Summe im Milliardenbereich – pro Jahr. Das Fatale dabei: Leider fühlen sich viele Menschen trotz regelmäßiger Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten nicht wirklich besser. Auch wissenschaftliche Studien untermauern immer wieder, dass gute Schilddrüsenhormonspiegel sich in vielen Fällen leider nicht auch positiv auf das Befinden auswirken. Oft bleiben die Symptome bestehen. Was also muss passieren, damit sich nicht nur die Blutwerte verbessern, sondern auch die Beschwerden zurückgehen?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht einfach. Leider reicht es nämlich nicht aus, die Schilddrüse dazu zu bringen, wieder mehr Hormone zu produzieren: Die Schilddrüsenhormone müssen in eine aktive Form umgewandelt und dann auch noch zu den Zellen transportiert werden. Damit dieser Prozess funktioniert, braucht es ein gut geöltes System, das Drei-Schritte-Schilddrüsen-Aktivierungssystem (siehe Infografik > und Schilddrüsen-Aktivierung >–>).

Zunächst geht es darum, dass deine Hormonproduktion wieder in Gang kommt. Deine Schilddrüse produziert hier vor allem das inaktive Schilddrüsenhormon Thyroxin, kurz T4. In Schritt zwei muss dieses noch nicht aktive Hormon aktiviert werden. Diese Aktivierung findet hauptsächlich in der Leber und im Darm statt. Im dritten Schritt geht es darum, dass die aktiven Hormone auch bis zu den Zellen und in sie hinein gelangen können. Dazu werden Transportproteine und Enzyme benötigt. Erst wenn alle diese Schritte miteinander verzahnt sind, kann die Energiegewinnung in den Zellen funktionieren.

Die meisten Ärztinnen und Ärzte konzentrieren sich bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion allerdings alleine auf die Gabe von L-Thyroxin (T4). Dabei handelt es sich allerdings lediglich um das inaktive Schilddrüsenhormon! Durch die Einnahme von T4 wird also nur der erste Schritt gemacht. Bei den meisten Menschen funktionieren jedoch weder Schritt zwei noch Schritt drei. Sie können also so viele T4-Tabletten einnehmen, wie sie nur wollen, die Energie wird trotzdem nicht in den Zellen ankommen. Ein klassisches Dilemma!

Als nächsten Ausweg werden dann häufig T3-Tabletten verschrieben – also Trijodthyronin. Dabei handelt es sich zwar um die aktiven Schilddrüsenhormone, doch bedeutet das nicht automatisch, dass sie bis zu den Zellen vordringen. Warum? Weil der menschliche Körper ausgesprochen schlau ist! Nur weil wir oben viel reinwerfen, heißt das noch lange nicht, dass viel in der Zelle ankommt. Das liegt am sogenannten Schlüssel-Schloss-Prinzip.

Das Schilddrüsenhormon ist der »Schlüssel«! Und es kann nur in die Zellen gelangen und zum Zellkern vordringen, wenn es ein »Schloss« findet, um einzutreten. Wenn du deinem Körper also durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen (egal, ob künstliche oder natürliche Schilddrüsenhormone vom Schwein) ganz viele »Schlüssel« zuführst, dein Körper jedoch keine »Schlösser« produziert, können die Hormone nicht in deine Zellen gelangen und die Symptome aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels bleiben bestehen. Eigentlich logisch, nicht? Viel wichtiger, als einfach mehr und mehr Medikamente einzunehmen, ist es also, herauszufinden, warum dein Körper die Anzahl der Rezeptoren (Schlösser) überhaupt reduziert hat. Also zu ergründen, was die tatsächlichen Ursachen sind, die deinen Körper dazu bringen, den Stoffwechsel zu drosseln.

Hinzu kommt, dass man durch neueste Studien inzwischen weiß, dass die Schilddrüse nicht nur ein einziges Hormon – nämlich T4 – produziert, sondern über 20 weitere. Das macht die Sache noch komplexer. Kein Wunder also, dass es bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht reichen kann, nur T4 einzunehmen. Auch das kann eine Ursache dafür sein, warum es dir unter Umständen, trotz »guter Blutwerte«, immer noch nicht besser geht. Um dich langfristig besser zu fühlen und deinen Stoffwechsel durch die Schilddrüsenhormone korrekt und kraftvoll anzutreiben, gilt es, ganzheitlich an die Sache heranzugehen: Es geht also darum herauszufinden, an welchen Stellen im System eventuell Fehler auftreten und wo du vielleicht durch eine falsche Ernährungsweise oder durch deinen Lebensstil dein System im Augenblick noch zusätzlich negativ belastest.

