Mach mich fertig, Liebling! - Anonymus - E-Book

Mach mich fertig, Liebling! E-Book

Anonymus

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Beschreibung

Mach mich fertig, Liebling! Absolute Lust und Ekstase – diese extremen Gefühle stehen für die Akteure dieser Story zunächst im Vordergrund! Ihr heißer Lebenswandel zeigt, daß sie keine Tabus kennen und sich ihrer Sex-Leidenschaft, wo sie nur können, mit Haut und Haaren hingeben. Erleben sie das reiche Ehepaar, das sich seine Befriedigung auf jede erdenkliche Weise sucht - durch außergewöhnliche Sex-Spiele quer durch alle Betten tobt – am Ende sind die Sexbegeisterten um eine wichtige Erfahrung reicher: Nämlich die, daß die prickelnde Mischung aus Lust und Ekstase noch berauschender sein kann, wenn sie durch das Gefühl echter Liebe gewürzt wird!

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Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

eBook-Ausgabe 11/2016 © Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG, Schäferweg 14, 24941 Flensburg Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien E-Mail: [email protected] Internet: www.stephenson.de Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort. eISBN 9783798607507

Mach mich fertig Liebling!

1.

Als Fred das Zimmer betrat, wußte Carol sofort, was er wollte. Er schloß die Tür, lehnte sich gegen die Wand und sagte: „Was für eine Party!“

Es war nicht ganz klar, ob seine Worte Lob oder Spott enthielten. Er lachte kurz auf, stieß sich von der Wand ab und durchquerte den Raum. Dabei wurde deutlich, wie unsicher er auf den Beinen war. Er blieb hinter Carol stehen und beobachtete, wie sie vor dem ovalen Spiegel der Frisiertoilette ihr langes, kupferfarbenes Haar kämmte. Das Gästezimmer war eines von insgesamt fünf im Hause der Brookwells; es war so großzügig und luxuriös wie alles andere, was die Gastgeber zu bieten hatten. Die Wochenendpartys der Brookwells waren berühmt, und es galt als Auszeichnung, daran teilnehmen zu dürfen. „Es war doch nett, oder?“ fragte sie und bemühte sich, kühl und desinteressiert zu wirken. Sie hatte keine Lust, jetzt mit Fred zu schlafen. Wenn er getrunken hatte, zeigte er sich zwar besonders leidenschaftlich, aber sie fand es demütigend, daß er in letzter Zeit nur noch dann nach ihr verlangte, wenn er dem Alkohol zugesprochen hatte. Sie mußte an Milan Rodny denken, der mit seiner Frau Ines das Nebenzimmer bezogen hatte. Was für ein Mann! Und welch ein Jammer, daß er es nicht war, der in diesem Augenblick lüstern in den tiefen Ausschnitt ihres schwarzseidenen Hausmantels starrte!

Fred berührte ihr Haar. „Du warst wieder einmal die Schönste von allen“, sagte er beinahe feierlich. Sie betrachtete ihn im Spiegel, mit einem gekünstelten, fixierten Lächeln. Fred Candrick, ihr Mann. Er sah immer noch blendend aus, obwohl er anfing, sich auf den Altherrencharme eines Cary Grant zu stützen, dem er irgendwie ähnelte und dem er unbewußt nacheiferte. Dabei war er erst 45. Aber er trank zuviel und zu hart. Manchmal fiel es ihr schwer, sich an Zeiten zu erinnern, wo er vorwiegend nüchtern gewesen war. Natürlich verstand er es glänzend, seinen Zustand vor anderen zu verbergen, und er mußte schon sehr viel getrunken haben — so wie an diesem Abend —, um sich durch weiche Knie und eine schwere Zunge zu verraten, aber es war genau diese Dosis, die er brauchte, um sexuell in Schwung zu kommen. Aber das war es nicht allein. Er hatte mit Brenda Marschall geflirtet, der einzigen Junggesellin unter den Gästen. Es war Carol nicht entgangen, wie hingebungsvoll und eng er die Slows mit ihr getanzt hatte, und sie bezweifelte keine Sekunde, daß sein Verlangen im Grunde Brenda galt — daß er aber vorhatte, sich bei ihr, Carol, abzureagieren.

