Mainz MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Johannes Kral - E-Book

Mainz MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Johannes Kral

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. In der goldenen Stadt am Rhein werden Kulturdenkmäler aus 2000 Jahren Stadtgeschichte lebendig. Römische Kultstätten entführen den Besucher in das mystische Mogontiacum. Der Dom, das Mainzer Schloss und prächtige Adelspalais zeugen standhaft von der Macht der Erzbischöfe. Und über die Spuren des bekanntesten Sohns der Stadt, Johannes Gutenberg, stolpert man nicht nur in Form der berühmten Bibeln. Der Autor zeigt auf seinen Rundgängen aber auch die moderne Landeshauptstadt Mainz, die ZDF-Medienmetropole und Studentenstadt. Nicht zu vergessen die Weinstuben der romantischen Altstadt, wo man sprichwörtliche Meenzer Gemütlichkeit und Lebensfreude erlebt, die zur Fassenacht eine ganze Stadt im fröhlichen Ausnahmezustand versinken lassen. Ausflüge führen Wanderer und Erholungssuchende über den Stadtrand hinaus in die Weinberge oder an die sommerlichen Rheinstrände. Und dann gibt es natürlich noch den Mainzer Weihnachtsmarkt, das "Mahnmal der Hässlichkeit", die Chagall-Fenster ... Zahlreiche Features machen die City-Guides übersichtlich und ermöglichen eine schnelle Orientierung: Den Auftakt bilden Themenseiten zu den Stadtvierteln und Sehenswürdigkeiten, zur Kulinarik, zum Nachtleben und zum Shopping. Weitere Special-Interest-Infos finden sich in extra Kapiteln mit Low-Budget-Tipps, Tipps für Familien und Kids oder in kurzkommentierten Listen mit allen Restaurants und Museen auf einen Blick. Die Touren und Ausflüge führen in alle Winkel der Stadt, wobei auch Viertel abseits der Top-Sehenswürdigkeiten berücksichtigt werden. Subjektiv, persönlich und wertend - die MM-Bücher mit ihren Restaurant- und Einkaufstipps, ihren Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als "nur" Reiseführer.

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Seitenzahl: 349

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Johannes KralOrientiert in MainzStadt und StadtviertelSightseeing-HighlightsEssen und ausgehenWege durch MainzTour 1: Der Mainzer DomTour 2: Rund um den Dom durch die südliche AltstadtTour 3: Vom Gutenbergplatz zum Römischen TheaterTour 4: Vom Rathaus durch die nördliche AltstadtTour 5: Durch die Neustadt zum RheinTour 6: Durchs grüne MainzAusflug 1: Auf die „ebsch Seit“Ausflug 2: Mit dem Rad durch Ried und RebenAusflug 3: In den Mainzer SandNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteMainzer GastronomieKultur- und NachtlebenFeste und VeranstaltungenMainzer FastnachtShoppen in MainzMainz mit KindernMainz (fast) umsonstMuseenÜbernachtenMainz von A bis ZÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Der Schinderhannes und das Mordsspektakel von MainzJohannes Gutenberg: der berühmteste Sohn der StadtDie Festung Mainz – das mächtige „Bollwerk Deutschlands“Die Mainzer Republik – ein kurzer Ausflug in die DemokratieMainz – die geteilte StadtDie Universitätsstadt MainzMainz 05 – der Karnevalsverein vom RheinDie Arena in BretzenheimWeinprobierstand Mainz-KostheimLennebergwaldMagenza – das jüdische MainzDie Medienstadt MainzGeldregen dank globaler PandemieSpundekäs – ein Familienrezept„Mutter’s Bester Tropfen“ – eine Mainzer RaritätWo bekommt man eigentlich Fastnachtskostüme?Highlights der Mainzer StraßenfastnachtDie Mainzelmännchen – Ikonen des deutschen WerbefernsehensWohnen wie ein Meenzer – Mini-ZwischenmieteThermen in Wiesbaden und im Taunus
Kartenverzeichnis
Tour 1: Der Mainzer DomTour 2: Rund um den Dom durch die südliche AltstadtTour 3: Vom Gutenbergplatz zum Römischen TheaterTour 4: Vom Rathaus durch die nördliche AltstadtTour 5: Durch die Neustadt zum RheinTour 6: Durchs grüne MainzAusflug 1: Auf die „ebsch Seit“Ausflug 2: Mit dem Rad durch Ried und RebenAusflug 3: In den Mainzer SandÜbernachtenZeichenerklärungGroßraum MainzVerkehrsplan Mainz
Tourenverzeichnis
Tour 1: Der Mainzer DomDer Rundgang durchs opulente Innere der über 1000 Jahre alten Bischofskirche klingt idealerweise mit einem Besuch des Dommuseums und der Besichtigung des Domschatzes aus.Tour 2: Rund um den Dom durch die südliche Altstadt:Es geht durch das historische Viertel im Schatten des Doms mit seinen verwinkelten Straßen und Fachwerkhäusern. In und um die Augustinerstraße locken Weinstuben und Cafés, in den Gassen um den Kirschgarten Boutiquen und Galerien.Tour 3: Vom Gutenbergplatz zum Römischen TheaterEin Streifzug durch die südwestliche Altstadt und den Rand der Oberstadt gleicht einer Zeitreise von der modernen Landeshauptstadt des 21. Jh. in das antike Mogontiacum des Römischen Reiches.Tour 4: Vom Rathaus durch die nördliche AltstadtAuf diesem Spaziergang streift man stadt- und landespolitische Schaltzentralen sowie bauliche Zeugnisse der Römerzeit. Unterwegs lässt sich in der Fußgängerzone ausgiebig shoppen.Tour 5: Durch die Neustadt zum Rhein Diese Tour führt durch das Schachbrettmuster der Neustadt direkt an den großen Fluss. Die Rheinpromenade lädt zum Flanieren ein und bietet Ausblicke auf geschichtsträchtige Prachtbauten.Tour 6: Durchs grüne MainzAusgedehnter Spaziergang durch die grüne Lunge der Stadt, der nicht nur diverse Parks, sondern auch parkähnliche und sehr sehenswerte Friedhöfe streift.Ausflug 1: Auf die „ebsch Seit“Beim Abstecher auf die „falsche“ Rheinseite bieten sich wunderbare Aussichten auf die Mainzer Silhouette; Ausdauernde gehen oder radeln bis zum imposanten Schloss Biebrich.Ausflug 2: Mit dem Rad durch Ried und RebenNatur pur im Schutzgebiet Laubenheimer-Bodenheimer Ried, anschließend Weinseligkeit in und um Bodenheim, wo sich Reben die Hänge hochziehen und Weinstuben aneinanderreihen.Ausflug 3: In den Mainzer SandIm offiziell Großer Sand genannten Naturschutzgebiet am nördlichen Stadtrand sorgt eine für Deutschland einzigartige Steppen- und Sandflora für visuelle und physische Entspannung.
Unterwegs mit
Johannes Kral
Nach seinem Studium der Kulturgeographie und Politikwissenschaft in Erlangen zog es Johannes Kral (Jahrgang 1985) Ende 2011 ins schöne Mainz. Während seiner Ausbildung am Journalistischen Seminar der Gutenberg-Universität entstand mit dem vorliegenden City-Guide sein erstes Reisebuch. Daneben war Johannes u. a. als Autor und Reporter für die Frankfurter Rundschau und den Bayerischen Rundfunk aktiv. Seit 2015 lebt Johannes in Berlin und berät aufstrebende Start-ups in den Bereichen Content Marketing und Public Relations. Regelmäßig kehrt er nach Mainz zurück, um Neues zu entdecken und Altes wiederzufinden.
