Mallorca - eine Liebe, ein Leben, ein großes Abenteuer - Nicole Rottmann - E-Book

Mallorca - eine Liebe, ein Leben, ein großes Abenteuer E-Book

Nicole Rottmann

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Beschreibung

Unser komplettes Leben wurde auf den Kopf gestellt und wir hatten weder eine Stopp- noch Vor- oder Rückspul-Taste. Nichts außer dem Glauben, der Hoffnung und dem Willen. Sekt oder Selters, das würde sich noch herausstellen. Wir, das sind Frank (35), Nicole (32), Frederic (6) und Felina (4), gaben unser gut situiertes Leben auf und tauchten ein in unsere Traumwelt. Einmal seinen Traum leben. Es war ein langer und beschwerlicher Weg. Mallorca, des Deutschen liebste Insel, sollte unsere Herausfoderung fürs Leben werden.

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Nicole und Frank Rottmann

Mallorca

Eine Liebe, ein Leben, ein großes Abenteue

Eine wahre Geschichte

Weimarer Schiller-Presse

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit. Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2016 FRANKFURTER LITERATURVERLAG FRANKFURT AM MAIN

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Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

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Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

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Lektorat: Dr. Annette Debold

Titelbild: Nicole und Frank Rottmann

ISBN 978-3-8372-1901-2

Unseren Kindern Frederic und Felina

Dieses Buch widmen wir unseren Kindern, die immer an unserer Seite waren, uns in verzweifelten Situationen das Lachen wiederschenkten.

Wir verdanken ihnen sehr viel, denn sie trugen die Last mit uns.

Sie waren zu klein, als wir Deutschland verließen, deshalb schreiben wir es für sie auf, damit sie nie vergessen, wer sie waren, woher sie kamen und warum vieles heute anders ist.

Wir neigen zu vergessen, unangenehme Situationen zu verschweigen, weil es uns peinlich ist. Doch wir haben nichts, wofür wir uns schämen müssten. Wir würden es wahrscheinlich nicht wiederholen, denn der Weg war zu schwer, und wir hätten einen leichteren für uns alle haben können, dennoch bereuen wir nichts.

Schade ist nur, dass man Menschen so kennengelernt hat, wie man es nie vermutet oder sich gewünscht hätte.

Wir lieben euch bis zum Mond und wieder zurück!

Kapitel I

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum, dieser Satz alleine genügte und die damit verbundene Sehnsucht, dass unser bisher sorgenfreies und schönes Leben eine Wendung nahm, schleichend, aber unaufhörlich.

Zuerst hat man nur den Traum, dann eine Vorstellung, wie es sein könnte, und eh man sich versieht, kommt man davon nicht mehr los. Ein Sog, der dich unaufhörlich in die Tiefe zieht, Besitz von dir ergreift und dich nicht mehr loslässt. Deine Gedanken kreisen nur um das eine Thema, und du malst dir aus, wie erfüllt und noch vollkommener alles sein könnte. Das Streben nach Glück und Zufriedenheit, das uns alle antreibt. Etwas erleben, man lebt nur einmal, und das sollte so außergewöhnlich und anders sein als bisher, und das wurde es auch.

Es waren die Urlaube, die immer schön, aber leider zu kurz waren, das Zusammensein, die Menschen, die Vegetation, der blaue Himmel und die Sonne. All dies führte eines Tages dazu, dass wir, mein Mann Frank, mein Sohn Frederic, meine Tochter Felina und ich, Nicole, gemeinsam mit meinen Eltern einen Entschluss fassten.

Wir wandern aus nach Mallorca.

Mein Mann Frank war zuerst wenig begeistert, da er sich ein Leben im Süden schwer vorstellen konnte. Anfangs hielt er es noch für einen Witz, doch mehr und mehr merkte er, dass es mir damit ernst war. Ich hatte schon lange vorher immer das Gefühl, dass trotz der Sorgenfreiheit, die ich dank meines Mannes genießen konnte, etwas fehlte.