Er legte die Hände auf ihre Schultern. Seine Finger schoben die Seide zurück und berührten ihre nackte, glatte Haut. „Bitte, Fred!“ seufzte sie. „Laß das.“

Sie wußte, daß sie wieder einmal die falsche Taktik anwandte. Widerspruch machte ihn bockig. Er wurde nicht unleidlich, aber er verfolgte dann seine Ziele mit noch größerer Entschlossenheit.

Seine Hände streichelten die vollkommenen Rundungen ihrer Schultern. Langsam arbeiteten sich die Finger darüber hinweg, um sich von oben herab dem Ansatz ihrer schönen, üppigen Brüste zu nähern. Carol verfolgte das Spiel im Spiegel. Sie legte den Kamm beiseite und atmete mit offenem Mund. Wenn Fred in diesem Moment an Brenda dachte und den Wunsch hatte, mit der Fünfundzwanzigjährigen zusammenzusein, konnte sie ebensogut an Milan denken, an dessen drahtige, fordernde Männlichkeit, die während eines Tanzes von einer Erektion gekrönt worden war.

Der Tanz mit Milan hatte sie erregt. Aber mit keinem Wort hatte er versucht, sich diesen Umstand zunutze zu machen. Leider! War es ihm nicht recht gewesen? Kaum, denn er hatte während des Tanzes durchaus nicht versucht, auf Distanz zu gehen. Im Gegenteil. Er hatte ihr die ganze Länge seines Gliedes geradezu provozierend gegen den Venushügel gedrückt.

Der Tanz hatte sie erregt, und sie hatte sich gewünscht, mit Milan allein zu sein, um von ihm genommen zu werden, sie hatte sich vorgestellt, wie es sein würde, wenn sie ihm ihren Schoß öffnete. Sie hatte sogar davon geträumt — aber am Ende war nichts anderes herausgekommen als ein Haufen banaler Worte, ein bißchen Lachen, ein paar dünne Komplimente und das frustrierende Wissen, daß sich Wunsch und Wirklichkeit wieder einmal nicht unter einen Hut bringen ließen.

Freds schmale, gefühlvolle Hände strichen verlangend über die obere Hälfte ihrer Brüste hinweg. Er hielt die Augen halb geschlossen und preßte seinen Körper gegen ihren Rücken. Durch die dünnen Stoffschichten hindurch spürte sie die Hitze seiner Lust.

Ihr Atem beschleunigte sich.

Wenn sie schon Milan nicht haben konnte, war es am Ende ebenso gut, mit dem eigenen Mann zu schlafen.

Erfahrungsgemäß reichte es bei ihm in diesem Zustand freilich nur zu einem Höhepunkt, danach war er fertig, und nichts und niemand konnte ihn dazu bewegen, das begonnene Liebesspiel fortzusetzen.

Plötzlich riß er ihren Mantel auf.

Ihre Brüste wölbten sich, von schwarzer Seide gerahmt, stolz und strotzend nach vorn. Bemerkenswert waren die ziemlich großen Warzen, deren Zentrum die kleinen, steifen Nippel bildeten.

„Fred!“ murmelte sie und musterte sich im Spiegel. Mit den prallen Brüsten, dem weit geöffneten Mantel und ihrem schulterlangen Haar sah sie in diesem Moment geradezu obszön aus. Aber auch betörend. Wie hatte Fred gesagt? Sie war die Schönste von allen. Es tat gut zu wissen, daß dies kein leeres Kompliment war.

Fred spielte jetzt mit ihren Nippeln. Er ließ sie zwischen seinen geschickten Fingern gleichsam rotieren, er rieb mit den Daumen darüber hinweg und gab ihr ein Gefühl, als brächte er es fertig, die üppigen Halbkugeln noch weiter wachsen zu lassen.

Sie drehte sich auf dem mit Fell bespannten Hocker herum, so daß sie Fred das Gesicht zukehrte. Sie griff nach seiner Hose, öffnete den Verschluß und ließ ihre Hand ins Innere des Beinkleides schlüpfen. Sie fand die Öffnung seines Slips und berührte ihn im nächsten Moment. Sie zog ihn heraus.