Über Umwege hatte es mich im Herbst 2011 nach Mainz verschlagen. Dass die Karnevalshochburg am Rhein mir als fränkischem Faschingsmuffel gewisse Schwierigkeiten bereiten würde, war mir damals nicht bewusst. In meiner alten Heimat hatte ich mich dem Trara ganz gut entziehen können. Damit war es in Mainz ab Januar aber vorbei: Beim Bäckerbesuch musste ich mit weiß gekleideten Prinzen und ihrer Eskorte aus hochrangigen Ranzengardisten um die letzte Quarktasche streiten. Draußen auf der Straße beobachtete ich dann zwei Herren im blaulichtgeschmückten Karnevalswagen, die einem jugendlichen Golf-Fahrer die Überprüfung seines Restalkohols ermöglichten. „Restalgehol an Karneval!? Gibt’s bei uns nit. Mir dringe brav ach die Reste!“, entgegnete der Meenzer Bub und deutete als Beweis auf die zwei Dutzend Bierdosen auf der Rückbank, denen auch die letzten Tropfen Gerstensaft in der Nacht zuvor fachmännisch entzogen worden waren.
Als ich schließlich am Rosenmontag beim Versuch, dem närrischen Spuk zu entfliehen, feststellte, dass der Bahnhof von betrunkenen Gießkannen und vollschlanken Ballerinas mit behaarten Beinen belagert wurde, wusste ich: Ich würde mich dem alljährlichen Spektakel nicht entziehen können. Zum Glück ist die effektivste Überlebensstrategie in der närrischen Zeit absolut simpel: Pappnase oder Hütchen auf und einfach mitfeiern - Helau Mainz!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!Schreiben Sie an: Johannes Kral, Stichwort „Mainz“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Mainz
Stadt und Stadtviertel
Mainz ist mit nur 98 km² die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands. Die über 2000 Jahre Stadtgeschichte können also problemlos an einem Wochenende erkundet werden. Im Rampenlicht steht die quirlige Innenstadt mit ihren baulichen Zeugnissen aus Jahrtausenden. In den Randbereichen versprechen grüne Weinberge und Naturschutzgebiete Erholung pur.
Rot oder Blau?
In der Mainzer Innenstadt sollte die Orientierung nicht schwerfallen: Alle Straßen, die parallel zum Rhein verlaufen, sind blau beschildert, während Straßen, die senkrecht zum Strom verlaufen, mit roten Schildern bestückt sind. Dabei steigen die Hausnummern der „roten“ Straßen in Richtung Rhein an, die Nummerierung der „blauen“ Straßen folgt der Fließrichtung des Rheins von Süd nach Nord.
Kleine Stadt ganz groß
Rund 220.000 Einwohner zählt Mainz heute. Seine 15 Stadtteile verteilen sich auf eine Fläche von exakt 97,74 km² - und machen es zur kleinsten deutschen Landeshauptstadt. Dass Mainz nicht wie andere Städte in der Industrialisierung rasant ins Umland hinauswuchs, hängt mit seiner militärisch-strategischen Bedeutung zusammen. Ab Mitte des 17. Jh. bis zum Ende des 19. Jh. umgab ein geschlossener Festungsring die Stadt. Mainz sollte als „Bollwerk Deutschlands“ vor allem den expansionslüsternen Franzosen Widerstand leisten. Die Entwicklung der Stadt fand damit lange Zeit nur innerhalb der Festungslinie statt, deren Verlauf sich am Mainzer Grüngürtel heute noch gut erkennen lässt. Erst mit der Schleifung der Wehranlagen verschaffte sich Mainz mehr Luft. Durch die Anlage der Neustadt verdoppelte sich die Stadtfläche und Mainz entwickelte sich schnell zur Großstadt - übrigens zur größten des Landes Rheinland-Pfalz.
Stadt am Fluss
Als Hafenstadt am Rhein brachte es Mainz im Mittelalter zu ansehnlichem Wohlstand. Auch heute noch laufen täglich Containerschiffe den modernen Hafen an der Ingelheimer Aue an. Das Rheinufer zwischen ehemaligem Zollhafen im Norden und dem Winterhafen mit seinen Jachten im Süden ist die Lebensader der Stadt. Grünflächen locken an schönen Tagen Tausende Sonnenhungrige an den Fluss. Hier legen auch die weißen Rheinschiffe ab, die Besucher in die Metropole Frankfurt, nach Heidelberg oder ins UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal bringen.
Alt- und Neustadt
In der Altstadt schlägt das touristische Herz von Mainz. Hier streckt sich am Markt der Dom selbstbewusst über die Dächer hinweg und dient als guter Orientierungspunkt auf dem Weg ins Zentrum. Wenn Mainzer von der „Altstadt“ reden, meinen sie meist nur das historische Viertel zwischen Markt und Südbahnhof. Genau genommen erstreckt sich der Ortsbezirk Altstadt aber in Dreiecksform von der Kaiserstraße mit der mächtigen Christuskirche im Norden über den Stefansberg mit der Kirche St. Stephan im Westen bis zum Winterhafen im Südosten über mehrere gewachsene Stadtteile. Charakteristisch für die Altstadt stehen einerseits die großen Plätze wie Markt, Liebfrauenplatz, Gutenbergplatz und Schillerplatz, aber auch das verwinkelte Gassennetz um die Augustinerstraße. Nördlich der Altstadt beginnt die Neustadt, deren Schachbrettmuster sich zwischen Hauptbahnhof und Rheinpromenade erstreckt. Mit knapp 30.000 Einwohnern ist die Neustadt heute der zahlenmäßig größte und am dichtesten besiedelte Stadtteil. Die Oberstadt südwestlich der Altstadt und Hartenberg-Münchfeld westlich der Neustadt komplettieren die Mainzer Innenstadt.
Am Stadtrand
Besucher finden in den randstädtischen Bezirken viele grüne Oasen. Der Mainzer Sand und der Lennebergwald im Norden sowie das Laubenheimer Ried und der Steinbruch Weisenau im Süden sind beliebte Naherholungsgebiete, die sich für Radtouren oder Wanderungen anbieten. In den südlichen Stadtteilen Laubenheim, Ebersheim und Hechtsheim zieht sich heute noch auf gut 200 ha Fläche Wein die Hänge hoch. Von hier bieten sich weite Ausblicke bis in den Taunus oder auf die Skyline der Mainmetropole Frankfurt.
Links und rechts des Rheins
Wer in Mainz auf die Theodor-Heuss-Brücke fährt, erreicht nach 475 m Wiesbaden. Ortsfremde sind nicht selten irritiert, wenn sie dort durch Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim spazieren. Lassen die Namen doch vermuten, dass es sich hierbei um rechtsrheinische Ortsteile von Mainz handelt. Das waren sie auch mal, bis der Rhein nach dem Zweiten Weltkrieg kurzerhand zur Grenze zwischen den neuen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen erkoren wurde. Mainz verlor damit über Nacht große Teile seines damaligen Stadtgebiets. Formal Hessen, fühlen sich viele Bewohner der sog. AKK-Gemeinden auch heute noch eher Rheinland-Pfalz verbunden. Das trifft im linksrheinischen Mainz auf große Sympathie. Denn für eingefleischte Mainzer steht sowieso fest: Rechts des Rheins ist auch noch Mainz.