Wir haben sehr schnell geheiratet, zwei Kinder bekommen, er mir eine Ferienwohnung geschenkt und später ein Haus und immer eine gedeckte Kredikarte. Ich musste mir um nichts Gedanken machen, kaufte für mich und die Kinder, was uns gefiel, und hatte für die Fahrten einen nigelnagelneuen Mercedes Kombi. Als ich einen Wachhund für unseren Garten wollte, kaufte er mir auch diesen. Luna, die weltbeste Schäferhündin aus einem der erfolgreichsten und bekanntesten Zwinger Deutschlands. Frank kaufte und machte alles für mich und unsere Kinder. Er arbeitete Contischicht und nebenbei renovierte er unser Eigenheim. Er war fleißig und fürsorglich, aber leider selten daheim, denn seine Arbeit ließ nicht viel Zeit für unser Familienleben. Wahrscheinlich war dies der Ursprung meiner Gedanken und der frühe Tod meiner Schwiegereltern, denn ich habe Frank aus Liebe geheiratet. Ich wollte ihn als Mann, als Vater von Frederic und Felina und nicht als Ernährer. Das war er aber aufgrund der Gegebenheiten für uns. Ich hatte immer ein wenig Angst, dass die Kinder ihren Vater nicht oft genug sehen, dass wir als Familie zu kurz kommen. So wuchs und wuchs immer mehr der Wunsch nach Veränderung. Es musste doch einen Weg geben, dass wir alle zusammen sein konnten. Dieser Weg hieß: „Raus aus Deutschland, Willkommen Mallorca!“

Nachdem auch Frank einverstanden war und begriff, warum seine Anwesenheit mir wichtig war, und genauso Gefallen an dem, ich nenne es mal Projekt, fand, schmiedeten wir eifrig Pläne, denn alles musste durchdacht sein. Keine bösen Überraschungen. Da mittlerweile auch mein jüngerer Bruder Daniel mit von der Partie war, entschieden wir uns, ein Restaurant zu eröffnen. Er hatte seine Lehre im Hotelfach absolviert, und so bot es sich an. Kochen konnte ich auch, und das nötige Kleingeld war vorhanden. Also auf zu neuen Ufern.

Wie durch einen Zufall fanden wir eines Tages eine Annonce im Südanzeiger unserer Stadt. Eine deutsche Maklerin bot ihre Dienste an. Kurzerhand nahmen wir mit ihr Kontakt auf. Es handelte sich um ein deutsches Paar, das eine Internetseite betrieb und schon über 25 Jahre auf Mallorca ansässig war. Die Dame am Telefon war uns auf Anhieb sympathisch, und so baten wir sie für uns tätig zu werden. Schon bald verstand sie, was wir suchten, und versprach sich darum zu kümmern.

Mittlerweile war es März, als sie uns anrief und uns ein entsprechendes Lokal vorstellte. In der Zwischenzeit hatten wir schon so häufig telefoniert, die Insel und das Paar besucht, dass das Verhältnis immer vertrauter wurde. So hatten wir keine Bedenken, als sie uns vorschlug, das Lokal, welches wir bei einer unserer Reisen besichtigt hatten, zu reservieren. Wir stimmten zu, und so wurde eine Anzahlung fällig. Blauäugig und verblendet tätigten wir diese gleich per Überweisung. Unsere Auswanderung nahm Gestalt an. Wir beauftragten ein Umzugsunternehmen, und schon wurden Koffer, Kisten etc. gepackt. Ebenfalls kauften wir für unser „Restaurant“ diverse Artikel ein und saßen stundenlang gemeinsam mit Daniel vor dem PC, um eine Speisekarte zu erstellen. Es machte so viel Spaß, und wir wuchsen als Team zusammen.

Daniel war gerade mal zwanzig und verliebt, aber er war von Anfang an begeistert – wer wäre das in dem Alter nicht gewesen? Nur seine Freundin Lena fand die Planung nicht so gut und schwieg die meiste Zeit. Daniel störte das weniger. Auch sein Freund Lars war traurig, aber er freute sich für uns.

Frederic und Felina waren damals noch sehr klein, Felina gerade mal vier und Frederic sechs. Sie verstanden nicht, was Mama und Papa da machten, aber sie halfen fleißig beim Packen. Unseren kompletten Hausstand nahmen wir mit. Zwei große Lkw-Züge brauchte es, um alles unterzubringen. Nur unseren Mercedes verkauften wir. Vom Gartenzwerg bis Blumentopf kam alles mit. Wir waren so bescheuert, aber frohen Mutes und glücklich.

Über das Internet meldeten wir Frederic in einer deutschen Schule an. Uns gefielen die Internetseite und die lobenden Beiträge sehr, auch ein Gespräch mit dem Direktor der Schule beflügelte uns, und wir überwiesen eine Anmeldegebühr. So hatten wir die ersten Hürden genommen, und Frederic konnte gleich bei unserer Ankunft im Sommer die Schule besuchen, was uns sehr wichtig war. Frederic sprach kein Wort Spanisch, und deshalb waren wir erleichtert, dass es sich um eine deutsche Schule, nach deutschen Richtlinien, handelte.

