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Ich bin der Autor, und der Autor bin ich. Und doch habe ich nicht geschrieben. Ich habe vielmehr ausgespien. Die Worte haben mich heimgesucht. Spät in der Nacht, im Schulbus und in einschläfernden Physikstunden. Aber meistens spät in der Nacht. Sie haben sich in mich hineingefressen und meine Gedärme ausgefüllt bis ich sie nicht mehr halten konnte. Die folgenden Gedichte erzählen zusammen eine Geschichte. Eine Geschichte des Scheiterns, eine Geschichte des Hoffens, eine Geschichte des Suchens und eine Geschichte des manchmal Ankommens. In all den kleinen Zwischenräumen, die die Dunkelheit mit Licht fluten. Diese Gedichte sind eine kleine Sammlung chronologischer Momentaufnahmen des Erwachsen, oder zumindest Älterwerdens. Sie sollen Mut machen sich auszudrücken und Ängste zu benennen. Sie sollen auch den Ausgewachsenen Mut machen, ihre Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen und nicht gleich zu verzweifeln, sollten sie todessehnsüchtige Gedichte zwischen Marihuana Postern und Haarfärbemitteln finden. Manchmal wird einfach alles gut. Und auch junge Menschen wollen gehört werden. Sie fordern eine Stimme. In diesem, meinem Fall war es Sprache und Musik. Noch sehr holprig und schwer zugänglich, aber deswegen keinesfalls weniger wichtig. Diese Geschichten waren Heimat und Identität. Sie waren Überleben. Und wenn ich sie jetzt lese, sind sie es immer noch. Ich hoffe sie mögen nie verblassen. Diese Gefühle des Zorns und des Aufbruchs. Dieses Gefühl untrügbarer Liebe und tiefster Verletzung. Dieses Gefühl stolz zu sein, wenn Wort gelingen wo Gefühle scheitern. Alles muss nicht bis ins letzte Detail interpretiert und dramatisiert werden. Hin und wieder reicht zuhören und lächeln, und eine Hand auf der Schulter die sagt: Zweifle stets, aber Verzweifle niemals. Denn am Ende des Tunnels ist jemand für dich da.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2017
Ich bin der Autor, und der Autor bin ich. Und doch habe ich nicht geschrieben. Ich habe vielmehr ausgespien. Die Worte haben mich heimgesucht. Spät in der Nacht, im Schulbus und in einschläfernden Physikstunden. Aber meistens spät in der Nacht. Sie haben sich in mich hineingefressen und meine Gedärme ausgefüllt bis ich sie nicht mehr halten konnte. Die folgenden Gedichte erzählen zusammen eine Geschichte. Eine Geschichte des Scheiterns, eine Geschichte des Hoffens, eine Geschichte des Suchens und eine Geschichte des manchmal Ankommens. In all den kleinen Zwischenräumen die die Dunkelheit mit Licht fluten. Diese Gedichte sind eine kleine Sammlung chronologischer Momentaufnahmen des Erwachsen, oder zumindest Älterwerdens.
Sie sollen Mut machen sich auszudrücken und Ängste zu benennen. Sie sollen auch den Ausgewachsenen Mut machen ihre Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen und nicht gleich zu verzweifeln sollten sie todessehnsüchtige Gedichte zwischen Marihuana Postern und Haarfärbemitteln finden.
Manchmal wird einfach alles gut. Und auch junge Menschen wollen gehört werden. Sie fordern eine Stimme. In diesem, meinem Fall war es Sprache und Musik. Noch sehr holprig und schwer zugänglich, zugegeben, aber deswegen keinesfalls weniger wichtig. Diese Geschichten waren Heimat und Identität. Sie waren Überleben. Und wenn ich sie jetzt lese, sind sie es immer noch. Ich hoffe sie mögen nie verblassen. Diese Gefühle des Zorns und des Aufbruchs. Dieses Gefühl untrügbarer Liebe und tiefster Verletzung. Dieses Gefühl stolz zu sein wenn Wort gelingen, wo Gefühle scheitern.