Sightseeing-Highlights
Wahrzeichen der Stadt und oft erste Anlaufstation für Mainz-Besucher ist der Dom. Drum herum die belebten Gassen und Plätze der Altstadt sowie in Sichtweite das Rheinufer. Die reiche Museenwelt hat viel Hochkarätiges zu bieten. Und Ruhe und Entspannung findet man in den Parks am Rande der Innenstadt oder weiter außerhalb in den Naturschutzgebieten und Weinbergen.
Ausflug ins Mittelrheintal
Wer meint, er hätte in Mainz alles gesehen, könnte einen Tagesausflug ins Obere Mittelrheintal unternehmen. Zwischen Koblenz und Bingen schlängelt sich der Rhein rund 70 km an Burgen, Festungen und Schlössern vorbei. Als Highlight wartet der mächtige Schieferfelsen der Loreley. Die Schiffe legen in Mainz vor dem Rathaus ab (Link).
Kirchen und Architektur
♦ Mainzer Dom: Ein Besuch der über 1000 Jahre alten Kathedrale ist obligatorisch, die sechstürmige Silhouette ist allgegenwärtig. Einen ganz unverbauten Blick hat man aber nur vom Liebfrauenplatz, und zwar auf die mächtige Ostgruppe. Die Erkundungstour startet man am besten durch den Haupteingang auf der Marktseite.
♦ Stephanskirche: Selbst wer mit sakraler Kunst und Architektur gar nichts am Hut hat, sollte dieser Kirche einen Besuch abstatten. Seine Bekanntheit verdankt das Gotteshaus in erster Linie den von Marc Chagall gefertigten Buntglasfenstern. Das tiefblaue Glas ist von farbigen Bildern durchbrochen und wirft im Sonnenlicht bunte Muster auf den Kirchenboden.
♦ Neue Synagoge: Das spektakulärste Bauwerk der Neustadt wirkt mit seiner grünen Reliefkeramikfassade, den gezackten Konturen, den unförmigen Fenstern und dem markanten Dreiecksturm wie ein futuristischer Fremdkörper im Quartiersbild. Einen Blick hineinwerfen kann man nur nach Anmeldung. Highlight ist aber sowieso die äußere Erscheinung.
Plätze und Gassen
♦ Markt: Zwischen Dom und Barockfassaden findet jeden Dienstag, Freitag und Samstag auf dem zentralen Platz der Wochenmarkt mit allerlei regionalen Erzeugnissen statt. Weinstände und Fressbuden bilden eine gelungene Symbiose aus Freiluftsupermarkt und Wein-Bier-Garten.
♦ Augustinerstraße: Die berühmteste Straße von Mainz und ihre verwinkelten Seitengässchen laden zum gemütlichen Flanieren ein. Charakteristisch das anthrazitfarbene Kopfsteinpflaster, die restaurierten Fachwerkfassaden, die kleinen Boutiquen, Kunstgalerien, Cafés sowie Weinstuben und Restaurants jeder Couleur.
♦ Schillerplatz:Hier wird jedes Jahr am 11.11. die fünfte Jahreszeit ausgerufen und mit dem Fastnachtsbrunnen plätschert hier auch das schönste Wasserspiel der Stadt. Umrahmt wird der Platz von prachtvollen Stadtpalais. Cafés und eine kleine Parkanlage laden zu einer Rast ein.
Mystik und Militär
♦ Zitadelle: Mit der Zitadelle hat sich eines der bedeutendsten Baudenkmäler von Mainz erhalten, 250 Jahre lang diente sie als Sitz des Militärkommandos. Hier steht mit dem Drususstein auch das Ehrenmal für den Stadtgründer.
♦ Isis-Tempel: Mitten in einer Einkaufspassage erlauben die Reste des Heiligtums aus dem 1. Jh. Einblicke in die Zeiten des mystischen Mogontiacums. In dem unterirdischen Schauraum werden beeindruckende Fundstücke ausgestellt.
Bücher und Gemälde
♦ Gutenberg-Museum: Das „Weltmuseum der Druckkunst“ widmet sich auf fünf Etagen u. a. dem Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt. Sicher verwahrt in einem Tresorraum findet sich mit den Gutenberg-Bibeln das bedeutendste Werk des Druckpioniers. Wer will, kann sich hier auch selber in der mittelalterlichen Druckkunst ausprobieren.
♦ Landesmuseum: In der ehemaligen Golden-Ross-Kaserne ist heute die größte kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung von Rheinland-Pfalz untergebracht. Neben antiker und mittelalterlicher Kunst sind hier auch Picasso & Co. zu bewundern.
Fluss und Grün
♦ Rheinpromenade: An der rund 2 km langen Mainzer Uferpromenade laden Grünflächen, ein aufgeschütteter Sandstrand, Biergarten und Cafés zur Verschnaufpause ein. Jenseits der Theodor-Heuss-Brücke bietet sich ein schöner Blick auf die Mainzer Silhouette.
♦ Stadtpark: Der prächtigste Park von Mainz liegt als idyllische Oase am südlichen Rand der Altstadt. Im großen Biergarten des Favorite-Hotels gibt’s Kaffee, Kuchen und Erfrischungen. Zum Flussufer sind es nur zwei Katzensprünge. Die Südbrücke führt an die Mainmündung, wo man den Rheinschiffen beim Wendemanöver zuschauen kann.
Essen und ausgehen
An Einkehr- und Ausgehmöglichkeiten mangelt es nicht. Für den Start in den Abend bieten sich die Gassen der Altstadt an. Plauderfreudige Winzer, fantasievolle Küchenchefs und kreative Cocktailmixer laden hier in ihre Räumlichkeiten. Auf den Bühnen wird Konzert, Theater und Kabarett geboten. Menschenschlangen vor den Clubs der Stadt verraten, wo angesagte DJs auflegen.
Ausführliche Restaurantbeschreibungen finden Sie im Kapitel Mainzer Gastronomie
Alle Clubs, Bars und Kneipen sowie Theater- und andere Bühnen finden Sie im Kapitel Kultur- und Nachtleben
Mainzer Küche
Die regionale Küche ist bodenständig. Für den kleinen Hunger gibt’s die Fleischwurst mit Brötchen auf die Hand. In den Weinstuben werden Spundekäs und Handkäs als Begleitung für Riesling & Co. gereicht. Neben diesen Kleinigkeiten kommt allerlei Schmackhaftes aus Wald und Wasser auf die Teller. Vielerorts wird die regionale Küche gekonnt neu interpretiert. Dabei haben sich die Küchenchefs den Vorlieben ihrer Gäste angepasst und zaubern neben Fleisch- und Fischspezialitäten auch Leckeres für das vegetarische oder vegane Publikum auf die Teller.
5 Einkehrtipps
♦ Fisch Jackob: Für nicht wenige ist ein Marktbesuch untrennbar mit einem Stopp in dieser rustikalen Gaststube verbunden. Die Fischsuppe ist der Klassiker und weit über die Stadtgrenzen bekannt. Wenige Schritte entfernt gibt’s im gleichnamigen Geschäft ein Fischbrötchen auf die Hand.