Fortan lebten wir zwischen Bergen von Kartons, kämpften uns jeden Tag hindurch und hofften, dass wir alles zeitnah erledigen könnten. Auch unser Hausverkauf lief eher schleppend, viele Wochenendschauer, kein Abschluss. Nur einmal hatten wir die Gelegenheit, einen guten Käufer zu unseren Konditionen zu finden, aber das wurde durch unsere langjährigen Mieter verdorben, denn sie weigerten sich auszuziehen. So empfingen wir weiter die Schauer und Schauerinnen. Zwischenzeitlich meldete sich die Schulleitung unseres Ortes und forderte uns auf, unseren Sohn endlich zur Schuluntersuchung für die bevorstehende Einschulung zu bringen. Gerne gingen wir dorthin, ließen Frederic untersuchen und teilten dann ganz stolz mit, dass er nicht hier, sondern in Spanien demnächst die Schule besuchen würde. Ungläubige, fast schon hämische Blicke ernteten wir, aber was kümmerte uns das. Wir hatten einen Plan, ein Ziel und den Wunsch. Unsere Kinder und auch wir freuten uns, und das war die Hauptsache.

Im Laufe der Monate hatten wir oft damit zu kämpfen, Unverständnis, wohin man schaute. Niemand wollte bis zuletzt glauben, dass es uns damit ernst war. Auch unsere Mieter, ein älteres Ehepaar, er, Direktor der Montessori-Schule, im Ruhestand und Ikonenmaler, sie, Hausfrau, machten keinen Hehl daraus, dass sie es eher unverantwortlich fanden. Schon damals, als wir unseren Schäferhund bekamen, hielt man es für puren Leichtsinn, zwei kleine Kinder und eine „gefährliche Gattung Hund“ miteinander aufziehen zu wollen.

In der Hinsicht haben wir sie eines Besseren belehrt. Es dauerte nicht lange, und unsere Luna war schon bald für alle Nachbarn ein fester Bestandteil unserer Gemeinschaft. Sie tollte und tobte mit den Kindern stundenlang im Garten umher. Sie lernte schnell, war behutsam und rücksichtsvoll, biss nie, zwickte nicht mal. Sie war ein so reizendes, junges Geschöpf. Die Kinder liebten sie sehr und machten alles für sie. Im Gegenzug wachte sie über uns, was sehr beruhigend war. Trotz ihres noch jungen Alters, von gerade mal vier Monaten, war sie schon sehr stattlich und stolzierte umher. Ein Traum von einem Hund. Nie hätten wir sie in Deutschland zurückgelassen, und so kauften wir für ihren Flug die größte und schönste Transportbox, die es gab. Wenn auswandern, dann alle. Ebenfalls zu unserer Hündin gesellten sich die zahlreichen Koifische, die Frank im Laufe der Jahre in unserem Gartenteich zusammengetragen hatte. Auf keinen Fall wollte er sie zurücklassen. Also wurden auch diese bereit gemacht, um auf ihren ersten und letzten Flug zu gehen. Ein ausrangierter Malereimer sollte ihr Zuhause für ein paar Stunden werden. Wir hatten an alles gedacht, so glaubten wir damals.

Eine Entscheidung trifft man für sich und seine Liebsten aus Überzeugung und denkt nicht daran, dass es jemanden geben könnte, der sich weigert ein neues Leben zu beginnen. In all unserer Planung, der Freude und dem Eifer, mit dem wir die Auswanderung vorantrieben, hatten wir einen wichtigen Menschen schlichtweg vergessen. Nicht im eigentlichen Sinne vergessen, sondern bevormundend behandelt. Meinen Opa. Ihn hatten meine Eltern und wir von Anfang an fest mit eingeplant, nur leider den Zeitpunkt verpasst, ihn zu fragen, ob er auch Feuer und Flamme für „Cambio la vida“ war. Erschüttert stellten wir an seinem achtzigsten Geburtstag fest, dass es aus seiner Sicht nicht infrage käme. Er meinte, dass man einen alten Baum nicht verpflanze, er gerne Besuche über einen längeren Zeitraum machen, aber gewiss nicht komplett und für immer seine Heimat aufgeben würde. Ein Schock. Erst Unverständnis, dann wich das Gefühl, und man verstand, was er damit gemeint hatte, aber die Traurigkeit über das Zurücklassen eines geliebten Menschen blieb für immer. Bis heute denke ich oft zurück und glaube, dass er vieles, was in den Jahren passierte, schon geahnt hat und sich für seine letzten Jahre etwas anderes vorgestellt hatte.

