Manege des Lebens - Karola Wellmann - E-Book

Manege des Lebens E-Book

Karola Wellmann

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Beschreibung

Das bewegte Leben einer starken Frau, die trotz aller Widrigkeiten nie aufgibt Die Erzählerin wird 1946 in Hamburg in einer Nissenhütte geboren. Ihre Mutter reist mit Schaustellern herum, und das Mädchen verbringt seine ersten Lebensjahre zusammen mit dem älteren Bruder bei wechselnden Familien. Dann heiratet die Mutter und holt die Kinder zu sich, doch das Leben ist nicht leicht: Alkoholexzesse, die Enge im Wohnwagen, wechselnde Schulen und schließlich Obdachlosigkeit. Mit 15 Jahren wird sie ungewollt schwanger und bekommt einen Sohn, mit 20 hat die junge Frau zwei Kinder und ist bereits geschieden. Sie muss sich alleine und ohne Hilfe durchschlagen und für ihre kleine Familie sorgen. Auch zwei weitere Ehen scheitern, und die Verhältnisse bleiben angespannt … Doch von alldem lässt sie sich nicht unterkriegen, nach jedem Schicksalsschlag steht sie wieder auf und macht weiter. Sie lebt nach dem Motto „jetzt erst recht“ und ist neugierig, was das Leben noch zu bieten hat.

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Seitenzahl: 441

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Inhalt

Impressum

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2016 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-95840-056-6

ISBN e-book: 978-3-95840-057-3

Lektorat: Stefanie Krüger

Umschlagfoto: Annnmei | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

1

Am 28. 08. 1946 wurde ich geboren. Mein Geburtsort war eine Nissenhütte in Hamburg. Meine Mutter wohnte dort mit meinem Bruder Rainer, der am 16.04.1944 zur Welt gekommen war. Meine Mutter hat am 04.10.1909 in Hamburg das Licht der Welt erblickt, ihre Eltern nannten sie Gertrud. Mein Erzeuger hat sich schon vor meiner Geburt verdrückt. Meine Großeltern waren schon tot, als ich mich in diese Welt drängelte.

Mama hat nicht viel erzählt von ihrer Kindheit, aber sie hat immer mal von ihrem Vater gesprochen, der ihr den Spitznamen Polter Peter gab. Ihre Kindheit hat Mama in Bargteheide verbracht. Mein Großvater hatte dort eine Gaststätte, in einem wunderschönen alten Haus, mit Reet gedeckt. Ich kenne es nicht, habe es aber mal auf einem Foto gesehen, das Mama über viele Jahre gehütet hatte, um es dann eines Tages wütend und betrunken ins Feuer zu schmeißen. Mama hatte uns diese Bilder nie zuvor gezeigt, erstmalig, bevor sie sie verbrannte. Mit diesem Bild gingen dann auch die wenigen Bilder aus meiner Kindheit in Flammen auf. Ich, kahlköpfig im Kinderwagen, Mama daneben mit Kopftuch. Ein Bild zeigte meinen Großvater, einen Mann mit sehr dunklem Haar, einem Bart wie Kaiser Wilhelm und in meinen Augen bildschön. Es hat mächtig wehgetan, diese wenigen Bilder in Flammen aufgehen zu sehen, aber ich habe gelernt, dass ich nur die Augen schließen muss, um sie sehen zu können.

Von ihrer Mutter sprach Mama fast nie. Mama hat, wenn sie mal von ihrer Kindheit sprach, immer betont, wie schön diese gewesen ist. Aber eines Tages fiel Opa vom Dachboden und war tot. Mama hat nicht gesagt, wie alt ihr Vater zu dem Zeitpunkt war. Großmutter hat später wieder geheiratet. Mit dem neuen Mann ihrer Mutter verstand Mama sich auch gut. Das war alles, was sie erzählte. Kein Wort, wo sie mit dem neuen Mann ihrer Mutter gewohnt haben, wann sie aus Bargteheide Weggezogen sind und warum oder wann ihre Mutter gestorben ist. Kein Wort, warum sie mit ihrer Mutter nicht zurechtkam. Nichts darüber, warum sie keinen Kontakt mehr hatte, keine Daten, nichts.

Was mit dem Haus, der Gaststätte geschehen ist, auch darüber hat Mama nie ein Wort verloren. Ich war mehr als 60 Jahre alt, als ich nach Bargteheide gefahren bin, um mir anzusehen, wo meine Mama glücklich gewesen war. Ich habe das Haus sofort gefunden. Es ist ein wunderschönes Restaurant. Es ließ und lässt mir bis heute keine Ruhe, nichts zu wissen von der Familie, zu der ja auch ich gehöre. Ich habe mich an das Rathaus in Bargteheide gewandt um zu erfahren, bis wann die Familie dort gewohnt hat. Zu meinem großen Erstaunen wurde mir mitgeteilt, dass es eine Familie mit dem Namen Wellmann dort nie gegeben hat. Ich war fassungslos. Warum sollte Mama das erzählt haben, wenn es nicht wahr ist? Ich habe das Bild gesehen, auf dem sie mit ihrem Vater im Bauerngarten neben dem Haus stand. Sie erzählte, dass er auf dem Dachboden die erste Filmvorführung gemacht hat. Sie erzählte, wie er vom Dachboden fiel. Und nicht zuletzt erzählte sie von der Freude über ihre schöne Kindheit. Das kann sie sich nicht ausgedacht haben und warum sollte sie auch.

Je länger ich versuche etwas zu erfahren, desto mysteriöser wird es. Ich habe mir vorgenommen, wenn es mir gut geht nach Bargteheide zu fahren und dort in das Kirchenbüro zu gehen. Vielleicht finde ich in den alten Büchern etwas, das mir weiterhilft. Außerdem werde ich in das Hamburger Staatsarchiv gehen. Ich gebe nicht auf. Es quält mich sehr, dass ich nicht einmal die Namen meiner Großeltern kenne, oder wann und woran sie gestorben sind, wo sie begraben sind. Die Eltern meines Erzeugers dagegen interessieren mich überhaupt nicht, wohl, weil ich ihm Zeit seines Lebens egal war und außerdem deren Namen gar nicht kenne.

Mama machte eine Lehre als Schuhverkäuferin. Sie heiratete und bekam zwei Kinder, erst ein Mädchen, welches den Namen Gerda bekam, dann folgte Jürgen, er wurde am 08.02.1935 geboren. Den Geburtstag von Gerda kenne ich nicht.

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