♦ La Gallerie: Die Speisekarte dieses dezent-eleganten Restaurants hat alle paar Wochen Neues zu bieten, Freunde der mediterranen Küche kommen hier zu leicht gehobenen Preisen sicher auf ihre Kosten. Mini-Dessert im Glas zum Abschluss ist Pflicht.
♦ alCortile: Auf Buchenholz gebacken, kommen hier in ansprechender Atmosphäre die besten Pizzen der Stadt auf die Teller. Neben Pizza und Pasta aber auch allerlei Schmackhaftes der traditionellen Landküche, vom toskanischen Rinderschmorbraten bis zum Schwertfisch sizilianischer Art.
♦ Geberts Weinstuben: Mit einer klassischen Weinstube hat dieses Restaurant so gar nichts zu tun. Man sitzt auf brombeerfarbenen Stühlen unter schweren Kronleuchtern und genießt die gehobene Kochkunst des Küchenchefs. 3-Gang-Menü mit Begleitweinen für unter 50 €. Die beste Adresse in der Neustadt!
♦ Weinhaus Michel: In der gemütlichen Weinstube oder auf dem Kopfsteinpflaster in der Gasse rücken alteingesessene Mainzer mit ihren Besuchern eng zusammen. Die mundartliche Speisekarte bereitet Ortsfremden schon mal Probleme, über Sprachbarrieren helfen die Inhaber Astrid und Stefan Michel oder die Sitznachbarn aber gerne hinweg.
Bühnen, Bars, Clubs und Co.
Das kulturelle Programm der Stadt verspricht auf großen und kleinen Bühnen vielseitige Unterhaltung: Sinfoniekonzerte, Opern, Dramen, Ballett, Kabarett und Comedy. In den Programmkinos flimmern immer wieder Kultfilme abseits des Mainstreams über die Leinwände. Tanz- und Feierlustige können in den Clubs zwischen Großer Bleiche und Weißliliengasse leicht die Nacht zum Tag machen.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Staatstheater Mainz: Die wichtigste Bühne der Stadt zeigt an drei Spielstätten ein abwechslungsreiches Programm von klassisch bis modern. Neben Drama, Oper und Ballett auch experimentelles Theater, Werkstattproduktionen und Schauspiel für Kinder.
♦ unterhaus: Zwei Bühnen bieten hier ganz große Kleinkunst, und das seit 1966. Comedy- und Kabarettgrößen gastieren im „unterhaus“ ebenso wie Newcomer und in Vergessenheit geratene Wortkünstler.
♦ Rheinufer: Auch des Abends herrscht am Fluss reges Treiben. Der Mainzer Strand an der Theodor-Heuss-Brücke lädt das eher jüngere Publikum zu Partys ein. Auf der Malakoff-Terrasse gibt’s Drinks mit Livemusik. Und auf den benachbarten Treppen trifft man sich auf ein mitgebrachtes Bierchen und überlegt, was die Nacht noch so alles bringen soll.
♦ Spiritus: In der besten Cocktail-Bar der Stadt werden in gemütlichem Ambiente klassische bis ausgefallene Drinks gemixt - oder einfach das, was der Gast ansagt. Gerne gibt’s vom Bartender nach einem kleinen Interview aber auch auf den individuellen Geschmack abgestimmte Cocktails.
♦ schon schön: Am Wochenende angesagte Partyadresse für das feierlustige Jungvolk mit Pop, Hip-Hop, Techno oder House. Unter der Woche abwechslungsreiche Konzerte von Rock und Punk über Rap bis Soul, montags gibt’s immer Jazz. Wegen seines herausragenden Livemusik-Programms erhielt der Kulturclub schon dreimal die Bundesauszeichnung „Applaus“.
Wege durch Mainz
Im Wahrzeichen der Stadt
Tour 1
Einst Repräsentant der Macht der Erzbischöfe und Krönungsstätte, ist der Dom heute nicht nur die Bischofskirche der Diözese, sondern auch das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt Mainz.
Willigis-Türen, ältestes Ausstattungsstück des Doms
Udenheimer Kreuz, der Gottessohn als Triumphator
Domschatz, kostbare liturgische Utensilien
Mit Dommuseum und Domschatz
Der Mainzer Dom
Rund 1000 Jahre gehörten die Mainzer Erzbischöfe zu den einflussreichsten Männern Europas. Mit dem Dom St. Martin errichteten sie ab 975 ein repräsentatives Zentrum ihrer religiösen wie auch weltlichen Macht. Über die Jahrhunderte war die Kathedrale stumme Zeugin bedeutender geschichtlicher Ereignisse, hier wurden Könige gekrönt, Reichstage und große Synoden abgehalten. Aber der Sakralbau wurde auch immer wieder Opfer von Bränden und Kriegen. Insgesamt siebenmal fiel das Gotteshaus den Flammen zum Opfer. Heute ist der Mainzer Dom die touristische Hauptattraktion der Stadt. Damit das auch so bleibt, wird der Dom seit dem Jahr 2000 wieder einmal umfassend restauriert. Dabei handelt es sich nicht um das Finale der Arbeiten, sondern lediglich um eine weitere Etappe in der bereits über 10 Jahrhunderte andauernden Baugeschichte der opulenten Kirchenanlage.
Baugeschichte
Den Grundstein für den Bau eines neuen Doms legte Erzbischof Willigis im Jahre 975. Mit seiner Ernennung durch den Kaiser war er im gleichen Jahr Vorstand der größten Kirchenprovinz außerhalb Roms geworden, überdies erhob der Papst ihn zu seinem legitimen Stellvertreter nördlich der Alpen. Da er als Erzbischof von Mainz das Amt des Erzkanzlers innehatte, gewann er auch politisch großen Einfluss im Heiligen Römischen Reich. Die Errichtung einer prachtvollen Kathedrale nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom sollte nun den herrschaftlichen Anspruch des Erzbischofs und die herausragende Stellung der Mainzer Kirche architektonisch repräsentieren. Nach den Plänen von Willigis und seinen Baumeistern entstand das romanische Fundament der dreischiffigen Basilika mit mächtigem Querschiff und je einem Chor im Westen und im Osten. Zum Rhein hin wurde eine Empfangskirche errichtet, die durch Säulenarkaden mit der Mutterkirche verbunden war. Auch wenn heute vom Gründungsbau neben wenigen Mauerresten nur noch die unteren Etagen der beiden Flankentürme am Ostbau erhalten sind, so war die Ausdehnung des Willigis-Baus doch maßgebend für alle Veränderungen in den folgenden Jahrhunderten.
Der Gründungsvater erlebte die Fertigstellung seines Bauwerks allerdings nicht mehr. 1009 brannte der Dom nach rund 30 Jahren Bauzeit in der Nacht vor seiner Weihe bis auf die Grundmauern ab. Wahrscheinlich wurde die Kathedrale Opfer der Fackelbeleuchtung, die anlässlich des bevorstehenden Weihetages zur gebührenden Illumination angebracht worden war. Erst unter Erzbischof Brado konnte der Dombau vollendet und 1036 feierlich eingeweiht werden. Bis dahin mussten die Erzbischöfe mit dem schlichten, alten Dom vorliebnehmen, der sich an der Stelle der heutigen Johanniskirche befand und in Größe und Ausstattung längst unwürdig erschien. Schließlich war Mainz mit seinen zahlreichen Suffraganbistümern die größte mitteleuropäische Kirchenprovinz, die sich vom schweizerischen Chur über Prag bis nach Hildesheim und noch weiter in den Norden erstreckte.