FRAUEN UND SCHILDDRÜSE – EINE GANZ BESONDERE BEZIEHUNG

Hast du häufig kalte Füße? Viele Frauen kennen dieses Problem. Kein Wunder, sind sie es doch oft, die »Schilddrüse haben«. Auch Hashimoto (siehe >–>) tritt zehnmal häufiger bei Frauen auf, als bei Männern. Aber warum ist das so? Was machen Frauen anders oder was unterlassen sie? Und was unterscheidet die weibliche Schilddrüse von der männlichen?

Dass die Schilddrüse bei Frauen kleiner ist als bei Männern, hat natürlich auch mit der meist geringeren Körpergröße zu tun (siehe >–>). Darüber hinaus gibt es aber noch einen anderen, wesentlichen Unterschied: Bei Frauen verändert sich die Schilddrüse im Laufe des weiblichen Zyklus. In der zweiten Zyklushälfte ist sie beispielsweise größer als in der ersten.

SANDRA

Starke Hormonschwankungen überfordern die Schilddrüse

Sandra hat sehr lange die Verhütungspille genommen und keinerlei Probleme damit gehabt. Als sie und ihr Mann sich Kinder wünschen, setzt sie die Pille ab und wird beinahe sofort schwanger. Während der Schwangerschaft bemerkt ihr Arzt, dass ihre Schilddrüsenwerte weit entfernt von optimal sind und verschreibt ihr Schilddrüsentabletten. Nachdem das Baby auf der Welt ist, geht es Sandra trotz der großen Freude über ihren Sohn zunehmend schlechter. Sie ist viel müder als andere junge Mütter in ihrem Freundeskreis. Sie fühlt sich unheimlich schlapp, und alles, was sie tut, erfordert höchste Kraftanstrengung. Ihre Haare fallen ihr büschelweise aus und wollen nicht mehr richtig nachwachsen. Außerdem ist Sandra ständig kalt. Hinzu kommen permanente Kopfschmerzen und das unangenehme Gefühl von »Watte im Kopf«. Sandra kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und fühlt sich »wie hinter einem nebelhaften Schleier, der alles dämpft«. Sie schleppt sich mühsam durch ihren Alltag und hat kaum die Kraft, sich um ihr Baby zu kümmern, was sie ganz besonders belastet. Als sie sich an ihren Arzt wendet, erhöht dieser die Dosis der Schilddrüsenmedikamente und verspricht Besserung. Doch die Medikation schlägt nicht an, die Symptome bleiben. Laut ihres Arztes ist Sandra jetzt »gut eingestellt«. Sie fühlt sich aber definitiv alles andere als gut.

Die Schilddrüse steht also im Wechselspiel mit den weiblichen Sexualhormonen. Je nach Hormonstatus muss sie sich schnell anpassen und verändern. Leider zeigt sich das auch daran, dass viele Frauen durch die jahrelange Einnahme der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel das natürliche Hormongleichgewicht ihrer Schilddrüsen negativ beeinflusst haben. Studien zeigen, dass Frauen, die die Pille nehmen, eine durchschnittlich kleinere Schilddrüse haben als Frauen, die sie nicht einnehmen. Sehr oft kommen auch Frauen zu mir in die Beratung, die immer eine gesunde Schilddrüse hatten und nach dem Absetzen der Pille oder nach der Schwangerschaft plötzlich an heftigen Schilddrüsenproblemen leiden.

Sandras Fall macht deutlich, dass sich die Veränderungen der Hormonspiegel durch das Absetzen der Pille und die rasch darauf folgende Schwangerschaft die Schilddrüse ordentlich aus der Bahn geworfen haben. Die Einnahme von Schilddrüsentabletten hat bei Sandra keine Besserung ihrer Symptome bewirkt.