Er konnte sich sehen lassen, immer noch.

Fred, der manchmal zu albernen, eitlen Späßen neigte, hatte ihn einmal nachgemessen. Vor ihren Augen. Er war — im erigierten Zustand — auf eine erhebliche Länge gekommen. Carol fand jedoch, daß eher der Durchmesser seines Penis Respekt verdiente. So etwas fand man nicht häufig.

Sie konnte das beurteilen.

Sie war jetzt neun Jahre verheiratet, aber es war, vom vierten Ehejahr an, kaum eine Saison vergangen, wo sie nicht mit irgendeinem Liebhaber einen kurzen, wilden Rausch der Leidenschaft erlebt hatte.

Fred wußte davon, wenn auch nicht in allen Einzelheiten, genau wie ihr klar war, daß er mit jedem Mädchen schlief, das willens war, sich von ihm vernaschen zu lassen. Anfangs hatte diese Erkenntnis ihre Selbstachtung und ihren Stolz empfindlich verletzt, aber nachdem sie dazu übergegangen war, ihrem Mann Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sah sie keinen Grund, das heimliche Agreement zu bedauern.

Fred spielte immer noch mit ihren Brüsten. Er atmete laut und aufgeregt. Sie merkte, wie sie aufhörte, kritische Denkarbeit zu leisten. Seine Lust hatte sie angesteckt. Sie wollte nur noch genießen und war bemüht, das Beste aus der Situation zu machen. Damit begann sie nun ... „Aaaahhhh“, stöhnte Fred und hob sich auf die Zehenspitzen. „Ja, ja, jaaa ...“

Carol zog Zunge und Kopf zurück. Sie öffnete den Bund seiner Hose und ließ das Kleidungsstück zu Boden fallen. Fred stieg heraus, nachdem er vorher die Schuhe abgestreift hatte.

Carol zerrte den Slip von seinen Beinen. Sie liebkoste ihn mit einer Hand. Dann senkte sie wieder den Kopf hinab.

Sie umspielte ihn mit ihrer beweglichen, geschulten Zunge, dann konzentrierte sie sich darauf, ihren Mann zum Höhepunkt zu bringen, doch Fred entzog sich ihr plötzlich sanft, aber entschlossen. Obwohl er ihre Fellatiokünste sehr schätzte, hatte er für diesen Augenblick offenbar andere Pläne und Vorstellungen.

Er zog sie vom Sessel hoch und sorgte dafür, daß der schwarzseidene Mantel zu Boden fiel. Carol stand nackt vor ihn. Der fast schwarze Busch ihres Schamhaares überdeckte herausfordernd ihren Venushügel und lud Fred dazu ein, seine Finger durch das dichte, weiche Gelock zu führen. Er grinste matt, als er ihre Scham berührte, und schob im nächsten Moment seinen Zeigefinger ...

„Fred“, stammelte sie.

Sie schloß die Augen und versuchte sich vorzustellen, daß sie gerade in diesem Moment von Milan bedrängt wurde. Ach, zum Teufel damit! Letzten Endes war es gleich, wer ihr diesen wahren Genuß verschaffte. Solange jemand das Talent besaß, ihre Sinne hochzuputschen, war es ihr ziemlich egal, welchen Namen er trug und wie er aussah.

Carol begann leise zu stöhnen. Sie spreizte die Beine. Ihre Hüften fingen an, sich zu bewegen. Sie kam ihm mit dem Unterleib entgegen.

„Fester“, keuchte sie. „Höher. Ja, dort! Aaahhhh ...“

Er nahm die Hand zurück, schlüpfte aus der Jacke, riß sich die Krawatte ab, befreite sich von Hemd, Unterhemd und Socken und warf sich dann mit Carol auf das Bett. Sie griff nach seinem Penis und preßte ihn leicht zusammen. Sie wußte, daß Fred das mochte.