In den kommenden Jahrhunderten wurde das Gotteshaus immer weiter aus- und umgebaut sowie um weitere Bauwerke ergänzt. Nach einem erneuten Dombrand 1081 versah man die Ostgruppe im 12. Jh. mit einer halbrunden Apsis. Zur Marktseite hin entstand bis 1137 die Gotthard-Kapelle, die dem Erzbischof als exklusive Privatkapelle diente. Knapp 100 Jahre später wurden die Arbeiten zum Aufbau der formenreichen Westgruppe mit ihrem großen Vierungsturm und den beiden Seitentürmen abgeschlossen. Mit einer erneuten Weihe im Jahr 1236 war der Dombau in seiner heutigen Grundform und wesentlichen Gestaltung vollendet.
Gegen Ende des 13. Jh.s erfolgten die ersten Eingriffe in die romanische Architektur. Das Langhaus wurde an der Nord- und Südseite um gotische Seitenkapellen erweitert. Ab 1390 wurde der doppelgeschossige Kreuzgang im Stile der Spätgotik angelegt. Und auch die Türme des Ost- und Westchores wuchsen nach und nach immer höher hinaus.
Nach Abschluss der gotischen Umgestaltungsarbeiten wurden bis Mitte des 18. Jh.s kaum weitere Veränderungen an der äußeren Erscheinung des Doms vorgenommen. Erst im ausgehenden Barock kam es wieder zu nennenswerten Baumaßnahmen. Zwischen 1769 und 1774 setzte der Würzburger Architekt Franz Ignaz Michael Neumann dem westlichen Hauptturm seinen mehrstöckigen steinernen Helm auf, der das Gebäude und das gesamte Stadtbild bis heute prägt. Auch der Wetterhahn auf der Spitze des 82 m hohen Westturms, der sog. Domsgickel, und die Domhäuser auf der Marktseite, die teils heute noch von Mitgliedern des Domkapitels als Wohnhäuser genutzt werden, stammen aus dem Spätbarock.

Vom Rathausplatz aus zu sehen: die Domtürme

Während der neunmonatigen Mainzer Republik (1792/93) wurde der Dom im Zuge der deutschen Belagerung schwer beschädigt. Neben den Dächern des Langhauses und dem Kreuzgang wurde vor allem die östliche Turmgruppe Ziel preußischer Bombardements. Bis 1828 errichtete der hessische Hofbaumeister Georg Moller daraufhin eine eiförmige Eisenkuppel als neuen Abschluss des gotischen Mittelturms. Dieser spektakuläre Kuppelbau wurde aber bereits 40 Jahre später wieder abgetragen und durch den heutigen spitzen Turmhelm ersetzt. Grund hierfür waren vermutete Statikprobleme, darüber hinaus konnte die außergewöhnliche Konstruktion aber auch nie große Sympathie in der Bevölkerung erlangen. Alles in allem hat der Dom die revolutionären Jahrzehnte mit einem blauen Auge überstanden, besonders wenn man bedenkt, dass die Franzosen die Kathedrale als Proviantmagazin, Lazarett oder Schweinestall nutzten und kurzzeitig sogar einen Abriss in Erwägung zogen. Auch wenn dieses Vorhaben glücklicherweise verworfen wurde, so gingen doch zahlreiche Domschätze in jener Zeit verloren: 1801 wurde fast die komplette Inneneinrichtung versteigert.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gebäuden der Altstadt trug der Dom nur geringfügige Schäden durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg davon. Zwar brannten die meisten Dächer ab und der Kreuzgang wurde in Teilen zerstört, das Domgewölbe blieb aber intakt. Und so konnte man nach gut 20 Jahren Restaurierung im Jahr 1975 planmäßig das tausendjährige Domjubiläum feiern.
In den frühen Phasen des Dombaus stellten weniger die technischen Herausforderungen die Baumeister vor Probleme, da man sich diesbezüglich auf die traditionelle Handwerkskunst der Steinmetze stützte. Viel häufiger galt es, logistische Hürden zu überwinden. So mussten Tausende Steine aus dem Spessart und später aus dem Weisenauer Steinbruch zur Baustelle geschafft werden - für die damalige Zeit eine Meisterleistung! Auch heute noch kommt der rötliche Sandstein, wenn Ausbesserungen nötig sind, aus der Gegend um das unterfränkische Miltenberg. Und irgendetwas gibt es eigentlich immer zu tun - im Schnitt bedarf das Gotteshaus alle 50 Jahre einer Generalüberholung. Nachdem der Dom zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts umfassend restauriert und mit neuen Fundamenten stabilisiert wurde, ist St. Martin seit 2000 einmal mehr zur Baustelle geworden. Bis mindestens 2024 soll das Kirchenmonument mit einer Grundfläche von heute 4600 m2 für rund 25 Mio. € umfassend renoviert werden. Die Außenfassaden der Domtürme wurden mit Hubschrauber und Spezialkamera minutiös auf den Restaurierungsbedarf überprüft. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten zwar schon sichtbar fortgeschritten, hier und da werden aber noch für einige Zeit Gerüste stehen.
Rundgang durch den Dom
Aus der Ferne und von vielen Orten in der Innenstadt ist von der sechstürmigen Silhouette der Kathedrale eigentlich immer etwas zu sehen. Je weiter man sich dem „Domgebirge“ aber nähert, desto mehr scheint sich die Basilika vor neugierigen Blicken wegzuducken. An drei Seiten schmiegen sich Gebäude an die Außenfassaden, als wollten sie das Baudenkmal beschützen. Am Leichhof verdecken das Domstiftsgebäude sowie ein Nachkriegsbau das Gotteshaus, im Westen versperrt eine Geschäftspassage die freie Sicht auf den Hauptturm. Und an der Marktseite drängen sich die Rokokohäuser aus dem 18. Jh. sowie die St.-Gotthard-Kapelle mit der Bonifatius-Statue in den Vordergrund.
Nur vom Liebfrauenplatz hat der Betrachter einen unverbauten Blick auf die mächtige Ostgruppe mit ihren drei Türmen. Der Marktplatz, der größte der drei Domplätze, geht zum Rhein hin in den Liebfrauenplatz über. Im Westen wird er durch den kleinsten Domplatz, das Höfchen, begrenzt.
Drei Eingänge führen ins Innere des Doms: Nur zu Gottesdiensten ist der Zugang über den Leichhof möglich, ansonsten gelangt man von Osten auf der Domstraße in den Kreuzgang. Auf der Marktseite liegt der Haupteingang - es bietet sich an, eine Erkundungstour durch den Dom hier zu starten.
Zwischen den Domhäusern hindurch gelangt man zum Marktportal mit den bronzenen Willigis-Türen - das älteste Ausstattungsstück der Kathedrale. Die beiden Türflügel aus einem Guss stammen aus der Gründungszeit des Doms um das Jahr 1000 und sind den Bronzetüren des Aachener Münsters nachempfunden. Sie sollten - wie das gesamte Bauwerk - die Vorrangstellung der Mainzer Erzbischöfe untermauern. Schließlich hatte Willigis den Plan, Aachen als traditionellen Ort der Königskrönung abzulösen (was letztlich aber nicht gelingen sollte). Ursprünglich waren die Türen an der dem Dom vorgelagerten Liebfrauenkirche angebracht, die sich vor der Rheinuferaufschüttung noch bis zum Wasser erstreckte, um den per Schiff ankommenden König gebührlich empfangen zu können. Nach dem Abbruch der Kirche 1803 wurden die Türen am Marktportal angebracht. Bis heute hat sich auf den oberen Teilen der Flügel das 1135 unter Erzbischof Adalbert I. eingravierte Stadtprivileg erhalten, das den Bürgern erstmals Mitbestimmungsrechte, etwa in Steuerfragen, zusicherte.

Die schöne Mainzerin

Das Willigis-Fenster

Hat man den düsteren Dom betreten, lohnt gleich ein Schwenk nach links, bevor man sich dem religiösen Zentrum des Sakralbaus, dem Westchor, zuwendet. An das nördliche Seitenschiff grenzt hier die Marienkapelle, die zu den im 12. und 13. Jh. vorgenommenen Kapellenanbauten gehört. Den neugotischen Altar schmückt eine holzgeschnitzte Marienfigur mit Kind.
Flankiert wird die sog. „schöne Mainzerin“ von den Bistumsheiligen Bonifatius und Martinus. Die Figuren selbst lassen sich auf den Anfang des 16. Jh.s datieren, sie wurden später in den Flügeltürenaltar von 1875 integriert. Neben dem Marienaltar befindet sich das Grab von Bischof Ketteler. Willhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (1811-1877) war von 1850 bis zu seinem Tod oberster Geistlicher von Mainz. Er ging vor allem mit dem Beinamen „Sozialbischof“ in die Geschichtsbücher ein, da er sich insbesondere um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Armenhilfe bemühte. Ketteler war der Gründer der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und gilt als einer der Wegbereiter der katholischen Soziallehre.
Der Innenraum der dreischiffigen Pfeilerbasilika wird von der erhöht gelegenen Doppelchoranlage dominiert. Dabei ist der Hauptchor im Westen durch das 53 m messende Arkaden-Langhaus mit dem Ostchor verbunden. Dass die westliche Choranlage, wie beim großen Vorbild Alt-St.-Peter, seit jeher als liturgisches Zentrum dient, zeigt schon die im Vergleich zum Ostchor reichere Ausstattung. Hinter dem Hochaltar mit dem schlichten Bronzekruzifix erhebt sich im Halbkreis das aufwendig geschnitzte Rokoko-Chorgestühl aus dem 18. Jh. Hier nehmen in Gottesdiensten traditionell die Vertreter der Geistlichkeit Platz; im Zentrum befindet sich der Bischofssitz. Allerdings wird nur zu hohen Feiertagen der goldene Thronsessel des Bischofs unter den großen Baldachin gerückt. Unter dem Hauptchor liegt die schmucklose Westkrypta, die ab 1925 angelegt wurde und heute als Grabstätte der Bischöfe dient.
Nördlich des Westchores findet sich im Querhaus ein Taufbecken von 1328. Hierbei handelt es sich vermutlich um den größten Gegenstand, der jemals aus Zinn gegossen wurde; der Deckel ist allerdings aus Kupfer und wurde erst 1804 aufgesetzt. Das Becken zeigt den Kirchenpatron St. Martin von Tours, eingereiht in den Kreis der Apostel, sowie die Muttergottes mit Kind.
Über das nördliche Querhaus gelangt man auch in die einstige bischöfliche Privatkapelle, die heute als Andachtsraum dient und genau genommen nicht zum Dombauwerk gehört. Die um 1137 angebaute Gotthard-Kapelle beherbergt einen der wertvollsten und ältesten Kunstschätze des Doms: Das Udenheimer Kreuz stammt vermutlich aus dem 11. Jh. und wurde 1962 der unweit von Mainz gelegenen Kirche Udenheim abgekauft. Das Holzkreuz zeigt nicht den leidenden Jesus, sondern den Gottessohn als Triumphator. Bei genauer Betrachtung lassen sich noch originale Farbreste erkennen. Allerdings wurde das Triumphkreuz im Laufe der Zeit überarbeitet - und das wohl nicht gerade von einem Fachmann: Zwei Paar Brustwarzen sowie zwei Seitenwunden legen diese Vermutung zumindest nahe.
Der Mainzer Dom beherbergt eine der größten Sammlungen klerikaler Grabdenkmäler in Europa. Hier finden sich Denkmäler der unterschiedlichsten Stilepochen, von der Mitte des 13. bis ins 19. Jh. In früheren Zeiten verwendeten die Bildhauer vor allem Materialien wie roten und grauen Sandstein, mit der Renaissance fanden dann auch kostbarere Gesteine wie Marmor und Alabaster ihren Weg in den Dom. Heute sind die Grabdenkmäler der Erzbischöfe vor allem an den Mittelschiffpfeilern im Langhus angebracht - ursprünglich waren sie in den Fußboden eingelassen. Manche Reliefplatten zeigen die Verstorbenen mit ausdrucksstark gearbeiteten, eher heiteren Gesichtszügen. Andere wirken dagegen düster und fast bedrohlich. Das größte der Denkmäler steht im südlichen Querhaus und ist nicht einmal einem Erzbischof gewidmet. Der hier abgebildete Dompropst von der Leyen ließ das 8,33 m hohe Barockmonument 1706 noch zu seinen Lebzeiten anfertigen. Der Dompropst stand einst an der Spitze des Domkapitels und gehörte somit zu den mächtigsten Männern der Stadt. Voll entsprechenden Selbstbewusstseins ließ sich von der Leyen dieses prächtige Denkmal bauen, das durch die Tuchdraperie wie eine Bühne für den Verstorbenen wirkt. Aber auch seine Frömmigkeit sollte es monumental zum Ausdruck bringen: Flankiert wird der demütig kniende Dompropst von den Personifikationen von Tod und Zeit.
Gleich hinter dem größten Domgrabmal verbirgt sich die spätromanische Memorie, die einst dem Domkapitel als Versammlungssaal diente. Hier befindet sich auch einer der zwei Aufgänge zur doppelläufigen Wendeltreppe, der andere liegt in der St.-Nikolaus-Kapelle im Westflügel des Kreuzgangs. Die beiden Spiralen der Treppe verlaufen übereinander; diese besondere Form der Wendeltreppe ermöglicht es, dass zwei Personen die Treppenläufe durch jeweils separate Ein- und Ausgänge betreten und wieder verlassen können, ohne sich zu begegnen. Früher führten die Treppen zur alten Dombibliothek. Leider bleibt die Memorie heute in der Regel verschlossen.
Beim Gang durch die Seitenschiffe lohnt der Blick auf die großen Maßwerkfenster der Seitenkapellen. Diese sind bewusst aus schlichtem Glas gefertigt, da sie durch die umstehenden Häuser von außen sowieso kaum gesehen werden können. Lediglich im oberen und unteren Fensterabschluss kommt etwas Farbe ins Spiel. Die Fenster zeigen umlaufend die Portraits und Wappen der Bischöfe bzw. Kurfürsten seit der Domgründung im Jahre 975. Das Bildnis des ersten Bauherrn findet sich am Ostende des südlichen Seitenschiffs. Gegenüber vom Willigis-Fenster liegt der Abgang in die Ostkrypta bzw. in die Nassauer Kapelle.
Die Ostkrypta entstand um 1100 und wurde in Anlehnung an die frühromanische Hallenkrypta des Speyerer Doms angelegt. Schon lange finden hier nicht mehr Bischöfe ihre ewige Ruhe, sondern die unterirdische Kapelle ist heute ein Ort zur Verehrung der Bistumsheiligen. Hiervon zeugt der Schrein der Mainzer Heiligen, der 1960 von Gläubigen gestiftet wurde und die Reliquien von 22 Verstorbenen unter Verschluss hält. Einen Blick werfen kann man auch in die ebenfalls unterirdische Nassauer Kapelle aus dem frühen 15. Jh. Sie wurde einst zu Ehren des hl. Martin und zum Andenken an das Nassauer Fürstenhaus, dem gleich vier Mainzer Erzbischöfe entstammten, angelegt. Ursprünglich erstreckte sich die Kapelle über zwei Etagen, und das obere Stockwerk ragte turmähnlich in das Langhaus des Doms empor. Heute ist nur noch die untere Etage erhalten - sie dient nun einer spätgotischen Christusfigur aus Sandstein (um 1430) als Schlafstätte.
Das ZDF bietet auf seiner Website einen attraktiven virtuellen 360-Grad-Rundgang durch den Dom an. Hier kann man mal einen Blick in die sonst verschlossene Memorie oder die Sakristei werfen und darf auch die Aussicht über die Stadt von den Domtürmen genießen. Einfach „ZDF - Dom - Rundgang“ in die Suchmaschine eingeben.
Wer die Ostkrypta über den südlichen Aufgang wieder verlässt, kommt halblinks hinaus in den Kreuzgang mit seinem brunnengeschmückten Garten. Die drei doppelgeschossigen Flügel des Innenhofs wurden zwischen 1397 und 1410 errichtet, mussten infolge von Kriegsschäden aber zweimal wieder aufgebaut werden. Der Kreuzgang wurde vor allem als Bindeglied zwischen den um ihn errichteten Stiftsgebäuden angelegt. Für große Prozessionen war die Anlage von vornherein nicht konzipiert worden, was schon der Umstand vermuten lässt, dass auf einen umgehbaren Kreuzgang verzichtet wurde. West- und Ostflügel münden im Norden direkt in das Seitenschiff des Doms. Daneben diente die Anlage als Grabstätte für die Mitglieder des Domstifts; auch heute werden im Garten noch hohe Geistliche zu Grabe getragen. Unter den einzelnen Denkmälern hervorzuheben ist die Grabplatte des 1318 verstorbenen Minnesängers Heinrich von Meißen im Ostflügel (dritte Reliefplatte vor dem Eingang ins Dommuseum). Die heute in die Wand eingelassene Grabplatte des Frauenlob, wie der bekannteste Popstar des Mittelalters meist nur genannt wurde, ist allerdings eine 1783 geschaffene Replik. Im unteren Reliefabschluss sind noch ganz gut Frauen in langen Kleidern zu erkennen, die den Sarg ihres Schwarms zu Grabe tragen. Das Untergeschoss des Kreuzgangs wird mittlerweile nur noch selten für liturgische Zwecke genutzt, im Obergeschoss befinden sich heute die Räumlichkeiten des Dommuseums.

Der Markt mit Dom und Gotthard-Kapelle

Dombesichtigung: Für Besucher steht der Dom Mo-Sa 9-18.30 Uhr sowie So und feiertags 13-18.30 Uhr offen. Nov.-Febr. nur bis 17 Uhr. Eintritt frei (ohne Dommuseum). Während der Gottesdienstzeiten und zu Domkonzerten ist die Besichtigung nicht gestattet. Ein Domkalender mit allen Terminen und weiteren Informationen ist auf der offiziellen Website des Mainzer Doms abrufbar: mainz-dom.de.
Dominformation: Geöffnet Mo-Fr 10-14.30 Uhr, Sa 10-14 Uhr. Markt 10, Tel. 06131-253412.
Eine gut 40-seitige Broschüre über den Dom und seine Kunstdenkmäler gibt es im Dommuseum oder in der Schatzkammer für 3 €.
Verschiedene Führungen durch den Dom für Gruppen oder Einzelpersonen bieten die Dominformation (bis zu 25 Pers. für 40-80 €/Gruppe) sowie die Touristeninformation an. Es gibt sowohl separate Domführungen als auch kombinierte Dom-Altstadt-Führungen (je nach Programm 1-2 Std., 7 €/Pers.). Über Treffpunkt und Zeiten der Führungen informiert man sich am besten direkt bei der Dominformation bzw. der Touristeninformation.
Dommuseum und Domschatz
Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum beherbergt in den drei Obergeschossflügeln des Kreuzgangs nicht nur Kunstdenkmäler aus dem Dom, sondern auch solche aus weiteren Mainzer Kirchen sowie einige Dauerleihgaben anderer Städte. Wo bis um 1800 noch die Regale der Dombibliothek standen, finden sich heute zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Schätze aus allen Epochen, vom Spätmittelalter bis zur Neuzeit.
Wer sich chronologisch durch die kleine Ausstellung arbeiten will, startet in der Ostgalerie. Hier finden sich mehrere Kruzifixe sowie eine spätgotische Kreuzigungsgruppe aus Stein, die wegen ihres enormen Gewichts keinen direkten Bodenkontakt haben darf und nur an zwei Stellen auf einem extra installierten Stahlträger aufliegt. Die aufwendige Installation verwundert anfangs, da bei größerem Abstand das steinerne Denkmal wie eine (eher leichte) Holzkonstruktion aussieht. Zu den weiteren Highlights gehört sicher auch das von Kunstschreiner Abraham Roentgen im 18. Jh. für das Altmünsterkloster geschaffene Drehtabernakel. Das Möbelstück wurde sogar schon als Leihgabe im New Yorker Metropolitan Museum of Art ausgestellt.
Wer kein Interesse an den Ausstellungsstücken des Museums hat, sollte zumindest einen (kostenlosen) Blick in den Souvenir-Shop des Museums werfen. Neben dem üblichen Postkarten-Schnickschnack finden sich hier vier Dommodelle - vom Gründungsbau des Willigis bis zum Gotteshaus der heutigen Zeit -, die einen guten Überblick über den Wandel der Kirchenanlage im Laufe der Jahrhunderte geben. Neben der Dauerausstellung in der oberen Etage werden im Erdgeschoss in den ehemaligen Versammlungsräumen des Mainzer Domkapitels ergänzend wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Ebenfalls im Erdgeschoss des Kreuzgangs findet sich der Eingang zur Schatzkammer.