Mit ihrem Latein am Ende kam Sandra verzweifelt zu mir in die Beratung. Gemeinsam begannen wir damit, Sandras Schilddrüse auf natürliche Weise wieder zu stärken und den durch die Schwangerschaft ausgelösten Nährstoffmangel auszugleichen – und zwar mithilfe einer schilddrüsengerechten Ernährung (siehe >–>). Bereits nach relativ kurzer Zeit besserten sich die Symptome, die Sandra am meisten zu schaffen machten: Der Schleier vor den Augen und der Nebel im Kopf lichteten sich, ihre Müdigkeit ließ nach und machte neuer Energie Platz.

Sandra hat sehr lange die Verhütungspille genommen und keinerlei Probleme damit gehabt. Als sie und ihr Mann sich Kinder wünschen, setzt sie die Pille ab und wird beinahe sofort schwanger. Während der Schwangerschaft bemerkt ihr Arzt, dass ihre Schilddrüsenwerte weit entfernt von optimal sind und verschreibt ihr Schilddrüsentabletten. Nachdem das Baby auf der Welt ist, geht es Sandra trotz der großen Freude über ihren Sohn zunehmend schlechter. Sie ist viel müder als andere junge Mütter in ihrem Freundeskreis. Sie fühlt sich unheimlich schlapp, und alles, was sie tut, erfordert höchste Kraftanstrengung. Ihre Haare fallen ihr büschelweise aus und wollen nicht mehr richtig nachwachsen. Außerdem ist Sandra ständig kalt. Hinzu kommen permanente Kopfschmerzen und das unangenehme Gefühl von »Watte im Kopf«. Sandra kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und fühlt sich »wie hinter einem nebelhaften Schleier, der alles dämpft«. Sie schleppt sich mühsam durch ihren Alltag und hat kaum die Kraft, sich um ihr Baby zu kümmern, was sie ganz besonders belastet. Als sie sich an ihren Arzt wendet, erhöht dieser die Dosis der Schilddrüsenmedikamente und verspricht Besserung. Doch die Medikation schlägt nicht an, die Symptome bleiben. Laut ihres Arztes ist Sandra jetzt »gut eingestellt«. Sie fühlt sich aber definitiv alles andere als gut.

Frauen haben häufiger Schilddrüse

Tatsache ist: Frauen sind anders als Männer, vor allem, was ihren natürlichen Hormonhaushalt betrifft, und das hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Schilddrüsen:

 Veränderungen des Hormonspiegels durch den Zyklus, hormonelle Verhütungsmittel, Schwangerschaften und die Wechseljahre haben Einfluss auf die Schilddrüse. Männer dagegen »haben häufig Prostata«, was auch keine Kleinigkeit ist.

 Fast jede Frau probiert im Laufe ihres Lebens mehrere Diäten aus. Konkret: 77 Prozent aller Frauen haben schon mindestens einmal im Leben eine Diät gemacht. Bei den Männern sind es nur 40 Prozent. Das Trauerspiel Diät beginnt leider schon früh: im Teenageralter. Bereits jede vierte Zwölfjährige gibt an, sie habe schon mal eine Diät gemacht, um abzunehmen.

KALORIENVERBRAUCH – DIE SCHILDDRÜSE ENTSCHEIDET!

Ausnahmslos alle Diäten, die auf Kalorienreduktion ausgelegt sind, sind riskant und »beleidigen« die Schilddrüse nachdrücklich. Das betrifft Männer und Frauen in gleicher Weise. In diesem Punkt herrscht Gleichberechtigung. Hier die Erklärung in Kurzform: Kalorienreduzierte Diäten führen langfristig zu einem niedrigeren Grundumsatz und somit auch zu einem langsameren Stoffwechsel. Der Körper passt sich an diese Form der künstlichen Hungersnot an. Er lernt, mit weniger auszukommen, und sofort laufen alle Prozesse langsamer ab. Die Schilddrüse nimmt wegen der Verknappung von Nahrung ihre Aufgabe als zentrale Energiesteuerungsinstanz gewissenhaft wahr und sorgt augenblicklich dafür, dass weniger Nährstoffe in Energie umgewandelt, jedoch als Reserven für die nächste »Hungersnot« eingelagert werden (siehe >–>). Wo diese Reserven landen, kannst du dir sicher denken.