„Dreh dich auf den Bauch“, forderte er wild. Sie gehorchte. Er stopfte ihr ein Kissen unter den Leib. Carol spreizte wohlig die Beine. Fred schwang sich dazwischen. Er streichelte ihren prallen, runden Popo. „Du hast die Wahl“, sagte er schweratmend. „Entscheide sich.“

„Mach mit mir, was du willst“, stieß sie hervor.

„Entscheide dich!“ wiederholte er. Er war ein Mann, der im normalen Gespräch jegliche Vulgarität vermied und in seiner Jugend recht gute Gedichte verfaßt hatte, aber sobald er mit einer Frau zusammen war, die eigene nicht ausgenommen, überkam ihn der Zwang oder der Wunsch, sich möglichst dominant auszudrücken.

„Po“, hauchte Carol.

Er sprang vom Bett, eilte an den Frisiertisch, suchte sich eine Cremedose aus dem reichlichen Kosmetikangebot, kehrte damit aufs Bett zurück und fing an, sich dort unten herum einzufetten. Danach widmete er sich mit der gleichen Sorgfalt seiner Partnerin. Carol stöhnte leise. Sie dachte nicht mehr an Milan. Sie sehnte sich nur danach, möglichst intensiv und lange von Fred geliebt zu werden.

Er gehörte zu den wenigen Männern, die den Analverkehr mit besonderer Ausdauer und noch größerem Geschick betrieben.

Carol grub ihre Hände in das Bettlaken. Obwohl sie eine Schwäche für diese Art des Sex hatte, blieb ihr bei Freds erstem Ansturm jedesmal die Luft weg.

„Oh!“ seufzte sie.

Er ließ seinen Oberkörper auf ihren schön geschwungenen, nackten Rücken fallen, faßte nach ihren vollen, flachgedrückten Brüsten, massierte mit seinen Daumen die Brustwarzen und fing an, sich auf ihr zu bewegen. Der Rhythmus war anfangs etwas unkontrolliert und holperig, wurde aber rasch schwungvoller und eleganter. „Ja, das tut gut”, stammelte Carol, die sehr wohl wußte, wie sie ihn mit derlei Worten anfeuern konnte.

Sein Keuchen wurde lauter. Er begann zu stöhnen und kam viel zu schnell, wie Carol fand. Sie war einfach noch nicht so weit. Das war der Jammer mit Freds alkoholinspirierter Leidenschaft. Sie verbrannte wie ein Strohfeuer.

Seine Bewegungen wurden langsamer.

Er nahm seine Hände von ihren Brüsten, stemmte sich hoch und zog sich ächzend zurück. Dann kletterte er vom Bett und verschwand im angrenzenden Badezimmer. Carol blieb liegen, ohne sich zu rühren, mit gespreizten Schenkeln und hämmerndem Herzen. Sie atmete mit offenem Mund. Fred hatte es nicht einmal verstanden, sie zum Orgasmus zu bringen!

Sie war wütend und enttäuscht und nahm sich vor, möglichst rasch die Lücke aufzufüllen, die durch die überraschende Versetzung ihres letzten Liebhabers in eine andere Stadt entstanden war.

Sie hörte Fred unter der aufgedrehten Dusche singen, wälzte sich herum und war bemüht, ihre Unzufriedenheit nicht zu sehr zur Schau zu stellen.

Fred kehrte zurück, immer noch etwas schwach auf den Beinen. „Du warst großartig, wie immer“, sagte er, warf sich ins Bett, deckte sich zu, murmelte ein „Gute Nacht, Liebling!“ und war im nächsten Moment eingeschlafen. Carol wußte aus Erfahrung, daß ihn innerhalb der nächsten Stunden nicht einmal ein Kanonenschlag wecken konnte, und ging seufzend ins Bad.

Als sie wieder auf dem fellbezogenen Hocker vor dem Spiegel saß, diesmal nackt, und ihr Haar durchkämmte, hatte sie den brennenden Wunsch, noch etwas zu erleben. Das Haus war voller Gäste, was gleichbedeutend war mit der Anwesenheit von einem halben Dutzend Männern, von denen sicherlich jeder einzelne sich mit tausend Freuden bereit erklären würde, sie nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Das dumme war nur, daß es keinen Weg gab, diese Art von Kommunikation herzustellen, schon gar nicht jetzt, um fünf Uhr morgens. Sie zog sich ein Höschen an, streifte den schwarzseidenen Hausmantel über, schlüpfte in ihre goldenen Sandaletten und trat auf den Balkon, um tief durchzuatmen. Die Gästezimmer waren im Seitentrakt des großen Hauses untergebracht und mit einem durchgehenden Balkon verbunden. Kleine, gußeiserne Ziergitter sorgten für die notwendige Abtrennung und Unterteilung. Allerdings wäre es kein Problem gewesen, diese Gitter zu überklettern, aber was half das, wenn sich in den Räumen — von Brenda einmal abgesehen — nur Paare befanden?

Im Osten graute der Morgen herauf, aber der Garten lag noch im tiefen Dunkel. Ein Geräusch ließ Carol den Kopf wenden. Sie sah, wie Milan den Balkon betrat. Er trug nur die Shorts seines Pyjamas. Er hatte eine brennende Zigarette zwischen den Lippen. Er stoppte, als er Carol bemerkte, dann trat er zögernd an das Ziergitter, das ihn von ihr trennte.

„Hallo, Carol“, sagte er leise. „Sie können nicht schlafen?“ „Nein.“

„Zigarette?“

„Danke, gern.“

Er kehrte ins Zimmer zurück und brachte ihr das Gewünschte. „Ist es Ihnen nicht zu kühl?“ fragte er. Dann gab er ihr Feuer. Carol spürte, wie seine Blicke dabei begehrlich über ihre Figur tasteten und gleichsam in den Ausschnitt des Mantels zu kriechen versuchten. Sie spürte ein heftiges Kribbeln in ihrem Schoß und fragte sich, ob dies der richtige Zeitpunkt war, mit Milan Rodny anzubandeln.

„Ein wundervoller Morgen“, stellte er fest.

„Ja, wunderschön.“

„Schläft Fred schon?“

Carol nickte.

„Das gilt auch für Ines“, sagte Milan Rodny und seufzte leise. „Wenn sie etwas getrunken hat, würde sie nicht mal von Böllerschüssen zu wecken sein.“

Das war deutlich. Damit schienen die Fronten klar abgesteckt worden zu sein.

Aber wer sollte zu wem ins Zimmer kommen, fragte sich Carol. Unsinn, wies sie sich im nächsten Moment zurecht. Es wird wie vorhin enden, mit ein paar hübschen Worten, einem Lächeln, dem blanken Nichts. Milan Rodny war ein gutaussehender, erfolgreicher Mann, aber er kannte sie zu wenig, um etwas riskieren zu dürfen, und sie konnte es sich aus den gleichen Gründen nicht leisten, ihm Avancen zu machen. Schließlich war man Gast im Hause der Brookwells, das verpflichtete dazu, sich an die Spielregeln zu halten.

„Schade“, sagte der Mann.

„Was ist schade?“

„Daß ich Sie nicht in die Arme nehmen kann“, flüsterte er leise. „Ich würde gern mit Ihnen schlafen, Carol.“

2.

Carol Candrick war fassungslos. Sie hatte nicht erwartet, daß er das Tabu so rasch und eindeutig durchbrechen würde. Entweder hatte er gemerkt, daß sie bereit war, mit ihm etwas zu erleben, oder er war keineswegs so vorsichtig und zurückhaltend, wie sie ihn eingestuft hatte. Vermutlich traf beides zu.

Carol inhalierte tief. Sie stieß den Rauch aus und litt darunter, daß sie nicht in der Lage war, Milan mit einer raschen, gescheiten Antwort zu beeindrucken — mit einer Antwort, die ihm nicht zu weit entgegenkam, die ihm aber auch klarmachte, daß er keinen Grund hatte, sein Vorhaben aufzugeben.

„Habe ich Sie verletzt?“ fragte er.

Seine aufglühende Zigarette beleuchtete ein schmales, markantes Gesicht. Er war etwa 35, sah aus wie ein Dressman und arbeitete tatsächlich in der Modebranche. Seine Strickwaren besaßen einen ausgezeichneten Ruf, wurden nur in guten Häusern gehandelt und waren international bekannt. Oh ja, die Brookwells legten bei der Auswahl ihrer Gäste Wert auf klingende Namen. In diesem Haus traf man nur die Erfolgreichen, die Etablierten.