Der Domschatz ist heute in der St.-Nikolaus-Kapelle und deren Sakristei untergebracht, die im Westen an den Kreuzgang grenzen. Schon bevor die ersten Steine des Doms gelegt wurden, begann Bauherr Willigis, kostbare liturgische Utensilien für seine künftige Mutterkirche zusammenzutragen. Auch seine Nachfolger teilten diese Sammelleidenschaft und häuften so einen der größten Kirchenschätze des Abendlandes an. Das Gros des ursprünglichen Schatzes kam zwar im Zuge des Dreißigjährigen Krieges und ein weiterer Teil zu Beginn des 19. Jh.s unter französischer Besatzung abhanden. Einige Kunstgegenstände blieben aber erhalten oder wurden wieder nach Mainz zurückgeholt. So finden sich heute - sicher verwahrt in Vitrinen - mehrere silber- und goldverzierte Messkelche und Monstranzen, mit Edelsteinen besetzte Kruzifixe sowie diverse bischöfliche Insignien. Frischen Wind in das teils über 1000 Jahre alte Ausstellungsinventar bringt das um 1970 gefertigte Dalí-Kruzifix. Die surrealistische Plastik verzichtet in der für Salvador Dalí typischen Weise auf eine detailreiche Darstellung des schmerzverzerrten Antlitzes: Dicke Spaghetti-Haare bedecken das Gesicht des Heilands und aus der Brustwunde sprudelt auch nicht das meist obligatorische tiefrote Blut.
Der Eingang des Dommuseums befindet sich im Südflügel des Kreuzgangs. Eintritt für die Dauerausstellung inkl. Domschatzkammer 5 €, erm. 3 €. Für Sonderausstellungen wird extra kassiert. Di-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr; Mo und an kirchlichen Feiertagen geschlossen. Domstr. 3, Tel. 06131-253344, dommuseum-mainz.de.
Im Herzen der Stadt
Tour 2
Das historische Viertel im Schatten des Doms mit seinen verwinkelten Straßenzügen und Fachwerkhäusern ist das romantische Herzstück der Stadt. In und um die Augustinerstraße laden Weinstuben und Cafés zum gemütlichen Plausch, in den Gassen um den Kirschgarten verstecken sich hübsche Boutiquen und Galerien.
Augustinerstraße, malerische Flaniermeile
Holzturm, Gefängnis des Schinderhannes
Gutenberg-Museum, Mekka für Bibliophile
Verwinkelte Gassen und Fachwerkromantik
Rund um den Dom durch die südliche Altstadt
Mainzer Gemütlichkeit zusammen mit dem Glanz von Rokoko und Barock lassen sich vor allem noch in den Straßen und Gassen südlich des Doms finden. Bei einem Spaziergang fällt schnell auf, dass das Altstadtensemble dort keine stilistische Geschlossenheit aufweist. Rokokofassaden wechseln sich mit barocken Bürgerhäusern aus dem 18. Jh. ab, dazwischen drängen sich Wohn- und Geschäftshäuser aus der Zeit der Wende zum 20. Jh. und Neubauten. Der Grund für die bauliche Heterogenität liegt zum einen in der von Zerstörungen geprägten Vergangenheit der Domstadt, zum anderen in der Bauwut des Kirchenadels und wohlhabender Bürger, die über die Jahrhunderte immer wieder individuelle architektonische Akzente setzten.
Spaziergang
Als Ausgangspunkt für einen kleinen Spaziergang durch die südliche Altstadt bietet sich der Markt an. Über das Höfchen und die Schöfferstraße geht es vorbei an der Johanniskirche, dem ältesten Gotteshaus der Stadt, und weiter auf den Leichhof. Der ehemalige Domfriedhof ist heute ein belebtes kleines Plätzchen mit einem Café und Geschäften. Leicht abschüssig führt die Leichhofstraße über Kopfsteinpflaster zur Augustinerstraße. Bevor man die Mainzer Flaniermeile entlangschlendert, lohnt ein kleiner Abstecher in die Nebengassen. Ausgehend vom schmucken, mit Fachwerk umstellten Kirschgarten lassen sich die Geschäfte und Galerien zwischen Hollagäßchen und Heringsbrunnengasse erkunden.
Am Ende der engen, lichtarmen Badergasse öffnet sich der Blick auf die prächtige Augustinerkirche, deren hohe Fassade die gleichnamige Straße dominiert und die mit dem Gebäudekomplex des benachbarten Priesterseminars verschmilzt. Gegenüber der ehemaligen Bettelordenskirche liegt der Frankfurter Hof, der heute Gastronomie und Kultur beherbergt, im 19. Jh. aber auch eine der demokratischen Keimzellen von Mainz darstellte. Mit dem Haus zum Stein aus dem 12. Jh. findet sich in der Weintorstraße das älteste erhaltene Wohnhaus der Stadt. Vom Graben zweigt linker Hand die Kapuzinerstraße ab. Die Häuser aus der Zeit vom 16. bis zum 18. Jh. beheimateten einst Fischer, Schiffer und Fährleute. An der Kreuzung zum Ignazgässchen erhebt sich die klassizistische Ignazkirche mit ihrer figurengeschmückten Fassade. Von hier sucht man sich einfach seinen Weg über das Hänleingäßchen oder das Ignazgäßchen auf die Rheinstraße und geht in nördliche Richtung auf den steinernen Holzturm zu. Der ehemalige Wehrturm der Stadtmauer verdankt seinen Namen dem einstmals hier stattfindenden Holzhandel und diente außerdem als Gefängnis für den berüchtigten Räuberhauptmann Schinderhannes bis zu dessen Hinrichtung.
Durch das Weintorstraßenviertel gelangt man auf den meist menschenleeren Mauritzenplatz, von dem sich ein guter Blick auf das auffällige Dachgebirge des Erbacher Hofs, des heutigen Tagungszentrums des Bistums Mainz, bietet. Ein Tunnel durch ein Wohnhaus führt vom Mauritzenplatz auf die Grebenstraße. Hier befindet sich der Zugang zum Innenhof des Tagungszentrums mit seiner kleinen gotischen Kapelle. Nur wenige Schritte weiter liegt die Martinus-Bibliothek, die älteste Bibliothek der Stadt. Über die Domstraße geht es schließlich auf den Liebfrauenplatz, an dem das bekannteste und meistbesuchte Museum von Mainz steht, das Gutenberg-Museum. Für den Besuch des Museums für den berühmten Sohn der Stadt sollte man mindestens ein bis zwei Stunden einplanen.
Sehenswertes
Buntes Treiben zwischen Dom und Barock
Markt
Jeden Dienstag, Freitag und Samstag strömen von den Morgenstunden bis zum frühen Nachmittag Tausende Menschen auf den zentralen Platz der Stadt, um sich auf dem Wochenmarkt mit Obst, Gemüse, Blumen, Marmelade, Wein und vielen anderen regionalen Erzeugnissen zu versorgen. Eingebettet in die malerische Kulisse zwischen dem Dom und den restaurierten Markthäusern, gehört der Mainzer Markt sicherlich zu den schönsten seiner Art in Deutschland.
Dass der Markt bei den Einheimischen dabei nicht nur Versorgungsstation, sondern auch beliebter Ort zur Pflege gesellschaftlicher Kontakte ist, zeigt sich vor allem an den Randbereichen. Längst haben Fressbuden und Probierstände mit verschiedenen Weinen attraktive Standorte am Höfchen und Liebfrauenplatz erobert, sodass insgesamt eine gelungene Symbiose aus Freiluftsupermarkt und Wein-Bier-Garten entstanden ist, die auch das jüngere Volk zu schätzen weiß.

Restaurierte Barockhäuser am Marktplatz

Seit den 1970er-Jahren geben die restaurierten Markthäuser