DER UNVERMEIDLICHE JO-JO-EFFEKT

Auch ich habe jahrelang mit meinem Gewicht gekämpft und eine ebenso lange wie erfolglose Diätenkarriere hinter mir. Viele Jahre meines Lebens kreisten meine Gedanken hauptsächlich darum, wie ich am besten und schnellsten abnehmen könnte. Ständig habe ich versucht, weniger Kalorien zu mir zu nehmen, Kohlenhydrate zu reduzieren oder gar ganz wegzulassen. Unzählige »Wundermittel« habe ich ausprobiert, die die findige Diätindustrie so im Repertoire hat. Das funktionierte mal besser, mal schlechter – aber immer nur vorübergehend. Kurze Zeit später waren die Kilos nicht nur wieder drauf, sondern hatten sich wundersamer Weise sogar noch fröhlich vermehrt. Erst als ich endlich verstanden hatte, dass meine Schilddrüse dasjenige Organ in meinem Körper ist, das den Kalorienverbrauch reguliert, sah ich schließlich Licht am Ende des Tunnels meines Jo-Jo-Gewichtsweges. Völlig fasziniert von der Tatsache, dass es die Schilddrüse ist, die darüber entscheidet, wie viele Kalorien mein Körper verbraucht (siehe >–>), wollte ich mehr darüber erfahren und machte mich an die Entdeckung der Geheimnisse der Schilddrüse.

So viel schon einmal vorweg: Der tägliche Kalorienverbrauch deines Körpers ist bei Weitem keine in Stein gemeißelte Zahl, die fix für immer feststeht und sich nie ändert! Insofern ist auch diese Standardaussage, die ich leider immer wieder höre, nämlich dass Frauen pro Tag grundsätzlich 2000 Kilokalorien verbrauchen würden, nichts weiter als ein Märchen. In Wahrheit lässt sich der Kalorienverbrauch jederzeit nach oben oder nach unten verschieben. Er ist nämlich vor allem davon abhängig, wie gut du deinen Körper behandelst und wie viele oder wie wenige Hungerdiäten du machst!

DENKFEHLER!

Du nimmst mit Sicherheit nicht nachhaltig ab, wenn du dich auf Teufel komm raus kasteist und jedem kulinarischen Genuss entsagst. Überlege daher lieber, ob und wie du deine Schilddrüse beleidigt haben könntest. Im Gegensatz zu einer Schilddrüse, die sich in die Unterfunktion begeben hat, sorgt eine gesunde Schilddrüse für eine Erhöhung deines Grundumsatzes um 20 bis 40 Prozent – was automatisch zu einem höheren Kalorienverbrauch führt. Und so eine Erhöhung kann, je nach Alter und Körpergröße, schon mal locker 300 bis 600 Kilokalorien pro Tag ausmachen!

Warum ist das so? Die Schilddrüse steuert deinen Stoffwechsel. Je effizienter sie Nährstoffe in Energie, also Wärme, umwandeln kann, desto mehr Kalorien verbraucht der Körper! Je besser deine Stoffwechsel- oder Metabolismusrate ist, desto höher ist der Grundumsatz, also die Menge an Energie, die dein Körper in vollständiger Ruhe verbrennt (siehe >). Also auch dann, wenn du nur faul auf dem Sofa liegst. Genau deshalb ist die Körpertemperatur auch ein klares Indiz für die Schilddrüsenfunktion! Denn je höher sie ausfällt, desto schneller ist der Stoffwechsel insgesamt und desto rascher kommen meist auch die Schilddrüsenhormone in die Zellen.

AUF DEN (SCHILDDRÜSEN)PUNKT GEBRACHT

 Die Schilddrüse ist die größte Hormondrüse im Körper.

 Schilddrüsenhormone werden in jeder Zelle benötigt und steuern unseren kompletten Stoffwechsel.

 Je aktiver deine Schilddrüse und je besser dein Stoffwechsel, desto höher ist dein Kalorienverbrauch.

 Die Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten ist kein Garant dafür, dass die Symptome verschwinden, selbst wenn die Blutwerte in der Norm liegen.

 Von Schilddrüsenerkrankungen sind vor allem Frauen betroffen – oft durch jahrelanges Diäthalten oder durch Hormonschwankungen aufgrund der Pille, einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre.