Magische Träume - Charline Dreyer - E-Book

Magische Träume E-Book

Charline Dreyer

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Beschreibung

Als Mara erfährt, dass ihr nerviger kleiner Bruder sie ins Sommercamp begleiten wird, denkt sie zunächst, ihre Ferien wären gelaufen. Doch als sie nach ihrer Anreise von merkwürdigen Träumen geplagt wird und gleich darauf eine Gruppe von Mädels kennen lernt, die augenscheinlich und auf eine magische Weise mit ihr verbunden scheinen, werden ihre Sommerferien zu den aufregendsten, die sie jemals hatte.

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Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Die Autorin

Charline Dreyer wurde 1997 in Berlin geboren. Die jetzige Studentin schrieb den Zweiteiler über die junge Magierin Mara im jungen Alter von 11 Jahren. Ihr Motto damals lautete: Kinder schreiben für Kinder. Später, mit vierzehn Jahren, kamen zwei weitere Jugendbücher dazu, die sie zur Verlagsautorin machten. Ihr bisher aufwendigstes Werk veröffentlichte sie im Alter von 20 Jahren als Selfpublisher online. Weitere Bücher sind in Bearbeitung und zu erwarten.

***

Für Meine Mama

Danke, dass du mir gezeigt hast,

dass ich Alles sein kann.

Danke für die magischste

Kindheit überhaupt.

***

Inhaltsverzeichnis

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

*** Eins ***

„Oh, nein! Bitte nicht! Alles, aber nicht das“, keuchte ich, als mein kleiner Bruder Lukas mich breit und frech angrinste.

„Aber er ist doch dein Bruder, Mara. Überleg' doch mal, er kann keine sechs Wochen allein zuhause bleiben“, erwiderte meine Mutter mit ihrer besorgtesten Stimme, die sie lange genug einstudiert hatte, um sie genau in den richtigen Momenten aufzuführen. Das konnte sie mir doch nicht antun! Da durfte ich das erste Mal in meinem Leben alleine in den Urlaub fahren, in ein richtiges Sport-Sommercamp, und nun das! „Ich dachte, der geht zu Oma und Opa“, jammerte ich. Es waren nämlich Sommerferien – Gott sei Dank – und meine Eltern wollten endlich einmal „alleine und in Ruhe“ verreisen. Ohne Kinder. Ohne mich – und ohne Lukas! Eigentlich sollte er zu unseren Großeltern nach Bremen, aber eben gerade hatte ich erfahren, dass er mit mir in das Camp kommen sollte. Ganz super! So habe ich mir das mit Sicherheit vorgestellt. Nicht!

„Ich weiß, Tamara. Aber Opa musste kürzlich ins Krankenhaus, wegen seiner Hüfte, du weißt doch. Wir können Oma nicht alleine mit Lukas lassen.“ Mit zusammen gekniffenen Lippen schielte sie bedeutungsschwer zu ihrem Sohn herüber. Nun ja, da hatte sie allerdings recht. Niemand, wirklich niemand, hatte es verdient, mit diesem Kind alleine klar kommen zu müssen. Aber ich ja wohl genauso wenig wie Oma, oder nicht? Ich schmollte genervt, als Lukas hinter Mamas Rücken dumme Grimassen zog und sich fies ins Fäustchen lachte.

Einige Tage später war es dann auch schon soweit. Mein Vater brachte uns – mich und Lukas – zum Bahnhof. Es fing schon damit an, dass er sich weigerte, in der Bahn neben mir zu sitzen. Er quengelte so lautstark herum, dass uns einfach alle im Abteil anstarrten. Peinlich berührt lief ich so rot an, dass mein Spiegelbild im Fenster leuchtete wie ein Feuermelder.

Schließlich auf der Fahrt, Lukas saß mir nun gegenüber, hörte er einfach nicht auf, mir merkwürdige Geschichten von seinem „Freund“ Mark zu erzählen, der eigentlich gar nicht sein Freund war. Geschichten von verstopften Mädchentoiletten und gestohlenen Lochern aus dem Lehrerzimmer, von Pferdemist unter der Bettdecke seiner Tante und irgendwelcher Frösche, die sie heimlich im Zimmer von Marks Schwester ausgesetzt hatten. Sie war wohl eine Leidensgenossin, ich beschloss, sie irgendwann mal zu kontaktieren und ihr mein Leid zu klagen. Jedenfalls war ich mehr als nur froh, als wir endlich aussteigen konnten. Die Menschen in unserem Abteil musterten uns ein letztes Mal verstört von oben bis unten, als wir unsere Koffer nahmen und den Zug verließen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln.

Es war schon später Nachmittag, als wir in den Bus einstiegen, der uns durch den Wald zu unserem Camp bringen sollte. Die Fahrt war zum Glück weniger schlimm, denn Lukas wurde langsam müde und schlief irgendwann lautschnarchend ein. Was natürlich auch nicht gerade angenehm war, weil alle genervt von seinem lauten Sägen waren. Diesem Jungen war wirklich nicht mehr zu helfen.

Als ich mich im Bus umschaute, konnte ich auf den beiden Sitzen vor mir zwei Mädchen hören, wie sie sich über YouTuber und Make-Up Tutorials unterhielten. Auf der anderen Seite saßen vier Jungs. Zwei davon mit Kopfhörer in den Ohren und die anderen fummelten an ihren Handys herum. Ihre fettigen Haare hingen ihnen strähnig ins Gesicht. Sind das Freaks?, dachte ich kopfschüttelnd. Allmählich wurde es dämmrig und die knall orangefarbene Sonne verschwand langsam hinter den dunklen Baumkronen. Es musste schon nach einundzwanzig Uhr sein. Wann würden wir endlich ankommen?

*** Zwei ***

Ich musste wohl eingeschlafen sein. Jedenfalls sah ich, als ich die Augen aufschlug, dass wir die letzten waren, die noch im Bus saßen. Ich schlug mir ein paar Mal sanft auf die Wangen, um wach zu werden. Dann boxte ich Lukas, nicht gerade zaghaft, in die Seite. „Autsch! Hä? Was? Muss ich schon los?“ Als er checkte, wo er war und mit wem er wo war, funkelte er mich wütend an und rieb sich die geboxte Stelle. „Spinnst du? Das tat weh!“

„Entspann' dich. Sei froh, dass ich dich geweckt habe. Alle anderen sind schon ausgestiegen, wir müssen los, sonst bekommen wir bestimmt kein Abendessen mehr.“ Supi. Ganz klasse. Schon beim ersten Abendessen kommen wir zu spät. Was sollen die anderen denn jetzt von uns – ich meine natürlich: Von mir – denken?

Als wir dann mit unseren Koffern beladen aus dem Bus krochen, wurde uns eine gemeinsame Hütte zugeteilt. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn wir getrennte Zimmer bekommen hätten. Das Häuschen war, so kam es mir jedenfalls vor, noch winziger als unser Gartenschuppen. Aber irgendwie niedlich. Es sprühte eine gewisse Gemütlichkeit aus. Wir kamen durch eine massive Holztür in einen schmalen Raum mit rotkarierten Teppichen. Rechts und links standen jeweils kleine Betten mir großen, kuscheligen Kissen und frischbezogener Bettwäsche. Über dem linken Bett befand sich ein großes Fenster, durch das gleißendes Mondlicht ins Zimmer drang. Lukas rannte mit einem Affenzahn zum rechten Bett und schmiss sich darauf, sagte dann mit gesenkter Stimme: „Du kannst gerne am dunklen Fenster schlafen, im Ernst. Echt unheimlich.“

Ja, ja. So ist er. Sobald es draußen dunkel wird, kommt er ängstlich angekrochen und bettelt, dass man auf seine Ängste Rücksicht nimmt. Aber, mir soll es Recht sein. Ich nickte nur, war mir auch egal, wo ich schlief. Ich würde mich ohnehin nicht in der Hütte aufhalten, bis auf nachts.

An der hintersten Wand im Raum stand ein großer Kleiderschrank, der das Zimmer noch kleiner wirken ließ. Daneben eine Tür mit der Aufschrift „Toiletten“. Keine Gemeinschaftsbäder. Was für ein Glück! Der kleine Scheißer hätte mich vermutlich bei jedem seiner nächtlichen Toilettenbesuche geweckt, weil er sich nicht getraut hätte, alleine durch die Dunkelheit zu einem Badgebäude zu gehen. Und dazu hätte ich nun wirklich keine Lust gehabt, ich will hier schließlich durch schlafen.

Ich ging dann, zu meiner Freude, allein zum Abendessen. Lukas meinte, er sei schon müde und außerdem hatte er Bauchweh, weil er auf der Fahrt eine ganze Packung Cornflakes gefuttert hatte. Jap, noch eine Macke. Dieses Kind isst Cornflakes tatsächlich trocken. Ohne Milch. Ohne Obst, ohne Quark, einfach pur. Aber egal, wenn ich jetzt anfange, über seine Macken zu berichten, säße ich bis morgen daran.

Der Speisesaal war warm und freundlich eingerichtet, ganz im Gegensatz zu den kühlen Kantinen, die man eigentlich von Klassenfahrten oder Camps kannte. Die Wände hatten einen blassen Gelbschimmer und der Boden war mit dunklem Parkett ausgelegt. Der Raum war zwar nicht besonders groß, aber auch nicht winzig klein. Ein gesundes Mittelmaß für die Anzahl an Leuten, die sich darin befanden. In der Mitte, auf einer Art Kücheninsel, befand sich das Büffet. Ich konnte Salate, Wurst, Käse, verschiedene Brotsorten, Suppen und ein Getränketischchen mit Tee, Wasser und Soft