Zum Glück waren die Brookwells Leute, denen Geld allein nicht genügte. Sie forderten von ihren Gästen auch gutes Aussehen und Esprit.

„Aber nein“, sagte sie.

Milan Rodny verschränkte die Arme vor der Brust und hob wie fröstelnd die breiten Schultern. „Mir wird kühl.“ „In meiner Nähe?“ forderte sie ihn leise heraus.

Er lächelte. Seine Zähne schimmerten in der Dunkelheit. „Wir sind Welten voneinander entfernt. „Ich würde meinen, daß es sich nur um einen Meter handelt”, sagte sie. „Kommen Sie zu mir ...“

Er zögerte keine Sekunde und schwang sich über das Ziergitter. Als er Carol in seine Arme schließen wollte, wich sie rasch zurück und betrat das Zimmer. Er folgte ihr. Sie schloß die Balkontür und die Vorhänge. Milan Rodny blickte zum Bett. Fred schnarchte.

Milan Rodny schob die Unterlippe nach vorn. Ihm war anzusehen, daß er das Risiko der Situation zwar willig trug, aber keineswegs glücklich darüber war. „Können wir nicht ins Badezimmer ausweichen?“ Flüsterte er. Carol nickte. Sie ließ Milan vorangehen, knipste im Zimmer die Lampen aus, nahm den kleineren, silbernen Reiseflakon aus ihrem Koffer und ging damit ins Bad. Milan Rodny saß auf dem Wannenrand, grinsend. „Sind Sie sicher, daß er nicht wach werden wird?“

„Ganz sicher“, sagte sie und schüttelte das Getränk durch. „Er ist noch halbvoll.“

„Whisky?“

„Cognac“, meinte sie und streckte ihm den Flakon entgegen.

„Gut“, sagte er lächelnd und musterte ihre Brüste, deren Nippel unter dem schwarzen, anschmiegsamen Material des knöchellangen Mantels hervorstachen. „Ich kann einen vertragen.“

Er trank, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und reichte ihr die Flasche. Carol nahm nur einen kleinen Schluck. Sie setzte sich auf den Badezimmerhocker. „Nicht gerade sehr gemütlich, was?“

„Kann ich nicht finden“, meinte er und legte ein Bein über das andere. Vermutlich ging es ihm darum, eine aufkommende Erektion zu verbergen. „Aber setzen wir einmal den Fall, er käme plötzlich herein. Was würde passieren?“

„Haben Sie Angst vor ihm?“

„Nein, aber ich bin nicht versessen auf einen Skandal“, sagte Milan Rodny. „Das wäre den Gastgebern gegenüber irgendwie unfair.“

„Ich glaube, die haben hier wirklich schon ganz andere Sachen erlebt“, winkte Carol ab. „Ich kenne die beiden ganz gut. Besonders den Hausherrn. Der läßt nichts anbrennen.“

„Weiß seine Frau das?“

„Sie hält sich auf ihre Weise schadlos.“

„Es ist überall das gleiche“, seufzte er.

„Was ist, wenn Ines Sie hier ertappte?“

„Kein Kommentar.“

„Wie Sie wollen. Die Frage war taktlos.“

„Sie sind schön, Carol.“

„Danke.“

„Sie sagen das beinahe spöttisch. Warum?“

„Was ist schon Schönheit! Eine Vase ohne Inhalt, fürchte ich. Manchmal verwünsche ich mein Aussehen. Ganz im Ernst. Ich merke, daß die meisten Männer vor mir Angst haben. Ganz einfach Angst. Oder sie stilisieren mich zu einer Halbgöttin hoch, sie schwärmen von mir, sie dichten etwas in mich hinein, was ich niemals hatte und auch niemals haben werde. Ich bin eine Frau, eine ganz normale Person ...“

„Dann“, sagte er und stand plötzlich auf, „werden Sie auch ein Gespür für ganz normale menschliche Regungen haben.“