Alles muss nicht bis ins letzte Detail interpretiert und dramatisiert werden. Hin und wieder reicht zuhören und lächeln und eine Hand auf der Schulter die sagt: Zweifle stets, aber Verzweifle niemals. Denn am Ende des Tunnels ist jemand für dich da.
Sie schreien dich an, werd' endlich älter.
Werd' vernünftig, los, werd' alt.
Und Jahr für Jahr wird's immer kälter
Und ich mein', es war schon ziemlich kalt.
Wir müssen vor dem, was zählt, hier nicht entfliehen,
Nur weil die Jahre weiterziehen.
Irgendwas bleibt immer 16
Irgendwas wird niemals älter
Irgendwas wird 16 bleiben
Für immer 16 und niemals älter
But Alive
© 2017 Peter Music, 1te Auflage
Autor: Peter Music
Umschlaggestaltung, Illustration: Tredition_Vorlage
Lektorat, Korrektorat: das Leben
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN: 978-3-7439-0386-9(Paperback)
978-3-7439-0387-6(Hardcover)
978-3-7439-0388-3 (e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
peter music
gedichte des erwachsenwerdens
Ständiges Suchen. Herz gebrochen. Spiegelpickeltraumata.
Familienkrisen. Zum Kurzhaarschnitt gezwungen.
Von Schule gelangweilt, und die dörfliche Umgebung gibt nicht viel her.
Erste kritische Gedanken wachsen als Gegenentwurf zu der Oberflächlichkeit meiner Mitmenschen.
Unberührt. Aufbruch. Zorn. Ich lerne mich langsam kennen und hoffe noch zu wachsen.
The Sex Pistols/ Nirvana/ Green Day/ The Clash
Geh mal in ein Geschäft
und fragˊ nach einem Gramm Wahrheit.
Sie werden stumm schauen
um dir dann
die Birnen im Sonderangebot
anzubieten
aus Südafrika
An dem Tag
an dem das Badezimmerlicht über dem alten Spiegel
zu hell wird
um sich
selbst darin zu betrachten
sollten wir beginnen
uns langsam
mit der Frage auseinanderzusetzen
was wir falsch gemacht haben
Fürchte dich nicht mein Engel
erst wenn dein Blick blaue Flüssigkeit erfriert und dein Mund
erstarrt
geformt zu einem Schrei
brauchst du damit zu beginnen
dir Gedanken zu machen
in welcher Kissenlage du morgen
nicht einschlafen kannst
Hin und wieder kommt es vor, dass ich einen Traum habe
einen Traum, der mir offenbart,
wo die Wurzel dieser Plage liegt
die die Menschheit befallen hat.
Nur wenn ich die Augen öffne, und versuche
diesen bitteren Geschmack in meinem Rachen
in Gedanken zu ertränken
kann ich diese Offenbarung noch erahnen, nicht aber erfassen
und alles was bleibt
ist der Blick auf diesen braunen Kran
direkt vor meinem Fenster
Ein Vogel
wird potentiell daran gehindert
seine Flügel zu spreizen und auszubrechen
aus dem Käfig des Gehorsams
und der Dressur zur Vermenschlichung.
Ein Vogel
ein juristisches Objekt, eine Sache, ein Ding
das manche zwar Lebewesen nennen
aber eben meinen
Objekt
wie ein alter Schuh oder eine Tasche mit Löchern
ein Spielzeug das auf den Müll wandert,
wenn es keinen Spaß mehr macht.
Nur warum frage ich
gibt es
dennoch
so viele freie Objekte
und so wenig Menschen die es sind
frei
Der Deckel geht zu.
In Dunkelheit kratzen. Erde von oben. Staubige Luft.
Dickicht und Lehre.
Wo bleibt jetzt die Erlösung, von der ich sprach.
Gestern noch
Ich möchte wandeln.
Hoch oben
auf den bewölkten Dächern der Menschheit
wo die Zufahrtsstraßen ihre Funktion verloren haben
auf der Suche nach meiner Identität
die ihren Sinn verloren hat
hier oben
Ach,
wäre da nicht der Stacheldraht
auf dem die Gedärme unserer Leiber dampfen würden