Glauben und Wissen sind meilenweit entfernt.

Auch mein älterer Bruder Jan blieb zurück, was mir ehrlich gesagt nicht so schwerfiel. Zwar sind wir nur eineinhalb Jahre auseinander, zusammen aufgewachsen, aber unser Verhältnis war nach unserer Jugend eher schwierig. Ein Radunfall mit 18 Jahren machte aus ihm eine Person, die mir immer fremder wurde. Ich führte es auf den Unfall zurück, aber sicher konnte man sich nicht sein, vielleicht war es auch nur seine Entwicklung, die er über die Jahre gemacht hatte. Bevor wir auswanderten, hatten wir jahrelang keinen Kontakt mehr. Millennium kam er dann um Mitternacht mit seiner neuen Freundin zum Anstoßen und Vertragen vorbei. Ich willigte ein, und so trafen wir uns häufiger bis zu unserer Abreise. Ich freute mich schon darüber, dass wir uns wieder anfingen anzunähern, denn es war schön, einen großen Bruder zu haben. Trotzallem hatte er mir gefehlt, und ich hoffte, dass unser Verhältnis diesmal besser funktionieren würde. Auch freute ich mich sehr, als mir mein Bruder und seine Freundin mitteilten, dass sie Eltern würden. Damit hatte ich nie gerechnet, denn Jan wollte keine Kinder haben. Ich hoffte insgeheim, dass es ihn glücklich und zufrieden machen würde. Zwei Tage bevor wir abflogen, kam dann unser kleiner Neffe gesund und munter zur Welt.

Es dauerte nicht mehr lange, und schon stand der erste Lkw bei meinen Eltern. Sie wollten sechs Wochen früher als wir dort sein, und so wurden eifrig Kisten, Taschen und Möbel in den Lkw gepackt. Auch mein Opa wollte bei der Ankunft im neuen Zuhause ein paar Wochen gemeinsam mit ihnen dort verbringen. Er war schon sehr neugierig auf die Häuser, die wir ebenfalls bei der Maklerin vorab gemietet hatten. Es waren zwei Dorfhäuser im kleinen Ort Montuïri, zwanzig Minuten vom Flughafen im Landesinneren der Insel. Meine Eltern hatten sie einige Wochen vorher schon besichtigt, und danach waren Frank und mein Vater auf Tour und haben den Mondeo meiner Eltern mit der Fähre überführt.

Eine Zwanzig-Stunden-Fahrt und mehrere Wellengänge später stand der Wagen dann in der neuen Dorfhaus-Garage. Frank nutzte gleich die Gelegenheit, auch unser neues Zuhause wohnlicher zu machen. Er säuberte und strich alle Zimmer, Felinas Zimmer rosa, Frederics Dachgeschoss hellblau. Als er von seinem Trip zurückkehrte, wusste ich, dass ich ihn nie mehr so lange alleine lassen möchte. Wieder einmal bestätigte er mir, dass wir nur gemeinsam nicht einsam waren. Es war ein so beruhigendes und wohltuendes Gefühl, was Frank mir von Anfang an gab. Er war und ist bis heute die Liebe meines Lebens, und ich bereue nichts.

Leider verlief auch nach längerer Zeit der Hausverkauf nicht planmäßig. Wir mussten aber dringend der Schule wegen das Land verlassen, und so ließen wir unser Haus unbewohnt zurück. Da wir ein sehr schönes und auch wertvolles Haus erworben hatten, kam uns zu keinem Zeitpunkt in den Sinn, dass der Verkauf ein Problem darstellen könnte, doch das wurde es. Nachdem meine Eltern Deutschland verlassen hatten, machte es ihnen schwer zu schaffen, dass wir nicht sofort nachkommen konnten. Auch wir hatten diesen Weg anders geplant, und so vergingen einige Wochen, bis wir uns entschieden den Umzugswagen nun endlich terminlich zu fixieren und die Flüge zu buchen. Zwar hatten wir immer noch keinen nennenswerten Verkaufserfolg, doch das würde alles noch kommen. Wir waren da sehr zuversichtlich, und schon bald standen wir vier am Flughafen. Daniel und Lars brachten uns dorthin. Zum Glück hatte Frank, in der Abwesenheit meiner Eltern, Daniel regelrecht in die Fahrschule geprügelt, Bögen tagein, tagaus in unserer Landhaus-Küche abgefragt, und so schaffte er im letzten Moment noch seinen Führerschein.